Was ist eine Fehlgeburt (Abortus)?

Eine Fehlgeburt bedeutet den Verlust des Kindes, bevor es lebensfähig ist. 

Man unterscheidet zwischen dem Frühabort, der bis zur 16. Schwangerschaftswoche (SSW) passiert, und dem Spätabort, der sich zwischen der 16. und der 28. SSW ereignet. Heutzutage überleben jedoch auch Kinder, die ab der 24. SSW geboren werden, so dass diese Einteilung eher veraltet ist. Eine Schwangerschaft, die mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm oder vor Erreichen der Lebensfähigkeit des Kindes zu Ende geht, bezeichnet man als Fehlgeburt (Abortus). Das Risiko für eine Fehlgeburt beträgt zwischen zehn und 15 Prozent und ist unter anderem abhängig vom Alter der Schwangeren. 

Von einer Frühgeburt (Partus prämaturus) spricht man bei einem Geburtsgewicht von 500 bis 2.500 Gramm bzw. bei einer Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche. Als untere Grenze für die Lebensfähigkeit gilt das Alter von 24 abgeschlossenen Schwangerschaftswochen. Wegen der Unreife von Körperfunktionen überleben allerdings nur 40 - 45 Prozent dieser Kinder. Bei den Frühgeborenen ist das Risiko für bleibende Schäden (z. B. spastische Lähmung) erhöht.

 

  Welche Ursachen können zu einem Spontanabort führen?

Ursachen auf Seiten der Mutter:

  • Gebärmutterhalsschwäche (Cervix-Insuffizienz), die entweder durch eine Bindegewebs- und Muskelschwäche oder nach Operationen an der Gebärmutter entsteht.
  • Fehlerhafte Einnistung des befruchteten Eis 
  • Mütterliche Abstoßungsreaktion 
  • Infektion der Geschlechtsorgane durch z. B. Chlamydien etc. 
  • Höheres Alter der Mutter 
  • Hormonelle Störungen (Gelbkörperschwäche)
  • Gebärmutteranomalien durch schwere Erkrankungen (z. B. Immunerkrankungen, Diabetes mellitus, Nierenerkrankungen)

Ursachen von Seiten des Kindes:

  • Chromosomenanomalien: Das sind die häufigsten Störungen, die zu einer Fehlgeburt führen. 
  • Fehlbildungen, abhängig vom Ausmaß, sind nicht mit dem Leben vereinbar, so dass der Fetus abstirbt oder sich die Schwangerschaft nicht weiter entwickelt.

Ursachen durch äußere Einflüsse:

  • Medikamente, Genussgifte (Nikotin, Alkohol, Rauschgifte), andere Schadstoffe.

 

  Welche Anzeichen deuten auf einen Spontanabort hin?

Die häufigsten Zeichen für einen Spontanabort sind:

  • Vaginale Blutungen
  • Schmerzen im Unterleib 
  • Wehen (schmerzhafte Kontraktionen der Gebärmutter) 
  • Charakteristisch für die Gebärmutterhalsschwäche ist die schmerz- und wehenlose Fehlgeburt.

 

  Formen der Fehlgeburt:

  • Drohende Fehlgeburt: Bei Blutungen im Frühstadium der Schwangerschaft und positiven Herzaktionen des Feten spricht man von einer drohenden Fehlgeburt (Abortus imminens).
  • In Gang befindlicher Abort: Das bedeutet, dass die Fehlgeburt noch nicht abgeschlossen ist, die Schwangerschaft aber nicht mehr intakt ist.
  • Komplette Fehlgeburt: Ist die gesamte Fruchtanlage ausgestoßen, so redet man von einem Abortus completus.
  • Inkompletter Abort: Sind noch Reste in der Gebärmutter zu erkennen, z. B. im Ultraschall, dann nennt man dies Abortus incompletus (inkomplette Fehlgeburt). In der frühen Schwangerschaft sollte man immer eine Eileiterschwangerschaft ausschließen.

 

  Ist es möglich, einen Spontanabort zu verhindern?

Es besteht erst bei einem Geburtsgewicht von mehr als 500 Gramm, also etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche, eine realistische Überlebenschance für den Fetus. Schwangerschaftserhaltende Maßnahmen sind schon einige Wochen früher sinnvoll. Ruhe ist hierbei eine der wichtigsten Maßnahmen. Ab der 23./24. Schwangerschaftswoche werden die medizinischen Bemühungen meist noch einmal intensiviert (künstliche Lungenreifung beim Fetus, medikamentöse Wehenhemmung etc.).

 

  Maßnahmen bei Verdacht auf Spontanabort:

Bemerken Sie Anzeichen eines Spontanaborts, wie vaginale Blutung oder Unterleibsschmerzen ähnlich den Regelschmerzen, so setzen Sie sich mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenklinik in Verbindung.

 

  Was passiert im Krankenhaus?

Zuerst wird Ihr Allgemeinzustand untersucht. Man misst Ihre Temperatur, kontrolliert Ihren Blutdruck und Puls. Dann werden Sie vom Frauenarzt untersucht. Er sieht nach, ob der Gebärmuttermund geöffnet oder geschlossen ist, und untersucht die Größe und die Form der Gebärmutter.

In einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung wird überprüft, ob der Embryo/Fetus Herzaktionen hat. Meistens wird der Ultraschall in der frühen Schwangerschaft durch die Scheide durchgeführt. Dadurch kann man den Embryo oder Fetus besser erkennen.

Wenn eine Fehlgeburt stattgefunden hat oder der Arzt erkennt, dass der Embryo tot ist, müssen Gewebereste entfernt werden, um Infektionen in der Gebärmutter vorzubeugen. Diesen Eingriff nennt man Ausschabung (Curretage). Zudem werden verschiedene Blutuntersuchungen vorgenommen. Insbesondere müssen die Blutgruppe und der Rhesusfaktor bekannt sein. Im Falle einer Rhesus negativen Mutter muss prophylaktisch nach der Fehlgeburt eine Spritze mit Rhesusantikörpern gegeben werden.

Jede vaginale Blutung in der Schwangerschaft ist ernst zu nehmen. Allerdings muss nicht jede Blutung ein Zeichen für einen Spontanabort sein. Fragen Sie bei allen Beschwerden in der Schwangerschaft Ihren Arzt.

 

  Was können Sie nach einer Fehlgeburt tun?

Ruhen Sie sich nach einer Fehlgeburt ein paar Tage aus. Umgeben Sie sich mit Menschen, in deren Nähe Sie sich wohl fühlen und mit denen Sie über alles reden können. Versuchen Sie, nach ein paar Tagen Ihr normales Leben weiterzuführen. Vielleicht haben Sie keinen Appetit und fühlen sich müde und abgeschlagen. Viele Frauen werden wütend, traurig oder haben starke Schuldgefühle, obwohl sie sich nichts vorzuwerfen haben.

Eine Fehlgeburt kann beängstigend und deprimierend sein. Es ist völlig natürlich, Trauer über den Verlust zu empfinden. Teilen Sie Ihre Gefühle Ihrer Umwelt mit! Wenn Sie glauben, dass Sie zu viel Zeit für die Verarbeitung Ihrer Gefühle brauchen, oder wenn Sie sehr lange deprimiert sind, suchen Sie Ihren Arzt auf. Er kann Ihnen weiterhelfen. 

Ungefähr zwei bis sechs Wochen nach einer Fehlgeburt wird Ihr Arzt Sie untersuchen, um zu sehen, ob die Gebärmutter sich zusammengezogen hat. Eine Schwangerschaft kann theoretisch nach einem normalen Zyklus mit normaler Menstruation wieder eintreten. Für die meisten Frauen ist eine Pause von zwei bis vier Monaten jedoch sinnvoller. Die Gebärmutter braucht Zeit, sich ganz zu erholen. Es kann auch psychisch helfen, etwas Zeit zwischen den Schwangerschaften verstreichen zu lassen.

Das Wiederholungsrisiko steigt nach einer Fehlgeburt an. Es liegt nach einer Fehlgeburt bei bis zu 24 Prozent. Da es schwer ist, die eigentliche Ursache mit Sicherheit zu bestimmen, bleibt in der Regel nur das Abwarten. Frühzeitige Schonung bringt nach einem Frühabort nichts. Infektionen der Scheide und des Gebärmutterhalses sollten ausgeschlossen werden. Die meisten Frauen werden recht schnell wieder schwanger und ein großer Anteil bringt gesunde Kinder auf die Welt. Die individuelle Situation ist natürlich nur durch genaue Untersuchungen abzuklären.

 
     
 

Fehlgeburt

Fehlgeburt heißt medizinisch „Abort" oder „Abortus". Eine Fehlgeburt liegt vor, wenn die Schwangerschaft vor der 25. SSW beendet wird oder eine Körperlänge bis 30 cm aufweist egal ob das Kind lebt oder nicht. Das Kind hat bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Rechte.
Es gibt Extremfrühchen die in der 26. SSW Überlebenschancen haben. Die Fehlgeburtsrate erhöht sich mit dem Alter und der Anzahl vorheriger Schwangerschaften. Bei 95 % der betroffenen Frauen wird die Fehlgeburt von Blutungen begleitet. Also bei Blutungen sofort zum Arzt oder Arzt rufen! Bei starken Blutungen in einen kühlen Raum legen, die Beine höher als die Hüften, und Arzt rufen. Eine starke Blutung kann evtl. auf eine Ablösung der Plazenta hinweisen, und ist im schlimmsten Fall lebensbedrohlich für Mutter und Kind- sofort Arzt rufen! Die meisten Fehlgeburten lassen sich darauf zurückführen, dass der Fetus schwere Defekte aufweist und sich nicht richtig in der Gebärmutterwand eingenistet hat. Die Natur sorgt dann dafür, das der Fetus, der nicht lebensfähig wäre, abgestoßen wird. Zu den Ursachen, die die Mutter betreffen, gibt es folgendes: Gebärmuttermissbildungen, große Myome, hormonelle Störungen und Infektionen. Beim Vater können folgende Ursachen liegen: Spermaanomalien oder RH-Unverträglichkeit.
Ca. 1 % der Fehlgeburten wird durch Plazentainsuffizienz ausgelöst. Das sind unterschiedliche Funktionsstörungen der Plazenta (Mutterkuchen), so dass der Fetus nicht ausreichend versorgt wird. Bei manchen Frauen kommt es auch zu einer Zervixinsuffizienz, dass heißt, das sich der Muttermund vorzeitig öffnet. Wenn der Arzt hierfür einen Verdacht hat wird er den Muttermund mit einer Schlinge bis zur 36. SSW verschließen.
Nach jeder Fehlgeburt wird eine Ausschabung der Gebärmutter durchgeführt (Curretage). Dieser Eingriff wird unter Narkose durchgeführt.
Die Medizin ordnen Fehlgeburten verschiedenen Kategorien zu:

Drohende
Fehlgeburt

Abortus imminens
Eine Fehlgeburt kann, muss aber nicht erfolgen (50 % zu 50 %). Symptome: Blutungen und manchmal Schmerzen. Er liegt bei ca. 10 % aller Schwangerschaften vor und könnte mit leichten Blutungen verwechselt werden, die sich manchmal zum Zeitpunkt der fälligen Periode bemerkbar machen. Eine drohende Fehlgeburt wird von den Ärzten mit Magnesium und/oder Progesteron-Spritzen behandelt. Es wird auch Bettruhe verordnet.

Beginnende
Unvermeidbare
Fehlgeburt

Abortus incipiens
Sie ist von Schmerzen infolge von Uteruskontraktionen begleitet. Wenn der Muttermund eröffnet ist, wird der Verlust des Embryos nicht aufzuhalten sein.

Vollständige
Fehlgeburt

Abortus completus
Embryo und Plazenta werden vollständig ausgestoßen, manchmal ohne Symptome. Er lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigen.

Verhaltene
Fehlgeburt

Missed abortion
Embryo und Plazenta sterben ab, bleiben aber für längere Zeit in der Gebärmutter. Die Schwangerschaftssymptome verschwinden, aber Anzeichen für den Tod machen sich erst viel später bemerkbar. In der Frühschwangerschaft wird eine Ausschabung durchgeführt, in fortgeschrittener Schwangerschaft werden die Wehen durch Medikamente eingeleitet.

Zweizeitige
Unvollständige
Fehlgeburt

Abortus incompletus
Der Embryo wird geburtsähnlich ausgestoßen, aber einige Teile der Nachgeburt (Plazenta) verbleiben in der Gebärmutter. Eine Ausschabung ist erforderlich.

Habituelle
Fehlgeburt

Abortus habitualis
Er liegt vor, wenn mindestens drei Schwangerschaften im gleichen Stadium mit einer Fehlgeburt endeten, möglicherweise aus den selben Gründen.

Hier ein Link über die Ursachen der habituellen Fehlgeburt     LINK

medizinisch
indizierter
Abbruch

Wenn die Mutter z.B. schwer herzkrank ist, dass die schwangerschafts-- und geburtsbedingten Herzbelastungen, die Herzkrankheit wesentlich verschlimmert oder evtl. zum Tode führt. Ab der 13. - 14. - 15. SSW ist es nicht mehr möglich das Kind abzusaugen, es muss durch Einleitung zur Welt gebracht werden.

eugenisch
indizierter
Abbruch

Wenn beim Kind z.B. durch Fruchtwasseruntersuchung oder Ultraschall ein schweres Leiden diagnostiziert wird, so das das Kind nicht lebensfähig ist. Ab der 13. - 14. - 15. SSW ist es nicht mehr möglich das Kind abzusaugen, es muss durch Einleitung zur Welt gebracht werden.

Totgeburt

Intrauteriner Fruchttod
Totgeburten kommen heutzutage glücklicherweise nur noch selten vor, ca. 1 % aller Schwangerschaften. Als totgeboren gilt ein Kind, welches nach der 24. SSW oder mit einer Körpergrösse ab 30 cm ohne Lebenszeichen auf die Welt kommt. Dieses Kind hat ein Recht auf eine Bestattung und einen Eintrag ins Familienbuch. Bei einem Drittel der Totgeburten ist die Ursache unbekannt. Bei den anderen sind es schwere Defekte beim Kind oder eine Variante der Mangelversorgung des Kindes. Nach dem Tod des Kindes in der Gebärmutter verschwinden als erstes die Schwangerschaftshormone aus dem Blut und damit die Schwangerschaftsempfindungen. Es kann auch sein, dass eine schnelle Gewichtsabnahme einsetzt, weil das Fruchtwasser resorbiert wird. Deshalb eine Gewichtsabnahme in der Schwangerschaft immer abklären lassen. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann dies schnell festgestellt werden. Die Wehen setzten meist 2--3 Tage nach dem Tod ein. Am wichtigsten, und da spreche ist aus Erfahrung, ist bei fehlenden Kindsbewegungen oder auch nur der Verdacht hierfür sofort den Arzt zu kontaktieren.
Das Kind muss mit einer vaginal Entbunden werden. Die Geburt werden mit Medikamenten eingeleitet. Bei der Geburt kann man starke Schmerzmittel verlangen, das erleichtert die Schmerzen (psychisch und körperlich). Einen Kaiserschnitt wird so viel ich weiß nie gemacht, es ist ein zu hohes Risiko für die Mutter und die Narbe wird sie immer an das geschehene Erinnern.
Ich persönlich war froh, meinen Sohn normal entbunden zu haben. Es war eine Art Abschied.

Totgeburt

Intrapartale Sterblichkeit
Babys, die während der Geburt sterben. Es soll sehr selten vorkommen, dass ein Baby während der Geburt stirbt, dies ist meist auf einen Sauerstoffmangel während der Geburt zurückzuführen. In seltenen Fällen auf Verletzungen des Babys was früher viel häufiger vorgekommen ist.

Neonatalsterblichkeit
Babys, die innerhalb von 4 Wochen nach der Geburt sterben. Der Tod eines Neugeborenen kann auf Probleme mit der Atmung zurückzuführen sein, vor allem bei Frühgeburten, bei übertragenen Babys, und Babys, die an schweren angeborenen Anomalien leiden. Infektionskrankheiten sind heute nur noch selten schuld.

 

Extrauterine Schwangerschaft

Die Eileiterschwangerschaft oder die Bauchhöhlenschwangerschaft sind Schwangerschaften, die sich außerhalb der Gebärmutter ansiedeln. Man nennt dies eine extrauterine Schwangerschaft (abgekürzt EU, von lateinisch "extra" = außerhalb, "uterus" = Gebärmutter) oder eine ektope Schwangerschaft. Etwa eine von 150 Schwangerschaften siedelt sich außerhalb der Gebärmutter an.

Schon bei der ersten Vorsorgeuntersuchung wird die Ärztin den Sitz der Schwangerschaft feststellen.

Normalerweise nistet sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter ein. Sie kann sich aber auch in den Eileitern, den Eierstöcken, dem Gebärmutterhals und der Bauchhöhle einnisten. 99% der extrauterinen Schwangerschaften haben ihren Sitz im Eileiter. Entsprechend dem Ort der Einnistung wird eine derartige Schwangerschaft dann als Eileiterschwangerschaft oder Bauchhöhlenschwangerschaft bezeichnet.

Das Risiko, nach einer extrauterinen Schwangerschaft diese irgendwann erneut zu erleben, liegt mit ca. 10% recht hoch. Die Sterblichkeit beträgt bei rechtzeitiger Erkennung und sachgemäßer Behandlung etwa ein Promille (0,1%).

 

Erklärung zur Fehlgeburt


Definition

Verlust der Schwangerschaft vor Erreichen der Lebensfähigkeit des Kindes. Bei den Fehlgeburten gibt es Frühaborte (bis zur 12. Schwangerschaftswoche) und Spätaborte (von der 13. bis zur 24. Schwangerschaftswoche). 
Verlust der Schwangerschaft vor Erreichen der Lebensfähigkeit des Kindes. Bei den Fehlgeburten gibt es Frühaborte (bis zur 12. Schwangerschaftswoche) und Spätaborte (von der 13. bis zur 24. Schwangerschaftswoche). 

Ursachen

Etwa 50 Prozent der Frühaborte stehen mit Veränderungen der Chromosomen (Träger der Erbsubstanz) in Zusammenhang. Diese Veränderungen sind meist bei diesem Embryo neu aufgetreten (Spontanmutationen). Es ist unwahrscheinlich, dass es in einer weiteren Schwangerschaft zu einer Wiederholung kommt.

Bekannte weitere Ursachen sind Infektionen (virale, bakterielle) und Hormonstörungen. Es können aber auch immunologische Faktoren (z.B. Autoimmunkrankheiten) zu Fehlgeburten führen. Frauen mit schlecht eingestelltem Diabetes tragen ebenfalls ein höheres Risiko für Aborte.


Merkmale, Diagnostik, Verlauf

Vom Verlauf her unterscheidet man verschiedene Formen:

- die Vorstufe der Fehlgeburt, den drohenden Abort
- den Spontanabort, die akute Ausstossung des Schwangerschaftsprodukts und
- den verhaltenen Abort (missed abortion), d.h. eine fehlangelegte Schwangerschaft (Windei) oder ein     unbemerktes Absterben des Embryos, die wenig bis gar keine Beschwerden verursachen.

Wenn eine Frau mehr als drei Fehlgeburten hatte, spricht man vom “habituellen Abort”, der einer genauen medizinischen Abklärung bedarf. Man rechnet damit, dass nur etwa 30 Prozent aller entstandenen Schwangerschaften ausgetragen werden, der Grossteil stirbt in einem sehr frühen Stadium ab, so dass oftmals die Schwangerschaft gar nicht bemerkt wurde.

Das Fehlgeburtsrisiko fällt mit zunehmendem Schwangerschaftsalter von etwa 15 Prozent in der 7. Schwangerschaftswoche auf 4 Prozent in der 14. Schwangerschaftswoche. Die Fehlgeburtshäufigkeit ist bei Frauen über 35 doppelt so hoch wie bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren.

Die Symptome bei einer drohenden Fehlgeburt sind eine vaginale Blutung, gelegentlich begleitet von Unterbauchschmerzen. Etwa 25 Prozent aller Schwangeren erleben während der ersten 12 Schwangerschaftswochen eine vaginale Blutung, die Hälfte von Ihnen erleidet eine Fehlgeburt.

Beim Spontanabort kann neben der Blutung auch der Abgang von Blutklumpen und Gewebeanteilen von Embryo oder Mutterkuchen bemerkt werden.

Der verhaltene Abort ist in der Regel beschwerdearm. Es kann sein, dass  das “Schwangerschaftsgefühl” nachlässt, die Brüste nicht mehr schmerzen und die Morgenübelkeit aufhört; ausserdem wird er häufig von einer leichten Schmierblutung begleitet.

Bei einer Blutung in der Schwangerschaft wird zunächst eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt; dabei sieht der Arzt/ die Ärztin, ob der Muttermund geöffnet ist, und ob Blut aus dem Gebärmutterhals austritt. Manchmal liegen Anteile des Schwangerschaftsproduktes bereits in der Scheide.

In jedem Fall wird eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter (entweder über die Scheide oder über den Bauch) angeschlossen, mit der die Diagnose gestellt wird. Dabei kann gesehen werden, ob eine normale Schwangerschaft vorliegt, bei der es einen Embryo gibt, der von normaler Grösse ist und einen Herzschlag hat. Ausserdem ist eine Aussage darüber möglich, ob ein Bluterguss im Bereich des Mutterkuchens vorhanden ist; es kann beurteilt werden, ob die Fruchtanlage gestört ist und der Embryo vielleicht schon – manchmal von der Frau unbemerkt - abgegangen ist. Weiter wird beurteilt, ob ein die Gebärmutter mit Blutkoageln gefüllt ist oder ob sie leer ist.

Komplikationen

Zu den Komplikationen einer Fehlgeburt zählen starke Blutungen, die aber nur in sehr seltenen Fällen eine Bluttransfusion erforderlich machen.

In extrem seltenen Fällen ist der Abort von hohem Fieber und der Entzündung der Gebärmutter (evtl. auch der Eierstöcke) begleitet. Diese Entzündung kann auf den gesamten Körper übergehen und lebensgefährlich sein.

Sehr selten kommt es im Anschluss an eine Ausschabung zu einer Entzündung von Gebärmutter und/ oder Eierstöcken, die durch Verklebung der Eileiter eine Sterilität zur Folge haben kann.
In seltenen Fällen ist das Schwangerschaftsprodukt nur unvollständig entfernt und es kommt zu langanhaltenden Schmierblutungen oder einer plötzlichen, starken Blutung. In so einem Fall sollte man sofort den behandelnden Arzt/ die Ärztin aufsuchen.

Behandlung

Bei einem drohenden Abort in der Frühschwangerschaft, also wenn entweder Unterbauchschmerzen oder eine Blutung oder beides vorliegen und der Embryo lebt, muss man zunächst abwarten. Sinnvoll sind Bettruhe und die Einnahme von Magnesiumtabletten. Häufig beruhigt sich das Geschehen durch diese Massnahmen.

Bei der bereits stattgefundenen Fehlgeburt lässt sich im Ultraschall kein Embryo mehr nachweisen, es liegt aber noch eine vaginale Blutung vor. In diesem Fall sollte eine Ausschabung  der Gebärmutter erfolgen, da nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass keine Reste des Schwangerschaftsproduktes mehr in der Gebärmutter vorhanden sind. Hierzu ist eine kurze Narkose (in der Regel Vollnarkose, es sind aber auch Periduralanästhesie, Spinalanästhesie oder Parazervikalblock möglich) erforderlich. Die Gebärmutter wird mit einem Instrument ausgeschabt, die Reste werden dann durch den Pathologen untersucht.

Beim verhaltenen Abort muss ebenfalls eine Ausschabung durchgeführt werden. Der Muttermund ist in der Regel noch geschlossen. Um das Schwangerschaftsprodukt entfernen zu können, muss der Muttermund sich jedoch öffnen. Er kann in Narkose mechanisch aufgedehnt werden oder, schonender, mit einem prostaglandinhaltigen Scheidenzäpfchen, das etwa 3 Stunden vor der geplanten Ausschabung eingelegt wird. Es kommt dadurch zum Erweichen des Muttermundes, begleitet von krampfartigen Unterbauchschmerzen und schliesslich einer vaginalen Blutung. Wenn die vaginale Blutung auftritt, ist in der Regel der Muttermund so weit geöffnet, dass die Ausschabung durchgeführt werden kann.

Nach einer Ausschabung kann noch einige Tage lang eine leichte Blutung vorhanden sein. Normalerweise zieht die Ausschabung keine schweren körperlichen Beeinträchtigungen nach sich.

Wichtig ist die Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors im Rahmen der Fehlgeburt: wenn der Rhesusfaktor negativ ist, muss eine Spritze mit Antikörpern (Anti-Rhesus-Immunglobulin) verabreicht werden, um einer Sensibilisierung des mütterlichen Immunsystems vorzubeugen.

Wenn bereits mehr als drei Aborte stattgefunden haben (habitueller Abort) muss eine genaue medizinische Abklärung stattfinden; dabei wird nach Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes, Anti-Phospholipidsyndrom), sonstigen Störungen des Immunsystems, Hormonstörungen, Fehlanlagen der Gebärmutter und Umweltgiften geforscht.

Vorbeugende Massnahmen

Nach einem Abort ist die Wahrscheinlichkeit, eine weitere Fehlgeburt zu erleiden im Vergleich zu Schwangeren ohne Fehlgeburt nicht erhöht. Das Risiko, wiederholte Fehlgeburten zu erleben, steigt aber mit der Anzahl der erlebten Fehlgeburten.

Es gibt keinen verbindlichen Hinweis darauf, dass ein bestimmtes Zeitintervall zwischen Fehlgeburt und erneuter Schwangerschaft eingehalten werden muss; die Fehlgeburtsrate unterscheidet sich nicht, gleich, ob eine erneute Schwangerschaft drei Monate nach der Fehlgeburt oder später eingetreten ist.

9 Gründe einer Fehlgeburt

1.Genetisch:

Bei Paaren mit habitueller Abortneigung,für die keine gynäkologischen oder exogene Ursachen bekannt sind,findet man in 6 bis 12% bei einem der Partner chromosomale Veränderungen. Hierbei werden in absteigender Häufigkeit balancierte reziproke Translokationen,Robertson`sche Translokationen,Inversionen und andere Anomalien sowie gonosomale Mosaike gefunden.  Zum Ausschluss einer Chromosomenanomalie als Ursache für die habituelle Abortneigung haben wird den Ratsuchenden im Anschluss der Beratung sofort Blut abgenommen.

2.Autoimmun:

Als autoimmune Ursache für eine habituelle Abortneigung wird das Anti-Phospholipid-Syndrom (APS) angegeben. Durch die Bestimmung des Lupusantikoagulans (LAC) und der Antikardiolipinantikörper (ACA) erfolgt die Diagnostik. Diese Antikörper kommen in der Allgemeinbevölkerung mit einer Häufigkeit von 2% vor. Bei Patientinnen mir habitueller Abortneigung werden sie bei mindestens 10% gefunden. Es liegen Literaturangaben vor, die von einer Häufigkeit von bis zu 50% sprechen. Beide Antikörper können sich an Thrombozytenmembranen binden und dadurch Gerinnungsstörungen aller Art auslösen, Hinweise ergeben sich anamnestisch durch spontane arterielle oder venösen Thrombosen oder Embolien sowie eine idiopatische Thrombozytopenie. Gynäkologisch-geburtshilflich weden diese Antikörper auch nach vorangegangener EPH-Gestrose,Wachstumsretardierungen sowie Tot und Frühgeburten beobachtet. Weiterhin sollten hereditäre Thrombophilien (z.B. Faktor-V-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Sticky-Patelet-Syndrom) ausgeschlossen werden.

Nach Ausschluss genetischer oder autoimmuner Ursachen für die habituelle Abortneigung sollten die im Folgenden genannten Faktoren untersucht werden.

3.Immunologisch:

Das mütterliche Immunsystem spielt bei der Empfängnis und der Entwicklung der Schwangerschaft eine wesentliche Rolle. Trotz zahlreicher Untersuchungen konnten gelaue Einzelheiten bislang nicht geklärt werden. Es scheint so zu sein, dass das mütterliche Immunsystem Antikörper gegen väterliche Eiweiße bildet. Parallel wurden aber sog. blockierende Faktoren beobachtet, die ein positives Erkennen der paternalen Antigene hemmen. Eine Therapie ist die Induktion blockierender Antikörper durch Übertragung paternaler Lymphozyten oder Spenderlymphozyten. Die Erfolge der immunstimulativen Therapie wurden lange Zeit kontrovers beurteilt. Den ersten größeren Statistiken zufolge profitieren ca 10% der Frauen von dieser Behandlung. Eine passive Immunstimulative Therapie mit Immunglobulinen wird zur Zeit als experimentell angesehen.

4.Endokrin:

Bei habitueller Abortneigung findet man in 20 bis 60% eine Corpus-luteum-Insuffizienz. Die Corpus-luteum-Insuffizienz ist nicht die Ursache für die Aborte, sondern Folge einer Follikelreifungsstörung. Inwieweit Schilddrüsenfunktionsstörungen einen Einfluss auf die habituelle Abortneigung haben, ist nicht ganz sicher geklärt. Große Bedeutung hat sicher die Hypothyreose, da man begleitend nicht selten eine Hyperprolaktinämie findet. An dieser Stelle muss auch die diabetische Stoffwechsellage genannt werden. Ein schlecht eingestellter praekonzeptioneller Diabetes fördert nicht nur die Abortneigung, sondern ist auch ein Sterilitätsfaktor.

5.Uterin:

Über die Häufigkeit von Uterusfehlbildungen als Ursache für habituelle Aborte liegen widersprüchliche Angaben vor. In der Literatur wird die Häufigkeit zwischen 7 und 64% angegeben. Am häufigsten kommen Uterus arcuatus (bis 40%), Uterus subseptus (bis 17%), Uterus unicornis, Uterus bicornis und eine uterine Polyposis vor. Myome werden bei Patientinnen mit habitueller Abortneigung in bis zu 80%, vor allem im höheren Lebensalter, beobachtet. Sicher ist nur ein Teil der diagnostizierten Myome auch pathogenetisch für die Abortneigung verantwortlich zu machen. Entscheidend ist die Endometriumhypoplasie über intramuralen Myomknoten bzw. das mechanische Hindernis. Subseröse Myome spielen in der Regel keine Rolle, es sei denn, sie liegen am Tubenabgang. Intrauterine Synechien (Ashermann-Syndrom) sollen bei Patientinnen mit habituellen Aborten mit einer Häufigkeit von bis zu 30% vorkommen. Jede Curettage stellt einen Risikofaktor für das Auftreten von Synechien dar. Außerdem sind Entzündungen sowie ein Östrogenmangel prädisponierend. Durch häufige Curettagen kann auch eine isthmozervikale Insuffizienz, die bei bis zu 10% aller Patientinnen mit habituellen Aborten beobachtet wird, begünstigt werden.

6.Infektiös:

 

Ein infektiöser Faktor als Ursache für habituelle Aborte ist bislang nicht belegt. Die häufig diskutierte Toxoplasma gondii-Infektion kann lediglich einen Abort verursachen, da nach einer Infektion eine Immunität besteht. Dem gegenüber wird die Bedeutung von Infektionen mit Mycoplasmen (Mycoplasma hominis und Ureaplasma urealyticum) kontrovers diskutiert. Tatsächlich wird Ureaplasma urealyticum immer wieder im Abortgewebe nachgewiesen. Aus diesem Grund ist es zu vertreten, bei bestehendem Verdacht oder dem erfolgten positiven Nachweis von Ureaplasmen eine Partnerbehandlung durchzuführen. Mycoplasma hominis ist typischerweise zervikal angesiedelt und kann eine Sterilitätsursache sein.

 

7.Andrologisch:

 

Unter andrologischen Faktoren versteht man die Gesamtheit aller männlichen Fertilitätsstörungen. Diese haben verschiedene Ursachen, die nicht immer zu einer habituellen Abortneigung führen. Für die Oligozoospermie und die Teratoospermie sind jedoch Zusammenhänge bekannt. Bei beiden Erkrankungen finden sich in den Spermien bis zu 10% chromosomale Averrationen. Hierdurch ist die Abortrate auf etwa 15% erhöht. Bei der Polyzoospermie für ein Defekt des Polyploidien werden als Abortursache bei der Chromosomenanalyse aus Abortgewebe in ca. 1% der Fälle gefunden.

 

8.Umwelt:

 

 

Das Wissen über Umweltnoxen als Ursache von habituellen Aborten und von Subfertilität ist noch lückenhaft. Bei der anamnestischen Angabe von Belastungen sollte ein Umweltmediziner hinzugezogen werden. Folgende Noxen sind als Auslöser von habituellen Aborten gut gesichert: Quecksilber, Blei, Cadmium, Pentachlorphenol, Pestizide, organische Lösungsmittel, Kupfer, Arsen, Schwefeldioxid und Vinylchlorid. Für weitere Noxen wird angenommen, dass sie als Auslöser in Frage kommen: Lötdämpfe, Styren, Coendisulfir, Formaldehyd, Dioxin und Lachgas.

 

9.Psychogen:

 

Die Beziehung zwischen psychischen Faktoren und habitueller Abortneigung ist ebenfalls gut beschrieben. Diese Fehlhaltungen können durch psychische Traumen, nach habituellen Aborten bedingt sein. Statistiken haben gezeigt, dass entweder durch eine psychosomatische Betreuung oder eine einfühlsame, intensive, aber nicht aufdringliche Begleitung (Tender-loving-care) die Abortrate um bis zu 35% reduziert werden kann.

 

 

Ausschabung nach Fehlgeburt

 

Was ist eine Ausschabung?

Unter einer Kürettage oder Abrasio versteht man die Ausschabung der Gebärmutter. Die Abrasio wird meistens bei einer unregelmäßigen und/oder sehr starken Regelblutung angewandt. Ziel einer Abrasio ist es, die Blutung zum Stehen zu bringen und durch feingewebliche Untersuchung der entfernten Schleimhaut Aufschluss über die Ursache der Blutung zu erlangen. Oftmals ist nach einer Fehlgeburt die Entleerung der Gebärmutter notwendig, in diesem Fall wird die Ausschabung Kürettage genannt.

Wie funktioniert die Ausschabung?

Es gibt verschiedene Methoden, eine Ausschabung durchzuführen. Sie kann mit einem so genannten scharfen (Abrasio) oder stumpfen (Kürretage) Löffel erfolgen. Bei einer Saugkürettage wird ein spezielles elektrisches Absauggerät eingesetzt. Bei der so genannten Aspirationskürettage wird ohne Narkose mit einer dünnen Sonde nur sehr wenig Schleimhaut zu diagnostischen Zwecken gewonnen.

Wann wird eine Ausschabung durchgeführt?

Mit Hilfe der Ausschabung kann der Arzt Gewebe aus der Gebärmutter gewinnen und nachfolgend feingeweblich untersuchen lassen. Dabei wird unter anderem beurteilt, ob gutartige oder bösartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut vorliegen. Mit der so genannten fraktionierten Abrasio wird die Schleimhaut aus dem Gebärmutterhals und der Gebärmutterhöhle getrennt gewonnen und untersucht. Das kann z.B. erforderlich sein bei unregelmäßigen oder sehr starken Regelblutungen, bei Auftreten von Zwischenblutungen, bei auffälligen Ultraschallbefunden der Gebärmutterschleimhaut und bei Blutungen, die nach den Wechseljahren bei Frauen auftreten, die keine Hormone einnehmen. Hierbei sollte jedoch stets gleichzeitig eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) vorgenommen werden.

Eine Kürettage wird oft bei Frauen, die eine Fehlgeburt hatten, durchgeführt. Hier müssen die Reste des Embryos und des Mutterkuchens aus der Gebärmutterhöhle ausgeschabt oder abgesaugt werden, um Infektionen und fortbestehende Blutungen zu vermeiden. Auch ein Schwangerschaftsabbruch kann mittels Kürettage durchgeführt werden. Dazu wird oftmals die Saugkürettage eingesetzt.

Was passiert bei einer Ausschabung?

Die fraktionierte Abrasio läuft folgendermaßen ab: Zuerst wird die Patientin entweder örtlich betäubt oder voll narkotisiert, danach wird der Gebärmutterhals ausgeschabt. Im Anschluss wird der innere Muttermund aufgedehnt und die Gebärmutterhöhle ausgeschabt. Das entfernte Gewebe sollte stets feingeweblich untersucht werden.

Bei der Saugkürettage wird durch ein dünnes Rohr, das in die Gebärmutter eingeführt wird, die Gebärmutterschleimhaut bzw. die Reste des Embryos und des Mutterkuchens abgesaugt.

Durch eine genetische Untersuchung des abgesaugten Materials kann möglicherweise festgestellt werden, ob eine Abweichung der Chromosomen (Träger des Erbmaterials) die Fehlgeburt ausgelöst hat. Allerdings sollte diese aufwändige und teure Untersuchung nur bei wiederholten Fehlgeburten (mehr als zwei Fehlgeburten mit dem gleichen Partner) durchgeführt werden.

Was passiert nach einer Ausschabung - und welche Komplikationen können auftreten?

Nach der Ausschabung sollten Sie sich für den restlichen Tag beurlauben lassen und entspannen. In den Tagen nach einer Ausschabung bluten Sie normalerweise ein wenig. Bekommen Sie hingegen Fieber, Schmerzen und starke Blutungen wie bei der Regel, sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden.

Ganz selten kann es sein, dass die Gebärmutterwand während des Eingriffes verletzt wird. Meist heilen solche Verletzungen komplikationslos ab, der Heilungsverlauf sollte jedoch kontrolliert werden.

Nach einer Fehlgeburt ist das betroffene Paar in der einen oder anderen Weise immer von Trauer getroffen. Scheuen Sie sich nicht, wenn es nötig ist, für die Bewältigung der Trauer professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Fragen Sie Ihren Frauenarzt, der Ihnen weitere Ansprechpartner nennen kann.

Wichtig ist, dass nach jeder Fehlgeburt bzw. jedem Schwangerschaftsabbruch bei Frauen mit dem Blutgruppenmerkmal "Rhesus negativ" eine so genannte ANTI-D-Prophylaxe mittels Spritze in den Muskel verabreicht wird. Dadurch lassen sich Komplikationen, die auf Grund von Blutgruppenunverträglichkeiten in Hinblick auf den Rhesusfaktor entstehen können, bei späteren Schwangerschaften verhindern.

ABRASIO - Auschabung der Gebärmutter

Bei dieser Operation, welche in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt wird, handelt es sich um den am häufigsten durchgeführten frauenärztlichen operativen Routineeingriff. Dieser Eingriff wird vom Frauenarzt angeordnet, um z.B. Blutungsstörungen, auffällige Befunde aus der Ultraschalldiagnostik, Zellveränderungen beim Vorsorgeabstrich oder Polypenbildung am Gebärmutterhals oder in der Gebärmutterhöhle abzuklären.
Beim Eingriff wird nach Darstellung der Scheide und des Gebärmuttereingangs der Gebärmuttermund (Zervix) jeweils mit speziellen Instrumenten festgehalten, der Zebärmutterhals geweitet und anschließend mit sogenannten Kuretten Gebärmutterhals und Gebärmutterhöhle ausgeschabt. Das hierbei gewonnene Gewebe wird aufgefangen und nach Konservierung in Formaldehyd an den Pathologen zur Untersuchung weitergeleitet. Das histologische Untersuchungsergebnis nutzt der Frauenarzt bei der Therapie von Erkrankungen.
Der Eingriff dauert ca. 5 bis 10 Minuten.

Risiken:
Obwohl es sich bei der Abrasio um einen einfachen Routineeingriff handelt, gibt es doch, wenn auch sehr selten, Operationsrisiken. Diese können sein:
Blutungen, Nachblutungen, Verletzungen der Gebärmutter, Thrombose oder Embolie. Normalerweise muß man sich jedoch keine Sorgen wegen des Eingriffs machen.

Diese Operation eignet sich besonders, ambulant durchgeführt zu werden. Nach der Überwachung im Aufwachraum können Sie sich zuhause in Ihrer gewohnten  Umgebung vom operativen Eingriff erholen.


 

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