Elisabeth Winkler - Ohne dich

 

In dieser Eigenproduktion findest du Gedichte, in denen ich meine eigenen Gedanken und Gefühle ausdrücke. Dabei versuche ich besonders auf die Problematik einzugehen,  wie wir Menschen mit unserer Natur und vor allem unseren Mitmenschen umgehen.

Man kann sagen, dass dieses Buch eine kurzzeitige Zusammenfassung meines Lebens ist.

 

Ein Text aus dem Buch

 

ALPTRAUM ODER WIRKLICHKEIT?

 

Du gehst im Dunkeln, deine Hände tasten nach etwas sie wollen greifen, sich an etwas festhalten. Deine Sinne vibrieren, sind angespannt bis aufs Äußerste. Trotzdem können sie nichts registrieren. Deine Ohren hören keinen Laut, deine Nase riecht nichts. Und schmecken kannst du auch nichts außer deinen kalten, salzigen Schweiß. Langsam, tastend, blind gehst du weiter. Du fragst dich, was du unter deinen Füßen hast, denn auch die können nichts fühlen. Du bückst dich, greifst zu deinen Zehen und willst den Boden fühlen. Du erschrickst- kein Beton, kein Gras, keine Erde, kein Schlamm. Rein gar nichts hast du unter deinen Füßen. Und trotzdem gehst du.

Du richtest dich wieder auf, kannst es nicht fassen, daß du nichts unter deinen Beinen hast tastest dich weiter und versuchst, an nichts zu denken, denn sonst würde dich die nackte Angst packen.

Deine Gedanken beginnen zu kreisen. Wo bist du? Wie bist du hierher gekommen? Wozu bist du hier? Und vor allem - wie kommst du hier wieder raus? Da - du vernimmst ein leises Pochen. Es wird lauter, es wird schneller, es dröhnt in deinen Ohren. Du hältst es nicht aus, hältst dir die Ohren zu und trotzdem hörst du das Pochen, es wird sogar noch lauter. Da merkst du, daß es dein eigenes Herz ist, das da pocht, das dich fast verrückt macht. Es wird langsamer, es macht dir keine Angst mehr, dieses Pochen nun, da du weißt, woher es kommt.

Langsam tastest du dich weiter. Deine Hände spüren etwas, sind auf etwas gestoßen. Ist es eine Wand? Es fühlt sich seltsam an. Was ist das Du spürst Schlamm, nimmst ein Stück heraus, riechst daran, doch deine Nase registriert nichts. Du kostest, doch auch dein Geschmackssinn sagt dir nichts.

Deine Hände tasten weiter, du gehst an der Wand entlang. Es kommt dir endlos vor. Du spürst, daß es enger wird, immer enger, bald brauchst du nur mehr beide Arme auszustrecken, links und rechts, vorn und hinten, spürst du die Wand, das glitschige Etwas. Du greifst nach unten und auch da, zu deinen Füßen, kannst du Schlamm spüren. Du blickst hinauf und siehst einen Lichtpunkt. Klein, hell und warm blinkt er dich an. Unendliche Sehnsucht packt dich; du willst dort hinauf, zu diesem Licht, das Wärme verheißt und Glück und vor allem - Helligkeit.

Du versuchst, hinauf zu klettern, doch du rutscht immer wieder ab. Du probierst es an vielen Stellen, doch der Schlamm ist viel zu glitschig, er nimmt dich nicht auf, läßt dich nicht an sich heran, ist unnahbar. Zugleich wird der Raum noch enger, die Wände drohen, dich zu zerquetschen; du siehst es nicht, doch du spürst es. Panik erfaßt dich, Angst befällt dich, du weißt nicht, wohin. Dein Herz droht zu zerspringen, die Angst umfaßt deine Seele und droht, sie auszupressen, auszuquetschen.

Du schreist, du fluchst, du läßt deinen Gefühlen freien Lauf. Du schlägst mit den Fäusten gegen die Wand, du versuchst, die Angst und Beklemmung abzuschütteln, doch du schaffst es nicht. Und bald kannst du nur mehr schluchzen. Deine Kraft verläßt dich, du gehst in die Knie, fällst zu Boden, lehnst dich an die Wand. Weinend und sehnsüchtig blickst du hinauf. Du erahnst den Punkt, der dich wärmen könnte, mehr als du ihn siehst. Noch einmal bäumst du dich auf, versuchst mit letzter Kraft, das Licht zu erreichen, doch du schaffst es nicht. Du sinkst in dich zusammen, dein Weinen wird ein Schluchzen und schließlich verebbt auch dies. Du siehst noch einmal hinauf, doch du kannst den Anblick nicht ertragen. Du weißt, du hast versagt. Und bald bleibt von dir nichts mehr übrig als Resignation.

 

Über Elisabeth Winkler:

 

Ich wurde 1975 in Wien geboren. Seit meinem 14. Lebensjahr schreibe ich Gedichte und kurze Texte, in denen ich meist meine Gefühle auszudrücken versuche. Schreiben ist für mich eine Art Ventil.

 

Buchdaten:

 

Titel: Elisabeth Winkler, Ohne dich, 86 Seiten

Petit Verlag 2000

ISBN: 3-902057-03-3

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