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Der Ursprung des Collie als Rasse

Der Collie ist ein Hund von großter Schönheit. Leider liegt darin auch die Gefahr, daß sich Menschen für ein solches Tier nur aufgrund seines Erscheinungsbildes interessieren ohne sich über seine Bedürfnisse und seinen Charakter zu informieren.
Der Collie ist als schönes Statussymbol viel zu Schade und auch (wie jedes Lebewesen) völlig ungeeignet. Obwohl er leicht erziehbar ist und sich fast wie von selbst in seine Familie einfügt will dieser intelligente Hund beschäftigt und gefordert sein. Er eignet sich hervorragend für Hundesportarten wie Agility, Breitensport, Rettungshund und so weiter. Der Collie ist ein sensibler Hund, der keinerlei Ambitionen zum Rudelführer hat sondern seinem Naturell entsprechend eher Unterordnungsbereit ist. Seine Erziehung sollte mit viel Liebe, Geduld und Lob erfolgen. Unangebrachte Härte und militärischen Drill verträgt er überhaupt nicht. Der Collie spürt jede Gemütsregung seiner Menschen und reagiert entsprechend darauf. Gerade wegen seiner Sensibilität braucht der Collie eine konsequente aber liebevolle Führung und ein Herrchen/Frauchen, daß er als seinen "Leithund" anerkennen kann. Ein Collie der seinen Platz "im Rudel" nicht kennt, wird leicht unsicher.
Das prachtvolle lange Haarkleid braucht weniger Pflege als es auf den ersten Blick erscheinen mag und irrtümlicherweise in den meisten allgemeinen Hundebüchern angegeben wird. Alle zwei Wochen gründliches durchbürsten reicht völlig aus, es sei den, der Hund befindet sich im Haarwechsel. Dann sollte die lose Unterwolle möglichst schnell ausgebürstet werden, damit das neue Haarkleid nachwachsen kann und keine Verfilzungen entstehen.
Mit einer Größe von 51 bis 56 cm bei Hündinnen und 56 bis 61 cm bei Rüden gehört er zu den mittelgroßen Rassen. Der Amerikanischen Standart unterscheidet sich leicht, wobei die Hündinnen eine größe bis 60 cm und die Rüden eine Größe von 66 cm erreichen dürfen.

Kopf und Schädel

 

Die Besonderheit des Kopfes ist von gröster Wichtigkeit; er muß im Verhältnis zur Größe des Hundes betrachtet werden. Von vorn oder von der Seite gesehen gleicht der Kopf einem gut abgestumpften, sauber geschnittenen Keil mit glatten Außenlinien.
Der Schädel ist flach und verjüngt sich an den Seiten allmählich in einer glatten Linie von den Ohren bis zur Spitze der schwarzen Nase, ohne das die Wangenknochen hervorstehen und ohne das der Fang spitz und dünn wirkt. Im Profil betrachtet verlaufen die oberen Linien des Schädels und des Vorgesichts parallel und gerade und sind gleich lang. Sie werden durch einen leichten, jedoch wahrnehmbaren Stop oder Absatz geteilt. Der Mittelpunkt zwischen den inneren Augenwinkeln (der gleichzeitig das Zentrum eines korrekt plazierten Stops ist) stellt den Mittelpunkt einer ausgewogenen Kopflänge dar. Das Ende des glatten, gut gerundeten Fanges ist stumpf, niemals quadratisch. Unterkiefer kräftig und gut geformt. Die Tiefe des Schädels von den Augenbrauen zur Unterkante des Unterkiefers hin, darf niemals übermäßig sein (insgesamt nicht tief). Nase grundsätzlich schwarz.

Augen

 

Sehr wichtiger Punkt, sie geben dem Hund den lieblichen Ausdruck. Mittelgroß (auf keinen Fall sehr klein), etwas schräg eingesetzt, mandelförmig und von dunkelbrauner Farbe, ausgenommen bei den Blue-merles, bei denen die Augen häufig (eines oder beide ganz, oder eines oder beide teilweise) blau oder blaugefleckt sind. Der Ausdruck ist voller Intelligenz, mit einem lebhaften und wachsamen Blick beim Lauschen.

Ohren

 

Klein,weder zu nahe beieinander auf dem Schädel, noch zu weit voneinander angesetzt. In der Ruhe zurückgelegt, jedoch sobald seine Aufmerksamkeit erregt wird, nach vorne gebracht und halb aufrecht getragen; das heißt: annähernd zwei Drittel des Ohres stehen aufrecht und das obere Drittel kippt auf natürliche Art nach vorne, bis unter die waagrechte Linie der Kippfalte.

Fang/Gebiß

 

Die Zähne sind von guter Größe. Kiefer kräftig, mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigem Scherengebiß, das heißt wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Hals

 

Muskulös, kraftvoll, von angemessener Länge und gut gebogen.

Vorderhand

 

Schultern schräg und gut gewinkelt. Vorderläufe gerade und muskulös, wobei die Ellenbogen weder nach innen noch nach außen drehen, mit nicht zu starken Knochen.

Körper

 

Im Vergleich zur Schulterhöhe etwas länger, Rücken fest, mit leichter Wölbung über der Lendenpartie. Rippen gut gewölbt. Tiefe Brust, dabei hinter den Schultern ziemlich breit.

Hinterhand

 

Oberschenkel muskulös, trocken und sehnig unterhalb der gut gewinkelten Kniegelenke. Sprunggelenke tief stehend und kraftvoll.

Pfoten

 

Oval, mit gut gepolsterten Sohlen. Zehen an den Vorderpfoten gut, an den Hinterpfoten etwas weniger aufgeknöchelt und dicht zusammenstehend.

Rute

 

Lang, ihr Knochenende reicht mindestens zu den Sprunggelenken. In Ruhe wird sie tief, mit leicht aufgebogener Spitze getragen. Bei Erregung kann sie höher, jedoch niemals über dem Rücken getragen werden.

Gangart/Bewegung

 

Die Bewegung ist ein unverkennbares, charakteristisches Merkmal dieser Rasse. Ein gut gebauter Hund dreht niemals die Ellenbogen aus, dennoch kommen sich die Vorderpfoten in der Bewegung verhältnismaßig nahe. Strickendes, kreuzendes oder rollendes Gangwerk ist höchst unerwünscht. Von hinten betrachtet stehen die Hinterläufe von den Sprunggelenken zum Boden parallel, jedoch nicht zu eng zusammen. Von der Seite gesehen ist die Bewegung fließend. Hinterläufe kraftvoll mit starkem Schub. Ein entsprechend raumgreifender Schritt ist erwünscht, dieser sollte leicht und mühelos sein.

Haarkleid

 

Paßt sich den Umrißlinien des Körpers an, sehr dicht. Deckhaar glatt, es fühlt sich hart an. Unterwolle weich, pelzig und sehr dicht, nahezu die Haut verbergend. Mähne und Halskrause üppig. Maske und Gesicht glatt und kurz. Ohren an den Spitzen glatt und kurz, zum Ansatz hin zunehmend mehr Haar. Vorderläufe gut befedert. Hinterläufe oberhalb der Sprunggelenke üppig behaart, unterhalb jedoch kurzhaarig. Rute sehr üppig behaart

Den Collie gibt es in folgenden Farbschlägen :

Sable :

Jede Schattierung von hellen Gold bis zu sattem Mahagoni oder schattiert zobelfarben.

Tricolour :

Vorwiegend schwarz mit satten, lohfarbenen Abzeichen an Kopf und Läufen.

 

Blue-Merle :

Vorwiegend klares, silbriges Blau mit schwarzen Flecken oder schwarz-marmorierter Zeichnung. Satte lohfarbene Abzeichen sind erwünscht

 

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Der Collie ist ein freundlicher Zeitgenosse. Entgegen aller Gerüchte, dass er aufgrund seiner Kopfform wenig Gehirn besitzt und deshalb dumm sein muss, ist er ein ausgesprochen intelligenter Hund. Er ist sehr einfühlsam und teilt seinem Menschen gerne seine Emotionen mit. Ein Zusammenleben mit ihm ist völlig unproblematisch. Kinder werden von ihm mit viel Geduld und Rücksicht bedacht. Er ist nicht aggressiv, aber hat seinen Beschützerinstinkt über die ganze Zeit hinweg nicht verloren.

Ein Training mit einem Collie ist eine wahre Freude, solange kein Druck auf ihn ausgeübt wird. Er will mit Spaß und viel Freude trainiert werden und berücksichtigt man dies, zeigt er sein ganzes Können. Mit viel Temperament und Ausdauer ist er bei der Sache. Doch zeichnet ihn auch seine ruhige Art aus. Niemals wird er "seinem" Menschen ein Gefühl der Nervosität vermitteln. Er erkennt Situationen schnell und reagiert darauf mit eigenständigem und angemessenem Handeln. Er ist eben durch und durch ein Gentleman...

Der Collie braucht sein "Herrchen bzw Frauchen", der ihm zwar selbständiges Handeln zugesteht, aber als Rudelführer Sicherheit gibt. Man sollte mit seinem Collie in irgend einer Form arbeiten. Erst dann genießt man die ganze Palette seines liebenswürdigen Charakters, Spielfreude, Sinn für Humor und geradezu unheimlich wirkende Intelligenz (feine Beobachtungsgabe!). Collies sind große Schmuser, brauchen engen Familienkontakt, halten sich aber auch gerne im Freien auf. Sie gehören an die Seite ihres Menschen, nicht in einen Zwinger und nur zum Spaziergang herausgeholt. In der Regel sind sie verträglich mit anderen Hunden, streunen oder wildern nicht und sind ideale Begleiter für Naturfreunde. Darf sich der Hund täglich austoben, ist er in der Wohnung ruhig und braucht nicht unbedingt ein Haus mit Garten. Fremden gegenüber ist der Collie eher zurückhaltend freundlich, abwartend, wie sein Mensch ihn begrüßt. Bemerkenswert sind seine scharfen Sinne Hören, Sehen, Riechen. Erwachsene Collies sind wachsam. Ihr natürlicher Schutztrieb reicht für den Familienhund aus. Ängstliche, nervöse und aggressive Collies sind nicht rassetypisch. Das lange Fell ist, wenn es dem Rassestandard entspricht, überraschend pflegeleicht. Haare lassen sich leicht von Textilien entfernen.

 

Durch das gezielte Einkreuzen von russischen Windhunden (Barsoi) wurden der schmale, lange Kopf und die schlanke, elegante Figur erreicht. Die Namensgebung ist nur mutmasslich zu ergründen. Wahrscheinlich war der Originalname Colley, und könnte von Col abgeleitet sein. Col ist das angelsächsische Wort für schwarz, eventuell die Originalfarbe der Züchtung. Der Name kann auch auf die schwarzköpfigen Schafe, die der Collie gehütet hat, bezogen sein.

Der Collie hütete, zum Teil auf sich selbst gestellt, die Schafe in den Bergen Schottlands. Um dieser Aufgabe nachzukommen, brauchte er eine gewisse Eigenständigkeit, die ihn auch heute noch in seiner Mentalität von den meisten anderen Hunderassen unterscheidet. Der Collie ist kein bedingungsloser Diener, er liebt zwar seine Familie, verliert aber nie seine eigene Persönlichkeit.

Sicherlich wurde so mancher hübsche Hütehund auf Märkten auch städtischen Hundeliebhabern verkauft, oder es ging ein besonders niedlicher Welpe, der wegen seines wolligen Pelzes für die Schäfer wertlos war, als Geschenk an Kinder des Großgrundbesitzers. Tatsächlich waren es in der Hauptsache Hunde, die später den Weg zur Ausstellung fanden und den Grundstock für die Hundezucht des modernen Collies legten.

Auch Queen Victoria beobachtete den königlichen Schäfer bei seiner Arbeit mit seinen Collies und war so gerührt von den Fähigkeiten dieser Hunde, dass sie fortan selbst Collies hielt. Ein regelrechter Boom setzte ein. Hundezüchter nahmen sich der Zucht an, kauften Farmern schöne Hunde ab und entwickelten eine Rasse, die ihren Siegeszug um die ganze Welt antrat und heute noch der Inbegriff für Klugheit und Schönheit ist. . Es ist ja bekannt, dass der schottischer Schäferhund der erste Kriegs- und Sanitätshund war. Er genoss einen grossartigen Ruf als Sanitäts- und Meldehund des Militärs. Die Briten setzten weltweit Collies auf Kriegsschauplätzen  ein. Damit begann die erbitterte Konkurrenz zum Deutschen Schäferhund. Durch das Nationalbewusstsein der Deutschen, nur einen Hund deutschen Ursprungs bei Militär und Polizei einzusetzen, konnte der Deutsche Schäferhund den Collie als Arbeitshund verdrängen. Zusätzlich waren die Ziele der damaligen Collie-Züchter und Rasseclubs auf die äussere Erscheinung und Ausstellungen ausgerichtet.

 

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