betriebsseelsorge

Die Zeiten ändern sich - unsere Solidarität bleibt wichtig.
Artikel für BEWUSSTSEIN - Zeitschrift der Betriebsseelsorge Region Traisental*
Nr. 64 - Oktober 2007

Aufs Erste fällt der technische Wandel auf: 1977 wurden die Buchungen in "meiner" Firma mit einer großen Lochkartenmaschine von 25 MitarbeiterInnen durchgeführt, als ich 1983 in Folge der neuen EDV "wegrationalisiert" wurde, waren es noch zehn, heute sind es zwei oder nur eine/r. Schon 1978 hatte der spätere Sozialminister Alfred Dallinger die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert.

  war ein gesellschaftlicher Skandal - nicht (ausschließlich) das Versagen eines / einer Einzelnen, sondern eine Aufgabe für die politisch Verantwortlichen, Arbeitsplätze zu schaffen - "ein paar tausend Arbeitslose bereiten mir mehr schlaflose Nächte als ein paar Millionen mehr Schulden", sagte Bundeskanzler Bruno Kreisky. Immer mehr ArbeiterInnen hatten ein "freies Wochenende". Niemand sprach vom "Rund um die Uhr arbeiten". Es war selbstverständlich, dass mein Vater mit 60 Jahren 1982 in Pension ging.Arbeitslosigkeit

 Er war ein Textilarbeiter, der in Staub und Dreck im Akkord schuftete. Die "soziale" Marktwirtschaft war auch damals mehr kapitalistisch als sozial, aber die ArbeiterInnenbewegung hatte doch einiges erreicht. Ich will nicht die "guate oide Zeit" verklären, sondern zeigen, dass ein anderes Denken, stärker orientiert an Gemeinwohl, Sozialstaat und Vollbeschäftigung, in der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung verankert war.

 

 

Freisetzen, rationalisieren, einsparen, flexibel, ... angeblich gibt es keine Alternative zum neoliberalen Wirtschaften. Die Folgen: die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer - das gilt weltweit (besonders im Süden), es stimmt ebenso EU-weit und in Österreich. In Österreich besitzt das oberste Prozent der Bevölkerung ein Drittel des Vermögens und die nächsten neun Prozent das weitere Drittel. Wer meint, dass wir uns die Unterstützung von sozial Schwachen oder von ausländischen MitbürgerInnen nicht leisten können, ist herzlich eingeladen, sich einmal die Waren zu extrem hohen Preisen in den Auslagen in der Wiener City anzuschauen. Wenige besitzen immer mehr und immer mehr Menschen besitzen viel zu wenig.

„Eine andere Welt ist möglich“,

sagen weltweit die AktivistInnen vom Sozialforum. In Österreich gibt es noch genügend Errungenschaften, die wir mit aller Kraft verteidigen müssen - wie z. B. das "normale" Arbeits- und Arbeitszeitrecht, die Sozialversicherung und Gesundheitsversorgung, den öffentlichen Verkehr und den freien Sonntag. Es gibt  Forderungen  - aus der Tradition der ArbeiterInnenbewegung wie Arbeitszeitverkürzung und Wertschöpfungsabgabe oder aus den neuen sozialen Bewegungen wie Basislohn oder Friedensdividende. Eine/r allein kann wenig ausrichten, aber gemeinsam können wir vieles bewegen. Das ist eine Erfahrung der ArbeiterInnenschaft genauso wie der Frauen- und Friedensbewegungen.

Was hat das alles mit den Kirchen zu tun?

In der sich rasch ändernden Welt brauchen die Menschen konkrete Hilfe - Caritas, Diakonie und Pfarren leisten viel für sozial Schwache. In einer Welt, wo nur Leistung und Erfolg zählt, brauchen Menschen die Zusage, dass jede/r wichtig ist und dass - christlich gesehen - jede Person von Gott geliebt wird. Aber Sätze wie "Du bist arbeitslos - Jesus liebt dich" ärgern mich als Christ. Nicht, weil es nicht stimmt, sondern weil das Christentum kein Redbull für die Seele ist. Ein weltloses "Christentum" ist nicht die Botschaft Jesu vom kommenden Reich Gottes.

Weil wir ChristInnen sind, setzen wir uns ein, für mehr an Gerechtigkeit ein, die ganz konkret in dieser Welt verwirklicht werden muss. Weil wir zum Unrecht der neoliberalen Globalisierung nicht schweigen können, kämpfen wir gemeinsam mit allen Menschen guten Willens an der Veränderung der Zustände. Dafür gibt es in unseren Kirchen einige Beispiele - ein wichtiges ist die Betriebsseelsorge, die eine "Kirche in der Arbeitswelt" aufbauen möchte, die ein Teil der ArbeiterInnenschaft ist und die Partei ergreift, für die Anliegen und Rechte der ArbeiterInnen, und diese im Sinne einer "ökonomischen Alphabetisierung" (wie es im Ökumenischen Sozialwort gefordert wird) in den Kirchen vertritt.

40 Jahre gibt es die Betriebsseelsorge in der Diözese St. Pölten. Gäbe es sie nicht, müsste man und frau sie gerade heute erfinden. Wir freuen uns, dass wir aufbauend auf die Erfahrungen von 40 Jahren und einer Vielzahl engagierter ChristInnen weiterarbeiten und weiterkämpfen können - für eine menschlichere Arbeitswelt und gerechtere Welt.

 

Wir müssen sparen,
damit wir uns den Reichtum weniger leisten können


Wir da unten ...
 

Selbst in St. Pölten wird die Zahl jener Menschen, die mit Schwarzarbeit und zum Teil mit Stehlen von Gütern des täglichen Bedarfs ihr wirtschaftliches Überleben sichern (müssen), größer. Wenig Lohn heißt wenig Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe, offene Rechnungen nicht bezahlt und Mahnklagen mit enormen Spesen folgen, woher das Geld für die Miete zum 1. nehmen, je härter der Konkurrenzkampf um jeden Job, desto schwerer für jene, die sich ohnehin schon schwer tun. Oder Gespräche mit jenen ArbeiterInnen, deren Werk ins Ausland verlagert wurde und die verzweifelt sind:  ihre hohe Qualifikation und ihre gute Arbeit ist auf einmal -marktwirtschaftlich gesehen - wertlos geworden. Nicht zu vergessen:  der ganz normale Druck und Stress am Arbeitsplatz wird immer schärfer, Besonders benachteiligt sind die Frauen sowie ausländische Kolleginnen und Kollegen, die noch dazu in der Rechtsaußen-Propaganda als Sündenböcke missbraucht werden. 


Die da oben ...
 

Schlagzeilen wie zum Beispiel "OMV Gewinn verdoppelt" (1,5 Mrd. Euro 2005) sind bekannt, während die Lohnquote (der Anteil der Unselbständigen) seit den 80er Jahren zurückgeht.
 
In Österreich teilt sich das oberste Einkommenszehntel 26 Milliarden Euro im Jahr 2003, das sind knapp 30 % der gesamt ausbezahlten Löhne und Gehälter. Das unterste Einkommensfünftel, also doppelt so viele Menschen, erhält mit in Summe knapp 2,1 Milliarden Euro nur 2,3 % der gesamten Lohn- und Gehaltsumme.
 
Oder das oberste Prozent der Bevölkerung besitzt ein Drittel des Vermögens, die nächsten 9 Prozent das weitere Drittel - also 10 % der ÖsterreicherInnen haben zwei Drittel des Vermögens.
 
Und dann kommen die ExpertInnen der Wirtschaft und der ihnen hörigen Wirtschaftswissenschaft und Presse, die uns tagtäglich einreden: jeder ist seines Glückes Schmied (vielleicht auch jede ihres Glückes Schmiedin), privatisieren, sparen, deregulieren, Rechte und Sozialstaat abbauen, dafür vielleicht die Almosen von gütigen Wohlhabenden ...
 
Löhne, Arbeitsrecht und Sozialstaat sind in fast allen Ländern in einem Wettlauf nach unten - Skandinavien und Frankreich orientiert sich an Österreich, wir an Osteuropa, die wieder an den Schwellenländern wie Indien und diese wieder an China und die wieder an ... 
 

Warum werden die Armen immer ärmer
 

Bei der Analyse der Ursachen gibt es unter sozial engagierten Christinnen und Christen unterschiedliche Meinungen:
 
Ein Teil, der wohl in der Gesellschaft größer und im christlichen Bereich kleiner wird, sieht die Schuld vor allem bei den Betroffenen. Viele denken, dass die Folgen der neoliberalen Globalisierung nur Fehler eines an sich guten, technologisch innovativen und effizienten Wirtschaftssystems sind, die halt mit wenigen Maßnahmen korrigiert werden könnten.
 
Ich persönlich halte mich an jene Analyse, die Weltversammlung der Evangelischen Kirche H.B. in Accra im August 2004 formuliert hat: "Die tieferen Wurzeln dieser massiven Bedrohung des Lebens liegen vor allem in einem ungerechten Wirtschaftssystem, das mit politischer und militärischer Macht verteidigt und geschützt wird." Das kapitalistische Wirtschaftssystem, in dem nicht der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern der Gewinn einer immer kleiner werdenden Zahl von Menschen weltweit, ist zutiefst inhuman.


 
Wer hat Interesse?
 

Der wichtigste erste Schritt ist eine wirtschaftliche Alphabetisierung: Wer hat Interesse? Wer gewinnt? Wer verliert? Wem dient der Konkurrenzkampf? Und es kommt auf die Perspektive an: aus der Sicht der AktienbesitzerInnen sind steigende Aktienkurse dank der Meldung über die Kündigung vieler ArbeiterInnen eine sehr gute Nachricht, aber wie geht es jenen, die ihren Arbeitsplatz verlieren?
 
Wir müssen global denken: die Entscheidungen der Welthandelsorganisation WTO betreffen nicht nur die Armen im Süden, sie verändern das Leben der Menschen in Lilienfeld und Herzogenburg genauso wie in Maputo und Brasilia. Die Politik der EU, die von den nationalen Regierungen beschlossen wird, betrifft unseren Alltag.
 
Die Beratungen in WTO und EU müssen öffentlich sein, schließlich ist es ja nicht der Privatklub einiger Herren und noch weniger Damen. Die Politik der internationalen Institutionen und der nationalen Regierungen müssen aus der Perspektive der kleinen Leute beleuchtet werden - wie es schon das Sozialstaatsvolksbegehren mit der Sozialverträglichkeitsprüfung forderte.
 
Privatisierung der öffentlichen Unternehmungen hat Folgen: für ein privates Postunternehmen macht es keinen Sinn, im Waldviertel täglich Briefe zuzustellen oder billige Zeitungstarife anzubieten, damit jede Pfarre günstig das Pfarrblatt verschicken kann. Und wenn einmal Bildung, Wasser, Sozialversicherung und Gesundheitsversorgung privatisiert werden, werden nicht nur der sprichwörtliche Brief aufgegeben, sondern auch die Menschen und ihre Schicksale. Wenn man sich nur an Effizienz und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit orientiert,  wozu braucht eine alte Oma noch eine teure Chemotherapie und Operation, wenn sie ohnehin bald stirbt. Nach der Logik des neoliberalen Kapitalismus!
 
Wenn immer mehr Arbeitsverhältnisse geschaffen werden, wo die schwer errungenen Arbeitsrechte mit flexiblen Verträgen gestrichen werden, wird auch der Druck auf jene im "Normalarbeitsverhältnis" immer größer.


 
Beispiele für eine andere Richtung

 

Wir brauchen keinen Standortwettbewerb zu Lasten der Mehrheit in eigentlich allen Ländern. Wir müssen die Umverteilung von unten NACH oben weltweit und in den einzelnen Ländern, auch in Österreich stoppen.
 
Warum müssen die Gewinne steigen und steigen - die ArbeiterInnen mit ihren Lohnforderungen jedoch maßvoll sein?
 
Statt Wettlauf nach unten verbindliche Mindeststandards im Sozial- und Arbeitsrecht ebenso bei den Gewinnsteuern, die Einführung der Tobintax (die genauso selbstverständlich sein sollte wie die Umsatzsteuer auf einen Liter Milch).
 
Die gesetzliche Wochenarbeitszeit ist seit Mitte der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts bei 40 Stunden, die Produktivität jedoch jedes Jahr enorm gestiegen. Arbeitszeitverkürzung statt Verlängerung der Arbeitszeit ist die einzige Chance, damit wirklich alle Arbeitswilligen wieder einen Arbeitsplatz bekommen. Den Konflikt zwischen jenen, die auf eine Verteilung der Arbeit orientieren, und jenen, die mit einem Basislohn jedem und jeder eine Mindestgrundlage zum Überleben schaffen wollen, müssen wir in einer Forderung nach einer Neuverteilung von Arbeit und Einkommen auflösen.
 
Wir brauchen die Pflichtversicherung in der Sozialversicherung, die wirklich allen Menschen einen Zugang zu jener sozialen und medizinischen Versorgung gewährt, die er / sie braucht. Eine Wertschöpfungsabgabe bringt die dringend benötigten Finanzmittel.
 
Diese Vorschläge sind noch lange nicht vollständig und sollen nur die Richtung einer Politik angeben, in der das Wohlergehen der sozial Schwächsten nicht nur in Sonntagsreden beschworen wird, sondern im politischen Alltag gelebt wird. Als Kompass gegen die herrschende neoliberale Politik kann auch das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen dienen (www.sozialwort.at), das wichtige Reformen aufzeigt.
 

Solidarität und alles geht
 

Aus der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung wissen wir: nur gemeinsam können wir etwas verändern. Solidarität in einem Betrieb, in Österreich und weltweit  ist der einzige Weg, um jene Gegenmacht zu organisieren, die den menschenverachtenden Entscheidungen von Weltfinanzinstitutionen, multinationalen Konzernen und mit ihnen "verhaberten" PolitikerInnen entgegentritt und ein mehr an sozialer Gerechtigkeit durchsetzt. Die weltweite Bewegung der Sozialforen, Demonstrationen in vielen Ländern des Südens, Aktionen gegen Sozialabbau in EU-Staaten wie in Frankreich, GewerkschafterInnen und BetriebsrätInnen ebenso wie christliche Gruppen und Menschenrechtsorganisationen:  eine andere, sozial gerechtere, friedlichere Welt ist möglich.

 

Artikel in "BEWUSST SEIN - Zeitschrift der Betriebsseelsorge Traisental (Herzogenburg, Lilienfeld, St. Pölten), Infos und Probeexemplare: E - Mail: bszgruber@utanet.at, http://www.betriebsseelsorge.at.tf/

 

Alois Reisenbichler:

Hildegard Goss-Mayr in St. Pölten:
UN-Dekade für Frieden und Gewaltfreiheit


Die Pazifistin Dra. Hildegard Goss-Mayr informierte bei einem Sozialstammtisch der Betriebsseelsorge und der Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung (KAB) an 4. April 2006 über die "Dekade für eine Kultur des Friedens und Gewaltfreiheit für die Kinder dieser Welt", die von auf Initiative der FriedensnobelpreisträgerInnen von der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen wurde.

Konkret berichtete Goss-Mayr über die zahlreiche Aktivitäten zur Einübung von Methoden der gewaltfreien Konfliktlösung in österreichischen Schulen. "Gewaltfreiheit ist heute keine Utopie mehr, sondern eine Erfahrung von vielen Menschen weltweit", sagte Goss-Mayr, die aktiv die gewaltfreien Aufstände, mit denen die Diktaturen auf den Philippinnen und in Madagaskar überwunden wurden, unterstützte.

Friedensgruppen haben ein weltweites Verbot von Anti-Personen-Minen durchgesetzt. Eine Schweizer Initiative hat 1.000 Friedensfrauen (u. a. auch Hildegard Goss-Mayr) 2005 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen und damit gezeigt, wie vielfältig das Engagement in aller Frauen Länder ist. Der Ökumenische Rat der Kirchen hat ebenso wie die UNO das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends als "Dekade zur Überwindung der Welt" ausgerufen. Die Weltsozialforumsbewegung, die Forderung nach einer Devisenumsatzsteuer (Tobin-Tax) und die zunehmende Kritik an der neoliberalen Wirtschaftsordnung nannte Goss-Mayr als weitere Beispiele für den weltweiten Einsatz für eine gerechtere und friedlichere Welt.

Abschließend erzählte sie in ergreifenden Worten von ihren langjährigen Einsatz für Gerechtigkeit in Lateinamerika, in Afrika und auf den Philippinen, wo sie mit ihrem Mann in der Vorbereitung des gewaltlosen und erfolgreichen Volksaufstandes gegen den damaligen Diktator Marcos aktiv war.

MAG. SEPP GRUBER MAS
BETRIEBSSEELSORGE ST. PÖLTEN
3100 St. Pölten, Schneckgasse 22
Telefon: 02742/72240 & 0650/2318824
Diensthandy (0676) 826 68 83 98
E - Mail:
bszgruber@utanet.at http://www.betriebsseelsorge.at.tf/

 

Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung (KAB)

Betriebsseelsorge St. Pölten

 

Einladung

Sozialpolitischer Stammtisch


Frau Hildegard Goss-Mayr
Internationaler Versöhnungsbund

referiert und diskutiert mit uns zum Thema:
„Selig die FriedensstifterInnen“

UNO-Dekade für Friede und Gewaltfreiheit.

Dienstag, 4. April 2006, 19.30 Uhr

Betriebsseelsorgezentrum St. Pölten
Schneckgasse 22, 3100 St. Pölten


Dra. Hildegard Goss-Mayr


 Fr. Goss-Mayr ist das Friedensengagement schon in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater, Kaspar Mayr hatte 1928 die Leitung des intern. Büros des IVB (=internationalen Versöhnungsbundes), der ersten ökumenischen Friedensbewegung des 20.Jh. übernommen. Die Familie überlebte die Nazizeit im Untergrund und unter ständiger Todesangst. Nach dem Krieg studiert Fr. Goss-Mayr Philosophie, Philologie und Geschichte in Wien und New Haven (USA); 1953 promoviert sie als 1. Frau an der Uni Wien 'sub auspiciis’. Sie begann sich sogleich im IVB zu engagieren, da sie überzeugt ist, dass es eine Kraft gibt, die stärker ist als Hass und Gewalt, die Liebe, die Zuversicht dazu schöpft sie aus dem Evangelium; Mahatma Gandhi und Martin Luther King werden ihre Vorbilder im gewaltfreien Kampf. Durch ihre Arbeit lernt sie den Franzosen Jean Goss kennen, in dem dieselbe Kraft brennt, die Welt und die Menschen aus der revolutionären Kraft der Liebe Gottes neu zu gestalten und sie heiraten. Das Ehepaar Goss-Mayr arbeitet seit 1960 in den Ländern des damaligen Ostblocks am Aufbau gewaltfreier Bewegungen und der Schulung von Friedensaktivisten. Ab 1962 sind die Länder Lateinamerikas ihre Einsatzgebiete und sie ist u. a. Beraterin von Dom Helder Camara in Brasilien, wegen ihrem Einsatz wird sie auch mehrmals inhaftiert. Beim 2. Vatikanischen Konzils finden ihre Vorschläge zur Gewaltfreiheit Eingang in der Pastoralkonstitution ‚Gaudium et Spes’. Später sind ihre Einsatzgebiete Angola, Mosambique, Libanon, Israel, Südafrika und die Philippinen, wo sie einen großen Beitrag zum Erfolg der sog. 'Rosenkranzrevolution’ gegen Diktator Marcos leistet. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes 1991 setzte sie ihr Engagement in Asien und auch in Österreich für den IVB fort. Trotz ihrer 75 Lebensjahre ist sie nach wie vor mit jugendlicher Begeisterung für die Sache der 'Friedensstifter’ in der Welt engagiert.

MAG. SEPP GRUBER MAS
BETRIEBSSEELSORGE ST. PÖLTEN
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Telefon: 02742/72240 & 0650/2318824
Diensthandy (0676) 826 68 83 98
E - Mail: bszgruber@utanet.at
http://www.betriebsseelsorge.at.tf/

Dr. Markus Bostl
A Gschicht, a gor a autoritäre
(Börsegang der Post)

 

Was eppa heit z´Tags no ois passiert,
knapp die Höfte vu da Post weart privatisiert.
Was bis dato gheart hat uns oin,
dafür lasst si da Minister hetz zoihn.
A Betrieb, der bis heit hat floriert,
weard im Handumdrahn auf die Börse gführt.
A Minista, der ku des oafach sagn,
braucht uns net amoi zu fragen,
ku, was ins alle gheart, oafach vakafn,
is des net zum Schreien und Raffn?
Er gib´49 % oafach de Aktionäre,
des is für mi a Gschicht a gar a autoritäre.

Dr. Markus BOSTL , der Betriebsseelsorger für den Bezirk Lilienfeld, ist nicht nur ein sehr guter Theologe, sondern er schreibt immer wieder nette Gedichte zu aktuellen Fragen.
Als Antwort zu unserer Presseaussendung gegen die Privatisierung der Post hat er uns obiges Geicht geschickt.

 

 

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