Umberto Eco - Der Name der Rose

 

Anno domini 1327, letzte Novemberwoche, in einer reichen Cluniazenserabtei an den Hängen des Appennin:

Bruder William von Baskerville, gelehrter Franzsikaner aus England, kommt als Sonderbotschafter des Kaisers in delikater Mission: Er soll ein hochpolitisches Treffen zwischen der Ketzerei verdächtigen Minoriten und Abgesandten des Papstes organisieren. Doch bald erweist sich sein Aufenthalt in der Abtei als apokalyptische Schreckenszeit: In den sieben Tagen und Nächten werden William und sein Gehilfe Adson Zeugen der wundersamsten und für die Abtei höchst befremdlichen Begebenheiten:

Ein Möch ist im Schweineblut-Bottich ertrunken, ein anderer aus dem Fenster gesprungen, weil er die Liebe eines Mitbruders nicht ertrug, ein dritter liegt tot im Badehaus. Gerüchte schwirren durch die Abtei, und nicht nur der Abt hat etwas zu verbergen. Überall sind fromme Spurenverwischer und Vertuscher am Werk.

William, der Exinquisitor, wird vom Untersuchungsfieber gepackt: Weit mehr als der Streit zwischen Kaiser und papst interesstiert ihn die Entlarvung des Mörders. Er sammelt Indizien, entziffert geheime Schriften, Zeichen und verschlüsselte Manuskripte, erforscht ein gespenstisches Labyrinth, dringt immer tiefer ein in die Geheimnisse der Abtei, doch als er den Mörder schließlich findet, ist es zu spät. Da die Welt keine Ordnung hat, kann die Klärung des Fales nur eine scheinbare (literarische) Ordnung vorspiegeln, dass trotz der Aufklärung (oder als ihre Folge?) am siebten Tage, wie geweissagt, der Antichrist kommt und mit Feuer und Rauch, und "dank allzuviel Tugend siegen die Kräfte der Hölle".

Wer ein Auge blinzelnd zukneift und in das Buch schaut wie in einen fernen Spiegel, wird die Mönchskutten und Kardinalshüte aus Williams Tagen leicht mit Parteiabzeichen und Obristenuniformen neueren Datums verwechseln.

 

Meine Gedanken:

 

Dieses Buch gehört für mich zu jenen, die jeder irgendwann einmal lesen sollte. Nur - nimm dir Zeit genug und eine Ecke, in der du ungestört lesen kannst.

Ich will dich nicht abschrecken, aber dieser kleine Schmöker ist nicht unbedingt leichte Kost. Weder, was die Sprache, noch, was den Inhalt betrifft.

Ihr kennt vielleicht die Verfilmung mit Sean Connery (eine der wenigen guten Buchverfilmungen). Auch wenn ihr den Film gesehen habt, lest dieses Buch.

Wenn ihr euch einmal durchgekämpft habt, werdet ihr es nicht bereuen!

 

Über Umberto Eco:

 

Er wurde 1932 in Alssandria (Piemont) geboren und ist Ordinarius für Semiotik an der Univesität Bologna. Er ist Verfasser zahlreciher Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur und Kunst, nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Den Roman Il nome della rosa schrieb er, weil er in reifem Alter erkannte: Wovon man nicht theoretisch sprechen kann, muß man erzählen.

 

Buchdaten:

 

Umberto Eco: Der Name der Rose, 654 Seiten; Originaltitel: Il nome della rosa

Copyright 1982 by Carl Hanser Verlag, München

Buchnummer: 08265 1

 


   

Gratis Homepage erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!