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                                    Herzens-Angst!!!          

                                             Der Puls jagt,Schweiß bricht aus,

                                    das Herz klopft im Hals-Angstzustände,

                                   wie sie manchen schon einmal erlebt hat.

                            An sehr vielen jedoch zerrt solche Angst unablässig.

                         Das Herz signalisiert Infarktsymptome,der Kreislauf

                               seinen Zusammenbruch.Und dabei diese Menschen

                          völlig gesund.Angst vor dem Herzen wird zur Phobie,

                    zur Angst vor der Angst,und macht ihnen das Leben zur Hölle.

                     Bis,wie Susanne Paulsen und Fotograf Srefan Warter in einer

                    Spezialklinik erfuhren,Angst-therapeuten sie daraus erlösen.

 


              NICHTS ALS BLOSSE HERZENS-ANGST

Uulla Dietrichs Gesicht ist eine Maske,und ihr Leib gehört nicht zu ihr.Aber kaum jemand merkt das.Denn das Mario-nettenwesen,das die 24jährige Krankenschwester(meine Fassade)nennt,kann lachen und reden wie ein richtiger Mensch.Es hat sein Examen mit Eins bestanden.Alle Herzen fliegen ihm zu.Eines Nachts wachte diese junge Frau auf,weil ihr Herz stach.Kurz und ungläubig dachte sie an einen Infarkt.Irgendwann beruhigte sie sich und schlief wieder ein.Doch einige Tage später das gleiche:Ein rasendes Klopfen im Brustkorb schreckte sie hoch.Sie schwitzte.Beine und Arme zitterten.Sie fühlte sich unwirklich ;ihr war.als erstickte sie unter einer dicken Watteschicht.Die Anfälle wiederholten sich.Doch die Ärzte sagten,es sei alles in Ordnung.Nie kam ein falscher Ton durchs Stethoskop,nie gab das EKG Anlass zu Sorge.Doch das beruhigte Ulla Dietrich*keineswegs,drang gar nicht in ihr Inneres.So ungeheuer nah fühlte sie den Todfeind Herz,daß sie sich gedanklich niemals von ihm lösen konnte.Belagert sehen ihren Gegnern immer aus derselben Perspektive.Wie hätte die gequällte junge Frau denn auch ahnen können,daß sie eine HERZPHOBIE entwickelt hatte?Daß das pochende Organ in ihrer Brust gar nicht im Begriff war abzusterben,sondern vor Angst bebte?Selbst SIGMUND FREUND,der Meister der Selbsteinsicht,hatte lange Zeit fälschlich angenommene,er leide an einer Herzentzündung.Er verdächtigte seine Freunde,ihm diese Diagnose zu verheimlichen.Glaubte ganz sicher zu wissen,daß er sehr bald am Infarkt zugrunde gehen werde.Sigmund Freund lebte noch 45 Jahre.Irgendwann hatte er sich dann doch selbst durchschaut.Inzwischen haben seine Zunftgenossen detailliert beschrieben,wie - besonders häufig bei Männern-aus einem verunglückten Zusammenspiel von Körper und Psyche herzphobische Attacken erwachsen.Verstehen jedoch können-und wollen-die meisten das nicht so recht.Vertrauter ist uns ja der Mythos vom Managerherzen,der defekten Karriere-Pumpe.Den Herzinfarkt sehen wir als Tribut fürs stresserfüllte Leben und den Herztodals,dessen angemessenes Finale.Herztabeletten,Baypass,Schrittmacher? Unangenehm.Erinnert aber immerhin an Helmut Schmidt und Hans-Dietrich Genscher.Doch zu gestehen,daß ein Hasenherz die entsetzlichsten Notsingnale pochen kann?Unter Umständen sogar das eigene?Undenkbar.Angst ist tabu.Lange Zeit begriff niemand,wie ernst es um Ulla Dietrich stand.Ihrem Körper fehlte ja(nichts).Als sie sich in einer Klinik untersuchen ließ,klagte sie dort nun über ihren dröhnenden Kopf.Über ihre Herzprobleme redete sie nicht,das erschien ihr als viel zu bedrohlich.Sie achtete künftig,daß sie niemals allein schlief,daß immer ein Telefon in ihrer Nähe war.Einmal rief sie während eines Anfalls eine Psychologin an,die sie kannte,Aber die riet ihr nur,ein Bad zu nehmen und sich abzulenken.

Wie viele Menschen sich mit falschen Herzattacken und unbegründeter Infarkt-Furcht quälen,ist schwer festzustellen.Experten zählen mindestens zwei Prozent der Bevölkerung zu den Betroffenen.Ihre Schätzungen beruhen unter anderem auf Statistiken der Herzkliniken:Über 50 Prozent der Personen,die dort mit akuten Herzbeschwerden eingeliefert werden,sind organisch nicht ernstlich krank.Immerhin entwickelt sich Ulla nicht zu einem herzphobischen Extremfall wie jenen Mann,der drei Jahre täglich in einem Kaffeehaus in der Nähe der Kardiologischen Universitätsklinik Wien saß,um notfalls rasch dort sein zu können.Auch blieb ihr erspart jahrelang mehrmals pro Woche EKGs schreiben zu lassen oder gar unnötige Herzkatheter-Untersuchungen durchzustehen.In der Tat leiden die (Paniker)nicht zuletzt unter dem Unwissen und der Unsicherheit der Ärzte,die immer wieder die Körperfunktionen prüfen,statt auf eine Panikstörung zu kommen.Ulla's Hausarzt jedoch dämmerte irgendwann,was ihr zu schaffen machte.Und sie war hellsichtig genug,seinen Rat anzunehmen und sich in der Psychosomatischen Klinik Roseneck am Chiemsee behandeln u lassen.Dort traf sie zum erstenmal  Fachleute für ihr Leiden.Winfried Rief,der Leiter der Rosenecker Angststation,kennt solche Panik aus eigenem Erleben.

http://www.schoen-kliniken.de/

                                             http://www.schoen-kliniken.de/de/gg/SK10610.pdf

                                             http://www.shalleen.de/ess-frame.html

Als Psychologiestudent hatte er an einem Test teilgenommen:In einem abgedunkeltem Raum mußte er Dias anschauen.Er war angespannt und übermüdet,denn es war Prüfungszeit,und er hatte die Vornacht durchgefeiert.Bei einem der Bilder verschlug es ihm den Atem.Denn als es aufblitzte,gellte von einem Tonband ein Schrei.Er schrak zusammen,begann auf ein Meßgerät zu starren.Das zeigte ihm,daß gerade sein (Fingerpuls)verschwand.Ihm war klar,daß der Rückzug des Blutes aus den Fingerkuppen ein Angst-Zeichen ist.Doch das entsetzte ihn nur noch mehr.Sein Herz schlug bis zum Hals.Was auf jenem Dia zu sehen war,ist Winfried Rief entfallen.Doch was ihm geschah,wird er nie vergessen:Er stürzte aus der Alltagswelt in Todesnot.Keiner seiner Patienten muß ihm heute erklären,wie absurd Trostworte manchmal klingen.Wie grotesk die Forderung wirken kann,sich doch bitte zusammenzureißen.Wie schier unmöglich es zuweilen ist,etwas anderes zu hören als das Klopfen im Brustkorb.Reif weiß längst daß er sich in einer klassischen Panik-Auslösesituation befunden hatte :Er stand unter Druck und war überarbeitet.Er hatte zuwenig geschlafen.Seine Umgebungwar reizarm.Er beobachtete sich.Etwas erschreckte ihn.Unter ähnlichen Bedingungen erleidet schätzungsweise jeder zehnte Bundesbürger mindestens einmal im Leben einen Angstanfall.Besonders gefährdet sind etwa Schichtarbeiter,Interkontinentalreisende,Haschischraucher,und starke Kaffeetrinker. 

Solche Stöhrungen,eine Art Notbremse gegen Überforderungen,gehen meist folgenlos vorüber.Doch gelegentlich lassen sie sich nicht beherrschen.Immer neue Panikanfälle treten auf.Es entwickelt sich ein Angstsyndrom,dessen Dynamik die Patienten wie Ulla in der Klinik durchschauen lernen sollen (Angst),schreibt die Schweizer Psychosomatikerin und Philosophin Johanna Tamm,ist (Nichtsein des Denkens,wo Denken sein müßte...)Kathrin Wegener erzählt oft vom Tod.Von der fast gleichaltrigen Nachbarin,die ihr so ähnelte und plötzlich auf einer Bahre aus dem Haus geschleppt wurde.Von ihrem korpulenten Stiefvater,der an Krebs erkrankte und -(ich hätte schreien können)-bis auf die Knochen abmagerte.Von einer schwarzen Grube,dem Grab ihres Großvaters. Nach dessen Beerdigung erlitt die 24jährige Kindergärtnerin ihren ersten Anfall von Herzrasen und Atemnot.Danach ist sie in einen Zustand gerutscht,den Die Rosenecker Psychologen (Angst) vor der Angst nennen.Sie beobachten sich angespannt.Und geriet so in einen Teufelskreis:Stete,unterschwellige Angst erhöht die Wahrscheinlichkeit ,wieder einen Panikanfall zu erleiden,und jeder dieser,vermeintlichen Herzanfälle steigert die Angst.Nie bekomme sie richtig Luft,sagt Kathrin Wagner.Ihr Herz schlage Tag und Nacht überschnell.Fast immer fürchte sie,ihr drohe eine Embolie oder ein Infarkt.Dann wieder,sie sei geisteskrank.Alles,was sie tue,koste sie (unendlich viel Kraft).Einmal lag sie 14 Tage lang fast starr im Bett.Sie war überhaupt ein Blutgerinnsel kreise in ihren Adern.Bei einer unvorsichtigen Bewegung werde es sich in Herz oder Lunge festsetzen und sie töten.Dabei ist sie körperlich und geistig gesund.Doch die Angst frißt sie auf.Das wurde Kathrin Wegener klarer,als sie in der Gestaltungstherapie ein Selbstbildnis aus Ton formte.Heraus kam ein Kopf,dem Schlangen aus den Augen blicken.Wie der Schreck am Grab des Großvaters sich zu einem derart großen Problem hatte auswachsen können,durchschaut sie nicht völlig.   

Aber eine Anregung ihrer Therapeutin hat sie tief getroffen:Vielleicht habe sie nur deshalb solche Furcht vor dem Sterben,weil sie nicht zu leben versteht.Nachweislich kann chronische Angst  vergehen,wenn die Geplagten ihre Lebensweise in einigen Punkten ändern-zum Beispiel lernen,ihre Bedürfnisse auf angemessene Weise durchzusetze.Winfried Rief schätzt allerdings ,daß jeder dritte(Paniker)lediglich Informationen über seinen Zustand benötigt,etwas,daß Furchtsamkeit Symptome eines Herzanfall hervorbringen kann.Schon mit solchem Wissen können diese Patienten ihre ausufernden Gefühle ein für allemal beherrschen.Einem weiteren Drittel der Patienten ist nach Riefs Erfahrungen bereits geholfen,wenn sie wärend des ein-bis zweimonatigen Klinikaufenthalts Verfahren zur Angstbewältigung erlernen.Diese Menschen müssen  den Teufelskreis durchschauen-und ihn verlassen.Notwendig ist,daß sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.Viele sind schon als Kind immer wieder in Panik erstarrt.Manche wurden vernachlässig,geprügelt oder sexuell mißbraucht.Seitdem leben sie mit der ANGST,ihnen könne etwas Schreckliches passieren.Zum Schutz davor haben sie einen typischen Charakterzug entwickelt:Sie sind sich ihrer nicht bewußt,kennen noch nicht einmal ihre Gefühle.Erst durch andere spüren sie sich selbst.Deshalb klammern sie sich an Eltern,Freunde,und Partner.Wenn sie sich abgelehnt  oder verlassen fühlen,löst ihr Ich sich geradezu auf.Übersetzt in die Sprache des Körpers heißt das:TODESANGST.Abgemildert findet sich diese Reaktion auch bei weniger tief geschädigten(Panikern).An den Augen können Sie es ablesen,sagr Hans Schweigler.Der 43jährige Maschienenbau-Ingenieur weiß schon seit einigen Jahren,daß sein Leiden Angst heißt.Seitdem achtet er im Büro auf die (gehetzten Blicke)von Kollegen.Er hat inzwischen erfahren,wie wenig über die Angst gesprochen wird-und daß sie nicht nur in der Kindheit wurzelt: Auch das gesellschaftliche Klima kann angst machen.Hierzulande wachsen die Bürger zwar mit der Verheißung auf,sich individuell entfalten zu dürfen. Doch spätestens in der Schule merken sie,daß dies nur in sehr engen Grenzen straflos bleibt. Als Ideal gilt nicht der Mensch mit seinen natürlich schwankenden Emotionen.Erwünscht ist eher ein lächelnder Roboter.Die Bürger der westlichen Industrieländer,schreibt der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter,leben wie auf einer riesigen Bühne,wo man einander ununterbrochen Fitness, ewige Jugendfrische Optimismus vorlügt.Wer nicht mitspiele,sei (out). Hans Schweigler will nicht weg sein vom Fenster,er (will alles gut machen)möchte sich keine Blöße am Arbeitsplatz geben,normal sein.Dafür verbraucht er viel Kraft. Was er fühlt, kann er nur schwer beschreiben,denn darin ist er nicht geübt. (Mit wem soll ), fragte er ein bißchen wehmütig,ein Mann wie ich schon reden?)Er hat erfahren ,daß viele der Angstpatienten  extrem leistungsorientiert sind. Und auch,wie gefährlich es ist, sich selbst nur schlecht zu kennen.Tatsächlich kann mangelnde Vertrautheit mit den eigenen Emotionen chronische Angst erzeugen. Bereits vor 20 Jahren beschrieben die beiden Psychologen Jark Bergold und Dieter Kallinke das Schicksal eines Fließbandarbeiters,der unter seinen Arbeitsbedingungen litt.Aus Furcht um seinen Job wagte er seine Wut nicht zu äußern. Er nahm sie oft nicht einmal selber richtig wahr.Nach den unvermeidlichen Begleiter jeden großen Ärgers,sein heftig klopfendes Herz,vermochte er nicht zu überhören.Er hielt sich für krank und entwickelte eine Herzphobie. Von da an fühlte er sich vom eigenen Körper-bedroht-und nicht von den Arbeitsumständen,die er womöglich hätte öndern können.

Wie geht es Ihnen jetzt? fragt die Therapeutin oder der Therapeut in Roseneck zu Beginn fast jeder Sitzung.Und die Patienten versuchen stockend, mehr zu formulieren  als das übliche(danke,gut).Einigen wird in der Gestaltungstherapie,beim Zeichnen mit Tusche oder beim Tonfiguren-Kneten,bewußt,was in ihnen vorgeht.Ulla Dietrich hat ein helles Bild malen wollen,und es geriet dann doch (ein bißchen dunkler).Kathrin Wegener wollte Blumen zeichnen-und hat dann plötzlich jede weiße Stelle mit Blüten ausgefüllt,(um nicht durchzufallen).Manche gewinnen im Gymnastikraum Erkenntnisse über sich selbst.Wer auf einmal den Boden unter seinen Füßen wirklich spüren soll-oder tief atmen,ganz still stehen,schreiten,hüpfen,sich dahinschleppen-, der mag daas zunächst albern finden.Doch bei solchen Experimenten begreifen viele , wie sehr sie sich sonst auf wenige,eingefahrene Bewegungen be schränken.Was sie vielleicht theoretisch wußten,empfinden sie auf einmal real:Der Leib kann mehr als unauffällig funktionieren oder krank sein.Er verändert sich, sobald der Mensch etwas fühlt oder tut.Und kann sogar Todesnot inszenieren.Manche Patienten sind wie erlöst,wenn sie dies im Selbstversuch erfahren. Maja Kern zum Beispiel fürchtet seitdem ihren Körper viel weniger.Als die 34jährige Arzthelferin im (Angstbewältigungstraining)minutenlang hecheln mußte,war ihr das zwar peinlich.Aber ihr ging auf,daß ihre (Herzanfälle)vielleicht doch nicht ohne ihr Zutun über sie kommen.Jetzt zieht sie in Erwägung,woran sie vorher nicht im Traum gedacht hätte:Das Herzrasen,die unsichtbaren Würgehände am Hals,der Schwidel,die Übelkeit,die Krämpfe,das Ohrensausen-alles nur eine Folge erschreckten Flach-Atmens,genannt (Hyperventilation)?Selbst das verschwommene Sehen und das Unwirkliche-Gefühl banale Biochemie? Der hechelnde Körper, erklärt ihr der Therapeut,führt sich übermäßig Sauerstoff zu.Er gibt zuviel Kohlendioxid ab.Dadurch kippt das Säure-Basen-Gleich-gewicht im Blut,und das macht Beschwerden.Unangenehm,aber durchwegharmlos. Ebenso wie die brennenden Schmerzen,die Maja Kern manchmal aus dem Brustkorb in den linken Arm ziehen fühlt und nur durch verkrampfte Zwischenrippen-Muskeln verursacht werden.Theoretisch ist die Gegenstrategie denkbar einfach:Wenn ein Angstanfall droht,ist tiefes Bauch-Atmen sinnvoll. Dazu lohnt es sich, bewußt die Füße auf denBoden zu stellen,quasi als Gegengewicht zum Kopf.Denn während ihrer Attacken machen sich (Paniker)Katastrophen aus.Phantasieren von Särgen,Blaulicht,Sanitätern.Stellen sich vor,sterbend  vom Restauranttisch wegzukippen,Selbstmord zu begehen,kreischend durch den Mittelgang des U-Bahnwagens zu rennen oder dem Chef den Brieföffner in den Rücken zu rammen.Solche Gedanken sind oft schon dadurch zu stoppen,daß man sich den festen Grund unter seinen Füßen vergegenwärtigen und sich die Realität zurückruft.Mitunter allerdings spielt die Angst,wie eine Patientin es ausdrück,(Hase und Igel).Sie ist schon da,bevor jemand auch nur seine Atmung überprüfen kann.Ihr Erscheinen macht alle guten Vorsätze zunichte.

Alles eine Frage des Abstands,sagt die Kunsttherapeutin Leta Suttner. Sie denkt an eine Herzphobikerin,die ihre Angst auf ein großes Blatt Papier an der Wand gemalt hat.Heraus kam ein etwa zwei Meter hohes,blutüberströmtes Gebilde in Schwarz.Sein Riesenkopf fletschte die Zähne.Das Monster hatte Greifarme,die zupacken wollten.Seine Schöpferin geriet in Panik und Todesangst.Doch die Therapeutin stellte sich neben sie und schlug vor, zurückzutretten.Sie hatte bemerkt,was der Zitternden  verborgen geblieben war: Aus 50 Zentimeter Entfernung betrachtet,mochte das Monster grauenvoll aussehen.Doch aus einer Distanz von zwei,drei Meter wirkte es lächerlich schlotterig.Schließlich sah die Patientin das auch so-und ihr Herz beruhigte sich.Leta Suttner achtet darauf,daß Furchtsame sich nicht von ihrem Phantasie-Bild abwenden.Denn wie alle Rosenecker Angst-Therapeuten weiß sie:Es kommt darauf an,denkend Abstand zu gewinnen von einer Horrorvision und sie dann Augen-schein zu nehmen. Das löse bei (Panikern)oft ein Gefühl aus,als fielen sie in die Tiefe. Die 30jährige weiß,wovon sie redet:(Wenn du vor einem Vater,der früher bei deer Donau-Wasserwacht war,ihr einmal erklärt,drehst du dich ewig im Kreis. Wenn du aber nachgibst, wirst du auf den Grund gesogen,steigst wieder auf und bist frei.Als Leta Suttner einmal wirklich in einen Wasserwirbel geriet,hat der Strudel sie in der Tat wieder (rausgehauen).Dienstag.Ulla Dietrich und Kathrin Wegener sitzen hoch aufgerichtet auf ihren Stühlen,als wollten sie sich jetzt schon mit Mut wappnen.Dabei gibt der Co-Therapeut Feller erst die Vorbereitungslektion für den Tag,an dem sie in Panik versinken sollen.Er nimmt noch einmal die Dynamik der irrealen Angst durch:Sie wächt  nie ins Unendliche,sondern hört irgendwann von selbst auf.

Doch gerade das erfahren die am meisten Geängstigten normalerweise nicht.Sie fliehen vorher aus der angstbesetzten Situation:holen Freunde oder einen Notarzt,betäuben sich mit Tabletten oder Alkohol, starren auf die Tapete oder zählen rückwärts um sich abzulenken.Alle acht Patienten,die am (Angstbewältigungstraining)teilnehmen,leben eingeschränkt.Denn sobald sie ihr gewohntes Ambiente verlassen,droht eine Attacke.Viele würden nie allein bis zum Ufer des nahen Chiemsees gehen,nie eine der Boutiquen am Ort. Dabei bessern sich-so die Erfahrung verhaltenstherapeutisch arbeitender Pychologen-solche Krankheitsbilder oft deutlich durch Konfrontation mit einer extrem angstauslösenden Situation.Notwendig ist allerdingst,daß man seiner Angst nicht ausweicht.Nur wer ihr zu ihrem natürlichen Ende standhält,erfährt den heilsamen (KICK).Und ringt sich dann zu dem Mutdurch,sich auch anderen gefürchteten Situationen auszusetzen.Matthias Feller erklärt den Kursteilnehmern,daß sie in zwei Tagen mit der Seilbahn 1460Meter hoch auf die Kamperwand fahren sollen.Ulla Dietrich wird an diesem Tag so mutig sein wie noch nie in ihrem Leben.Feller:  (Sie können diese Erfahrung auf alle irrealen Ängste anwenden.)Dietrich: (Ich habe Angst,daß die Gondel nicht hält.) Feller:  (Sie können sich nicht aussuchen,was Sie denken,aber Sie können lernen,wie Sie damit umgehen.) Dietrich: (Und wenn ich nun drei Wochen lang Gondel fahren muß,bevor die Angst nachläßt?) Feller:(Schon daran,daß Sie eine solche Möglichkeit annehmen,können Sie Ihren Mangel an Selbstvertrauen erkennen.) Dietrich:(Mein Problem ist nicht das Herzklopfen oder der Schwindel allein.Es ist beides zusammen.) Feller:(Gewiß. Aber diese Erfahrung kann Ihnen niemand abnehmen.) Donnerstag.Auf der Rückseite der Tickets steht(Schweben Sie wohl).Bleich wartet das Grüppchen aus der Klinik in der Talstation zwischen den schnatternden-Touristen.Über den Köpfen kreischen Zahnräder.Der Bahnwärter mit dem ölbefleckten Overall knallt jede Gondeltür vor der Abfahrt zu.Dann schwingt die Gondel: weit zurück-weit vor und zurück-wiedervor.Alle Patienten wagen einzusteigen zu der 14minütigen Bewährungsprobe aufwärts über Buchen,Tannen und Felsgestein.Gleiten wieder ins Tal,dann noch einmal hinauf und hinunter.Der Kurs hat offenbar Früchte getragen:Keiner der Angstpatienten (hyperventilieren), keiner steigert sich in einen Anfall.Hinterher weint Ulla Dietrich.Sie hat sich überfordert.Rotäugig schaut sie auf eine Mitpatientin,die in den letzten Tagen eine Panikattacke nach der anderen erlitten hat.Die wirkt gelöst.Sie habe,sagt sie,sich ständig überprüft.Und  irgendwann habe die Angst sich nicht  mehr  gemeldet .  

                                                       

 

http://www.beepworld.de/members18/angst_hase/

http://www.angst-auskunft.de/index.htm

http://www.angst-auskunft.de/AAA_Angstkalender.htm

 http://www.depressions-sprechstunde.de/

http://www.menschzumensch-koeln.de/

http://www.dr-mueck.de/


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