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Abschiedsrennen Frank Luck     

 Oberhof  12. Juni 2004 

Die Rucksäcke von Altenberg sind noch nicht ganz ausgepackt, die Klamotten nicht trocken, da sitzen wir schon wieder im Zug nach Oberhof und sind einmal mehr vom Charme und der Kompetenz Deutscher Eisenbahner überwältigt. Ich hatte ja so und so eigentlich gar keine Lust, zu Frank Lucks Abschiedsrennen zu fahren. 12000 Zuschauer, dass ist mir einfach zu viel. Das Inchkind und Rita mussten schon ganze Überzeugungsarbeit leisten.

Den Abend verbringen wir dann bei Spaghetti und Wein in unserer FeWo. Für das Oberhofer Nachtleben ist morgen noch genügend Zeit.

Am Samstag morgen nehmen wir einen der ersten Pendelbusse hinauf zum Grenzadler. Es gibt am Morgen noch ein Nachwuchsrennen, das wir unbedingt sehen wollen. Oben herrscht schon beste Stimmung. Bratwurstbuden, Bierbuden, das Übliche eben. Dazu kann man allerhand Andenken an dieses Rennen kaufen... T-Shirts, Schlüsselanhänger, Kaps,  Poster... Karten für die DM im September, über deren Preis Rita dermaßen entsetzt ist, dass sie sich eine schnippige Bemerkung der Verkäuferin einhandelt. Eine nette Idee der Veranstalter sind die Plastetüten, die man als Tüten oder als Plakat verwenden kann, und die jedem beim Einlass in die Hand gedrückt werden. Was es nicht gibt, sind Startlisten vom Nachwuchsrennen. Auch unsere Frage, wie wir an die Strecke kommen, stößt bei den Ordnern auf Verwunderung und Unverständnis. Schließlich verhilft uns dann doch ein jüngerer Herr zu einem Spurt durch den VIP-Bereich zur mobilen Tribüne, von wo aus wir in den Wald gelangen. Dort schenkt uns dann ein Ordner eine Starliste vom Jugendrennen.

Das Stadion ist schon gut gefüllt und die Nachwuchsbiathleten laufen vor einer großartigen Kulisse. Sie starten wie auf Schalke aus versetzten Startpositionen heraus, die vor dem Rennen durch Schießen ( je zweimal Liegend und Stehend)  ermittelt werden. Und weil man in Oberhof das Rad gern neu erfindet und man knappe, einprägsame Namen scheut, heißt das dann "Formel Biathlon Oberhof". Hätte es "Formel B" nicht  auch getan? Naja. 

Bis zum Abschiedsrennen ist nun noch haufenweise Zeit. Wir sehen Frank Peter Roetsch zu, der sich unermüdlich warm fährt. Später erfahren wir, dass er übt!!!, weil er 12 Jahre keine Rollski gefahren ist. Respekt.

Es fängt an zu regnen. Es hagelt. Dann regnet es wieder, und nachdem wir alle nass sind, kommt die Sonne wieder raus.

Nun fahren sich immer mehr Sportler warm: Aktive, Ehemalige, Nachwuchsathleten und Nicht-Biathleten wie der Fipser.

Ole Einar Björndalen hat aus trainingstechnischen Gründen abgesagt, das nehme ich ihm ein bisschen übel. Dafür ist Pascha Rostowzew trotz Beinbruch gekommen und gibt den Startschuss. Mitgebracht hat er Vika Maigurow, den großen Alexander Popow und die Ex-Russen Wladimir Dratschew und Oleg Ryschenkow. (Oder war jetzt Ryschenkow der einzige Weißrusse im Weißrussischen Team?).

Die Deutsche Nationalmannschaft ist selbstredend komplett vertreten und Fisch testet eine neue Sonnenbrille. Auch die Herren Bundestrainer sind mit von der Partie und Fritz Fischer unterhält die Zuschauer mit kleinen Showeinlagen.

Magda Forsberg ist mit Mann Henryk und Sohn Olle da..

Willy Pallhuber, Luggi Gredler, Jean-Marc Chabloz und Petr Garabik gehören ganz offensichtlich auch zu Luckis Freunden, dass sie extra angereist sind.

Von den Ehemaligen begeistert uns vor allem Manfred Geyer, der im Parallelschritt über die Rollerstrecke jagt. Als die Startläufer der unter phantasievollen Namen startenden Staffeln dann fast am Ende der ersten Runde sind, fordert Uller die anderen auf, erst mal auf den Mann, der im Originalanzug von 1972 läuft, zu warten. Dann geht es aber doch schon zur Sache. Obwohl, so richtig ernst wird es wohl nie. Leider stürzt Romy Beer so schwer, dass sie im Krankenwagen abtransportiert wird. Die anderen kommen alle heil ins Ziel. Ricco Groß, Schlussläufer der Fantastischen 4, hätte es als Erster erreicht. Doch vorm Ziel gesellt er sich zu den je ersten drei aller Staffeln und bildet mit ihnen gemeinsam ein Spalier, durch das Lucki dann ins Ziel rollt.

Ein schönes lustiges Rennen.

Leider fängt es wieder an zu regnen. Uns wird allmählig kalt und wir verzichten auf die Party im Stadion und machen uns auf ins Quartier.

Dort wirbt ein Handzettel für ein Biathlon - Event. Für schlappe 165 € pro Person kann man dabei sein. Schießen mit Kati Wilhelm und Katrin Apel, Grillparty, zwei Übernachtungen sind im Preis inbegriffen. Na wenn das kein Schnäppchen ist. Da ist die WM in Hochfilzen richtig teuer. Da kosten drei Übernachtungen und die Karten für zwei WM-Rennen 99 e. Aber vielleicht ist in Oberhof ja das Frühstück auch dabei.

Als wir uns dann ins Oberhofer Nachtleben stürzen, stellen wir fest, dass die Kneipe, für die Kati Wilhelm zur WM Werbung gemacht hat, die WM-Karte rausgelegt hat. D.h., die Getränke sind alle 50 Cent teurer. Ich bin kurz davor , ne Krise zu kriegen. Fast. Wir halten es dann doch recht lange aus. Rita und das Inchkind düsen dann noch in eine Disko, wohin sie ein recht frohgelaunter, aber leicht aufdringlicher Ronny Ackermann verfolgt.  So sind sie dann doch schon vor Sonnenaufgang zurück in unserer FeWo.

Am Sonntagvormittag endet ein lustiges Wochenende. Die Herren und Damen Zugbegleiter machen die Ereignisse vom Freitag wieder gut und sind diesmal wirklich nett.

Was Oberhof betrifft, so entwickelt es sich für mich immer mehr zu den Orten, wo ich nicht mehr hin will. Klar ist es das Mekka des Biathlonsports. Aber wenn so dermaßen daraus Profit geschlagen wird,  schwindet der Charme. Und gerade der hat Oberhof doch immer ausgemacht.

Vor der DM jedenfalls werde ich erst mal meine Fühler ausstrecken. Vielleicht fahr ich dann stattdessen lieber zu einem Europacup, oder gleich nach Hochfilzen. Warum eigentlich nicht?

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