Barfen

letztes update

Diese Seite bearbeitet Frauchen. Mir geht's nur drum, das was Leckeres in der Futterschüssel ist, mit dem ich gesund und kräftig bin. Wie das ganze funktioniert, und was Frauchen dabei alles bedenken muß interessiert mich herzlich wenig ;-))))!

Na gut, Marlon, dann fang ich mal an, Süßer!

Also ich bin da nun echt nicht der große Fachmann, weil ich noch am lernen bin. Für Leute, die mehr wissen wollen hab ich unten ein paar Links eingefügt, wo sie genauer nachlesen können.

Erstmal die Erklärung, was "Barf" eigentlich heißt:

Zu deutsch: Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. Erfunden ist das aber glaub ich von einer Amerikanerin. Bzw. erfunden in dem Sinne ist es wohl eher von der Natur selber.

Ursprünglich haben die Hunde ja kein Fertigfutter (abgekürzt FeFu, oder Trofu für Trockenfutter) bekommen. Das gibt es ja erst seit ein paar Jahrzehnten.
Also millionen von Jahren mussten und konnten die Hunde auch ohne das "achso wichtige", "unbedingt notwendige", "einwandfreie", "gradezu perfekte" Fertigfutter überleben. UND - sie waren meist gesünder und langlebiger als unsere Hunde heutzutage!

Wenn man mal gelesen hat, was so alles im FeFu verarbeitet wird, dann wird einem normalen Menschen garantiert schlecht. Und jeder denkende, tierliebende Hundebesitzer müsste sich an die Stirn fassen und sagen: "Wie konnte ich meinem Hund nur so einen Mist füttern?!"

Da werden nicht nur medikamentenverseuchte Tiere verarbeitet, sondern auch deren Hufe, Fell, und sogar ihr Stallmist! Da wird weit mehr Getreide, zur mengenmäßigen Aufbereitung reingemixt, als für den fleischfresser Hund gut ist. Die prozentualen Angaben über Getreide-Inhalte werden dann oft nur als "Rohfaser", "Kohlehydrate", usw. bezeichnet.

Gut, wie gesagt, ich bin da kein Fachmann, dazu schaut Euch bitte die Links an, die unten aufgeführt werden.

Ich berichte hier jetzt mal nur ganz subjektiv (wer ist beim eigenen Hund schon objektiv!) meine eigenen Erfahrungen.

Erstmal zu früheren Hunden von mir (eine Schäfer-Bernhardiner-Mix Hündin, ein Schäfer-Colli-Mix Rüde).
Vor ca. 15 Jahren haben wir im "Verein der Hundefreunde Dachau" (wenn ich dazu endlich mal einen Link finde, wird der auch unten aufgeführt) einen Vortrag über Hundeernährung gehört. Damals gab es das Wort "barfen" noch garnicht. Da hieß es einfach: "Gesunde Ernährung - Weg vom krankmachenden Fertigfutter!"

Da wurde uns erstmal etwas über die "leckeren" Zutaten im FeFu erzählt. Das Verdauungs-, Fell/Haut- und Allergieprobleme hauptsächlich dadurch verursacht werden, und nicht nur durch Überzüchtung. Dann wurde uns erklärt, wie sich ein Hund von Natur aus ernähren würde (wußte damals, und auch heute ja kaum noch jemand). Und dann haben wir Vorschläge, Ernährungsplan, Rezept erst mündlich, und dann noch schriftlich bekommen.
Wir haben damals sofort am nächsten Tag gestarte, weil wir total überzeugt waren.
Gut, unsere Mischlinge hatten bisher nie Probleme mit Fertigfutter, waren aber damals erst 1,5 bzw. 0,6 Jahre alt, hatten also noch ihr ganzes Leben vor sich und sollten gesund alt werden.
Wir haben damals keine allzugrossen Veränderungen an unseren, bis dahin gesunden Hunden, bemerkt. Die Kotmenge war etwas weniger, das Fell eine Idee glänzender, kein Mundgeruch mehr, keine Zecken mehr.
Der Arbeitsaufwand war nach dem Rezept, was wir mitkriegten auch sehr gering: fertig abgepacktes, tiefgefrorenes Fleisch, gekochter Reis (ich hab immer für 3 Tage im Vorraus gekocht), etwas Gemüse in der Küchenmaschine pürriert, und Mineralstoffpulver zugesetzt. Das ganze war in 5 Minuten fertig und auch nicht teurer als FeFu.
Nach 6 Jahren solcher Fütterung, bin ich wieder zu FeFu übergegangen - Ehemann weg, wieder berufstätig, Geld knapp, Gefriertruhe kaputt.
1 Jahr später bekam meine Hündin ein Fell-/Hautproblem. Sie biss sich das ganze Fell von den Hinterbeinen, bis zur Mitte des Rückens weg (weiter kam sie nicht mit ihrem Kopf). Die Haut war wie eine "Elefantenhaut", rauh, dunkelgrau, rissig. Der TA konnte weder Pilzbefall noch sonstwas feststellen. Wir probierten allemöglichen Medikamente und Waschlotionen aus - keinerlei Besserung!
Ich ging wieder zur "Rohfleischernährung" über und binnen 3 Wochen, wuchs das Fell nach und der Hund gesundete!

Nun zu Marlon:

Er war ein mäkeliger Fresser und nicht nur immer zu dünn, sondern nahm auch noch ab, obwohl er doppelte Menge von dem bekam, was er eigentlich hätte kriegen sollen. Hinten kam genausoviel raus, wie vorne reingestopft wurde. Er hatte Blähungen (die mich oft veranlassten "Gasalarm" zu rufen ;-) - Mundgeruch, glanzloses Fell und brauchte fast 20 min. für seine Portion, wenn er sie denn überhaupt aufgefressen hat.
Er bekam mittlerweile eines der teuersten FeFu-Sorten auf dem Markt + ein Enzymepulver, wo der Bedarf für 1,5 Monate 40 Euro kostete!
Und es hat kaum geholfen. :-(

Dann viel mir das mit der Rohfleischernährung wieder ein. Und kaum war der letzte Rest teuren TroFus leer, sind wir losgefahren und haben Fleisch gekauft.
Nie hat der Hund so einen Appetit gehabt - statt der üblichen 20 Minuten hat er 2,5 Minuten zum Fressen gebraucht!
Am nächsten Tag (aber erst nachmittags) kam dann ein Portiönchen hinten wieder raus, das grad mal für einen Hasen gereicht hätte. Fest geformt und geruchlos. Keine Blähungen, nichts! Allerdings hat er an diesem ersten Barftag pures Fleisch ohne irgendwas bekommen - aber 1,5 kg und rausgekommen sind vielleicht 10 - 15 Gramm! Er hat es also voll verwertet!

Da Marlons Tierarzt eine Bauchspeicheldrüsen-Unterfunktion (Pankreas-Insuffiziens) vermutete, war er der Meinung, das Marlon rohes Fleisch wohl auch nicht verdauen könne.
Aber das Gegenteil war der Fall. Viele Menschen vermuten (wohl zu recht), das die Bauchspeicheldrüse die Produktion von gewissen Verdauungsenzymen einstellt, weil die für das FeFu einfach nicht gebraucht werden. Mit dem Ergebniss, das kaum noch Enzyme in den Verdauungssäften vorhanden sind, und selbst das FeFu nicht mehr komplett verdaut wird.
Durch die Rohfleischfütterung werden diese Enzyme wieder produziert und der Hund hat viel mehr von seiner Nahrung.

Da ich mir ja auch nicht so ganz sicher war, ob und was Marlon nicht richtig verdauen kann hab ich mit einer sogenannten "Ausschlußdiät" angefangen. - Erstmal bekam er 2 Tage lang nur pures, mageres Rindfleisch. Dann hab ich gekochten Reis mit untergemischt. Dann verschiedene Gemüsesorten (Salatgurke, Radieschen, Sellerie - später kamen Karotten, und als erstes Obst Apfel dazu).Das vertrug er alles hervorragend. Als ich statt Reis gekochte Kartoffeln beifügte, kam hinten ein fast schwarzer, weicher Kot herraus. Scheint er also nicht so gut zu vertragen. Als ich kaltgepresstes Distelöl hinzufügte, hatte er "fast" Durchfall - also pflanzliches Öl ist wohl auch nicht so toll für ihn. Eigelb (samt Eierschale mit dem Gemüse in der Küchenmaschine pürriert) machte keine Probleme.
Er kriegt ausserdem alle zwei Tage einen Knochen mit viel Fleisch dran (Rinderrippen, Beinkugelgelenk). Diese Knochen frisst er komplett und verdaut sie ohne Probleme. Kein sogenannter "Knochenkot", der steinhart und weiß ist, sondern ganz normalen Kot.
Allerdings achte ich darauf, das er an den entsprechenden Tagen zusätzlich Pansen kriegt (der leicht abführend wirkt). Wenn es der Hund nimmt, kann man statt dessen auch Sauerkraut füttern.

Zum Thema Knochen möchte ich noch mit einem Vorurteil aufräumen, das auch mich 30 Jahre verfolgt hat. Nämlich, das die meisten Knochen stark splittern und dem Hund beim Schlucken im Hals stecken bleiben, oder den Verdauungstrackt (Magen, Darm) verletzen würden.
Dies gilt nur für 1. gekochte Knochen (durchs Kochen werden sie spröde/brüchig) und 2. für Knochen von älterem Geflügel.
Ein Hund kann selbst mit den Flügelknochen oder der Karkasse (Rücken samt Rippen vom Geflügel) klarkommen, wenn sie von Jungtieren stammen, deren Knochen noch sehr weich sind.
Und - die Verdauungssäfte eines Hundes sind wesentlich agressiver, als z.B. die eines Menschen. Sie enthalten sehr viel mehr Säure, die einen Knochen hervorragend zersetzten können. Und im weiteren Verlauf des Verdauungstrackts sorgen dann entsprechende Enzyme und Bakterien für die komplette Zersetzung/Verdauung.

Ich möchte da mal als Beispiel meinen Mischling Sascha anbringen: wenn er von mir mal Knochen bekam, dann hat er Verstopfung mit bis zu 2 Tagen Erbrechen gehabt.
Seit er (nunmehr seit 2 Wochen) auch "gebarft" wird, hat sich sein Verdauungssysthem so umgestellt, das er kleinere Knochen auch bereits voll verdauen kann. Und das wird sicher noch besser mit der Zeit.

So sieht Marlon nach 2,5 Wochen barfen aus:


Eine grade Haltung (früher immer den Rücken hochgezogen), kräftige Muskeln, die Rippen kann man nur noch leicht sehen, ebenso die Hüfthöcker, das Fell glänzend (zum Vergleich kann man sich ja mal die Fotos in den Tagebüchern und auf Fotos 1 anschauen)

So vernichtet man einen Fleischknochen

Hier nun schonmal ein paar Links zum Thema, wo man weiß Gott mehr Fachwissen zu lesen bekommt, als bei mir ;-):

Strolchis Seite
Hier wird die "Barfernährung" sehr gut beschrieben, mit Erfahrungen und (supergut) Fotos von den verschiedenen Fleischsorten, mit Angabe von Nährwerten.

Courtneys Seite
Auch hier wird alles sehr verständlich erklört. Besonders erwähnenswert (meiner Meinung nach), die Nährwerttabelle.

Barfers.de (oder die 3 Hunde Nacht)
Hier wird auch sehr gut auf alle Fragen zum Thema "barfen" eingegangen. Ausserdem erwähnenswert, die Seiten zur Tierheilpraktik, Anatomie, Impfungen).

 

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