Klumpfuss-geschichte

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Der 13. Juni 2002 war eigentlich mein schönster Tag; die Geburt unseren Sohnes Len.

Leider ist Len mit einem linken Sichelfuss und einen rechten Klumupfuss geboren. Das war für uns erstmal ein großer Schock, da wir zuvor nie was davon gehört haben und es krass aus sah. Um es zu erklären; Len wäre auf den rechten Aussenknöchel gelaufen.

Die Tage in der Klinik habe ich dann noch mal richtig genossen. Die Tage danach waren Stress pur, weswegen ich Len auch leider nicht stillen konnte.

Die Geburt von dem Racker war kein Ding. Innerhalb von zwei Stunden am 13. Juni 2002 umm 22.32 Uhr mit 3210g und einer Größe von 50 cm und einem Kopfumfang von 36 cm erblickte Len das künstliche Neonlicht im kleinen Kreissaal.
Wir waren überglücklich und uns standen Tränen in den Augen vor Freude, bis Hebamme Brunhild uns sagte, dass unser süßer Len Klumpfuß rechts und Sichelfuß links hat. Aber sie sagte, dass es heut zu Tage kein Problem mehr ist, es zu korrigieren. Somit fing der Stress an. Wir hatten vorher noch nie davon gehört, völlig ahnungslos, was auf uns zukommt.
Am Entlassungstag der Klinik sollte ich schon mal am Vormittag zum Orthopäden in Helmstedt gehen. Von dem Besuch war ich nicht begeistert, da er uns nicht aufklärte woher das kommen kann und die nächsten Schritte wie es weiter verläuft. Dr. Pimer schaute nur, sagte ;"..hmmm,...ja!" Dann sagte er wir müssen nach Braunschweig zum Gipsen, da er die Möglichkeit nicht hat. Die Sprechstundenhilfe wollte in der Klinik anrufen und ausmachen, dass dann jemand da sein, wenn wir hinkommen zum Gipsen. Als ich mit Len aus der Geburtsklinik entlassen wurde, sind wir sofort nach Braunschweig. Als wir ankamen wußte natürlich niemand, dass wir kommen wollten/sollten. Aber Frau Dr. Thieben hat Len dann gipsen können. Sie war sehr hilfsbereit worüber wir froh waren über die Spontanität und Organsisation in der Klinik. Vielen Dank Frau Dr. Thieben.
Die ersten zwei Wochen mußten wir alle zwei Tage zum Gipswechseln nach Braunschweig Melverode zur Orthopädischen Klinik Herzogin-Elisabeth-Heim (HEH). Denn der Fuß wächst ja und somit würde der Gips dann  drücken , logisch oder?
Nachdem war es ca. sechs Wochen lang zweial in der Woche Gipswechsel. Dannach nur einmal in der Woche.
Am 26. September 2002 bekamen wir die Nachricht von unserer Krankenkasse der IKK, dass die Oberschenkelschiene genehmigt und bezahlt wird.

Am 10. Dezember 2002 (auch noch vor Weihnachten) stand die 1. Operation an wo die Achillessehne verlängert wurde. Die Zeit während und nach der OP war Horror für mich. Übersteht Len das gut? Geht auch alles gut? Wie wird es danach weiter gehen? So viele Fragen noch ohne Antwort. Als ich Len (damals 6 Monate jung) an der OP-Schleuse übergeben mußte, konnte ich nur heulen, weil ich nicht bei ihm sein konnte. Gegen 8 Uhr habe ich ihn "übergeben". Und gegen 11.30 Uhr wurde ich zum Aufwachraum gerufen. Ich kam mir so hilflos vor, als Len da so schlafend mit Kabel am Kopf und Drinage am Fuß im Bett lag. Len behielt leider nix bei sich, was das Essen bzw. Milch betraf. Auch im Kinderbett von der Klinik schlief er nicht, wenn er mal geschlafen hat, war es im Kinderwagen. Kaum das ich Essen hatte mußte ich mich um Len kümmern, weil er weinte, oder sich mal wieder übergeben mußte. Kam kaum zum Essen oder kaltes Essen. Die Praktikantin bat sich an, mit Len durch die Fluren mit Kinderwagen zu spazieren, dass ich wenigstens mal in Ruhe frühstücken konnte, was ich sehr nett fand.
Nach einer Woche durften wir dann nach Hause. Kurz vor Weihnachten wurden die Fäden gezogen, also Gips ab, aber das "Gerüst" mit "Sehnenzieher" blieben dran, Fäden wurden gezogen und wieder Gips. Und wir hatten das so verstanden, dass das "Gerüst mit Sehnenzieher" abkommt, welches aber noch ca. drei Wochen dran blieb. Trotzdem war es ein schönes Weihnachtsfest, weil sich Len dann mit abgefunden hat und ihn störte es kaum noch.
Am 14. Januar 2003 kam der Gips ab zur Kontrolle und für eine weitere Woche ein erneuter Gips. Dann weiterhin Oberschenkelschiene.
Im September 2003 bekam Len eine Nachlagerungsschiene und die ersten Antivarusschuhe, aber im Oktober brauchten wir Antivarushalbschuhe und Antivarushausschuhe. Ab der Gipsabnahme (Ende Januar 2003) von der OP mußten wir nur noch alle drei Monate zur Kontrolle.

Nun ist ein neuer Arzt für uns "zuständig". Ein junger hübscher Grieche mit dem tollen Namen Dr. Panajiotis Bouklas. Im September 2004 wurde die Unterschenkel-Nachtschiene genehmigt. Im Oktober 2004 wurde beschlossen, dass Len ein zweites Mal operiert werden muss, da Len immer auf der Außenkante lief. Die zweite OP stand am 18.Januar 2005 auf dem Plan. Sie wurde von Dr. Bouklas und Team durchgeführt.
Die OP stand Len besser durch als die Erste, das Frühstück am 19.01.2005 blieb inkl. Kakao im Magen. Aber auch der "Übergabe" an der OP-Schleuse mußte ich wieder heulen. Aber ich wußte diesmal was auf mich zukommt.Mit dem Ergebnis sind alle zufrieden. Am Samstag den 22.Januar 2005 durften wir auch wieder nach Hause, nachdem wir Dr. Bouklas überzeugen konnten, dass Len es Hause besser verkraftet durch die gewohnte Umgebung, da Len auch wieder Schwierigkeiten beim (Ein-)Schlafen hatte. Kaum das er schlief, durchzuckte es ihn und fing an laut zu schreien und zu weinen. Und das nicht wenig, so konnte auch ich kaum schlafen. Mit der Bedingung, dass wir jeden zweiten Tag eineinhalb Wochen lang zur Gymnastik kommen. Nachdem alles geklärt war und die Gipserei ein Ende hatte, bekam Len nochmal im April 2005 eine "Nachtaußenschiene", auch als Unterschenkelnachtschiene bekannt, die Len dank meiner Nichte Carmen sehr gut annahm.
VIELEN DANK AN CARMEN!!!
Dann waren auch neue Schuhe fällig und 3-BAcken-Einlagen (wo unser Orthopäde der gute Schwabe Dr. Maier meinte, dass es doppelt gemoppelt sei und wir die Einlagen für "normale" Schuhe nehmen sollten, sie wirken der Sichelfußkomponente entgegen).
Meine Krankenkasse hätte auch 3 Paar Schuhe und Einlagen (Eigeanteil wäre dann bei 270,- Euro) übernommen minus Eigenanteil, haben dann aber nur ein Paar Sandalen, ein Paar Geschlossene Schuhe und ein Paar 3-Backen-Einlagen (so "nur" 135,- Euro).
Am 18. Januar 2006 hatten wir einen Kontrolltermin bei Dr. Bouklas. WIr hatten die freudige Nachricht bekommen, dass Len die Schiene nicht mehr tragen muss und seitdem kommt Len mit einmal wöchentlicher Bobath-Gymnastik und Antivarusschuhen super zurecht.

Wenn Ihr noch Fragen zu Lens Klumpfussgeschichte habt, dann mailt mir.

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