hoppedei

Zurück

Wer ist eigentlich Hoppedei???? Hmm, eine Entenerfindung, eine Geschichte, die Abend für Abend am Bett meiner damals noch sehr kleinen Tochter, je nach Laune, Situation oder Stimmung von ihr oder mir, weitergeführt wurde. Irgendwann sagte sie mal zu mir: "Du Mama, weißt Du, wie schön es war, wenn Du mir abends von Hoppedei erzählt hast? Schreib doch einfach mal die Geschichten auf, dann kann ich sie später meinen Kindern mal vorlesen." Ob es mir je gelingt, weiß ich nicht, aber ein Anfag ist gemacht. Also, wer mag...........Da isser:

 

 

Gestatten? Hoppedei ist mein Name!

Ein lustiger Name? Vielleicht, aber der kleine Wicht, der sich dahinter verbirgt, der ist wirklich lustig und wenn Du neugierig geworden bist, dann lies einfach weiter, oder hör weiter zu, um alles über ihn zu erfahren, was ich weiß.

An einem Novembermorgen, es fiel der erste Schnee, kam meine Tochter Sandra zur Welt. Obwohl es wirklich ein sehr kalter Tag war, mir kam es vor als würden 100 Sonnen scheinen, so glücklich war ich.

Aber auch der schönste Tag geht einmal zu Ende, und irgendwann lag ich friedlich vor mich hinschlummernd in meinem Bett im Krankenhaus. Direkt vor diesem Bett stand ein kleines Kinderbettchen, in dem Sandra ihre süßen Augen geschlossen hatte und bestimmt von dem träumte, was noch alles auf sie zukommen würde.

Plötzlich meinte ich, ein leises Flüstern gehört zu haben, ich schaute mich um, aber da war niemand. Nur Sandra, aber die Kleine schlief ja und ausserdem konnte sie noch gar nicht reden. War wohl ein Traum, aber kaum schloß ich meine Augen, hörte ich es wieder: "Ich will sie! Ich, ich, ich!!!"

Nun war ich ganz sicher, daß es kein Traum war, aber wer, bitte schön, wagte es, sich mitten in der Nacht in mein Zimmer zu schleichen und auch noch zu reden?

Wieder schaute ich mich um, und wieder sah ich nichts. So langsam wurde mir das unheimlich. Aber ganz deutlich hörte ich nun auch eine zweite und sogar noch eine dritte Stimme: "Nein, sie wird mein Baby, sie ist so süß!" "Ich finde, wir sollten sie selber fragen," "Das geht doch nicht, du weißt doch, sie darf uns nicht sehn, und reden kann sie auch nicht." "Aber was tun wir dann, wir können sie nicht alle drei haben, das geht doch nicht!" "Wir werden die Mama fragen, kommt, wir springen hoch." Und zack, saßen 3 kleine Hasen auf meinem Bett. Richtig, es stimmt wirklich, 3 kleine Hasen, die mich mit großen Augen ansahen und gerade überlegten, was sie mir nun erzählen sollten.

Nun ja, würde ich jetzt sagen, daß ich das alles ganz normal finden würde, dann wäre das die dickste Lüge, die ich je von mir gegeben hätte. Ich war schlicht und ergreifend sprachlos. Und trotzdem, irgendwie passierte etwas mit mir. Ich sah mir die 3 Hasen an, und einer von ihnen, der kleinste, hat bei mir etwas ganz komisches bewirkt. Ich wollte ihn unbedingt in den Arm nehmen, sein weiches Fell spüren, seine dunklen Augen anschauen, und vor allem, ihn ganz lieb streicheln. Es muß so etwas wie Liebe auf den 1. Blick gewesen sein. Bevor ich noch lang darüber nachdenken konnte, nahm ich ihn mit meinen Händen ganz vorsichtig und streichelte über seinen Kopf. Ein Leuchten war in seinen Augen zu sehn und ganz leise erzählte er mir nun, warum die drei gekommen waren.

"Weißt Du, Deine kleine Sandra ist etwas früher auf die Welt gekommen, als wir das gedacht haben, und nun ist im Moment kein Osterhase für sie frei." "Aha, Osterhase," das war alles was ich nur verständnislos sagen konnte. "Ja, Osterhase, genau. Jedes Kind bekommt einen eigenen Osterhasen, wenn es auf die Welt kommt, und der bleibt so lang bei diesem Kind, bis es nicht mehr an ihn glaubt, oder aber, was viel schlimmer ist, bis es ihn einmal sieht." Wieder konnte ich nur "Aha" sagen, aber er sprach auch schon weiter. "Meine beiden Freunde und ich sind noch Osterhasen-Schüler und weil wir die Besten aus unsrer Klasse sind, durften wir zu Sandra kommen, es ist ja grad kein andrer Hase frei. Aber wir haben ein Problem, wir können uns nicht entscheiden, wer nun ihr Osterhase wird, wir wollen eigentlich alle 3 bei ihr bleiben. Darum sollst Du uns helfen und einen von uns aussuchen." Tja, was soll ich sagen, die Entscheidung fiel mir eigentlich gar nicht schwer, ich hatte *meinen Traumhasen* schließlich schon im Arm, wenn ich auch immer noch nicht wußte, was das mit dem Osterhasen auf sich hatte. Ich teilte den kleinen Besuchern also meinen Entschluß mit, für wen ich mich entschieden hatte, und wieder leuchteten die Augen des Häschens auf.

"Gestatten? Hoppedei ist mein Name!"

Und so lernte ich Hoppedei also kennen. Was ich mit ihm so alles erlebte, tja, das steht auf den nächsten Seiten.

Zwei kleine Hasen winkten mir noch einmal etwas traurig zu, streichelten mit ihren weichen Ohren noch einmal die Wangen von Sandra, und verschwanden dann.

Hoppedei dagegen drückte mir einen Schmatzer auf die Nase strahlte mich an und meinte: "So, nun fang an!"

"Ups, anfangen? Ich? Womit denn?" "Na mit deinen Fragen natürlich. Ich seh‘s Dir doch an. Du platzt ja gleich, hihi."

Womit der Kleine natürlich nicht unrecht hatte.........

"Also", begann ich. "Erzähl mir mal, wieso gibt es nicht DEN Osterhasen, sondern für jedes Kind einen eigenen?"

"So dumm können auch nur Menschen, ich meine Erwachsene reden. Das ist doch wohl ganz klar. Weißt Du eigentlich, wie viele Kinder es auf der Welt gibt? So weit kannst Du

gar nicht zählen. Und wie oft gibt’s Ostern? Na also, wie bitte schön soll einer alleine die alle besuchen?"

Irgendwie hatte er recht, mußte ich ja zugeben. Aber trotzdem, der kleine Streit zwischen den 3 Hasen wegen einem einzigen Tag im Jahr? Schon etwas merkwürdig.

Aber schon redete Hoppedei weiter: "Ausserdem haben wir ja auch noch ne ganze Menge anderer Dinge zu tun. Wir sind die Helfer der Schutzengel, des Nikolaus und vom Christkind. Denn niemand ausser uns Hasen hat so regelmäßig Nachwuchs wie ihr Menschen."

Schwupps, weg war er.....................

Irritiert schaute ich mich um und merkte auf einmal unter der Decke an meinen Füßen ein Kitzeln. Ein kleines Stummelschwänzchen war zu sehn, sonst nichts. Im gleichen Moment hörte ich ein leises Weinen, Sandra wurde wach und hatte Hunger.

Es ist ein wunderschönes Gefühl, das eigene neugeborene Kind zu versorgen, aber soll ich ganz ganz ehrlich sein? Ich war irgendwie froh, als sie wieder einschlief, weil ich doch wissen wollte, wie Hoppedeis Geschichte weitergeht.

Schwupps, da war er wieder.........................

"Puhh, das war aber im letzten Moment. Wenn sie mich gesehn hätte, oh je, oh je. Ich hätte nie nach Hoppelhausen zurückkommen dürfen."

"Hoppelhausen?" So langsam überlegte ich wirklich, ob ich vielleicht doch träume und kniff mich in den Arm. Autsch, nein, wach war ich schon. "Was bitte ist Hoppelhausen? Und wieso darfst Du nicht zurückkommen?"

"Ich merk schon, Du bist schon etwas älter, Du hast überhaupt keine Ahnung, stimmts?"

Ich räusperte mich und wollte grad antworten, da sprach er aber schon weiter.

"Hast Du wirklich gedacht, das Hasen in Erdlöchern in Euren Gärten wohnen? Hoppelhausen ist die größte Stadt auf der ganzen Welt. Sie liegt etwa 3 Meter unter Eurer Erdoberfläche und geht rund um den ganzen Erdball. Wir haben eine eigene Sonne, einen eigenen Mond, eigene Meere, Wälder, Flüsse und Seen. Aber jedes Hasenhaus gehört zu Hoppelhausen. Da leben wir.

Die Erdlöcher sind unsere Wege dorthin, so wie bei Euch die Autobahnen.

Und wir haben natürlich auch einen Chef, so wir Ihr Könige , Kaiser und Bundeskanzler habt.

Der älteste und klügste von uns ist unser Oberosterhase. Er sagt uns, was wir tun müssen, z. B. wann wir Eier anmalen müssen, wann wir dem Christkind helfen und wobei, und lauter so wichtige Sachen. Aber er ist auch unser Lehrer. Alles was wir wissen, wissen wir von ihm." Ein schüchternes Gähnen, ein verschmitztes Grinsen, ein kleines Winken und ein "Tschüß, ich bin jetzt müde. Bis morgen."

Und Hoppedei war verschwunden.

Nun merkte ich erst einmal, wie müde ich war. Ich schloss die Augen und schlief bis zum andren Morgen, als Sandra mich mit erneutem Weinen weckte.

Den ganzen Tag über ging mir der süsse kleine Hase nicht aus dem Kopf und ich hoffte, das er tatsächlich wiederkommen würde.

Am Abend lag ich wach in meinem Bett und wartete und wartete und wartete. Aber nichts passierte. Ziemlich traurig schlief ich ein.

"Hatschiiiiiiiii", was war denn das? Was kitzelt an meiner Nase? Erschrocken öffnete ich die Augen, und wer saß da? Der niedlichste kleine Hase, den ich kenne.

"T’schuldigung", kam es ziemlich kleinlaut. "Ich hab Stubenarrest, ich bin gestern zu spät nach Hause gekommen und hab heute morgen im Unterricht geschlafen. Jetzt bin ich ganz schnell und ganz heimlich gekommen, um Dir Bescheid zu sagen. Aber morgen abend komm ich, ok?" Und Husch, war er wieder weg.

Könnt ihr Euch vorstellen, wie froh ich war? Und ich konnte den nächsten Abend kaum erwarten.

 

 

Wie lang dauert ein Novembertag? Wie viele Stunden dauert es bis zum Abend? Oh oh,

ich war doch noch nie ungeduldig, aber dieser Tag wollte und wollte nicht vorbeigehn.

So viele Besucher kamen, und ich bin ein lieber und höflicher Mensch, hab mich über alle gefreut, aber ich hab 10 Kreuze gemacht, als sich die Tür zum letzten Mal schloß und ich mit Sandra und meinem Mann Ralf allein war. Endlich konnte ich ihm von Hoppedei erzählen.

Aber was sag ich euch? Er fasste an meine Stirn und fühlte, ob ich Fieber hab. Er hat mir nicht geglaubt, könnt ihr euch das vorstellen? Nun wurde ich richtig böse. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte und er nickte immer, um mir dann schließlich zu sagen, das ich wohl ziemlich viel Fantasie und bunte Träume habe. Phhhhh, es wurde Zeit, das er nach Hause ging. Sonst hätten wir uns gekracht, aber kräftig.

"Psst!" Ralf schaute mich an. "Hörst Du dieses Kichern? Wer ist das?"

Ich ließ meinen Blick durchs Zimmer schweifen, mußte mir das Lachen verkneifen als ich zwei plüschige Ohrenspitzen hinter Sandras Bettchen entdeckte und fragte scheinheilig: "Welches Kichern? Ich hör nichts."

Das war dann wohl zuviel für Hoppedei. Laut lachend hüppelte er aus seinem Versteck hervor, sprang auf mein Bett und grinste Ralf frech an. "Fieber? Nee, die ist gesund, hihi. Gestatten? Hoppedei ist mein Name." Noch immer konnte Ralf nicht glauben, was er sah. Er war sprachlos. Und ich hatte wieder Oberwasser. "Siehste, du wolltest mir ja nicht glauben. Darf ich mal Deine Stirn fühlen?"

Naja, es hat noch etwas gedauert, bis Ralf alles begriffen hatte, aber dann hatte er es ziemlich eilig, nach Hause zu gehen. Irgendwie war ihm das wohl doch nicht so ganz geheuer.

"Endlich", stöhnte Hoppedei. "Seit dem Mittag versteck ich mich in allen Ecken damit mich bloß keiner entdeckt. Das ist ja anstrengender als lernen. Ich brauch jetzt erst mal eine Pause. Weck mich bitte in einer Stunde, ja?" Damit war ich aber nun gar nicht einverstanden. So vieles wollte ich noch von ihm hören. Und der kleine Kerl legte erst mal eine Runde Schlaf ein.

Aber ich konnte reden was ich wollte, er schloß die niedlichen Kugelblitzaugen, und, ich glaubte zu träumen, er schnarchte sogar leise. Als ich ihn so betrachtete, merkte ich, wie ein zärtliches Gefühl in mir aufkam. Er war wirklich so süß, so kuschelig, so richtig osterhasig halt. In diesem Moment habe ich beschlossen, für euch alle seine Geschichten aufzuschreiben, aber erzählen wird er sie selber..................................

 

.....der Anfang

"Achja, wenn ich mir grad so recht überlege, meine Geburt war wohl der Anfang meiner Geschichte, aber ich hab nicht so recht die Erinnerung daran, kicher, aber meine Mama hat mir schon eine Menge darüber erzählt.

Ich war nämlich nicht der einzige im Wurf. 5 kleine Hoppels wurden an diesem wunderschönen Morgen geboren und wir haben der Mama ganz schön Stress bereitet. Aber mit Sicherheit war ich der Liebste von uns allen, denn, schau mir in die Augen, das kann man doch wohl erkennen, hihi.

Wir 5 haben wunderschöne Tage in der Nähe unserer Mama verbracht und fühlten uns sehr geborgen. Aber anders als bei Euch Menschen wewrden wir sehr schnell größer, können laufen, hoppeln, alleine essen und neugierig die Welt erkunden. Wir müssen eher in die Schule und auch eher arbeiten. Aber wir tun es gerne.

Eines schönen Morgens kam der Oberosterhase in unser Haus und fragte Mama und Papa, welches ihrer Kinder den schweren Weg des Osterhasen gehen würde, und wie Ihr Euch denken könnt, ich war es, der ihn begleiten durfte.

Aufgeregt hoppelte ich ihm hinterher. Ganz schön weiter Weg für so einen kleinen Hasen wie mich. Aber die Neugierde war größer.....

Wie sieht wohl die Schule aus? Überhaupt, was ist eine Schule????????

Da bei uns eigentlich fast immer die Sonne scheint (außer nachts natürlich, hihi) und Regen bei Euch bleibt, ist unsere Schule anders als bei euch im Freien.

Sie besteht aus insgesamt 6 Räumen, naja, man könnte auch Felder sagen, die durch bunte Blumen voneinander getrennt werden.

In der Miniklasse wird gelernt, wie ein Hase sich zu benehmen hat. Das heißt:

1. Blumenwurzeln frißt man nur, wenn man wirklich Hunger hat

2. Auch Ameisen haben ein Recht zu Leben

3. Kümmert Euch um die Schwachen Mitglieder im Tierreich

4. Habt immer ein offenes Ohr für die Sorgen andrer Tiere

5. Erledigt Euer "großes Geschäft" in den Blumenbeeten, das ist ein prima  Dünger (ganz wichtiger Punkt, denn bei uns gibt es keine Klos)

Es gibt noch mehr Regeln, aber der Oberosterhase meinte, die würde ich mit der Zeit schon irgendwie lernen.

In der 2. Klasse werden unsere Gärtner untergebracht. Was die alles lernen müssen, weiß ich nicht genau, aber wenn ich mir unsere Karottenfelder anschau, kann ich es mir in etwa denken.

In der 3. Klasse sind nur Mädchen (wozu die gut sind, weiß ich auch noch nicht so wirklich). Da darf ich nicht rein.

In der 4. Klasse wird es dann interessant. Dort mußte ich anfangen. Hier wird uns gezeigt, wie man die wunderschönen Farben für die Ostereier herstellt. Wie man mit ihnen malen kann, und vor allem, wie viele tolle Muster man auf die Eier bringen kann. 4 Tage lang mischte, malte und pinselte ich. Dann durfte ich meine Prüfung ablegen. Kicher, ich war wohl gut, denn danach durfte ich in die 5. Klasse.

Dort wurde es ganz schön anstregend. Lesen, schreiben, rechnen........Wozu ein Osterhase das können muß? Denkt doch mal nach, wie sonst sollte ich eine Straße oder Hausnummer finden? Sollte ich etwa fragen gehn? In dieser Klasse gibt es keine Abschlußprüfung, hier muß man jeden Tag hin, aber wenn es mit dem Lesen klappt, darf man gleichzeitig auch Unterricht in der 6. Klasse machen.

Hier unterrichten der Oberosterhase, das Christkind und der Nikolaus. Ihr habt richtig gehört.......... Wir alle arbeiten das ganze Jahr über zusammen.

Denn ohne uns Hasen wären die andren beiden ganz schön aufgeschmissen.

Nach etwa einem halben Jahr darf jeder Osterhasenschüler einen erwachsenen Osterhasen begleiten. Er muß schaun, welche Aufgaben er hat, lernen wie er sich vor den Kindern versteckt hält und auch, ob eer mit den Erwachsenen Kontakt aufnehmen möchte oder nicht.

Wenn er dann glaubt, es allein zu schaffen, wird er vom Oberosterhasen geprüft.

Ich mußte diese Prüfung ablegen, ohne das ich jemals bei euch Menschen war, weil Sandra es ja leider ein wenig eilig hatte mit dem Auf-die-Welt-kommen. Darum hoffe ich, daß ich immer alles richtig machen werde.

Also, das Leben als Osterhase ist schön, aber auch ganz schön anstrengend.

 



Datenschutzerklärung
Kostenlose Homepage erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!