Bübi Gerdau und seine Handwerkergedichte


 

Was auf dieser Seite steht:

-Das Arbeitsjahr 1987- Zum Richtfest - Haus Hansen - Der Maurer - Einweihung eines Wintergartens - Auf Montage - Zum Richtfest 2 - För de Bruutöllern -

 

 

 

Zum Richtfest

Der Rohbau steht, dazu als Krönung,
der Dachstuhl für die neue Wohnung.
Drum wird gefeiert hier und heute,
damit in Ewigkeit die Leute,
die diesen Bau erstellen lassen,
das Glück erfahren stets in Massen.

Wir wünschen Euch, Geli und Jürgen,
und dafür kann ich mich verbürgen,
auch Euern Kindern und J. Freier,
das gut gelingt heut' diese Feier.
Denn wenn sie klappt, die alte Sitte,
steht auch das Glück in Eurer Mitte!

Wir wünschen auch, das stets die Sonne,
die doch verbreitet soviel Wonne,
auf dieses Dach scheint immer wieder,
bringt Gottes Segen zu Euch nieder,
damit Ihr in Zufriedenheit
hier leben könnt, in Ewigkeit.

Darum Ihr Gäste lasst uns eben,
symbolisch unser Glas erheben,
um auf den Bauherrn und den Seinen,
auf Holz, Beton und allen Steinen,
ein Prost zu sagen, um den Segen
damit auf dieses Haus zu legen.

Haus Hensen

In Wenningstedt, da steht ein Haus,
in schöner, stiller Lage.
Es sah einst wenig schön nur aus,
deshalb gab's keine Frage,
'ne Renovierung muss bald her,
sagte sich dann Frau Hensen,
und fiel es ihr auch anfangs schwer,
sie lies sich nicht mehr bremsen.

Als erstes gab's ein neues Dach,
mit schöner Kupferrinne,
und weil sie ist nicht so vom Fach,
hielt bei Herrn Franz sie inne
und fragte ihn: "Was mach ich nur,
sehr feucht ist das Gemäuer,
es braucht sofort 'ne neue Kur,
so ist mir's nicht geheuer".

Herr Franz, der wußte gleich den Rat,
hier muss man schnell verpressen,
und dann noch dämmen, in der Tat,
das sollt' man nicht vergessen.
Er konnte auch noch, das ist viel,
ihr gleich 'ne Firma nennen.
Die Firma BFM aus Kiel,
die würd' er sehr gut kennen.

Mit dieser wurd' verhandelt dann,
und war sie auch nicht billig,
man wurd' sich einig, sie begann,
die Leute waren willig.
Im Herbst, da wurde ganz gepflegt,
ganz ohne viel Getöse,
die Mauern trocken dann gelegt,
Frau Hensen war nicht böse.

Im Frühjahr dann, so Mitte März,
begann man mit der Dämmung,
trieb auch das Wetter manchen Scherz,
man schaffte ohne Hemmung.
Die Sockelschiene wurd' montiert,
die Platten bald gesetzt,
dann schnell gespachtelt, ungeniert,
der Putz kam ganz zuletzt.

Jetzt strahlt das Haus in neuer Pracht,
sehr freundlich und schön hell,
ich glaub', wie haben's gut gemacht,
und relativ auch schnell.
Zum Schluß wünsch' ich, das Gottes Segen
auf diesem Haus stets liegt,
das jeder, der hier wünscht zu leben,
vom Glück sehr viel abkriegt.
 

Der Maurer!

Es gab einmal so eine Zeit,
wo er sich auf die Arbeit freut',
der Maurer, der mit Kalk und Stein
die Häuser baute, schön und fein.
Ging er des Morgens, mit der Kelle,
hin zu der Arbeit, zur Baustelle,
dann herrschte dort Gemütlichkeit,
denn alle hatten noch viel Zeit.

Als dann die Arbeit früh begann,
mußt' erst einmal der Arbeitsmann,
den Mörtel schaufeln in die Tonne.
Der wurde nun, mit großer Wonne,
mit einem Spaten aufgewühlt,
dann mit der Kelle nachgefühlt,
ob er auch schön geschmeidig war.
Bald war auch dieses alles klar.

Nun kamen bald die Steine an.
Die Schnur wurd' angesteckt sodann,
und schon ging los die Maurerei,
mit Stein auf Stein in Mörtelbrei.
Doch schnell war seine Tonne leer
und neuer Mörtel mußte her.
Auch Steine brauchte er schon bald,
der Arbeitsmann wurd' garnicht kalt.

So ging es weiter, ohne Ruhe,
und qualmten ihm auch mal die Schuhe,
so wurd' geflucht, doch auch gelacht,
es wurde oft ein Spaß gemacht.
Und trotzdem kam die Wand nach oben,
da durft' man gern den Maurer loben,
denn alles hatte Hand und Fuß,
vom Anfang an, bis hin zum Schluss!

Und wie ist es damit nun heute,
was tun sie heut', die Mauerleute?
Sie fahren mit dem Auto hin.
Der Streß vernebelt ihren Sinn,
weil, es beginnt von Anfang an,
mit Mischmaschine und dem Kran!
Es fehlt die Zeit, um mal zu gucken,
man muss sich heute richtig sputen!

Der Mörtel ist schon vorgefertigt,
die Steine kommen stets und stetig,
er kann sich nicht einmal besinnen.
Er muss sofort und schnell beginnen,
weil, sonst nicht lohnt der Kran am Bau.
Der Meister ist doch ziemlich schlau!
Der Maurer zählt da garnicht mit,
was zählt, ist einfach nur Profit!

So muss der Maurer sich heut' plagen.
Darf sich dabei noch nicht mal wagen,
sein krummes Kreuz einmal zu recken,
nicht seine Pfeife anzustecken,
er darf nur mauern, ohne Rast,
in aller Eile, großer Hast.
Bis er dann liegt auf seiner Nase.
Das ist dann seine Ruhephase!

Einweihung eines Wintergartens.

Ein Wunschtraum wurde einst geplant, und lang hat es gedauert,
bis alles war schön aufgestellt, gefliest und auch gemauert.
Zuerst wurd' mal ein Plan gemacht, dann wurde tief gegraben,
denn Fundament und Sohle sollt', das Bauwerk lange tragen.

Doch gar so leicht, wie es hier steht, ist es doch nicht gewesen.
denn welche Mühen es hier gab, ist nachfolgend zu lesen.
Die erste Frage, die sich stellt', wie bringt man den Beton,
nach hinten in den Garten schnell? Doch nicht mit dem Ballon?

Nein, dazu wurde mit Bedacht, wenn auch für recht viel Geld,
mit langem Schlauch, die Pumpe her, von Siemsen schnell bestellt.
Dann wurd' die Masse eingebracht, und das ist nicht gelogen,
sie wurde nun mit viel Geschick und Können abgezogen.

Dann kam der Maurer mit ins Spiel, er mauerte die Brüstung,
Hans-Jürgen riss dann auf das Dach, und das ganz ohne Rüstung.
Nun war mit mal der Maurer weg, war einfach so verschwunden.
Der Günter hat gar lang' gesucht, und Bübi dann gefunden.

Hans-Jürgen hat nun mit Elan, das schwere Holzgebälk
mit Carstens Hilfe unverzagt, schnell, sauber aufgestellt.
Und dann das Dach, sehr große Platten, wenn auch nicht allzu schwer,
wurd bald verlegt und fest verschraubt. Man plagte sich gar sehr.

Dann kam auch Bübi mit ins Spiel, er mauerte von innen,
damit der Fenstereinbau konnt', im Anschluss gut gelingen.
Das klappte auch, so wie am Schnürchen, Probleme gab es nicht,
gelungen ist die ganze Chose, nicht nur aus meiner Sicht.

Dann mußt' der Bau von innen noch, denn Schönheit war das Ziel,
verkleidet werden und gefliest, und das mit großem Stil.
Dies ist gelungen, wie man sieht, die Arbeit ist vollbracht,
den Wintergarten kann man sehen, in seiner ganzen Pracht.

Dem Bauherrn nebst Familie, möcht ich mit diesen Zeilen,
das Beste wünschen und viel Glück und Muße zum Verweilen
in diesem Anbau, ohne Stress, dazu noch Gottes Segen,
den er mög' legen auf dies Haus, auf alle die hier leben!

 

 

Auf Montage 1990.

Am Sonntag geht schon los die Hatz.
Beim Tasche packen hilft dein Schatz,
weil sonst du vieles noch vergißt,
was in der Woche du vermißt!

Am Montagmorgen, um halb vier,
steht dann das Auto vor der Tür,
das dich soll, auf direktem Wege
zur Arbeit bringen, ohne Schläge.

Du steigst dann ein, doch welch ein Graus.
Wie sehen die Kollegen aus?
Verkatert noch und ziemlich müde,
so klingt das "Moin" auch etwas rüde.

Doch bald schon, nach 'ner halben Stunde,
kommt Stimmung auf in dieser Runde.
Denn jeder muß, von den Geschichten,
die er erlebt hat, gleich berichten.

So wird das Wochenend' beschrieben,
erzählt, was jeder hat getrieben,
gelogen wird, und viel gelacht,
bis man am Ziel ist, um halb acht.

Zu allererst bringen wir hier,
die Taschen in das Nachtquartier.
Gefrühstückt wird noch, auf die Schnelle,
dann geht es flugs hin, zur Baustelle.!

Dort geht dann los die Plackerei,
bis Mittag hin, so um halb zwei.
Zum Essen geht's dann, ins Gemäuer,
wo 's reichlich gibt, und nicht zu teuer.

Das Wühlen geht dann wieder los,
so bis halb sechs, man kann ja blos,
dann nur noch eine knappe Stunde
einkaufen gehen, mit der Runde.

Nun geht es Heim, mit allen Mannen.
Man muß sich schließlich auch entspannen,
für'n nächsten Tag, der auch wird schwer.
Denn Leistung will man, bittesehr!

So geht es weiter, alle Tage,
bis Freitagmittag, ohne Klage.
Dann wird der Bau noch aufgeräumt,
und dann nur noch davon geträumt,

wie schön das Wochenende wird!
Lief diesesmal auch nichts verkehrt
zu Hause, lief dort alles glatt?
Dann rein in'n Bus und ab die Fahrt.

Ist man am Abend dann zu Hause,
hat man noch lange keine Pause.
Man muß dann noch die Wäsche waschen,
weil, Sonntag braucht man ja die Sachen!

Am Samstag geht man dann einkaufen,
geht dann vielleicht noch einen saufen,
denn nur an diesem Tag geht's noch.
So trägt man das Montagejoch!

So laufen die Montagewochen,
mit schaffen, schlafen und auch hoffen,
dass doch zu Hause nichts geschieht!
So sagt sich mancher, der dies sieht:

"Dafür verdient Ihr auch viel Geld."
Viel Geld, sagt dieser große Held?
Wir kriegen dafür, das ist stark,
im Monat grad' zweitausend Mark!

Zum Richtfest.

Heut' steht der Bau in voller Pracht,
behütet vom Gebälk,
darüber hoch, hält heut' die Wacht,
der Richtkranz, schön bestellt.

Bis dieses alles war soweit,
gab's Mühen, lang und schwer,
bis dieses Grundstück war bereit,
da mußt' es erstmal leer.

Die Bäume wurden abgesägt,
die Büsche kamen raus,
die Lauben mußten sehr gepflegt
hier weichen, für das Haus.

Dann kam der Bagger und hob aus,
den Boden mit Geschick,
damit der Keller für das Haus
hierher paßte, mit Glück.

Bald wurd' die Sohle betoniert,
die Steine kamen her.
Die Maurer schafften ganz vertiert,
auch wenn es oft war schwer.

Dann kam die Decke für den Keller,
wurd' sauber, schnell verlegt,
es kam Beton, ein guter, schneller,
der alle Lasten trägt.

Mit Poroton wurden die Wände
vom Erdgeschoß geklebt.
Gar fleißig schafften Maurerhände,
nach Oben wurd' gestrebt.

Als alle Wände waren oben,
die Decke obendrauf,
da muß man alle Männer loben,
nahm's weiter seinen Lauf.

Verblendung wurde dann gemauert,
aus Steinen, rauh und rot.
Es hat auch garnicht lang' gedauert,
und alles war im Lot.

Als bald die Trempel oben standen,
und beide Giebel auch,
die Sparren festen Halt hier fanden,
wie es nun mal ist Brauch.

Dann kamen auch die Zimmermänner,
mit Säge, Winkel, Beil,
und stellten flugs, mit viel Gehämmer,
schön auf ein jedes Teil.

Und heute nun ist aufgerichtet,
der Dachstuhl für das Haus.
Darum hab' ich einmal berichtet:
"Wie sah die Bauzeit aus!"

Wir Kumpels wünschen hiermit allen,
dem Bauherrn, Kind und Frau,
das Glück mög' viel und reichlich fallen,
auf diesen schönen Bau.

För de Buuherrnöllern.

Wiel Ji dat hebbt eerst möglich mokt,
dat wi dat Fest könt fiern,
bring ik nu in uns Moddersprok,
een "Danke" för ju geern.
Denn Richtfest fiert man ni so öft,
int Leven meißt eenmol,
wiel selten man een Huus mol köft,
fiert wi hüüt ohne Quol.

Ji hebbt dat Arvdeel geern verschenkt,
dormit de Kinner buut.
Un wiel dat fix de Kosten senkt,
hebbt ji sik eenfach truut
hier intotrecken, bi  de Göörn,
wie't fröher Gang un Geev,
un oppen stohn söllt alle Döörn
för jeden, un in Leev.

Wi wünscht ju, dat to jede Tied,
de ji levt in dütt Huus,
dat unse Gott sin Hänn ganz wiet
hier över höllt, as Gruß.
He sall sin Segen op de Lüüd,
de hier bald wohnen ward,
un ok op düsset schön Gebüüd
afloden, mit veel Hard.


Home


Festgedichte

 

Das Arbeitsjahr 1987!

Im vierten Monat fing es an.
Mit frohem Mut es jetzt begann,
das Arbeitsjahr bei Firma Mass.
Es wurde diesmal ziemlich nass!

 

Die erste Arbeit war in Kiel.
Dort sollten wir, das war das Ziel,
'nenGiebelmachen,schwuppdiwupps,
mit einem guten Vollwärmschutz.

 

So schickte man uns dann zu dritt,
Jochen und Fredi warn noch mit,
mit einem Bus voll weißer Platten
nach Kiel, um dort behend zu schaffen.

 

Wir bauten erst die Schienen an,
und klebten nun die Platten dran,
die vorher wurden, das war klasse,
gut eingeschmiert mit Klebemasse.

 

Als die dann saßen, bis zur Traufe,
wurd' gleich ein riesig großer Haufe
von Dübeln, ohne zu verzagen,
mit einem Hammer eingeschlagen.

 

Gespachtelt werden sollt' Gewebe,
mit irgend einer solchen Klebe.
Doch jetzt gings los, wie wird's gemacht?
Das haben wir uns nun gedacht.

In dieser Sache warn wir dumm.
Es schickt' der Chef den Jürgen drum,
damit er zeigt' uns diese Chose,
damit es ging nicht in die Hose.

Gesagt, getan, es ging auch gut,
weil alle wir mit frohem Mut
und Freude an die Arbeit gingen.
So mußte es doch auch gelingen.

 

 

Kruska

 

Dann wurden wir hier abgezogen.
Wir sollten jetzt bei Kruska oben
das Haus verschönern, das war klasse,
zu Hause in der Norderstrasse.

 

Zuerst wurd hier jetzt, vehement,
der Sockel von uns abgestemmt,
weil der recht lose war und nass.
Das machte Fredi richtig Spass.

 

Es wurd geputzt dann, dann gewogen,
dann mit der Schnur ein Strich gezogen.
Die Sockelschiene kam jetzt dran,
damit man Platten kleben kann.

 

Damit gings los, doch welch ein Schrecken,
das Haus hatt' hunderttausend Ecken.
Doch keine Angst vor diesem Kram,
hatt' Thorsten, der zur Hilf' uns kam.

 

Der hat die Platten schön geschnitten,
mal vorne an, mal in der Mitten,
mal für die Schrägung, mal ein Stück.
Das er uns half, das war ein Glück.

Schon bald warn alle Platten dran.
Der Eugen uns zur Hilfe kam,
und Horst und Jürgen und der Gerd,
damit auch schön gespachtelt werd.

Als dies geschehen und gelungen,
hat unser Chef darauf gedrungen,
das wir den Putz schnell aufgezogen,
verrieben haben und verschoben.

 

Als dies nun alles ward getan,
baut' Albert Fensterbänke an.
Dann war's für uns, wie's kommen muss,
auf diesem Bau fürs erste Schluss!

 

 

Sylt!

 

Es war nun schon fast mitte Mai,
Da sollten wir, wir waren drei,
nach Sylt herüber, dort zu schaffen.
Das wollten wir auch gerne machen!

 

Am Montagmorgen ging es los.
Die gute Laune war noch gross,
bei Fredi, Rainer und bei mir,
weil, wir waren noch niemals hier.

 

Dort angekommen, erster Schock.
Wir standen vor 'nem großen Block,
wo die Balkone war'n entzwei,
und die wir stemmen sollten frei.

 

Erst legten wir die Kabel hin.
Dann kam uns auch noch in den Sinn,
das eine Rolle schlecht nicht wär',
wenn man sie hätte, bittesehr.

 

Als alles dies geregelt war,
fehlt' uns ein Mann, das ist ja klar.
Doch da hat Dieter vorgesorgt,
er hatte Werner sich besorgt.

 

Dann ging es los, der Fredi stemmt',
ich mit dem Schutt bin hingerennt
zum Rainer, der's nach unten schickte,
den Werner in die Karre kippte.

 

So ging es nun Stunde um Stund.
Wir hauten rein, es ging gut rund,
da kam mit mal, zur Kaffeetime,
die "Wilde Hilde", holt' uns rein.

 

Wir sollten dort, wir warn ganz baff,
trinken, 'ne schöne Tasse Kaff'.
Wir taten es und dankten sehr,
doch später kam davon noch mehr.

 

Am Abend nun, wir wollten sehn,
wie sollt es mit dem schlafen geh'n?
Der Dieter kam, und fuhr voraus,
nach Hörnum hin, zu unserm Haus.

 

Als wir nun kamen an dort, schön,
war weit und breit kein Haus zu sehn,
nur zwei Baracken standen dort.
Am liebsten wär'n wir wieder fort...

 

Doch als wir um die Ecke kamen,
da hörten wir schon unsre Namen,
denn aus 'nem Wagen kam gekrochen,
der Thorsten und der gute Jochen.

 

Nun wurde schnell und ziemlich laut,
das Vorzelt hurtig aufgebaut,
was leider wollt nicht richtig glücken,
denn Stangen haben viele Tücken.

 

Am nächsten Morgen, ohne klagen,
stieg jeder dann in seinen Wagen.
Nach Hörnum fuhren Jo und Torti,
nach Westerland Fred, Rainer, Bübi.

 

Wir machten heute, das ist wahr,
mit den Balkonen alles klar.
Ab Mittag ging der Fredi weg,
zur Süderstraße, Haus Schöneck.

 

Die Wände strahlte er jetzt fein,
von alter Farbe wieder rein.
Am nächsten Tag war'n alle vier,
zusammen, bei der Arbeit hier.

 

Als erstes mußten wir erkennen,
Gesimse waren abzustemmen,
was gut für unsern Schichti war,
denn er stemmt gern, hipp hipp hurra.

 

Es ging auch gut 'ne ganze Weile,
selbst alle Scheiben blieben heile.
Nur Inselwerner hat vertrackt,
mal schnell ein Kabel abgehackt.

 

Als die Gesimse waren fort
von ihrem angestammten Ort,
war'n Löcher hier, es war uneben,
das mußte Werner nun beheben.

 

Er nahm sich seine große Kelle
und warf den Mörtel auf die Stelle,
verrieb ihn fein, und garnicht grob.
Bekam dafür ein großes Lob!

 

Der Rainer mußte dann noch roden,
die Büsche unten, Bäume oben,
damit wir Platz genug dort hatten,
für Sockelschienen und für Platten.

 

Jetzt wurden Platten angesetzt.
Und weil die Sicherung zerfetzt,
mußt' Jochen kommen, um zu richten,
was Fredi tat so oft vernichten.

 

Nach ein paar Wochen, zwischendrin,
bekamen wir die Order. Hin.
Wir sollten an der andern Stelle
den Estrich machen, auf die schnelle.

 

So gingen wir, mit fünf, sechs Mann,
herüber nach der Strandstraß' dann,
um dort den Estrich zu verlegen.
Wir taten uns dort fix bewegen!

 

Der Rainer unten um zu mischen,
der Jochen fuhr die Mischung zwischen,
der Stoffel zog das Zeug nach oben,
ich mußt' es auseinander toben,

 

der Inselwerner zog dann ab
und Fredi machte alles glatt,
doch nicht allein, das wär zuviel,
denn Torti war auch mit im Spiel.

 

Als wir so waren am Malochen,
kam "Hilde" mit mal angekrochen,
und gab uns dann, als Magenstütze,
'nen großen Teller rote Grütze.

 

Wir waren bald schon hiermit klar,
und gingen dann, was logisch war,
zurück zur Süderstraße hin.
Was andres gäb' auch keinen Sinn!

 

Es wurd' geklebt noch manche Platte,
derweil ich jetzt die Aufgab' hatte,
Profile an die Wand zu kleben.
So spielt nun einmal halt das Leben!

 

Dann ging sie los, die Spachtelei.
Der Inselklaus war jetzt dabei,
die Maler auch, ich kann's bezeugen,
der Jürgen, Werner und der Eugen.

 

Es ging so fort, die Bögen sägen,
und jeden Tag ein bis'chen Regen.
Die Fensterbänke, diese lahmen,
sie kamen spät, und doch sie kamen.

 

Sie wurden dann auch schön geschnitten.
Der Teufel hat uns dann geritten,
sie wurden auch, zu guter Letzt,
recht ordentlich nun eingesetzt.

 

Dann wurd' geputzt, fast im Akkord,
für uns war es schon halb wie Mord.
So haben Thorsten, Fred und ich,
es doch gemacht recht ordentlich.

 

Die Maler jetzt, alles im Griff,
gaben dem Haus den letzten Pfiff.
Sie strichen Wände, Fenster, Türen,
und bald konnte das Haus man küren.

 

Und zwischendurch hat die Kolonne,
die selten sah einmal die Sonne,
in Kampen Wände noch geputzt
und jedem Regenguss getrutzt.

 

In Hörnum wurden Giebel viel
geputzt, denn dies' war unser Ziel.
Und Keller wurden, ganz bewegt,
mit Hydroputz trocken gelegt.

 

In List wurd' völlig ungeniert,
die Kante von uns neu saniert,
die Kante vom Soldatenheim.
Sie ist jetzt heil, ganz wunderfein.

 

Und von der Nordseeklinik wurd' berichtet,
all die Balkone sind beschichtet,
und dann, das ist nicht zu vermessen,
die Strandstrasse ist jetzt vergessen.

 

Wir haben dann, ohn' viel Gepolter,
das Haus gemacht von dem Herrn Wolter,
das Hallenbad in List verpreßt,
obwohl wir waren oft gestreßt.

 

Nun, alles dieses konnt' nich klappen,
wenn jeder nicht 'nen kleinen Happen,
von seinem Ego hätt' besonnen,
ein großes Stück zurückgenommen!

 

Wir haben alle, ohne klagen,
den nassen Sommer gut ertragen.
Wir haben auch die große Enge,
gut überstanden ohne Strenge.

 

Wir haben niemals uns gestritten!
Und deshalb möcht' ich alle bitten,
sollt jemals es nach Sylt noch gehen:
Laßt ewig uns so gut verstehen!

 

Bübi Gerdau

Kostenlose Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!