Die Kultur

Um die verschiedenen Jagdtechniken und Lebensweisen der Wale zu filmen, begleitete Paul Atkins, einer der besten Unterwasserkameramänner der Welt, drei Jahre lang die Wissenschaftlerin Nancy Black, die seit einem Jahrzehnt die wandernden Schwertwal-Gruppen in der Monterey Bucht in Kalifornien studiert.

Die Nomaden

In der Monterey Bucht tauchen Schwertwale jedes Jahr im Frühling wieder auf, angelockt von den unerfahrenen jungen See-Elefanten, die dann zum ersten Mal in ihrem Leben ins Meer aufbrechen. Außerdem kommen zu dieser Jahreszeit regelmäßig Grauwale auf ihrem Zug nach Norden hier durch - eine willkommene Mahlzeit, die sich die Schwertwale nicht entgehen lassen. Nancy fiel es zunächst schwer, überhaupt auch nur ein paar Tiere wiederzuerkennen. Mit der Zeit lernte sie jedoch, die Tiere anhand ihrer markanten Rückenflossen und auffällige Schrammen zu unterscheiden. Entlang der gesamten amerikanischen Küste tauschen Forscher Fotos von Schwertwalen aus. Denn einige Schwertwal-Gruppen sind so gut wie ständig unterwegs. Fotos und Aufnahmen von Kollegen bewiesen, dass solche "Nomaden", wie sie genannt werden, 4000 Kilometer weit bis nach Alaska ziehen. Sie bewegen sich dabei meist in kleinen Gruppen.

Die Residenten

Im Schutz der Küsten des Nordwest-Pazifiks lebt die am besten untersuchte Orca-Population der Welt. Anders als die "Nomaden" wandern diese Schwertwale kaum, man nennt sie deshalb auch die "Residenten". Sie leben in großen, stabilen Familien und ernähren sich vor allem von Fisch. John Ford hat diese Gruppen seit 25 Jahren untersucht. John: "Es sieht so aus, als wären die Unterschiede zwischen den "Residenten" und den "Nomaden" keine fest vererbten Lebensweisen. Wir glauben vielmehr, dass ein Tier die Verhaltensmuster der Gruppe übernimmt, in die es hineingeboren wird. Wenn ein Kalb in einer residenten Gruppe auf die Welt kommt, lernt es eben, wie man vorbeiziehende Fischschwärme, Lachse zum Beispiel, abfängt und jagt."

Dem Menschen ähnlich

Die Lebensweise von Schwertwalen besteht zum größten Teil aus Traditionen, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Ein Merkmal, das wir im allgemeinen nur Menschen zuschreiben - wir nennen es Kultur. Noch erstaunlicher ist aber - und vor allem noch menschenähnlicher - dass jede einzelne Gruppe von Schwertwalen ihre eigenen Gebräuche hat. Bei den Nomaden dreht sich alles um die Jagd großer Beute, 90 Prozent ihrer Zeit verbringen sie damit. Dabei legen sie so manches Mal über 150 Kilometer am Tag zurück. Dieser aufwändige Lebensstil verbraucht enorme Mengen an Energie. Aber um die Beutetiere nicht zu vergrämen und immer wieder überraschend auftauchen zu können, sind sie nirgendwo länger als ein paar Stunden.

Sie ernähren sich fast ausschließlich von anderen Säugetieren wie Robben, Delfinen und Walen. Die Zugrouten der Schwertwale sind deshalb deutlich auf den Lebensrhythmus ihrer Beute abgestimmt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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