Knut Hamsun - Segen der Erde

 

Hamsun erzählt die Geschichte eines einfachen Mannes, Isak, von dem Tag an, da er in einer Ödland-Region Nordnorwegens eintrifft, um sich in harter Arbeit einen Bauernhof zu schaffen, dabei auf die segensspendende Erde vertrauend. Gleich den Landnehmern älterer Zeiten, die überall in der Welt Wildnis urbar gemacht und Orte gegründet haben, schafft er sich Acker- und Weideland und errichtet Gebäude.

Niemand will als Magd zu dem "greulichen Mühlgeist" in die Einsamkeit, bis sich Inger einfindet, eine nicht mehr ganz junge Frau mit einem verunstalteten Mund; aber sonst "wäre sie wohl nie zu ihm gekommen, die Hasenscharte war sein Glück". "Sie waren genügsam, sie lebten im Zeitalter des Holzlöffels und hatten es gut." Die Geburt eines Sohnes veranlasst sie schließlich, sich trauen zu lassen. Ein zweiter Sohn folgt - und ein Mädchen, das eine Hasenscharte hat: Da stehen die Quälereien wieder vor Inger, die sie wegen ihres Makels hatte erdulden müssen. In ihrem Entsetzen bringt sie das Kind um.

Oline, eine Verwandte Ingers, ein "Vieh, das sich von Bosheit nährte und dabei fett wurde", entdeckt den Mord und erzählt davon. Inger muss für Jahre ins Gefängnis. Dort schenkt sie einem gesunden Mädchen das Leben, und ihre Hasenscharte wird durch eine Operation beseitigt. Nach der Entlassung muss sie sich an das Leben in der Abgelegenheit erst wieder eingewöhnen, eine Zeit lang lebt sie oberflächlicher, leichtsinniger. Isak wird dadurch nicht irritiert, er bleibt sich treu. In unermüdlicher, harter Arbeit mehrt er seinen Besitz.

Die Söhne Isaks und Ingers entwickeln sich unterschiedlich. Eleseus taugt nicht zum Bauern, einige Zeit lang arbeitet er in einem Büro in der Stadt, schließlich wandert er nach Amerika aus. Sivert dagegen ist mehr von der Art des Vaters, er wird dessen Werk fortsetzen.

 

Meine Gedanken

 

Die Sprache ist sehr knapp und auf kunstvolle Weise "einfach". Im ruhigen Gang der Handlung entspricht der Roman einem gelassenen epischen Stil. Daher ist dieses Buch  einfach und dabei angenehm zu lesen und man beginnt, die Akteure zu bewundern und sich vielleicht sogar ein wenig dorthin zu wünschen. Genauso tüchtig zu sein, genauso viel mit den eigenen Händen schaffen zu können - und das alles noch so "einfach" wäre.

 

Der Autor

 

Knut Hamsun wird 1859 in Norwegen als viertes von sieben Kindern geboren. Kurze Zeit später verläßt die Familie aus wirtschaftlichen Gründen Südnorwegen und zieht in die Provinz Nordland - dieses "Märchenland" wird später bevorzugter Schauplatz seiner Romane. Mit 9 Jahren kommt er als Schreiber zu seinem Onkel, unter dem er sehr leidet. Nach Abschluß der Wanderschule als bester Schüler seines Jahrganges beginnt seine literarische Karriere. Er reist immer wieder nach Amerika; 1886 wird wird in Zeitungen "Hunger-Zeit" veröffentlicht. 1890 erscheint "Hunger" als Buch. Später lebt er vorwiegend in Frankreich. 1898 heiratet er Bergljot Bech - Scheidung nach 8 Jahren. 1909 heiratet er erneut die um 22 Jahre jüngere Schauspielerin Marie Andersen. 

 Um die Jahrhundertwende ist er erneut im Ausland unterwegs. 1947 wird er wegen angeblichen Landesverrates (er hatte im zweiten Weltkrieg Partei für die Deutschen ergriffen) vor Gericht gestellt und zu einer hohen Geldbuße verurteilt, die seinen finanziellen Ruin bedeutet. 1952 stirbt er taub und erblindet auf seinem Gut Norholm.

 


   

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