Profil 27 März 2000 |
Die neue Super-Show Der Kult am Höhepunkt Das Megageschäft Falco
Österreichs einziger Popstar |
für immer
Mythologie. Falco ist nicht totzukriegen:
Er lebt in vielen Projekten weiter, unter
anderem in ,,F@lco – A Cybershow“
im Ronacher: VON DORIS KNECHT
Einmal hat Österreich einen Popstar gehabt. Der
Popstar ist vor zwei Jahren gestorben, am 6.
Februar. Der Popstar ist mit seinem Auto in der
Dominikanischen Pepublik in einer Straße eingebo-
gen, ein Bus hat ihn gerammt.
Der Popstar war sofort tot. Aber
irgendwie auch wieder nicht.
Denn wenn einer ein wirklicher
Popstar ist – und das war Falco -, dann lebt er wei-
ter, auch wenn er tot ist. Oder gerade, weil er tot
ist: auch wenn es zynisch klingt, ziemlich sicher,
dass Falco sich beim Weiterleben die Legende
nachhaltig ruiniert hätte. Denn gegen Ende sei-
ner Existenz hatte in die Art und Weise seiner
Existenz schon an den Rand seiner Existenz ge-
trieben: Hatten ihn Alkohol und Kokain, pompös
gescheiterte Beziehungen mit Frauen, ein gelieb-
tes Kind, das dann nicht seins war, und ein ziem-
lich fulminater Abstieg vom hohen, aber wacke-
ligen Thron des Ruhms einigermaßen zerstört.
Als Falco 41 Jahre alt war, war er eigentlich kein
Popstar mehr. dann kam der Bus. à
Ein Weiterleben hätte die Legende runiert
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Jetzt ist er wieder einer: Im Ronacher hat diese Woche,,F@lco – A Cybershow“ von Paulus Manker und Joshua Sobol Premiere. Am 17 April erscheint auf Intonation, dem neuem Libro-Label, eine CD mit 14 Songs aus der Show, die gerade während der Pro- ben aufgenommen werden. Der ORF plant für den Herbst einen Film über die Show. Im Berliner Theater des Westens wird am 23. September ,, Falco meets Amadeus“ ur- aufgeführt – das Libretto von Schauspieler und Schriftsteller Burkahrd Driest ist fertig. die Auditions sind abgeschlossen, Mitte Juli, heißt es aus dem Theater; werde mit den Proben begonnen. Zwei Biografien ,,Falco“ von Peter Lanz und ,,Hoch wie nie“ von Rudi Dolezal und Hannes Rossacher, wur- den längst veröffentlicht. Falco ist wieder war. Dolezal und Rossacher produzierten für Ariola ein ,,Home- Video“ aus Archivmaterial und arbeiten derzeit an einem Falco- Film für die deutsche Bavari- Gesellschaft, wollten profil aber nichts dar- über erzählen. Vor einem halben Jahr er- schien die CD ,,Verdammt, wir Leben noch“ mit zehn bisher unveröffentlichen Falco- Songs. ,,Out of the Dark“ seit letztes, erst nach seinem Tod erschienenes Album, FALCO, ENTSPANNT ,,Leben und Popstar sein“ waren für Hans Hölzel dasselbe schaffte es mit dem Song ,,Egoist“ noch ein- mal in die Charts – auch in den deutschen. Demnächst soll unter der Ägide von An- dreas Egger (,,Rockproduktion“) und dem Anwalt Georg Riedl endlich die lange ge- plante ,, Falco- Foundation“ Wirklichkeit werden, in der Falcos finanzieller und künst- lericher Nachlass verwaltet werden soll. Zuvor muss nur noch der Erbschaftsstreit zwischen Falcos Mutter – die dieser als Al- leinerbin eingesetzt hatte – und Falcos Va- ter, der um einen Pflichtteil streitet, vom Gericht entschieden werden, danach möch- te den Foundation junge Künstler unterstüt- zen und ein Musem – möglicherweise in Falcos Villa in Gars am Kamp – einrichten. Falco ist wieder wer. Das war kurz vor seinem Tod nicht mehr so. Von den Produzenten Dolezal und Ros- sacher, die unter anderen mit dem welt INTERVIEW ,,Eisermann beißt zu“ Regisseur Paulus Manker über eine Arbeit an ,,F@lco – A Cybershow”! in Ronacher: ich glaube , manche von den unbekannteren Songs haben wir wirklich aus dem Dornrös- chenschlaf geweckt. profil: ,,Europa“ das erst kürzlich posthum ver- öffentlicht wurde, zum Beispiel .... Manker: Ja, und das liegt durch an Andre Eiser- mann. Das Tolle ist ja , dass Andre Gott sei Dank kein Wiener ist und mit einer unglaubli- profil: Sie proben seit zwei Monaten an ihrer ,,Falco“ – Inszenierung, die sich teils an der Realität orientiert, aber auch mit sehr viel Fik- tion arbeiten: Spielt der reale Falco da noch eine Rolle? Manker: Aber selbstverständlich! Ich war un- längst eine Nacht lang im ORF und habe mir dort alte Sendungen und Konzertmitschnitte angesehen. Das war interessant – nach diesen vielen Wochen Proben haben ich mir den wie einen guten alten Bekannten und Freund an- gesehen. Ich hab mir gedacht: Na schau , da redet er über das , da ist die Geschichte mit dem Kind .... Das geht aber nicht nur mir so. Der Hansi Lang, der ihn weiß Gott besser kannte als ich, hat gesagt, er hat in dieser Pro- benzeit so viel über Falco erfahren wie nie zu- vor. nicht durch uns, sondern auch durch sich: Weil er sich jetzt halt jeden Tag zwölf Stunden lang mit ihm beschäftigt, seine Lie- der singt und seine Texte hört und , und , und. Da kommt man schon jemanden schon gewaltig nahe. profil: Bevor die Proben begonnen haben, meine- ten Sie einmal, Sie hätten Falco nicht sehr gut gekannt. Sie Interessierten sich zwar für die Fi- gur, wurden aber nicht gerade ohnmächtig vor Begeisterung. Hat sich das geändert? Manker: Und wie. Da hat eine Liebschaft be- geonnnen, aus der eine große Zuneigung gewor- ,,Da hat eine Liebschaft be- gonnen, aus der eine große Zuneigung geworden ist“ den ist. Aber es war mir schon von Anfang an klar, dass das eine Liebeserklärung an ihn, an seine Musik uns an seine Poesie wird. Wir hören und präsentieren die Lieder in der ,,Cy- bershow“ ja ganz anders als auf der CD´s. Und chen Sprachgenauigkeit an die Texte heran- geht. Und das kommt den Songs sehr zugute. Obwohl Falco selbst ein toller Vortragender war, das merkt man grad bei ,,Europa“ – her- vorragend! profil: Ist der Krach nicht schon vorprogram- miert, wenn zwei so starke und egozentrische Persönlichkeiten wie Manker und Eisermann aufeinander treffen? Manker: Der Eisenmann beißt zu. Der greift an. Der will ran. Der wird wahrscheinlich sogar wirklich Popstar werden, ich hab das im Ge- fühl. Aber er reißt dabei auch andere mit, hat Ideen, und das macht die Arbeit sehr auf- regend. profil: Auch Hansi Lang ist an und für sich nicht gerade für seine Unkompliziertheit berühmt .... Manker: Wir waren vom Hansi so beeindruckt, und von seiner Anteilnahme und Herzenswär- me diesem Falco gegenüber, der ja ein Freund
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FALCOS MUTTER Wird ,,F@lco“ bei Premiere mit Ronnie Seunig genau beobachten berühmten ,, Rock me Amadeus“ – Video – mitgeholfen haben, Falco zu einem Popstar zu machen, gibt es ein anderes Video, das sehr viel darüber sagt, wie man wieder ein Popstar wird, indem man stirbt. Das Video entstand nach Falcos Tod zu seinem posthum veröffentlichen Song ,,Push Push“. Es zeigt Falco auf einer großen Büh- ne: Er trägt einen schwarzen Gummi- |
Bühne steht ein riesiger Pulk schöner, en- thusiasmierter junger Menschen, die Falco zujubeln und begeistert mittanzen. So woll- te es Falco immer haben. So sollte es sein. So sollte es bleiben. So war es aber nicht mehr – das Video ist eine technisch perfekte Fälschung oder be- sser : eine kunstvolle Beschönigung der Rea- lität. In Wirklichkeit, auf dem unbearbeite- ten Originalvideo, steht Falco zwar auch auf |
,,Muss ich denn sterben, um zu leben“ ist nach wie vor eine schöne, traurige Metapher auf Falcos Realität. einer großen Bühne, aber diese Bühne ist eine Werbebühne seines Freunde, des Ge- schäftsmannes Ronnie Seunig. Falco abso- viert dort einen Playback-Auftritt: Hinter ihm ist eine riesige Werbetafel mit dem Ex- kalibur - Logo montiert, und vor der Bühne sieht man sehr vereinzelte Köpfe auftauchen - kein großes Publikum. Es ist ein be- drückendes Video, aufgenommen zu Silves- ter 1997/98 – zwei Monate vor Falcos Tod. Falco war kein Popstar mehr. Es gibt diesen 1000-mal zitierten Satz aus einem der Lieder, die erst nach Falcos Tod auf dem Album ,, Out of the Dark“ erschie- nen. Da sang er ,, Muss ich denn ster- ben, um zu leben“ und das ist noch immer eine schöne, traurige Metapher auf die Rea- lität. Weil für Falco ,,Leben“ und ,, Popstar sein“ eins waren. Das eine hatte ohne das andere keinen Sinn und Qualität, und genau deshalb ist er ja nicht der talentierte Musiker Hans Hölzel geblieben, sondern er wollte der Popstar Falco sein. Das wurde er, das war er, und das ist er wieder. | |
von ihm war, dass Joshua Sobol ihm extra eine Rolle geschrieben hat – den Citzen Kain. Und Hansi Lang ,,Ganz Wien“ singt das ist unvergleichlich. Natürlich auch deshalb, weil er weiß, wovon er singt. Wenn der singt ,,Ganz Wien“ ist auf Heroin“, dann weiß er einfach, was Sache ist, und das kriegst du sonst so von niemandem. Da ist keine Prätention dabei, und das danke ich ihm sehr. profil: Ihr ,,Falco“ – Inszenierung ist ein Work in Progress mit nicht völlig gewissen Aus- |
gang. Wird sicht das Stück auch nach der Pre- miere noch verändern? Manker: Wir werden erst einmal froh sein, wenn wir die Premiere über die Bühne krie- gen.... Aber natürlich fehlen uns gute ein- einhalb Monate. Die amerikanischen Darstel- ler haben unlängst gesagt: Weißt du , in New York würde man für so was mindestens sechs Monate Proben brauchen. Und ich habe ge- sagt: Ja, hier auch, Aber wir haben nun mal nur zwei. Interview: Doris Knecht |
Kein Musical! Paulus Manker ist ebenfalls ein Popstar, wenn auch anders, aber es trifft sich gut, dass ausgerechnet unter künst- lerischen Leitung des Schauspielers und Regisseurs (,,Der Vater“ , Alma“) das der- zeit aufsehenerregendste Macht- Falco- und- sterblich- Projekt über die Bühne geht, und zwar über die Bühne des Wiener Ronacher: Dort inszeniert Manker nach dem Buch des israelischen Autors Joshua Sobol ,, F@lco - A Cybershow“. Die orientiert sich sehr lose an der Biografie des Falken und lässt sich am besten charakterisieren, indem man auf- zählt, was sie alles nicht ist, Nämlich – Paul- lus Manker formuliert das nicht mit Rufzeichen gespickten Versalien - ,,KEIN MUSI- CAL!!!!“ aber auch keine Revue, kein nor- males Theater, kein szenisches Konzert, kei- ne Falco- Passion und eigentlich auch keine Show im landläufigen Sinn. Manker spielt ins ,,F@lco“ mit Versatzstücken all dieser Gen- res, wühlt sich aus jeder Schublade das her- aus, was ihm passend und spannend er- scheint, und mixt es so durcheinander, dass unterm Strich ein genialer, bombstatischer Hybride herauskommt, Maßlos , über- schwänglich und voller Brüche – so wie à | |
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Johann Hölzel und Falco kann man nicht ausein- ander halten. Hölzel war nur als Falco jemand, und nur als Falco war er gut. Falco gelebt hat, als er noch gelebt hat. Die Hauptrollen spielen der deutsche Schau- spieler Andre Eisermann („Schlafes Bru- der“, „Kasper“), die Wiener Poplegende Hansi Lang, der einst mit Hans Hölzel bei der Hallucination Company tätig war, der junge Russe Georij Makazaria und Alk- bottle- Sänger Roman Gregori. Produziert wird F@lco von einer ei- gens gegründeten Paulus- Manker- Rock- produktion-Ges.m.b.H., gemeinsam mit den Vereinigten Bühnen Wien, Die Pro- duktionskosten belaufen sich auf satte 23 |
FALCO, BADEND Erst am Ende auf der Suche nach dem richtigen Leben im falschen Millionen Schilling - bis zur Premiere. Das Stück müsste, meint Koproduzent Andreas Egger- trotz der finanziellen Unterstüt- zung der beiden Sponsoren Uniqa und Libro-, rund zehn bis zwölf Monate ge- spielt werden, bis es sich völlig rechnet; |
vorläufig wurden an die an die zuerst geplanten 22 Spieltage noch fünf Zusatzvorstellungen angehängt. Es sei allerdings, meint Egger, bereits ziemlich fix, dass ,,F@lco" im Herbst im Ronacher wieder aufgenommen wird, ausserdem wird darüber verhan- | |
ANALYSE |
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Heiliger FalcoMichael Hopp über Falco, der ins Schattenreich des Cool einging lange bevor er tot war Michael Hopp war bis Mai 1999 Chefredak- reur von „TV Movie“ und ist seiher mit dem Büro X für die Entwicklung und Beratung von Medien tätig. Er lebt in Hamburg. Pop, das sind immer auch viele ver- brannte Worte. Die Behauptung, „Falco lebt“, ist ebenso fragwürdig wie die, dass dies Wüste tue. Jetzt, was ist. In Wien ist alles ganz nor- mal. Sie streiten ums Geschäft mit der Ver- gangenheit. So entstehen gute Sachen und weniger gute. Über das Mozartkugel-Syndrom hat sich Falco schon in „Rock me Amadeus“ lustig gemacht, die Idee, dass es unbedingt zu bedienen sei, war damit schon erschöp- fung behandelt. In Wien hat Falco begonnen, da muss er auch enden, alle aussteigen bitte. Doch da gibt es welche, die weiterfahren. D.h., die haben gar nicht gerafft, dass es da ein Halten gab. Ich sage, auf der ganzen Welt laufen Falco-Fans rum, die wissen nicht mal, dass ihr Held tot ist, oder gar, wie er gestor- ben ist, das wäre denen auch egal. Die Frage, ob es romantisch ist, an einem Speedball zu verrecken oder sich mit Schnaps im Kopf von einem Autobus zermantschen zu lassen, |
die stellen die sich gar nicht. Für sie ist Fal- co schon in den achtziger Jahren, lange bevor einer in einer beschissenen Bananenrepublik die Sterbeurkunde ausfüllte, in die ewigen Jagdgründe des Cool eingegangen, in jenes Schattenreich also, in dem keiner gefragt wird, ob er lebt. |
ganze Regionalliga seiner Zeit ohnehin, aber auch Westernhagen, Grönemeyer, ja sogar Bo- wie, der heute sei Gebiss für Autowerbung fletscht, alle hat er platt gemacht, Die alle ha- ben ja ger nicht davon, dass sie noch leben, und wir natürlich auch nicht. Was Falco unterschied? Er war mehr Ma- schine als Mensch. Sein Funktionsprinzip hat er mal „Falconization“ genannt. Gemeint war damit, an einem Song, einem Sound, einer Zeile, aber auch an einem Outfit und vielleicht sogar an einem Statement so lange rumzubos- seln, bis es Falco “ist“. Das ist das offene Ge- heimnis der Marke. Die gelungensten Falco- Songs sind ja nicht als Jingels für das Produkt Falco, die Videos TV-Spots für die Platte, die Platten Soundfiles zum Spot-heute nennt man das Crossmedia. Indem sich Falco zum Markenartikel machte, begann seine Entperso- nalisierung, Aus der klinischen Künstlichkeit seiner Videos erstand das Cyber-Wesen Falco, bereit, die Weltmacht zu beanspruchen. was da als Person zurückblieb, war bloss ein Zom- bie, programmiert auf Selbstzerstörung. In die „Positionierung“ Falco fließen auch Werte wie hohe und hochbegabte kodierte Pro- duktqualität, Internationalität, ein Gefühl von Luxus und Dekadenz, als USP mag das Thema „deutsch gesungener Rap“ gelten - ich meine, im Rückblick wirkt das Ganze so reißbrettartig kalkuliert, als wäre es von heute für morgen gedacht. Mit so was geht man jetzt an se Börse. Falco war vermutlich das perfekteste österreichische Patent seit dem Heidelbeer- Joghurt. | |
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DAS STÜCK, DIE CD |
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F@lco - A CybershowMankers und Sobols bombasti- sches Spektakel im Ronacher. Das Ensemble von F@lco wirkt zehn Tage vor der Premiere ziemlich fröh- lich und enthusiastisch. Zwei Dut- zend gelenkige junge Menschen in farben- FALCO, NACHDENKLICH Mit seinem Werk verschmolzen und dann darüber hinausgewachsen während Hansi Lang von der Decke bau- melt und mit Mozartkugeln wirft. Haupt- darsteller Andre Eisermann watschelt bar- fuss und in langen Unterhosen um ein Krankenbett herum, das auf jenem Teil der Bühne steht, der in Form eines @ den gröss- raums ausfüllt ... Spä- ter wird eine gigantische Lasershow den Raum erfüllen, auf einer Was- serleinwand Projektio- nen zu sehen sein und an mindestens zwei, eher drei Schauplätzen gleichzeitig etwas pas- sieren- wenn Regisseur EISERMANN Paulus Manker insze- Beeindruckend niert, ist im Theater et- was los. Gespielt wird im Ronacher den ganzen April hindurch, Karten bei Ö-Ticket (01/960 06), Wien Ticket (01/588 85), in allen Libro-Fillalen und unter Der Soundtrack der Show erscheint am 17. April auf dem Libro-Label intonation |
delt, die Show auch nach Deutschland zu exportieren. Für die musikalische Leitung von ,,F@lco“ ist Thomas Rabitsch verantwort- lich. Er ist einer, der weiss, was er hier tut. weil er Falco gut gekannt hat: Zwanzig Jah- re lang hat er für Falco in die Keyboards ge- griffen und vor einem halben Jahr als Pro- duzent die CD „Verdammt, wir leben noch“ mit unveröffentlichten Falco- Songs heraus- gebracht. Songs, die Falco, nachdem er sie aufgenommen hatte, für nicht zuträglich für seinen Ruhm gehalten, aussortiert und nicht fertig abgemischt hatte: Rabitsch brachte sie in monatelange Feinarbeit so in Form, dass, wie er meint, auch Falco damit einver- standen gewesen wäre. Kampf mit dem Image. Einer dieser Songs ist „Europa!, und an diesem Song lässt dich das seinem Werk hervorragend kostatieren: Wenn man ihn von Falco hört, wird er ver- deckt von seinem übermächtigen Interpre- ten, der zum Zeitpunkt der Aufnahme, 1995, vom Leben und vom Kapf mit sei- nem Image hart gezeichnet war. Indem Manker und Rabitsch den Song von Falco trennen-im Stück wird er von Andre Ei- |
sermann beeindruckend interpretiert-, leuchtet erst seine Qualität auf. Zur Premie- re von F@lco hat sich eine angesagt, die dieses und jenes Stück ganz gewiss in ent- schiedener Offenheit beurteilen wird: Fal- cos Mutter Maria wird sich mit Falcos bestem Freund Ronnie Sunig eine Loge teilen. Von seinem ersten Soloalbum „Einzel- haft“ an ist Falco an seinem Werk gewachsen, mit seinem Werk verschmolzen und –schliss- lich-als fast schon künstliche Figur-über sein Werk hinauswachsen. Falco und „Der Kommissar“, Falco und „Rock me Amadeus“ waren nie zu trennen, so wie sich Hans Höl- zel von Falco nicht mehr trennen konnte. Und wohl auch nicht trennen wollte, wenngleich nach seinem Tod ständig ver- sucht wurde, den Johann Hölzel und den Falco auseinander zu dividieren. Als Falco am Ende den Superstar allmählich gegen den Poeten auszutauschen begann, der in der Schule für Dichtung aktiv war, mag er auf der Suche nach einem richtigen Leben im falschen gewesen sein. Aber falsch war es für Falco höchstens deshalb, weil es nicht mehr so funktioniert, wie es sollte, und nicht, weil er nicht mehr Falco sein wollte. Johann Höl- zel war nur als Falco jemand, und nur als Fal- co war er gut. Ein Popstar halt. | |
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