Geschichten

Willkommen auf der Geschichtenpage.


Hallodriel ihr Lieben,
hier stehen einige kurze Geschichten
die ich geschrieben habe.
Es werden mit der Zeit
noch einige dazu kommen.
Also viel spass beim lesen
und übertreibt es nicht.
Ihr könnt übrigens über die Links,
direkt zu den Geschichten gelangen.
Und am Ende einer jeden Geschichte,
findet ihr ein Irrlicht,
dass euch zum Anfang der Seite zurückbringt,
der Gogelhatz.




Die Legende der Trompete


Der Test des Elders


Ein Tag in Hargonaz


Die Geschichte der Shrogan


Mestarec und die Zwerge


Garesch der Zerg


Das Land Trasunal



Die Legende der Trompete

In früherer Zeit kam es,
dass ein König den Thron bestieg,
der keine Musik mochte.

Dieser König,
Morgas war sein Name,
ließ alle Musikinstumente im Land zerstören
und verbat gesetztlich die Musik.

Als die Nachricht durch die Nachbarländer ging,
dass in jenem Staat die Musik verboten wurde,
hörte auch ein wanderer davon.

Jener wanderer,
der überall ein fremder war,
hatte eine seltene Gabe.
Er war fähig eine Trompete so glaubhaft zu immitieren,
dass man den Unterschied zu einer Echten nicht erkannte.

Also machte sich dieser Mann,
dessen Namen niemand kannte,
auf den weg in jenen Staat
und spielt unterwegs ein Lied nach dem Andern,
was den Reisenden die seinen Weg kreuzten nicht verborgen blieb.

So scharten sich nach und nach die Menschen um jenen Mann
und folkten ihm, da er musik besaß,
ohne ein Instrument zu spielen.

Ihr Weg führte sie auf die Kuppe eines großen Hügels.
Zu dem Zeitpunkt scharten sich bereit mehrere hunder Menschen um den Mann,
der unermütlich seine Lieder spielte.

Auf der Kuppe des Hügels veränderte sich sein spiel auf seltsame Art,
es wurde durchtringender und hallte durch das ganze Land,
auf dass jeder Mann und jede Frau,
den Ruf der Trompete vernehmen konnten
und sie zogen alle zu diesem Hügel.

Nun versammelte sich das halbe Land am Fusse des Hügels
und lauschte verzaubert dem seltsammen Wanderer,
der da stand und seinen trompetenartigen Ruf durchs Land hallen lies.

Auch dem König blieb dies nicht verborgen
und er schickte seine Soldaten aus,
um dem ein Ende zu bereiten.

Doch als die Armee des Königs bei dem Hügel ankam,
stellten sich ihnen all die Menschen in den Weg,
die dem Ruf des Wanderers gefolkt waren.

Zuerst wollten die Soldaten die Menschen vertreiben,
um den Mann zu töten,
doch auch sie wurden recht schnell von seinem Spiel verzaubert.

Als der König begriff,
dass seine Soldaten nicht wie befohlen,
den Wanderer getötet hatten,
sondern nun ebenfalls am Fusse des Hügels saßen.
Schickte er seine Prister aus,
die die Leute zur vernunft bringen sollten
und so reißten nun die Prister zu jenem Hügel,
auf dem Der Fremde weiter seine Lieder durchs Land hallen ließ.

Sie sahen,
wie dieser Mann,
Oben auf dem Hügel stand
und unermüdlich,
Tag ein Tag aus,
seine Lieder spielte,
ohne innezuhalten,
zu stocken,
oder sich auch nur zu reuspern.

"Haltet ein mit eurem Gottlosen Tun!",
rief der Höchste der Priester.
Da hörte der Fremde zum erstenmal auf zu spielen,
seid er in jenes Land kam und rief dem Priester zu:
"Gottlos? Ist die Musik denn nicht eine Göttliche gabe?
Hört Gott nicht stehts gesungene Gebte besser als gesprochene?".
Darauf schauten sich die Priester ratlos an und der Fremde fuhr fort:
"Ist mein Tun wirklich Gottlos?
Ich brachte Musik dahin,
wo es keine gab.
War dies eine Gottlose Tat?
oder ist es nicht eher Gottlos,
die Musik,
die den Menschen gegeben wurde zu verbieten?".
Nun nickten die Priester leicht verwirrt und begingen zu begreifen.

Doch der Wanderer drehte sich einfach um
und begann wieder zu spielen.
Aber sein Spiel hatte sich abermals verändert,
es halltze nun nocheintringlicher durch das Land
und die Nacht.
Und Die Menschen,
die sich am Fusse des Hügels befanden schauten verwundert auf,
als aufeinmal die Wolken am Himmel aufrissen
und ein Strahl aus Mondlicht den Fremden einhüllt
und er wie durch Geisterhand begann zu schweben.

So schwebte er nun einen Schritt über dem Boden,
in das Licht des Mones getaucht
und Sein Lied schallte durch das Land.
Ein jeder der um den Hügel stand zuckte plötzlich zusammen,
als eine sanfte Stime in seinem Kopf erklang.
Ein lieblicher Gesang,
der die Menschen träumen lies
und dann diese Leise Stimme,
die ihnen sagte:
"Lasst euch nie die Musik nehmen,
sie ist es die euch helfen kann,
die euch heilen kann.
Musik ist eine göttliche Gabe
und man soll sie bewaren und pflegen.
Geht und holt euch die Musik zurück,
die man euch stahl.".

Als diese Worte verklungen waren,
erblickten die Leute am Fusse des Hügels ein weiteres Wunder.
Der Fremde,
dem sie hierher gefolkt waren,
verwandelte sich allmählich,
er wurde Grau
und sah aus wie eine Statuer
und er schwebte auch nicht mehr in der Luft,
sondern stand auf einem Sockel.

Seit jener Nacht,
in der Sich der Fremde in die Statuer verwandelte,
die wie durch ein Wunder weiterhin wie eine Trompete spielte,
Zogen die Menschen los
und stürtzten ihren König vom Thron
und holten sich die Musik wieder.

Seid jener Zeit,
nannte man den Wanderer,
der nun als eine Statuer auf dem Hügel stand,
nur noch die Trompete.
Der Hügel wurde zu einem Wallfartsort für Musiker aller Art,
egal ob Barden, Minnesänger, Gaukler, oder Hofmusiker.
Sie zogen alle zu dem hügel um der Trompete zu lauschen
und ich von ihr inspirieren zu lassen.

Er war ein Fremder,
Niemand wusste woher er kam,
aber das war den Menschen einerlei,
denn er brachte ihnen die Musik zurück
und gab vielen von ihnen das Geschenk der Muse.

So erzählt man sich die Sage der Trompete,
und bis heute weiß niemand,
wer dieser Fremde war
und woher er kam.

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Der Test des Elders.

Tief in den Bergen, in einer fernen Welt, Lag einst eine Siedlung.
Ein kleines Dorf, Deren Bewohner weder Menschen noch Zwerge waren.
In diesem Dorf lebten die Drakana, eine alte Rasse von Echsenmenschen.
Sie lebten in Frieden, fern von allen andern Rassen und verrichteten ihr Tagwerk.

Eines Tages kam es, dass in jenem Dorf die Heilige Statur von Dragos verschwand.
Die Drakana die darüber sehr verwundert und verunsichert waren,
sahen darin ein dunkles Omen. Doch ihr Elder war der Ansicht,
dass sie eher gestohlen worden sei. Und so, wählte er und seine Berater eine Gruppe aus,
die die Statur finden und zurückbringen sollten. Sie wählten drei der ihren aus,
den Besten der Jäger, die die berge kannten und dort ihre Nahrung jagten,
den Besten der Zimmerleute, die sich mit Bauten und Mechanismen auskannten
und schließlich den Besten ihrer Krieger, die für den Schutz des Dorfes zu sorgen hatten.
Diese Drei sollten ausziehen, die heilige Statur von Dragos zurück zuholen
und verließen unter dem Jubel und der Hoffnung ihrer Familien und Freunde das Dorf.

Die Drei Auserwählten gingen in die Berge und bald fand der Jäger eine seltsame Spur.
"Schaut, anscheinend hat unser Elder recht gehabt. Hier wurde etwas Schweres transportiert.".
Der Zimmermann und der Krieger schauten sich die Spuren an,
doch da sie sich damit nicht auskannten, zuckten sie nur mit den Schultern
und vertrauten auf den Jäger. So führte der Jäger seine beiden Gefährten denn weiter
und sie folgten der Spur, auf das sie die Statur bald finden mögen.

Sie wanderten viele Tage lang, während denen der Jäger seinen Gefährten erklärte,
wie man Spuren zu lesen hatte und des Abends jagen ging, um sie zu ernähren
und der Zimmermann ihnen steht's einen guten Unterschlupf baute.

Nachdem sie so einige Tage der Spur folgten, kamen sie an eine Schlucht,
über die eine kleine Hängebrücke führte. Der Jäger und der Krieger,
wollten sie direkt überqueren, doch der Zimmermann hielt sie zurück,
"Was ist denn los?", wollte der Jäger wissen, dem die Unterbrechung nicht gefiel.
"Wir sollten nicht über diese Brücke gehen.", sagte der Zimmermann schlicht,
aber bestimmt. Seine beiden Begleiter sahen ihn nur verständnislos an,
worauf er auf einen der Haltestricke zeigte, "Da hat jemand an der Brücke rumgebastelt,
so das sie einstürzt, wenn man sie betritt.", erklärte er und zeigte den Beiden,
worauf sie zu achten hatten. "Und was jetzt?", fragte der Krieger
und schaute seine Begleiter an. Der Jäger schnaufte nur abschätzig in seine Richtung:
"Wir gehen natürlich die Schlucht endlang und suchen einen Anderen Weg hinüber.",
aber der Zimmermann schüttelte den Kopf, "Wozu denn?
Ich muss doch bloß die Brücke reparieren.". Der Krieger zog verlegen den Kopfein,
während der Jäger beleidigt schnaubte und mit den Schultern zuckte.
Also machte sich der Zimmermann an die Arbeit, der Jäger wanderte umher,
aber der Krieger schaute dem Zimmermann zu
und versuchte dabei soviel wie möglich zu lernen.
Nach gut zwei Stunden hatte der Zimmermann die Brücke repariert,
worauf der Jäger anerkennend nickte und die Drei schließlich weiterzogen.
Wieder folgten sie Tag für Tag der Spur der Diebe und der Handwerker
fand immer neue Fallen und zeigte seinen Gefährten wie man diese fand
und entschärfte. Der Jäger sorgte weiterhin für Nahrung und führte sie durch
die Berge. So kam es, dass der Respekt zwischen dem Jäger und dem Zimmermann
weiter wuchs, aber gleichzeitig ihr Respekt, dem Krieger gegenüber immer geringer wurde.
Doch dem Krieger war das einerlei, er versuchte vielmehr so viel wie möglich, in den
Tagen ihrer Suche von seinen Begleitern zu lernen und stellte oftmals Fragen,
was ihren Respekt zu ihm, immerweiter sinken ließ.

Die Drei kamen an fielen Schluchten und Fallen vorbei und genauso häufig kamen sie
an Flüssen vorbei, die die Spur verwischten und somit die Suche erschwerten.
Eines Abends fragte der Krieger den Jäger, ob er ihn auf die Jagt begleiten dürfe.
Doch der Jäger und der Zimmermann der dies ebenfalls gehört hatte,
lachten ihn bloß aus. darauf fragte der Krieger, ob er dem Zimmermann helfen dürfe,
den Unterschlupf zu bauen, woraufhin er abermals ausgelacht wurde.
Dies tat dem Krieger weh, doch beschwerte er sich nicht und ging Feuerholz sammeln.
Von nun an fragte der Krieger jeden Abend, ob er einem der beiden helfen dürfe
und jeden Abend wurde er ausgelacht und ging Feuerholz sammeln. So verstrichen
die Tage und nach und nach, gaben die drei Auserwählten die Hoffnung auf,
die Diebe jemals zu finden und nachdem sie eine weitere Woche der Spur gefolgt waren
machte sich unter ihnen der Unmut breit. Na ja mit Ausnahme des Kriegers jedenfalls.
Aber dies schrieben der Jäger und der Zimmermann, der Dummheit zu,
von der ihrer Meinung nach, der Krieger mehr wie genug hatte.

Also kam es, wie es kommen musste. Eines morgens unterhielten sich der Jäger
und der Zimmermann im Flüsterton und als sie damit fertig waren, schauten sie
auf den Krieger, der nur darauf wartete, dass sie weiterzogen und sagten:
"Wir werden umkehren, dass hat keinen Zweck. Die Diebe holen wir wohl nie ein
und wir wollen zurück, zu unseren Familien und Freunden.". Der Krieger schaute
die Beiden vollkommen verblüfft an und fragte sich, warum sie ihn in diese
Endscheidung nicht mit einbezogen hatten. Mit einigem Unmut dachte er daran,
dass die Beiden ihn wohl für zu dumm hielten und so war es auch. Ohne ein
weiteres Wort, packten der Jäger und der Zimmermann ihre Ausrüstung zusammen
und machten sich auf den Rückweg, Doch der Krieger folgte ihnen nicht.
Als die Beiden die bemerkten, drehten sie sich wütend zu ihm um. "Wir sagten,
wir kehren um.", "Dann geht, ich werde weiter den Dieben folgen und die Heilige
Statur zurückholen.", sagte darauf der Krieger ruhig, drehte ihnen den rücken zu
und folgte der Spur, die ihn, wie er sich sicher war, zu den Dieben führen würde.
Der Jäger und der Zimmermann, schauten sich an und schüttelten nur ihre Köpfe,
gingen dem Krieger aber nicht nach. "Soll er sich doch ruhig verlaufen,
wer so dumm ist hat's nicht anders verdient.", sprach der Jäger ihrer Beider
Gedanken aus und der Zimmermann nickte. Die beiden machten sich also auf
den Rückweg, aber nach zwei Stunden blieben sie gleichzeitig stehen,
sahen sich an und blickten zurück. "Verdammt wir sollten besser zutritt ins Dorf
zurückkehren!", grummelte der Jäger, "Ja, wäre wohl besser.", stimmte
der Zimmermann zu und sie drehten gemeinsam wieder um, um den Krieger
zu suchen, der sich, wie sie sich sicher waren, bereits verirrt hatte.

Auf ihrem Weg fanden sie eine Menge stellen, die sie doch sehr verwirrten.
Nicht nur das es dem Krieger anscheinend gelang der Spur der Diebe zu folgen,
nein es hatte fast den Anschein, als hätte er auch mehrere Fallen entschärft.
Dies wollten die Beiden natürlich nicht war haben und rechneten eher damit,
dass er einen Helfer gefunden hatte, was wie sie bald rausfinden sollten,
nicht der Fall war.

Am nächsten Tag fanden der Jäger und der Zimmermann, das Lager,
dass der Krieger am Abend aufgeschlagen hatte und mussten feststellen,
dass Jemand einen recht guten Unterschlupf gebaut hatte und erfolgreich
gejagt hatte, was ihre Meinung, dass er einen Helfer gefunden hatte,
nur noch verstärkte.

Gegen Nachmittag stießen sie auf eine Höhle, in die, die Spur direkt hineinführte
und in die anscheinend auch der Krieger gegangen war. In der Höhle fanden sie
wieder unzählige entschärfte Fallen und es war genau dieser Umstand,
warum sie dem Krieger noch zu folgen vermochten, denn auf dem Kahlen
Höhlenboden fand der Jäger kaum eine Spur.

Nachdem sie gut eine Stunde lang, tiefer in die Höhle vorgedrungen waren,
hörten sie einen lautes Gebrüll und Kampflärm und rannten los. Sie kamen in ein
Großes Gewölbe, in dem sie schließlich den Krieger entdeckten, wie er mit einer
riesigen und abscheulichen Bestie kämpfte. Beim Anblick des Monsters keuchten
die Beiden vor Angst und als das Biest ihnen den Kopf zuwandte, Flohen sie in
den Tunnel zurück und wurden nur nicht verfolgt, weil der Krieger weiter gegen das
Monster kämpfte. Der Krieger hatte ebenfalls die Beiden bemerkt und griff das
Ungeheuer nur um so wilder an, da er genau wusste, dass wenn er verlor,
seine Gefährten tot wären. Der Kampf dauerte lange und mal hatte der Krieger
und mal das Monster die Oberhand. So ging es immer hin und her, ein wilder Tanz,
aus Muskeln, Schwert, Klauen und Zähnen. Die beiden Gegner brüllten sich an
und knurrten furchterregend, doch gewann keinen einen bleibenden Vorteil,
bis das Monstrum, dass dem ganzen ein Ende setzten wollte, sich in einem
Sturmangriff auf den Krieger stürzte. Doch der Krieger war schneller, er hechtete
unter dem springenden Ungeheuer durch und schlitzte ihm die Seite auf. Nun lag
das Wesen am Boden und der Krieger schaute ihm in die Auge, doch plötzlich rief
es aus dem Tunnel: "Na los, erschlag das Fieh!", doch der Krieger schüttelte den
Kopf, "Nein, es ist für uns keine Gefahr mehr. Ich lass es leben, es wollte nur seine
Jungen verteidigen und die Statur ist nicht hier.". Jetzt kamen der Jäger und der
Zimmermann aus dem Tunnel und starrten den Krieger fassungslos an.
"Anscheinend sind wir einer Trugspur aufgesessen, lasst uns Heimgehen
und dem Elder berichten.", Daraufhin Nickten die Beiden, die da der Krieger
ihnen soeben das Leben gerettet hatte, ihn mit anderen Augen sahen.

Die drei Auserwählten, die von ihrer erfolglosen Mission zurückkamen,
blieben wie erstarrt am Dorfrand stehen, da sie auf dem Sockel,
in der Mitte des Dorfplatzes, die heilige Statur von Dragos stand.
Jene Statur, die zu finden sie ausgezogen waren. Als die Drei dieses
Schock überwunden hatten, eilten sie zum Elder und der Jäger,
sowie der Zimmermann verlangten eine Erklärung. Doch dieser lies sie
erst mal von ihrer Reise in allen Einzelheiten berichten, Also berichteten
sie sehr genau, was sie erlebt hatten und lobten zum Schluss auch den Krieger.
Als sie geendet hatten verlangten die beiden noch ungeduldiger und
ärgerlicher eine Erklärung, wo so plötzlich die Statur wieder herkam.
Ihr Ärger wuchs zur Wut an, als der Elder nur geheimnisvoll grinste
und der Krieger auf einmal anfing, brüllend zu lachen. Nun starrten die
Beiden den Elder und den Krieger an. "Es war ein Test nehme ich mal an.",
japste der Krieger, als er sich wieder halbwegs eingekriegt hatte.
Worauf der Elder nickte und so die Feststellung bestätigte. "Was? Ein Test!?
Aber wofür?", wollten der Zimmermann und der Jäger gleichzeitig wissen.
"Es ist an der Zeit, dass ich beginne einen Nachfolger auszuwählen.", sagte der
Elder schlicht, "Darum der Test. Ich musste wissen, wer würdig ist, meine
Nachfolge anzutreten.". Nun verstanden der Zimmermann und der Jäger,
"Und führ wen habt ihr euch entschieden?", kam der beiden Frage wie aus
einem Mund. Der Elder schaute sie einige Zeit schweigend an
und zeigte schließlich auf den Krieger. Der Jäger begann vor Wut zu zittern
und der Zimmermann knurrte zornig. "Warum den Krieger?!", fragten sie
wieder gleichzeitig und lautstark. "Ganz einfach. Während ihr damit
beschäftigt ward, euch vor den jeweils Anderen wichtig zu machen,
war er lediglich darauf bedacht von euch zu lernen, des weiteren hat
er eine schwere Endscheidung getroffen, als ihr einfach umkehren wolltet
und als er das Monster niederschlug, erkannte er den Grund für dessen Wut
und ließ Gnade walten, er rettet euch das Leben und traf die richtigen
Endscheidungen. Ich denke mal, ihr seht ein, das er daher der Richtige ist.",
sprach der Elder und schaute dabei den Jäger und den Zimmermann an,
als wären sie zwei Kinder, die was ausgefressen hätten. Während die Beiden
nun beschämt die Köpfe einzogen, schaute der Elder den Krieger an,
"Bist du denn bereit mein Nachfolger zu werden?", fragte er. Der Krieger
schüttelte den Kopf, "Nein, ich bin nicht würdig der Elder zu werden.",
sagte er und senkte den Kopf. Der Jäger und der Zimmermann, starrten ihn an,
als sei er nicht mehr ganz gescheit, aber der Elder lächelte verstehend, "Dann
sage du mir, was ich tun soll. Du hast den Test bestanden und bist daher
mein Nachfolger.". Nun Überlegte der Krieger einige Minuten und sagte
schließlich: "Dann gebt uns dreien, dem Jäger, dem Zimmermann und mir
gemeinsam die Führung des Dorfes. So können wir uns gegenseitig helfen
und von einander lernen.", der Elder nickte, "Dies ist eine gute Endscheidung.
So sei es, dass ihr Drei, die für die Prüfung ausgewählt wurden, gemeinsam meine
Nachfolger werden sollt.".

Tief in den Bergen, lag einst ein Kleines Dorf,
dass bewohnt wurde von der alten Rasse der Drakana.
Ein kleines Dorf, fern der andern Rassen,
sie lebten in Frieden, geführt von dreien aus ihrem Volke.
So ist es noch Heute, Tief in den Bergen.

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Ein Tag in Hargonaz


Die drei Freunde, Werner, Karl und Fred,
hatten sich getroffen, um eine alter Burgruine zu erkunden.
Fred und Werner, die beide recht abenteuerlustig waren und gerne träumten,
schauten sich neugierig wie kleine Kinder in der Ruine um.
Karl, der wesendlich bodenständiger und realistischer war als seine Freunde,
interessierte sich mehr für die geschichtlichen Aspekte der Ruine,
als für Geheimgänge und Schatzkammern, die man vieleicht finden konnte.


Nachdem die Drei nach einer Weile alles in der Ruine abgesucht hatten,
fanden sie am Fuße des damaligen Südturms eine Stelle,
an der die Steine nur locker in der Wand saßen.
"Dahinter ist ganz bestimmt ein Geheimgang.",
meinte Fred ganz aufgeregt und Werner nickte eifrig,
"Der führt dann in einen geheimen Kerker!",
rief er, aber Karl schüttelte blos den Kopf,
"Ihr beiden seid echt wie die Kinder,
ihr glaubt doch nicht ernsthaft, das es einen solchen Gang gibt.".
Werner und Karl schauten sich an und lachten,
"Ach der ist doch blos eifersüchtig,
weil er nicht auf die Idee gekommen ist.",
sagte Fred zu werner und fing an die Steine aus der Wand zu ziehen.
Werner grinste Karl an und half dann Fred dabei,
die Steine wegzuräumen.

Karl stand da und konnte nur den Kopf schütteln,
"Man sollte kaum glauben, dass ich der Jüngste von uns Dreien bin.",
grummelt er und setzte sich auf den überrest einer Mauer.


Nach gut einer halben Stunde schweißtreibender Arbeit,
hatten Fred und Werner ein recht großes Loch in die Wand gegraben.
"So, dann wollen wir mal schaun was da Drin ist.",
schnaufte Werner und wollte schon hineingehn, als Karl meinte:
"Rattendreck, Steine und Erde, sonst nix.".
Fred schaute Karl an,
"Und wenn da doch mehr ist?! Ich gehe jedenfalls rein.",
sagte er bestimmt und machte sich daran hinein zugehen.
"Macht doch was ihr wollt, ich gehe da jedenfalls nicht rein,
dass Teil kann viel zu schnell einstürtzen",
war alles was Karl von sich gab.
Jetzt grinsten sich Werner und Fred wieder an,
"Ach hat unser großer Pessimist etwa Muffensausen bekommen?!
Oder willst du einfach nicht dabei sein,
wenn wir auf einen Geheimgang stoßen und damit Recht behalten.",
neckte Werner ihn und Fred fing auch gleich an,
"Ach der hat doch blos schiß,
dass du unten Zombies und Skelette umherwandern.".
"So ein Schwachsinn, da unten gibts weder Untote,
noch hab ich Angst, dass ihr Recht habt.",
gnurrte Karl und seine Freude meinten wie aus einem Mund,
"Dann beweiß es doch, los geh vor"
und das macht Karl dann auch.


Sie fanden tatsächlich einen Gang, der zu einer Treppe führte
und Fred und Werner schauten sich schon triumphierend an.
"Ach, dass hat noch garnichts zu heißen.",
maulte Karl und ging die Treppe hinunter,
die sich in einer weiten Spirale
(ungefär der Durchmesser des Turms)
in die Tiefe wand.


Die Treppe war wirklich sehr lang.
Die drei Freuden hatten das zählen der Stufen bei zweihundert aufgegeben.
Ihrgendwann kamen sie in einen weiteren Gang,
der leicht nach Unten abfiel,
Fred und Werner war mulmig zu mute,
weil es hier stockfinster war.
Karl, der immer auf alles vorbereitet war,
holte eine Lampe aus dem Rucksack
und macht damit Licht.
"Das gefällt mir nicht.",
meinte er,
"Wir sind jetzt schon ganzschön tief Unten,
und hier geht es noch tiefer,
auserdem scheint sich dieser Gang leicht nach links zu wenden."
Die beiden Andern zuckten blos mit den Schultern
und waren eigendlich nur froh darüber,
dass es nicht mehr ganz so dunkel war
und drängten Karl weiter zugehen.


Der Gang schien noch etwas länger zu sein als die Treppe,
zumndest brauchten sie gut eine Stunde,
um an das Ende zu kommen.
Hier fanden sie eine Tür,
die aus dicken Holzbrettern bestand
und mit eisernen Bändern beschlagen war.
"Dass wars denn wohl.",
meinte Werner,
"Da kommen wir nicht durch.
Komm lasst uns wieder umkeren.",
Fred nickte zustimmend,
aber Karl schüttelte den Kopf,
"Ich will wissen was hinter dieser Tür ist,
ich bin doch nicht den ganzen Weg gelaufen,
um jetzt einfach umzukeren.",
sagte er bestimmt.
"Und wie willst du die Tür aufmachen?
Selbst wenn du wüsstest,
wie du das Schloss knacken kannst
und das nötige Werkzeug dabei hättest,
würde es wohl nicht funktionieren.",
fragte Werner gereitzt und schaut Karl sauer an.
Karl grinste nur und meinte:
"Nichts leichter als das, halt doch gradmal die Lampe Fred.".
er drückte Fred die Lampe in die Hand,
setzt den Rucksack ab
und holte ein Handbeil und einen Schlosserdorn raus.
Werner und Fred schauten ihn nur total verwirrt an
und Karl, der das sah sagte nur:
"Ich werde einfach die Bolzen aus den Schanieren schlagen.".
"Das haben wir uns auch schon gedacht,
aber warum hast du den Krempel denn dabei?"
wollten die andern Beiden gleichzeitig wissen.
"Na, ich habs einfach eingepackt,
man kann ja nie wissen, was alles passiert
und jetzt können wir es eindeutig gebrauchen.",
lachte Karl und machte sich daran,
die Bolzen aus den Schanieren zu endfernen.
"Mir ist ganz und garnicht wohl bei der Sache.",
jammerte Fred,
"Lasst uns lieber wieder gehen.",
stimmte Werner zu,
aber Karl runzelte blos die Stirn und grummelte:
"Ihr zwei könnte ja ruhig abhaun,
aber ich will jetzt wissen was sich hinter dieser Tür befindet
und werde nicht eher wieder gehn,
als das ich es herrausgefunden hab.".
Fred und Werner schauten sich nur an,
gingen aber nicht weg,
weil sie nicht allein und ohne Licht den langen Weg zurückgehen wollten.
Karl hatte inzwischen schon den ersten Bolzen endfernt
und war gerade dabei den Zweiten zu lockern.
Kurz darauf hatte Karl auch den zweiten Bolzen endfernt
und machte sich daran,
die Tür aus dem Ramen zu heben.


Hinter der Tür befand sich ein großer Raum,
in dem allerhand Tische und Schränke standen.
"So jetzt hast du gesehen was hier ist,
jetzt können wir ja wieder gehen.",
sagte Fred und drehte sich schon um.
"Nicht so schnell, ich will mich hier erst noch umschaun,
bin mal gespannt, was in den Schränken so ist.",
meinte Karl bestimmt und Werner seuftzte,
wären sich Fred missmutig wieder dem Raum zuwande.


Sie fanden in den Schränken tatsächlich eine menge interessanter Sachen
und die Drei kamen aus dem staunen garnichtmehr raus.
Da waren Schwerter und Rüstungen,
die seltsamer weiße nicht verrostet waren,
wenn man bedachte wie lange sie schon da hängen mussten.
Auserdem fanden sie herrliche Umhänge, Gürtel, Taschen,
Stiefel, Armbänder, Amulette
und alle möglichen anderen Waffen,
wie Streitäxte, Speere, Streitkolben und Hämmer.
Die drei Freunde legten sich alles an,
was sie fanden und sahen schon fast aus,
wie die Helden aus ihrgendwelchen Geschichten,
blos das sie nicht so muskolös und groß waren wie Diese,
mit ausnahme von Karl, der obwohl er der Jüngste der Gruppe war,
auch gleichzeitig, der Größte der Drei war
und durch das Krafttraining einige Muskeln mehr hatte als seine Freunde.


Sie hatten alle Schränke schon durchsucht,
als der Lichtstrahl der Lampe,
auf die Tür eines Wandschranks fiel.
"Da haben wir noch nicht reingeschaut.",
stellte Werner fest und wollte den Schrank öffnen,
Dieser war allerdings verschlossen.
"Das haben wir gleich.",
kam die reaktion von Karl auf den dummen Blick von Werner.
"Ne, lass mal, der wird nicht ohne Grund, als einziger abgeschlossen sein.",
werte Werner ab, bei dem die Vorsicht wiederkam
und Fred, der sich überhauptnicht wohl fühlte, schluckte nur.
"Ach jetzt habt euch nicht so, ihr wolltet doch ein Abenteuer erleben
und nun haben wir eins direkt vor der Nase,
auserdem, derjenige, der den Schrank abgeschlossen hat,
ist wohl schon seit ein paar hundert Jahren tot.",
den beiden Älteren war zwar immernoch unwohl dabei,
aber sie wollten ja vor dem Jüngeren nicht als Feiglinge erscheinen.
Karl hatte bereits wieder das Handbeil
und einen Schlosserdorn aus seinem Rucksack geholt
und machte sich daran den Schrank genauso zu öffnen,
wie er es bei der Tür gemacht hatte.


Nach ein paar Minuten hatte Karl die Schranktür endfernt
und die Freunde blickten auf einen seltsamen Spiegel,
der leicht leuchtete und in dem das Bild etwas wabert.
"Was ist das denn?
So einen Spiegel hab ich ja noch nie gesehen.",
stutzte Fred und seine beiden Freunde stimmten ihm zu,
nichteinmal Karl wollte wiedersprechen.
"Naja, dass finden wir doch nur auf einem Weg raus.",
meinte Karl schließlich und berührte den Spielgel
und kaum hatte er den Spiegel berührt,
war er auch schon verschwunden,
aber man konnte sein Bild im Spigel erkennen.
"Was zum Teufel geht denn hier vor?!",
rief Werner verwirrt und Fred zuckte nur unsicher mit den Schultern.
Als die Beiden wieder auf den Spiegel schauten,
sahen sie wie sich Karl kurz umschaute und ihnen dann zuwinkte.
"Das gefällt mir überhaupt nicht, dass geht doch nicht mit rechten Dingen zu.",
sagte Werner ängstlich,
aber Fred hatte etwas Mut gefasst, da es Karl anscheinend gut ging
und berührte selbst den Spiegel
und war genauso wie Karl gleich verschunden, aber noch im Spiegel zu sehen.
Werner seuftzte ergeben und berührte dann selbst den Spiegel,
als er merkte, dass er allein war.


Auf der anderen Seite des Spiegels,
sah der Raum etwas anders aus,
die Tische waren niedriger und nicht mehr leer,
es lagen und standen alle möglichen Werkzeuge darauf.
Auserdem waren die Wände nichtmehr gemauert,
sondern bestanden aus massievem Fels.
Desweiteren standen in einer Ecke eine Schmiedeesse
und ein großer Amboss.
Der Spiegel durch den sie gekommen waren,
war auch nicht mehr in einem Wandschrank,
sondern hing in einem Ständer.
Auch die anderen Schränke waren weg,
stattdessen standen überall Gerüste herum,
an denen die Rüstungen und Waffen hingen,
die sie vorher in den Schränken gesehen hatten,
blos das die Rüstungen kleiner waren.


Aufeinmal ging die Tür auf,
die Karl vorher endfernt hatte,
um in den Raum zukommen
und eine kleine Kreatur kam herein,
mit Schultern, die fast so breit waren,
wie das Wesen Groß war,
es hatte eine fassähnliche Brust
und einen langen Bart.
abgesehen von der geringen Größe
und dem breiten muskelbekaktem Körperbau,
wirkte sie fast menschlich.
"Was habt ihr hier zu suchen!",
verlangte die Kreatur zu wissen,
als sie die drei Freunde erblickte.
"Nun werter Herr,
wir sind durch diesen Spiegel gekommen
und wissen nichtmal genau,
wo wir uns befinden.",
antwortete Karl mutig.
"Soso, durch den Spiegel seid ihr gekommen.
Nadenn folgt mir mal,
der König dürfte sich für euch interessieren.",
Werner und Fred sahen sich an
und man konnte sehen,
dass ihnen nicht wohl in ihrer Haut war.
Karl hingegen nickte und folgte dem Zwerg,
(er hatte beschlossen,
dass es sich nur um einen Zwerg handeln könne).
Fred und Werner,
die sich malwieder gezwungen sahen,
ihrem jüngeren Freund zu folgen,
gingen ebenfalls hinterher.


Unterwegs stellten sie fest,
dass hier noch mehr anders war,
als auf der anderen Seite des Spiegels.
Statt des langen Gangs,
waren hier jedemenge Tunnel,
mit etlichen Abzweigungen in den Fels gemeiselt
und es hingen Fackeln und Kohlebecken an den Wänden,
so das Karl die Lampe ausmachen konnte.


Der Zwerg führte sie in eine riesige Halle,
die mit allenmöglichen Rüstungen,
Waffen und Staturen verziert war
und an deren Ende ein wuchtiger Thron stand,
auf dem ein Zwerg saß.
Dieser sah genauso aus,
wie Jener, der sie hergeführt hatte,
blos war er sehr viel älter.
Der Zwerg auf dem Thron schaute auf die Drei
und fragte dann den andern Zwerg:
"Was haben diese Menschen hier zu suchen?".
"Sie behaupteten,
sie seinen durch den Spiegel gekommen mein König.",
antwortete der Zwerg prombt und verbeugte sich,
dass sein Bart über den Boden fegte.
"Ah, also eine Gruppe von Portalspringern.",
stellte der König fest,
worauf die drei Freunde reichlich verwirrt dreinschauten.
"Willkommen in Hargonaz.",
sagte der König,
"Ihr seid sicher neugierig.
Ihr könnt hier einen Tag verweilen,
aber dann müsst ihr durch den Spiegel weiterziehen.".
Karl, Werner und Fred schauten sich an
und waren aufeinmal wirklich neugierig
und es war ihnen auch nicht mehr so mulmig.


Sie verbrachten einen wunderbaren Tag,
in der Zwergenfeste Hargonaz
und kamen kaum aus dem Staunen heraus,
über die fantastische Handwerkskunst,
die sie zu sehen bekamen.
Karl, der vom Schmieden ein bischen ahnung hatte,
war kaum aus den Schmiedewerkstätten wegzubekommen.
Einer der Zwergenschmiede gab ihm sogar,
ein Paar herrlicher Armschoner
und Karl steckte sie gleich in den Rucksack.
Die ganze Zeit über fragte man sie beiläufig,
über Dies und Jenes,
und die drei Freunde antworteten bereitwillig.
Doch auch dieser Tag ging zuende
und so mussten sich die Drei wieder durch den Spiegel begeben.
Sie verabschiedeten sich von den Zwergen
und hatten schon vor wiederzukommen,
doch als sie auf der anderen Seite ankamen,
war der Spiegel verschwunden
und sie standen blos in dem dunklen Raum,
in dem sie ihn gefunden hatten.


Die drei Freunde zuckten einfach mit den Schultern
und gingen nachhause.


Allerdings, mussten sie feststellen,
dass es nicht ganz so einfach war wie sie sich wünschten,
denn daheim angekommen, wurden sie gleich gefragt,
wo sie gewesen waren
und wo sie diese Rüstungen und Waffen her hatten,
die sie noch immer trugen.


Natürlich glaubte ihnen niemand die Geschichte,
wo sie gewesen waren,
aber eine andere erklärung konnten sie nicht geben.
Und so wa dies auch bald vergessen.


Als die Freunde sich am nächsten Tag wieder trafen,
überlegten Fred und Werner,
ob das nicht alles ein Traum gewesen war.
Doch Karl schüttelte blos den Kopf,
setzte den Rucksack ab
und nahm das Paar Armschoner heraus,
die er von dem Zwergenschmied bekommen hatte.
Da wussten die Drei,
dass sie eine fantastische Reise erlebt hatten,
die sonst Niemand erleben würde
und freuten sich über ihr Glück.


In der Zwergenfestung Hargonaz,
unterhielten sich der König und der Spiegelhüter:
"Was meint ihr,
wieviele dieser Portalspiegel stehen noch?",
"Laut der Legende waren es zweihundert Fluchtportale,
also auch zweihundert Portalspiegel.
Einhundertneunundneunzig haben wir geschlossen,
dass heißt das nun nur noch unserer übrig ist.",
"Sehr gut, sehr gut,
also brauchen wir uns wegen eventuellen Angriffen,
aus den Spiegeln keine Sorgen mehr machen,
können aber immernoch hin wo wir wollen.",
"Genau euer Majestät,
dank dieser drei jungen Männer,
haben wir nun endlich unsere Ruhe.".
die beiden Zwerge schauten sich an
und brachen in schallendes Gelächter aus.


Die Ironie des Lebens,
sie brauchten Besucher,
um sich vor den Besuchern zu schützen.
Doch die drei Freunde,
hatten ein erlebniss,
dass sie bis an ihr Lebensende in Erinnerung behalten werden.


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Die Geschichte der Shrogan

Es begann zu einer Zeit, als die Oberfläche der Welt erst erstarrt war
und die Natur begann zu erwachen.
Als erstes ihrer Kinder erschuf die Natur Desganta,
sie wurde später von den Menschen der Weltenbaum genannt.
Aus den Samen von Desganta entstanden die ersten normalen Bäume
und mit der Zeit tauchten unter ihnen auch andere Gewächse auf,
aber auch Kreaturen die keine Pflanzen waren.
Und nicht alle dieser Kreaturen waren friedlich,
Manche waren auf Zerstörung aus. Also entschied sich Desganta,
dass sie Helfer bräuchte, die die Kinder der Natur, also die Pflanzen
und die friedlichen Tiere schützten und so schuf sie die Shogaraz,
die Bärendruiden. Diese Wesen waren Werbären, ohne Geschlecht
und konnten sich daher nicht fortpflanzen.
Doch waren sie auch nicht unsterblich und so alterten die Shogaraz und starben.
Da die Natur den Fehler ihrer ersten Tochter bemerkte, aber die Idee,
es solle solche Hüter geben gut fand, gab sie den Shogaraz
die Fähigkeit sich fortzupflanzen, aber was aus der Verbindung der
Shogaraz entsprang, waren keine weiteren Shogaraz aus ihnen entstanden
die Shrogan. Während die Shogaraz zwei Gestalten besaßen
und absolut friedlich waren, waren die Shrogan schon wesendlich aggressiver
und hatten mehre Gestalten einmal eine menschenähnliche.
Obwohl, man es genauer betrachtet eher als Ähnlichkeit mit einem Elfenogrilion
beschreiben konnte die zweite Gestalt, war die eines übergroßen Bären,
mit schwarzen Schuppen statt Fell und die dritte Gestalt war
die einer riesigen Bestie, die mal auf vier, mal auf drei Pranken lief,
teilweiße dunkelbraunes bis schwarzes Fell und teils einen dunkelbraunen
bis schwarzen Schuppenpanzer hatte, außerdem hatte sie an jeder Pranke
drei lange kräftige Zehen mit scharfen Klauen und konnte aus jeder Tatze
einen langen Dorn ausstrecken. Außerdem hatte diese Bestie zugleich Zähne
und vier Greifzangen im Maul also war kein sonderlich schöner Anblick.
Aber bei den Shrogan hieß es auch, dass es mal einen unter ihnen geben würde,
der noch eine vierte Gestalt besäße, aber dazu später mehr.
Jedenfalls unterschieden sich die Shrogan erheblich von den Shogaraz
und waren dazu noch halbsterblich, dass heißt sie alterten nicht zunächst
dachte sich niemand, also weder die Shogaraz, noch die Natur, noch Desganta
etwas dabei und zunächst war dadurch auch nichts anders, außer vielleicht
das die Shogaraz weiterhin alterten und starben,
Woraufhin die Natur auch ihnen diese Halbsterblichkeit verlieh,
verlief alles in recht einfachen Bahnen. Es waren mehr Hüter und die Natur
kannte kein Ungemach. Aber so nach und nach entwickelten sich
den Menschen recht ähnlich Kreaturen in der tiefe der Wälder.
Sie begannen die Tiere zu töten um von ihnen zu essen, was noch
nicht weiter schlimm war, da es zum normalen Kreislauf der Natur gehörte.
Aber so nach und nach verließen sie diesen Weg. Sie fällten Bäume
und entwickelten eine neue Gesellschaftsform. In dieser Gesellschaftsform
entstand der Glaube das die Shogaraz, die man nur selten sah, aber einfach
anders waren, so etwas wie Dämonen sein müssten, außerdem galt es
als große Tat einen von ihnen zu erledigen, von den Shrogan wusste
aus irgendeinem Grund keiner etwas von ihnen also kam es wie es kommen
musste und diese den Menschen so ähnlichen Wesen begannen die
Shogaraz zu jagen. Das hatte lediglich zur Folge das sich die Shogaraz
weiter zurück zogen, da Gewalt ihnen völlig fremd war und diese Wesen,
die da plötzlich auf sie jagt machten nicht auf ihre beruhigenden Gesänge
und auf ihr Flötenspiel ebenfalls nicht reagierten. Da es immer schwieriger
wurde die Shogaraz ausfindig zu machen wurden die
*ich nenn sie jetzt einfach mal Menschen* immer aggressiver
und verfolgten sie immer weiter aber irgendwann verfolgten sie die
Shogaraz so weit ,das sie auf die Shrogan stießen und die ließen sich nicht
einfach umbringen, so wie es die Shogaraz taten. Sie werten sich. Es war
recht blutig und weder Desganta noch die Natur waren damit einverstanden,
aber sie ließen es geschehen. Mit der Zeit, dezimierten sich die Menschen
und die Shrogan gegenseitig, wobei die Shrogan wesendlich schwerer zu
töten waren, als die Menschen und so begannen die Menschen sich
Taktiken gegen die Shrogan auszudenken die Taktiken der Menschen
halfen zunächst nicht weiter, aber dafür löschten sie schließlich die Shogaraz aus.
Dies trieb die Shrogan in einen regelrechten Blutrausch und von dem
verlangen nach Vergeltung angetrieben sammelten sie sich um die Menschen
direkt anzugreifen. Die Shrogan rieben die Menschen fast vollständig auf,
aber es sollte geschehen, das ein winziger Schwachpunkt bei ihnen,
sie schließlich ausrottete und die Menschen rettete, einfach weil einer
von ihnen einen Schnupfen hatte. Es scheint wirklich abstrakt, dass
solche mächtigen Wesen wie die Shrogan einfach nicht mit einem
Schnupfen fertig wurden aber es war noch schlimmer. Der Schnupfen
schwächte die Shrogan nicht nur, sondern war für sie tödlich so starben
in kürzester Zeit, nachdem schon die Shogaraz gestorben waren auch die
Shrogan allesamt, bis auf einen. Dieser eine war jener von dem die Shrogan
seit ihrer Entstehung erzählten. Der Shrogan mit der vierten Gestalt,
der Shroganportalsucher, Gogelhatz. Es war ein schwerer Schlag für ihn
und er verstand einfach nicht, warum er überlebt hatte und alle Andern starben.
Er wusste nicht wer, bzw. was er wirklich war, er wusste nicht, dass er der,
mit der vierten Gestalt dem Shrogan-Dragonaz war. Also beerdigte er seine
Schwestern und Brüder, so wie die letzten aus der Rasse seiner Eltern
und zog sich in eine tiefe Höhle zurück er fiel in einen tiefen Schlaf,
während dem sich die Menschen wieder erholten und sich vermehrten.

Nun da die Natur ohne Schutz war, konnten sie ungebremst Bäume fällen, Land roden
und sich ausbreiten. Nun die Menschen breiteten sich aus und eines ihrer Fölker
drang schließlich bis zu Desganta vor und stand absolut fasziniert vor ihr.
Zunächst ließen sich die Menschen von diesem riesigsten aller Bäume
und von der Aura die sie ausstrahlte beruhigen und sie wurden zu einem Naturfolk,
dass von da an sein Leben in den gigantischen Ästen von Desganta lebten,
doch Mit der Zeit, die sie dort lebten verlor Desganta ihre Wirkung auf die Menschen
und sie begannen Teile aus ihr herauszuschneiden.
Sie waren immer in dem Glauben, dass sie einen unerschöpflichen Vorrat an Holz
dadurch hätten, doch sie vermehrten sich und ihre Sammelaktionen an Desganta
führten schließlich zu weit. Sie fällten innerhalb eines Jahres Desganta
und bauten eine Stadt auf ihrem Stumpf. Diese Tat erzürnte sogar die Natur.
Sie schickte Stürme, ließ Vulkane ausbrechen und ließ es regnen und hageln,
bis die Welt zu ertrinken und im Qualm zu ersticken drohte. Doch die Menschen
schützten sich mit dem Holz von Desganta und die Natur ereichte sie nicht.
Schließlich weckte die Natur müde und endkräftig den letzten Shrogan,
obwohl sie fürchtete was daraus erwachsen möge. Als er erwachte und erfuhr
was geschehen war ergriff ihn ein Zorn eine grenzenlose Wut wie er sie nie
für möglichgehalten hatte. In dieser Wut entdeckte er seine vierte Gestalt
und verwandelte sich in den Shrogan-Dragonaz und zur selben Zeit dämmerte
ihm warum er als einziger seiner Rasse überlebt hatte, aber das war ihm einerlei.
Nun war er in erster Linie der Shrogan-Dragonaz und wütend, ein gigantisches,
geflügeltes Wesen mit schwarzen Schuppen und glühenden Augen,
stark genug um die Erde zu erschüttern und mit ausfahrbaren, klingenartigen
Krallen an Armen und Beinen. Er flog los und vernichtete die Menschen
die Desganta gefällt hatten, in seinem zügellosen Zorn und ließ, ohne es zu
merken durch seine Kräfte, Erdbeben entstehen, die auch alle anderen Menschen
in den Tot schickten, dies war lange vor den ersten uns bekannten Säugetieren
und Dinosauriern. Nun war er wirklich allein, einsam und verlassen und
zog nachdenklich, weil ihm klar geworden war, was er war und was er getan hatte,
durch die Welt und heilte die Natur so gut er es konnte. So ging das mehre Millionen
Äonen und es entstanden wieder neue Kreaturen und aus ihnen entwickelten sich
die Menschen, die wir Heute sind, aber die Shogaraz, Desganta und die Shrogan
sind in Vergessenheit geraten, na ja fast.

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Mestarec und die Zwerge

Mestarec stand wie jeden Tag im Frühjahr auf seinen Feldern und pflügte die Erde,
um sie für die Saat aufzulockern, die er bald sähen würde. Das Wetter war günstig,
nur ein paar Wolken am Himmel und für diese Jahreszeit angenehm warm und wegen
der schweren Arbeit fing er recht bald an zu schwitzen, aber es kam ein leichter Wind
auf und trocknete den Schweiß. "Ach ich liebe diese Tage, die Sonne scheint, der
Ochse strengt sich an und ich fühl mich immer wieder wie in meiner Kindheit" dachte
Mestarec so bei sich und schweifte damit auch gleich in Erinnerung ab, als er noch ein
Knabe war und seinem Vater auf dem Feld half. Doch plötzlich bewegte der Pflug sich
nicht weiter, obwohl der Ochse, der wie immer davor gespannt war, aus Leibeskräften
zog. "Also das ist seltsam" sagt Mestarec leise und deutete seinem Ochsen an zu halten,
damit er den Pflug untersuchen konnte. Er kniete sich daneben und begann die Klinge
auszugraben. "Das gibt’s doch nicht" rief der verwunderte Bauer. Der grund für seine
Verwirrung war auch der Grund, warum sich der Pflug nicht weiter bewegte. Er steckte in
einem stammähnlichen Stück Holz, das aber auf eine eigenartige Art und Weise eine
seltsame Form hatte. Er buddelte das seltsame Holz ganz aus und nun erkannte er, warum
ihn dessen aussehen so irritiert hatte. Es war kein Holz und der Pflug hatte sich auch nicht
hinein gebohrt, sondern die klinge hatte sich irgendwie daran verkanntet. Es handelte sich
um eine von der Erde bräunliche Steinstatue " Himmel noch eins, wo kommt die denn her?"
fragte sich Mestarec, der nun vollends verwirrt war. Er betrachtete die Statue, die die Form
eines recht kleinen Kerls hatte, der aber übermäßig breit gebaut war und mehr Muskeln zu
haben schien als Mestarec sich jemals bei einem Lebewesen hätte vorstellen können.
Außerdem sah die Statue dieser Kreatur aus, als handele es sich um die Karikatur eines zu
alt geratenen Kriegers, da sie in einer Rüstung zu stecken schien, mit einer
überdimensionierten zweischneidigen Axt auf dem rücken und einem Bart der ihr über den
Bauch reichte. "Eigenartiges Teil ist das" meinte Mestarec und entschied sich für heute mit
der Arbeit aufzuhören und seinen Karren zu hohlen, um die Statue mit zunehmen.
Nach mehren Stunden müseeliger Plackerei, denn die Statue war sauschwer. Schließlich hatte
er sie auf seinen Karren laden können und kam mit ihr und einem schmerzenden Rücken
zuhause an. Mestarec, war im Gegensatz zu den anderen Bauern in der Gegend noch
Junggeselle und lebte allein, von seinen Tieren einmal abgesehen. So musste er auch über
den Gedanken grinsen, wie die Frauen wohl reagiert hätten, wenn einer seiner Nachbarn
dieses Ding nach hause gebracht hätten. Er schob die Statue von seinem Karren und bugsierte
sie in seine Hütte. Aber danach war er so müde und ihm tat alles so weh, das er sich bloß noch
wusch und ins Bett ging, die nacht war ja ohnehin schon längst eingebrochen. Mitten in der
Nacht wachte er auf, weil ihm im Schlaf eine alte Geschichte eingefallen war, die von Kreaturen
erzählte, wie sie die Statue darstellte. Noch halb verschlafen, aber nun erst recht neugierig
geworden, ging er in die Stube zu der Statue und starrte sie eine weile an " Ich weiß nicht,
dass ist schon unheimlich. Erst taucht dieses Ungetüm von einer Abbildung in meinem
Acker auf und dann auch noch ne alte Geschichte "Wie war das doch gleich" überlegte
Mestarec um sich genau an die Geschichte zu erinnern. Als Mestarec noch sehr klein war,
hatte ihm sein Großvater von den Felsenkindern, den Zwergen erzählt. Sein Vater hatte
ihm immer gesagt, das er nicht den Unsinn glauben solle, der ihm sein Großvater erzähle,
aber Mestarec hatte doch immer zu einem gewissen Grad an diese Geschichte geglaubt,
aber sie mit der Zeit einfach vergessen. Nun da er so da saß und begann die Erde von
dem Stein zu waschen, kamen die Erinnerungen an die Geschichte immer stärker und
deutlicher zurück. "Die Felsenkinder, die meisten nennen sie Zwerge, sind recht kleine
aber übermenschlich starke Wesen, die tief in den Gebeinen der Steine leben."
hatte sein Großvater immer erzählt. Er hatte auch erzählt, das sie große Kämpfer seien
und wohl die besten Handwerker die man sich nur denken kann "Weißt du Mestarek,
es heißt sie können sogar Felsen schmieden" sagte sein Großvater oft, wenn er von
deren Handwerk erzählte und er erzählte auch von Schätzen, Gold und Silber und die
reinsten und am feinsten geschliffenen Edelstein die man sich nur erträumen könne.
"Hmm..." brummte Mestarec und schaute sich weiter die Statue an. Er überlegte,
ob sein Großvater ihm je erzählt hatte, ob diese wesen sich in Steinstatuen
verwandeln konnten, aber ihm fiel dazu nichts ein. "Große Kämpfer, die besten
Handwerker und Schätze die einem Drachen zur Ehre gereicht wurden" flüsterte
Mestarec zu sich selbst, aber da war doch noch etwas. Was war es gleich, mein
Großvater hatte mir doch auch noch was anderes erzählt. Er überlegte weiter und
bemerkte gar nicht, das die Sonne schon aufgegangen war "Was war es blos?"
knurrte er und raufte sich die Haare "Und vor allen Dingen, warum befindet sich
eine Zwergenstatue auf meinem Acker, wo hier doch weit und breit keine Berge
sind. Das kann doch nicht sein, wie kam die dahin?" "Vielleicht.... ja genau, ich
hab`s, der alte Gesard, der kennt die Geschichte bestimmt auch.Iich besuch ihn
einfach mal und frag ihn. Wenn einer die Geschichte kennt, dann unser
Märchenerzähler. Mestarec schaute aus dem Fenster und merkte etwas erschreckt,
dass es schon Vormittag war und rannte los um sich zu waschen und sich anzuziehen,
weil er dachte er müsse schnell aufs Feld. Er war grad zur Tür hinaus, als ihm wieder
einfiel, was er heute machen wollte, statt die Felder zu bearbeiten. So setzte er sich
auf den Karren und fuhr los, um den alten Gesard zu besuchen. Er wollte ja einfach
wissen was es war, was ihm da nicht mehr von dieser Geschichte einfiel. Unterwegs
grübelte Mestarec immer noch wegen dieser Statue und schreckte aus den Gedanken
auf, als einer seiner Nachbarn, der grad auf dem Feld arbeitete ihm zurief:
"Hey Mestarec, wo willst du denn hin, ich dachte du musst noch deine Felder bestellen?"
Mestarec schaute erst verwirrt zu dem Bauern, bis im klar wurde ,was der ruf zu
bedeuten habe " Ich besuch den ollen Gesard, hab die halbe nacht nicht schlafen
können, weil mir da so ne seltsame Geschichte im Kopf rumgeistert!" rief er zurück
und der Bauer schaute ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf, weil er befürchtete
Mestarec würde verrückt werden. Mestarec achtete nicht weiter darauf und fuhr weiter.
Gegen Mittag hatte er die kate von Gesard ereicht und klopfte an die Tür. Ein alter
Mann mit verfilztem Haar und faulen Zähnen, der roch als habe er sich die letzten zwei
Wochen mit Bier gewaschen, öffnete die Tür und blinzelte Mestarec kurzsichtig an.
"Ja, was wünschen sie?" fragte er mit einer nacht rostigen blech klingenden Stimme
und kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können. "Ach du bist es Mestarec.
Was verschlägt einen Bauern, der nur an das wachsen der Pflanzen glaubt, zu mir?"
Mestarec musste einen Moment überlegen, weil er die Sprechweise und das Nuscheln
von Gesard nicht mehr gewohnt war und schaute ihn mit schiefgelegtem Kopf an.
Schließlich meinte er: "Äh, ja, Gesard. Ich hab da ne frage. Kennst du die Geschichte
der Felsenkinder?" "Die Geschichte der Felsenkinder? Du meinst die Legende über das
Folk der Zwergen, die tief in den Bergen leben sollen?" fragte Gesard, der nun
offensichtlich neugierig wurde, was man an seinen geweiteten Augen und dem leich
tverträumten Gesichtsausdruck erkennen konnte. "Ja genau die mein ich!" rief Mestarec
aufgeregt und nickte dabei Gesard zu, der nun wirklich guter Laune war, weil er für sein
Leben gern Geschichten erzählte. Er winkte Mestarec herein. In Gesard`s Hütte war es
recht dunkel und es roch abgestanden und Mestarec dachte, das sich in einer Ecke
irgendwas *weiß der Himmel was es sein mochte* bewegen würde. Gesard räumte einen
Stuhl frei, der mit benutztem Geschirr und Essenresten bestellt war, frei und winkte
Mestarec sich zu setzen. Mestarec setzte sich widerwillig und überlegte, ob es so
eine gute Idee herzukommen, "Ich hätte ihn lieber heute Abend in der Dorfkneipe
aufsuchen sollen." dachte er so bei sich, aber musste sich eingestehen, dass es
nun zu spät war. "So mein Junge, was willst du denn nun über die alten Zwergen
wissen?" fragte Gesard und riss sich ein Stück Brot von einem schon leicht
verschimmelten Leib ab. Mestarec schluckte bei dem Anblick und versuchte
sich auf sein Anliegen zu konzentrieren und gleichzeitig die Umgebung zu ignorieren.
"Nun," setzte er an, "ich habe gestern eine Statue auf meinem Feld gefunden, die
ziemlich genau auf die Beschreibung der Felsenkinder zutrifft. Ich hab keine Idee,
wie sie dahingekommen ist und was es damit auf sich hat." Gesard machte so große
Augen, dass Mestarec schon fürchtete, sie würden ihm aus dem Kopf fallen,
"Ddddu hast eine Zwergenstatue gefunden und weißt nicht wo sie herkommt?",
stotterte Gesard und Mestarec wurde unruhig und überlegte, warum der Alte auf
einmal so verstört sei "Äh ... ja, das habe ich. Wieso, was ist so schlecht daran?"
fragte Mestarec immer noch leicht verstört " Schlecht? Nein da ist nichts schlecht
dran mein Junge, blos das es wohl keine Statue ist, sondern ein richtiger Zwerg.
Es heißt, das sich von Zeit zu Zeit ein Zwerg unter bestimmten Bedingungen in
Stein verwandelt und nachdem diese Bedingungen vorüber sind, wieder erwacht.
Es heißt, das sie wenn sich die Gedärme der Erde verschieben, sie in das
zurückverwandelt werden, was sie einst waren, Stein und das sie, wenn sich der
Fels tief unter uns wieder beruhigt hat, wieder zum leben erwachen und meist sind
sie dann schlecht gelaunt und das kann recht ungesund sein." plapperte Gesard
aufgeregt drauf los und Mestarec brauchte ein paar Augenblicke um dies zu verdauen
"Also du meinst, ich habe nun einen leibhaftigen Zwerg in meiner Hütte, der jeden
Moment aufwachen kann und noch dazu, zu der übelsten Sorte Morgenmuffel gehört,
die man sich vorstellen kann?" versucht Mestarec es mit einer Zusammenfassung.
"Ja, so könnte man es sagen" meinte der Alte nachdenklich. Mestarec konnte seine
Aufregung nicht mehr zurückhalten und sprang auf " Ich muss los Gesard, danke
für deine Hilfe, trink heut Abend einen auf mich.“ Mestarec stürmte aus der Hütte,
stieg auf seinen Karren, wobei er vor lauter Hektik ausrutschte und sich fast den
Kiefer brach, als er mit dem Kinn auf den Sitzbock aufschlug und der olle Gesard
saß immer noch nachdenklich in seiner Hütte und hatte den überstürzten Aufbruch
gar nicht bemerkt. Mestarec trieb den Ochsen an, weil ihm nichts Gutes schwante
"Bei meinem Glück ist der schon wach und zerstört meinen Hof" grummelt er und
spornte den Ochsen noch weiter an wie er leider feststellen musste. Als er am
Nachmittag auf seinen Hof kam, hatte er recht behalten der Zwerg, nun quicklebendig
und nicht länger versteinert, rannte mit seiner riesigen Axt auf dem Hof herum und
schlug alles kurz und klein, was ihm in die Quere kam. Als er den Karren mit dem
zu Tode erschrockenen Mestarec bemerkte, rannte er geradewegs auf ihn zu und
Mestarek duckte sich und hielt die Hände schützend über den Kopf. Der Zwerg
sprang einfach auf den Kutschbock und krallte seine Finger in Mestarec`s Haare
und zog ihn hoch. "Wo bei den Felsen bin ich hier, du erbärmlicher Gnom. Ich
warne dich, lüg mich nicht an" brüllte er und schüttelte dabei Mestarec an seinen
Haaren durch. Der arme Mestarec, der vor Schmerz das Gesicht verzog, wedelte
mit den Händen und versuchte was zu sagen. Der Zwerg lies ihn los und Mestarec
krabbelt auf dem Kutschbock rückwärts, nur um schließlich auf der anderen Seite
rücklings auf dem Boden zu landen "Na los, raus mit der Sprache, wo bin ich und
wer bist du?!" rief der Zwerg und Mestarec begann zu stottern ." Äh, ich,... ich bin
Mestarec und du bist hier auf meinem Hof." kam es kleinlaut von ihm.“ Mestarec?
Ist aber ein seltsamer Name für nen Gnom und du sagst das sei dein Hof?" sagte
der Zwerg. Zwar immer noch barsch, aber schon ohne zu brüllen "Ja.. ja, das ist
mein Hof und ich bin kein Gnom, ich bin ein Mensch." sagte Mestarec, der langsam
wieder etwas mutiger wurde, da er nun anfing den ersten Schock zu überwinden.
Der Zwerg setzte sich auf den Kutschbock und begann zu brummen: "Ein Mensch,
sein Hof, was verdammt nochmal wollt ich eigentlich in dieser felslosen Gegend?"
Mestarec, der sich nun vorsichtig aufrichtete, schaute neugierig die Gestalt an, die
am Vormittag noch eine statue gewesen war. Der Zwerg schaut ihn an.“ Wie bin ich
eigentlich hergekommen? "Äh, naja, ich hatte gestern mein Feld bestellt und dich
dabei gefunden. Ich dachte zuerst du seist eine Statue und habe dich hier in meine
Hütte gebracht. Ich wusste nicht, das ich einen fehler gemacht habe." Der Zwerg
schaute ihn irritiert an, "Wieso einen fehler?" fragte er etwas verwirrt und Mestarec
zeigte mit einer ausholenden Geste auf seinen zerstörten Hof "Oh, ja, hm, auf einem
Feld sagst du, hast du mich gefunden? Das erklärt einiges. Ich bin im Winter über
nen Acker gelaufen, aber verflixt, mir fällt nicht mehr ein wieso." brummelte der Zwerg
vor sich hin und Mestarec wurde so langsam sauer, da ihm allmählich aufging, das
diese Kreatur, nicht im Traum daran dachte sich für die Zerstörung zu entschuldigen.
Mestarecs Wut war aber nichts im Vergleich zu seiner Neugierde und dem nun wieder
aufkommenden Gedanken, an die Schätze, die die Zwerge in den Geschichten seines
Großvater immer gehabt haben also wagte er einen Vorstoß "Ähm, ich hoffe doch,
das du mir den Schaden ersetzt." sagte Mestarec vorsichtig "Was für einen Schaden?"
knurrte der Zwerg und schaute Mestarec wild an. Dieser wiederholte die Geste mit der
er zuvor schon mal auf seinen Hof gezeigt hatte. "Ach das." murmelte der Zwerg in
seinen Bart. "Ja ich denke das kann ich, aber ich hab nicht genug ge..." Der Zwerg
unterbrach sich selbst und schaute Mestarec von oben bis unten an "Was ist?" fragte
Mestarec, leicht eingeschüchtert "Hm.., mir ist gerade wieder eingefallen, warum ich hier
unterwegs war. Ich sollte einen Mann namens Desgard Meschtan suchen." sagte der
Zwerg und musterte Mestarec weiter "Desgard sagt ihr? das war mein Vater." warf
Mestarec ein, der nun etwas verwirrt war, weil er sich nicht vorstellen konnte, was ein
Zwerg von seinem toten Vater wollen könne. Aber die Miene des Zwerges hellte sich
erheblich bei seinen Worten auf "Na bitte, hab ich auch mal Glück, wo ist denn dein
Vater?" fragte er strahlend, was Mestarec fast noch erschreckender fand als die finstere
Miene zuvor "Äh, nun ja, er ist vor acht Jahren gestorben." sagte Mestarec, dem nun
allmählich dämmerte, das der Zwerg nicht wusste, dass sein Vater tot sei, sich aber
nach wie vor nicht erklären konnte, was der Zwerg von ihm wollen könnte. Das Gesicht
des Zwerges wurde ernst, "wenn das so ist, wirst du mich eben begleiten." sagte er
bestimmt und schaute Mestarec ernst an. Mestarec wurde schwindlig bei dem Gedanken,
seinen Hof zu verlassen und einem Fabelwesen zu folgen, bis ihm einfiel, das er erst mal
fragen solle, was der Zwerg wolle. "Moment mal, was wolltest du eigentlich von meinem
Vater und wieso soll ich dich begleiten und wer zum Teufel bist du überhaupt." fing
Mestarec an zu fragen und wurde wieder zornig. So packte er den Rest seiner Habe ein,
die der Zwerg nicht zerstört hatte und etwas Proviant, verlud alles auf den Karren und
zog mit Kagatur los. So kam es, das Mestarec unfreiwillig seinen Hof verließ und nicht
einmal wusste, wo die reise hinginge und was ihn dort erwarten würde.

Mestarec und Kagator saßen Seite an Seite auf dem Kutschbock von Mestarecs Karren
und fuhren vom Hof. Zuerst fuhren sie schweigend über die holprigen Feldwege und
Mestarec versuchte gerade genug Mut aufzubringen, um den Zwerg noch mal nach dem
Ziel zu fragen "Wir fahren erst mal nach Nordwesten Mestarec, das ist die Richtung in die
wir müssen und dann wenn wir am Sastarn ankommen, folgen wir ihm nach Norden"
brummelte der Zwerg plötzlich und schwieg dann wieder. Mestarec wunderte sich
etwas über den Weg und war zugleich neugierig, da er noch nie am Sastarn war.
Mestarec war dermaßen ins grübeln über diesen Kurs vertieft, das er erst mal vergas
den Zwerg zu fragen, wo es nun genau hingehen sollte. So fuhren sie schweigend
weiter und allmählich brach die Nacht herein und da sie erst am Abend aufgebrochen
waren, waren sie erst ein paar Meilen weit gekommen "Wir sollten vielleicht anhalten
und bis zum Morgen warten, in der Nacht hier zu fahren ist nicht gut. Ich und auch
mein Ochse sehen da zuwenig vom Weg." meinte Mestarec zu Kagator und wartete
eine Antwort ab. Der Zwerg schaute sich einfach nur um und schien mit der
Dunkelheit keine Probleme zu haben. Nach einer Weile deutete er auf eine Gruppe
von Büschen, die zwischen zwei Feldern standen und meinte blos: "Dann halte da
vorn an, wir schlagen dann da unser Lager auf.“ Mestarec tat wie ihm geheißen,
schließlich wollte er sich nicht mit dem Zwerg anlegen, der schon seinen ganzen
Hof kurz und klein geschlagen hatte. So verbrachten der Zwerg und der Bauer ihre
erste gemeinsame Nacht im Freien. Am nächstem Morgen, war Mestarec total
durchgefroren. Es war ja schließlich noch nicht richtig warm geworden und von
Zeit zu Zeit gab es auch noch Frost. Ihm taten außerdem alle Knochen weh,
da er ja sonst in seinem Bett schlief, war er das Nächtigen unter freiem Himmel
und auf blankem Boden nicht gewohnt. Kagator schien keine Probleme zu haben,
er stand auf, drehte den Kopf lies kurz seinen Hals knacken und stieg wieder auf
den Kutschbock. Mestarec folgte ihm etwas langsamer und brummelte vor sich hin.
Schließlich waren sie so weit, das sie weiter weiterfahren konnten und sie folgten
den Feldwegen, weiter Richtung Nordwesten. Gegen Mittag fiel Mestarec wieder
ein, das er immer noch keine Erklärung bekommen hatte, was der Zwerg eigentlich
von ihm wollte und wo es genau hingehen solle. Also überwand er sich schließlich
und fragte Kagator danach "Hm..." brummelte der Zwerg "Wir sind auf dem Weg
zu den Lirgaraten" "Die Lirgaraten? Aber die sind doch drei Wochen von hier
entfernt!" rief Mestarec und war sich sicherer denn je, das diese Reise nichts
Gutes war. Die Lirgaraten sind eine Gebirgskette an der Nordgrenze von Begabti
und nach allem was man hörte eine sehr unsichere Gegend "Ja, wir fahren zu den
Lirgaraten, dort ist meine Heimat und es ist sogar vier Wochen weg bis dorthin,“
knurrte der Zwerg leicht ungehalten und stierte Mestarec an. Dieser traute sich
nicht weiter zu widersprechen und zog den Kopf ein. Nach etwa einer Stunde
versuchte es Mestarec noch mal. "Äh Kagator," fragte er vorsichtig. "Ja, was ist
nun schon wieder?" brummelte ihn der Zwerg an. "Äh, naja, du hast mir immer
noch nicht erzählt, warum du meinen Vater gesucht hast und was du nun von
mir willst." setzte der Bauer an. Kagator hob die Hand um ihn zu unterbrechen“
Das ist eine etwas komplizierte Geschichte." murmelte er und starrte auf die
Straße. "Dann sag mir doch wenigstens, woher ihr meinen Vater kanntet."
versuchte Mestarec nun wirklich interessiert mehr aus dem Zwerg heraus
zubekommen. "Ach den, den kannte ich nicht wirklich, wir wussten bloß von
ihm, weil sein Vater uns von ihm erzählt hat, also dein Großvater. Er hatte uns
derzeit geholfen." sagte der Zwerg leichthin. "Wie mein Großvater hat euch
geholfen? Das musst du aber nun genauer erklären." fing Mestarec irritiert an
zu lamentieren. "Wenn ich dir das erklären soll, muss ich die ganze Geschichte
erzählen und die ist kompliziert." brummte Kagator ihn an. "Dann erzähl, du
wolltest mir doch ohnehin erzählen, was los ist." sagte Mestarec aufgeregt,
der seine Scheu plötzlich vergessen hatte. Der Zwerg brummelte etwas in
seinen Bart und fing schließlich an zu erzählen "Also die Sache ist die,
dein Großvater, Mekart war vor einigen Jahren, sechzig ist es bestimmt
schon her, in unseren Bergen und wir wollten gerade unsere Mienen
verlassen, um Hilfe bei einem Problem zu suchen." fing der Zwerg an und
gewann allmählich an Schwung "Wir fanden ihn und entschlossen uns
kurzerhand, das er wohl genau die Hilfe darstellte, die wir bräuchten und
nahmen ihn mit in unsere Mienen." redete Kagator einfach weiter, doch
Mestarec stellte eine Zwischenfrage: "Was war das für ein Problem?"
wollte er wissen. Der Zwerg räusperte sich und versuchte den Ärger zu
unterdrücken, den er bei der Unterbrechung empfand, schließlich war es
ja eine berechtigte Frage. " Nuja, weißt du was die Gebirgswurzel ist?"
stellte er die Gegenfrage an Mestarec. Mestarec schüttelte verwirrt den
Kopf und musste sich einen Berg mit einem enormen Wurzelgeflecht
vorstellen "Das habe ich befürchtet." grummelte Kagator "Also um das
zu verstehen, musst du als erstes wissen, das die Berge nicht etwa tote
Felsen sind, sondern wirklich leben, so wie ein Baum lebt und sie haben
auch eine Wurzel, die in das Erdinnere reicht und durch die Lava, wie bei
einem Baum das Wasser in den Berg fließt und sich in unglaublich viele
feine Äderchen im Fels verteilt. Diese Wurzel war es, wegen der wir ein
Problem hatten, denn sie wurde beschädigt, und wir kennen zwar das
Mittel, mit dem man diese Schäden behandeln kann, aber wir vertragen
es nicht, es ist für uns sogar tödlich" berichtete Kagator weiter und
schaute dabei auf die Felder die sie umgaben "also beauftragten wir
deinen Großvater sich diesem Problem an zunehmen, und während der
Zeit die er dafür bei uns lebte, erzählte er von seiner Familie, seiner Frau,
die auf ihn wartete und von seinem Sohn und dass er nur so weit von zu
Hause weggegangen sei, weil er einen bestimmten Samen suche, deren
Spross, Schädlinge von den Pflanzen auf den Feldern fernhalten könne.
Er erzählte auch das er sich davon erhoffe, seiner Familie etwas mehr
Wohlstand einzubringen, weil dieser Samen wohl eine größere Ernte
ermöglichen würde". schwätze der Zwerg, der anscheinend inzwischen
mehr in seiner Erzählung hing, als in der Wirklichkeit "Äh, Augenblick
mal Kagator, diese Gebirgswurzel, wie du sie nennst, muss doch gewiss
sehr gewaltig sein." bemerkte Mestarec "Ja, das ist sie, wieso fragst du?"
wollte der Zwerg wissen, der nicht direkt verstand worauf sein Begleiter
hinaus wollte. "Na wenn diese Wurzel so gewaltig ist und ansonsten wohl
auch großen Belastungen ausgesetzt ist, wobei sie ja wohl keinen Schaden
nimmt, was hatte die Wurzel denn eigentlich verletzt?" "Äh, ja, das ist im
übrigen das zweite Problem, bei dem wir uns deine Hilfe erhoffen." sagte
der Zwerg auf einmal verlegen, was, wie Mestarec meinte sehr eigenartig
wirkte, bei so einem rauen Wesen. Aber plötzlich wurde ihm klar, was der
Zwerg gerade gesagt hatte " Euer zweites Problem? Soll das etwa heißen,
dass die Wurzel wieder verletzt wurde und ich deswegen mitkommen soll?"
fragte er aufgeregt wegen der erschütternden Nachricht " Naja, ja das ist sie."
brummte Kagator "Und was ist mit dem, was die Wurzel verletzt hat, was ist
es und wie soll ich euch dabei helfen?" löcherte Mestarec seinen Begleiter
weiter. "Also die Gebirgswurzel, wurde von Feuerdrachen verletzt. Das ist
recht ungewöhnlich, um genau zu sein, ist es damals als dein Großvater uns
half, das erstemal gewesen, von dem wir wissen und nun grade mal knappe
sechzig Jahre später, ist es wieder geschehen." erklärte der Zwerg
widerstrebend. Der Bauer schaute ihn verwirrt an und fragte weiter:
"Was zum Geier sind denn Feuerdrachen, ich hoffe doch nicht etwa,
diese riesigen Monster wie sie in Geschichten vorkomme. Ich wüsste
nämlich nicht, was ich dagegen ausrichten könnte, was ihr nicht auch
hinbekommt." zeterte er. Der Zwerg schüttelte einfach den Kopf. "Nein,
nein, Feuerdrachen sind Elementargeister, die im flüssigen Kern unserer
Welt leben. Sie schwimmen in der Lava und bestehen aus Feuer und haben
eine schlangenartige Gestalt." werte Kagator ab. Nun stierte Mestarec ihn
mit weit aufgerissenen Augen an. "Was ist denn?" fragte Kagator unschuldig
und zuckte mit den riesigen Schultern, das seine Rüstung klapperte. "Sag mal,
weißt du überhaupt was du da verlangst? Wie soll ich denn mit Elementargeistern
fertig werden?" rief Mestarec schwer erschüttert und konnte sich kaum noch
beherrschen. Am liebsten hätte er sofort den Karren gewendet und den verrückten
Pimpf einfach da gelassen. Aber er besann sich eines Besseren, als er an seinen
demolierten Hof dachte. Der Zwerg schien sogar etwas schuld bewußt und
versuchte zu erklären: "Naja wir dachten, diese Feuerdrachen sind doch so etwas
wie Schädlinge und du als Bauer müsstest dich eigentlich mit so was auskennen"
"Mich mit so was aus kenn? Mann, weißt du überhaupt, was du da redest? das
sind nicht irgendwelche Käfer oder Schnecken, das sind Monster!" sagte er
aufgebracht und schüttelte den Kopf, das die Haare flogen. " Dann hilf uns doch
wenigstens wegen der verletzten Wurzel." bat der Zwerg schon leicht flehendlich,
was Mestarec wieder zur Besinnung brachte und ihm klar machte, wie wichtig es
für ihn sein musste, wenn es ihn, der mal so eben einen ganzen Hof in Schutt und
Asche legte, dazu brachte zu betteln. "Nun gut, ich helfe euch bei der Wurzel,
aber was die Feuerdrachen angeht, da kann ich für nichts garantieren." gab er
schließlich nach und der Zwerg nickte zufrieden und sie fuhren wieder eine zeitlang
schweigend weiter. Als es dunkel wurde, suchte Kagator wieder eine geeignete Stelle
zum Schlafen aus und sie hielten an, um etwas zu schlafen. Mitten in dieser Nacht
wachte Mestarec kurz auf und musste verwundert feststellen, das der Kagator am
Rand ihres Lagers saß und anscheinend wache hielt. "Sag mal, schläfst du eigentlich
nie?" sprach er den Zwerg an. Der schaute bloß über die Schulter und gab ein schlichtes
"Nein" von sich. Mestarec schüttelte den Kopf und legte sich wieder hin, weil er
einfach zu müde war, um den Zwerg deswegen auszufragen. Am nächsten Tag ihrer
Reise, ging es Mestarec zwar wieder recht schlecht, aber es war schon nicht mehr so
schlimm, wie am Tag zuvor. "Ich gewöhn mich wohl dran." dachte er so bei sich,
während sie weiter fuhren. Den Tag über redeten sie nur wenig und kamen gut voran,
gegen Mittag ließen sie die Felder hinter sich und kamen auf weites Weideland und
gegen Abend als sie wieder ihr Lager aufschlugen, setzte ein leichter Nieselregen ein,
der alles durchweichte, worauf hin es Mestarec am Morgen wirklich mies ging. Auch
am vierten Tag ihrer Reise waren sie zuerst sehr schweigsam, was hauptsächlich daran
lag, das es Mestarec einfach nicht gut ging. Aber als die Sonne höher stieg und es
angenehm warm wurde und ein leichter Wind die Feuchte aus den Kleidern vertrieb,
lebte der Bauer allmählich wieder auf. Nach einer Weile begann er Kagator Fragen
über seine Heimat zu stellen und der Zwerg begann bereitwillig und mit einem leicht
verträumten Blick zu erzählen, wie es dort war. Er erzählte von den tiefen Stollen, von
seltenen Kristallen, die sie zum beleuchten ihrer Tunnel benutzten, von silbernen und
goldenen Adern, sowie rötlichen Flecken im Fels, wie es war wenn man einen besonders
schönen Stein aus dem Fels förderte und er erzählte auch von der Gesellschaft der Zwerge.
Die Zwerge waren wirklich die Kinder der Felsen, so wie eine Waldnymphe mit ihrem
Baum verbunden war, so waren die Zwerge es mit ihrem Berg. Deswegen sei es auch
so wichtig, das Mestarec ihnen helfe, weil wenn der Berg absterben würde, würden
auch die Zwerge sterben. Die Zwerge gruben nur da, wo es ihnen die Berge erlaubten
und nahmen nie mehr, als sie gestatteten. Er berichtete von den Zeremonien, die sie
abhielten, um den Bergen, ihren Elten zu danken, das sie so gütig zu ihnen seien. So
verging die Zeit der Reise und die Meilen bis zum Fluss wie im Fluge. Als der Fluss in
Sichtweite kam, weiteten sich Mestarecs Augen, weil er zwar gewusst hatte das der
Fluss groß war, aber sich nicht hatte vorstellen können, der er so riesig sei. Er konnte
kaum das andere Ufer erkennen, so breit war er und er schlängelte sich wie ein
gigantisches Band durch die Gegend. Kagator schwieg, während Mestarec weiter den
Fluss anstarrte. Als sie ihm nach Norden folgten und sie schon einen Tag lang dem
Fluss gefolgt waren, hatte sich Mestarec allmählich an den Anblick gewöhnt und die
Beiden nahmen wieder ihre Gespräche auf. Nun erzählte Mestarec, was er so als Bauer
tat und Kagator hörte zu und nickte von Zeit zu Zeit, der Höflichkeit wegen versteht
sich, denn es interessierte ihn nicht wirklich, aber zu mindestens ging so die Zeit
schneller rum. Nachdem das ungleiche Paar etwa zwei Wochen unterwegs war und
der Weg bis dahin recht friedlich verlaufen war und Mestarec das kampieren unter
freiem Himmel nichts mehr ausmachte, wurden sie unerwartet aufgehalten. Aus einem
Busch, der am Rand eines Haines stand, an dem sie gerade vorbeifuhren, sprangen
fünf Männer und versperrten ihnen den Weg. "Wo wollt ihr hin und was transportiert
ihr da!" verlangte der Vorderste zu wissen. "Das braucht dich nicht weiter zu jucken."
knurrte Kagator ihn direkt an "Da bin aber anderer Meinung, du Winzling! Los jetzt,
rückt mit euren Sachen raus und wir lassen euch leben." fauchte der Bandit, denn das
war offensichtlich, Mestarec wurde ziemlich nervös, schließlich war er ein einfacher
Bauer, hatte keine Ahnung vom Kämpfen und war sich sicher, das er mit keinem Einzigen
von denen fertig werden würde. Aber der Zwerg starrte den Wegelagerer geradewegs an,
"Winzling hast du mich genannt, du dreckiger Lump!" Mit diesem Satz packte er seine
riesige Axt und sprang den Sprecher kurzerhand vom Kutschbock aus an und riss ihn
mit sich zu Boden. Damit hatten die Banditen nun wirklich nicht gerechnet und ehe sie
sich versahen, hatte der Zwerg sich mitten unter ihnen in einen kleinen Wirbelsturm
aus einer fliegenden Axt und einer zuschlagenden Faust sowie tretenden Beinen
verwandelt. Einer der fünf, der zu seinem Glück etwas abseits stand, machte sich daran,
sich Mestarec vorzuknöpfen. Der griff in seiner Panik hinter sich in den Wagen,
erwischte die Bratpfanne am griff und schlug verzweifelt zu. Volltreffer, der Bandit
kippte mitten zwischen die Augen getroffen wie ein Stock nach hinten und blieb
bewusstlos liegen. In der Zwischenzeit ging es ein paar Schritte weiter vorn
wesendlich blutiger zu. Kagator veranstaltete ein wahres Gemetzel unter den
Banditen, bis schließlich nur noch zwei übrig waren, die verzweifelt um ihr Leben
flehten. "Ihr habt ein riesen Glück, das ich was Wichtigeres zu tun habe," sagte
Kagator, "Nehmt eure Freunde und seht zu, das ihr Land gewinnt." Das ließen
sich die Beiden nicht zweimal sagen. Der eine begann einen seiner Kameraden,
der übel zugerichtet war, von der Straße zu zerren, während der andere zusah, wie
er das Pfannenopfer aufweckte. Diese beiden hoben ihren letzten Kameraden auf
und machten sich aus dem Staub. Mestarec saß immer noch sehr blas und verstört
auf dem Kutschbock und stierte auf die Pfanne, die nun eine riesige Delle hatte.
Kagator stieg neben ihn auf den Bock, nahm die Zügel und setzte den Karren
wieder in Bewegung. Den restlichen Tag waren sie wieder still und sagten kein Wort.
Kagator, weil er immer noch schlecht gelaunt war und Mestarec, weil er immer noch
damit beschäftigt war, dieses Erlebnis zu verdauen. So vergingen die Tage
wieder friedlich und ohne Zwischenfälle. Hin und wieder unterhielten sich
die beiden über dies und das und manchmal schwiegen sie, und genossen
die Landschaft. So kam es, das nach etwa drei ein halb Wochen, seid ihrem
Aufbruch, die Berge in Sicht kamen und Kagator lebte erheblich auf und
man konnte sogar ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht erkennen, dass
deutlich sagte, gut wieder zu Hause zu sein. Sie brauchten noch zwei Tage,
um das Gebirge zu erreichen. Mestarec kam aus dem Staunen nicht mehr raus,
so etwas Majestätisches wie die Lirgaraten hatte er noch nie zuvor gesehen.
Den Zwerg hingegen schien deren Erhabenheit völlig kalt zu lassen, aber
man konnte ihm anmerken, das er sich freute endlich wieder Heim zu kommen.
Sie fuhren mit dem Karren die Pässe hinauf und folgten den schmalen
Gebirgspfaden. Nach etwa einem halben Tag gelangten sie an eine
ungewöhnlich große Höhlenöffnung und Kagator deutete Mestarec den
Karren hinein zulenken. Mestarec war sich zwar nicht so sicher, ob das so
gut sei, aber er vertaute dem Zwerg inzwischen und lenkte den Karren in die
Höhle. Drinnen musste er feststellen, das es sich weniger um eine Höhle,
sondern mehr um eine art befahrbaren Tunnel handelte. Sie folgten dem weiten
Gang und kamen schließlich an ein riesiges Felsentor, in das seltsame Zeichen
gemeißelt worden waren. Kagator kletterte vom Kutschbock herunter und klopfte
mit seiner Axt an das Tor, worauf hin es sich in der Mitte teilte und zu beiden
Seiten in den Fels glitt. Dahinter kam ein von Kristallen beleuchteter Gang zum
Vorschein und Kagator winkte Mestarec ihm mit seinem Karren zu folgen.
Mestarec tat wie ihm geheißen und fuhr hinter dem Zwerg her. Unterwegs trafen
sie auf weitere Zwerge, die Kagator freundlich grüßten und dem Bauer auf dem
Karren neugierige Blicke zu warfen. Kagator führte ihn fast eine halbe Stunde
lang mit seinem Karren durch die Tunnel und schließlich kamen sie bei einem
großen Raum an. "So hier kannst du den wagen abstellen." sagte Kagator zu
Mestarec. "Willkommen in meinem Heim. Ich werde dich nun zu unserm
Ältesten führen, er will dich bestimmt sehen und dir erklären, was du zu tun
hast." sagte der Zwerg feierlich und brach die unheimliche Stille, die Mestarec
eingehüllt hatte, seit sie in den Tunnel gefahren waren. Mestarec stellt den
Karren an der Seite ab, gab dem Ochsen noch eine Karotte und folgte dann
Kagator in einen der kleineren Gänge. Mestarec stellte fest, dass es innerhalb
dieser Gänge keine Türen gab. Die Räume, in denen die Zwerge lebten, waren
offen, genau wie ihre Werkstätten an denen sie nun vorbeikamen und aus
denen ein stetes Klopfen, Schleifen und Hämmern hallte. Nach einer Weile
gelangten sie in eine kleine Kammer, in der ein anscheinend uralter Zwerg saß.

Sein Bart lag auf dem Tisch vor ihm und hing auf der anderen Seite sogar noch
bis auf den Boden. Sein Haupt- und Barthaar war schlohweiß und er hatte Falten,
die irgendwie an Risse im Felsen erinnerten. "Ah, Kagator, hast du wieder Heim
gefunden und wie ich sehe hast du den Mann gefunden, den du suchen solltest."
sprach der alte Zwerg mit eine nach brüchigem Stein klingenden Stimme. "Äh,
nein leider nicht Elder. Dies ist Mestarec und der Sohn des Mannes, den ich
herbringen sollte. Ich habe ihm schon erzählt, worum es geht und er hat zugestimmt
uns, zumindest bei der Wurzel, zu helfen." erwiderte Kagator und schaute beschämt
auf den Boden. "Nicht weiter schlimm Kagator, Hauptsache du hast Hilfe mitgebracht."
sagte der Elder beruhigend und nickte wissend. Er schaute nun Mestarec an und
fragte ihn, ob er bereit sei, die Wurzel zu heilen. "Verzeiht äh, Elder, aber ich
weiß nicht wie. Kagator sagte mir, das ihr mir erklären würdet, wie ich es zu
tun habe." sagte Mestarec leicht schüchtern, weil ihn das Verhalten von
Kagator völlig aus der Bahn geworfen hatte. Der Elder nickte und deutete
den beiden ihm zu folgen. Er führte sie ihn eine Art Bibliothek und begann
ohne weitere Umschweife Mestarec zu erklären, wie er das Mittel anfertigen
müsse, um die Wurzel zu heilen und Mestarec lauschte aufmerksam. So wurde
Mestarec schließlich in so etwas wie ein Labor geführt, wo die Zutaten die er
brauchte, auf einem Tisch aufgestellt und in Flaschen verkorkt waren. "Von
nun an musst du erst mal allein zurechtkommen, die Zutaten an sich sind zwar
nicht gefährlich für uns, aber die Mischung ist tödlich und bedenke, das auch
die geringste Menge einen von uns erledigen kann. Also sei bitte vorsichtig!"
sprach der Elder zu Mestarec und dieser nickte. Nun ließen sie ihn allein und
begann, strickt nach der Einweisung, die der Elder ihm zuvor gegeben hatte,
das Mittel anzurühren. Er braucht ein paar Versuche bis er es schaffte, die
gewünschte Reaktion hervorzurufen und musste sich danach erst einmal
waschen, da er über und über mit dem Pulver bedeckt war. So füllte er
schließlich die fertige Paste in ein großes Glas, verschloss es und wusch
auch dieses ab. Nun betätigte er eine Kordel, die aus der Wand ragte, um
das Signal zu geben, dass er fertig sei. Der Elder, der sich seinen ewiglangen
Bart um die Schultern gewickelt hatte, zusammen mit Kagator kamen herein
und sagte bloß: "Sehr gut, bist du bereit uns nun zu der Stelle zu folgen, an
der die Wurzel verletzt wurde? Oder willst du dich vielleicht erst mal ausruhen?"
Mestarec schüttelte den Kopf. Er war inzwischen mit allen Sinnen in diesem
Abenteuer gefangen und wollte es auf keinen Fall jetzt unterbrechen. "Nein,
führt mich bitte zu der Stelle, das ich meine Arbeit fortsetzen kann." sagt er
mit einem Glänzen in den Augen und der Elder, sowie Kagator drehten sich
einfach um und führten ihn durch die Gänge. Die beiden Zwerge führten
den aufgeregten Bauern immer tiefer in den Berg, oder war es vielleicht unter
den Berg? Solche Dinge und noch andere gingen Mestarec unterwegs durch
den Kopf und so bemerkte er fast nicht, das sie ihr Ziel ereicht hatten. "So da
sind wir. Siehst du die Stelle, wo der Fels aussieht, als wäre er geschmolzen
worden?" fragte ihn der Elder und Mestarec stutzte erst, bis ihm eine Stelle
auffiel, die glatter war als die anderen und aussah als habe sie Blasen geworfen.
Darauf hin nickte er und die beiden Zwerge verabschiedeten sich, damit
Mestarec seine Aufgabe beenden konnte. Mestarec ging zu der Stelle und
öffnete das Glas. Er fing an, die Stelle im Fels damit einzureiben und sagte die
Worte auf, die ihn der Elder hatte auswendig lernen lassen *ich werde sie nicht
wiederholen, am ende hab ich nen steinernen Finger oder so* Es dauerte nicht
lange und er konnte die behandelte Stelle nicht mehr vom Rest des Felsens
unterscheiden und bemerkte, als er sich am Kopf kratzen wollte, das seine Hände
von einer dünnen Steinschicht bedeckt waren. Die beiden Zwerge, die sich das
Ganze aus sicherer Entfernung angeschaut hatten, kamen nun wieder heran,
da das Mittel nun nichts mehr war als einfacher Fels und ihnen nichts mehr
anhaben konnte. Sie halfen ihm seine Hände von der Steinschicht zu befreien
und führten ihn in einen Raum, wo er erstmal schlafen solle, um sich von der
Arbeit zu erholen. Allerdings konnte er zuerst nicht einschlafen. Irgendwas
geisterte ihm noch in seinem Kopf herum, aber er konnte es einfach nicht
packen. Schließlich schlief er doch ein, aber hatte wirre Träume von Käfern,
die das Korn befielen und anderen, die die Käfer fraßen.

Nachdem er schließlich wieder wach wurde, zog er sich eilig an und suchte
den Elder auf, da ihm der Traum eine Idee gebracht hatte "Verzeiht Elder,
aber könnt ihr mir sagen, ob die Feuerdrachen irgendwelche Fressfeinde
haben, oder ob es etwas gibt, was sie abschreckt?" fragte er direkt und
ließ die Begrüßung einfach aus, so aufgeregt war er. Der Elder starrte
ihn erst verwirrt an und fragte schließlich: "Warum wollt ihr das denn
wissen?" " Na ich dachte, ich soll euch helfen eine Lösung für das
Problem zu finden, das ihr mit den Feuerdrachen habt. Kagator hat
sie mal als eine Art Schädling bezeichnet und mit solchen verfährt
man zuweilen wie mit einem Fressfeind." erklärte Mestarec und schaute
aufgeregt den Elder an. Nun begann dieser zu verstehen und überlegte
"Ja ich glaub ich weiß da etwas. Es gibt da eine Art Würmer, die stoßen
einen Geruch aus, der sogar durch die Felsen sickert und den die
Feuerdrachen nicht vertragen. Diese Würmer nennen wir Pilzgeister.
Meint ihr, das könnte wirklich funktionieren?" fragte er dann doch etwas
skeptisch nach. "Ja sicher," entgegnete Mestarec und nickte, das ihm die
Haare ins Gesicht flogen, " wenn diese, wie sagtet ihr gleich, diese Pilzgeister
einen solchen Geruch aus stoßen, müsst ihr sie nur an der Wurzel aussetzen
und die Feuerdrachen werden bestimmt nicht wiederkommen." beantwortete
Mestarec die Frage des Elders "Du meinst also, wir sollen die Wurmgeister
zu der Wurzel bringen und dann halten sie die Feuerdrachen davon ab die
Wurzel zu verletzten?" fragte der Elder noch mal an Mestarec gewannt nach.
"Ja genau, seht Elder, es ist so, wir sammel zum Beispiel Marienkäfer um
unsere Pflanzen vor Blattläusen zu schützen. Die Pilzgeister fressen zwar die
Feuerdrachen nicht, aber wenn sie einen Geruch absondern, den die
Feuerdrachen nicht ertragen können, wird es sie von der Wurzel fernhalten."
antwortete dieser bestimmt und seiner Sache vollkommen sicher. Der Elder
dachte wieder einen Moment nach und nickte schließlich. "Jetzt besteht nur
noch eine Frage. Wie bringen wir die Pilzgeister dazu, bei der Wurzel zu
bleiben?" überlegte er und schaute dabei an die Wand. Mestarec dachte
kurz nach, "Wovon ernähren sich diese Pilzgeister eigentlich?" fragte er in das
Grübeln des Elder hinein und dieser schaute ihn verwundert an. "Na sie fressen
die Pilzflechten, die in der Tiefe an den Felsen wachsen." meinte er, als sei dies
das Normalste der Welt. Mestarec überging diesen offensichtlichen Zweifel an
seiner Intelligenz und zuckte mit den Schultern, "Dann müsst ihr doch lediglich
dafür sorgen, das sie ausreichend von diesen Pilzen bei der Wurzel finden und
ansonsten auch darauf achten, das es nicht irgendwelche Einwirkungen gibt,
die sie vertreiben würden." sagte er leichthin und machte eine wegwerfende Geste.
Die anwesenden Zwerge sahen ihn entgeistert an und ärgerten sich insgeheim,
das sie nicht selbst auf so etwas offensichtliches gekommen waren "Gut," sagte
der Elder schließlich mürrisch, "wir werden denn Morgen eine Expedition aufstellen,
an der du teilnehmen wirst, da es ja schließlich deine Idee war." Mestarec stutzte,
"Eine Expedition? Aber wo soll die denn hingehen?" fragte er etwas verunsichert
nach. " Na natürlich zu den Gebieten, in denen die Pilzgeister leben. Du glaubst doch
wohl nicht etwa, das wir die hier als Haustiere halten?" fragte der Zwerg etwas
gehässig nach. Mestarec verzog das Gesicht, aber stimmte schließlich zu. So
verbrachte Mestarec den Rest des Tages in dem Raum, den man ihm zugewiesen
hatte und dachte über das nach, was er sich da wieder eingebrockt hatte, bis er sich
schließlich zum Schlafen legte. In ein paar Stunden sollten sie ja aufbrechen.

Es kam ihm vor als wäre er erst vor wenigen Augenblicken eingeschlafen, als auch
schon Kagator zu ihm kam und ihn weckte, um ihm zu sagen, das sie in einer Stunde
aufbrechen würden. Mestarec erhob sich stönend und zog sich an. Nachdem er
sich kurz das Gesicht gewaschen und etwas gegessen hatte, war es auch schon
so weit. Er wurde von einem Zwerg den er nicht kannte, der sich aber als Jogtar
vorstellte, abgeholt und zu der Expeditionsgruppe geführt. Es war ein eigenartiger
Anblick, wie dort zehn Zwerge mit großen Rucksäcken in Reih und Glied standen
und die hinteren Beiden einen Wagen zogen, der mit einer Art Glasgefäßen beladen
war. Aber statt Fragen zu stellen, gesellte er sich zu dem Trupp und sie brachen auf.
Unterwegs wurde nicht viel gesprochen und das einzige Geräusch das man die meiste
Zeit über hörte, war das Knirschen der Karrenräder auf dem Felsboden, das von den
Tunnelwänden zurückgeworfen wurde und hinter ihnen verhallte. Mestarec war das
relativ gleich, er war viel mehr damit beschäftigt, die Wände zu betrachten. Er wusste
ja, das sie von den Zwergen aus dem Fels geschlagen wurden, aber sie sahen einfach
nicht danach aus, obwohl sich allerlei seltsame Muster darauf befanden. Während er
so darüber nachdachte, fielen ihm die Worte wieder ein, die Kagator auf dem Weg
hierher bei der Erzählung über sein Volk gesagt hatte, "Wir schlagen nur das aus dem
Fels, was der Berg uns erlaubt." Oder war es anders? Ach, war ja auch egal, jedensfalls,
der sinn stimmte und dies erklärte auch weshalb die Wände so natürlich wirkten, obwohl
offensichtlich diese Muster hineingearbeitet worden waren. So vergingen die Stunden
in denen sie durch endlos scheinende Gänge, die in Wirklichkeit ein gigantisches
Labyrinth sein mussten, gingen und immer tiefer in den Berg eindrangen. Irgendwann
hielten die Zwerge an und Mestarec, der immer noch in Gedanken versunken war und
die Wände betrachtete, wäre fast über den Wagen vor sich gestolpert. "Was ist los?
Warum halten wir an?" fragte Mestarec leicht erschrocken und verwirrt, "sind wir schon
da, wo sind diese Pilzgeister?" Doch als er das Echo seiner Stimme hörte, die die lange
stille durchschnitt, zuckte er erschreckt zusammen "Wir werden hier rasten und nein wir
haben noch einen weiten Weg vor uns." murmelte ein Zwerg und half dann den andern
den Rastplatz vor zu bereiten. Mestarec dem nicht aufgefallen war, das sie schon so lange
unterwegs waren, merkte plötzlich wie müde er inzwischen schon war. So rastete der Trupp
ein paar Stunden und Mestarec nutzte die Zeit, um ein wenig zu schlafen. Er wachte von
einem Geräusch auf und musste festellen, das seine Begleiter fast mit dem Zusammenpacken
des Lagers fertig waren. So stand er auf, rollte seine Decke zusammen und reihte sich wieder
am Ende des Zuges ein. Der Weg verlief wieder still und er vertiefte sich in seine Betrachtung
der Wände. Doch nach einer Weile bemerkte er, das die Umgebung sich ein wenig verändert
hatte. Es war nichts Bestimmtes, nichts Greifbares. Es war die Erhabenheit der Berge über
ihm und das Alter des Felsens um ihn, etwas gewichtiger werden und ihm fiel dann auch auf,
das die Wände noch natürlicher wirkten und sich diese seltsamen Muster immer raher machten.
Außerdem bemerkte er auch noch etwas, was ihm eigentlich schon längst hätte auffallen müssen
"Wo kommt dieses Licht her?" fragte er einen der Zwerge vor ihm flüsternd und selbst dieses
Flüstern erschien ihm ungeheuer laut. "Das sind die Spuren der Pilzgeister und die Pilzflechte,
von denen sie sich ernähren. Wir sind bald an unserem Ziel, die Wurmgruft." antwortete der
Zwerg leise und mit einem leicht verschwörerischen Unterton in der Stimme. Die Wurmgruft?
Das klang nicht sonderlich berauschend und Mestarec wurde etwas nervös. Aber was
immer sich sein Verstand bei dieser Bezeichnung auch ausmalte, konnte ihn nicht auf
das vorbereiten, was er bald erblicken sollte nach etwa einer halben Stunde * es
mochten auch zwei sein, oder sogar ein ganzer tag. das mochte er nicht
beschwören, da er hier unten, bei diesem gleich mäßigen Leuchten von den
Felswänden jegliches Zeitgefühl verloren hatte* kamen sie an einen riesigen
domartigen Raum, der Mestarec einfach die Sprache verschlug. An der Decke
und den Wänden dieses Raumes wuchsen riesige Flechte, die ein sehr starkes
Licht ausströmten und im hinteren Teil war eine riesige dunkle Öffnung in der
Wand, durch die von Zeit zu Zeit etwas aufblizte, wenn dort etwas sehr großes
vorbeiraste und der Boden, ja den Boden konnte man gar nicht sehen, da er
völlig von einer wimmelden Masse, die an leuchtende Maden erinnerte,
bedeckt war. Mestarec musste schlucken und bemerkte erst nach einer Weile,
das Kagator neben ihm stand und ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden tippte
und ihm offensichtlich schon seit einigen Minuten wiederholt sagte, das sie an
ihrem Ziel seien und mit ihrer Arbeit beginnen müssten. Die anderen Zwerge hatten
bereits einige der Glasgefäße vom Karren geladen und geöffnet, andere waren
gerade dabei, eine Art Kescher mit sehr langen Stangen als Griffe zusammen zu
setzten. Mestarec wunderte sich erst darüber, bis ihm aufging, das die Zwerge
wohl genauso wenig Lust hatten, in dies Wurmarme hinab zu steigen. Also
gesellte er sich mit Kagator zu den anderen und half mit. Es gab zwei verschiedene
Arten von Keschern. Die einen waren mit einem sehr biegsamen Stab verbunden
und hatten einen Deckel, den man über eine Schnur auf und zu ziehen konnte.
Die anderen hatten sehr lange steife Stangen und eine Art Schneidevorrichtung
über dem Netz. Mestarec vermutete, das die ersteren für die Pilzgeister gedacht
waren und die letzteren für die Pilzflechte. Und damit hatte er auch recht. Man
postierte ihn an einem Glaskasten in den zwei Zwerge mit ihren Keschern die
Pilzflechte, die sie von den Wänden trennten, hineinfüllten. Außer diesen Kästen,
von denen sie einige dabei hatten, hatten sie auch noch andere flaschenähnliche
Behälter dabei, in die man die Pilzgeister füllte. Nun da Mestarec sich das alles
betrachtete, fiel ihm auf, dass das was sie mitnehmen konnten, wohl kaum reichen
würde. Von diesem Gedanken beunruhigt, fragte er Kagator danach und dieser
antwortete ihm: "Wir sind nur die erste Expedition. Wir sollen lediglich heraus
finden, ob sich deine Idee auch umsetzten lässt. Wenn es geht, werden weitere
Trupps losgeschickt, dann aber Größere um die nötigen Mengen heran zuschaffen."
erklärte er kurzerhand und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit. Nach dieser
Erklärung kam sich Mestarec reichlich dumm vor, weil er nicht selbst darauf
gekommen war. Nachdem alle Gefäße gefüllt und wieder auf dem Karren geladen
waren, machten sie sich auf den Rückweg. Keiner wollte länger als unbedingt
notwenig bei der Wurmgruft bleiben. Auf dem Rückweg wurde der Karren nun
von sechs Zwergen gezogen, da er durch die zusätzliche Ladung nun wesendlich
schwerer war und sie nun aufwärts mussten. Aber sie kamen wieder gut voran
und Mestarec vertrieb sich die Zeit, in dem er die Pilzgeister in ihren Gefäßen
beobachtete und darüber nachsann, das ihr Name wirklich passend war. Durch
das Leuchten, das sie von den Pilzen erhielten, die sie fraßen, sahen sie wirklich
aus, wie winzige Geister. Nach einer Weile legten sie wieder eine Rast ein, die
Mestarec wieder zum schlafen nutzte, wobei ihn diesmal ein Traum von einem Berg
aus leuchtenden Maden weckte. Unterwegs bemerkte er, oder zumindest kam es
ihm so vor, weil Mestarec hätte sich nicht anmasen wollen, sich hier orientieren zu
können, das sie einen anderen Weg nahmen, als den, den sie gekommen waren.
Als er einen der Zwerge danach fragte, bestätigte aber dieser seinen Verdacht
und erklärte ihm, das sie sich direkt zu der Gebirgswurzel begaben um Zeit zu
sparen. Das leuchtete Mestarec ein und er stellte keine weiteren Fragen, da es,
um genau zu sein, ihm sogar recht war, das keine Zeit verschwendet wurde.
So langsam bekam er nämlich Heimweh nach seinem Hof und seinem geregelten
Leben, wo er alles kannte und sich nicht ständig in einer ihm völlig fremden
Umgebung bewegen musste. So zogen sie weiter und ereichten schließlich die
Wurzel. „Also großer Meister der Schädlingsbekämpfung, was sollen wir
nun tun." sagte Kagator mit einem vorwitzigen Grinsen zu ihm und wartete
ab. Mestarec schaute ihn zuerst verwirrt an, bis ihm klar wurde, das der Zwerg
einen Witz gemacht hatte und er gemeint war. "Als erstes müssen wir die
Pilzflechte auf der Wurzel aussetzten, das sie sich dort vermehren können und
dann lassen wir die Würmer frei. Es müssen zuerst mehr Pilzflechte sein, als die
Würmer wegfressen können, so das diese schnell genug nachwachsen können
und den Pilzgeistern nicht das Futter ausgeht. Die Zwerge nickten und begaben
sich an die Arbeit. Sie zogen sich Handschuhe mit langen Schäften an, da keiner
von ihnen Lust hatte, sich mit den schmierigen Pilzen einzusauen und begannen
die gesammelten Flechte auf dem Fels zu verteilen. "Äh, da fällt mir gerade ein,
wovon leben eigentlich die Pilzflechte?" fragte Mestarec in das geschäftige
Treiben und alle hielten wie durch Zauberei inne und sahen ihn an. "Soweit wir
wissen, leben sie von einem Sekret, das die Pilzgeister absondern." antwortete
ihm einer der Zwerge und runzelte die Stirn. "Oha, nu wird`s kompliziert." sagte
Mestarec und legte ebenfalls die Stirn in Falten, "ihr meint also, das die
Pilzgeister und die Pilzflechte in einer art Symbiose zusammenleben?" fragte er
nach und die Zwerge, die dieses Wort zwar nicht kannten, sich aber denken
konnten worauf es hinauslief, nickten. "Dann müssen wir Beide gleichzeitig
aussetzen und hoffen, das sie sich gleichzeigt gleich schnell vermehren, so das
sie sich nicht gegenseitig schaden." sagte er dann und gestikulierte dabei, um
seine Worte zu unterstreichen. "Och das tun sie Mestarec, sonst wären sie schon
längst ausgestorben." warf Kagator ein und alle machten sich wieder an die Arbeit
und Mestarec konnte nur noch den Kopf schütteln. "Da hätte ich auch selbst
drauf kommen können." brummelte er in seinen inzwischen rechtlangen Bart,
den er sich nicht mehr rasiert hatte, seit sie seinen Hof verlassen hatten. Aber
er gab es auf, sich deswegen weiter Gedanken zu machen und gab Anweisungen,
wie sie die Pilze und Würmer am besten verteilen sollten. Nach einiger Zeit, als
Mestarec mit ihrer Leistung endlich zufrieden war und die Zwerge allmählich
die Lust verloren, wurden sie fertig und packten ihren Kram zusammen, um nach
Hause zurück zu kehren. Dort angekommen wurde dem Elder berichtet und
dieser legte dann eine Truppe zurecht, die in regelmäßigen Abständen zur
Wurzel gehen sollten, um die Lage zu erkunden und fest zustellen, ob sich die
Pilze und Würmer auch wirklich dort vermehrten. Am nächsten Tag kamen die
aufgeregten Kundschafter, die die Wurzel im Auge behalten sollten, zurück
und berichteten, das etwas Unvorhergesehenes geschehen war. Mestarec
wurde zum Elder gerufen und dieser erzählte ihm, was geschehen war.
"Also mein guter Mestarec, deine Idee scheint besser zu funktionieren als
wir geahnt haben." setzte der Elder an und Mestarec schaute ihn verständnislos
an, woraufhin der Elder genauer erklärte: "Wir wissen nicht genau wieso,
aber die Pilzflechte und die Pilzgeister haben sich mit einer rasenden
Geschwindigkeit ausgebreitet und bevölkern schon die ganze Wurzel.
Aber aus irgendeinem Grund, den wir ebenfalls nicht kennen, wuchern
sie nicht, wie wir gleich bei dieser Entdeckung befürchtet haben in unsere
Gänge, sondern halten einen recht großen Abstand zu ihnen und
beschränken sich auf die Wurzel.“ "Dann, dann ist meine Aufgabe
hier also erledigt?" staunte Mestarec, der diese eigenartige Nachricht
noch gar nicht fassen konnte und freute sich schon Heim zu kommen.
Der Elder nickte und meinte blos: "Du hast uns sehr geholfen, unser
Dank gehört dir und wenn du möchtest, kannst du wieder heimkehren."
Mestarec strahlte regelrecht auf, nickte dem Elder zu und wollte gerade
aus dem Raum stürmen, um seine Habe zu packen, hielt dann aber am
Eingang noch mal inne. "Verzeiht Elder, aber da wäre noch eine Sache,
die ich ganz vergessen hatte." fing er an und der Elder schaute ihn
neugierig an. "Nun, es ist so. Als Kagator auf meinem Hof aus seiner
Versteinerung erwachte, hat er diesen, in handliche Stücke zerlegt und mir,
als wir unterwegs waren, versprochen mir den Schaden zu ersetzten."
Der Elder nickte verstehend und rief einen Zwerg zu sich und flüsterte
ihm etwas ins Ohr. Schließlich wandte er sich wieder an Mestarec und
der andere Zwerg verließ eiligst den Raum, "nun da können wir dir helfen.
Es ist das Mindeste was wir für dich tun können Mestarec. Ich habe den
Auftrag gegeben, das einige von uns dich begleiten sollen, um dir bei dem
Wiederaufbau deines Hofes zu helfen." sprach er schließlich und Mestarec
nickte dankbar und machte sich auf in seine Kammer um seine Sachen zu
holen und den Karren für die Reise vor zubereiten. Kurze Zeit später brach
er denn auch wirklich auf. Mit zwanzig Zwergen im Schlepptau und vier mit
Werkzeugen und Baumaterial beladene Wagen mit sich führten. Der Heimweg
verlief sehr ruhig, noch viel ruhiger als der Hinweg, auch wenn man sich
wesentlich mehr unterhielt.

Als sie schließlich die ersten Felder ereichten, standen die anderen Bauern
auf ihren Feldern und gafften dem seltsamen Zug nach, der da an ihren
Feldern vorbei wanderte. Sie hatten sich schon wegen des plötzlichen
Verschwindens von Mestarec die Mäuler zerrissen und Mestarec war sich
sicher, das seine Nachbarn heute Abend in der Dorfschenke erzählen würden,
das er ein Feldherr geworden sei und mit einer Armee zurückkehre. Bei
diesem Gedanken musste er leise lachen und war schon gespannt, was sich
wohl sonst noch für Geschichten um ihn ranken würden. Aber ganz anders
als erwartet, kam keiner auf seinen Hof um noch mehr in Erfahrung zu bringen.
Aber das war ihm egal. Die Zwerge blieben anderthalb Wochen bei ihm und
bauten seinen Hof wieder auf und halfen ihm, die verlorene Zeit bei der
Feldarbeit aufzuholen. So standen die Dinge denn recht gut für ihn.
Die Felder waren gepflügt und gedüngt und die Saat war ausgebracht.
Als sich die Zwerge von ihm verabschiedeten und sich zurück in ihre Heimat
begaben, erinnerte sich Mestarec sein Leben lang an dieses Erlebnis und noch
Jahre später, nachdem er gestorben war, erzählten sich die Bauern von einem
der ihren, der wohl in Wirklichkeit ein Feldherr war.

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Garesch der Zerg

Garesch legt sich gerade hin, er hatte wieder den ganzen Tag in den
Mienen verbracht und nach den edlen Metallen geschürft, die er für seine
Werke brauchte. Doch anders als es üblich für jemandem seines Volkes
war, lebte er nicht in einem Clan, in einer großen unterirdischen
Zwergenfestung, sondern allein in einer kleinen Miene, die er
sich in einen felsigen Hügel gegraben hatte. Dadurch hatte Garesch mehr zu
tun und die Ausbeute war geringer, aber er war nun mal kein typischer
Zwerg. Er war rasiert und trug Glatze, außerdem war er sehr gern
allein und das war ihm der geringe Ertrag allemal wert, was auch wieder
untypisch für sein Volk war. Aber das alles war ihm so egal, wie dem
Vogel es egal war, ob der Käfer etwas dagegen hatte, dass man ihn fraß.
Garesch taten alle Knochen weh und er dachte, dass ein wenig Schlaf nicht
verkehrt sein könne. Doch als er sich hingelegt hatte, befiel ihn eine
Unruhe und er wälzte sich in seinem Lager umher ohne dass er den Schlaf
gefunden hätte. Nach einer Weile war er es Leid und stand doch wider
auf, weil er einfach nicht in der Lage war zu Schlafen und anstatt es
weiterhin zu versuchen, ging er hinaus, setzte sich auf den Hügel unter dem
sich seine Miene verbarg und dachte ein wenig nach. Womit er aber nicht
gerechnet hatte, war das an jenem Tag einige Goblins an seinem Hügel
vorbei kommen sollten. Es waren üble Kreaturen, übel riechend mit
krummen Beinen und gelben Zähnen, die er da sah und Garesch war
zumindest soweit ein Zwerg, dass er Goblins abgrundtief hasste und auch
stets seinen Hammer bei sich trug. Garesch knurrt wild und zog seinen
großen Streithammer, den er immer auf dem Rücken trug und sprang
auf. Mit einem wilden Brüllen rannte er auf die Goblins zu. Goblins aber
sind feige Kreaturen und sie waren nicht auf einen wütenden Zwerg
vorbereitet. So ließen sie kurzerhand fallen was sie bei sich trugen und
rannten davon. Garesch verfolgte sie noch ein kurzes Stück, bis er es
schließlich zufrieden war und drehte um, um sich anzuschauen was die
Goblins verloren hatten, wobei er sich diebisch über ihre Feigheit freute,
auch wenn sie ihn eigentlich anwiderte. Goblins waren eben nur zum
erschlagen gut. Garesch schaute sich den Kram an, der da auf dem Boden
lag, aber abgesehen von einem Sack, der recht voll zu sein schien, war es
nur Unrat und wertloser Plunder, den er einfach liegen ließ, doch als er den Sack schultern wollte,
bewegte sich etwas darin und er hörte ein leises Jammern. Als
Garesch den Sack absetzte und hineinsah, traute er seinen Augen nicht.
Drinnen war ein kleines Mädchen, vielleicht erst sechs Winter alt und
weinte leise und hatte offensichtlich Angst und als sie zu dem Zwerg auf
sah, der es völlig verblüfft anschaute, fing es an zu zittern. Der Zwerg
wusste nicht was er mit dem Mädchen anfangen sollte, er hatte sich sein
Leben lang und das ging bereit einhundertdreiundachtzig Winter immer
von Menschen fern gehalten und wusste daher nicht, was er nun tun
sollte. Also, Garesch wusste nicht was er nun tun sollte und da die Kleine
offensichtlich Angst vor ihm hatte, ließ er den Sack los und ging ein
paar Schritte zurück. Es dauerte einige Zeit, bevor sich etwas tat, doch dann
zog des Mädchen den Rand des Sackes ein wenig nach unten, so das sie
hinaus schauen konnte. Sie sah freilich als erstes den Zwerg, der einfach nur
da stand und sie beobachtete und sie wusste nicht so recht, ob sie sich
heraus trauen sollte, sie hatte noch nie einen Zwerg gesehen und war sehr
unsicher. Sie betrachtete diesen seltsamen Kerl. Es schien immerhin ein
Mann zu sein, aber er war nicht so groß wie ihre Eltern, er war nicht mal
viel größer als sie selbst, aber er war breit, und sah fast aus wie eine Tonne
auf zwei dicken Beinen, mit dicken Armen und einer blanken Kugel
darauf, in der zwei dunkle Augen saßen, die ein wenig rötlich zu sein
schienen und mit einer kurzen platten Nase, die über einem Mund lag, der
wohl nicht oft lachte. Sie traute sich nicht aus dem Sack raus, weil sie Angst
hatte, dieser kleine Mann könne sie dann angreifen und ihr etwas tun und
so blieb sie noch eine ganze Weile so sitzen und starrten den Zwerg an, der
wie eine Statue ruhig da stand und sie beobachtete. Es verging viel Zeit und
es war schon längst dunkel, als dem Mädchen so langsam die Augen
zufielen und sie schließlich ein schlief. Garesch stand die ganze Zeit
über da und dachte nach was er wohl tun solle, er rang innerlich mit sich,
zum einen wollte er nichts mit Menschen zu tun haben und einfach in
seine Miene zurückkehren, aber andererseits hatte er auch Mitleid mit dem
Mädchen, dass da völlig verängstigt in dem Sack saß und sich nicht heraus
traute. Als er sah, dass die Kleine eingeschlafen war tat er etwas was er
noch nie getan hatte. Garesch war eigentlich sehr darauf bedacht immer
allein zu sein, aber dieses Mal ging er zu dem schlafenden Mädchen,
hob sie vorsichtig aus dem Sack, wobei er sonst eher ein recht grober
Charakter war und trug sie in seine Miene, wo er sie auf sein Lager
bettete und sich selbst auf einen Schemel setzte. Garesch saß die ganze
Nacht auf dem Schemel und überlegte, was er wohl mit dem Mädchen
machen solle. Doch es fiel ihm nichts ein und so kam es, dass der
neue Tag herein brach und er sich wieder an die Arbeit machen musste, er
ließ das Mädchen weiter schlafen, nahm sich sein Werkzeug und ging in den
Stollen hinab. Garesch arbeitete weiter und merkte dadurch nicht, wie ein
wenig später das Mädchen wach wurde und sich fragte wo es sei. Es hatte
immer noch ein wenig Angst, weil es sich an den gestrigen Tag erinnerte,
aber sie merkte, dass ihr nichts passiert war und sie wohl jemand
gerettet haben musste, und so erwachte ihre Neugierde und sie fing an
sich umzusehen. Was sie hier so fand, war alles reichlich seltsam, die Decke
und die Wände schienen aus Erde und Fels zu sein und waren alle mit
Balken abgestützt. Außerdem war die Decke sehr niedrig, wenn sie den
Arm ausstreckte und sprang, konnte sie, sie problemlos berühren. Auch
alles Andere war hier sehr niedrig gestaltet. Sie fand eine Kiste in der eine
Menge Kleider waren, alle aus Leinen oder Leder und sehr weit. Sie fand
auch eine seltsame Rüstung. Sie hatte bisher nur einmal eine Rüstung
gesehen, aber die hatte anders ausgesehen und wenn sie sich so die
Kleider und die Rüstung anschaute, musste sie wieder an den kleinen Mann
denken, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte und sie bekam wieder
Angst, aber noch war ihr Neugier nicht gestillt. Sie verließ den Raum
und schaute sich weiter um. Sie entdeckte noch zwei weitere Räume,
eine Küche, in der ein niedriger Tisch stand und ein ausgehöhlter Stein,
in dem sich allerhand Messer und schmutzige Holzteller befanden und
eine Art Werkstatt, mit einem kleinen Ofen und vielen kleinen und großen
Hämmern, sowie einigen Stahlblöcken, sie meinte das man sie Ambosse
nannte. Der Schmied in ihrem Dorf hatte auch so einen, aber hier
standen gleich mehrere davon. Sie schaute sich in der Werkstatt um und
fand dort eine Menge Schmuck, Diademe, Halsketten und auch viele
Ringe. Alle aus Gold und Silber und mit bunten glänzenden Steinen
verziert. Aber sie fand auch Schwerter und Äxte und nicht gerade
wenige Dolche und stellte fest das es auch viele große Hämmer fand, die
für sie viel zu schwer waren. Sie dachte immer noch an den kleinen Mann
und dachte sich, dass sie sich vielleicht einen der Dolche nehmen sollte,
sie war zwar noch klein und würde eher wegrennen, aber sie dachte in
ihrem Trotz, der so langsam erwachte, dass sie sich wehren würde. Aber sie
steckte auch noch einiges von dem Schmuck ein, sie fand ihn einfach
wunderschön und wollte ein wenig davon mitnehmen. Schließlich
wollte sie schauen, wie sie nach draußen kommen würde. Doch als
sie den Ausgang gefunden hatte, musste sie feststellen, dass sie nichts hier
kannte und sie kam sich verloren vor und hatte wieder Angst und dachte
das der Mann, wenn er mitbekommen würde, dass sie seine Sachen
mitgenommen hatte, sehr wütet werden würde und da sie nicht wusste
wo sie hingehen sollte und Angst hatte, ging sie wieder in die Miene,
legte den Schmuck, mit Ausnahme eines Ringes und dem Dolch zurück
und versteckte sich in der Kiste des Zwerges, wobei zu zuvor viele der
Kleider einfach vor die Miene warf. Als Garesch am Abend wieder mit
schmerzendem Rücken aus dem Stollen zurückkehrte hatte er das Mädchen
schon vergessen und so legte er sich einfach auf sein Lager und
schlief ein und er schlief tief. Das Mädchen in der Kiste hörte, wie der
Mann zurückkam und sich brumment auf das Lager warf und kurz darauf
hörte sie ein dröhnendes Schnarchen, bei dem ihr Vater wohl vor Neid
erblasst wäre. Es versuchte den Deckel der Kiste anzuheben, aber der
Haken der sie immer verschlossen hielt war herunter geklappt und sie ging
nicht auf. Sie schlug verzweifelt gegen den Deckel und fürchtete sich, dass
sie wohl nie wieder raus kommen würde, aber der Zwerg, der da vor sich
hin dröhnte, während er schlief, bekam von all dem nichts mit und das
Mädchen schlief schließlich weinend ein, weil sie dich müde gekämpft
hatte. So kam es das am nächsten Morgen,. als Garesch sich etwas
frisches zum anziehen aus der Kiste holen wollte, er das Mädchen
vorfand, dass da mit rotgeweinten Augen und wundgeschlagenen
Fäusten in der Kiste lag und er fragte sich wie es da hingekommen war,
bis ihm schließlich wieder einfiel, was die vorletzte Nacht
geschehen war. Er hob die Kleine aus der Kiste, legte sie auf sein Lager
und schaute sich ihre Hände an. Diese sahen nicht gut aus, aber er kannte
sich mit Verletzungen aus, er arbeitete ja schon lange genug im Stollen
und in der Schmiede um sie zu kennen und da er alleine lebte, hatte er
seine Verletzungen immer selbst behandeln müssen. So ging er in seine
Küche, wo in einer Ecke ein kleiner Schrank stand und er holte zwei
Tiegel mit Salbe heraus und einige Leinenstreifen, die er immer zum
verbinden benutzt hatte und ging damit zu dem schlafenden Mädchen
zurück. Als Garesch ihre wunden Hände einrieb, wobei er nicht
gerade sanft vorging, wurde das Mädchen mit einem Zucken wach und
schaute sich erschrocken um. Als sie feststellte, dass sie nicht mehr in der
Kiste war und der kleine Mann vor ihr saß und irgendwas auf ihre Hände
schmierte, was ziemlich übel roch und auch brannte, versuchte sie
wegzurennen. Garesch packte sie aber an der Schulter, hob sie mit einer
erschreckenden Leichtigkeit auf das Lager zurück und knurrte sie an, sie
solle stillhalten und ihn seine Arbeit erledigen lassen, wenn sie nicht wollte,
dass sich ihre Hände entzündeten und sie, sie vielleicht nie wieder
benutzen könne. Das Mädchen hielt zitternd still und der Zwerg setzte
seine Behandlung fort, bis er ihr schließlich die Hände mit den
Leinenstreifen verbunden hatte. Damit stand er auf, brummte bloß, dass sie
nun gehen könne, wenn sie wollte und drehte sich um. Das Mädchen aber
rührte sich nicht vom Fleck und starrte nur den Zwerg an, sie war sehr
verunsichert, er hatte ihr nichts getan, er hatte ihr sogar geholfen, dass
begriff sie nun und da sie sich hier nicht auskannte und nicht wusste, wie
sie nach hause kommen sollte und der Zwerg anscheinend freundlich war
bewegte sie sich nicht vom Fleck. Garesch drehte sich schließlich um, als
das Mädchen auch nach mehreren Augenblicken keine Anstalten machte zu
gehen und schaute sie mürrisch fragend an. Sie schaute ihn auch an, wobei
sie sehr schüchtern und immer noch etwas ängstlich wirkte, aber
schließlich nach einer Weile nahm sie all ihren Mut zusammen und fragte
den Zwerg, ob er ihr helfen könne, zu ihren Eltern zu kommen. Damit
hatte Garesch nicht gerechnet, er stand da und konnte nicht fassen, was
sie ihn da gefragt hatte. Wie kam sie darauf das er ihr helfen würde? Und
das wollte er sie auch direkt fragen. Doch als er ihren flehenden Blick sah,
brachte er es nicht mehr über sich sie anzufahren und fragte sie schließlich
ob sie wisse, wo ihre Eltern waren. Sie schwieg eine ganz Weile und
er wartete geduldig ab. Nach einiger Zeit schüttelte sie den Kopf und
meinte nur, das sie in einem Dorf wohnen würden, dass an einem kleinen
Fluss lag, es hieß Argensheim sagte sie und der Zwerg überlegte eine
Weile. Er hatte schon von Argensheim gehört, es lag etwa drei
Tagemärschen von hier und er fragte sich, was die Goblins wohl dazu
gebracht habe, ihre Beute soweit zu tragen. Normalerweise waren sie
weniger geduldig und liefen aller höchstens einen Tag, um in sichere
Entfernung zu ihrem Opferort zu gelangen. Er dachte eine ganze Weile
nach und das Mädchen bekam allmählich Angst, dass er ihr nicht helfen
würde und sie wohl nie mehr heimkommen könne. Doch dann nickte der
Zwerg schließlich langsam und wurde direkt von ihr überrascht, weil sie,
wie es kleine Kinder nun mal manchmal taten, sehr heftig reagierte und ihm
einfach um den Hals fiel. Garesch stand da und fragte sich was er wohl
falsch gemacht habe, aber schließlich ließ das Mädchen ihn wieder los
und der Zwerg atmete auf. Er nickte noch mal, war aber wegen der
Umarmung noch recht unsicher, so was gab es unter Zwergen
halt einfach nicht. Er sagte ihr das er noch einige Dinge
zusammenpacken müsse und sie dann aufbrechen konnten, außerdem
dachte er dabei nach, wie er wohl seine Miene solange schützen
könne. Er brauchte den ganzen Tag und das Mädchen staunte nicht
schlecht, als der Zwerg schließlich vor seiner Miene einen riesigen Sack
mit Proviant und dem ganzen Schmuck und den Waffen
zusammengepackt hatte, weil er hoffte unterwegs etwas davon
verkaufen zu können. Sie stellte sich neben den Sack, und fragte sich,
wie der Zwerg das alles tragen wollte. Der Sack war größer als der Zwerg
und musste soviel wie ein ganzer Berg wiegen, doch während sie den
Sack anschaute, war Garesch damit beschäftigt den Eingang zu seiner
Miene zu versiegeln, wobei der sehr Rabiat vorging. Garesch nahm
seinen schweren Streithammer vom Rücken und schlug einfach die
Stützbalken weg, was kurzerhand den ganzen Eingang zum Einsturz
brachte. Das Mädchen drehte sich erschrocken um und sah, wie der
Zwerg sich aus einem Geröllhaufen befreite und sich den Staub von der
Hose klopfte. Er ging ungerührt zu dem Sack und setzte ihn sich einfach auf
die Schulter, als wäre es nicht mehr als ein Federbett und das Mädchen
stand da und ihr klappte der Unterkiefer herunter. Das konnte nicht
normal sein, dass so ein kleiner Mann so etwas einfach so tragen konnte.
Dabei fiel ihr auf, dass der Zwerg inzwischen die Rüstung trug, es sah
schon erschreckend aus, wie da dieser Kerl, mir dem riesigen Sack auf dem
Rücken und in Platten und Ketten gehüllt, mit einem Helm auf dem kahlen
Kopf vor ihr stand und sie ungerührt aufforderte ihm zu folgen, als sei es
das normalste auf der Welt. Garesch drehte sich einfach um und machte sich
auf den Weg. Die Kleine stand noch eine ganze Weile da und fragte sich,
was das wohl für ein Mann sei. Sie kannte mit ihren sechs Wintern noch
nicht viel und erst recht keine Zwerge und bisher hatte sie auch keine
Gelegenheit gefunden ihn zu fragen, geschweige denn den Mut dazu
gefunden. Als sie merkte, dass der Zwerg nicht anhalten und auf sie
warten würde fing sie an zu rennen um ihn wieder einzuholen. Sie war sich
bei ihm zwar nicht sicher, und er war ihr unheimlich, aber er war im Moment ihre einzige
Hoffnung und so rannte sie was das Zeug hielt und wich nicht
mehr von seiner Seite. In den folgen drei Tagen, lernte das Mädchen den
mürrischen Zwerg kennen und sie wurde auch immer mutiger und löcherte
ihn mit Fragen, was ihn zwar ein wenig störte, aber er antwortete
immer fleißig. Er erfuhr auch von ihr einiges, wie zum Beispiel, dass
sie Rinara hieß und die Tochter eines Schafhirten war. Und allmählich, es
ging wirklich verflucht schnell, der Zwerg wusste selbst nicht warum,
mochte er die Kleine und sah über ihre nervigen fragen hinweg. Sie war
ja schließlich ein Kind und die sind halt neugierig, anscheinend war es bei
Menschen in der Hinsicht nicht anders als bei Zwergen. Sie trafen
unterwegs einen fahrenden Händler, dem Garesch ohne mit der Wimper
zu zucken direkt ne ganze Menge von seinem Schmuck aufschwatzte
und der Händler schließlich fluchend weiter zog, weil er merkte,
dass der Zwerg ihn übers Ohr gehauen hatte. Garesch hingegen war
allerbester Laune, nun da sein Gepäck leichter war und sein Geldbeutel
bedeutend schwerer war. Und so erzählte er auch mal von sich aus
einiges über sich und Rinara hörte gespannt zu. Er erzählte ihr davon, wie
seine Verwandten normalerweise lebten und erzählte ihr auch von der
Zwergenfestung, in der er aufgewachsen war, bevor er sich dazu
entschieden hatte, sein Volk zu verlassen. Rinara musste es sich direkt
bildlich vorstellen, die großen weiten Gänge, in die die Geschichte der
Feste und ihrer Bewohner gemeißelt waren, die riesigen Schatzkammern
und die unzähligen Werkstätten. Aber sie fand den Gedanken
auch erschreckend, dass es Orte geben sollte wo noch mehr Wesen
wie Garesch lebten und dann gleich zu tausenden. Sie wusste zwar nicht
wie viel das war, aber es musste eine gewaltige Menge sein. So vergingen
die drei Tage wie im Flug und das Mädchen mochte den Zwerg sehr,
als sie schließlich ihr Dorf erreichten. Ja er war ihr immer noch
Unheimlich, aber sie mochte ihn auch, sie fühlte sich sicher bei ihm. Aber
sie kamen schließlich in dem Dorf an und der Zwerg erntete nur
feindselige Blicke, aber Rinara bekam davon nichts mit. Sie war bereits vor
gerannt, als sie ihr Dorf gesehen hatte und lief so schnell sie konnte zu dem
Haus ihrer Eltern. Ihr Vater der seid sie verschwunden war nicht mehr auf
der Weide gewesen war und zusammen mit Rinaras Mutter die ganze Zeit
sorgenvoll im Haus gesessen hatten oder die Gegend nach ihr abgesucht
hatten, sprang auf und nahm seine Tochter so stürmisch in den Arm,
dass diese keine Luft mehr bekam und versuchte sich zu wehren. Aber
dann kam auch noch ihre Mutter und Rinara hatte keine Chance mehr.
Schließlich war der erste Anschlag von Freude abgeklungen und Rinaras
Eltern schafften es sie loszulassen, wobei Rinara schon leicht blau
angelaufen war und erst mal keuchend nach Luft schnappte. Sie wurde
direkt von ihren Eltern ausgefragt, wo sie gewesen war und Rinara kam
sich ein wenig hilflos vor und erzählte ihnen kleinlaut die ganze
Geschichte, wie sie am Bach gespielt hatte und schließlich diese Viecher
aufgetaucht seien, die sich einfach in einen Sack gestopft hätten und sie
eine Ewigkeit umher geschleppt hätten. Und wie schließlich der Zwerg
aufgetaucht sei und die ganze Sache, wie sie sich zu erst bei ihm
versteckt habe und er ihr geholfen habe herzukommen. Als sie ihnen von
dem Zwerg erzählte, verdunkelten sich die Gesichter ihrer Eltern, doch sie
hörten weiter aufmerksam zu, auch wenn sie es ein wenig durcheinander
erzählte und nach einer Weile merkten sie, dass dieser Zwerg
wohl recht ungewöhnlich sei und ihrer Tochter offensichtlich nichts
getan hatte. Als sie schließlich zuende erzählt hatte und tief Luft holte,
was bei ihr einfach zu Witzig aussah, da sie ja noch so klein war, fragten
ihre Eltern schließlich wo dieser Zwerg sei und Rinara schaute sich
ratlos um. Sie meinte, dass er wohl noch draußen sein müsse, ihre Eltern
schauten sich besorgt an und ihr Vater hob sie auf, während ihre Mutter
zur Tür rannte um diese zu öffnen. Dies alles geschah keinen Moment
zu früh, denn als sie das Haus verließen fanden sie ein Schlachtfeld
vor, anscheinend hatten die Dörfler den Zwerg angegriffen, waren
ihm aber nicht gewachsen. Er stand mit gespreizten Beinen in der Mitte,
von den Dörflern, die noch stehen konnten umringt, hatten den Sack und
seinen Hammer zur Seite geworfen und empfing die angreifenden Dörfler
immer wieder mit fliegenden Fäusten. Und nicht wenige von ihnen
lagen schon mit zerschlagenen Gesichtern oder sich Bauch und Rippen halten auf
dem Boden und stöhnten vor Schmerz. Rinaras Vater setzte seine
Tochter ab und rannte auf das Spektakel zu, um dazwischen zu gehen, er
schaffte es sogar die Dörfler soweit abzulenken, dass er ihnen erklären
konnte, dass der Zwerg nichts böses im Schilde führte und Rinara zu
ihm rennen konnte, und sich vor ihn stellte, was ein wenig seltsam wirkte, da
sie nur etwa die Hälfte der Masse des Zwerges hatte und dieser
offensichtlich unverletzt und bester Laune war. Die Dorfbewohner
wollten sich mit der Geschichte nicht ganz zu Frieden geben. Sie
funkelten den Zwerg wütend an, er habe ihre Freunde einfach
niedergeschlagen, doch als Rinaras Vater einfach eine Augenbraue
anhob und der Zwerg Rinara schon zu Seite schob und
offensichtlich nichts dagegen hatte weiterzumachen, wurden die Dörfler
doch ein wenig vorsichtiger und stimmten schließlich zu den Zwerg in
ruhe zu lassen, worüber dieser ein wenig enttäuscht schien, er liebte
Prügeleien über alles. Aber schließlich sammelten die Dörfler ihre
niedergestreckten Freunde ein und brachten sie nach Hause, wo sie
verarztet werden sollten. Garesch schnallte wieder den Hammer auf den
Rücken, schulterte seinen Sack und wollte wieder verschwinden ohne ein
Wort zu sagen, doch Rinaras Mutter hielt ihn zurück und entschuldigte sich
sogar bei ihm für das benehmen ihrer Mitbürger und meinte, dass sie
normalerweise nicht so angriffslustig waren. Garesch grinste sie nur breit an
und meinte dass es ihm Spaß gemacht habe und sie nun wohl wissen
würden, dass es ungesund war, sich mit einem Zwerg anzulegen.
Daraufhin wusste die Frau nichts mehr zu sagen und auch Rinaras
Vater wirkte etwas ratlos, doch als er sich wieder zum gehen wandte
wurde er wieder zurück gehalten, aber diesmal von Rinara, die an ihm
vorbei rannte und ihm um den Hals fiel und ihn Anbettelte nicht zu gehen.
Nun war Garesch ratlos, aber er mochte die Kleine inzwischen und hatte
sich auch an die Umarmungen ein wenig gewöhnt. So ließ er den Sack
fallen und umarmte sie seinerseits. Er versuchte ihr zu erkläre, dass er
nicht hier bleiben könne, er müsse zu seiner Miene zurück und es würde nie
Frieden hier im Dorf geben, solange er hier wäre. Aber sie hörte ihm gar
nicht zu, sie weinte und bettelte ihn an, dass er bleiben solle, und er wusste
nicht was er tun solle, er konnte jetzt nicht so einfach gehen, nicht wenn
sie deswegen so traurig war und sie tat ihm Leid und er dachte, dass er
wohl allmählich alt werde, weil er sonst nicht so weich war. Rinaras Eltern
sahen dem allem zu und wussten nicht was sie tun sollten. Ja sie wussten
das er ihr geholfen hatte und das sie ihn mochte, dass war ja nicht zu
übersehen, aber er war immer noch ein Zwerg und das konnte hier nicht gut
gehen. Aber sie brachten es auch nicht fertig, ihre Tochter jetzt dort
wegzureißen, dass wäre zu hart gewesen. Doch dann viel Rinaras Vater
etwas ein. Er sprach den Zwerg vorsichtig an, weil er ja von Rinara
wusste, dass er Bergbau betrieb und schlug ihm vor, dass er vielleicht
die alte Miene in der nähe übernehmen könne. Der Zwerg schaute ihn
fragend an und Rinaras Vater erklärte ihm, dass es hier mal einen alten
Goldschürfer gegeben hatte, der aber sei vor einigen Wintern gestorben
und seit dem läge die Miene leer. Garesch legte die Stirn in Falten
und meinte, er müsse sie sich erst mal anschauen, bevor er etwas dazu
sagen könne. Rinara wischte sich die Tränen aus den Augen und schaute
zu ihrem Vater und dem Zwerg auf, und hoffte, dass der Zwerg es
machen würde. Sie kannte die Mine und wollte den Zwerg direkt dorthin
ziehen, um sie ihm zu zeigen, dieser aber blieb stehen und überlegt
noch eine Weile. Nach einigen Augenblicken aber gab er nach und ließ
sich von Rinara und ihren Eltern zu der Mine führen, wo er sich schließlich
alles genau anschaute. Er meinte die Stützbalken müssten erneuert
werden und er müsste sich eine neue Schmiede und Schlafzimmer mit
Küche graben. Aber er sah auch ,dass sie wohl viel ergiebiger war, als seine
eigene und er willigte schließlich ein, unter der Bedingung, dass man ihm
helfen würde, seine Habseligkeiten aus seiner alten Miene zu holen, wo
Rinaras Vater direkt zustimmte. So kam es schließlich, das die Dörfler,
zwar ein wenig widerwillig, aber dennoch helfend, den Zwerg
unterstützten, in die Miene zu ziehen und so vergingen viele Tage und
die Dörfler gewöhnten sich allmählich an Garesch und so war es
schließlich so, dass sie sogar dankbar waren dass er da war. Denn seine
Schmiedearbeiten lockten viele Händler an, aber auch Banditen, um die
sich aber auch der Zwerg kümmerte und es war in dem Dorf sicherer als je
zu vor. Die Jahre vergingen und die Dörfler vergasen allmählich, dass es eine
Zeit gegeben hatte, in der der Zwerg nicht hier gewesen wäre und Rinara
besuchte ihn täglich und so ging es immer weiter. Rinara wurde älter
und schließlich erwachsen und doch besuchte sie immer den Zwerg, der
nur zu ihr nicht ruppig und mürrisch war und hörte sich immer wieder seine
Geschichten an. Er hatte sehr viele zu erzählen und manchmal dachte er
sich sogar eine für sie aus. Außerdem lehrte er sie das Schmieden, so dass
Rinara ihm manchmal half. So war es dann auch und es sollte sich nicht
ändern für viele Jahre, die sie alle in Frieden lebten. Doch was noch so
geschehen sollte, werde ich euch nun nicht berichten.

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Das Land Trasunal

Es stand der Traum am Anfang in den Köpfen der Menschen und führte sie den Weg
hin zu ihrem Heim. Zu einem Land, voll von Wäldern und Wiesen, durchzogen
von Bächen und Seen und alles war friedlich. Die Tiere die dort hausten lebten
frei und ohne sorge und es gab dort auch noch andere Wesen, welche die die
Menschen nie zuvor gesehen hatten. Alte Wesen, die in den Bergen und den
Wäldern hausten und die Neuankömmlinge zunächst zweifelnd betrachteten.
Die Menschen bauten sich zunächst kleine Hütten aus dem was sie so fanden,
seien es runtergefallene Äste, Laub, Lehm, ein paar Steine und die alten Wesen
wurden langsam ruhiger, als sie erkannten, dass diese Neuen sich an die alten
Regeln hielten. So ging es einige Zeit, die Menschen lebten in diesen kleinen
Hütten, fischten in den Seen und fingen ab und an Wild in den Wäldern, nach
den Regeln der Hatz, so wie es hatte sein sollen. Doch mit der Zeit vermehrten
sich die Menschen und die Sorge entstand in den alten Wesen neu, denn nach
und nach gaben sich die Menschen nicht mehr mit dem zufrieden, was die Natur
ihnen bot. Sie fingen Tiere ein und hielten sie auf Wiesen, die sie eingezäunt
hatten, so was wie Zäune waren den alten Völkern vollkommen fremd und sie
wussten nicht was sie nun von den Menschen halten sollten und so hielten sie
sich immer mehr von ihnen fern. Doch es sollte noch nicht genug sein, da
die Menschen immer mehr wurden und die Materialien nicht mehr reichten, die
sie so fanden, fingen sie an Bäume zu fällen. Was den Waldvölkern große
Schmerzen und Trauer bescherte und sie fingen an Steine aus den Bergen zu
brechen, auf das die Wesen des Felsens mit den Bergen bluteten. So allmählich
schafften die alten Völker es nicht mehr sich vor den Menschen zu verbergen
und so kam es, dass die Menschen sie als böse Geister ansahen, obwohl sie
ihnen nie etwas getan hatten und jeder Unfall der passierte, sei es ein
Steinschlag in den Bergen, sei es ein gefällter Baum, der einen der ihren
umbrachte, sie schrieben es den alten Völkern zu. Doch anstatt endlich auf die
Menschen zuzugehen und ihnen klar zu machen, was sie anrichteten und dass
sie sich irrten, zogen sich die alten Völker weiter zurück. Sie verkrochen sich in
den tiefsten Winkeln und mit der Zeit trennten sie sich, einige entwickelten
einen regelrechten Hass auf die Menschen, wieder Andere sahen sie mit
Verachtung und verließen ihr schönes Land. Es vergingen noch viele Jahre in
denen es so weiterging, bis sich eines Tages die alten Völker die angefangen
hatten die Menschen zu hassen, vereinten, um sie aus dem Land zu vertreiben,
in dem sie einst in Frieden gelebt hatten und so kam es zum großen Krieg der
Rassen. Es war eine alles vernichtende Schlacht in der sich alle gegenseitig
umbrachten, bis auf eine kleine Gruppe, die sich selbst als Druiden bezeichnete.
Sie wanderten am Rand des Krieges und taten ihr bestes, um die Schäden und
Wunden an der Natur zu heilen, die zuerst von den Menschen und schließlich
vom Krieg geschlagen wurden. Der Krieg fand schließlich ein Ende, weil
einfach nicht mehr genügend Menschen und Angehörige der alten Völker übrig
waren um ihn weiterzuführen. Und als sie sich zurückzogen um sich zu erholen,
sahen sie die Druiden, wie sie unermüdlich durch das Land streiften, hier
Bäume pflanzten, dort Samen streuten, oder dem Felsen ihre Lebenskraft gaben,
auf das er wieder wachsen möge. Und sie sahen was sie angerichtet hatten, was
sie diesem Land angetan hatten was ihnen eine Heimat geboten hatte. Mit
einemmal kamen sie allesamt wieder zur Besinnung und es erfüllte sie alle
großer Schmerz. Die Menschen, wie auch die alten Völker, weil sie das zerstört
hatten, was ihnen lieb und teuer war und was die alten Völker überraschen sollte
war, dass es die Menschen waren, die sich als Erste den Druiden anschlossen,
um ihnen zu helfen. Und sie sahen, dass sie wohl doch nicht durch und durch
schlecht waren, die Meisten unter ihnen hassten sie zwar noch immer, aber es
gab einige unter ihnen, die all dies vergaßen, um ihren Platz neben ihnen
einzunehmen, um mitzuhelfen, der Natur ihr Heil und dem Land seinen Frieden
wieder zugeben. Jene der alten Völker, die sich da nicht überwinden konnten,
weil die Dunkelheit schon zu sehr von ihnen Besitz ergriffen hatte, zogen sich
tief in die Erde oder in die Sümpfe zurück um nie mehr mit den Menschen zu
tun zu haben, während die Anderen zusammen mit den Druiden und den
Menschen die Welt neu aufbauten. So kam es schließlich, dass das Land,
Trasunal entstand, in dem die Menschen sich der alten Regeln besannen und die
alten Völker sich schließlich mit ihnen vereinten. Und die Druiden wurden die
geisteigen Führer dieses Landes, dass nun einzig und allein den Glauben an die
Natur und den Frieden tragen sollte. Die alten Völker, die die Dunkelheit in sich
trugen waren nie mehr gesehen, doch sollten sie eines Tages wiederkehren, aber
dies ist eine andere Geschichte und bis dahin sollte das Land zu einer neuen
Blüte aufsteigen. Die Druiden und die alten Völker lehrten die Menschen, wie
sie auch mit großer Zahl in Frieden mit der Natur und nach den alten Regeln
leben konnten. Und so ist es bis heute und von dem Schatten in der Erde und in
den Sümpfen hat seit her niemand mehr etwas gehört und er geriet allmählich in
Vergessenheit. Doch was daraus entstehen sollte, das wag ich nicht zu berichten.

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