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Vielfalt bewahren!

 

Etwa vier Milliarden Jahre der Evolution haben auf unserem Planeten zur Entstehung einer Vielzahl an beeindruckenden und unscheinbaren, großen und winzigen, bunten und farblosen und häufig in ihrer Erscheinung einmaligen Arten geführt. Etwa zwei Millionen Arten - Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen - wurden bislang beschrieben. Diese stellen jedoch nur einen Teil der gesamten Artenzahl der Erde dar, die von Biologen vor allem aufgrund noch nicht entdeckter Kleinstlebewesen auf 10 bis 100 Millionen geschützt wird.

Die Gesamtheit der Arten und ihrer Lebensräume sowie die genetische Variabilität innerhalb einer Art werden unter dem Begriff der biologischen Vielfalt oder Biodiversität zusammengefasst.

 

Wie viele Arten sind bedroht und bereits ausgestorben?

 

Viele Arten sind schon von Natur aus selten. Sie drohen daher rascher auszusterben als andere. Etwa weil sie groß sind und nur wenige Exemplare hervorbringen. Weil sie womöglich nur in einem begrenztem Gebiet, beispielsweise nur auf einer Insel oder in einem See vorkommen. Oder weil sie sich nur langsam fortpflanzen und Verluste nicht rasch ausgleichen können. Man darf daher bei der Einschätzung des Gefährdungsstatus einer Art nicht nur zählen, man muss auch gewichten. Der letzten Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN (2006) zufolge sind weltweit bereits 16.119 Arten gefährdet - darunter ein Drittel aller Amphibienarten und ein Viertel aller Säugetierspezies.

Zwischen den Jahren 1600 und 1700 lag die Aussterberate für Vögel und Säugetiere bei einer Art pro Jahrzehnt, zwischen 1850 und 1950 hatte sie eine Art pro Jahr erreicht. Die derzeitige Aussterberate liegt bei 3 bis 130 Arten pro Tag! Die Rote Liste der IUCN (2006) enthält über 800 dokumentierte Fälle von ausgestorbenen Arten seit dem 16. Jahrhundert - 784 komplett (also inklusive Zoohaltung) ausgestorbene und 65 in der Wildnis ausgestorbene Arten. Die wahre Zahl liegt jedoch vermutlich noch deutlich höher.

 

Konzepte im Artenschutz

 

Erst in den 1970er Jahren begann der weltweit der großräumige Schutz wild lebenden Tier- und Pflanzenarten - zunächst über das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, einem Abkommen zur Regulierung des Handels mit ausgewählten Spezies. Seit den 1980er Jahren setzt der Naturschutz zunehmend auf die Unterschutzstellung wertvoller Lebensräume. Dennoch bleibt die Betrachtung der Art als Indikator für die Überlebensfähigkeit eines Ökosystems und damit auch für die Schutzw�rdigkeit eines Lebensraums enorm wichtig. Mit der Flora-Fauna-und Habitat-Richtlinie (FFH) baut sogar ein ganzes Gesetz in der EU auf dem gezielten Schutz bestimmter Arten auf.

Doch dieses Prinzip hat seine Grenzen. Viele Schutzgebiete liegen mehr und mehr wie Inseln in einem Meer von Kulturlandschaften. Immer weiter dringen landwirtschaftlich genutzte Flächen oder Siedlungen in die verbleibenden Naturbäume außerhalb der Schutzgebiete vor. Ein genetischer Austausch zwischen Populationen dieser „Schutzinseln“ wird daher immer schwieriger und führt zu verstärkter Inzucht innerhalb der Populationen und zu größerer Anfälligkeit für Erb- und anderen Krankheiten. Ein Verbund dieser Schutzgebiete und Biotope ist für einen langfristigen Naturschutz daher unumgänglich. Ziel des Artenschutzes und damit auch des WWF ist es daher,

a) die Erhaltung wildlebender Arten in ihren natürlichen Lebensräumen auf der Basis natürlicher Lebensbedingungen sowie

b) die Förderung einer nachhaltigen Nutzung von Tier- und Pflanzenarten, die nicht zum Ausbeuten der jeweiligen Art führt.

Helfen Sie uns die auf der Marienfelder Feldmark Tier- und Pflanzenarten zu schützen, denn auch hier ist ein Großteil der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste.

 

Nur wir können Artenkrise beenden

 

Das Aussterben von Arten ist unumkehrbar. Mit jeder ausgestorbenen Art wird unsere Welt ärmer an Genen, Farben, Formen und Geräuschen. Mit dem Andauern des Artensterbens ist, über kurz oder lang, auch mit dem Verlust wichtiger und unbezahlbarer Ökosystemfunktionen wie der Photosyntheseleistung der Pflanzen, ihrer Klimaregulationsfunktion, der Bestäubung und Verbreitung von Wild- und Nutzpflanzen durch Insekten und andere Tiere sowie der Selbstreinigung von Fließgewässern zu rechnen. Auch der Verlust mancher Pflanzen- und Tierart mit bekannter oder potenzieller Heilwirkung droht.

 

Was tun gegen das Artensterben?

 

Nur der Mensch, als Verursacher der Biodiversitätskrise, kann diese auch beenden. Ein wichtiger Weg, die Artenvielfalt zu bewahren ist, die Lebensräume von Arten zu erhalten und zu schützen. Die Ausweisung von Schutzgebieten allein jedoch stellt noch nicht die Lösung des Problems dar. Die Kontrolle der Übernutzung und des Handels von Tier- und Pflanzenarten, der Erhalt von wichtigen Arten außerhalb von Schutzgebieten, die Reduktion von Mensch-Wildtierkonflikten - all diese Problematik würde durch alleinigen Flächenschutz nicht gelöst werden.

Manchmal müssen anhand von Forschungsarbeiten artspezifische Schutzprojekte erstellt werden. Deswegen arbeiten Artenschützer heutzutage gleichermaßen an Schutzinstrumenten für kritisch bedrohte Arten, an Konzepten für die nachhaltige Nutzung ausgewählter Arten und an Akzeptanz schaffenden Maßnahmen bei der Lokalbevölkerung für den Artenschutz. Denn moderne Konzepte im Artenschutz beziehen auch den Menschen mit ein. Schließlich können Schutzgebiete dem Druck von außen langfristig nur standhalten, wenn Bewohner bei der Planung mit einbezogen werden.

Insbesondere Anwohner werden ein Reservat nur respektieren, wenn dessen Gründung ihren Lebensunterhalt nicht bedroht. Hier ist es erforderlich, den Schutz der Natur mit deren nachhaltiger Nutzung zu verbinden: Es darf nicht mehr aus der Natur entnommen werden als natürlicherweise nachwächst bei der Ernte von Holz und Heilpflanzen genauso wie bei der Nutzung von Wildtieren an Land und im Meer. Letztendlich gilt es, konkrete Maßnahmen politisch, wirtschaftlich oder im rechtlichen Rahmen zu verankern und umzusetzen und im Lebensraum zu überprüfen, ob die Maßnahmen auch Wirkung zeigen.

 

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