Der Ort Kestel

Kestel 1519 Im Kessel ( Dorf )

Mundsprachliche Aussprache ( Kestl ) für Kessel , womit im übertragenen Sinn eine rings mit Bergen umgebene Bodensenkung bezeichnet wird, zum ( Tal - ) Kessel , althochdeutsch chezil, chezzil, mittelhochdeutsch kezzel, Kessel ( Geländevertiefung )

J . Degen in " Blätter vom Frankenwald ", 1935 Nr.7 : " Kestel, eine Reihe von Bauernhöfen am Rand vom Quellgebiet des Dobersbaches ( bisweilen auch Kesselbach genannt ) dessen Talgrund sich kesselartig erweitert ".

Ortsregister 1820: Kestel - in anderen Verzeichnissen unterteilt in: Vorderer Kestel, hinterer Kestel

1856 und 1907: Weiler Kestel; 1952: Dorf Kestel Flurkarte : 1853 Kestel als Flur - und Ortsname - Flurnamensammlung 1926; " im Kestel " und " Kestelacker "

Dem Deutschen Ortsbuch 1972 zufolge kommt der Ortsname Kestel kein weiteres Mal vor ( aber Kessel einmal ).

Kestel ist als ( ehemals Gehülzer ) Gemeindename erhalten geblieben und 1980 als Strassenname der dem Gemeindeteil Ziegelerden zugerechnet wird, eingeführt worden.

Der ehemalige Gehülzer Gemeindeteil Kestel teilt sich auf folgende Strassennamen auf: Kestel ( 4 Anwesen ) Zollbrunn ( 4 ) Ziegelerden ( 3 )

Die Flurnamenbezeichnung Kestelberg der Gemeinde Weisenbach:

Die Chronik von Reitsch

von Willi Schreiber

Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Verfassers
des Bürgermeisters Georg Wolf
des Landrats Dr. Edgar Emmert
Zeittafel
Inhaltsverzeichnis
Der Ortsname
Die 'Geschichte von Reitsch im Zusammenhang mit den  
Oberämtern Kronach und Teuschnitz 10
Domobley ;Kronach 11
Pfarrpfründe 12
Blutgericht 12
Hochgerichtsbarkeit 13
Niedergerichtsbarkeit 14
Kirchweihschutz 16
Kastenamt ; Kronach 16
Steuer 17
Zölle u na Umgeld 17
Zeidelesen-Geleitsrechte- Wehrwesen 19
Kirchweihfriedgebot 1784 21
Reitsch 22
Schutzrecht 23
Nachbarliche Irrung(Hutrechtsstreit) 24
Dreißigjähriger Krieg 29
Zu Kronach 30
Truppendurchzüge 30
Preußeneinfall 31
18o1 32
Schulmeister 1742 32
Napoleon 18o6 33
Kohlenbergwerk 33
Fuhrleute 35
Das Schlots Hai lach 37
Wappen derer v.Haßlach 38
Wappen derer v.Cappel 39
Geschichte der Gemeinde Hablach 40
Eine "friedliche Hochzeit" 1496 51
Reitreh - Hain 52
Urbar des Gattenamtes 53
Lehenbücher 59
Die drei Schutzdörfer 6o
Schutzbrief im Wortlaut 64
Zinsbuch 1464 68
Archivmaterial-Verzeichnis 69
Reitsch 1861 69
Gemeindebeschreibung - Dienstbotenverzeichnis 70
Bauangelegenheiten - Schmiede - Einwohnerverzeichnis 70
Ortsgeschichte aus Gemeinderechnungen 164o - 1813 71
Aus den Protokollbüchern 187o - 1935 84
Die alte Kapelle 102
Gemeindehaus; schmiede,Gewerbekonzession
Die Gemeinderechtler,Prozess 1877-1887  1o3
104
Schulwesen
Trigonometrisches Signal - Brunnen am Schulhaus116 128
Grosse Brände 129
Sagen 130
 Die Angetaalsveschloufe 131
Kirchweih 132
Die letzten Tage des 2. Weltkrieges 1945 133
1945 bis 1964 135
Beachtenswerte Häuser,Baudenkmale 137
Bildanhang 138 bis 150
Bildanhang: Witterung in zwei Jahrtausenden  9 Seiten


Für diese Chronik wurden als Quellen benutzt

"Die Oberämter Kronach und Teuschnitz" von Heinold-Fichtner
Beiträge von Hans Stäudel
"Die Geschichte des Bistums Bamberg" von Looshorn "Die Chronik von Kronach" von Georg Fehn "Eine Frankenchronik'" von Pfarrer Pöhlmann "Topographische Beschreibung" von Roppelt.

Akten und Urkunden und Archivmaterial im Staatsarchiv Bamberg
im Archiv der Gemeinde Reitsch
im Archiv des Frankenwaldvereins Kronach, im Archiv des "Kronacher VOLKSBLATT" ,im Heimatmuseum der Stadt Kronach
Verwendet wurden die Hinweise zur Ortsnanenforschung aus Ziegelhöfer-Hey
und Heinrich Schuberth,Hof.

Allen Stellen,die mir Einblick in die Archive gewährten,
und mir behilflich waren bei meiner Arbeit,danke ich herzlichst. Besonderen Dank sage ich Bürgermeister Georg Wolf aus Reitsch, der mir in den vier Jahren,die ich zur l Fertigstellung der Chronik brauchte,stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

Reitsch,Weihnachten 1964 Willi Schreiber

Vorwort

Die kleine Gemeinde Reitsch hat eine große Geschichte. Wie wenige Gemeinden des Landkreises Kronach sind in Reitsch fast lückenlos die Gemeinderechnungen seit dem Jahre 1840 erhalten und geben Einblick in das Wirken der Menschen jener Tage.
Als mir der Bürgermeister von Reitsch, Herr Georg Wolf vor einigen Jahren antrug, eine Ortsgeschichte zu schreiben, glaubte ich, daß dies ein leichtes Unterfangen sei. Zu meiner Freude wurde ich eines anderen belehrt: Das reiche Ortsarchiv, teils in Reitsch, teils im Staatsarchiv in Bamberg, bot eine ungeheure Menge Stoffes, den es zu verarbeiten galt. So sind von Beginn der Arbeit bis zu deren Fertigstellung etwa vier Jahre verstrichen.
Die vorliegende Ortschronik erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollkommenheit. Späteren Heimatforschern wird noch viel Raum gegeben sein, doch was Wesentlich ist und was über die Geschichte von Reitsch bis heute bekannt war, ist in diesem Buch enthalten.
Eine Ortschronik läßt sich nicht immer wie ein spannender Roman erzählen. Sie läßt sich auch nicht nur nach chronologischen Daten ordnen. Und sie ist ein ganzes.
Wer also die Geschichte seiner Heimat kennen lernen will, der muß diese Chronik von vorne bis hinten durchlesen. Und das mehrmals.
In kleinen, einfachen Sützen, aus irgendeinem Eintrag, liegen oft tiefe menschliche und kommunale Schicksale. Was eine Gemeinde heute ist, was sie in den letzten Jahren erreicht hat, aufgebaut hat, kommt nicht von ungefähr: Die Jahrhunderte vorher haben das mitbestimmt. So ist es auch bei Reitsch, das seit dem vollständigen Zusammenbruch Deutschlands im Jahre 1945 sich in ungeahnter Aufbauarbeit einen der ersten Plätze der Gemeinden des Landkreises Kronach errungen hat.
Möge diese Chronik dazu beitragen, daß kommende Geschlechter aus der Geschichte der Gemeinde nutzen ziehen zum Segen der Bürger dieser Gemeinde, zum Segen des deutschen Volkes.

Weihnachten 1964 (Willi Schreiber)
 

 Vorwort 

Reitsch zählt heute 597 Einwohner, die in 105 Wohnhäusern leben.
Der starke Zustrom von Flüchtlingen nach dem Krieg 1945 und die zunehmende Bevölkerungszahl hatten seit 1948 eine starke Bautätigkeit zur Folge.
Es wurden 46 neue Wohnhäuser zusätzlich errichtet und viele alte Häuser durch neue ersetzt.
In diesem Jahr konnte die Gemeinde zwölf weitere Bauplätze,je Quadratmeter für 4.5o DM, zur Verfügung stellen.
ank der guten Zusammenarbeit mit meinem Gemeinderat - der sich aus dem 2.Bürgermeister Johann Schmidt(9), 3.Bürgermeister Willi Kukla(41)Georg} Nablein(32 a), Felix  Kestel (14), Johann Welscher(7), Franz Porzelt(8), Arno Kestel(5) und Walter Peschel(62) zusammengesetzt - und mit Hilfe des Staates und des Landkreises konnten wir die dringendsten und notwendigsten Sorgen loswerden und die Probleme die nicht zuletzt durch den verlorenen Krieg und die unselige Zonenziehung entstanden waren, einer glücklichen Lösung zuführen.
Alle Häuser der Gemeinde haben nunmehr gutes und reichhaltiges Wasser. Die Ortsstraßen und Verbindungswege sind ausgebaut und geteert, die Wassergräben verrohrt. Auch aus kulturellem Gebiet wurde manches geleistet, so ein Gotteshaus errichtet, ein Friedhof angelegt mit Leichenhalle und Kriegerehrenmal. Zur Forderung der Leibesbeserziehung der Jugend wurde ein Sportplatz geschaffen. Neben einer modernen Ausrüstung erhielt die Freiw. Feuerwehr im neuen Gemeindehaus ein Heim, dort  ist auch die Gemeindekanzlei untergebracht.
An großen Problemen steht nunmehr noch der Bau eines Zentralschulhauses für den Schulverband mit der Gemeinde Haßlach an. Das Werk wird 1,15Millionen Mark kosten. Fertig gestellt werden muß  noch die Sammelkanalisation im oberen Dorf.
Möge uns der Herrgott die Kraft geben, die Probleme der Zukunft in guter Zusammenarbeit und in echtem Bürgersinn gemeinsam zu meistern!

Georg Wolf, Bürgermeister von Reitsch

Gegeben an Weihnachten 1964, als Bundespräsident Heinrich Lübke, Bundeskanzler, Ludwig Erhard, Bayerischer Ministerpräsident Alfons Goppel, Regierungspräsident von Oberfranken, Fritz Stahlen, Landrat des Kreises Kronach, Edgar Emmert waren.

 

In einem Dorfgemeinschaftsabend wurde diese Chronik vom Redakteur Willi Schreiber aus Vogtendorf für die Gemeinde Reitsch in meine Hand geben.


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