„Gesegnet sind die, die zu jeder Jahreszeit Frieden pflanzen“
Tubwêhûn lahwdai schlamâ dawnau(hie) d’âlaha nitkarûn
>>Das Vaterunser<<
Vaterunser (aramäisch) Jesus sagte: |
Übersetzung Lutherbibel Matthäus 6:9-13 |
Neuübersetzung aus dem Aramäischen |
Abwûn d’bwaschmâja |
Unser Vater im Himmel. |
O Gebärer(in)! Vater-Mutter des Kosmos. |
Nethkâdasch schmach |
Dein Name werde geheiligt. |
Bündele Dein Licht in uns - mache es nützlich: |
Têtê malkuthach |
Dein Reich komme. |
Erschaffe Dein Reich in Einheit jetzt. |
Nehwê tzevjânach aikâna d’bwaschmâja af b’arha |
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. |
Dein eines Verlangen wirkt dann in unserem - wie in allem Licht, so in allen Formen. |
Hawvlân lachma d’sûnkanân jaomâna |
Unser tägliches Brot gib uns heute. |
Gewähre uns täglich, was wir an Brot und Einsicht brauchen. |
Waschboklân chaubên (wachtahên) aikâna daf chnân schvoken l’chaijabên |
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. |
Löse die Stränge der Fehler, die uns binden, wie wir loslassen, was uns bindet an die Schuld anderer. |
Wela tachlân l’nesjuna ela patzân min bischa |
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. |
Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen, sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält. |
Metol dilachie malkutha wahaila wateschbuchta l’ahlâm almîn. |
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. |
Aus Dir kommt der allwirksame Wille, die lebendige Kraft zu handeln, das Lied, das alles verschönert und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert. |
|
|
Wahrhaftig – Lebenskraft diesen Aussagen! Mögen sie der Boden sein, aus dem alle meine Handlungen erwachsen. |
Amên |
Amen |
Amen |
Erklärungen zu den Zeilen des Vaterunser
Zeile 1: „Unser Vater im Himmel!“ (Lutherbibel)
Am Anfang des Gebetes steht der göttliche Schöpfungsprozess und der Segen, der allem Elternsein entspringt.
Zeile 2: „Dein Name werde geheiligt“ (Lutherbibel)
In der zweiten Zeile kehrt die Wurzel – göttlicher Name, Licht, Klang, Erfahrung – in einer spezifischen Form zurück. In der ersten Zeile wurde die Geburt über das Universum verteilt; es war Teil der zugrundeliegenden Einheit, in der alles lebt. An dieser Stelle erklären wir, dass der Name heilig sein soll (heilig = von Gott geweiht, gesegnet / sakral, nicht weltlich)
Zeile 3: „Dein Reich komme“ (Lutherbibel)
In der dritten Zeile wird der heilige Raum in uns als Ort benutzt, an dem wir uns die neue Schöpfung vorstellen und uns darauf vorbereiten können.
Wenn der innere Tempel des Friedens und der Hingabe einmal errichtet ist, können wir diesen Herzensort benutzen, unsere Ziele zu klären und zu einem Verständnis für Kreativität in unserem Leben zu gelangen.
Zeile 4: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“ (Lutherbibel)
In der vierten Zeile begegnen sich Himmel und Erde in Handlungen des Mitgefühls. Wir haben uns an unsere Quelle erinnert, die Quelle aller Elternschaft.
Zeile 5: „Unser täglich Brot gib uns heute“ (Lutherbibel)
Die fünfte Zeile erinnert uns in vieler Hinsicht daran, dass wir nicht nur die grossartige Vision der Einheit in Gottes Schöpfung brauchen, sondern auch den nächsten Schritt: die Nahrung oder Einsicht für genau diesen Augenblick.
Zeile 6: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ (Lutherbibel)
Während die vorherigen Zeilen eine mehr körperliche erdhafte Art der Segnung ausdrückt, verlangt diese ein tieferes Loslassen: Vergebung. Dies ist ein weiteres Geschenk, welches wir uns gegenseitig machen können, eine Gelegenheit, Fehler loszulassen, die uns selbst und andere in >>Knoten<< verstricken. Wir vergeben uns dabei nicht nur Übergriffe, die uns selbst untereinander galten, sondern auch Übergriffe der Erde und all ihren Lebewesen gegenüber.
Zeile 7: „Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen“ (Lutherbibel)
Diese beiden Zeilen sind wohl am wenigsten verstanden und am fehlerhaftesten übersetzt worden, denn am allerwenigsten führt uns Gott in Versuchung.
Zeile 8: „Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“ (Lutherbibel)
Die Gelehrten sind sich nicht einig, ob diese Zeile ursprünglich in Jesu Gebet enthalten war. Am Schluss kehren wir zur kreativen Schau Gottes zurück, zu der Kraft, die Visionen zu verwirklichen, und zur Schönheit, die den Visionen Anmut und Kunstfertigkeit verleiht.
Ich hoffe, ich habe Euch nicht verschreckt oder wütend gemacht, denn für beides besteht wirklich kein Grund. Vielleicht habe ich es geschafft Euch ein anderes Verständnis des „Vaterunser“ zu vermitteln.
Herzlich, Alexandra