tinetour

3. Juli 2004. 

Es geht wieder los. Endlich! Schon früh am Morgen machen wir uns auf den Weg nach Lüttich. Im Schlepptau zwei so gar nicht radsportinteressierte Freundinnen, die eine bei ihrer Radrennenpremiere, die andere konnte ich zumindest im April schon mal mit zum Amstel schleppen. Beide sehr gespannt darauf, meinen "Mr. Universe" mal live und in Farbe zu sehen, tja, und meine Hoffnungen für die Tour... irgendwer wird schon da sein, der Armstrongs 6. Sieg verhindert, am liebsten Tyler Hamilton, und für Santi... es konnte ja nur besser werden. Ein erster Lichtblick! Beim Warmfahren kommt er zweimal an uns vorbei! Wow! *g* Für volle Größe auf Bild klickenIm Rennen bin ich dann ganz stolz auf mich, ein so schönes Foto gemacht zu haben. Meine Freundinnen waren zwar etwas enttäuscht, dass sie ihn nicht wirklich erkennen konnten ("Der in pink wars?" "Der soll noch mal was langsamer vorbeikommen!") hehe, da hat wohl jemand das Prinzip von einem Prolog noch nicht so ganz verstanden. 

Abends geht's wieder nach Hause, in die schöne Eifel  und für die nächsten 2 Wochen findet die Tour für mich nur am Fernseher statt. Tja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt/hofft: Auch Hamilton kann nichts gegen Armstrong ausrichten und noch nicht mal Santi ist im Gelben Trikot *g* Immerhin läufts bei meiner Heimmannschaft Gerolsteiner besser (von Hasis Crash mal abgesehen) als im letzten Jahr. Aber das ist auch nicht wirklich schwierig. 

Am 16. Juli geht's für mich dann wirklich los. 

Auf nach Frankreich! 

Zuerst machen wir unsere eigene Tour durch die Alpen und erklimmen jeden Gipfel, na ja, eigentlich nur Télégraphe, Galibier und Lautaret. Dienstags erreichen wir dann Le Bourg d'Oisans am Fuß von L'Alpe d'Huez. Jetzt heißt es irgendwo ein Plätzchen suchen, den Abend zusammen mit anderen Fans verbringen und sich auf eine wunderbar angenehme Nacht im Auto freuen *g* Serpentinen am Galibier

Gaaanz früh werden wir schon wieder wach, es ist noch dunkel. Wohl doch nicht so gut geschlafen, komisch *g*. Wir packen alles Überlebensnotwendige (Wasserflaschen, Sprühdosen und Gerolsteiner Fahne J) ein und es beginnt unser ganz persönlicher Aufstieg. Kennt ihr den Spruch aus irgendeinem tollen Radfahrroman: "Und als ein Zitronenfalter die Spitzengruppe überholte, gaben die meisten Fahrer das Rennen auf." Daran musste ich die ganze Zeit denken, weil es einfach sooo heiß war und da die Sonne auch  noch an den Felswänden reflektiert wurde, kamen wir uns bald vor wie in einem Backofen. Endlich haben wir eine wunderschöne Stelle gefunden, weit weg von allzu peinlichen deutschen "Fans". Jetzt heißt es Sprühdosen auspacken!  

SANTI! SANTI! SANTI! 

... bis ein paar Santiago Perez-Fans zu mir kamen und fragten, ob ich in den Fanclub eintreten will...

hmm ist Santi tatsächlich so in Vergessenheit geraten? Da musste ich natürlich noch Botero dazu schreiben. Wenn ich an die Schmach vom letzten Jahr denke... Da war ich auch in L'Alpe d'Huez, voller Hoffnung, dass Santi in der Lage sein könnte, die Etappe zu gewinnen. Irgendwann hat mich dann ein Italiener mit einem leicht spöttischen Grinsen drauf aufmerksam gemacht, dass sogar Erik Zabel schon vorbei ist, und gefragt, ob ich immer noch auf Santi warten will. Zum Glück ist es dieses Jahr ein EZF *g*. Das Ergebnis der Etappe ist bekannt. Wir machen uns auf den Weg zurück ins Dorf und weiter geht die Fahrt auch schon. Wollen wir uns die nächste Etappe am Col de la Madeleine angucken, oder am letzten Berg, dem Col de la Croix Fry? Der Madeleine ist schon sehr früh in der Etappe, da ist das Peloton sicher noch relativ dicht beieinander. Für volle Größe auf Bild klickenAlso fahren wir zum Col de la Croix Fry, eine sehr gute Entscheidung, wie sich rausstellen soll. Es ist schon sehr spät, als wir ankommen. Wieder eine Nacht im Auto. Same procedure as last day? Same procedure as every day! *g* Früh aufstehen und den Aufstieg wagen. Es war eine ganz tolle Etappe. Fast alle kamen nach den Strapazen der letzten Tage und diesem heftig schweren Abschnitt einzeln oder höchstens in kleinen Grüppchen den Berg hinaufgekrochen. Und Santi hat mich angeguckt, als ich ihn angefeuert hab. Er war wohl ziemlich überrascht, dass er so frenetisch gefeiert wurde. Er hat mich angeschaut!!! *g* Nach dem Col de la Croix Fry heißt es dann "Au revoir les alpes!" Bis nächstes Jahr. Wir fahren nach Grenoble, die dritte Nacht im Auto, langsam gewöhnt man sich dran J. Von da aus geht es dann am nächsten Morgen mit dem Zug zurück nach Hause. 14 h Zugfahrt und ich hatte das Gefühl, dass niemand neben mir sitzen wollte... komisch, hab ich wohl etwas seltsam gerochen? Kann ich mir gar nicht vorstellen! J *g* Zu Hause angekommen, es war ganz später Freitagabend, geh ich nur noch in die Dusche und ins Bett. Schlafen bis Samstagmittag, dann aufstehen, Sachen packen und wieder zurück zum Bahnhof. 

Jetzt ruft Paris nach uns!

Damit ihr mich nicht für ganz bescheuert haltet... Ich musste nach Hause, weil noch zwei Bekannte von mir mit nach Paris wollten, die ich dann "mal kurz" zu Hause abgeholt hab. Vorfreude auf Paris!!! Dieses Jahr ist Santi dabei *freu*! Er kommt sogar mal wieder zur Siegerehrung, weil T-Mobile ja bestes Team geworden ist! Auf den Champs-Elysées ist sogar unser "Stammplatz" an der Sprintwertung auf den Champs ElyseesSprintwertung noch frei. Kein Wunder, um die Uhrzeit! 6 Uhr morgens! Obwohl Danilo die letzte Etappe nicht gewonnen hat, freue ich mich doch für Tom Boonen, den ich auch ziemlich gerne mag. Nach allen Feierlichkeiten und Ehrenrunden geht's dann wieder zurück zum Bahnhof und Montagmorgen komme ich zu Hause an. Montagmittag findet zu Hause in Gerolstein noch der Team Gerolsteiner Empfang statt. Ein schöner Abschluss und viel zu schnell ist die Tour auch schon wieder zu Ende. Es lebe die Tour 2005!

(c) by Tine Michels 

 

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