Allerlei Reiseberichte aus der Gegend des Erzgebirges

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Im "Wegweiser durch das sächsisch-böhmische Erzgebirge" aus dem Jahre 1898 empfiehlt der Autor Bruno Berlet für die Reise ins Erzgebirge folgende Bekleidung

Reisebekleidung: Die Kleidung wähle man dauerhaft und praktisch. Am geeignetsten ist ein wollener Anzug von nicht zu knappem Schnitt und nicht zu heller Farbe. Für Fussreisen empfiehlt es sich sehr, ein wollenes Hemd auf blossem Leib zu tragen, weil dasselbe im Gegensatz zu Leinwand auch dann nicht kältet, wenn man es durchschwitzt hat. Ausser der Wäsche wird man noch einen Filzhut mit breiter Krempe und Sturmband, einen nicht zu kleinen Regenschirm und bequemes Schuhwerk - womöglich Schnürstiefeletten von weichem Rindsleder, und geschmiert statt gewichst - nötig haben. Weil es auf Bergen, die den Brocken an Höhe übertreffen, selbst im August oft empfindlich kühl ist, so versehe man sich endlich mit einem guten Plaid oder mit einem leichten Überzieher; nach Sonnenuntergang wird man fast immer Veranlassung haben, davon Gebrauch zu machen. - Wer mehr fährt als geht, kann sich neben dem leichten noch ein wärmeres Gewand mitnehmen; will der Tourist einen Reserveanzug haben, so muss er ihn gut verpacken und mit der Post von Hauptstation zu Hauptstation voraussenden.

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Heinrich von Kleist schrieb �ber seine Reise durch das Erzgebirge an seine Braut:
 "Unsere Reise ging von Dresden aus s�dwestlich, immer am F��e des Erzgebirges entlang, �ber Freiberg nach Oederan .Die ganze Gegend sieht aus wie ein bewegtes Meer von Erde. Das sind nichts als Wogen, immer die eine k�hner als die andern.... "
"O welch ein herrliches Geschenk des Himmels ist ein sch�nes Vaterland! Wir sind durch ein einziges Tal gefahren, romantisch sch�n. Da ist Dorf an Dorf, Garten an Garten, herrlich bew�ssert, sch�ne Gruppen von B�umen an den Ufern, alles wie eine englische Anlage. Jeder Bauernhof ist eine Landschaft ... Jetzt habe ich das Sch�nste auf meiner ganzen bisherigen Reise gesehen, und ich will es Dir beschreiben. Es war das Schlo� Lichtenstein. Wir sahen von einem hohen Berge herab, rechts und links dunkle Tannen, ganz wie ein gew�hlter Vordergrund; zwischendurch eine Gegend, ganz wie ein geschlo�nes Gem�lde. In der Tiefe lag zur Rechten am Wasser das Gebirgsst�dtchen; hinter ihm, ebenfalls zur Rechten, auf der H�lfte eines ganz buschichten Felsens, das alte Schlo� Lichtenstein; hinter diesem, immer noch zur Rechten, ein h�chster Felsen, auf welchem ein Tempel steht. Aber zur Linken �ffnet sich ein weites Feld, wie ein Teppich, von D�rfern, G�rten und W�ldern gewebt. Ganz im Hintergrunde ahndet das Auge blasse Gebirge, und dr�ber hin, �ber die h�chste matteste Linie der Berge, schimmert der bl�uliche Himmel ..."
"Ich bin in die sogenannte gro�e Kirche gewesen, hier in Zwickau. Da gibt es manches zu sehen. Zuerst ist der Eindruck des Innern angenehm und erhebend. Ein weites Gew�lbe wird von wenigen und doch schlanken Pfeilern getragen. Wir sehen gern, wenn mit geringen Kr�ften ausgewirkt wird, was gro�e zu erfordern scheint..."
(aus "Bergland-Mosaik" von Manfred Blechschmidt und Klaus Walther)

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Goethe schreibt über seine Reise durch das Erzgebirge im August des Jahres 1885 an seinen Freund Knebel: "In Joachimsthal bin ich nicht eingefahren, hingegen habe ich mich viel in Johanngeorgenstadt umgesehn .In Schneeberg ist wieder verboten Fremde unter die Erde zu lassen .Das Cabinet des Bergmeisters Beyer ist dagegen höchst interessant: Speckstein ,Hornstein , Feldspathkrystalle  in Menge ; Du würdest nicht weggekonnt haben. Und er eine sehr redliche Seele ,wie es scheint guter Beamter und wohl unterrichtet."                                               

(aus "Bergland-Mosaik" von Manfred Blechschmidt und Klaus Walther)

 

 

 

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