Saalfelder Feengrotten
Einst hervorgegangen aus dem mittelalterlichen Alaunschieferbergwerk
"Jeremias Glück", sind die Saalfelder Feengrotten heute als
farbenreichste Schaugrotten der Welt (Guinness Buch der Rekorde)
weit über die Grenzen Thüringens hinaus bekannt. Zur Geschichte:
Lassen Sie sich verzaubern von diesem märchenhaften Denkmal
der Natur und erleben Sie die Faszination außergewöhnlicher Tropfsteine
und Versinterungen inmitten schillernder Grottenseen.
In weniger als 250 Jahren wuchsen im Verborgenen Stalagmiten und
Stalaktiten in bizarren Formen.
Durch die vielfältigen Mineralien im Gebirge breitete sich eine
bezaubernde Farbenpracht über die Decken und Wände der Hohlräume aus.
Ihre Namen wie Märchendom, Blaugrüne Grotte und Butterkeller
lassen die Mannigfaltigkeit im Berg bereits erahnen.
Seit der Eröffnung der Grotten im Jahre 1914 haben über
16 Millionen Besucher aus aller Welt dieses einmalige
Wunderwerk in den Tiefen des Berges besichtigt.
Den Tiefen der Feengrotten entsteigt ein Wasser, das allen Ansprüchen
an ein erstklassiges Mineralwasser entspricht.
Die Idee, die Grube zur Gewinnung von Mineral- und Heilwasser
zu nutzen und ein Heilbad zu errichten, wurde 1911 durch
einen Vertrag mit der Herzoglich Meiningischen Staatsregierung besiegelt.
So entstand 1927 auf dem Grund der ehemaligen Vitriolhütte das
Quellenhaus, das ab 1928 Verwaltungsgebäude,
Abfüllort für Mineralwasser und auch Sitz des Quellforschungsinstitutes war.
Nach anfänglichen kostspieligen Forschungsarbeiten wurde von 1928
bis zum Versiegen der Heilquelle 1964 Heilwasser verkauft,
ab 1933 bis heute Mineral- bzw. Tafelwasser.
Quasi als Zufallsprodukt erwies sich die Entdeckung der visuellen
Reize der Grotten, deren Farbigkeit und Schönheit einer zauberhaften
Märchenwelt glich.
So entstand um 1911 die Idee zur Errichtung
eines Schaubergwerks, das unter Adolf Mützelburg als Begründer
der Saalfelder Feengrotten realisiert wurde.
Ein unvergesslicher Höhepunkt ist das Bild der berühmten Gralsburg mit ihren Türmen und Zinnen, majestätisch widerspiegeln. Erfahrenen Grottenführer geleiten sie durch die alte Abbaue und vermitteln Ihnen viel Wissenswertes über den einstigen Bergbau, das Leben der Bergleute sowie die Entdeckungsgeschichte der Feengrotten.
|
Der Abbau des grauschwarzen Gesteins begann um 1530 im
Gebiet der heutigen Feengrotten und endete um 1850 mit der
Industrialisierung der Wirtschaft.
Durch Auslagerung des Schiefers gewann man zu damaliger Zeit
Alaun zum Gerben von Leder sowie grünen Vitriol zur Unkrautbekämpfung.
Blauer Vitriol hingegen fand bei der Holzkonservierung
und im Weinbau Verwendung.
Fast 30 verschiedene Minerale mit teils großer Seltenheit kennzeichnen die mannigfaltige Mineralisation in den Saalfelder Feengrotten. Der Alaunschiefer beinhaltet zahlreiche chemisch gebundene Elemente, insbesondere Schwermetalle. Die Kristalle zeigen sich meist nur unter dem Mikroskop in ihrer ganzen Formen- und Farbepracht. Die Tropfsteine bestehen aus dem seltenen Weichmaterial Diadochit. |