Über die Nützlichkeit der Feinde

    "Anstatt euch zu beklagen, versucht zu verstehen, warum Menschen unangenehme Ereignisse in eurem Leben verursachen. Vielleicht wurden sie gerade von der unsichtbaren Welt dazu getrieben, euch eine Lektion zu erteilen, euch Lebenswahrheiten verständlich zu machen oder um euch zu zwingen, an euch zu arbeiten... Warum also diese Gelegenheiten nicht nützen? Anstatt Rachegedanken zu nähren und euch aufzulehnen, weil ihr meint, der Himmel hätte euren Feind schon längst vernichten müssen... und euch zuletzt sogar an Unschuldigen zu rächen, wie das oft vorkommt, solltet ihr diese Gelegenheit zur spirituellen Weiterentwicklung ergreifen.

    Auch wenn sich jemand euch gegenüber schlecht verhält, bemüht euch doch, richtig zu handeln. Dafür sollt ihr als Erstes herausfinden, was für eine Lehre aus diesen unangenehmen Umständen zu ziehen ist. Das Schlimmste für den Menschen ist, anderen gegenüber mit negativen Gefühlen zu leben. Denn ihr solltet wissen, dass die Strömungen unseres psychischen Lebens zuerst durch uns fließen, bevor sie andere erreichen. Wenn man von Güte beseelt ist, wird man als Erster von dieser Güte Nutzen ziehen. Und wenn man bösartig ist, vergiftet man zuallererst sich selbst. Ihr sagt: "Ich bin wütend auf den und den, der wird was erleben!" Ja, sicher, aber der Erste, der von eurer Wut vergiftet wird, seid ihr selbst."

    Wenn ihr auf die Weisheit, auf die Liebe des Himmels zählt, lässt er euch nicht fallen; sobald ihr etwas tut, das euch mit ihm verbindet, wacht er über euch. Vertraut immer der Macht der unsichtbaren Welt: sie unterstützt alle, die ihre Gesetze befolgen. Wenn ihr den schlechten Ratschlägen eurer niederen Natur folgt, erreicht ihr niemals wirklich euer Ziel: früher oder später stellt euch die unsichtbare Welt Hindernisse in den Weg. Aber wenn ihr auf den Himmel zählt und seine Gesetze beachtet, seid ihr niemals verlassen. Selbst wenn alle Welt euch verlässt, werdet ihr von ihm unterstützt, ermutigt und erleuchtet."

 

Lernt, über das Gesetz der Gerechtigkeit hinauszugehen

    "Hat euch jemand Schaden zugefügt? Das berechtigt euch nicht dazu, Rache an ihm zu nehmen. Ihr entgegnet: 'Aber ich möchte nur die Gerechtigkeit wiederherstellen!' Nein, eine so verstandene Gerechtigkeit ist die Quelle allen Übels. Der Erstbeste bildet sich ein, im Namen der Gerechtigkeit die einen bestrafen und den anderen eine Lehre erteilen zu können... Lasst die Hände davon! 'Aber was sollen wir dann tun?' Auf ein Prinzip zurückgreifen, das über der Gerechtigkeit steht: das Prinzip der Liebe, der Güte und Großzügigkeit. Schon vor zweitausend Jahren brachte Jesus diese neue Lehre, aber die Christen handeln immer noch nach dem Gesetz Moses: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Sie haben noch nicht begriffen, dass man nicht mehr so sehr danach trachten soll, das Gesetz der Gerechtigkeit anzuwenden, Rache zu nehmen, um wahrhaft groß und wirklich frei zu sein. Die Rache ist eine alte, urtümliche Methode, die nichts löst: im Gegenteil, sie kompliziert alles und vermehrt die karmischen Schulden.

    Ihr habt jemandem etwas Gutes getan, ihr habt ihm geholfen, ihn unterstützt und eines Tages entdeckt ihr, dass er eure Hilfe nicht verdiente. Nun, ihr sollt diese Situation akzeptieren: sucht nicht nach Vergeltung, versucht nicht, ihn zu bestrafen und verbreitet diese Geschichte nicht überall! Wann entschließt ihr euch endlich, großzügig und erhaben zu sein? Man sollte ein wenig die Augen verschließen, vergessen und verzeihen; so wächst man und wird stärker. Ihr solltet auch wissen, dass euch eines Tages das Verlorene hundertfach zurückgegeben wird. Wenn ihr aber versucht, euch zu rächen, läst ihr damit so viele negative Kräfte aus, dass sie eines Tages auf euch zurückkommen und euch niederdrücken.

    Wollt ihr eurem Feind wirklich eine Lektion erteilen, dann kümmert euch nicht mehr um ihn und beginnt eine langwierige Arbeit an euch selbst: betet, meditiert, lernt und übt euch bis zu dem Tag, an dem ihr endlich die wahre Weisheit und Macht besitzt. Und wenn ihr ihm später wieder begegnet, wird er mit Verblüffung eures Lichtes und eurer Kraft gewahr werden. Dann begreift er, dass er sich nur erniedrigte, während ihr daran arbeitetet, weiser, großzügiger und selbstbeherrschter zu werden, und er schämt sich.

    Wichtig ist nur, an euch zu arbeiten, euch mit allem Konstruktiven, Reinen und Göttlichen zu beschäftigen. Das erfordert natürlich viel Liebe, Geduld und Licht, aber ich kenne keine wirksamere Methode. Es gibt ein Gesetz, nach dem jeder für das Böse, das er tat, bezahlen muss, und alle, die euch schadeten, werden eines Tages gezwungen sein, zu euch zu kommen, um den Schaden wieder gut zu machen. Es kann sein, dass ihr sie loswerden wollt, weil ihr intuitiv spürt, dass sie früher eure Feinde waren. Aber das ändert nichts, sie bleiben weiterhin bei euch und bitten euch, ihre Dienste anzunehmen. Denn so ist das Gesetz: alle, die euch schadeten und denen ihr es nicht mit Bösem heimgezahlt habt, werden wohl oder übel gezwungen sein - denn ihre Ansicht zählt nicht - eines Tages zu euch zu kommen, um den früher angerichteten Schaden wieder gut zu machen."

Setzt man Wut gegen Wut, Hass gegen Hass, Gewalt gegen Gewalt, dann wendet man damit eine sehr alte Lebensethik an, die keine guten Früchte bringt. Der Bosheit widersetzt man sich durch Güte, den Hass vertreibt man durch Liebe und Wut bekämpft man durch Sanftmut.

    Man sollte ein für allemal Folgendes verstehen: nur das Gute ist im Stande das Böse zu bekämpfen. Denn das Gute ist stark und unsterblich, während das Böse schwach ist. Man kann das Böse mit einem in die Luft geworfenen Stein vergleichen: je mehr Zeit vergeht, desto weniger Kraft hat er, in die Höhe zu steigen. Das Gute dagegen gleicht einem von einem Turm heruntergeworfenen Stein: seine Geschwindigkeit wächst mit der Zeit. Das Geheimnis des Guten liegt darin, dass es am Anfang schwach ist, am Ende jedoch allmächtig. Das Böse dagegen ist anfangs allmächtig, wird aber mit der Zeit immer schwächer. So etwas sollte man wissen."

 

Liebe als Lebensmethode

   "Wenn ihr euch aufgeregt, Ängstlich oder unglücklich fühlt, so versucht euch zusammenzunehmen. Anstatt euch zu quälen oder andere in Unruhe zu versetzen, bleibt still und beginnt ein paar Mal tief zu atmen. Sprecht dann ein liebevolles Wort aus, macht eine liebevolle Bewegung, sendet einen liebevollen Gedanken... Ihr stellt dann fest, dass das, was in euch gärte und faulte, nun weit ausgestoßen wurde. Weil ihr die Liebe herbeigerufen habt, habt ihr in euch eine Quelle erschlossen. Lasst sie jetzt arbeiten, denn sie wird alles reinigen. Ihr seht, es ist einfach, es genügt, sein Herz zu öffnen und die Liebe arbeiten zu lassen. Wenn ihr es einmal probiert habt, dann fragt ihr euch, warum ihr diese Methode noch nie anwendetet. Wenn die Menschen von der Liebe reden hören, lachen sie, sie betrachten sie als ein Spiel und nicht als ein Heilmittel.

    Ein mit Liebe erfülltes Leben lässt uns in einem sehr gehobenen Bewusstseinszustand leben, der sich in allen Handlungen widerspiegelt. Es ist ein Zustand, der alles in euch harmonisiert, der euch im vollkommenen Gleichgewicht hält, der Freude, Kraft und Gesundheit schafft."

 


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