aegypten

 

Unser Kulturtrip auf dem Nil

11.3 - 18.3.2004

Vorausschicken muss ich, dass ich bedingt durch die Tatsache, dass meine Oma 7 Jahre in Ägypten gelebt hat, bereits als Kind ein enormes Interesse an der ägyptischen Kultur entwickelt habe. seit langem hegte ich daher den Wunsch endlich in das Land der Pharaonen zu fahren um auf den Spuren meiner Oma zu wandeln.

Nach langem Hin und Her haben wir uns nun entschlossen anlässlich meines 40ers und anläßlich unseres 15. Hochzeitstages, die beiden im März stattfanden, diese Reise endlich zu unternehmen.

Gebucht war schnell und am Donnerstag 11.3. gings dann endlich los.

Nachdem wir unser Kiddies morgens abgefüttert haben und mit dreitausend Anweisungen (ärgert die Oma nicht, helft beim Frühstückmachen, seid nicht muffig in der Früh.....blablabla.....wozu sagt man das eigentlich alles???) entlassen haben, schwangen wir die Koffer ins Auto und ab gings zum Flughafen. Dort erwartete uns erste Hürde: 3 Millionen Andere, die alle auch beim Check in standen *schrei*.

Nach fast anderthalb Stunden waren wir endlich eingecheckt: Franz saß in der 11 Reihe und ich in der 18. Sollte das Flugzeug also abstürzen könnten wir dabei nicht einmal Händchenhalten – eine grausame Vorstellung. Aber auch dieses Problem haben wir beseitigt und haben ganz einfach die Leutchens im Flieger umgesetzt, bis wir beide nebeneinander saßen *grins*.

Nach 4 Stunden Flug kamen wir in Luxor bei erfreulichen 27 Grad und Sonnenschein an *freu*, wurden von zwei freundlichen Reiseleitern kompetent durch den Zoll und zum Bus geschleust und waren kurz darauf endlich am Ziel:

An Bord der MS Flash II

Es ist dies ein etwas älteres 4 * Sterne- Schiff mit absolut freundlichem Personal, gutem Essen und vor allem mit supernetten Mitreisenden.

Dies war nun gleich der erste Eindruck: Der Eingangs- bzw. Rezeptionsbereich:

Bei einem Begrüßungscocktail in der Bar lernten wir gleich ein paar wirklich nette Leute kennen (links Hans und Christa - rechts "die 3 Steirer" - von denen aber nur zwei am Bild zu sehen sind), mit denen wir eine wunderschöne Woche verbrachten.

Danach wurden uns die Schlüssel ausgehändigt und wir bezogen unsere Zimmer. An Bord gibt es genau vier Suiten. Wir hatten eine davon *juuubel*

Netterweise wurden uns gleich am ersten Abend von unseren neuen Freunden ein Platz an deren Tisch reserviert, so dass wir auch beim Essen immer was zu plaudern und zu lachen hatten.

Nach einer Einführung durch den Reiseleiter Ahmed, begann dann der „Ernst“ der Reise. Erster Tag: Aufstehen um 5.30 Uhr *gääääääääään* – Besichtigung des Tals der Könige, in welchem bis jetzt bereits 62 Gräber gefunden wurden und wo sich auch das Grab des Tut-Ench-Amun befindet. Wir besichtigten das Grab Ramses VI wo wir eine wunderschön erhaltene Decke in der Grabkammer bewundern konnten

 

Danach gings weiter zum Hatschepsuttempel, welcher zu Ehren der Pharaonin (heisst das so????) Hatschepsut, die kurzer Hand ihren Sohn ausbootete und selber 22 Jahre lang regiert erbaut wurde. Danach noch ein Abstecher zu den Kolossen von Memmon, welche beide ca 25m hoch sind.

 

 

Nach einem wirklich gutem Mittagessen und ein paar erholsamen Stunden an Bord der MS Flash, wo wir bei 30 Grad die Sonne genossen,  machten wir uns nachmittags auf zu einer Kutschenfahrt quer durch Luxor

Diese Fahrt war derart faszinierend, dass  wir beinahe zum Fotografieren vergessen haben vor lauter staunen, dennoch, hier ein paar Bilder wie die Leute so wohnen und leben (man beachte die Satelittenanlage auf den Lehmhütten):

Das übliche Transportmittel ist der Esel (erstes Foto), aber es gibt wie man auf den zweiten Foto sehen kann auch richtige *Öffis*. Da behaupte noch jemand, bei uns seien die Öffis überfüllt *gg*

 

Auch an einem arabischen Markt kamen wir vorbei, allerdings hätten mich da keine 10 Pferde zum Aussteigen bewegen können, obwohl es absolut interessant war, in welcher Art und Weise hier die Waren dargereicht wurden. Wir kamem auch an einem Fleischhauer vorbei (leider waren wir da zu schnell unterwegs und ich konnte nicht fotografieren) da hing das Fleisch zum Verkauf offen auf der Straße. Kühlschrank, wozu???? Ist doch eh Winter. *löl*

Den zweiten Tag begannen wir später: Tagwache: 6 Uhr *uaaaaaah*

Aber dafür wurden wir mit einem wunderbaren Sonnenaufgang am Nil belohnt

Nach dem Frühstück wurden wir zuerst zum größten Tempel der Gegend, dem Karnaktempel , Tempel des Amun gebracht. Steinerne Widder, die heiligen Tiere des Amun, säumen den Weg zu den beiden Papylonen, die 25m in die Höhe ragen. Von dort gelangt man in eine Säulenhalle mit 134 pompösen Säulen. Um einen Größenvergleich ahnen zu können: die Säulen haben an ihrer weitesten stelle einen derartigen Durchmesser, dass locker 50 Menschen darauf Platz hätten. Unvorstellbar, oder?

Danach brachte uns der Bus in eine Papyrusfabrik wo uns eindrucksvoll geschildert wird, wie Papyrus  – auch heute noch – hergestellt wird.

Die Papyruspflanze (hier im Bild in der Hand unseres Führers Ahmed) hat einen dreieckigen Stängel, welcher geschält wird. Die Schale ist derartig hart, dass die Ägypter früher daraus Schuhe und ähnliches herstellten.

Der innere Kern wurde in dünne Streifen geschnitten, welche flach geklopft wurden und danach mindestens 6 Tage in Wasser gelegt wurden. Dabei entwickelten diese Pflanzen einen Klebstoff.

Hernach wurden sie kreuz und quer – wie auf dem Bild (unten) erkennbar auf Baumwolle aufgelegt und dann 6 – 12 age unter eine Presse gelegt. Fertig.

Nach dem die Touristen hier ihre erste Kaufwut auslassen konnten gings weiter zum Luxortempel, dem „Zweitwohnsitz“ des Amun. Die beiden Tempel (Karnak und Luxor) waren ehemals durch eine Sphinxallee über eine Länge von 2400m miteinander verbunden.

 

 

Viele davon sind jedoch noch vergraben. Da auf dieser Allee jedoch mittlerweile die Stadt Luxor steht hat sich diese zu folgender Vorgangsweise entschlossen:

Wenn ein Haus baufällig ist (was nicht zwangsläufig baufällig im europäischen Sinne bedeutet *gg*) und tatsächlich abgerissen werden muss, dann erhält der Bauherr nicht sofort eine Genehmigung zum Wiederaufbau, sondern werden zuerst an der besagten Stelle Ausgrabungen vorgenommen und erst wenn diese abgeschlossen sind, darf wieder gebaut werden. Könnt ihr euch alle vorstellen, wie die Häuser dort aussehen, bis sie echt mal weichen müssen??? Einige dieser Sphinxen sind hier zu sehen:

Nach diesen Besichtigungen sollte unser Schiff eigentlich ablegen und Richtung Assuan losfahren. Es fehlten jedoch noch französische Passagiere, deren Flugzeug irgendwelche Probleme hatten und die deshalb erst in der darauffolgenden Nacht ankamen. Wir nutzten diese Chance des unplanmäßig verlängerten Aufenthalts in Luxor und haben uns gemeinsam mit Hans und Christa abends die „Licht- und Tonshow“ im Karnaktempel angesehen. Leider zu dieser Zeit in französischer Sprache, wodurch es für uns nur der halbe Genuss war, aber trotzdem wunderschön, wie ihr auf dem nächsten Bild vielleicht erahnen könnt.

Am nächsten Morgen legte unser Schiff endlich ab und da die Fahrt rund 19 Stunden dauerte waren wir zum Faulenzen an Bord verdonnert und ließen die vorbeiziehende Landschaft entlang des Nils auf uns wirken.

Jooooooooo, also wenn mich wer gefragt hätte: so hätte es ruhig weiter gehen können, aber neiiiiiiiiiin, nach einer erholsamen Nacht legten wir in Kom Ombo an und besichtigten dort den einzigen Doppeltempel Ägyptens, welcher von Ptolemaios VI erbaut und den Göttern Horus und Sobek geweiht wurde.

 

In diesem Tempel konnten wir nicht nur zwei mummifizierte Krikodile bewundern,

sondern erhielten auch den Nachweis, dass die Ägypter medizinisch ihrer Zeit weit überlegen waren und so z.B bereits einen Gebärstuhl kannten (im schwarzen Kreis)

Ja und hier der erste Filofax *gg*.

Zur Erklärung: Die Ägypten kannten damals nur drei Jahreszeiten: Nilüberschwemmung, Aussaat und Ernte. Jede dieser Jareszeiten war in 4 Dekaden zu je 30 Tagen geteilt. 4 Dekaden, mal 30 Tage mal 3 Jahreszeiten ergibt aber nur 360 Tage.

Irgendwann haben die Ägypter gemerkt, dass die Nilüberschwemmung immer früher kommt und haben daher 5 Schalttage in ihren Kalender eingebaut und siehe da.......unserer heutiger Kalender war fertig.

Aber zurück zum Filofax:

Zu jeder Jahreszeit waren unterschiedliche Dinge zu tun und diese waren in dem untenstehenden Kalender eingemeisselt:
Die mit „1“ bezeichnete Spalte stellt den Tag dar: also z.B 

II O bedeutet: 22

III O bedeutet 23 usw.

Die mit „2“ bezeichnete Spalte zeigt, was an diesem Tage zu tun war. Beeindruckend, oder?

 

Unser Schiff brachte uns nun noch weiter nach Assuan, wo wir den alten und den neuen Hochstaudamm sehen konnten. Der dazugehörige Stausee, der Nassersee hätte beinahe 16 der dortbefindlichen Tempeln, unter Ihnen das weltbekannte Abu Simbel und auch den Philaetempel vernichtet. Um dies zu Vermeiden wurden diese Tempeln in jahrelanger Kleinarbeit versetzt.

Hier z.B. der wirklich wunderschön gelegene Philaetempeln. wunderschön auf einer Insel mitten im Nassersee gelegen.

An diesem Abend gingen wir früh schlafen, denn Tags darauf stand die Besichtigung von Abu Simbel am Programm. Abu Simbel liegt nicht direkt am Nil, sondern am Ende des wirklich großen Nassersees. Um dorthin zu gelangen mussten wir drei Stunden durch die Wüste fahren, weshalb an diesem Tag der Weckruf bereits um 3 Uhr morgens erscholl *gäääääääääähn*

Macht nichts, das Frühstück hat trotzdem geschmeckt, die Stimmung war allgemein fröhlich und wurde mit einem Sonnenaufgang in der Wüste, einer Fata Morgana und dem Besuch des wirklich kolossalen Abu Simbel belohnt.

 

Wie bereits zuerst erwähnt musste auch der Tempel von Abu Simbel, welcher Ramses II geweiht war, versetzt werden um der Gefahr des Versinkens im Nassersee zu entgehen. Der Berg in welcher der Tempel 60 m tief hineingehauen war wurde dabei teilweise mitversetzt. So wurde der Berg (aus Sandstein) mittels Kettensägen zersägt, während das Tempelinnere zur Schonung der Inschriften händisch zersägt wurde. Die Arbeiten dauerten 4 Jahre und 4 Monate und wurden Ende der 60er Jahre beendet.

 

Am Ende dieses Ausflugs waren wir dann allerdings doch ein wenig müde, weshalb wir uns bei einem „Nescafe“(Danke nochmal Christa) und ägyptischen Bananen erfrischten und die Aussicht auf den Nassersee genossen.

An diesem Abend wurden wir von unserem „Room-Boy“ mit einem Handtuch-Schwan begrüßt, auf dem unser Reiseschaf reiten durfte.

Tags darauf legte unser Schiff ab. Auf der Fahrt Richtung Luxor legten wir kurz in Edfu an und besichtigten den toll erhaltenen Horustempel.

Der Nil verabschiedete sich bei uns mit einem wirklich traumhaften Sonnenuntergang, bevor wir in der Nacht dann in den Hafen von Luxor einliefen.

Am nächsten Tag hiess es Abschied nehmen von einem wunderschönen Urlaub. Noch schnell ein Blick auf die unendliche Weite der jordanischen Wüste am Rande des Nils und schon  gings zurück nach Wien.

 

Ich hoffe ich konnte euch mit meiner virtuellen Nilkreuzfahrt ein wenig den Zauber dieses Urlaubs vermitteln und vielleicht hat es ja den einen oder anderen dazu animiert, diese Reise auch mal zu machen.

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