Stefan Zweig - Schachnovelle

 

Auf einem Passagierdampfer, der von New York nach Buenos Aires unterwegs ist, fordert ein Millionär gegen Honorar den mit einer Art mechanischen Präzision spielenden Schachweltmeister Mirko Czentovic zu einer Partie heraus.

Der mitreisende Dr. B., ein österreichischer Emigrant, greift beratend ein und erreicht so ein Remis für den Herausforderer. Er hat sich, von der Gestapo, die ihn verhaftete, in ein Hotelzimmer gesperrt und von der Aussenwelt hermetisch abgeschlossen, monatelang mit dem blinden Spiegel von 150 Partien beschäftigt, um sich so seine intellektuelle Widerstandskraft zu erhalten. Durch diese einseitige geistige Anstrengung ergriff ihn ein Nervenfieber, dessentwegen man ihn entließ.

Jetzt spielt Dr. B. zum ersten Mal wieder gegen einen tatsächlichen, freilich roboterhaft reagierenden Gegner. Es geht ihm bei dieser Partie lediglich darum, festzustellen, ob sein Tun damals während seiner Haft noch Spiel oder bereits Wahnsinn gewesen ist.

Er schlägt den Weltmeister in der ersten Partie souverän, läßt sich aber- eigentlich gegen seinen Willen - auf eine Revanche ein. Während dieser zweiten Partie ergreift ihn wieder das Nervenfieber; er bricht die Partie ab und wird nie wieder ein Schachbrett berühren...

 

Meine Gedanken

 

Der Inhalt klingt auf den ersten Blick langweilig. Doch glaubt mir, einmal angefangen könnt ihr nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Ich habe dieses Buch bereits mehrere Male gelesen und jedes Mal hat es mir besser gefallen. Die Darstellung der Figuren - vor allem von Dr. B. - die Sprache von Stefan Zweig sind einmalig und fesselnd.

Dieses Buch wird an und für sich in der Schule gelesen - dadurch kam auch ich dazu - und es war eines der wenigen, die mir wirklich gut gefallen haben und die ich heute noch gerne lese.

Fazit: Eines der empfehlenswertestens Bücher, die ich je gelesen habe.

"Diese Novelle ist ein Vermächtnis. Die Erzählerleidenschaft eines Autors, der in unersättlich produktiver Neugierde die Weltgeschichte durcheilte und mit unfehlbarem Instinkt überall da haltmachte, wo ein verborgener Schatz zu heben, ein psychologisches Rätsel zu lösen war...findet man auf den noch nicht hundert kleinen Seiten diese Büchleins beispielhaft komprimiert.

Der Tagesspiegel

Der Autor

 

Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren, lebte von 1919 bis 1934 in Salzburg, emigrierte danach nach England und 1940 über die USA nach Brasilien. Früh als Übersetzer Verlaines, Baudelaires und vor allem Verhaerens hervorgetreten, veröffentlichte er 1901 seine ersten Gedichte unter dem Titel "Silberne Seiten". Sein episches Werk machte ihn ebenso berühmt wie seine historischen Miniaturen und die biographischen Arbeiten. Im Februar 1942 beging er in Petropolis, Brasilien, Selbstmord. Seine Erinnerungen, das von einer vergangenen Zeit erzählende Werk "Die Welt von Gestern" erschien postum 1944.

 

Buchdaten

 

Stefan Zweig - Schachnovelle

Fischer Taschenbuch Verlag; 1229.-1278. Auflage Februar 1995

ISBN: 3-596-21522-6

 


   

Kostenlose Homepage erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!