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2.Internationaler Bike Biathlon
 SSV Altenberg
7.-9.Juni 2002

 

Die Veranstalter hatten sich zur Durchführung des 2.Altenberger Bike-Biathlons nicht gerade das beste Wetter ausgesucht. Zwar war es die Tage davor sommerlich warm und trocken gewesen, aber pünktlich am Donnerstag begann es, zumindest hier in Sachsen, zu regnen.

Wir trafen uns - Harzi, der aus Berlin anreiste, ausgenommen - am Freitag nachmittag auf dem Leipziger Hauptbahnhof, um dann gemeinsam mit dem Auto nach Zinnwald zu fahren. Dort hatte Lena uns eine Ferienwohnung gemietet. Nicht irgendeine! Nein, wie es sich für eine Gruppe Biathlonverrückter geziemt, hatte sie bei Familie Beer Quartier für uns gemacht. Natürlich hatten wir im Vorfeld schon einige Bedenken, ob "unsere" beiden Männer diese Nähe zu Katja und Romy auch gut würden verkraften können, andrerseits fühlten wir Frauen uns doch Manns genug, etwaige Kreischattacken zu verhindern ( die stehen schließlich ausschließlich unserem Geschlecht zu )

Unsere vage Hoffnung, der Regen möge sich örtlich auf Leipzig beschränken, erfüllte sich nicht, stattdessen wurde es, je mehr wir uns dem Erzgebirge näherten, immer kälter. "Immerhin", meinte am Abend der Moderator im Festzelt, sei es "mit 12 °C nicht ganz so kalt wie im Vorjahr und damit ein deutlicher Aufwärtstrend zu vermerken." Das Festzelt stand in Altenberg und wir waren, nachdem wir Street bei ihrer Tante abgeliefert und unser Quartier bei den Beers bezogen hatten, hingefahren, um  der Eröffnung und Startnummernvergabe beizuwohnen.

Natürlich regnete es ununterbrochen.

Am Eingang des Zeltes stand ein "Bekannter" von mir. Stefanie kannte ihn offensichtlich auch, denn sie grüßte ihn ( und er zurück ).Zum Glück fiel Lena auf, dass es sich bei dem "Bekannten" um Halvard Hanevold handelte, so dass ich mir mein "Hallo" grad noch so verkneifen konnte.

Im Festzelt ( 5 Euro Eintritt!!! ) herrschte schon ganz ordentliche Stimmung. Harzi hatte es inzwischen auch nach Altenberg geschafft, so dass  Berny seiner Rolle als alleiniger Hahn im Korb beraubt war. Es waren schon fast alle Wettkampfteilnehmer da und da aus Deutschland viele Junioren und Europacupstarter dabei waren, sind Lena  Stefanie und Street eifrig mit der Identifizierung der Unbekannteren beschäftigt. Leider fängt dann auch eine für meine Begriffe unglaublich unmögliche  Band an zu spielen, und das in einer Lautstärke, die mich fortan daran hindert, der Diskussion zu folgen. Das bedeutet nichts anderes, als dass mir auch die letzten möglicherweise mitgeteilten Neuigkeiten entgehen. Ich hab soundso schon fast alles verpasst, weil die allerneuesten Neuigkeiten natürlich schon auf der Herfahrt im Auto ausgetauscht wurden, und zwar im Fond. ICH ABER saß ja vorn, also hinterm Lenkrad, weil einer musste das Auto ja auch fahren. Und nun auch noch diese Musik, die an sich schon nervtötend ist !!! Die Altenburger haben ganz offensichtlich einen anderen Musikgeschmack als ich...

Endlich beginnt die Startnummernvergabe, jeder Athlet erhält dazu noch einen mit seinem Schriftzug versehenen Helm. Bei den Männern herrscht ganz schönes Gedränge, als sie da so alle vorn stehen, dagegen ist das Starterfeld der Damen recht übersichtlich. Dag Björndalen ist der Helm zu klein, oder er hat einen falschen gekriegt...jedenfalls probiert er nach der Vergabe noch zig Helme auf.

Die Band spielt nun zum Tanz auf und die Sportler verlassen nach und nach das Zelt.

Bei mir macht sich ein heimtückischer kleiner Kopfschmerz breit ,ich stelle mich ab und zu für ein paar Minuten zwecks Ruhe und Frischluft  in den REGEN auf den Parkplatz und bin wirklich froh, als es endlich zurück in die Ferienwohnung geht.

Wir schlafen natürlich streng nach Männlein und Weiblein getrennt und wie es sich für einen richtigen Hühnerstall gehört, sind Lena, Stefanie und ich zeitigst wach. Ich hab mich  ja schlafend stellen wollen, aber als Lena was von Kaffeekochen erzählt, schießt mein Arm in die Höhe und outet mich als wach. Das ist wie ein Pawlowscher Reflex.

Die am Samstag stattfindenden Einzelrennen beginnen 11.30 Uhr mit der Konkurrenz der Damen. Es hat die ganze Nacht geregnet, es regnet am Vormittag und es regnet auch , als wir zur Biathlonanlage Hoffmannsloch fahren. Leider kann Katja Beer nicht starten. Wie wir von ihrer Mutter erfahren, hat sie sich, nachdem sie von einem Trainingslager  nach Hause gekommen ist, schon die ganze Woche nicht wohl gefühlt und der Arzt ihr von dem Wettkampf abgeraten.

Mutter Beer beschreibt uns auch den Weg zum Stadion und empfielt uns einen Hotelparkplatz. Natürlich sind die Zufahrtsstraßen zum Hoffmannsloch schon vorher abgesperrt, also schaue ich, als uns der erste Ordner anhält, gewichtig auf diesen herab und verkünde: "Man hat uns gesagt, wir sollen da und da parken." Der gute Junge stutzt kurz und winkt uns dann mit einem " Na wenn MAN euch das so gesagt hat" durch.

Über breite Waldwege und gute Asphaltbahnen gelangen wir, vorbei an der Schießhalle, zum Stadion. Wegen des Regens haben dort alle die Schirme aufgespannt und man sieht relativ wenig von der Anlage. Ich bin eh ein Streckenfan und brauche Street und Berny gar nicht zu überreden, mir in den Wald zu folgen. Wir suchen uns ein hübsches Plätzchen an einem etwas bergan führenden Waldpfad. Die Biathleten, Männer wie Frauen, fahren sich bereits warm. Heymi ist der Erste, der uns einen Guten Morgen wünscht. KREISCH

Dann kommt Ole und grüßt ebenfalls mit "Hey" .Derartig ermutigt grüßen wir nun unsererseits jeden bzw. jede, den/die wir erkennen und mögen . Frode grüßt NICHT zurück und wir fragen uns kurzzeitig, wieso KaBra ihn so mag. Heymi fragt uns irgendwann wieso wir so naß sind ( der aufmerksame Leser erkennt: ES REGNET IMMER NOCH )


11.30 Uhr beginnt das Rennen der Damen.

Die 20 Teilnehmerinnen haben sichtlich Mühe, sich den aufgeweichten Waldpfad hinauf zustrampeln. 5 Runden müssen sie fahren, jeweils unterbrochen von einer Schießeinlage. Wie beim "normalen" Biathlon gibt es pro Fehlschuss eine Strafrunde. Wir verlieren, da wir hier im Wald den Stadionsprecher nicht hören können, bald den Überblick und sind ziemlich erstaunt, als wir hinterher erfahren, dass Saskia Santer gewonnen hat. Wir hätten schwören können, dass Radka Doskocilova die schnellste war... . Zweite wird Simone Denkinger vor Natalie Santer.

Dann kommen die Männer. Wir sind inzwischen so durchnässt, dass das Regenwasser in die Jackentaschen läuft. Die Schuhe sind eh schon durchweicht und so langsam wird es auch ungemütlich kalt.

Street erhält die ehrenvolle Aufgabe, mir anhand der Startliste anzusagen, wer denn als nächstes kommt ( wir stehen hinter einer Kurve), so dass ich mich zum Fotografieren bereit machen kann. Immerhin ist das Starterfeld doch etwas größer als das der Damen. Irgendwann hören wir es fluchen, dann kommt René Gerth, sein Bike schiebend, in Sicht. Als er zum zweiten Mal versucht, aufzusteigen, bricht ihm die Kurbel ( Pedal) weg. Seinen Kommentar dazu zitiere ich mal lieber nicht, jedenfalls schiebt er sein Rad zurück und nimmt wenig später das Rennen mit einer Ersatzmaschine wieder auf. Die Jungs verdrecken zusehends und irgendwann ist selbst Ole Einar Björndalen, der ja eigentlich recht bekannt ist ggg , unter der Schlammschicht nicht mehr zu erkennen. Aber ich konzentriere mich eh darauf, recht viele Fotos von Carsten Heymann und Zdenek Vitek zu machen. Marco Morgenstern nimmt auch am Wettkampf teil, muss das Rennen aber nach einem Sturz aufgeben, und Andi Stitzl ereilt das selbe Pech. Am Ende siegt Frode Andresen vor Zdenek Vitek freu und einem hervorragenden Michael Rösch.

Wir treffen uns mit den anderen an der Schießhalle und flüchten in unsere Ferienwohnung. Ah, was für ein Gefühl, die nassen Socken auszuziehen!

18.00 Uhr treffen wir uns wieder mit Street an der Rehaklinik Raupennest, dort sollen einige Olympiateilnehmer eine Autogrammstunde geben. Im Foyer herrscht noch gähnende Leere... also warten. Dann kommt Ricco Groß und rennt ähnlich verpeilt durch die Eingangshalle wie wir 5 min davor. Aber dann geht es los. Mal sehen, ob ich noch alle zusammenkriege: An einem langen Tisch sitzen Marco Morgenstern, Simone Denkinger, ein Sceletonfahrerin, Ricco Groß, Katja Beer, Zdenek Vitek, Natalie Santer, Ole Einar Björndalen, Ludwig Gredler und Wolfgang Rottmann. Bevor Zdenek  es sich gemütlich machen kann, schnapp ich ihn mir erst mal und mach ein Foto mit ihm. Leider fehlt Frode und ich frag mich, wie ich mein Versprechen an KaBra, ihn für sie eins der Oberhoffotos signieren zu lassen, erfüllen soll. Wenn es weiter so regnet, werde ich ihm wohl auch morgen bei der Staffel kaum über den Weg laufen. Da nun ein unheimliches Gedränge losgeht, geh ich erst mal vor die Tür zum Luft schnappen und nach dem Regen schauen. Da läuft doch Dag Björndalen an mir vorbei in die Klinik. Dem wollte ich die Oberhoffotos schenken und mir eins signieren lassen. Mist, denke ich, wo geht der denn jetzt hin und stürze ihm nach. Dabei wühle ich in meinem immer liederlichen Rucksack hektisch nach dem Foto. Puh, da ist es. Ich lasse es ihn unterschreiben und krieg auch noch eine Autogrammkarte. Ich bin ganz fipselig und meine lieben Freunde amüsieren sich auf meine Kosten. Zumal Dag sich jetzt gemütlich an einen Tisch setzt und Autogramme gibt!!! Gut, mach ich halt noch ein paar Fotos. Nun kommt auch noch Halvard Hanevold . Kurzzeitig entsteht noch mal Gedränge, aber dann lichtet sich die Halle langsam und wir können in Ruhe fotografieren und Autogramme holen.

Wir gehen nun erst noch in eine Gaststätte essen, dann sitzen Berny und ich noch bis 2.00 Uhr oder so in unserer Wohnung rum und kümmern uns um den Wein.

 


 

Wegen des schlechten Wetters und dem damit verbundenen miserablen Zustand der Strecke haben die Veranstalter das Programm am Sonntag etwas geändert. Es gibt nun ein Staffelrennen, wobei ein Team aus jeweils zwei Herren und einer Dame besteht. Nur die Mannschaft Nr. 16, die leider nicht auf der Startliste steht, ist ein reines Frauenteam.

Nach einem kurzen Plausch mit Mutter Beer, bei dem wir erfahren, dass Katja heute starten wird, machen wir uns gegen Mittag wieder auf den Weg zum Hoffmannsloch. Dort finden wir ein gutes Plätzchen im Stadion... wir können teilweise die Schießanlage einsehen und haben den vollen Überblick über die Wechselzone. Zeitweise hört es sogar auf zu regnen und ich fotografiere mich warm. Lieblingsobjekte : Carsten Heymann und Zdenek Vitek. ggg

Der Start erfolgt unterhalb des Stadions und schon sausen die 16 Startläufer durch die Wechselzone, um die erste Runde in Angriff zu nehmen. Dann kommen sie wieder ins Stadion. Rad in die Wechselzone schieben, Waffe schultern, zu den Schießmatten laufen und treffen. Wie beim "richtigen"  Biathlon haben die Athleten drei Reservepatronen. Dann Waffe abstellen, Rad schnappen,aufsteigen und ab in die zweite Runde. Beim Stehendschießen das gleiche Spiel dann noch einmal.

Dann kommen die Damen. Simone Denkinger freut sich jedes Mal über ihre guten Schießserien und verlässt strahlend das Stadion. Als sie nach ihrer letzten Runde als Erste wechselt, jubelt sie schon mal. Am Ende wird sie mit ihren  Teamgefährten,   den beiden Österreichern Ludwig Gredler und Wolfgang Rottmann Zweite. Denn nun dreht Frode Andresen, der mit Stian Ekhof und Gunn Margit Andreassen eine Staffel bildet, mächtig auf. Dagegen verliert die Mannschaft um Carsten Pump, Katja Beer und Michael Rösch etwas an Boden. Am Ende reicht es für Platz vier, denn Ole Einar  bringt das Familienunternehmen Björndalen ( mit Bruder Dag und Freundin Natalie) noch auf den dritten Rang. Sechste werden Sven Kretschmar, Romy Beer und Carsten Heymann hinter den Italienern Willfried Pallhuber, Saskia Santer und Paolo Longo.

Zur Siegerehrung steht Frode Andresen direkt vor mir... aber wie soll ich ihn das Foto unterschreiben lassen? Ich kann ihn ja schließlich nicht vom Podest zerren. Außerdem spritzen die Jungs jetzt mächtig mit Rotkäppchen-Sekt rum.

Nach der Siegerehrung klettern wir zwecks Heimweg über die Absperrung und siehe da, der gute Frode steht vor mir. Ich halte ihm das Foto unter die Nase und er unterschreibt artig. Dafür vergesse ich glatt, Heymi noch mal zu fotografieren.

Wir trotten zurück zum Auto. Stefanie, Lena und Street müssen ihre Züge in Leipzig kriegen, so dass wir nicht mehr viel Zeit zum Bummeln haben. Am Parkplatz verabschieden wir uns von Harzi, dann holen wir noch Streets Gepäck bei ihrer Tante, und ab geht's nach Hause.

 

Ach und auf dem Heimweg kommt, wie um uns zu ärgern, die Sonne raus. Aber wir lassen uns nicht ärgern, egal wie das Wetter wird: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei, beim 3. Bike-Biathlon in Altenberg. Das Quartier jedenfalls haben wir uns schon gesichert ggg

 

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