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Tagebuch aus Australien

Von unterwegs, werde ich hier mein Tagebuch aus Australien schreiben.

Und hier

könnt Ihr mir eine E-Mail schreiben, die ich, "wenn es möglich ist," auch beantworten werde.

Also schaut öfters mal vorbei, wird bestimmt lustig.

  

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11.08.01 So, nun ist es bald soweit und ich will hoffen, dass meine Planungen nicht für die Katz' waren. Meine Ausrüstung und Sachen sind zwar noch nicht gepackt, aber liegen schon bereit.
Ich denke mal, jetzt kann nichts mehr schief gehen.
 
 

13.08.01 Eigentlich habe ich noch gar keine richtige Lust, liegt wohl an dem langen Flug, den ich vor mir habe. Nun, ich fliege erst von Köln/Bonn nach London und nach ca. 4 Stunden Aufenthalt fliege ich über 22 Stunden bis Sydney, da werde ich mich dann erst richtig freuen können.

Und über London fliege ich, weil es von der Reisezeit am besten war und ich nicht erst noch nach Frankfurt fahren musste. Nun ja hat wohl alles seine Vor- und Nachteile.

Hey, während ich meine Vorbereitungen mache, bzw. am Fliegen bin, könnt' ihr ja einen Blick auf
Melbourne
 
Sydney
 Brisbane
werfen, denn irgendwann werde ich auch dort zu sehen sein.

1. Woche

 

 

 

Weiter gehts auf

 

  

   

Do 16.08.01 Die Zeit wird knapp, ich muss ja noch arbeiten, also schnell Gepäck fertig machen, Blumen gießen und ab zur Arbeit. Als ich dann mein Gepäck auf eine Waage stellte, musste ich feststellen, dass ich 54kg Gepäck habe, plus Handgepäck und Fototasche. Und eine Nachfrage hatte ergeben, dass ich nur 23kg plus 6kg Handgepäck mitnehmen darf, oder 80 DM Aufschlag pro kg zahlen muss. Nun, dass ist eine Menge Geld oder wenig Gepäck. Ich konnte ja auch nicht sooo viel zurück lassen, da ich ja das Meiste auch brauche. Also werde ich das am Flughafen klären müssen und hoffe, dass das nicht zu teuer wird. Beim Einchecken haben sie dann doch nichts gesagt, wegen der 30kg Übergewicht. Da fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Jetzt habe ich noch Zeit mit Rufus ein Tee zu trinken und jemanden anzurufen. Und schon sitze ich in der Maschine nach London und kann meine ersten Notizen für mein Tagebuch machen. Nun kann ich mich auch erstmals entspannen und mich mental auf meine nächste Etappe vorbereiten. Nach ca. 70 min Flug geht es nun drum, die 4 Stunden Aufenthalt in London zu überbrücken. Ein Internetcafe' wäre nicht schlecht, aber hier gibt es keines. Also setze ich mich und schreibe weiter an meinem Tagebuch. Um 23:05 Uhr geht es ab in die Lüfte und nach dem Essen, "was es nach dem Start gibt" kann ich dann endlich ein paar Stunden schlafen. Die Sitze sind zwar ziemlich schmal, aber für die Beine hat man einigermaßen Platz. Nach ca. 12 Stunden landete die Maschine in Bangkok, wo alle aussteigen mussten um zum Gate 26 zu gehen, wo die Maschine dann nach 45 min wieder bestiegen werden konnte.

 

Sa 18.08.01 Um 5.10 Uhr stand ich dann in Sydney am Flughafen und musste schnell noch meine Einreisepapiere fertig machen. Ich musste sämtliche Fragen beantworten, ob ich Lebensmittel mitführe oder Schuhe mit Gummisohlen habe. Beim Zoll angekommen, stand dort eine riesige Menschenschlange, an der ich erst mal vorbeimarschierte. An einem Schalter fragte ich einen Wachmann, wo ich hin muss, er schaute in meine Papiere und meinte >> Ahh, You are German, no problem. << und schickte mich zu einem Schalter, an dem gerade mal 2 Personen standen. Die Beamtin fragte mich, ob ich in Asien war oder irgendwelche Lebensmittel dabei hätte. Ich sagte ihr, dass ich direkt aus Deutschland komme und keine Lebensmittel habe. Dann ging es weiter zu einem anderen Schalter und wieder verwies mich ein Wachmann an einen Schalter, wo niemand stand. Ich musste dann einen meiner Koffer öffnen und zum Vorschein kam ein großes Messer und Werkzeuge. Ich brauche sie für meine Trekkingtouren. Aber die interessierten nicht, vielmehr interessierten sie sich für meine Badeschlappen, an denen unter der Sohle noch irgendwas Klebriges war. Die Schlappen wurden dann gereinigt und ich konnte, ohne irgendwelche andere Gepäckstücke zeigen zu müssen, weiter gehen. Dabei fiel mir auf, dass diejenigen, die zuvor in Asien waren oder Asiaten überhaupt, ihre ganzen Gepäckstücke auseinander nehmen mussten und alles was Gummisohlen hatte wurde weggeschmissen, genauso wie alle Lebensmittel und Getränke. So, nun hatte ich das geschafft und musste bis 8.00 Uhr warten bis die Autovermietung öffnete. Also dachte ich, dass sei die beste Zeit, um meine ersten Eindrücke auf meiner Homepage zu verewigen, doch ich konnte mich nicht einloggen und hatte Probleme mit der Seite und konnte keine Eintragungen machen. Das war ärgerlich! . Nach einer Tasse Tee, setzte ich mich ins Taxi und fuhr zur Autovermietung. Meine größte Sorge war nun die, dass ich noch nie rechts in einem Auto gesessen habe ,um zu Fahren. Aber auch das erwies sich als kein Problem, nur das ich beim Blinker setzen immer den Scheibenwischer betätigte. Zuerst musste ich nach St. Clari, wo der Bruder eines Arbeitskollegen wohnt, er hatte mir das Permit für Hilchenbook Island besorgt. Dort angekommen, bin ich herzlichst begrüßt worden. Nach einer mit Händen und Füssen Erzählerei, machten wir uns dann auf zum Einkaufen. Nach unserer Rückkehr hatte mir Jacob, der Bruder des Arbeitskollegen, angeboten, mich ein wenig hinzulegen, bevor ich weiterfahre. Aber wir entschieden dann, dass ich die Nacht über bei ihnen schlafen würde, da es schon recht spät war und ich zu müde war, um noch 2 Stunden zu fahren. Also habe ich mich dann geduscht und hingelegt.

So 19.08.01 Um 7.30 Uhr bin ich aufgestanden und um 9.00 Uhr bin ich dann nach dem Frühstück gefahren.
Ich bin über den HWY und anschließend über Land nach The Entrance gefahren, dort blieb ich aber nicht so lange, zu touristisch halt. Danach bin ich nach Taylors Arm gefahren zum "Pup With No Beer", der war gar nicht so leicht zu finden. Als ich letztendlich dann doch dort ankam, war er bereits geschlossen. Also habe ich dann etwas auswärts mein Nachtlager aufgeschlagen. Meine erste Nacht unter freiem Himmel. Es war bereits 21.10 Uhr und stockdunkel und ziemlich frisch. Auch der Sternenhimmel ist ein ganz anderer als in Deutschland. Irgendwie ist hier sowieso alles anders, selbst die Sonne dreht sich anders herum. >>Ist schon irgendwie komisch. <<

 

 

Mo 20.08.01 Die Geräuschkulisse am nächsten Morgen war zugegeben irgendwie schaurig. Seltsame Geräusche wie Morsezeichen und Geplapper machten sich breit, aber dies entpuppte sich als ein Vogel der so seltsam klingt. Nachdem ich meine Sachen wieder zusammen gepackt hatte, bin ich wieder zum "Pup With No Beer" gefahren, doch der war immer noch geschlossen. Nach einem Rundgang um den Pup kam ein Mann mit drei Kampfhunden aus  einer Tür und fragte mich, ob er mir helfen könnte. Ich fragte, wann der Pup öffnete und er meinte in ca. 90 Minuten. Doch er sagte, wenn ich eine Tasse Kaffee oder Tee haben wollte, würde er mir Eine machen. Ich nahm das Angebot dankend an. Dann schloss er den Pup auf und bat mich hinein, anschließend servierte er mir eine Tasse Tee mit Milch. Tony, der Inhaber des Pups, spielte mir ein paar Songs von "The Pup With No Beer" vor. Er gab mir ein paar Kostproben von seinen Weinen, von denen ich auch welche mitgenommen habe.
Anschließend bin ich über Byron Bay nach Murwikkumbah gefahren. Nach einem kühlen Bier fuhr ich dann weiter in den Mt. Warning NP, in dem ich auch meine ersten "noch lebenden" Kängurus gesehen habe. Auf einem Parkplatz im Nationalpark habe ich im Auto geschlafen, weil das Campen verboten war und ich früh aufstehen wollte. Zuvor wollte ich noch schnell auf die Toilette, die stand etwa 30 m im Regenwald. Mit einer Taschenlampe tastete ich mich dorthin und als ich die Toilette dann begutachtete, bemerkte ich ziemlich große Waldameisen, dass machte die Sache ziemlich unangenehm.

Di 21.08.01 Am nächsten Morgen bin ich dann um 4.00 Uhr aufgestanden, um den Sonnenaufgang vom Berg aus zu beobachten. Danach bin ich mit einer Taschenlampe durch den Regenwald gegangen. Ein gut ausgebauter Trampelpfad führte durch dichtes Gestrüpp hoch auf die Bergspitze und das letzte Stück musste man an einer Kette entlang klettern. Der ganze Weg war 8,8 Km lang, inklusive Abstieg und es war sehr schwierig. Oben angekommen wurde man nicht nur mit einem schönen Sonnenaufgang, sondern auch von freilebenden Adlern, die den Berg umkreisten, einen wunderschönen Ausblick und natürlich nette Menschen, die auch diesen Weg gingen, belohnt. Ich habe ca. 5 Stunden für den ganzen Trip gebraucht. Anschließend bin ich zur Gold Coast gefahren und habe auf einem Camping Platz mein Zelt aufgeschlagen. Danach bin ich erst mal zum Strand gegangen und durch das tuerkisblaue Wasser gewatschelt.
Neben mir hatte zuvor ein Mann namens Andrew sein Zelt aufgebaut, wir hatten uns ein wenig unterhalten, bevor ich mich schlafen legte.

Mi 22.08.01 Am nächsten Morgen kamen Andrew, der Mann neben mir, und ich auf die fixe Idee, nach Cleveland zu fahren und mit der Fähre nach North Strandbroke Island zu fahren, um zu tauchen. Wir sind gegen 14.30 Uhr vom Campingplatz losgefahren. Doch als wir in Cleveland ankamen, war die letzte Fähre bereits weg und die Nächste fuhr erst am 24.08. wieder. Also entschlossen wir uns, nach Bribi Island zu fahren, um dort unser Nachtlager auf zu schlagen.

Do 23.08.01 Nachdem wir wieder eingepackt hatten, habe ich Andrew nach Calondra gebracht, wo wir uns dann auch verabschiedeten. Allerdings werden wir uns bei ihm zu Hause in Adelaide wiedersehen.
Ich bin dann die Tourist Rout 23 über Malmeny - Mountville - Mapleton bis Nambour gefahren. Eine sehr empfehlenswerte Route, mit Blick auf die Glass House Mtn. und über die Sunshine Coust. Im Kandalilla Falls National Park, wo ein etwa 120 Meter hoher Wasserfall den Berg runter plätschert, bin ich auf dem Rundweg beinahe auf zwei Schlangen getreten. Dummerweise hatte ich meine Kamera nicht gleich schussbereit und konnte sie nicht mehr so richtig treffen, da sie zu schnell weg waren.
Anschließend bin ich über Eumundi, ein hübscher kleiner Ort, nach Hervey Bay gefahren. Von hier aus geht es für ein paar Tage nach Fraser Island.

Fr 24.08.01 Heute habe ich den Tag ganz ruhig angehen lassen und mein Stellplatz für mein Zelt bezahlt. Zugleich habe ich eine Whale Watching Tour und für den 25.08. -26.08 eine Fraser Island Safari gebucht. Danach legte ich mich an den herrlichen Strand. Um 12.20 Uhr wurde ich für die Whale Watching Tour abgeholt. Vom Hafen fuhr ein Boot mit etwa 20 Personen aufs offene Meer zwischen Hervey Bay und Fraser Island. Nachdem es am Bord etwas zu essen gab, meldete der Kapitän, dass Delphine und ein Wal zu sehen seien. Das Boot blieb stehen und wir beobachteten die herrlichen Tiere. Nachdem zwei Wale an uns vorbei geschwommen sind, fuhren wir immer weiter raus. Doch es war nichts mehr zu sehen und kurz bevor der Kapitän eine andere Richtung einschlagen wollte, tauchten vor uns drei große Buckelwale auf, die genauso neugierig auf uns waren, wie wir auf sie. Sie kamen bis ans Boot, schauten aus dem Wasser und winkten mit den Flossen. Das war das Größte was ich bisher gesehen und erlebt hatte. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, solche Tiere in freier Natur zu sehen. Ich will nun hoffen, dass wenigstens eins von den ca. 150 Bildern die ich gemacht habe, wirklich gut geworden ist.
Bei der Rückkehr nach Hervey Bay, konnte man in der Ferne ein großes Buschfeuer sehen, das sich langsam auf Hervey Bey zubewegt. Doch die Menschen hier bleiben noch ganz gelassen. Und am Abend habe ich dann erstmals  ein paar lästige Postkarten geschrieben.

Sa 25.08.01 Nachdem ich mein Zelt abgebaut und meine Sachen wieder im Auto verstaut hatte, wurde ich um 9:05 Uhr abgeholt und zum Hafen gebracht, von wo die Fähre nach Fraser Island ablegte. Auf Fraser Island, stiegen wir dann in einen hochgebockten allradangetriebenen Bus und fuhren über Sandpisten durch den Regenwald. Von einem Rastplatz, ging dann ein Trampelpfad an einem Fluss vorbei. Das Wasser in diesem Fluss, bzw. Bach, war so klar, dass man genauer hinschauen musste, um es zu sehen. Am Ende des Wanderpfades, wartete dann wieder der Bus auf uns und es ging weiter durch den Regenwald, bis zum Eurong Beach Resort, wo wir dann auf die Zimmer aufgeteilt wurden. Ich musste mir das Zimmer mit einem jungen Pärchen aus Österreich teilen. Nach dem Dinner ging es mit den Bus über den Strand weiter. Nach ca. 4 Km wurden wir dann alle wieder rausgeschmissen und mussten etwa 2 Km durch ein wüstenähnliches Gelände gehen. Am Ende dieser kleinen Wüste war ein kleiner See zum schwimmen. Am Abend vor dem Lunch bin ich noch ein wenig am Strand entlanggelaufen, als plötzlich ein Dingo aus den Busch kam, um zu sehen ob ich etwas zu Fressen dabei habe. Dummerweise hatte ich meine Kamera nicht dabei. In der Abenddämmerung wäre das bestimmt ein schönes Bild geworden.

So 26.08.01 Um den Sonnenaufgang auf Fraser zu sehen, bin ich dann um 5:20 Uhr aufgestanden und habe mich an den Strand begeben. Es war etwas bewölkt und ein paar Regentropfen fielen, doch dadurch wurde das Bild der aufgehenden Sonne nur noch schöner. Nach dem Frühstück sind wir wieder am Strand zu einem vor etwa 120 Jahren gestrandeten Wrack gefahren und anschließend zu einen Süßwasserbach, wo man wieder schwimmen konnte. >>Na ja, das hätte man sich schenken können<< Nach dem Lunch ging es dann zum Lake Mc Kenzie, der See hatte glasklares aber bitterkaltes Wasser, wo wir dann wieder Schwimmen durften. Anschließend ging es wieder zurück zum Hafen und zurück zum Campinglatz.

Mo 27.08.01 Den heutigen Tag habe ich im Auto verbracht. Ich bin gestern abend noch in Richtung Townsville gefahren, was gar nicht mal so ungefährlich war, da es um 18:00 Uhr bereits dunkel ist, und es fing an zu regnen, rechts und links vom Highway waren die Steppen am Brennen und hinter mir drängelte ein Truck. Zudem muss man noch aufpassen, dass aus dem Gebüsch kein Känguru rausgesprungen kommt. Am späten Nachmittag bin ich dann in Townsville angekommen und habe mich wieder auf einem Campingplatz niedergelassen.

Di 28.08.01 Um 12:00 Uhr bin ich mit der Fähre nach Magnetic Island gefahren und habe dort ein Check Up Tauchgang gemacht. Allerdings war das Wasser ziemlich trüb und man konnte nicht sehr weit sehen. Aber das war ja auch nur zur Auffrischung. Nach der Rückkehr habe ich mich dann gleich hingelegt, da ich um 4:00 Uhr meine Sachen wieder zusammen packen muss und um 6:00 Uhr zum Tauchen abgeholt werde.

Mi 29.08.01 Nachdem ich vom Campingplatz abgeholt wurde ging es zum Hafen auf ein kleines Boot. Nachdem wir unsere Ausrüstung verstaut hatten, mussten wir noch drei Stunden fahren bis zum Yongalla Wrack. Die S.S.Yongalla ist 1911 mit 120 Personen, Pferden und Fracht gesunken und ist nun ein beliebtes Tauchgebiet.
Nach dem wir dort angekommen waren, musste die Besatzung ersteinmal das Boot festmachen und die Gegend sichern. Das kleine Boot schaukelte auf den Wellen hin und her und da ich nicht soo seetauglich bin, habe ich mich gleich über die Reling gebeugt und habe erst mal die Fische gefüttert. Aber dafür hatte ich auch nachher zwei geile Tauchgänge mit Seeschlangen, großen Fischschwärmen und einer riesigen Meeresschildkröte. Nach der Rückkehr bin ich dann mit etwas Seegang in den Knochen gleich Richtung Cardwill gefahren, dort bin ich dann in ein Backpacker Hotel abgestiegen.

Do 30.08.01 Um 6:00 Uhr bin ich aufgestanden und habe mein Rucksack für die 5 Tage Wanderung klar gemacht. Da es auf Hinchinbrook Island nichts zu essen gibt und auch nichts zu trinken, außer aus Flüssen oder Bächen, habe ich auch reichlich Wasser und Lebensmittel eingepackt, wie Fertigsuppen in Dosen und Tüten, sowie Müsliriegel, Brot und etwa 7 Liter Wasser. Und wieder hatte ich das Gefühl wieder vielzuviel eingepackt zu haben, den der Rucksack war kaum zu tragen und hatte etwa 35  bis 38 Kilo inklusive Fotoausrüstung. Nach einem ordentlichen Frühstück bin ich dann um 8:20 Uhr abgeholt worden zur Fähre nach Ramsay Bay auf Hinchinbrook Island. Von dort beginnt der schönste Wanderweg Australiens.
Auf der Fähre machte der Kapitän ein kleines Briefing mit mir und erklärte mir, auf was ich alles achten musste, wo ich Wasser finde und wo ich nicht Schwimmen durfte, wegen der Krokodile die es da auf Hinchenbrook gibt. Von der Fähre aus, fragte mich eine Frau, ob sie mich und einen anderen jungen Mann ein Stück begleiten könne, um ein Foto für eine Zeitung zu machen.
Der Wanderweg war mit orangefarbigen Pfeilen gekennzeichnet und ging quer durch den Regenwald, über Steine, umgestürzte Bäume, durch dichtes Gras und durch augegetrocknete Bachläufe. Ich musste auch über einen wunderschönen Strand, wo kein Mensch zu sehen war. Allerdings musste ich auch über die Klippen klettern, das gar nicht mal so ungefährlich war, mit ca. 38 Kilo auf den Rücken. Nach ca. 4Km und 2,5 Sunden durch ziemlich rauhes Gelände, kam ich dann an die Bucht Nina Bay an, der erste Rast und Zeltplatz, wo frische Kokosnüsse von den Palmen fielen. Es war zwar ziemlich mühsam diese zu öffnen, aber das kühle Wasser aus der Kokosnuss war’s wert und eine belebende Erfrischung. >> Man fühlt sich hier wie Robinson Crusoe << Nach der Rast, bin ich dann weiter durch die Mittagshitze zum nächsten Zeltplatz, der wieder 2,5 Km entfernt lag. Auch dieser Weg war nicht weniger anstrengend und ich dachte an die Grenzen meiner Belastbarkeit zu stoßen, was mit soviel Gepäck auch kein Thema war, doch diese schöne und fast unberührte Natur lässt einen fast jeden Schmerz vergessen. Angekommen in Little Ramsay Bay, am nächsten Rast- und Campingplatz, habe ich dann gegen 15:30 Uhr mein Zelt aufgeschlagen, meine durchnässten Sachen zum Trocknen aufgehangen und ein erfrischendes Bad im Ozean genommen. Und nachdem ich mir etwas zu essen gemacht hatte, habe ich mich zur Ruhe gelegt, um für die nächste Etappe fit zu sein.

Fr 31.08.01 Nach einem kleinen Frühstück habe ich mich gleich wieder auf den Weg gemacht, damit ich nicht solange in der Mittagshitze laufen muss. Doch um 8.00 Uhr schien die Sonne schon ziemlich kräftig und es war dadurch schon sehr heiß. Nach etwa 1 Stunde wandern war ich so durchgeschwitzt, dass ich mein Hemd hätte auswringen können. Ich merkte wie jeder Schluck Wasser direkt wieder nach außen drang und sich in mein Hemd saugte. Schon kurze Zeit später spürte ich wie jeder Knochen schmerzte. Vor allem meine Hüfte und die Schultern, auf denen die Last meines Rucksacks lag. Nach ca. 2,5 Stunden wurde mein Wasser knapp und ich musste besser damit haushalten, bis ich zu einem kleinen Bach kam. Nun bewährte sich mein Wasserfilter. Nachdem ich jedoch ca. 3 l Wasser damit gefiltert hatte und einen kräftigen Schluck aus der Flasche nahm, musste ich feststellen, dass es Salzwasser war. Also war alle Mühe umsonst. Nun musste ich noch sorgfältiger mit meinem Wasser umgehen. Nach etwa 5,5 Stunden kam ich in South Zoe Creek an, wo ich mein Zelt aufschlug. Ein Pärchen, das einen Tag zuvor hier angekommen war, erzählte mir, dass der 15 Minuten entfernte Wasserfall wunderbar zum Schwimmen und Wasser holen sei. Also machte ich mich mit meiner Kamera auf, um die Gegend zu erkunden. Unterwegs begegnete ich einem kleinen Eastern Water Dragon, der aber leider viel zu schnell war, um ihn fotografieren zu können. Am Wasserfall wollte ich dann ein Foto von der wunderschönen Landschaft machen. Aber als ich dann davor stand und einen Schritt vor ging, rutschte ich auf einem glitschigen Stein aus und fiel mit all meinen Sachen hinterrücks in den See. Die Kamera konnte ich gerade noch so in der Luft halten, so dass sie nur ein paar Spritzer Wasser abbekam. Doch alle meine Papiere und vor allem mein Handy vielen dem Wasser zum Opfer. Anschließend musste ich diese Papiere, meine Sachen und vor allem mein Handy zum Trocknen auslegen, doch ich glaube, dass mein Handy für immer seinen Geist aufgegeben hat. Nach diesem Schreck habe ich mir etwas zu Essen gemacht und mich mit meinen Camping-Nachbarn Caitlyn & Martin unterhalten und E-Mail Adressen ausgetauscht.

Sa 01.09.01 Am Morgen sind Caitlyn & Martin weiter gewandert. Ich frühstückte erst einmal, und ging dann wieder zum Wasserfall um zu schwimmen. Allerdings diesmal freiwillig und ohne Klamotten und Papiere. Bis zum späten Nachmittag hatte ich den ca. 2,5 km langen Strand für mich alleine, allerdings sollte man im Meer nicht schwimmen, da vor Krokodilen gewarnt wurde. >>Gesehen habe ich allerdings keine. << Ansonsten habe ich den ganzen Tag gefaulenzt und die Vorräte gegessen, die zuviel Gewicht hatten. Auch musste ich mich gegen die Moskitos verteidigen, die es hier reichlich gab.

So 02.09.01 Um 7.00 Uhr hatte ich bereits meine Sachen zusammengepackt und machte mich auf den 7,5 km langen Weg nach Mulligan Falls. Es ist ein wunderschöner Weg direkt durch den Regenwald mit einer Geräuschkulisse wie im Dschungel. Da ich der Erste an diesem Morgen war, der diesen Weg betrat, konnte ich noch jede Menge Tiere wie Echsen, Schlangen und einen etwa 60 cm großen Waran sehen. Nach etwa 2,5 Stunden bin ich dann an den Mulligan Falls angekommen und nahm ein kühles Bad unterm Wasserfall und wusch meine durchgeschwitzten Sachen durch. Nachdem meine Sachen getrocknet waren und ich etwas gegessen hatte, bin ich weiter Richtung George Point gewandert. Ich musste ca. 2 km durch den Regenwald und noch 5 km durch den weichen Sand am Strand entlang. Das war sehr anstrengend und ich musste noch ca. 1 km zurücklaufen, da ich unterwegs mein Fernglas verloren hatte. Ich schlich durch den Sand wie ein halbverdursteter Mann in einer Wüste. Am Goerge Point angekommen, baute ich mein Zelt auf und musste feststellen, dass ich nur noch ca. 2,5 l Wasser für ca. 20 Stunden hatte. Damit musste ich bis zur Ankunft der Fähre nach Lucinda am nächsten Nachmittag aushalten. Und auch die Kokosnüsse an den Palmen hingen viel zu hoch, um an sie ran zu kommen.

Mo 03.09.01 Als ich an diesem Morgen mein Kopf aus dem Zelt steckte, habe ich mich so erschrocken, dass mein Herz fast stehen blieb. Vor meiner Nase buddelte gerade ein kleines Wildschwein. Als es mich sah, war es so erschrocken, dass es quiekend davonlief. Nachdem ich nach diesem Schreck meine Sachen wieder zusammengepackt hatte, setzte ich mich in der glühenden Hitze an den Strand und wartete auf die Fähre. Nach einer Weile kamen noch andere Wanderer, das machte das Warten etwas leichter. Auch mein Wasser hatte bis dahin noch gereicht. Nach der Fahrt mit der Fähre, fuhr uns der Fährmann noch mit einem kleinen Bus zurück nach Cardwell auf den Campingplatz, wo mein Auto stand. Von dort aus, machte ich mich auf den direkten Weg nach Cairns. Da wartete bereits Ramona (eine Internetbekanntschaft) auf mich. In Cairns angekommen, musste ich erst einmal meine Sachen sortieren und mich ordentlich duschen. Nach diesen 5 Tagen ohne richtiger Dusche sah ich nämlich aus wie ein Schwein und roch auch so.

Di 04.09.01 Am Morgen nach dem Frühstück sind wir erst einmal shoppen gegangen und sind anschließend mit dem Auto in die Berge gefahren. Dort hat man einen schönen Blick auf Cairns. Ansonsten hatten wir eher einen ruhigen Tag ohne viel Aufregung. Ich habe erst mal meine Wäsche gewaschen und bin zum Friseur gegangen.

Mi 05.09.01 Ramona und ich sind am Morgen in Richtung Cooktown gefahren. Wir mussten eine nicht befestigte Strasse befahren, die normalerweise nur für geländetaugliche Allradfahrzeuge bestimmt ist. Wir mussten 2 kleine Flüsse überqueren, sind durch viele Schlaglöcher gefahren und haben sehr viel Staub aufgewirbelt. Das ist zwar mit dem Wagen nicht erlaubt, aber es hat Spaß gemacht. Von Cooktown zurück sind wir dann durchs Landesinnere gefahren. Wir befuhren eine ca. 88 km lange Staubpiste, es war bereits dunkel und es sprangen uns einige Kängurus und Kühe (die am Wegesrand standen) vors Auto. >>Erwischt haben wir glücklicherweise keine. << Der Highlight des Abends war eine ca. 150 cm lange Schlange, die auf dem Weg lag und die wir fast überfahren hätten.

Do 06.09.01 Um 7.30 Uhr liefen wir zum Hafen und stiegen dort auf das etwas größere Boot "Reef Quest" zu. Wir fuhren zum Great Berrier Reef. Um genauer zu sein zum "Norman Reef", um zu tauchen und shnorcheln. Doch die beiden Tauchgänge, die ich gemacht hatte, waren eher enttäuschend. Das Reef ist zu 80% zerstört und die Sicht war auch nicht gerade berauschend. Ich habe zwar einen Hai und einige Fische aus der Ferne gesehen, aber die $A 128 waren es meiner Meinung nach nicht wert. Während die Anderen einen weiteren 3. Tauchgang durchführten, schnorchelte ich noch ein wenig. Dabei habe ich dann doch noch einen Hai aus ca. 8m Entfernung fotografieren können. Danach habe ich mich an eine Schildkröte gehangen, die mich für ca. 1 oder 2 m hinterherzog. Ich konnte mich nicht lange an ihr festhalten, weil ihr Panzer ziemlich scharfe Kanten hatte und dann machte sie sich mit kräftigen Schwimmbewegungen aus dem Staub. Nachdem wir wieder in Cairns angekommen waren, gingen wir noch etwas shoppen. Ich habe mir 2 Didgeridoos gekauft, auf denen ich auch schon ein wenig spielen kann. In diesem Laden habe ich den Chef und den Außendienstler (er kommt aus Deutschland) kennengelernt. Als dieser hörte, dass ich von Beruf Schreiner bin, wollte er mir dort einen Job anbieten. Ich habe nicht gleich ja gesagt, denn der Außendienstler kommt Ende Oktober nach Deutschland und da wollen wir uns noch mal treffen. Von ihm habe ich später noch erfahren, dass die Schlange vom Vortag eine ziemlich giftige Schlange sei und das Gift binnen 30 min zum Tod führen kann.

 

 

 

 



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