Oft werde ich ungläubig gefragt: „Schafe??? Wie kommst du dazu?“ Naja, ich habe auf einem Bauernhof gearbeitet, als dann lammten die Schafe ein zweites mal und da war "ER"! Keine Ahnung warum, aber ich habe mich sofort in ihn verliebt! Die Rede ist natürlich von Pierre! Ich wusste das alle als „Osterlämmchen“ enden sollten und machte mir sofort Gedanken wie ich dies verhindern könnte. Und so kümmerte ich mich um einen Platz
um den Dicken zu retten. Ich verbrachte jede freie Minute bei ihm im Stall, er schlief auf meinem Schoß ein, nuckelte an meinem Finger. Seine "große Liebe" wurde ein paar Tage nach ihm geboren, Cheyenne war gescheckt und auch eine ganz Süße! Sie sprang mir mit Vorliebe auf den Rücken wenn ich mich zu Pierre gelegt hatte. Damals wollte ich noch ein drittes Schaf zu mir nehmen, aber die Kleine war erst ein paar Tage alt und lag eines Morgens tot im Stall... Sie war bildschön! Mit ihren hellbraunen Augen und ellenlangen Beinen, den winzigen Löckchen...
Irgendwann war es soweit und ich nahm die zwei mit. Sie kamen auf einen Bauernhof, der liebe Bauer dort bot mir seinen Stall zur Nutzung an den ich Anfangs mit zwei Pferden teilte, und ich half ihm als Gegenleistung dafür jeden Tag bei seiner Arbeit.
Pierre und Cheyenne sind die liebsten Schafe die es gibt! Wir gehen mit ihnen spazieren, sie folgen uns und hören super, auch Fahrradtouren haben wir mit ihnen durch den Wald gemacht. Sie kuscheln so gern und würden mir am liebsten nie von der Seite weichen. Das hat aber den Nachteil das ich sie nicht in einer strombetriebenen Koppel halten kann, denn für Pierre ist das kein Hindernis, und wenn ich noch so viele Drähte spanne. Ich versuchte es 1 ½ Jahre, doch leider kamen sie immer wieder mit mir mit. Deswegen lebten sie am Pflock.
Leider verunglückte Cheyenne eines Tages. Pierre riss sich los und versuchte Hilfe zu holen, doch diejenigen die da waren nahmen ihn nicht ernst. Und er versuchte doch nur verzweifelt seine Freundin zu retten. Als wir es erfuhren war es zu spät, mein Freund brachte beide in den Stall und Pierre bettelte das sie aufsteht, er kratze mit seiner Pfote auf ihr herum... Als wir sie mitnahmen drehte er total durch, er schrie und versuchte aus dem Stall zu kommen.
Wir kamen kurz darauf wieder und gingen mit Pierre zu einem Nachbarn. Der wollte seine Schafe verkaufen (sie sollten auf einem türkischen Fest ausbluten) und so nahmen wir erst Mercedes zu uns. Pierre akzeptierte sie, doch er liebt sie nicht so wie Cheyenne und das wird sich wahrscheinlich nie ändern.
Pierre erschrickt heute noch und bleibt dann wie versteinert stehen wenn ein Motorrad kommt. Er ist dann für eine kurze Zeit wie abwesend - wahrscheinlich errinnert er sich immer wieder an seine Cheyenne. Mercedes versteht sich nun super mit Pierre. Ich denke das sie ihm ein wenig hilft über Cheyenne´s Tod hinweg zu kommen, auch wenn sie nie ein Ersatz für sie werden wird. Irgendwann hatte ich endlich die Möglichkeit Festkoppeln zu bauen. Seitdem können sie toben und springen wann sie wollen und müssen nicht mehr an den doofen Pflog. So können sie auch jederzeit zusammen kuscheln und die Schafe sind nun wunschlos glücklich. *g*
Seit Chánell hier eingezogen ist hat Pierre sich wohl wieder etwas verliebt. Er beschützt "seine Frau" und ist die meiste Zeit bei ihr. Pierre ist der Chef der Bande und immernoch ein ganz verschmuster. Allerdings hat er auch seinen Dickkopf und wenn ihm etwas nicht passt wird man schon mal etwas "geschupst".
Simone ist Pierre´s Patentante!