Glauben der Indianer und Christen

Wakan Tanka       

The Great Mystery

 

 

Statement

 

Gestehen muss ich zu Anfang, dass ich mich als Suchende bezeichne. So, in der Tatsache, dass ich Christin bin, allein, bin ich nicht glücklich. Meinen Glauben, so wie ich ihn verstehe, empfinde ich, salopp ausgedrückt, als angenehm. Wenn da nur nicht ein paar Fakten/Einzelheiten wären, die mich traurig stimmen(gelinde ausgedrückt). Was haben wir „Christen“ im Namen des Glaubens für Unheil in der Vergangenheit und in der Gegenwart angerichtet! Alles hinter unserem vorgeschobenen Glauben. Vorgeschoben sage ich, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Gott all das wollte/will.

Ich liebe Gott und glaube, dass er mich auch liebt, so unvollkommen und fehlbar wie ich bin. Gott weiss, dass ich weiss, er ist immerdar, omnipräsent.

Auch wenn ich mich nicht einverstanden damit erkläre, wie fehl interpretiert, einseitig und selbstherrlich Gott von egoistischen, machtgierigen und profitgeblendeten Menschen dargestellt und missbraucht wurde/wird, bin ich Christin.

Eine Laudatio auf den christlichen Glauben kann ich hier nicht liefern. Ich kann Euch kundtun inwiefern ich verstehe und wie „Glaube“ für mich glaubensfähig ist und mir eben diesen Halt gewährt, den ich mir von Gott erhoffe.

Anhand des „Vaterunser“ kann ich, so glaube ich, Euch dies ein wenig klarer machen.

Da heisst es:          Und führe uns nicht in Versuchung

Ich sage:               Und führe uns in der Versuchung

·        Lass uns Augen und Herzen öffnen, für all die Weisheiten dieser Welt

·        Lass uns verstehen und stark sein, dass wir ehrlichen Herzens weitergehen können, auch wenn wir gestrauchelt sind

·        Lass nicht zu, dass wir verurteilen ohne verstanden zu haben

·        Verstosse uns nicht, wenn wir nicht gehorchen können. Nimm unsere Hand, halte uns fest und sage; du bist nicht allein, ich bin bei dir.

Wer mehr vom „Vaterunser“ wissen möchte, der klickt auf das folgende Zeile.

 

Vaterunser

 

 

                                        

 

Lakota Belief and Ritual von James R.Walker

James R.Walker überliess uns eine aussergewöhnliche Sammlung von authentischen Dokumenten über die Traditionen der Lakota, über ihr Wissen und ihre Kenntnisse. In dieser Sammlung erzählen / lehren uns Stammesangehörige der Lakota über die Energie, Tiefe und phantasievolle/einfallsreiche ergründliche Charakteristik der Lakota-Antwort, besonders auf kulturelle, soziale und ökologische Herausforderungen.

James R.Walker beschreibt Volksweisheiten, die mündlich überliefert den amerikanischen Völkermord überlebten und finden mitunter Schutz/Zuflucht in der Wahrheit der Dokumente die vergangene Wege des Denkens und der Bezug zu ihren Verbindungen/Zusammenhängen aufzeichnen.

James R.Walker hat tatsächlich mit Häuptlingen, Medizinmännern, Führern, Jägern und Weisen der Lakota gesprochen und ihre Worte aufgeschrieben.

 

                                       

 

Wakan Tanka - The Great Mystery - Das Grosse Geheimnis

 

Der 1. Rang ist der der ranghöchsten Götter, die da sind:

Wi - Sonne, das Oberhaupt aller Götter

Skan - Himmel, der Grosse All-mächtige Geist

Maka - Erde, Ahnfrau von Allem über der Welt und Ernährerin Aller

Inyan - Stein, der Ursprung, Quelle aller Dinge

 

Der 2. Rang ist der der vereinigenden, bindenden Götter, die da sind:

Hanwi - Mond, erschaffen durch Wi, um ihr Begleiter, ihr Pendant, Gegenstück, Leitfaden zu sein

Tate - Wind, erschaffen von Skan, um sein Begleiter, sein Pendant, Gegenstück, Leitfaden zu sein

Unk - Streit / Zank / Behauptung, erschaffen von Maka, um ihre Begleiterin, ihr Pendant, Gegenstück, Leitfaden zu sein, wurde jedoch in die Wasser verbannt und ist Ahnfrau aller üblen, bösen und schlimmen Wesen/Geschöpfen

Wakinyan - der Beflügelte, erschaffen von Inyan, um seine aktive Verbindung, Vereinigung zu sein

 

Der 3. Rang ist der der vier untergeordneten Götter

Ta Tanka - der Büffel Gott, der Schirmherr/Patron der Zeremonien, Gesundheit und Vorsorge/Proviant der Nahrung und Medizin

Hu Nonp - der Bärgott, der Schirmherr/Patron der Weisheit

Wani - die vier Winde, die Lebenswichtigen, Vitalen und die Wetter

Yum - der Wirbelwind, Gott des Zufalls, der Möglichkeiten, des Spiels und der Liebe

 

Der 4. Rang ist der der untergeordneten, niedrigen Götter

Nagi - der Geist der Stimmung, der persönlichen Einstellung, des Elans und der Laune

Niya - der Geist, das Gespenst

Sicun - der Intellekt

Nagila - das unkörperliche Selbst der irrationalen(gefühlsbetonten) Dinge

 

Diese sechzehn Götter sind eigentsändige, aber persönliche Manifestationen des einen höchsten/obersten Seins und dieses Sein ist Wakan Tanka, die Grosse Mysterie.

                                       

Skan schuf aus seinem Kern(Wesentlichen) eine Tochter als Vermittlerin und nannte sie Wohpe. Er stiftete mit ihr göttliche Eigenschaften/Merkmale und macht sie zur Schirmherrin/Patronin von Harmonie, Schönheit und Vergnügen. Sie ist schöner als alle anderen Existenzen

Inyan hat zwei Nachkommen. der Ältere brachte vier ausgewachsene aus einem Ei in unnatürlicher Art und Weise von Wahinyan. Sein Name war Ksa und er war Gott der Weisheit/Klugheit, aber er wurde der Kobold des Unheils/Schadens und sein Name ist Iktomi. Der zweite Sohn von Inyan ist Iyo, der völlig übel/böse ist und der Oberhaupt von allen üblen, bösen Existenzen ist. Er beging Inzest mit seiner Mutter Unk und ihr Nachkomme ist ein sehr schöner, sehr verführerischer und sehr betrügerischer, falscher, hinterhältiger Dämon, dessen Name Gnaski ist.

 

Dieses sind Charakter, die am meisten in der Mythologie erscheinen. Die Sagenmärchen geben die Entstehung der Götter und aller Kreaturen wieder. Eine Kurzhandlung dieser Bezüge zu den vier ranghöheren Göttern ist diese:

 

                                       

 

         Bevor es irgend etwas anderes gab, oder irgend eine Zeit, war Inyan, und sein Geist war Wakan Tanka. Han existierte bereits, aber wirklich/reell ist sie nur das Schwarz der Dunkelheit/Finsternis. Inyan war sanft und formlos, aber er hatte alle Macht. Die Macht war in seinem Blut und sein Blut war blau. Er sehnte sich nach jemandem, dem er alles über seine Macht beibringen könnte. Da konnte niemand anderes sein, würde er diesen nicht aus sich Selbst heraus erschaffen. Würde er das tun, müsste er ihm Eigenschaften/Kenntnisse aus seinem Geist verleihen und ihm einen Teil seines Blutes geben. Soviel Blut von ihm fliessen würde, so viel Macht/Kraft würde von Inyan gehen.

Inyan beendete die Erschaffung eines Anderen als Teil von sich selbst, um das Gleichgewicht über die Macht/Kraft zu halten. Er nahm von von sich, bereitete es über und um sich herum, in Form einer grossen Scheibe, deren Rand nirgendwo überhaupt war. Er gab dieser Scheibe den Namen Maka und verleihte ihm einen Geist, den er Maka-akan, den Erdgott nannte.

Um Maka zu erschaffen nahm Inyan so viel von sich Selbst, dass er all seine Venen öffnete und all sein Blut floss aus ihm und er schrumpfte und wurde machtlos / kraftlos. Als sein Blut floss wurde es zu Wasser und es ist Wasser.

Jedoch Macht / Kraft kann in Wasser nicht bleiben / sich erhalten / bestehen bleiben, somit trennten sie sich und wurden Existenzen in Form eines grossen blauen Doms dessen Beginn und Ende an Beginn und Ende an Beginn und Ende Makas beginnt und wie dieses doch nicht endet. Die Macht / Kraft sind Geister und der blaue Dom, der Himmel, der grosse Geist Skan. Inyan, Maka und das Wasser sind die Welt und Skan ist der Himmel über der Welt.

Maka stritt und zankte mit Inyan, weil er ihr keine eigene Existenz schuf und verlangte, dass er Han vertrieb. Inyan erklärte erneut, dass er nun machtlos war und sie verspottete ihn wegen seiner Impotenz und nörgelte so lange, bis er versprach bei Skan vorzusprechen. Skan hörte die Klagen Makas und die Bitte Inyans sie zu besänftigen. Aus diesem Grund wurde Skan zum Richter erschaffen und ist der höchste und endgültige Richter aller Dinge.

Skan verfügte, dass Maka für immer mit Inyan verbunden bleibt, so wie sie erschaffen wurde. Um sie zu besänftigen erschuf Skan Anp, der kein Ding ist ausser das Rot des Lichts. Skan verbannte Han in die Regionen unter der Erde und platzierte Anp auf der Erde. Dann war Licht überall auf der Erde, da war weder Hitze noch Schatten.

Maka sah sich selbst, nackt und frierend und beschwerte sich bei Skan darüber. Dann nahm Skan von Inyan und von Maka, von dem Wasser und von sich selbst das, was er brauchte, um eine glänzende Scheibe zu schaffen. Diese Scheibe nannte er Wi und verleihte Wi eine Seele, welches Wi-akan, der Sonnengott ist. Er platzierte Wi über dem blauen Dom und befahl ihm über die ganze Welt zu scheinen, alles zu wärmen und für jedes Ding einen Schatten zu bilden. Wi tat, wie ihm befohlen und alles auf der Welt wurde heiss.

Maka hatte keinen Komfort(Trost), ausser den Schatten und flehte Skan an Han auf die Erde zurückkehren zu lassen. Dann befahl er Anp und Han sich gegenseitig zu folgen und liess Raum auf der Welt. Skan befahl Wi vor Anp zu gehen in den Regionen unter der Erde und ihm zu folgen über die Welt. Alle taten wie ihnen befohlen.

 

Dieses waren die vier ranghöchsten Götter und da waren Anp-yetu und Han-yetu errichtet, die ersten Zwei der vier Zeiten, die Tageszeit und die Nachtzeit.

Da sind einige Legenden die zusammen von der Entstehung der dritten und vierten Zeit, die Mondzeit berichten. Ein Beleg davon ist:

 

                                        

 

Die Götter hatten ihre Feste/Festmahle in den Regionen unter der Welt. Skan erschuf Menschen um die Diener der Götter zu sein. Die Menschheit wuchs heran und es wurden viele., so dass Skan sie Pte-Menschen nannte. Der Anführer der Pte, Wa, und seine Frau, Ka, hatten eine Tochter, deren Name Ite war. Sie war schöner als alle Anderen Existenzen ausser Whope. Tate nahm sie zur Frau und sie gebar ihm vier Söhne, Vierlinge, und war wieder in Erwartung. Ite war eifersüchtig auf Whopes Schönheit, so dass Ksa (1.Sohn Inyans) und Gnaski (Sohn des Iyo u.seiner Mutter Unk) sich zusammen verschworen, um sich den Platz Hanwis, als Begleiterin von Wi zu bemächtigen. Ites Mutter, Ka, war eine Seherin und sagte voraus, dass wenn Ite mit Wi zusammen kam, sie und ihre Eltern für immer existieren würden. Darum unterstützten Wa und Ka Ksa und Gnaski in ihrer Intrige. Am Fest der Götter sass Ite auf dem Sitz von Hanwi an der Seite von Wi und er lächelte nur sie an. Hanwi schlug ihr aus Wut ins Gesicht und Tate senkte seinen Kopf in Kummer.

Darum verdammte Skan Ite, dass ihr ungeborener Sohn sie verlassen solle und sie müsse von nun an und für immer auf der Erde mit zwei Gesichtern existieren, eines verführerisch schön, das andere schrecklich scheusslich. Seither ist sie die Zwei-Gesichtige Frau, Anog Ite, die Meinungsverschiedenheiten, Versuchung, Klatsch und Tratsch anstiftet.

Skan verdammte Wa und Ka, dass diese für immer und ewig auf der Erde getrennt existieren müssten, der Eine als ein Zauberer und die Andere als eine Zauberin, und er nannte sie Wazi und Kanka. Seither sind sie Zauberer und Zauberin, die helfen oder behindern, wie sie gerade gefällig oder missgestimmt sind.

Weil Ksa seine Klugheit benutzt hatte, um eine Göttin dazu zu bewegen ihr Gesicht in Schande zu verbergen und einen Gott dazu brachte seinen Kopf vor Kummer zu verbergen, Skan verdammte Ksa, dass er niemals mehr an einem Fest der Götter teilhaben würde und für immer und ewig auf der Erde existieren müsse, ohne Freunde, und seine Klugheit nur noch listig und gerissen sein würde, um seine eigenen Machenschaften zu entlarven. Er nannte ihn Iktomi. Darum ist Iktomi der Inbegriff von schlechtem Anführer der sich daran vergnügt andere lächerlich zu machen.

Weil Wi sich dem Eigensinn einer Frau fügte, entschied Skan, dass Hanwi nicht mehr seine Begleiterin sein würde und er seine Reise alleine bewältigen müsse. Um sie zu entschädigen gab ihr Skan eine Zeit, und diese Zeit ist von wenn sie Wi sehr nahe kommt, bis sie dort wieder ankommt. Diese Zeit war als Hanwi-yetu festgelegt, die dritte der vier Zeiten, die Mondzeit.

 

Es gibt viele Legenden über die Entstehung des vierten von den vier Zeiten, die Jahreszeit. Ein Beleg davon ist:

 

                                         

 

Tate war so verliebt in Ite, dass er Skan bat, ihn und seine vier Söhne und der kleine ungeborene Sohn auf der Erde leben zu lassen, dass sie in der Nähe ihrer Mutter sein könnten. Skan bewilligte diese Bitte und bestimmte, dass die vier Brüder die vier Himmelsrichtungen auf der Welt festlegten. Tate platzierte sein Haus(Lodge) auf dem Zentrum der Erde und seine vier Söhne gingen daran, den ihnen bestimmten Aufgaben nach zu kommen. Sie reisten am Rand der Erde und legten die vier Himmelsrichtungen so fest, dass sie einen Zirkel/Kreis in vier gleiche Teile bildeten.

Während sie das taten, erlebten sie viele Abenteuer und durchlebten viel Elend, gegen sie gesendet von Ibom, Gnaski und Iktomi, während Wohpe, Wazi und Kanka sie beschützten. Diese Legenden erzählen von Verschwörungen, Intrigen, Kämpfen, Eifersüchteleien, Liebe und wunderbaren Heldentaten.

Wohpe verweilte mit Tate während seine Söhne abwesend waren und zählte die Mondzeiten von wann sie von des Vaters Haus weggegangen waren, bis sie wieder darin zurück kehrten. Sie liebte Tates kleinen, ungeborenen Sohn, Yum, als sei es ihr eigenes Kind. Wohpe lehrte Yum zu tanzen und alle Spiele und er liebte sie.

Als die vier Brüder ihre Aufgabe komplett gelöst hatten, gab Skan jedem von ihnen eine der Himmelsrichtungen die sie geschaffen hatten und machte eine Jahreszeit für jede Himmelsrichtung. Er befahl jedem seine Jahreszeit auf die Erde zu bringen und sie während ihrer Zeit das Wetter zu kontrollieren. Er verlieh ihnen dann göttliche Eigenschaften, dass nun die vier Söhne ein Gott sind und er nannte diesen Wani(Vigor) and er machte sie zu Boten der Götter.

Wohpe zeigte ihrem Vater, dass die vier Brüder zwölf Mondzeiten von ihres Vaters Haus abwesend waren, darum bestimmte Skan, dass die zwölf Monate ein Wani-yetu bildeten, die vierte der Vier Zeiten, das Jahr.

Wohpe bat für klein Yum, sodass Skan ihm göttliche Eigenschaften verlieh und machte ihn zum Gott des Tanzes, der Spiele und der Liebe. Aber Yum ist ein sehr wankelmütiger/launischer Gott.

 

                                         Red Hawk

 

Wakan erklärt von Little Wound, ein Oglala, ca. 1886

 

Wakan ist eine Verbindung aus zwei Worten. Es ist wa und es ist kan. Wa bedeutet alles das etwas ist. Es bedeutet auch alles, womit etwas getan werden kann. Wenn jemand sagt wakan, bedeutet es alles was kan ist. Wakan ist etwas das kan ist.

Ein Wakan Mann ist einer der weise ist. Es ist einer der die Geister kennt. Es ist einer der Macht durch die Geister hat. Es ist einer, der mit den Geistern kommuniziert. Es ist einer, der seltsame Dinge tun kann. Ein Wakan Mann kennt Dinge, die die Menschen nicht kennen. Er kennt die Zeremonien und er kennt die Lieder. Er kann den Menschen erzählen, was ihre Visionen bedeuten. Er kann den Menschen sagen, was die Geister möchten, dass sie tun sollen. Er kann sagen, was in der Zukunft sein wird. Er kann mit den Tieren reden und mit den Bäumen und den Steinen. Er kann mit allem auf der Erde reden.

         Die Wakan Tanka sind diese, die alles tun. Diese sind Wakanpi. Wakanpi sind alle Dinge die über der Menschheit sind. Da sind einige der Wakanpi. Die Wakan Tanka sind Wakanpi. Die Geister sind Wakanpi. Existenzen, die Dinge regieren sind Wakanpi.

Die Wakanpi haben Macht über alles auf der Erde. Sie beobachten jederzeit die Menschheit. Sie kontrollieren alles, was die Menschheit tut. Die Menschheit sollte sie in allen Dingen gefällig sein. Wenn die Menschheit ihnen nicht gefällig sind, werden sie ihnen schaden. Wakanpi sollten durch Lieder und Zeremonien erfreut werden. Geschenke sollten ihnen gemacht werden. Die Menschheit sollten sie nach ihren Wünschen fragen. Sie können wie ein Vater zu der Menschheit sein. Aber bösartige Wakanpi sind zu fürchten. Sie tun der Menschheit üble Dinge an. Es gibt viele von ihnen. Der höchste von ihnen ist Iya. Er ist Wakan Tanka.

         Die Menschheit sollte über die Wakanpi nachdenken und tun, was sie erfreut. Sie sollten über Wakanpi denken, wie sie über ihre Väter und ihre Mütter denken. Aber über den bösartigen Wakanpi sollte sie wie über einen Feind nachdenken.

         Tiere können wakan sein. Wenn ein Tier wakan ist, sollten die Menschen es wie einen Wakanpi behandeln, als sei es selbst einer. Dinge die nicht leben können wakan sein. Wenn etwas essbar ist, ist es wakan, denn es spendet Leben. Wenn etwas Medizin ist, ist es wakan und hält das Leben im Körper.  Wenn etwas schwer zu verstehen ist, es ist wakan, denn Menschen wissen nicht, was es ist. Alles, das bei einer Zeremonie benutzt wird und Lieder die den Wakanpi gesungen werden sind wakan, denn sie sollten für nichts anderes benutzt werden. Kleine Kinder sind wakan, denn sie sprechen nicht. Verrückte sind wakan, denn die Wakanpi sind in ihnen. Alles, was sehr alt ist, ist wakan, denn niemand weiss, wann es erschaffen wurde. Jeder mit grosser Macht ist wakan, denn die Wakanpi helfen ihnen. Alles, das sehr gefährlich ist ist wakan, denn Iya hilft ihnen. Alles, das giftig ist oder alles, das berauschend ist, ist wakan weil der Himmel über ihm ist.

Die lieder und die Zeremonien der Lakota sind wakan, denn sie gehören zu den Wakanpi. Ein sehr alter Mann oder eine sehr alte Frau sind wakan, denn sie kennen viele Dinge. Aber ein alter Mann ist nicht wie ein wakan Mann. Wenn er die wakan Dinge gelernt hat, dann ist der Mann wakan. Der Geist jedes Menschen ist wakan und das Gespenst ist wakan.

         Wakan Tanka sind viele. Aber diese alle sind der gleiche eine. Der üble, böse Wakan Tanka ist nicht einer Der Wakan Tanka. Die Wakan Tanka sind über allen anderen Wakanpi. Die Sonne ist Wakan Tanka, der Himmel und die Erde und der Stein. Sie sind Wakan Tanka. Der Donnervogel und der Wind sind Wakan Tanka mit der Sonne und dem Himmel. Die Sterne sind Wakan Tanka, aber sie haben nicht mit den Menschen auf der Erde zu tun. Die Menschheit muss den Sternen keine Aufmerksamkeit schenken.

                                           Rocky Bear

 

Wakan Tanka erklärt von Good Seat, ca. 1886

 

Ich bin ein alter Mann. Ich weiss, was mein Vater sagte. Ich weiss, was sein Vater sagte. In den alten Zeiten, die Indianer kannten viele Dinge. Nun haben sie viele Dinge vergessen. Der weisse Mann hat sie vergessen gemacht, was ihnen ihre Väter erzählt haben.

         Wakan ist alles das sehr schwer zu verstehen ist. Ein Stein ist Wakan. Alles mag wakan sein. Wenn jemand etwas tat, das niemand verstand, ist das wakan. Wenn das was getan wurde etwas ist, das niemand versteht, ist das Wakan Tanka. Wie die Welt erschaffen wurde ist Wakan Tanka. Wie die Menschen zu den Tieren sprechen und zu den Vögeln ist Wakan Tanka. Wo die Geister und Gespenster sind ist Wakan Tanka. Wie die Geister handeln ist wakan. Ein Geist ist wakan.

         In den alten Zeiten, kannten die Indianer einen Grossen Geist nicht. Da sind zwei verschiedene Geister. Wanagi, das ist der Geist (nagi) das einst in einem Menschen war. Nagi (ein Geist) war niemals in einem Menschen. Wenn Wanagi in einem Menschen ist, sein woniya(Atem des Lebens) ist dann wanagi. Wenn ein Mensch lebt, hat er sein woniya(Atem des Lebens) und sein nagi(Geist). Sein nagi ist nicht ein Teil seines Selbst. Sein nagi kümmert sich um ihn und warnt ihn vor Gefahr und hilft ihm aus Schwierigkeiten. Wenn er stirbt, geht es mit seinem wanagi zu dem Geist der Welt (wanagi makoce). Die Geister Welt ist weit jenseits der Kiefern.

         Da gibt es kein Nagi Tanka. So wie die Geister im Geisterland leben und was sie tun, das ist Wakan Tanka. Der Nagi sind die ganze Zeit in der Welt. Sie tun Dinge und sprechen zu Menschen. Dann sind sie wakan. Der wica nagi (Geist eines Menschen) kann auf die Welt zurückkommen um seine Leute zu sehen.

Wenn ein Mensch stirbt, verlässt sein wanagi seinen Körper. Er bleibt für eine kurze Zeit in der Nähe. Es ist gut ihn zu ehren, solange es in der Nähe des Körpers verweilt. Wenn der wanagi nicht verehrt wird, kann es sein, dass es jemandem schadet. Nach einer Zeit, geht wanagi auf die Reise in die Geisterwelt. Sein nagi geht mit ihm, um ihm den Weg zu zeigen. Dann ist wanagi glücklich, wenn er Gesellschaft hat. Wenn ein anderes wica nagi mit ihm geht, ist es besser. Es ist glücklich, wenn es den wamaka nagi (Tier Geist) seines Pferdes und seinen Hundes mitnehmen kann. Es ist glücklich, wenn es wo nagi (Geist der Nahrung) mitnehmen kann. Seine Waffen und seine Nahrung.

         Die Reise ist wakan. Sie ist Wakan Tanka. Der Mensch muss auf einem sehr schmalen Baum einen Fluss überqueren. Wenn er Angst hat den Fluss zu überqueren muss er auf die Welt zurückkehren und für immer auf ihr wandern. Wenn er den Fluss überquert, geht er in die Geisterwelt.

         Die Geister leben in Geistertipis. Sie tun nur, was ihnen Vergnügen bereitet. Da sind Frauen in der Geisterwelt. Sie gebären keine Kinder. Wenn ein Mann einen Feind besiegt, muss der Feind ihm in der Geisterwelt dienen. Wenn ein Mann von einem Feind getötet wird, muss er dem, von dem er getötet wurde in der Geisterwelt dienen. Ein Geist, der einem anderen gedient hat, kann in die Welt zurückkehren und etwas tun, das ihm die Freiheit zurückgibt. Manche weise Männer können die Geister rufen.

         Da sind gute Geister (nagi) und schlechte Geister (nagi). Die schlechten Geister sind immer in dieser Welt. Sie tun nur Unheil. Sie wurden von den guten Geistern aus der Geisterwelt verbannt. Eines Mannes Geist (wica nagi) kann ein schlechter Geist werden. Die Tiergeister (wamaka nagi) können in die Geisterwelt gehen. Nur die Geister von guten Tieren gehen in die Geisterwelt. Die Geister von schlechten Tieren, wie der Wolf und die Schlange gehen nicht in die Geisterwelt.

         Ein Geist ist wie ein Schatten. Es ist nichts. Da sind andere Wesen. Aber diese sind keine Geister. Sie gehören zur Welt. Sie sind wakan. Sie haben Macht über Menschen und Dinge. Sie sind wo wakan (zu dem Geheimnisvollen gehörend). Da sind taku wakan (geheimnisvolle Dinge).

         Der Wakinyan(Donnervogel) ist einer. Der Tatanka(Grosses Tier) ist eines; der Unktehi(einer der tötet), Taku Skanskan(Veränderer), Tunkan(der Ehrwürdige), Inyan(Stein), Heyoka(das Gegenteil der Natur), Waziya(der Norden), Iya, Tate(Winde), Yate(Nordwind), Yanpa(Ostwind), Okaga(Südwind), Iktomi(Spinnenähnliche). Dies sind alles wakan. Die Sonne, der Mond, der Morgenstern, der Abendstern, der Nordstern, die Sieben Sterne, die Sechssterne, der Regenbogen - diese sind alle wakan.

         Alles das sich bewegt oder andere Dinge bewegt hat einen Geist. Menschen geben den Geistern Dinge um ihre Hilfe zu erbitten, oder geben ihnen Dinge, um sich vor ihren Schaden zu schützen. Wenn die Geister von den Menschen wegbleiben würden, dann würde die Menschen sich nicht um sie kümmern, nur für die Geister ihrer Freunde. Die Geister spielen sich oft gegenseitig übel. Der stärkste oder der klügste Geist gewinnt.

         Ein Mensch kann wakan sein und dann haben die Geister vor ihm Angst. So hat der weisse Mann die Geister verjagd. Des weissen Mannes Geister sind sehr weit fort. Sie wollen nicht kommen, wenn sie gerufen werden. Sie können nicht durch Geschenke angelockt werden. Sie kümmern sich nicht um die Lebenden. Des weissen Mannes Geisterwelt ist nirgendwo.

 

                                                

 

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