Fluchtbericht aus Rummelsburg


         GLEWWE aus der Stadt Rummelsburg in Pommern (poln. Miastko). 

                                                                    

ZETTHUN-RUMMELSBURG-LINIE
 

Johann Heinrich Glewwe (Sohn von Carl Glewwe aus Beßwitz) lebte in Zetthun und ab ca 1864 in Groß Volz.
Wann starben er ( zw. 1872 und 1878) und Gattin Elise geborene KÜTER  verw. Kasischke (nach 1891)?                                                                                                                                                                    Seine Nachfahren lebten dann bis 1945 in Rummelsburg.
Auch Johann Heinrich war ein Bruder meines UrUr-Opas August Glewwe aus Falkenhagen. Keiner der heute                                                                                                                                                       lebenden Glewwe ist ein Nachfahre des 1860 in Zetthun geborenen Sohnes Friedrich Wilh. Carl Glewwe !!!



Emilie GLEWWWE ca 1909/10
Emilie wurde am 01.Okt. 1895 in Rbg geboren.(+ 09.11.1977 in Brake)
Vater:GLEWWE; Heinrich August Albert (*22.04.1865 in Gr.Volz - 1933 Rbg)
Mutter :SCHROEDER; Bertha Frieder. Carol.(*23.09.1865 Gr.Volz - 1933 Rbg)
Ehemann:Karl VENTZKE (*Rbg 21.06.1883 -7.09.1968 Brake)
3 Kinder (2 Mädels und ein Junge)

v.l.oben: Erich FRITZ, Karl VENTZKE, Albert GATZ
weiter von rechts n.l.:Albert STÖWER, Grete FRITZ,
vor Grete verdeckt Anna STÖWER,Emilie VENTZKE daneben Christa VENTZKE
und vor Albert STÖWER,Tochter Hildegard
liegend: Gunter FRITZ (Sohn von Grete)und die Söhne von Minna GATZ
Gunter und Horst.


Ein Erlebnisbericht über die letzten Kriegstage 1945

 geschildert von Irmgard Ventzke, einer Tochter von Karl VENTZKE und seiner Gattin Emilia geb. Glewwe

"Nun will ich kurz unsere Fluchterlebnisse schildern. Getreckt sind wir im Februar. Da Rummelsburg unter Beschuß lag, wollten wir eigentlich nur außer Schußlinie gelangen, um dann gleich wieder unser Haus zu beziehen. Daraus wurde allerdings nichts! Es ging über die Stationen Wobeser nach Hohenstein in der Nähe von Stolpmünde. Dort kam die Anordnung, wir sollen Richtung Lauenburg fahren. Auf halber Strecke dann der Ruf: "Die Russen sind schon unten an der Brücke!" Im Treck kam es zum Chaos, denn jeder versuchte auf der Straße zu wenden ! Als wir es mit vereinten Kräften endllich geschafft hatten, steuerten wir das nächste Dorf an. Für 11 Personen mit 2 Wagen und 4 Pferden war es natürlich alles andere als einfach ein entsprechendes Quartier zu finden. Endlich aber hatten wir Glück! Aber bereits nach wenigen Tagen wagten wir die Heimfahrt. Über Feldwege und Schleichpfade gelangten wir wieder nach Wobeser. Unser Treck bestand aus folgenden 11 Personen: Neben meinen Eltern und meiner Schwester auch 2 Schwestern meiner Mutter. Dazu eine Nachbarin und ein 90- jähriger Onkel, eine weitere Tante, die von Beruf Hebamme war. Dazu ein Pole und ein Ukrainer. In Woberser wurde uns dann ein Gespann abgenommen. Dabei verschwand auch der Pole. Somit ging es mit einem Gespann für 10 Leute weiter.Die Pferde mußten an ihre Grenzen gehen ! In mehreren Etappen näherten wir uns wieder unserer Heimatstadt Rummelsburg. Mein Vater wollte den Weg über Zuckers einschlagen, wurde jedoch gewarnt: Dort würden alle Frauen "abgenommen", hieß es.  Also wählten wir eine andere Strecke. Kurz vor Treten stießen wir auf ein abseits gelegenes Gehöft und fuhren es an. Wie vermutet, stand es leer. Wir verlebten eine ruhige Nacht. Am Morgen sahen wir, daß ein Fahrzeug mit polnischer Fahne die Straße befuhr. Wir ließen dem Fahrzeug einen guten Vorsprung . Kurz vor Treten versperrte uns ein Russe den Weg. Hier sahen wir auch wieder das Fahrzeug mit der polnischen Fahne wieder. Der Russe befahl uns abzusteigen. Papa wollte aber einfach weiter, als der Russe eine Handgranate zog ! Wir versuchten unseren Vater vereint zu beruhigen, denn eine unüberlegte Tat hätte fatale Folgen gehabt! Wir stiegen ab und durften keine persönlichen Sachen mitnehmen ! Der Russe schrie ständig: "Dawei , dawei !" Meine Schwester Christa Ventzke, damals 20 Jahre alt,wollte den Rucksack mit den Papieren und der Kassette nehmen, als er ihr auch schon entrissen wurde. Sie erhielt einen starken Stoß und fiel zwischen die Pferde zu Boden. Wir halfen ihr hoch und stützten sie. Mit nun völlig leeren Händen zogen wir dann in Richtung Rummelsburg weiter.Unterwegs trafen wir noch auf einige von MASSOW aus Groß Volz. Wir wagten uns aber nicht in die Stadt und lagerten vor den Toren der Stadt. Am 1. Mai 1945 gingen dann mein Vater, Karl Ventzke und ein anderer Rummelsburger auf leisen Sohlen in unsere Heimatstadt. Oh Freude, unser Haus stand noch und auch die Nachbarn waren wieder zurück. Schon bald folgten wir dem Vater in unser Haus. Doch es sollte nicht für immer sein ! "

Irmgard Ventzke

Lemgo, im November 2000

 

 

 

 

 

 

 

 

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