NIEMAND DEN DU LIEBST IST TOD
oui je t'aime - der Himmel ist rot
niemand, den du liebst, ist tot
oui je t'aime - der Himmel versteht
jeder, der geliebt wird, lebt
zuerst wußte ich nicht
wo ich war und ein Licht
zog mich hoch in fremde Sphären
alle Angst ging vorbei und ich fühlte mich frei
und ich ließ das Licht gewähren
oui je t'aime - der Himmel sind wir
alle, die Du liebst sind hier
oui je t'aime - der Himmel ist rot
niemand, den Du liebst, ist tot
ich geh niemals verlor'n
ich werd wiedergebor'n
in das nächste meiner Leben
wir begegnen uns neu
und wir lernen dabei
zu vergeben und zu lieben
oui je t'aime, oui je t'aime, oui je t'aime
der Himmel ist wahr
alle, die Du liebst sind da
oui je t'aime - der Himmel versteht
jeder, der geliebt wird, lebt
RONNY UND SUSAN
sie trafen sich zum 1. Mal
am Bahnhof Richtung Stadt
er, ein Typ mit dunkler Haut
wie sie hier keiner hat
er sagte, daß er Ronny heißt
ihr Name war Susan
und alles fing ganz harmlos an
ihr Vater sagt, Mensch laß den bloß
der paßt doch nicht hierher
was macht er? sicher arbeitslos
was will der nur von dir
sie sagte, hey, wo lebst du denn
das hör ich mir nicht an
und alles wegen Ronny und Susan
und sie reden, und die Worte tun weh
und sie zeigen mit den Fingern auf sie
und bei Nacht schmieren sie die Wände an
und alles wegen Ronny und Susan
am Freitag wolln sie tanzen gehn
doch vor der Diskothek
da schiebt ein Typ mit breitem Kreuz
Ronny einfach weg
such dir schnell nen deutschen Freund
sagt er zu Susan
und alles fing ganz harmlos an
und sie reden, und die Worte tun weh
und sie zeigen mit den Fingern auf sie
und bei Nacht schmieren sie die Wände an
und alles wegen Ronny und Susan
alles wegen Ronny und Susan
eines Abends, da kommt Ronny nicht mehr
sie erfährt, sie waren hinter ihm her
in der nacht ruft die Polizei sie an
heute hat man Ronny was getan
und alles fing doch mal so harmlos an
und alles wegen Ronny und Susan
5 MINUTEN VOR 12
Und ich sah einen Wald,
wo man jetzt einen Flugplatz baut.
Ich sah' Regen wie Gift,
wo er hinfiel, da starb das Laub.
Und ich sah einen Zaun,
wo es früher nur Freiheit gab.
Ich sah' grauen Beton,
wo vor kurzem die Wiese lag.
Und ich sah einen Strand,
der ganz schwarz war von Öl und Teer.
Und ich sah eine Stadt,
in der zählte der Mensch nicht mehr.
Doch ich sah' auch ein Tal,
das voll blühender Bäume war,
einen einsamen See,
wie ein Spiegel so hell und klar.
Und ich sah auf die Uhr:
5 Minuten vor 12
Und ich sah' eine Frau,
die erfror fast vor Einsamkeit.
Und ich sah' auch ein Kind,
für das hatten sie niemals Zeit.
Und ich sah einen Mann,
der für Hoffnung und Frieden warb.
Und ich sah wie er dann,
dafür durch eine Kugel starb.
Doch ich sah auch den Freund,
der in schwerer Zeit zu mir stand.
Ich sah einen, der gab
einem Hilflosen seine Hand.
Und ich sah auf die Uhr:
5 Minuten vor 12.
Ich sah Haß in den Augen,
blindwütenden Glauben,
sah' die Liebe erfrieren,
sah' die Sieger verlieren,
sah' Bomben und Minen,
sah' Schieber verdienen,
sah' Klugschwätzer reden
und Fanatiker töten.
Doch ich sah' auch die Angst,
die so viele zur Einsicht bringt.
Jemand sagte zu mir,
daß die Zukunft grad' jetzt beginnt.
Und ich sah auf die Uhr:
5 Minuten vor 12.
Ich sah' auch die Angst,
die so viele zur Einsicht bringt.
Jemand sagte zu mir,
daß die Zukunft grad' jetzt beginnt.
Und ich sah auf die Uhr:
5 Minuten vor 12.
ICH BIN DAFÜR
Wenn du dran glaubst, die Welt kann ein Zuhaus sein,
für Schwarz und Weiß, für Mann und Kind und Frau.
Und wenn du meinst, wir sollten für sie kämpfen,
für jede Blume, jeden Tropfen Tau.
Und wenn du meinst, wir sollten Brücken schlagen,
aus Sympathien zwischen dir und mir.
Und was wir denken, sollten wir auch sagen!
Dann zähl' auf mich,
ich bin dafür.
Ich bin dafür, daß wir die Kinder lieben
und ihnen zeigen, wie man Liebe schenkt;
statt in der Schule ihnen schon zu sagen:
"Paß' auf, dein Nachbar ist ein Konkurrent."
Ich bin dafür, daß statt der Automaten
erst mal die Menschen Arbeit finden hier.
Und daß man Brot erzeugt, statt Handgranaten.
Ich bin dafür.
Ich bin dafür.
Ich bin dafür, daß Widerspruch erlaubt ist,
ich halte ihn sogar für eine Pflicht.
Und daß die Jungen eig'ne Wege gehen,
ob das den Alten recht ist oder nicht.
Und wenn wir dann die Zukunft noch so planen,
daß jeder Baum und Bach und jedes Tier,
uns mehr am Herzen liegt als Autobahnen,
bin ich dafür.
Ich bin dafür.
Und sagt mir einer, ich sei ein Träumer,
ein Spinner, das mag sein.
Jedoch ich träume mit dir und ander'n,
ich träume und ich spinne nicht allein.
NUR EIN LÄCHELN
Nur ein Lächeln,
und ein Fremder wird zum Freund,
und viel leichter trägt sich manche schwere Last.
Nur ein Lächeln,
und dein Kind es sieht dir an,
daß du ihm den dummen Streich verziehen hast.
Nur ein Lächeln
für den alten Mann im Park,
der aus Einsamkeit schon mit den Möwen spricht.
Nur ein Lächeln,
so ein freundlicher Blick
steht uns unsagbar gut
zu Gesicht.
Nur ein Lächeln,
wenn man sich im Hausflur sieht
und da kann man noch so sehr in Eile sein.
Nur ein Lächeln
aus dem Autofenster raus
und vielleicht gehört die Vorfahrt Dir allein.
Nur ein Lächeln,
macht ein andrer etwas schlecht
und ist selber man auch tausendmal im Recht.
Nur ein Lächeln,
stehst du endlich vor mir
und wir fühlen bleib hier,
dann sag ja!
Nur ein Lächeln
bringt uns einander nah.
Nur ein Lächeln
(instr.)
nur ein Lächeln
(instr.)
Nur ein Lächeln,
und die Mauer rings um uns,
die der Argwohn und die Ängste bau'n, zerbricht.
Nur ein Lächeln,
so ein freundlicher Blick
steht uns unsagbar gut
zu Gesicht.
Nur ein Lächeln,
es verhindert keinen Krieg,
doch es trägt ein Stückchen Frieden in die Welt.
Nur ein Lächeln,
ja das ist es was uns heut'
in dem sogenannten Ernst des Lebens fehlt.
Nur ein Lächeln
in einer Zeit die von uns will,
daß man Härte zeigt statt Liebe und Gefühl.
Nur ein Lächeln
stehst du endlich vor mir
und wir fühlen, bleib' hier,
dann sag ja!
Nur ein Lächeln
bringt uns einander nah!
Dabei sein
Ich schaue meine Welt an, und da frage ich mich:
Wie wird die in ein paar Jahren sein?
Ich schaue mich selbst an, und da frage ich mich:
Bin ich da immer noch dabei?
Sag, was kommt da danach? Sag, wo führt das hin?
Und da gibt es so Dinge, wo ich mir denke: Bitte ohne mich!
Wenn einmal der Urwald keine Bäume mehr hat,
wenn man den letzten Wal-Fisch fängt!
Und ganze Völker, die werden nicht mehr satt,
weil das, was wir heute übrig lassen, nicht mehr genügt!
Sag, was kommt da danach? Sag, wo führt das hin?
Und da gibt es so Dinge, wo ich mir denke: Bitte ohne mich!
Aber manchmal, da beginne ich zu träumen,
und da weiß ich, daß es Menschen gibt, die träumen so wie ich!
Da gibt es Ideen, da gibt es Ideale,
die sind es wert, daß man dabei bleibt, weil man kämpfen muß für sie.
Und den Weg zurück ins Paradies, finden wir nur wenn wir frei sind.
Und wenn wir eins sind mit der ganzen Welt, da möchte ich dabei sein!
Ja, wenn wir eins werden mit der ganzen Welt, da möchte ich dabei sein!
Man sagt schon immer: die Welt steht nicht mehr lang,
aber untergegangen ist sie nicht.
Doch heute gibt es Sachen, da wird mir angst und bang,
da leiden unsere Enkelkinder noch mit!
Da gibt es Halbwertszeiten von zehntausend Jahren,
von unseren Genen lebt eine ganze Industrie - Bitte ohne mich!
5 MINUTEN
Ich mache die Tür zu hinter mir.
Sie fällt ins Schloß und ich stehe alleine auf dem weißen Gang. Und ich sehe nur das Bild vor mir:
Die Hand, die mich so oft gestreichelt hat, ist jetzt so schwach, der Blick so bange.
Man sagt, Du schaffst es wieder, ist doch klar. Jedoch das schlimmste bei dem Abschied war
der Gedanke: Was wäre ... was wäre, wenn ...?
Und was sind schon fünf Minuten, fünf Minuten gegen die Ewigkeit!
Und doch würde man für fünf Minuten manchmal alles geben, wenn man sie blos hätte!
Jahr für Jahr nimmt man gar nichts wahr,
doch auf einmal wird dir klar, so klar!
Da sind auf einmal fünf Minuten ... eine ganze Ewigkeit!
Ich mache die Tür zu hinter mir.
Ich steige ins Auto und starte, doch da fällt mir auf einmal ein:
Habe ich denn "Auf Wiedersehen" gesagt zu dir?
Und ich denke noch: Was soll´s, wo ich doch so in Eile bin!
Ich lege den Gang ein und fahre los - na klar.
Doch was mir gar keine Ruhe gelassen hat, das war
der Gedanke: Was wäre ... was wäre, wenn ...?
Und so viel nimmt man sich noch vor und so viel hat man noch zu tun!
Du möchtest lange schon mit einem Menschen reden, doch du weißt nicht wann und wie!
Auf einmal wirst du ganz, ganz ruhig, auf einmal wirst du ganz, ganz still.
Und da hörst du in dir eine leise Stimme in dir, die dir einfach sagen wil: