Nach fast 2 Jahren traf ich Marcel, den Stuttgarter Freund und Callboy erneut zum Interview. Völlig unverblümt, locker und offen stand Marcel zu meinen Fragen Rede und Antwort.

Stefans Gayworld:

Lang ist´s her, seit dem letzten Interview! Was gibt´s "Neues" in deinem Job als Callboy in Stuttgart! ?

Marcel:

Zuerst einmal möchte ich dich beglückwünschen zu deiner eigenen Site www.Stefans-Gayworld.de die sehr schön geworden ist. Gefällt mir sehr gut! Tja, was gibt´s Neues. Ich arbeite mehr denn je, und nach wie vor in Stuttgart und Frankfurt als Callboy, Begleiter und neuerdings auch als Dressman für geile Herrenunterwäsche eines schwulen Wäscheversands in Süddeutschland. Zum Modeln bin ich eher zufällig gekommen durch einen Freund, der sehr erfolgreich in der Werbung arbeitet.

Stefans-Gayworld:

Denkst du daran, den Dressmann-Job langfristig und dauerhaft auszuüben, oder ist es bloß eine Station auf dem langen Weg zur "Selbstfindung?"

Marcel:

(Lach)... das hast du nun aber schön gesagt! Tja, als Station meines bisherigen Lebens kann Man(n) den Modell-Job schon sehen. Ich bin sehr exebbzionistisch veranlagt. Es macht mich geil, in geiler Under & Beachware vor der Kamera zu posieren. Das war schon damals so, als ich das Casting in Berlin gemacht hatte. Ich schmuse gerne mit der Kamera, und das Ergebnis kann sich, wie mir gesagt wurde, sehen lassen. Was die Selbstfindung betrifft. Die hab ich jeden Morgen, wenn ich in den Spiegel sehe (grins).

               Stefans-Gayworld:                                                      

Ganz schön "eitel?" !

Marcel:

Tja, ich denke das muss Man(n) sein in meinem Beruf. Die Konkurrenz schläft nicht, und seit die Grenzen geöffnet wurden, gibt es so was wie ein "Überangebot" an "Frischfleisch" auf dem deutschen Markt. Doch die wenigsten der Jungs schafft es bis zum professionellen Callboy mit einem festen Kundenstamm so wie ich. Die meisten der Typen landen entweder im Knast, in der Gosse oder unterbrechen ihre Laufbahn mit einer ausgeprägten Drogenkarriere durch Hasch, LSD und nicht selten Heroin.

Stefans-Gayworld:

Wie stehst du zu Drogen! ?

Marcel:

Hm... also ich hab vor vielen Jahren auch mal so zum Spaß Marihuana geraucht. Die Situation war entsprechend, und ich war von den "falschen" Leuten umgeben. Mir persönlich hat das eigentlich nie viel gebracht. Viele meiner damaligen "Szene-Freunde aus München haben gekokst. Mann, wenn du das erlebt hättest, wie "affig" die danach drauf waren! Ich hab es nie probiert. Ich brauch das nicht. Die einzige "Droge", von der ich nicht genug bekommen kann ist guter "Sex" mit einem geilen Kerl!

Stefans-Gayworld:

Gibt es inzwischen einen Mann in deinem Leben! ?

Marcel:

(Grinst) ... Ja, den gibt es seit ungefähr einem Jahr, sieben Monaten und ungefähr zwölf Tagen!

Stefans-Gayworld:

Erzähl mir ein bisschen was über eure Beziehung und eure Interessen!

Marcel:

Robert ist Amerikaner, und arbeitet als Tänzer in Stuttgart. Wir haben uns damals bei einer Party kennen und lieben gelernt. Es hat eigentlich sofort "gefunkt" zwischen uns Beiden. Ich weiss noch ganz genau, dass wir es nicht mehr bis zu mir Nachhause geschafft haben, und wir noch während der Party im Garten, wo ein Geräteschuppen war leidenschaftlich und hingebungsvoll gefickt haben. "Den oder Keinen!" hab ich mir damals gedacht. Und ich hab wieder einmal bekommen, was ich mir "gewünscht" hatte. Um ein Haar wären wir damals von anderen Partygästen entdeckt worden, die ebenfalls ein ungestörtes, lauschiges Plätzchen zum "Strickmuster" austauschen gesucht hatten.

Stefans-Gayworld:

Man(n) sagt, Amerikaner wären alle sehr "prüde" und "verklemmt?"

Marcel:

Da bildet Rob wohl die große Ausnahme! Klar, wenn ein Amerikaner mit seinen Kollegen unterwegs ist, oder mit anderen Landsleuten spricht, fällt die Artikulation nicht ganz so "blumig" und "locker" aus, als wenn wir zwei zusammen sind und ganz "normal" miteinander reden. Rob ist eben ein "öffentlicher" Künstler, und da gilt es schon, sein Gesicht in der Öffentlichkeit ein bisschen zu wahren. Ich habe es bis heute nicht geschafft, Rob davon zu überzeugen, dass Man(n) in Deutschland lediglich mit einem Handtuch bekleidet in die Sauna geht. Erst neulich wurden wir in einer großen Saunalandschaft fast rausgeschmissen, weil Rob sich weigerte, seine Shorts auszuziehen (lach)... wirklich wahr! Aber wenn ihm der Sinn danach steht, und nicht nur der, dann ist ihm jedes Plätzchen recht, um sich mal eben "Luft" zu verschaffen. Dann darf es auch schon mal ein Autobahnparkplatz zur Mittagszeit oder der Lift im Theater zwischen dem 1. und 3. OG sein. Man(n) ist ja schließlich "flexibel".

Stefans-Gayworld:

Nun will ich das ja schon wissen. Gibt es ein "flexibles" Highlight! ?

Marcel:

Das Schärfste was ich mit Rob bisher in Sachen Sex erlebt habe war, das wir einen Ausflug ins schöne Allgäu gemacht haben. Dort haben wir innerhalb 3 Tagen alle Ludwig Schlösser angeschaut. Wer schon mal dort war weiß, dass Man(n) mit unter sehr lange warten muss, bis Man(n) hinein kommt. An diesem Tag dauerte es besonders lange, und noch während wir in der langen Schlange zwischen all den mit Fotoapparaten bewaffneten Japanern standen, die sich hektisch und aufgeregt miteinander unterhielten, bekam ich Rob´s Ding "verbraten" der in aller Ruhe meinen Gürtel löste, und sich dann von hinten an mich presste. Ein Wunder, das wir nicht "entdeckt" wurden. Ich glaube, das hätte ich wohl nicht überlebt (grins).

Stefans Gayworld

Wie steht Rob zu deiner Arbeit als Callboy! ?

Marcel:

Eigentlich sehr positiv! Wir sind Beide durch unseren Beruf sehr eingespannt. Verbringen aber jede freie Minute miteinander und sprechen nicht viel über den Beruf. Natürlich gab es schon heftige Konfrontationen zwischen uns, wenn ich wieder einmal mitten in der Nacht von einem meiner zahlreichen "Stammkunden" gebucht wurde, und unser "Nest" wie Rob es nennt, für ein paar Stunden verlassen musste. Oder wenn einer meiner Kunden mir in einem unbemerkten Augenblick einen "Knutschfleck" irgendwo am Körper verpasst hatte, was eher selten vorkommt. Das ist aber doch ganz normal, dass der Mensch der einen gerne hat, dann mal nachfragt, und "berechtigte" Bedenken anmeldet! ?

Stefans-Gayworld:

Robert ist also dein Traummann! ?

Marcel:

Ja! (Antwort kam innerhalb nur 1 Sekunde!) Nicht nur, das Rob genau dem körperlichen Ideal entspricht, das schon seit sehr langer Zeit in meinem Hinterkopf herumgeisterte. Wir haben sehr viele "gemeinsame" Interessen, Hobbys und Vorlieben die wir gemeinsam teilen. Rob ist wie ich sehr intelligent, zielstrebig, ordentlich, ehrlich, und vor allen Dingen treu. Lauter Eigenschaften die ich an ihm, wie auch an mir, sehr schätze und zu schätzen gelernt habe.

Stefans-Gayworld:

Wie kannst du als Callboy von "Treue" reden, wenn du fast täglich mit einem anderen Mann Sex hast! ?

Marcel:

Callboy ist mein Beruf! Ich übe meinen Beruf sehr gerne aus, wie du deinen. Ich liebe meinen Beruf genauso wie meinen Freund. Ich denke, deshalb bin ich auch schon seit Jahren so erfolgreich in meinem Beruf als Callboy tätig, und meine Gäste wissen dies zu schätzen. Wenn ich meinen Beruf ausübe, bewege ich mich für ein paar Stunden "außerhalb" der Realität. Ich gebe mein "Bestes" ohne dabei mein "Bestes" herzugeben. Eben die Liebe und Zuneigung zu meinem Freund Rob. Trotzdem bekommt jeder Gast die entsprechende Wärme und Zuneigung, die er erwartet und für die er bezahlt, ohne hinterher das Gefühl zu haben, um etwas "betrogen" worden zu sein.

Stefans-Gayworld:

Haben sich die Kundenwünsche in den letzten zwei Jahren verändert? ! Gibt es einen "Trend" zu verzeichnen! ?

Marcel:

Unwesentlich! Wenn ich in meiner Lieblingsmediathek vor den Regalen stehe, und mir die Hardcore Neuerscheinungen anschaue, glaube ich, dass es wohl nichts mehr gibt, was es nicht schon gibt. Die wirklich ganz harte Tour wie Kliniksex, FF, Scat (Spiel mit Fäkalien) und die ganz harten S/M Nummern lehne ich nach wie vor strikt ab. Dafür gibt es, wie schon damals gesagt genügend andere Jungs, die dafür ihren "Arsch" hinhalten. Trend? Mir ist aufgefallen, das immer mehr bisexuell veranlagte (Ehe)Männer für ein paar Stunden in die Rolle des kleinen, süßen Teenys schlüpfen und sich dann in Slip, Straps und Stockings sehr gerne aktiv "verwöhnen" lassen. Überhaupt ist der etwas "erzieherische" Ton sehr gefragt bei den Gästen. Nicht immer ganz leicht für mich, aber irgendwie funktioniert´s doch immer ganz prima. Liegt wohl sehr daran, dass ich eine sehr maskuline und männlich dominante Ausstrahlung habe. In meiner Beziehung könnte ich mit diesen "Spielarten" jedoch sehr wenig anfangen. Hier werde ich als "Macho" ganz gerne selber auch einmal dominiert und lass mir zeigen, "wo der Bartel seinen Most holt!" (grins).

Stefans-Gayworld:

Gibt es Zukunftspläne! ?

Marcel:

Klar! Jede Menge! Rob hat leider nur einen befristeten Arbeitsvertrag und dementsprechend ein befristetes Visum, um in Deutschland zu arbeiten. Wir haben schon öfters darüber gesprochen, zusammen in die Staaten zu gehen, und uns dort einen Job zu suchen, der uns Spaß macht. Oder einfach nur die Früchte unserer Arbeit hier in Ami-Land zu genießen. Dolce Vita… quasi.  Wir haben auch schon so manche Nacht davon geträumt, irgendwo im Süden, wo es das ganze Jahr warm ist, eine kleine Bar zu eröffnen und so mit vielen neuen Freunden und Bekannten unsere weitere Beziehung zu leben.

Stefans-Gayworld:

Wäre es da nicht sinnvoll, eine "Lebenspartnerschaft" wie es das deutsche Gesetz ab 1. August vorsieht einzugehen! ?

Marcel:

Jein! Ich denke da sehr altmodisch. Dafür reichen mir ein Jahr, sieben Monaten und ungefähr zwölf Tage nicht aus, um einen solchen "bedeutenden" Schritt zu tun. Abgesehen davon, das Rob kein Freund von "Schwuler-Ehe" ist, behalten wir uns immer ein "Hintertürchen" frei um vielleicht (hoffentlich nie!) sagen zu können": Wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen...aber".

Stefans-Gayworld:

Amerika ist weit! Was ist mit deinen Freunden und deiner Familie hier in Deutschland! ?

Marcel:

Meine beste "Freundin", also quasi meine Mutter würde ich natürlich in die Staaten mitnehmen. Meine wirklich "guten" Freunde hier, müssten eben eine sehr lange Zeit lang ohne mich auskommen. Sie werden es überleben (grins). Von allem "Materiellen" könnte ich mich wohl sehr gut und schnell trennen.

Stefans-Gayworld:

Schon mal dran gedacht, deinen Beruf für deine Beziehung aufzugeben! ?

Marcel:

Nein! Wie schon gesagt ist mein Beruf als Callboy mein "Leben". Und ich liebe mein "Leben" sehr!

Stefans-Gayworld

Was hältst du von dem Gesetzentwurf, das Prostituierte offiziell anerkannt werden, und der Beruf der/des Prostituierten auch in die Sozialversicherung  eingefügt werden soll! ?

Marcel:

Ein ganz wichtiger Schritt! Viele männliche und weibliche Prostituierte landen früher oder später beim Sozialamt weil irgendwann die Gäste "ausbleiben". Seither hatte eine Hure keine Möglichkeit, in die gesetzliche Krankenversicherung integriert zu werden. So blieben viele Huren ohne Krankenversicherungsschutz, weil sie sich die teuren Privatversicherungen nicht leisten konnten. Ebenso hatte eine Hure keine rechtliche Möglichkeit, von ihrem Gast den eventuell nicht bezahlten Liebeslohn gerichtlich einzufordern, da sittenwidrig! Wir leben im 21. Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter!

Stefans-Gayworld:

Was wünschst du dir von der Zukunft! ?

Marcel:

Noch viele, viele Jahre eine weiterhin glückliche Beziehung mit Rob. Ewige Jugend und Potenz, Potenz, Potenz (lach).

Ich wünsche allen Besuchern von Stefans-Gayworld ein schönes Pfingsfest und einen heißen, geilen und langen Sommer 2001

Euer

Marcel

 

 (Anmerkung: der Name *Marcel wurde von mir geändert)
© Stefan 05/01

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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