Düntjes vun Bübi Gerdau


Wat op düsse Siet steiht:

- Aftershave - Promille - Fründlichkeit - Bonscherverköper - De Lecker Slog Druff - Wiehnachten in Sommer - De Dwastlöper - De Steerten - De Farken - Petersill - Dat Paddelboot -

Aftershave.

Vör Johren, as in Eckernför de Kanalisatschon ok in de Ooldstadt verleggt worn weer, buuten sik eenige Lüüd glieks, neben een Spööl-Tantemeier, ok een nüe Dusch int Huus.

So hett min Vadder dat ok mokt!

As nu allns torecht weer, müß dat jo ok glieks utprobeert warn. Vadder hat mit son niemodsche Krom gorni veel in Sinn, he wull dat aver liekers mol versöken.
Modder har een Buddel Shampoo holt un har em, dormit he ok ganz fein rüüken wör, noch een lütt Buddel Aftershave mitbröcht.

Na ja, Vadder verhol sik denn in de Dusch un schrupp un schüür sik düchtig af.
As he noh een Wiel ut de Kabuff herut keem, schimp un quengel he as dull: "Dat dore Mist, dat kümmt mi ni mehr int Huus. Dat brennt jo as Füür!"
So kroop he recht breedbeenig in de Slopstuuv.

Modder jo glieks achteran: "Wat is denn los, wat heßt du denn?" "Jo Minsch, de Shampoo, de weer jo noch ganz angenehm för de Mors. Aver de Aftershave, ne, de geev mi de Rest!"

Erklärung:
In den 60ger Jahren wurde die Eckernförder Altstadt an die Kanalisation angeschlossen. Deshalb bauten sich viele Leute eine Spültoilette und eine Dusche ins Haus.
So auch bei uns zu Hause und als alles fertig war, mußte Vater es ausprobieren. Dazu hatte Mutter ihm Shampoo und Aftershave mitgebracht.
Nach dem duschen schimpfte Vater sehr über Schmerzen und meinte Shampoo wäre für den Po noch sehr angenehm, aber das Aftershave wäre für den selbigen nicht brauchbar. 

Promille.

Früher nehmen de Autofohrer un de Polizei dat noch ni so genau mit de Promille.

So keem dat mol, dat Korl mit sin Fruu noh Angeln to een Hochtiedsfier föhrt is. Natürli wör dor ok düchti watt drunken un Korl weer recht duun as se no Huus föhrn wulln.

Nu weer jo domols nachts noch ni so veel Verkehr op de Stroten un deshalv güng toeerst ok allns gut. He is in keen Groben un gegen keen Boom föhrt.

So keemen se ok gut bit noh Lindaunis, wo se över de Iesenbohnbrüch müssen. Op de anner Siet fung dat Auto mit mol fix an to rummeln un to springen, aver Kalli föhr liekers wieter.
As sin Fruu meen, dat se ni mehr op de richtige Stroot weern, wör he recht böös. He kannte sik hier wohl beter ut un he weer al richtig hier.

So hoppeln se wieter. Düchti dörchschüttelt keemen se irgendwann in Riesby an.
Dor mitmol markte he, se weern tatsächli vun Lindaunis bit noh Riesby över de Bohnschwellen rumpelt.

He weer achter de Brüch ni links afbogen, he weer eenfach liekut föhrt.

Erklärung:

Karl war früher, als man es mit der Promillegrenze beim Autofahren noch nicht so genau nahm, mit seiner Frau nach Angeln zu einer Hochzeitsfeier gefahren. Nach dem reichlichen Genuss alkoholischer Getränke fuhren sie nach Hause.
In Lindaunis fuhren sie über eine Eisenbahnbrücke. Als diese überquert war, hatte Karl vergessen links abzubiegen und war, ca. 5 Kilometer bis nach Rieseby, mit dem Auto über die Bahnschwellen gehoppelt.

 

Fründlichkeit.

Min Fründ Hannes fohr sünndagsmorgens mit sin Motorrad spazeern. Dat weer feinet Wedder un he föhl sik richti wohl un föhr dörch dat schöne Angeln hin no Sleswig.

"Mensch", dacht he bi sik, "watt sünd de Minschen hier blos fründlich". Alle Lüüd wunken em to. De Footgängers wunken as dull, de Autofohrers ok un Hannes wunk fröhlich torüch!

Mit eenmol wör em dat recht warm ünner de Achtersteven. He keek noh ünner un seh dat Drama: Sin Motorrad stünn in helle Flammen!

Nu wüß he ok, worüm de Lüüd so mit de Arms fuchtelt harn.

Erklärung:

Hannes fuhr mit seinem Motorrad spazieren und kam in Schleswig an. Hier winkten ihm die Fußgänger und Autofahrer zu und er freute sich über ihre Freundlichkeit, bis er merkte,  das sein Motorrad in Flammen stand.

 Bonscherverköper

Dat fröher de Lehrjungs nix to lachen harn, kann hüüt kuum noch een junge Minsch begriepen. Ik kann mi noch besinnen, wie dat in de Warksteedt vun min Vadder afgüng.
So weer dor mol een Buur mit sin twee Peer tom beslogen komen. Dree Peer weern al in arbeit un weern recht unruhig. Nu müssen de jüngsten Lehrjungs immer de Been vun dat Peerd hochholen, dormit dat Beslogen losgohn kunn.
Losloten dorften se dat Been op keenen Fall, sünst geev dat wat an de Achterkopp.
Fredi, een lütt Bengel un man grode een Wuch in de Lehr, müß nu ran un dat Been hochholen. Dat Peerd tüssel un reet as dull. Irgendwann kunn he dat Been ni mehr holen un leet los. Dorbi pau em dat eene Peerd op de linke Foot. Dat Nebenpeerd wör ok wild un pau em achteran ok noch op de rechte Foot.
Vör luter Angst un Wehdoog leepen uns Fredi de blanken Tronen ut de Oogen. As de Buur dat seh, güngt los: "Du dumme Bengel, kannst niemol son lütt Peerd fastholen un blarrst denn ok noch? Wenn dat so is, harst du keen Groffsmidt warn schuld, denn mußt du Bonscherverköper warn"!

Fredi hett keen Bonscher verköfft, he is een vun de besten Smeedtlüüd worn!!

Inhalt:
Lehrling zu sein war früher kein Vergnügen. In der Schmiede meines Vaters erlebte ich folgende Episode.:
Es kam ein Landwirt mit seinen zwei Pferden zum Beschlagen in unsere Werkstatt, in der schon drei Pferde standen.
Der jüngste Lehrling mußte den Pferdefuß hochhalten und durfte nicht loslassen, weil er sonst Schläge an den Hinterkopf bekam.
Da das Pferd nervös war, zuckte und zog es um den Fuß zu befreien. Fredi konnte das Bein nicht mehr halten und lies es los. Dabei trat ihm das Pferd auf den linken Fuß und das nebenstehende Pferd trat ihm auf den rechten.
Vor Schmerz und Angst traten ihm die Tränen in die Augen. Als das der Bauer sah, schimpfte er los: "Wenn du so ein kleines Pferd nicht halten kannst, mußt du Bonbonverkäufer werden und kein Grobschmied".

Er ist kein Bonbonverkäufer sondern einer der besten Schmiedegesellen geworden. 

De Lecker Slog Druff

Min Opa har hier in Eckernför een Smeed un har jümmers een lütt Spiejök in de Sinn. Wiel he ut Oostpreussen as Wannergesell hierher komen weer, snackte he halv platt un halv hochdüütsch.
So keem dat mol, dat he een Tippelbrooder as Hölpsmann instellt har. De sull nu mit de grote Vörslaghommer dat glöhnig Stück Iesen mit bearbeiten.
Dorto seegt Opa to em: "Wenn ik mit de Kopp nicke, denn Slog druff". Nu hol he dat Iesen ut dat Füür, pack dat op de Amboss un nick mit de Kopp. Aver de Anner haute ni to. Nohdem Opa em nochmol seggt har, dat he druff slogen sull, mokte de dat ok.
Dat Iesen keem wedder op de Amboss un Opa nickte weer. Dor hau de gude Mann em mit de grote Hommer an de Kopp. Sietdem heete min Opa in Eckernför "Slog Druff"!
Een anner Mol stünnen een poor Lüüd in de Döör un keeken to, wie hier arbeit wör. Opa nehm een hitte Stück Iesen ut dat Föör un güng dormit noh de Lüüd, wies op dat glöhnig Stück un seegt: "Gib mir ne Mark un ik leck dran". De Lüüd wunnern sik, dat een Mann sowatt moken kunn un wulln dat sehn. Se geeven em een Mark. He nehm de Mark un leckte an dat Markstück.
 

Inhalt:

Mein Großvater war ein Grobschmied und hatte oft Spaß im Sinn. Eines Tages stellte er einen Handwerksburschen, der auf Tippeltour war, ein, damit dieser mit dem großen Vorschlaghammer das glühende Eisen in Form schlägt. Das klappte aber nicht so, wie Opa es sich vorgestellt hatte. Deshalb sagte er zu diesem, er solle, wenn er mit dem Kopf nicke "Druff slogen" (Drauf schlagen). Das befolgte dieser auch, schlug aber nicht auf das Eisen, sondern meinem Opa an den Kopf. Seitdem hieß dieser in Eckernförde "Slog Druff".
Ein anderes mal standen ein paar Kurgäste in der Werkstatttür und sahen beim Schmieden zu. Da nahm Opa ein glühendes Eisen aus dem Feuer, ging zu ihnen hin und sagte, indem er ihnen das Eisen hinhielt: "Geb' mir 'ne Mark und ich leck' dran". Gab man ihm das Markstück, weil man sehen wollte wenn er an dem glühenden Eisen leckt, nahm er die Mark und leckte daran.

Wiehnachten in Sommer.

Fiete Fischer, de Kröger vun dat Hobengasthuus, har jümmer een Barg Kreihnschiet vör. So har he in Sommer in de Musikbox Wiehnachtsleeder.
De wörn denn afspeelt, wenn veel fremde Lüüd in sin Kroog seeten.
So weer dat een Sünndagnohmeddag ok, dörtig Grod in Schatten, de Kroog vull bit op de letzte Platz un dorto "Stille Nacht" un "Süßer die Glocken"!
De Fremden funnen dat gorni so lustig. Een Familie ut Bayern wör recht gnatschig un frogte Fiete watt dat sull. "Tscha", seegt he, "dat is so, de ganzen Lüüd, de hier an Tresen sitt, sünd allns Fischers. De föhrt hüüt Nacht los to fischen un komt eerst wiet noh Wiehnachten weer no Huus. Dorüm fiert se hüüt al mol dat Fest"!
Oh, watt hebbt se de Fischerslüüd beduurt. So een lange Reis, dat harn se ni dacht, dat man mit son lütte Kutters so lang op See blieven müß.
"Jo, jo", seegt Fiete, "dat Leven an de Küst is ni so eenfach, ji könnt ok geern mol een för de Lüüd utgeven"!
Dat hebbt se denn ok mokt un harn to Huus düchtig watt to vertellen. Se harn mitten in Hochsommer Wiehnachten in Eckernför fiert!!!

Inhalt:

Der Wirt des Hafengasthauses hatte immer viel Unsinn vor. So hatte er im Sommer immer Weihnachtslieder in der Musikbox, die dann auch immer gespielt wurde.
Natürlich regten sich manche Kurgäste darüber auf, wie ein Ehepaar aus Bayern.
Daraufhin erklärte der Wirt ihnen: Die Fischer, die am Tresen saßen, müßten diese Nacht auf See hinaus und kämen erst nach Weihnachten zurück. Deshalb feierten sie jetzt schon die Weihnacht.

Dazu muß man wissen, die eckernförder Fischer fuhren meist nur für 10-12 Stunden hinaus. Die Bayern hatten aber eine Weihnachtsfeier im Hochsommer erlebt.

 

De Dwastlöper!

Vör Johren güng ik mol een lütt beeten in uns Inkoopstroot spazeern. Een öllere Fruu mascheer vör mi un mit eenmol leet se mit een ganz fürchterliche Knaller een fohren.

Ik dach noch, de mutt sik nu wohl düchti schomen.

Dor dreih se sik fründli üm, lach mi an un meen: "Nix för ungut  junge Mann, dat weer man blos een Dwastlöper, de sull boben rut!"

De Steerten!

Twee lütte Bengels speelten mit eer beide lütten Hunn. Se toven düchtig rüm, aver allns ward mol langwielig.
Dor keem de eene Jung op de Idee, de Köters, mit een Stück Band, an de Steerten tosomen to binnen. As se ganz iefrig bi de Arbeit sünd, kümmt dor een öllere Fruu vörbi: "Aber Jungs, das dürft ihr doch nicht machen. Das ist Tierquälerei und tut den Hunden weh. Was meint ihr, wenn man das mit euch auch machen würde?" "Haha," lachen eer de Bengels ut, "dat geiht jo överhaupt ni, unse Steerten sünd dorto jo veel to kort!"

Inhalt:
Zwei kleine Jungen spielen mit ihren Hunden und wollen sie an den Schwänzen zusammen binden. Als eine Frau sie ausschimpft und fragt, was sie wohl sagen würden wenn man das gleiche mit ihnen täte, antworten sie, geht nicht unsere Schwänze sind zu kurz.

De Farken!

Twee Fruunslüüd weern in Bohnert, dicht bi de Slie, op een Kuppel to Röben hacken. Dat weer Sommerdag un düchtig warm.
Se weern dörchsweet un recht maddelig worn. De Stöff mokte de Beiden ok recht to schaffen. Dor frogt' Elli: "Watt meenst Liesbet, söllt wi ni gau mol in de Slie boden gohn?" "Ach nee," meen Liesbet, "ik heff doch gorkeen Bodeantog mit, un nokelt, dat geiht wohl ni." "Ach watt, stell di man ni so an. Dor sünd doch blos een poor Görn, de ward uns al nix afkieken. Lot uns man."
De Beiden denn jo ok an de Strand un troken sik ut. Liesbet kreeg denn aver doch Bedenken.: "Ne Elli, so geiht dat ni. Ik mit min grote Bost, so kann ik ni int Woter gohn. Wie süht dat ut?"   "Ach watt," meen Elli, "klemm se doch eenfach ünner de Arms, denn süht se doch keen Minsch."
So mokte se dat denn ok.
As se nu bit an de Kneen int Woter stünnen, keem ganz opgeregt een lütt Bengel anlopen un bölk: "Tante, Tante, bevör du de beiden lütten Farkens versupen deihst, kannst mi de leever schenken!"

Inhalt:
Zwei Frauen wollen nackig baden gehen. Die eine Frau hat Bedenken wegen ihrer grossen Brüste. Die andere meint, sie könne sich die unter ihre Arme klemmen. Ein kleiner Junge sieht das und ruft: "Tante, bevor du die kleinen Ferkel ertränkst, kannst du sie mir lieber schenken."

 

Petersill!

As Jungs hebbt wi leever an de Dang speelt, as int Huus to sitten. Deshalv seh man jümmers gau to, dat man noh de School fix ut Huus keem.
Eenmol, dor klappte dat aver ni so recht. Modder har to Meddag frische Supp kokt, un eer fehlte noch een beten Petersill.

Se kreeg mi denn tofoten, ik sull gau mit dat Fohrrad no de Goorn fohrn un wat holen.
Dat passe mi jo gorni in de Krom! Min Kumpels töven al op mi, aver hölpt' jo allns nix.
Dor keem min Fründ Gerd op de Idee: "Mensch, du holst eenfach een Strunk Gröönkohl, süht doch genauso ut. Denn brukst gewiss nie mehr wat ut de Goorn hol'n!"

Ik heff dat so mokt! Aver dat keem ganz anners, as wi uns dat dacht harn.
Eerstmol geev dat een Fellvull, un denn, wat noch leeger weer, ik müss veer Wuchen lang jeden Nohmeddag in de Goorn hölpen!

Sietdem weet ik genau, wie de Petersill utsüht!!!

Inhalt:
Ich sollte als Kind Petersilie aus dem Garten holen. Damit ich in Zukunft davon verschont würde, habe ich Grünkohl mitgebracht. Hatte böse Folgen.

Dat Paddelboot!

As Kinner vun de Dang harn wi ok geern mol een eegen Boot hatt. Blos dorvun kunnen wi nur drömen, denn wer een Boot har, bruukte dat sölvst.

Dorüm keemen wi Jungs op de afsönnerlichsten Ideen. Dor wörn oole Autoreifen tosomenbunnen, Breder bobenop packt un denn güngt rop op Woter.
Dor wörn sik oole Tunnen oder Waschbaljen holt, een poor Steen rinpackt, dormit se een beten deeper int Woter leegen un denn wör dormit lospaddelt.
Oder man sett sik eenfach op een Benzinkanister un fohr dormit los.

Eenes Doges keem Heine mit een wunnerschönet Paddelboot an.
Dat weer een holten Swienstrog, fast dree Meter lang. Vöör har he mit Fischkistenbreder een Spitz annogelt, un as Paddel har he een Bessenstöhl mit twee Brettstücken an.

Da Woter weer speegelblank un Hein paddel an de Strand lang. Noh een Tied föhr he denn ok mol een beten wieter rut.
Mit eenmol keem de Tollkrüzer vun buten rin un smeet düchti hohe Wellen.
As se bi Heine un sin Boot ankeemen, hauten se dat Paddelboot vull un dat Ding güng ünner.

Dormit weer klor, mit dütt Paddelboot weer keen Stoot to moken!

Inhalt:
Ein hölzener Schweinetrog taugt als Paddelboot nicht viel!

 


Home


Norddeutsche Art

 

 

 

Kostenlose Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!