Blutroter Mond
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Alea iacta est!

 

Titel: [Blutroter Mond] - Alea iacta est!
Autor: Barbara (
barbarella_1970@yahoo.de)
Disclaimer: Anya, Angel, Spike & Co. gehören mir nicht... blablabla, na ihr wisst schon!
Aber die Situation und insbesondere Alex sind auf meinem Mist gewachsen, hehehe *smile* ;-)
Pairing (Status Quo): Cordelia/Wesley/Gunn, Angel/Lindsey, Carol/Carmen/u.a. - Heee, die Geschichte beginnt bei Angel Investigations, was erwartet ihr?! - Alex, Oz und natürlich *William* ;-)
Summary/Inhalt: William ist von Spike zwar immer noch verschieden wie Tag und Nacht, doch er will nun nach Sunnydale zurück...
Rating: Hmmm... NC-17 - wohl doch.
Spoiler: AU! - Spielt lange nachdem eine Amayra-Hexe in "Alles Gute kommt von oben?" in Sunnydale vom Himmel gefallen ist... und somit auch nach den Geschehnissen in "Unsterblichkeit?" - und seit Alex' 13. Geburtstag in "Blutroter Mond" sind mittlerweile schon über vier Jahre vergangen...
Datum: November 2002
Feedback: Gerne!
Notes: Ja, eben, gehört immer noch zur
AGKVO-Variante...

Alex' Bilanz kann sich bisher sehen lassen... Anya. Carol und Carmen. Oz! Rumgeknutsche mit den Männern der Sunnydale Midnight an Halloween... Flirten mit Lorne. Knutschen mit Lindsey. Angel und William...
... und sie fragt sich gerade, ob der Kuss mit Connor wohl auch zählt. Er ist süss. Und er ist scharf auf sie. Okay, es zählt, überredet! Und vielleicht sollte man die Geschichte ein wenig vertiefen... oder?! Immerhin ist er bislang der einzige Junge des neuen Jahrtausends, der sie jemals interessiert hat...

 

Als Alex am Morgen in ihr Zimmer zurückkommt, sieht sie Oz mit einer Decke in der Ecke hocken, die Arme um seine angezogenen Knie geschlungen. Er ist angespannt, seine Unterlippe zittert leicht. Sie setzt sich zu ihm und legt ihren Arm um ihn, worauf er sich an sie lehnt.
"Was ist denn los?" fragt sie nach einer Weile mit sanfter Stimme.
"Letzte Nacht..."
"Was war letzte Nacht?" fragt sie, als er nicht weiterspricht.
"William."
Alex seufzt kurz und fragt sich schon, ob sie denn Oz wieder mal alle Würmer einzeln aus der Nase ziehen muss... doch dann fängt er schliesslich an zu erzählen. Dass William den Wolf gestreichelt und sich dann sogar regelrecht bei ihm ausgeheult hat und dass es ihm ja sooo leid täte und überhaupt... und dass er womöglich nach Sunnydale zurück will.
"Ach." Alex streichelt ihn. "Und weiter?"
"Ich weiss nicht, ob ich das ertragen kann..." murmelt Oz. "Er hat offenbar ein schlechtes Gewissen wegen allem und will es jetzt wieder gutmachen... doch... ach, ich weiss auch nicht!" Er schnieft kurz. "Oh Gott, ich muss mich ja wirklich furchtbar anhören!" meint er dann mit gequältem Lächeln. Wie ein verdammter Teenie mit Liebeskummer! Doch da Alex ja genau genommen selbst noch ein Teenie ist, spricht er das lieber nicht laut aus. "Aber damals hat es auch ewig lange gedauert, bis ich über Willow hinweg war... so bin ich wohl."
"Schon gut..." Alex wuschelt ihm weiterhin durch die Haare. "Du bist schon ganz in Ordnung, so wie du bist."
"Vielleicht sollte ich wieder nach San Francisco oder sonst wohin gehen..." Er sieht sie etwas unsicher an - worauf sie seinen Blick ernst erwidert. "Wenn es wirklich das ist, was du möchtest?" Sie würde das Spiel nie so weit treiben, ihn gegen seinen Willen zu zwingen bei ihr in Sunnydale zu bleiben, Geburtstagsgeschenk hin oder her. "Aber warte doch erst mal ab. Wenn du es nicht mehr aushältst, kannst du immer noch gehen... aber vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm? Wenn wir William erst mal wieder ne anständige Frisur verpasst haben?!"
Nun müssen sie beide etwas lachen.


~

Beim Mittagessen vermisst man Oz, doch Alex erklärt einfach, es wäre nun mal so eine Werwolf-Sache und er wäre deshalb so müde.

Danach bringt sie ihm was zu Essen aufs Zimmer... wo er tatsächlich im Bett liegt.
"Sollen wir nach Hause fahren?" fragt sie ihn.
Er schüttelt den Kopf. "Du willst doch sicher noch etwas mit Carol, Carmen und den anderen rumhängen..." murmelt er, ist aber gerührt über ihr Angebot. "Es wird schon gehen, ich werd's überleben. Bestimmt. Ich stürz mich schon nicht vom Dach oder mach sonst was dummes, ehrlich... Mach dir keine Sorgen." Er lächelt sie an... doch er weiss genau, dass sie ihm seine gespielt gute Laune nicht abnimmt.
"Du bist ein Schatz. Soll ich dir vielleicht was bringen oder so?"
"Ich bin doch kein Baby, ich kann mir durchaus selbst helfen!" protestiert er nun lächelnd.

~

"Fahrt ihr wieder weg?" erkundigt sich Connor etwas schüchtern und fast ängstlich, als Alex wieder aus dem Zimmer kommt.
"Wie kommst du darauf?" Sie hebt die Augenbrauen und fragt sich, wie lange er schon da steht und auf sie wartet.
"Na ja... Es würde mich nicht wundern, wenn ihr abreisen würdet, denn Oz scheint es ja ziemlich unbehaglich zu sein..."
"Stimmt." Sie zuckt die Schultern und seufzt, als sie daran denkt, dass sie wohl noch ein ernstes Wörtchen mit William reden muss, denn was fällt dem denn ein, den Wolf plötzlich zu streicheln und ihm die Ohren voll zu jammern, während er bislang immer so getan hat, als hätte Oz die Pest oder sowas. "Aber wir wollen uns davon nicht so einfach vergraulen lassen."
"Das freut mich!" meint er und ist wirklich ungemein erleichtert. "Ich meine... dass du noch bleibst." Ihm wird bewusst, dass er gerade auf ihr Décolleté starrt, und er wird knallrot.
"Connor?"
"Ja?" Nun starrt er wie hypnotisiert auf ihre Lippen. Und er fragt sich, ob es eigentlich den anderen auch so geht, wenn sie einander ansehen; haben die wohl heute noch Schmetterlinge im Bauch? Oh, es knistert immer ganz gewaltig bei Angel Investigations und Connor weiss, dass sie es bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer noch vogelwild treiben... aber er fragt sich, ob die eigentlich jemals auch auf so romantischen Schmus standen, oder ob er wohl ein Bisschen aus der Art geschlagen ist, dass er sich bei dem harmlosen Kuss gestern Abend schon fast im Siebten Himmel wähnte... Na ja, allerdings würde er auch lieber mal etwas mehr küssen, anstatt sich weiterhin irgendwelche Liebesgedichte auszudenken, die er sich dann sowieso nicht traut ihr vorzutragen.
"Willst du mich küssen?"
Er starrt sie an.
"Du siehst mich an, als würdest du mich gern küssen..." Sie tritt näher. Und dann küsst sie ihn.
Zuerst ist er unsicher, geniesst einfach mal das Gefühl, ihre Lippen auf seinen zu spüren... und als sie nicht weggeht, sondern ihre Zunge neckisch über seine Lippen gleiten lässt, öffnet er seinen Mund für sie. Er fühlt ihre Hände an seinem Nacken, die ihn festhalten und sanft durch seine Haare streichen, und wie ihre Zunge nun spielerisch in ihn eindringt... Oh Gott, sie schmeckt süss! Und in dem Chaos, das nun in seinem Kopf ausbricht, fragt er sich unter anderem auch, was sie wohl ständig für Bonbons lutscht... Es ist elektrisierend... und er will nie wieder aufhören, schlingt ebenfalls seine Arme um sie und geniesst es, sie so nah bei sich zu spüren. Und er fragt sich kurz, ob es sich wohl bei seiner Mutter und Alex' Dad damals in der Highschool auch so angefühlt hat...
Sie presst sich noch dichter an ihn, muss innerlich lächeln, als sie seine Erregung spüren kann... und wie er nun unwillkürlich seine Hüften bewegt, als sie ihre Hand auf seinen Hintern legt und ihn sanft in die Pobacken kneift.
Er muss stöhnen... und dann ist es ihm ziemlich peinlich, dass er hier einfach so vom Rumknutschen gekommen ist. Doch sie lächelt ihn an - und küsst ihn erneut. "Du küsst gut..." murmelt sie zwischendurch. "Ein richtiges Naturtalent!" Und sie muss grinsen, als er nun bis unter die Haarwurzeln errötet.

~


William liegt wieder unten auf der Couch. Doch heute scheint sich der Wolf nicht blicken zu lassen. Oz! Der Wolf ist Oz und er kann jedes Wort verstehen! mahnt er sich selbst und reibt sich die Augen.
Alex hat ihm gesagt, wie man Oz eingetrichtert hat, dass er ihm ja möglichst aus dem Weg gehen soll, um ihn nicht zu beunruhigen, weil er eben *William* und nicht Spike wäre... und weil er ja eben nie was vom Werwolf hören wollte.
"Ich verdammter Idiot!" murmelt William zu sich selbst. Heute hat Alex ihm gesagt, dass *er* handkehrum gefälligst auch Oz in Ruhe lassen solle, selbst wenn er wieder nach Sunnydale kommt.
Seit sie ihm gestern Kopien von Spike's Briefen gab, hat er die Worte immer und immer wieder gelesen. Worte voller Liebe und Leidenschaft. Spike und Oz hatten wirklich eine *besondere* Beziehung. Und er ertappt sich bei dem Gedanken, dass er sowas auch gern hätte. So wie Angel und Lindsey. Einen richtigen Gefährten, nicht nur Freunde, mit denen man auch gelegentlich rummacht. Sowas wie Oz!
Aber Oz hat *Spike* geliebt, nicht *William*... und schon gar nicht, nachdem er sich die ganze Zeit über wie der letzte Idiot aufgeführt hat. Oh Gott, es tut ihm alles so leid! Aber Oz will ja kein Mitleid; er hat immer noch seinen Stolz... und das gefällt William irgendwie.

~

Charlotte ist längst eingeschlafen, sogar Charisma ist am wegdämmern... Carol und Carmen sehen auch schon aus, als würden ihnen jeden Moment die Augen zufallen... nur Connor ist von den Geschwistern noch wach - und himmelt Alex an.

Der Wolf steckt seine Nase ins Zimmer und winselt kurz. Alex ist schlagartig wieder hellwach. "Okay..." flüstert sie leise und sieht dann Connor an. "Ich muss ihn mal rauslassen... Der Ruf der Natur..." Sie grinst.
"Oh... klar." Connor nickt, dann kommt ihm plötzlich ein genialer Einfall. "Äh... wollen wir einen kleinen Spaziergang machen?"
"Okay."

Nur kurze Zeit später sind Alex und Connor angezogen, schlüpfen in warme Wintermäntel und stiefeln möglichst leise die Treppe runter, ohne Licht zu machen.
Alex kann William's Anwesenheit in der Dunkelheit regelrecht spüren, doch sie ignoriert ihn. Und der Wolf scheint sich förmlich hinter ihr zu verstecken, bis sie endlich draussen sind.

Während Oz hinter der nächsten Ecke verschwindet, stehen Alex und Connor einfach ein Bisschen rum... bis sie schliesslich näher rücken und sich wieder zu küssen anfangen.
Es ist saukalt, doch davon scheinen sie nichts zu bemerken, da die Knutscherei sie erhitzt.
Oz' leises Winseln reisst Alex schliesslich aus dem Rausch.
Sie gehen wieder rein, worauf der Wolf blitzartig die Treppe hoch läuft, um sich wieder in Alex' Gästezimmer zu verschanzen.
Und Connor's Herz klopft wie wild, als Alex schliesslich mit in sein Zimmer kommt.

~

Während Gunn sich im Schlaf an seinen Rücken geschmiegt hat, flüstert Wesley noch ein Bisschen mit Cordelia, die ebenfalls noch wach ist... "Unser Sohn hat sich in Alex verliebt!"
"Ich weiss. Das sieht ja 'n Blinder mit'm Krückstock." Cordelia ist ganz gelassen.
"Aber er ist doch erst 15!"
"In zwei Monaten wird er 16! Und ausserdem..." Sie lächelt ihren angetrauten Ehemann verschwörerisch an und küsst ihn spielerisch auf die Nasenspitze. "Soll er etwa so ein Spätzünder werden wie du? Unschuldig?! In diesem Haus? Da müsste er nicht nur blind und taub, sondern auch ausgesprochen blöd sein!"
Wes macht kurz ein verlegenes Gesicht, doch dann runzelt er die Stirn: "Du tust ja gerade so, als würde Alex womöglich sogar drauf eingehen..."
"Na warum auch nicht? Er ist doch süss!"
"Aber..."
"Aber was?!" meint sie prompt und sieht ihn fragend an. Alex ist fast so ein Biest wie Carol und Carmen. Nur noch schlimmer... je nach Standpunkt. Kein Wunder ist sie für Connor die absolute Traumfrau. Schön. Schön gefährlich. Und ganz schön wild.
"Ach, ich weiss auch nicht..." druckst Wesley herum. "Vielleicht komme ich mir nur langsam alt vor, wenn Connor schon so erwachsen ist."
"Du bist noch nicht alt. Noch lange nicht!" Sie sieht ihn lächelnd an. "Und ich muss das wissen!" Seine Lachfältchen haben sich in den letzten Jahren vielleicht ein wenig vertieft, doch ansonsten sieht er gegenüber dem Tag ihrer Hochzeit nicht sehr verändert aus. Oh ja, sie sind alle noch verdammt gut in Schuss...
... und sie wollen lieber nicht zuviel darüber nachdenken, woran das eigentlich liegt. An dem tollen und ach so gesunden Kräutertee, den Willow und Tara immer wärmstens empfehlen? An den Massagen mit dem wunderbaren Massageöl, was die Haut schön straff und jugendlich hält? An der Energie von Anya, wenn die Dämonische Alpha hin und wieder mit ihnen rumknutscht? Ach egal, vielleicht ist es auch alles zusammen, jedenfalls erfreuen sich alle meist bester Gesundheit und fühlen sich pudelwohl, frisch wie der junge Frühling...

~

Connor's Zimmer ist eine halbe Bibliothek... 'Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!' denkt sich Alex. Doch im Gegensatz zur 'Hexenküche' seiner Zwillingsschwestern findet sich hier mehr Englische Literatur als etwa irgendwelche Standardwerke der Magie und Dämonenkunde.
Sie ziehen ihre Mäntel aus... und dann tritt Alex wieder näher, zieht ihn in einen Kuss und beginnt dann an seinen Klamotten rumzufummeln. Sie zieht ihm das Hemd aus der Hose, um seinen nackten Rücken zu streicheln, was ihn kurz zusammenzucken lässt, weil sie noch eiskalte Hände hat von draussen.
Also nimmt er erst mal ihre Hände in seine und haucht sie warm, küsst sanft ihre Fingerspitzen, was sie zum lächeln bringt.

 

"Wo ist Connor?" fragt Cordelia, als ihr Sohn nicht zum Frühstück auftaucht. Dass Alex und Oz nicht da sind, wundert sie ja nicht, doch sie hat ihre Kinder gern um sich versammelt.
"Öhm..." Carol und Carmen drucksen herum - was Wesley äusserst verdächtig vorkommt. Er hat angenommen, dass die Kinder mal wieder ne Pyjama-Party veranstaltet haben... und normalerweise ist Connor da auch dabei, weshalb er eigentlich auch wach und beim Frühstück sein sollte... hmmm...
Bevor die Zwillinge ihren Vater aufhalten können, saust er auch schon zur Küche raus und die Treppen hoch. Cordelia und ihre Töchter hinterher wie ein geölter Blitz. Und da Gunn, Lindsey und Angel neugierig sind, folgen sie ebenfalls.

Ohne anzuklopfen platzt Wes in Connor's Zimmer... und bleibt wie angewurzelt stehen. Sein Sohn ist mit Alex im Bett. Unter einer Decke. Aneinandergekuschelt.
Vielleicht hat Wes oder sonst wer sich geräuspert, vielleicht hat die Hexe auch nur gespürt, dass sie beobachtet werden, auf jeden Fall wird Alex davon geweckt und schlägt die Augen auf. "Oh..." Sie rüttelt an Connor - der sich an sie schmiegt und nur äusserst widerwillig wach wird... Doch dann zieht er panisch die Decke hoch und starrt seine Familie leicht entgeistert an. "Was macht ihr denn hier?!"
"Die Frage lautet eher: Was macht *ihr* hier!" erklärt Wesley mit bebender Stimme.
"Also bis vor einer Minute haben wir geschlafen..."
"Deine schlauen Bemerkungen kannst du dir sparen, Alex!" jappst Wesley und regt sich offenbar ganz furchtbar auf. Sogar Cordelia sieht ihn ganz merkwürdig an und scheint sich zu fragen, ob's ihm noch gut geht und was wohl in ihn gefahren ist; schliesslich hat er doch gewusst, dass Connor total in Alex verschossen ist, hat er da etwa erwartet, sein Sohn würde ihr nur Liebesgedichte schreiben oder sowas in der Art? "Was hast du mit ihm gemacht?!"
"Dad, *bitte*!!!" ruft nun Connor leicht verzweifelt, der wohl am liebsten im Boden versinken würde, weil es ihm äusserst peinlich ist, dass sein Vater hier ausgerechnet vor Alex plötzlich einen Moralischen Anfall haben muss oder was auch immer das darstellen soll.
"Gar nichts hab ich mit ihm gemacht!" protestiert Alex nun. "Wir haben nur ein Bisschen rumgeknutscht, also nur keine Panik!"
"Ihr seid offenbar nackt!"
"Na und?! Wir haben eben nackt rumgeknutscht!" Meine Güte, worüber regt der sich bloss so auf?! Dann sieht sie es auf einmal in seinen Gedanken: Er vergleicht sie in diesem Augenblick mit Faith! Faith, die sich auch einfach genommen hat, was sie wollte, ohne sich um irgendjemanden oder irgendwas zu scheren. Faith, die ja auch Xander mal aufgabelte, sich mit ihm vergnügte und ihn dann wieder vor die Tür setzte... O oh... Alex angelt nach ihrem langen T-Shirt und zieht es sich über. Auch ihren Slip findet sie und zieht ihn sich unter der Decke an. Als sie offenbar aus dem Bett steigen will...
... hält Connor sie panisch zurück. "Bitte, Alex, bleib!" Er umschlingt sie fast schon verzweifelt mit seinen Armen, als wollte er sie nie wieder gehen lassen.
Sie wuschelt ihm durchs Haar und drückt einen Kuss auf seine Stirn. "Ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe. Aber wir sehen uns ja wieder..." Sie lächelt ihn aufmunternd an... und hüpft dann aus dem Bett, sammelt ihre Klamotten zusammen und marschiert schliesslich hinaus, ohne Wesley noch eines Blickes zu würdigen.
"Der kriegt sich schon wieder ein!" flüstert Carol ihr zu und Carmen hebt beide Daumen hoch.

Im Gästezimmer weckt sie Oz mit einem Klaps auf den Hintern. "Wir fahren! Zieh dich an!"
"Was?" grummelt er verschlafen. "Ohne Frühstück?"
"Wir können unterwegs was futtern. Nun mach schon!"
"Was ist denn los?" fragt der Werwolf irritiert und steht etwas schwerfällig auf, um sich rasch frisch zu machen und in seine Kleider zu schlüpfen. Er macht grosse Augen, als sie ihm erzählt, dass Wesley wohl nicht allzu erfreut darüber ist, dass sie mit seinem Sohn rumgeknutscht hat. Komisch... wo es ihn doch auch nicht zu stören scheint, dass sie mit seinen Zwillingstöchtern rumknutscht?! Oder ist ihm das etwa noch gar nicht aufgefallen... oder meint er einfach nur, mit Connor sei es was anderes, weil der Junge kein 'Biest' wie die Hexen ist... tja, Fragen über Fragen! Vielleicht ist ihm auch nur mal kurz eine Sicherung durchgebrannt, sowas soll's ja geben.
Vom Gang her hört man Stimmengewirr. Und Connor, der seinen Vater völlig ausser sich anschreit, dass er ihn hasst und niiie wieder was mit ihm zu tun haben will.
Vater und Sohn sind so sehr mit Streiten beschäftigt, dass sie gar nicht bemerken, wie sich Alex und Oz am Gang vorbeischleichen. Cordelia und ihre Töchter verabschieden sie jedoch mit herzlichen Umarmungen. Gunn, der das ganze äusserst witzig zu finden scheint, da so ein Streit im Hyperion geradezu Seltenheitswert hat. Angel und Lindsey, die Alex zum Abschied auf die Wange küssen.
Am Eingang steht William mit einer Reisetasche in der Hand. Natürlich hat er alles gehört. "Ich komme mit, wenn ich darf", murmelt er und starrt etwas betreten zu Boden, um Oz nicht anzusehen.
Auch der Vampir wird mit Küssen verabschiedet, bevor er den 'Sonnenschirm' aufspannt und nach draussen tritt, um Alex zu Oz' Auto zu folgen.


~


"Tut mir leid..." murmelt Wesley, nachdem er sich jetzt ausführlich mit seinem Sohn ausgesprochen hat. Connor hat sich nach der peinlichen Szene den ganzen Tag in seinem Zimmer eingeschlossen... doch es war klar, dass ihn der Hunger irgendwann raustreiben musste, deshalb hat Wesley geduldig in der Küche auf ihn gewartet.
"Tut mir auch leid..." flüstert Connor. "Ich hasse dich nicht. Ich bin nur so verdammt wütend gewesen..." Er umarmt seinen Vater, der darüber ausgesprochen erleichtert scheint. "Oh Dad, ich liebe sie doch so..."
"Hast du ihr das gesagt?"
"Ja."
"Und was hat sie gesagt?"
"Dass ich süss wäre."
"Aha."
"Und sie hat gesagt, dass ich gut küssen könnte..." Dass er bei seinem ersten richtigen Kuss vor lauter Aufregung und Erregung gleich in seinen Hosen gekommen ist, bindet Connor seinem Vater allerdings nicht auf die Nase.

 


Alex hat ihm die Wahl gelassen, die platinblonden Spitzen abzuschneiden oder dunkel zu färben, damit sie zu seinem natürlichen Haar passen... und William hat sich für die zweite Variante entschieden. Denn die dritte Möglichkeit - eine ganz andere Frisur - hat ihm nicht sonderlich behagt, denn wer weiss, was sie da fabriziert hätte. Alles so lassen wie es war, ist jedenfalls nicht in Frage gekommen, da Alex gesagt hat, es wäre peinlich, so rumzulaufen.
Inzwischen reichen seine Wuschellocken schon bis zu den Schultern runter und er bindet sich die Haare im Nacken meist zu einem kleinen Pferdeschwanz.

In seinem Kopf schwirren unzählige Bilder und Erinnerungsfetzen... und zuweilen scheint es ihm, als würden ein paar Puzzleteile auch wirklich zusammenpassen. Aha-Erlebnisse dieser Art nennt er für sich im Stillen Klick-Effekte, denn fast kann er wirklich hören, wenn irgendwas plötzlich zusammenpasst.
Sowas hat er auch schon gemerkt, wenn er mit Angel zusammen war, Spike's Sire... der Sire von William the Bloody. Doch Anya hat noch ganz andere Tricks auf Lager und er ist wohl oder übel das Versuchskaninchen, wenn sie mal wieder mit Hypnose und was sonst noch alles ankommt.
Manchmal sehen sie ihn jetzt an und sagen plötzlich, dass Spike wohl das gleiche gesagt oder getan hätte. Mehr und mehr Klick-Effekte...
Erinnert er sich wirklich und verfällt deshalb *Spike-like* in irgendwelche Verhaltensweisen, die ihm plötzlich so vertraut vorkommen - oder wird er nur immer mehr und mehr zu Spike, weil seine Freunde ihn dazu machen? Und spielt das überhaupt eine Rolle? Vielleicht nicht... aber vielleicht doch.
William glaubt, er hat sich in Oz verliebt.
Oft liegt er wach und liest sich Spike's Briefe durch, stellt sich vor, dass *er* es wäre, der sowas mit dem Werwolf anstellen dürfte... und grübelt einen Atemzug später wieder darüber nach, ob es vielleicht nur der Reiz des Verbotenen ist, weil Alex ihm doch gesagt hat, er solle Daniel Osbourne in Ruhe lassen.
"Oh Gott, ich dreh noch durch!" murmelt er und muss selbst lachen. Seit er als *William* aufgewacht ist, tut er doch nichts anderes, weil alles so verdammt verrückt ist!
Er geht abwechselnd mit Anya, Alex oder auch Riley und Graham auf Patrouille, jedoch nie gemeinsam mit Oz. Doch auch so lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass er dem Werwolf immer wieder über den Weg läuft, der sich nach der Rückkehr aus L.A. in Giles' Haus einquartiert hat - bzw. von Alex dort einquartiert worden ist, die nun nicht nur täglich mit Carol und Carmen, sondern auch noch mit Connor chattet.
Und William grübelt hier auf seinem Lager im Trainingsraum der Sunnydale Midnight Inc. darüber nach, dass alle im Clan es offensichtlich mit Oz treiben - abgesehen von Willow, Tara und den lieben Kleinen natürlich (wobei er sich bei Willow nicht ganz sicher ist, schliesslich waren sie und Oz in ihrer Jugend mal so richtig zusammen und vielleicht frischen sie die Erinnerungen daran ja gelegentlich auf?) - nur *er* nicht... und er fängt wie von selbst an, sich zu streicheln, wobei er sich vorstellt, ein gewisser Werwolf würde an ihm rumknabbern.

~

"Was guckst du denn so?"
"Wie?!"
"Du bist ja völlig weggetreten! Was ist los, William?" Alex knufft ihn sachte in die Seite, während sie nebeneinander über den nächtlichen Friedhof spazieren. Und einen Spaziergang kann man es wirklich nennen, denn bislang ist ihnen noch kein einziger böser Vampir oder sonstwas über den Weg gelaufen.
"Gar nichts ist los!"
"Glaub ich nicht... du wirst ja ganz rot!" Natürlich wird der Vampir nicht wirklich rot, doch er sieht so aus, als würde er jetzt rot werden, wenn er ein Mensch wäre. Und da William sich ja nicht im Spiegel sehen kann, weiss er auch nicht so recht, ob er nicht vielleicht doch rot wird, was den verwirrten Kerl noch mehr zu verunsichern scheint... und Alex muss lächeln.
"Selbst wenn ich rot werden würde, es ist viel zu dunkel hier, als dass du das überhaupt sehen könntest!" probiert es William mit Spitzfindigkeiten.
"Ach was!" spöttelt Alex. "Nun erzähl schon!"
"Mmmh..." nuschelt William vor sich her.
"Geht es um Oz?"
"Wie kommst du denn darauf?!" erwidert William hastig. Geradezu verdächtig hastig.
"Weil du ihn in letzter Zeit mit deinen Blicken förmlich auszuziehen scheinst?"
Nun glaubt William selbst, dass er jetzt rot werden müsste.
"Na, was ist? Stimmt's oder hab ich recht?"
"Äh... also... hmmm... irgendwie..."
"Nun spuck's schon aus!"
"Er ist ein wirklich interessanter Typ... intelligent und sehr nett... und ich kann verstehen, dass Spike ihn geliebt hat..."
"Und...?!"
"Und was?" windet sich William unter ihrem fragenden Blick. "Ich weiss nicht... ich fürchte... ich meine, ich glaube fast..."
"Du hast dich in ihn verliebt?" hilft sie ihm auf die Sprünge, als sie das Rumgestotter nicht mehr länger ertragen kann.
"Genau!" Eine Sekunde später ist William verblüfft darüber, was für ein Geständnis ihm mit diesem einen Wort gerade so einfach über die Lippen gerutscht ist. "Aber ich weiss selbst, dass das verrückt ist", meint er dann etwas traurig. "Ich meine, inzwischen weiss ich alles mögliche über ihn... aber ich *kenne* ihn ja gar nicht richtig. Er hält mich bestimmt für den grössten Idioten auf Gottes weiter Erde... und das kann ich ihm wirklich nicht übel nehmen. Ich war ja sooo ein Arsch..."
"Ach, nun mach dich nicht schlechter, als du bist!" Sie klopft ihm aufmunternd auf die Schulter.

~

"Ach, wirklich?" Oz bemüht sich, möglichst cool zu bleiben, nachdem Alex ihm brühwarm erzählt hat, dass William offenbar an ihm 'interessiert' wäre... doch er spürt, wie sein Herz schneller schlägt wie bei einem verdammten Schuljungen, der gerade erfahren hat, dass seine Angebetete mit ihm auf den Abschlussball gehen will.
"Ja, wirklich." Sie drückt ihm einen Kuss auf die Wange, lächelt verschwörerisch und verschwindet hüftschwingend, ein fröhliches Liedchen pfeifend.


~


Es ist Vollmond... und William ertappt Alex, als sie kurz nach Morgengrauen nach Hause kommt. Sie ist mit Oz auf Patrouille gewesen... und sie ist noch mit ihm zusammen gewesen, als er sich bereits wieder in einen Menschen verwandelt hat. Er kann ihn auf ihrer Haut riechen... sie haben sich aneinander gerieben... und sich geküsst... und er hat sie abgeleckt, das kann er deutlich schmecken...
"Ähm... William... Was zur Hölle tust du da?!" reisst ihn plötzlich ihre gurrende Stimme aus seinen Träumereien - und er ertappt sich dabei, wie er vor ihr kniet, sein Gesicht in ihren nackten Bauch vergraben hat und schnuppert.
Inzwischen ist es Frühling, sogar schon recht warm, sonst würde Alex schon nicht gleich so freizügig rumlaufen... wobei die Vampire in Sunnydale selbst Angst vor ihr hätten, wenn sie im Bikini und barfuss rumlaufen würde.
"Ich kann ihn riechen..." murmelt William mit verträumter Stimme. "Sowohl den Wolf wie den Menschen..."
"Ach sooo... Ja, der Geruch hat Spike auch immer scharf gemacht." bestätigt Alex und hat eigentlich gar nichts dagegen, dass William nun selbstvergessen an ihrem Bauchnabel rumzulecken beginnt.

~

Es ist richtig süss und niedlich zu beobachten, wie William den Werwolf inzwischen bei jeder sich bietenden Gelegenheit leise anflirtet... und Oz sich regelrecht zu zieren scheint.
William bettelt Anya an, ihn doch mal mit Oz auf Patrouille zu schicken, damit er etwas mehr Zeit mit ihm verbringen und ihn besser kennen lernen kann.
Oz bettelt Anya an, das nicht zuzulassen... obwohl er selbst nicht so recht weiss, wovor er sich eigentlich fürchtet. Womöglich davor, sich etwa noch in *William* zu verlieben?!

 

 

Eine sternklare laue Nacht, weit und breit kein Vampir in Sicht... es ist im sanften Mondlicht direkt romantisch auf dem Friedhof.
"Wir haben's schon lange nicht mehr draussen getan..." raunt Riley Graham ins Ohr und knabbert ein Bisschen an seinem Ohrläppchen, weil er genau weiss, wie sehr das seinen Freund immer anmacht und dass er ihn dann zu fast allem überreden kann.
Graham stöhnt leise auf, als Riley ihn nun noch fester umarmt und mit einer Hand seinen Hintern streichelt. "Und wenn jemand kommt?" meint er etwas halbherzig, ist jedoch schon fast überredet.
"Ach was, kein Schwein wird kommen!" Er grinst lüstern und knutscht ihn dann ab, fummelt ihm das Hemd aus der Hose und öffnet den Reissverschluss, um ihm die Hosen runterzuziehen. "Ich will dich ficken..." haucht er leidenschaftlich. "Jetzt sofort! Und wenn es das letzte ist, was ich tue!"
"Gott, Riley, musst du immer so theatralisch sein?!" kichert Graham, dreht sich dann jedoch wie gewünscht um, lehnt sich gegen einen grossen Grabstein, fragt sich noch kurz, was wohl die Verstorbenen davon halten würden... und dann spürt er auch schon, wie Riley langsam in ihn eindringt. Er keucht leise und murmelt nach einer Weile: "Okay!"
Ohne Gleitmittel rammeln sie nicht so wild (härter, tiefer, schneller, *mehr*), sondern eher langsam, doch deswegen ist es nicht weniger anregend. Graham hört förmlich das Adrenalin in sich pulsieren, das gemeinsame lustvolle Stöhnen und Keuchen, das Klatschen von Riley's Körper gegen seinen eigenen Hintern...
... doch irgendwann bewegt sich Riley plötzlich nicht mehr. Graham fragt sich natürlich, was das soll, und dreht sich nach ihm um - und da gefriert ihm schier das Blut in den Adern.
Da steht ein grosser widerlicher Dämon mit riesigem Maul und messerscharfen Zähnen, der mit schmatzenden Geräuschen gerade Riley's Oberkörper verspeist!
Als Graham bewusst wird, dass nur noch ein halber und zudem ziemlich toter Riley Finn in ihm steckt, bleibt ein gellender Schrei geradezu in seiner plötzlich staubtrockenen Kehle stecken, hysterisch löst er sich in Panik von der verstümmelten Leiche seines Freundes, der ihn doch eben noch hingebungsvoll gefickt hat, und rennt davon, wobei er nach ein paar Metern noch über seine runtergelassenen Hosen stolpert. Hastig zieht er sie hoch und rennt und rennt, bis seine Lunge brennt, und rennt weiter...

... bis er schliesslich völlig ausser sich bei der Sunnydale Midnight Inc. Sturm klingelt und schier bewusstlos in Anya's Arme sinkt, als die Dämonia höchstpersönlich die Tür aufmacht.
Nachdem sie seine Wangen getätschelt hat, fängt er etwas atemlos an zu stammeln, was auf dem Friedhof im Norden passiert ist... und die Alpha kann es in seinen Augen sehen.
"Was ist denn los?"
"Ein Dämon hat Riley gefressen!" antwortet Anya mit grimmigem Gesicht auf die allgemeine Frage, worauf natürlich alle ganz entsetzt sind, die durch das Sturmklingeln ebenfalls wach geworden sind.
Auch William ist darüber schockiert... und lässt sich nicht davon abhalten, mit Anya sofort auf die Suche nach diesem Monster zu gehen, weshalb er sich mit einer Streitaxt bewaffnet.
"Du bleibst hier!" bestimmt Anya und sieht Alex scharf an. "Wenn du hier in der Nähe irgendwas siehst, das auch nur entfernt Ähnlichkeit mit einem Camorra-Dämon hat, brenn ihm so viele Kugelblitze auf den Pelz wie du kannst!"
"Ein Camorra?!" wiederholt Alex entsetzt. "O oh..."
Anya und William verschwinden in der Nacht...

... und Graham rutscht langsam der Wand entlang zu Boden, schlingt die Arme um seine Knie und zittert wie Espenlaub, weil ihm der Schreck noch in den Knochen sitzt. Seine Zähne fangen an zu klappern und es friert ihn... er steht ganz offensichtlich unter Schock.
Schliesslich kommen sogar die Kinder runter, die von dem Krach wach geworden sind. "Was ist denn?" fragt Luke verschlafen.
Und nun kullern Graham endlich Tränen über die Wangen und er fängt an unkontrolliert zu schluchzen - was die Kinder sichtlich verwirrt.
"Wo ist Daddy?" fragt Luke, dem das nicht ganz geheuer ist. Irgendwas muss passiert sein und schon als Sechsjähriger ahnt er, dass es wohl nichts gutes ist. "Wo ist Riley?!" meint er nun beunruhigt und leicht hysterisch, als ihm niemand antwortet, sondern alle nur betretene Gesichter machen.
Willow und Tara beugen sich zu ihm runter. Und eigentlich genügen schon ihre traurigen Mienen, dass Luke weiss, was los ist. "Da war ein böser Dämon... Riley ist tot."
"Neeeiiinnn!!!" fängt Luke an zu heulen... und steckt damit auch Robby und Amanda an. Auch Willow und Tara kommen Tränen, Alex muss ebenfalls schniefen...
Sie gehen schliesslich alle hoch ins Penthouse - wo Alex dann bei Giles anruft. Oz geht verschlafen ran... und sie schärft ihm nach der Hiobsbotschaft schliesslich ein, dass Xander, Giles und er gefälligst im Haus bleiben und nicht nach draussen gehen sollen.

Ach Riley... R.I.P.

Von Riley sind nur noch blutige Kleiderfetzen übriggeblieben. Die Überreste der Schuhe sehen aus, als wären sie zerkaut, halb verdaut und dann wieder ausgespuckt worden.
"Das ist so *falsch*..." murmelt William und scheint leicht weggetreten. *Klick-Klick-Klick!* "Es gab eine Zeit, da wollte ich Riley tot sehen, weil ich einen Zustand geistiger Umnachtung scharf auf Buffy war... aber die Gewitterhexe hat gesagt, ich soll mir lieber was anderes wünschen..."
Anya starrt ihn an... und sie weiss ganz genau, wovon er spricht. Sie kennt die Geschichte. Und William hat gerade *ich* gesagt, wie so oft, wenn ihn Erinnerungen von Spike überkommen... obwohl er sonst von seinem Alter Ego in der dritten Person zu sprechen pflegt. Allerdings ist jetzt wohl weder der passende Ort, noch der geeignete Zeitpunkt, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
William zuckt etwas zusammen, als Anya ihm eine Plastiktüte reicht, um die blutigen Sachen einzusammeln.
"Der Camorra ist weg. Hat für diese Nacht wohl genug gefuttert und sich wieder in sein Versteck verzogen..." murmelt sie und schnuppert herum. Die Luft ist jedoch voller Gerüche und Schwingungen, so dass sie seine Fährte darunter nicht ausmachen kann. Dummerweise hinterlässt ein Camorra weder eine Schleimspur noch ausgeprägten Gestank, ja noch nicht einmal Fussabdrücke, denen man folgen könnte.
"Und wie finden wir sein Versteck?" erkundigt sich William, der mit spitzen Fingern die blutigen Fetzen in die Plastiktüte stopft. Und obwohl er das alles ganz furchtbar findet, muss er anschliessend zu seiner eigenen Überraschung feststellen, dass er sich unwillkürlich das Blut von den Fingern geleckt hat. *Klick!* Riley's Blut. Und es schmeckt gut... doch gleich darauf muss er sich übergeben, wohl wegen des schlechten Gewissens.
Anya starrt ihn leicht entgeistert an und schüttelt den Kopf.

~

"Riley kann doch nicht einfach tot sein!" murmelt Xander betroffen, während er unruhig in der Stube herumtigert. Mit einem Schlachtermesser in der Hand. "Er war doch gestern noch hier. Wir haben Karten gespielt!"
"Ein Camorra?" wiederholt Giles währenddessen - und Oz nickt, beobachtet leicht weggetreten, wie der ehemalige Wächter seine Bücher durchwühlt. Wahrscheinlich seine Art, mit so einem Schrecken fertig zu werden, ohne dabei durchzudrehen.
Schliesslich hat Giles gefunden, was er gesucht hat und präsentiert das Bild eines Camorra, liest mit bebender Stimme vor, dass diese Sorte Dämon gerne lebende Menschen verspeist, offenbar vorzugsweise solche mit möglichst hohem Adrenalinpegel.

Als es an der Tür klopft, zucken sie alle zusammen. Xander umklammert das Fleischermesser noch fester und guckt vorsichtig durch den Spion nach draussen. Erleichtert öffnet er die Tür, als er Anya und Spike äh William entdeckt.
"Und?"
"Keine Spur mehr vom Camorra... und das hier ist alles, was von Riley übriggeblieben ist." erklärt Anya und deutet auf den Plastiktüte in William's Hand. "Ich wollte fragen, ob ihr mit zu uns kommen wollt?"
"Klar!" meint Xander sofort und Giles erklärt: "Ja, natürlich!"
Oz nickt ebenfalls.

~

Während Graham immer noch als zitterndes Nervenbündel zusammengerollt auf dem Bett liegt und die Kinder sich an ihn gekuschelt haben, nachdem sich Luke schliesslich erschöpft in den Schlaf geweint hat...
... sind die anderen nun schon dabei, alles mögliche zu organisieren. Für die 'Beerdigung' bzw. Feuerbestattung der nicht mehr vorhandenen Leiche von Riley Finn, für den Dr. Willow Rosenberg einen Totenschein ausgefüllt hat. Und für die Regelung des Nachlasses... wobei Riley kein Testament hinterlassen hat, womit automatisch Luke Riley Summers alles erbt, für den ja Anya die Vormundschaft hat... Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare!
Furchtbar.
Selbst bei Dawn's Tod damals hat die Alpha eigentlich unglaublich cool reagiert, und dabei war die Jägerin ihr Liebling... also wundert sich niemand hier besonders, dass sie auch jetzt relativ ruhig ist. Mal davon abgesehen, dass sie stinkwütend ist und diesen Camorra-Dämon tot sehen will, der es gewagt hat, jemanden aus ihrem Clan zu fressen.
Sie hat in Willy's Bar angerufen und ein Kopfgeld auf den Camorra ausgesetzt, weshalb sich auch die halbe Dämonenwelt von Sunnydale auf die Suche nach diesem Dämon machen wird; denn man weiss genau, dass Anya jeden Stein umdrehen und allen das Leben zur Hölle machen würde, bis der Mörder von Riley Finn zur Rechenschaft gezogen worden ist.

Irgendwann sind die meisten eingeschlafen... sogar William, der sich schliesslich in eine Ecke gekauert hat, während sich alle anderen auf Anya's grossem Bett hingelegt haben.
Und die Sonne ist längst aufgegangen.
Anya weckt schliesslich Willow, um zusammen mit der Frau Doktor den Bürokratischen Kram zu erledigen...
... und so ein Papierkrieg mit dem Amtsschimmel ist manchmal auch nicht viel angenehmer als sich mit stinkenden Dämonen rumzuschlagen.

~

Als Graham schliesslich gegen Nachmittag wieder richtig wach wird und ihm bewusst wird, dass es wirklich kein Albtraum war, sondern Realität... verfällt er wieder in so eine Art Apathische Trauer und scheint gar nicht richtig mitzubekommen, dass Anya beispielsweise auch irgendwas erzählt von wegen Miete und Wohnung kündigen... und dass Giles und Xander ihm anbieten, bei ihnen zu wohnen... er nickt einfach nur.
Oz bekommt dafür gesagt, dass er ruhig wieder hier in der Sunnydale Midnight einziehen könne, weil nämlich Graham jetzt in Giles' Gästezimmer ziehen soll, und auf der Couch wäre es doch auf Dauer auch nicht so toll. Oz nickt ebenfalls nur, obwohl er sich des leisen Eindrucks nicht erwehren kann, dass da jemand die Gelegenheit beim Schopf packt, ihn und William einander etwas näher zu bringen... denn wer weiss, was passiert, wenn sie nun beide unter einem Dach wohnen.

 

Giles und Xander liegen engumschlungen im Bett... und hören von nebenan nun unterdrücktes Schluchzen - weil sich Graham wohl gerade in den Schlaf zu weinen versucht, der auch jetzt noch völlig durch den Wind ist.
Heute war die offizielle Abdankungsfeier für Riley Finn. Luke war sehr tapfer, klammerte sich die ganze Zeit mit einer Hand an Anya, während er seinen Bruder Robby mit der anderen Hand festhielt. Und Graham sah aus wie ein Zombie...
Giles lauscht noch eine Weile dem leisen Wimmern aus dem Gästezimmer, dann seufzt er und wendet sich an Xander: "Na los, hol ihn schon her..."
Xander haucht ihm dankbar einen Kuss auf die Wange und steigt dann aus dem Bett.

Eine Minute später kommt Xander mit Graham an der Hand zurück.
"Komm her..." murmelt Giles, als Graham offenbar zögert.
Xander krabbelt schon mal ins Bett und zieht dann Graham einfach zu sich rein, umarmt ihn tröstend und schmiegt sich an ihn... und bald darauf fühlt er auch, wie Giles sich seinerseits an ihn schmiegt, womit er gewissermassen wieder mal der Schinken in der Mitte des Sandwichs wäre.

~

Anya will nicht, dass Oz oder gar Alex derzeit nachts rumstreunen... doch sie hat keine Hemmungen, William mitzunehmen. Er ist ein Vampir. Und der Camorra frisst nur warmblütige lebendige Menschen.
Oh ja, man ist immer noch auf der Jagd nach diesem Dämon, doch der scheint sich ständig in Luft aufzulösen, so dass alle Spuren irgendwie ins Nichts führen. Weswegen auch schon spekuliert wird, ob der vielleicht ständig in irgendeine andere Dimension verschwindet oder sowas in der Art... wer weiss! Na ja, vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass sich Camorras so verdammt gut anschleichen und auch wieder wegschleichen können...

Oz tigert unruhig im Gebäudekomplex herum, weil er nicht schlafen kann, und schaut dabei auch immer wieder zu den Fenstern raus. Wie hat er doch mal gesagt: Er ist hier gewissermassen Wachhund! Und so kommt er sich jetzt auch wirklich vor, während oben die Frauen und Kinder sind... obwohl zumindest die Frauen als Hexen wohl auch gut alleine auf sich aufpassen könnten. Ach, verdammt, vielleicht ist es ja nur Paranoia, doch seit Riley von dem Camorra gefressen worden ist, sind sie alle doch ziemlich beunruhigt, um es mal milde auszudrücken...
Und er macht sich Sorgen. Um Anya, die jetzt gerade blutdurstig und schwertschwingend irgendwo da draussen rumschleicht... aber vor allem um William, auch wenn der als Vampir nicht unbedingt auf dem Speisezettel dieses Camorra steht. Himmelherrgott, William mag ja vielleicht sogar in Los Angeles mit Angel und Lindsey auf die Jagd gegangen sein, doch es scheint Oz doch irgendwie so zu sein, dass der gute Mann einfach nicht Spike's Killerinstinkt hat. Jedenfalls nicht so richtig.

Und auf jeden Fall ist der Werwolf froh, als Anya und William vor dem Morgengrauen heil nach Hause kommen.
"Du hast wohl auch nicht geschlafen diese Nacht?" Das ist eher eine Feststellung denn eine Frage und Anya haucht Oz einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Ruh dich aus, Schätzchen." Und während die Dämonia nun die Treppen hochsteigt, um von ihrer Dachterrasse aus über Sunnydale zu sehen und weiter Pläne zu schmieden...
... bleiben William und Oz nun unten zurück und sehen sich etwas unsicher an. Sie sind nun allein im Parterre und Kundschaft ist heute auch keine zu erwarten, denn die Sunnydale Midnight Inc. hat den Laden dicht gemacht: Wegen Trauerfall in der Familie vorübergehend geschlossen!
"Kannst du jetzt auch noch nicht schlafen?" meint William schliesslich und Oz nickt. "Vielleicht könnten wir noch ein Bisschen trainieren, um uns abzuregen..." Oz nickt erneut und William ist erfreut.
In Krisensituationen zeigt sich der Zusammenhalt im Clan besonders deutlich... das merkt man auch an William und Oz, die plötzlich ziemlich freundschaftlich miteinander umgehen und sich nicht mehr gegenseitig wie rohe Eier behandeln. Die Bedrohung von aussen verbindet sie und sie spüren, dass sie alle gemeinsam stark sind.
Aber...
... irgendwie artet das 'Training' schliesslich zu einem Kampf aus. Erst locker und spielerisch, wird es immer verbissener... so dass sich Oz schon zu fragen beginnt, ob aus dem Spiel jetzt wirklich ernst geworden ist und William ihn womöglich umbringen will, denn wer weiss schon, was bei dem Chaos in seinem Kopf gerade für eine Sicherung durchgebrannt sein könnte!
William gelingt es irgendwann, Oz zu überwältigen und mit seinem Gewicht auf den Mattenboden zu nageln. *Klick!* Und er könnte stundenlang zusehen, wie der Werwolf nun schweratmend zu ihm aufsieht... Wie er blinzelt. Wie die Schweissperlen auf seinem Gesicht anfangen, lustige Muster zu bilden. Wie seine Halsschlagader pulsiert. *Klick-Klick!* Plötzlich kann er sich nicht mehr beherrschen, beugt sich runter und... küsst ihn auf den Hals, wo er nun einfach nicht mehr aufhören kann, rumzuknutschen und sanft zu knabbern, weil er so lecker schmeckt. *Klick-Klick-Klick!*
Zuerst sträubt sich Oz, doch seine Handgelenke werden mit eisernem Griff festgehalten... und schliesslich kann er nicht länger leugnen, dass es ihn anmacht, denn ehe er es sich versieht, gibt er lustvolle Geräusche von sich und drückt unwillkürlich sein Becken gegen das seines Eroberers, der auf ihm liegt.
Plötzlich kommt William aber wieder zur Besinnung, lässt Oz los, rutscht ein paar Schritte von ihm weg und vergräbt sein Gesicht in den Händen. "Oh mein Gott, was tu ich da nur!" keucht er leicht fassungslos. "Tut mir leid, tut mir leid, tut mir so leid..." wispert er. "Ich wollte nicht... Oh Gott, es tut mir so leid..." wiederholt er noch ein paar Mal.
Oz rutscht zunächst zögernd zu ihm rüber und legt dann sanft eine Hand auf sein Knie, was den Vampir kurz zusammenzucken lässt, obwohl es sich gleichzeitig unglaublich vertraut anfühlt. "Mir tut's aber nicht leid..." flüstert er leise und begegnet William's Blick, als der ihn nun verwundert ansieht. Oz rückt näher und kuschelt sich schliesslich in William's Arme... *Klick!* und so schlafen sie beide nach einer Weile dann endlich händchenhaltend ein.

 

In einem ruhigen Augenblick verklickert Anya schliesslich Xander und Giles, dass es nicht nur Trauer allein ist, weshalb Graham noch so unter Schock steht. Als ob schon allein die Tatsache, dass Riley tot ist, nicht schlimm genug wäre... Er wurde von einem Dämon gefressen. Und zwar nicht 'einfach so', sondern ihm wurde die obere Hälfte abgebissen, während sie gerade voll *dabei* waren. Und seine letzten Worte waren: 'Ich will dich ficken. Jetzt sofort. Und wenn es das letztes ist, was ich tue!' Immerhin ist das Ende so schnell gekommen, dass er noch nicht mal mehr schreien konnte.
Jetzt wird den Männern allerdings einiges klar, weshalb Graham so traumatisiert ist. Und weshalb er sich auch so gar nicht aufmuntern lässt... weshalb es wohl noch eine ganze Weile dauern wird, bis er irgendwelche Zärtlichkeiten wieder geniessen kann...

"Das ist ja furchtbar!" bringt Oz es auf den Punkt, dem bei dem Gedanken ein kalter Schauer den Rücken runterrinnt.
Trotzdem lässt er sich nicht davon abbringen, heute Nacht mit auf die Jagd nach diesem Camorra zu gehen. Gewissermassen als 'Lockvogel'.
William hat dagegen heftigst protestiert, doch er hat einsehen müssen, dass man wohl nicht drumrum kommt, einen Lockvogel einzusetzen. Alex hat sich ebenfalls freiwillig angeboten und so haben sie nun zwei Lockvögel... wobei die Hexe wenigstens ihre Zauberkräfte hat, um sich zu verteidigen, während der Werwolf gegen den Camorra so gut wie wehrlos ist, was ihm sehr wohl bewusst ist - doch er vertraut darauf, dass Anya sie schon gut im Auge behalten und rechtzeitig eingreifen wird.

Und seine Angst sorgt für einen hohen Adrenalinpegel, während er nun mit Alex Hand in Hand über den Friedhof spaziert, als wären sie ein ganz normales Liebespärchen. Immer wieder bleiben sie stehen und knutschen rum, um dem Camorra Gelegenheit zu geben, sie ins Visier zu nehmen.
Schliesslich stehen sie nicht weit entfernt von dem Grabstein, bei dem es Riley erwischt hat, und Oz bekommt eine Gänsehaut, während er sich fragt, wie in aller Welt Alex nur so ruhig bleiben kann. Und das wo Alex doch gewissermassen als Dämonenmagnet gilt... Und plötzlich wird ihm klar, dass Alex dazu da ist, um Aufmerksamkeit zu erregen, da ihre starke Aura auf viele Dämonen fast wie ein Leuchtfeuer wirkt... doch *er* ist das Appetithäppchen, das der Dämon sich aussuchen würde, weil ihm nun vor lauter Aufregung das Adrenalin wohl schon zu jeder Pore rauskommt... Gerade als Oz mit seinen Überlegungen so weit gekommen ist, hört er ein Geräusch hinter sich - und als er sich blitzartig umdreht...
... steht dort der hässlichste Dämon, den er jemals gesehen hat. Während Oz noch wie erstarrt die haifischartigen Zahnreihen anglotzt...
... handelt Alex, indem sie ihre Hände hebt und einen Kugelblitz aus dem Ärmel schüttelt, was den getroffenen Camorra kurz aufjaulen und einen Schritt zurücktaumeln lässt.
Sofort wird der Dämon von einem noch grösseren Kugelblitz getroffen, den diesmal Anya abgefeuert hat, die nun aus ihrer Deckung hervorgekommen ist.
Unwirsch dreht sich der Camorra um und zuckt nun jedes Mal zusammen, wenn ihm Kugelblitze auf den Pelz äh die Schuppen gebrannt werden, denn natürlich feuern Anya und Alex immer weiter, und bald sieht es so aus, als würde der zuckende Camorra eine Art grotesken Tanz aufführen, wie er da rumzappelt, jault und gleichzeitig in einer Dämonensprache flucht, deren Frequenz zu tief ist, als dass ein Menschliches Ohr sie überhaupt richtig wahrnehmen könnte. Oz spürt nur die Erde leise vibrieren unter seinen Füssen, doch er denkt sich, dass das womöglich einfach vom wilden Rumgehüpfe des Dämons kommt... während William sich vor Schmerzen verzweifelt seine empfindlichen Vampirohren zuhält.
Als der Camorra durch die Blitze schliesslich geschwächt genug ist, stürzt sich Anya nun mit einem gellenden Kampfschrei mit ihrem Schwert auf den Dämon, der doppelt so gross ist wie sie, und rammt ihm die Klinge immer und immer wieder in den zuckenden Leib, zerhackt ihn förmlich, macht wütend Schaschlik aus ihm und flucht gelegentlich, dass dies für Riley wäre. Rache für Riley! Anya hackt weiter wie besessen auf den toten Dämon ein und dreht ihn förmlich durch den Fleischwolf, bis die Überreste irgendwann zu grässlichem Glibber werden und sich aufzulösen beginnen.
Vielleicht hat Anya mit ihrem Zorn bewusst oder unbewusst ein Gewitter heraufbeschworen - auf jeden Fall fängt es plötzlich an zu regnen... und der Regen wäscht die mit Camorra-Blut besudelte Anya wieder sauber und den Glibber weg.
Oz zittern noch etwas die Knie, als er sich schliesslich neben William auf den nassen Boden fallen lässt. Der Vampir sitzt da und hält sich immer noch verzweifelt die Ohren zu. Oz nimmt sanft seine Hände und sieht ihn verwundert an, fragt sich, ob er vielleicht eine Panikattacke hat oder sowas in der Art. "Was ist mit dir?" fragt er besorgt.
"Hä?!" schreit William zurück und macht ein schockiertes Gesicht, als er nicht mal sein eigenes Wort hören kann.
Anya tritt näher und starrt William kurz intensiv an. "Die tiefe Stimme des Camorra hat ihn vorübergehend taub gemacht. Das wird schon wieder..."
Das wird schon wieder... Pah! Das hat sie auch zu der Amnesie gesagt... und was überhaupt für eine tiefe Stimme, er hat nur helles Jaulen gehört?!
"Gehen wir!"

~

Es ist eine Genugtuung, dass der Camorra tot ist... doch für eine richtige Siegesfeier ist die Stimmung irgendwie nicht so wahnsinnig fröhlich. Eher besinnlich.
Luke Riley Summers ist nun Vollwaise... und er vermisst nicht nur Riley an sich, sondern auch seinen *Daddy*...
"Siehst du, das kommt nun von diesem ganzen Daddy-Gelaber, ein einziger Wirrwarr! Drum nenne ich dich auch für gewöhnlich Xander, dann weiss wenigstens gleich jeder, wer gemeint ist!" flüstert Alex bei Gelegenheit verschwörerisch ihrem Vater ins Ohr und haucht ihm ein Küsschen auf die Wange.
Da Giles und Graham nun im selben Haus wohnen, ist es wohl nur logisch, wenn die Kinder nun öfters dort bei ihnen sein werden. Und damit Luke sich als Waisenkind nicht irgendwie übergangen fühlt, macht Alex dem Jungen den Vorschlag, dass er sich ruhig an Xander halten solle, wenn Giles mit Amanda und Graham mit Robby beschäftigt wären...
"Aber er ist doch *dein* Daddy!" meint Luke schniefend und sieht sie aus grossen Augen an - worauf Alex wieder mal seufzt und dieses Gesicht zieht, das sagt: Hab ich nicht von Anfang an gesagt, dass es nur Verwirrung stiftet, wenn man bei den lieben Kleinen mit dieser ganzen Daddy-Sache anfängt, anstatt einfach die Namen zu nennen, wie es Dawn wohlweislich getan hat?! "Ja, sicher, mein Schatz. Xander ist mein Vater. So wie Riley dein Vater war", erklärt sie geduldig. "Aber weisst du, du kannst ja schliesslich trotzdem mit Xander spielen und all sowas. Ich bin ja jetzt schon ziemlich gross und spiele nicht mehr so viel mit ihm... und da wäre er doch sicher froh, wenn du dafür mit ihm spielen könntest!"
Xander starrt sie kurz mit offenem Mund an, nickt dann aber zustimmend. "Aber klar, Luke, das würde mich freuen!"
"Und ausserdem..." Alex sieht ihren Vater verschwörerisch an und grinst spitzbübisch. "Du warst doch mal der Meinung, mit einem Jungen wäre sicher alles viel einfacher als mit einem Mädchen? Bitte sehr!"
Alex wird dafür Riley's Computer-Job übernehmen, was bei ihren Kenntnissen kein Problem darstellen dürfte. Und auf die Uni muss sie sowieso nicht mehr lange, sie hat nur noch wenige Kurse belegt.
Tja, die Natur mag kein Vakuum, das Leben geht weiter.

"Sieh doch nur, wie süss!" flüstert Tara, stupst Willow sachte an und deutet auf Oz und William, die in einem Sessel dicht aufeinander hocken. Händchenhaltend. Der vorübergehend taub gewordene Vampir zupft gelegentlich an seinen Ohren rum, als wollte er da Wasser oder sonstwas rausbekommen; doch vor allem hat er sich ständig vergewissert, dass der Werwolf auch wirklich unverletzt ist, während dieser wiederum sich um William und die plötzliche Taubheit Sorgen gemacht hat. Da sie durch den Regen natürlich bis auf die Haut durchnässt waren, haben sie sich umgezogen und tragen nun beide Schlabberlook in blau, womit sie natürlich erst recht wieder wie ein Pärchen aussehen.

William's Gehör kommt im Laufe der Nacht wieder, so dass er sich mit Oz auch unterhalten kann. Über den Clan, Riley Finn und auch den Camorra-Dämon...
"Ich hab mir wirklich Sorgen um dich gemacht!" flüstert William schliesslich und streichelt vorsichtig Oz' Wange, schüchtern und offensichtlich unsicher darüber, ob eine Berührung willkommen ist. Doch der Werwolf zuckt nicht zurück, sondern lehnt sich dagegen und schmiegt sich sogar an ihn. *Klick!* Wie von selbst wandern William's Hände nun über Oz' Körper, halten ihn fest, streicheln sanft, wuscheln ihm durch die Haare... und es fühlt sich unglaublich vertraut an... und unglaublich gut. Und diese kleinen wohligen Seufzer, die er jetzt auch wieder hören kann... *Klick-Klick-Klick!*
William haucht Oz unwillkürlich leichte Küsschen aufs Gesicht und schliesslich auch mitten auf den Mund. Beim nächsten Mal schnappt Oz spielerisch nach seinen Lippen, so dass der Kuss vertieft wird. Und es ist wie Magie... *Klick-Klick-Klick!* Ihre Zungen spielen miteinander und William kommt endlich auch mal in den Genuss, von dem berühmt-berüchtigten Zungenpiercing gekitzelt zu werden... und es fühlt sich so verdammt vertraut an! Ein warmes Kribbeln durchrieselt ihn auf einmal, als würde sich jede einzelne Nervenzelle seines Körpers an dieses Gefühl erinnern. So verdammt guuut! *Klick-Klick-Klick!!!*
Als der Vampir zwischendurch mal wieder die Augen aufmacht, bemerkt er, dass sie angestarrt werden. Hmmm... Kurzerhand packt er Oz noch fester am Hintern, hebt ihn hoch und trägt ihn raus, verschwindet mit ihm im Lift, während der Werwolf wie selbstverständlich die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Hüften geschlungen hat und die ganze Zeit über nicht aufhört zu knutschen, als hinge sein Leben davon ab.
"Hmmm... also das hat doch gerade verdammt *Spike-like* ausgesehen, oder?!" meint Alex hoffnungsvoll und sieht Anya an, die versonnen lächelt.

Er trägt ihn in den Trainingsraum, zu seinem Lager mit den schönen weichen Kissen. Vorsichtig geht er zu Boden, bis sie bequem auf der Matratze liegen... und immer noch knutschen sie miteinander, als gäbe es kein Morgen mehr. Er lässt seine Hände unter Oz' Pullover gleiten und streichelt die warme nackte Haut, wandert mit den Fingern auch weiter runter, um den hübschen Hintern zu tätscheln und die Pobacken zu kneten, worauf sich der Werwolf unwillkürlich noch mehr gegen ihn drückt.
Plötzlich haben sie es beide ziemlich eilig, sich gegenseitig auszuziehen, um dann ihre erregten nackten Körper aneinander zu reiben, das unvergleichliche Gefühl von Haut auf Haut zu spüren. Irgendwie wollen sie alles auf einmal, so dass sie fast nicht wissen, womit sie anfangen sollen. Mit Fingern, Lippen, Zungen und Zähnen erkunden sie dann erst mal ausgiebig den Leib des anderen... und als der Vampir anfängt, an Oz' Brustwarzen rumzuknutschen, bringt das den Werwolf fast um den Verstand, der schon regelrecht zu zittern beginnt vor Lust und Verlangen und dann wie selbstverständlich seine Beine spreizt... und wie selbstverständlich dringt der Vampir schliesslich in ihn ein, der den Werwolf nun wieder auf den Mund küsst und ihm schier den Atem raubt. *Klick-Klick-Klick-Klick-Klick-Klick!!!*
Oz keucht lustvoll bei jedem Stoss im gemeinsamen Rhythmus und klammert sich in wilder Leidenschaft an den Vampir... und er weiss zwar nicht, wie *William* ficken würde, doch der hier fickt wie *Spike*, wie *sein* Vampir... aber eigentlich ist ihm in diesem Augenblick alles egal, das Gefühl ist jedenfalls überwältigend. Er spürt Zähne an seinem Hals und stöhnt noch lauter, schreit sogar regelrecht auf, als er schliesslich von seinem Höhepunkt überrollt wird, was offenbar auch seinen Eroberer über den Rand treibt, der laut stöhnt und seinen Kopf danach auf seine Brust bettet, als würde er seinem Herzschlag lauschen.
"Verdammt, ich liebe dich, Oz..." murmelt der Vampir schliesslich und leckt über die verschwitzte Haut seines Geliebten. "Ich habe dich ja so vermisst!"
"Spike?!"
"Darauf kannst du wetten, mein Süsser! Ich weiss wieder alles... und ich frage mich, wie ich jemals vergessen konnte, dass du mein Gefährte bist!" Er zieht Oz in einen tiefen Kuss...
... und Oz umschlingt seinen Vampir, als wollte er ihn nie wieder loslassen und ihm kommen vor Glück die Tränen, während er Spike's Gesicht von oben bis unten abküsst, zugleich vor Freude weint und lacht.
Und auch Spike ist völlig hin und weg, endlich wieder bei seinem Gefährten zu sein, so dass in dieser Nacht an Schlaf kaum zu denken ist. Es ist wie ein Rausch und so können sie gar nicht aufhören zu knutschen und zu vögeln, als müssten sie jetzt gleich alles nachholen, was sie in den vergangenen Monaten entbehren mussten.
"Oh Spike, Spike..." stöhnt Oz immer wieder, weil er so froh ist, endlich *seinen* Vampir wieder zu haben. "Ich liebe dich!" und "Nimm mich!" und "Fick mich!" - bis Spike es sich endlich nicht mehr verkneifen kann, seinem Liebsten grinsend ins Ohr zu flüstern: "Aber Schätzchen, was denkst du eigentlich, was ich hier mache... Liegestütze?!"

Lange nach Sonnenaufgang ist Oz schliesslich erschöpft eingeschlafen, eng an Spike gekuschelt, der nun sachte die Linien von Oz' Körper nachzieht, ohne seinen Werwolf zu wecken. Als der Vampir mit seinen Fingern vorsichtig über die knochige Hüfte fährt, fällt ihm so richtig auf, dass Oz in den letzten Monaten vor Kummer an Gewicht verloren hat... und er schwört sich, dass er seinen Liebsten wieder aufpäppeln wird, bis er nur so strotzt vor Energie.
Und Spike beginnt nun sein Oz-Verwöhn-Programm damit, dass er ein reichhaltiges Frühstück für seinen Liebsten holt.
Essen, vögeln, schlafen, vögeln, essen, vögeln, schlafen... diesen Tag bewegen sie sich kaum von ihrem Lager weg, sondern geben sich ganz ihren Gelüsten hin, geniessen es einfach, zu faulenzen und einander in den Armen zu halten.
Anya höchstpersönlich bringt ihnen zwischendurch einen Picknickkorb vorbei. Blut für Spike, andere Leckereien für Oz. Sie freut sich, die beiden so strahlen zu sehen... und Spike ist ihr dankbar, dass sie mit *William* immer so viel Geduld hatte und den Idioten nicht einfach hochkant rausgeworfen hat: "Du bist ein Schatz!" - "Schon gut, meine Süssen, ich liebe euch auch!" Mit einem breiten Lächeln macht sie sich wieder aus dem Staub.
Und sobald sie weg ist, knutschen Spike und Oz wieder miteinander rum, als könnten sie es keine Minute ohne einander aushalten.

Jaaa, Spike weiss wieder alles!Oz ist glücklich, dass er seinen Gefährten wieder hat

Weil Oz nun - ganz besonders nach der Sache mit dem Camorra - irgendwie Angst hat, wieder auf den Friedhof zu ziehen, bleiben Spike und Oz weiterhin bei der Sunnydale Midnight Inc. wohnen und richten sich im Keller unter dem Trainingsraum regelrecht häuslich ein. Und Spike würde es ja niiie zugeben, doch auch ihm ist es lieber so, selbst wenn er seine Gruft durchaus lauschig fand. Doch die Gruft eines Vampirs ist nicht unbedingt sicher vor ungebetenem Besuch. Die Sunnydale Midnight Inc. schon. Sogar Giles' Haus ist mit Zaubersprüchen geschützt.
Wie auch immer, Spike und Oz wetteifern geradezu darum, sich gegenseitig zu verwöhnen mit Leckerbissen oder Schmusereien. Ständig sieht man sie knutschend oder mindestens händchenhaltend. Doch irgendwann legt sich diese Euphorie auch wieder ein Bisschen, so dass alles wieder etwas normaler wird und sich Vampir und Werwolf auch wieder dafür interessieren, was um sie herum alles so abläuft.

Graham sollte wieder mehr unter Leute, oder?

"Wie wär's mal wieder mit einem Pokerabend?" fragt Spike in verschwörerischem Ton Xander, als Graham nach seinem ersten Arbeitstag schon in dessen Auto verschwunden ist; da sie nun nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch zusammen wohnen, ist es nur logisch, wenn sie auch zusammen im gleichen Auto fahren.
"Ich weiss nicht, ob das so eine gute Idee ist... Graham ist noch ziemlich durch den Wind..." meint Xander, der sich wirklich Sorgen um ihn macht. Und er braucht keinen Doktortitel in Psychologie, um eine Depression zu erkennen. Eigentlich wollte er ihn noch gar nicht wieder mitnehmen zur Arbeit, aber da er ihn auch nicht allein grübeln lassen wollte, hat er sich breitschlagen lassen.
"Eben darum!" meint Spike nun. - "Wir lassen ihn auch gewinnen..." erklärt Oz grosszügig, der sich an seinen Vampir geschmiegt hat - dann sieht Spike Xander wieder ernst an: "Du bist doch sein bester Kumpel. Ihr arbeitet seit fast zwanzig Jahren zusammen, ihr seid Freunde... und jetzt wo Riley tot ist, hängt er wie eine Klette an dir. Wenn du ihm sagst, dass er mitspielen soll, wird er es tun. Und es wird ihm gut tun! Irgendwie muss er doch mit seinem Trauma fertig werden..."
"Was sagt denn Giles dazu?" fragt Xander unsicher. Allerdings deutet alles darauf hin, dass Giles schon nach Hause gegangen ist, um für heute Abend ein formidables Essen vorzubereiten...
"Giles hält es für eine gute Idee, will aber dir die Entscheidung überlassen..." antwortet Spike wahrheitsgemäss.
"Oh Gott... Ich komme mir so komisch dabei vor..." Xander seufzt. Alex hat mit dem ganzen Computerkram Riley's Job übernommen und er übernimmt gewissermassen Riley's Privatleben, indem er nun für Luke quasi den *Daddy* spielt und für Graham... hmmm... den *Freund*?! Aber Spike hat recht: Sie haben schon fast zwanzig Jahre miteinander gearbeitet und sind schon lange gute Freunde. Für jeden dahergelaufenen Chef hätte sich Graham vor ein paar Jahren wohl sicher nicht von der Mafia foltern lassen... Also was ist das beste für ihn? "Okay. Von mir aus. Aber seid nett zu ihm, bitte!"
"Aber Schätzchen, das sind wir doch immer!" versichert Spike.

~

Giles bereitet in der Küche schon mal alles vor. Er ist sich ziemlich sicher, dass es Spike und Oz schon gelingen wird, Xander zu überzeugen, dass so ein Pokerabend nicht schaden kann. Zumal er selbst mit seinem Latein langsam am Ende ist, was Graham angeht. Bisher sind alle Versuche, mit ihm über Riley's Tod oder seine Gefühle zu reden, kläglich gescheitert und es ist kaum mitanzusehen, wie sehr er leidet und alles in sich hineinfrisst, als ob er niemanden damit belasten wollte. Wie er sich kaum noch allein vor die Tür traut, als erwarte er, jeden Augenblick von irgendwelchen Monstern angegriffen zu werden.
Angst.
Das schlimmste ist die Angst an sich.
Giles könnte sich da selber bei der Nase nehmen, doch er hat beschlossen, sein Leben nicht von der Furcht bestimmen zu lassen... und dennoch steht er immer wieder Todesängste aus, allerdings weniger um sich selbst, als vielmehr um seine Freunde. Heute kann er sich kaum noch richtig vorstellen, wie er jemals als Wächter ruhigen Gewissens ein junges Mädchen in die Nacht hinaus schickte, damit sie Dämonen jagte, während er sich hinter seinen Büchern verkroch. Wenn Alex irgendwo da draussen rumstreunt, ist er ebenso unruhig wie Xander... und die Vorstellung, dass auch Amanda vielleicht eines Tages 'auf die Jagd' gehen will, jagt ihm jetzt schon kalte Schauer über den Rücken.
Aber die Welt ist voller Gefahren... und Dämonen machen nur einen winzigen Bruchteil davon aus. Jederzeit könnte irgendein Unfall passieren oder irgendein Menschlicher Psychopath Amok laufen... und man ist nirgends sicher, selbst wenn man sich vor lauter Angst in einem Bunker verkriechen würde.
Irgendwie ist Giles froh, dass Graham hier eingezogen ist. Dann ist Xander nicht allein, wenn er mal nicht mehr ist. Und Graham kann sogar kochen; natürlich kann auch Xander kochen, doch der käme wohl von alleine nie auf die Idee, sich mal einen Salat oder sowas zu machen... Allerdings weiss ja schliesslich niemand, was noch alles passieren könnte. Riley war doch auch noch so jung - zumindest aus Giles' Perspektive - und trotzdem ist er jetzt schon tot. Dawn war noch jünger gewesen, als sie starb... und Giles lebt immer noch.

"Hi!" Giles begrüsst sie und sieht gleich an Xander's Blick, dass es mit dem Pokerabend heute Abend in Ordnung geht. "Ich habe Spike und Oz zum Essen eingeladen, es macht euch hoffentlich nichts aus. Ich dachte mir, dass wir ja vielleicht mal wieder ein Bisschen pokern könnten..."
"Okay... das ist doch nett!" meint Xander und tätschelt Graham aufmunternd, der auf Anhieb nicht so begeistert scheint. "Mach doch nicht so ein Gesicht wie Drei Tage Regenwetter. Ein Bisschen Pokern kann bestimmt nicht schaden!"
"Wenn du meinst..." Graham klingt etwas unsicher.

Als dann jedoch Spike und Oz kommen, wird das Abendessen sehr gemütlich und sogar Graham kann sich dabei mal zu einem Lächeln durchringen.
Nach dem Essen zücken sie Karten und dann wird gespielt. Und Graham ist dabei ein wahrer Glückspilz, was ihm selbst direkt schon verdächtig vorkommt, denn Spike ist normalerweise der beste Spieler mit seinem Pokerface... aber vielleicht ist der Vampir ja heute noch zu sehr abgelenkt, weil sein Werwolf dicht neben ihm sitzt und sich an ihn schmiegt.

Wie auch immer... Graham ist der glückliche Gewinner dieses Abends, auch wenn er noch nicht so recht zu wissen scheint, was er mit dieser unerwarteten Ehre anfangen soll. Denn es wurde diesmal weder um Geld noch um Streichhölzer gewettet, sondern um Massageeinheiten.
"Na los, komm schon!" Xander muss Graham förmlich die Treppe hochschieben. "Du wirst jetzt heute verwöhnt."
Alle ziehen sich schliesslich aus und hüpfen auf das grosse Bett, das Giles offenbar schon vorbereitet hat, denn es liegt eine 'Schmusedecke' drüber. Und ein paar Kerzen bringen gleich noch die richtige Relax-Stimmung.
Graham legt sich lang hin, auf den Bauch, und entspannt sich irgendwann unter den massierenden Händen seiner Freunde.

"Graham? Was ist los?" fragt Xander etwas verdutzt, als ihm auffällt, dass er Tränen in den Augen hat. War es doch keine so gute Idee gewesen?!
"Schon gut, lass es ruhig raus!" meint dagegen Spike und klingt ungeheuer verständnisvoll - was Graham offenbar noch mehr zum schluchzen bringt.
Es folgt eine kollektive Umarmungsorgie, wobei sich Graham besonders an Xander klammert und wirres Zeug murmelt, dass es ihm leid täte.
"Lass es ruhig raus. Die Trauer. Und auch die Wut..." murmelt Spike wie ein Advocatus Diaboli in Graham's Ohr.
"Wut?!" echot Xander da. "Aber der Camorra-Dämon ist tot."
"Doch nicht auf den Camorra! Auf Riley!" präzisiert Spike.
"Auf Riley?!"
"Na weil dieser Idiot sich hat fressen lassen... und uns damit allein gelassen hat! Was denkst du wohl, warum Luke in der letzten Zeit so bockig ist?!" erklärt Spike weiter und klingt dabei geradezu weise und abgeklärt. "Er ist stinkwütend auf seinen Daddy, dass der es gewagt hat, ihn zu verlassen. Gleichzeitig schämt sich der Junge auch für diese völlig natürlichen Gefühle, weil man ja über Tote nichts schlechtes sagen sollte blah blah blah... Du solltest mal mit ihm reden, Xander, auf dich hört er vielleicht noch eher als auf Alex."
Xander zieht die Brauen hoch, während Graham das Gesicht immer noch an seinem Hals vergraben hat und er Tränen auf seiner Haut spürt und auch Graham's Atemzüge. "Seit wann hört er denn auf mich eher als auf Alex?!"
"Seit Luke der Meinung ist, das wäre eine 'Männersache'..." erklärt Spike schulterzuckend und streichelt dabei immer noch Graham's Rücken, als wolle er damit ein scheues Pferd beruhigen oder sowas in der Art.
"Da könnte Spike recht haben!" meint nun Giles, der sich fragt, ob die Erkenntnisse des Vampirs womöglich damit zusammenhängen, dass er als *William* auch alle möglichen Psychologischen Bücher gewälzt hat. Oder ob er einfach mit den Hexen und insbesondere mit Anya darüber geredet hat.
"Völlig natürliche Gefühle?" flüstert Graham nun schniefend und wiederholt damit Worte des Vampirs. "Ich liebe ihn, ich vermisse ihn... und ich bin so verdammt wütend, dass ich ihn grün und blau schlagen könnte!" Er schluchzt wieder heftiger, worauf Xander ihn jedoch nur noch fester an sich drückt, statt ihn wegzustossen. "Und ich fühle mich schuldig... denn warum hat der Dämon mich nicht gefressen?"
"Du bist aber nicht schuld!" versichert Xander eindringlich und wuschelt ihm durch die Haare.

Nach ein paar Runden heisser Tränen und Trösten ist Graham schliesslich schon sehr viel relaxter und auch den anderen hat es wohl nicht geschadet...
Sie haben sich nun eng aneinandergekuschelt und streicheln einander mehr oder weniger versonnen, während sie noch leise flüsternd in Erinnerungen schwelgen.
"Ich habe Glück, dass ich solche Freunde habe!" murmelt Graham schliesslich, der sich an Xander geschmiegt hat. "Ich glaube, dass ich ohne euch wirklich durchdrehen würde..."
"Wir sind eine Familie!" Giles legt über Xander hinweg eine Hand auf Graham's Schulter.
Und Spike beginnt, an Graham's Ohrläppchen zu knabbern.
"Was tust du denn da?" haucht Graham daraufhin, macht jedoch keine Anstalten, sich von der Zunge des Vampirs wegzubewegen.
"Na wie fühlt es sich denn an?" flüstert Spike, der sich an Graham's Rückseite presst und seine Hand nun über dessen Flanke wandern lässt, während er weiterhin am Hals und an den Ohren rumküsst und leckt. Anya hatte recht: Die Ohren sind bei Graham wirklich eine erogene Zone! Verdammt, wenn er das schon früher gewusst hätte, dann wäre am Anfang nicht immer so viel von diesem Aphrodisiaka-Zeugs im Schnaps nötig gewesen.
"Es fühlt sich gut an..." Graham beisst sich auf die Lippen, kann sich jedoch ein leichtes Stöhnen nicht verkneifen, worauf er sich noch mehr auf die Lippen beisst.
"Das ist in Ordnung, Graham. Du *darfst* dich gut fühlen..." versichert Spike und knabbert weiter an ihm rum, lässt seine Hand nun zwischen Graham und Xander gleiten, um auch seine Vorderseite zu streicheln. "Und wenn Riley hier wäre... würde er auch mitmachen..."
"Ja, Graham..." bestätigt auch Xander und küsst Graham sanft auf den Mund, bis sich dessen Lippen endlich entspannen und der Kuss erwidert wird. "Entspann dich. Geniesse das Leben!" Er knutscht nun hemmungslos mit ihm rum...
... bis auch Graham schliesslich alle Hemmungen verliert, als nun alle an ihm rumgrabbeln. Es fühlt sich einfach so verdammt gut an. Die etwas kühlen Hände des Vampirs und wie Spike immer noch geradezu genüsslich an seinem Ohr rumlutscht und ihn damit ganz kribbelig macht. Die geschickte Zunge des Werwolfs, der nun gekonnt seine wachsende Erektion bearbeitet. Streicheleinheiten von Giles, der ihn wohl irgendwie wirklich mögen muss, wenn er ihn so herzlich in seinem Haus und sogar im gemeinsamen Bett aufgenommen hat. Heisse Küsse von Xander, seinem besten Freund (abgesehen von Riley)...
Graham weiss gar nicht, was ihn am meisten heiss macht, es ist einfach eine unbeschreibliche Kombination... und er hat sich noch niemals zuvor so im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses befunden. Er ist unglaublich gerührt darüber... und wird nun auch unglaublich geil. Ehe er es sich versieht, stöhnt er heiser "Fick mich!", weiss jedoch selbst nicht, wen er damit eigentlich ansprechen will. Aber immerhin fühlt er nun geübte Finger an seinem Hintereingang, die glitschig von Massageöl um den Anus kreisen und schliesslich in ihn eindringen. Warme Finger, also ist es nicht der Vampir, der sowieso immer noch an seinem Hals rumknutscht, so dass er schon fast damit rechnet, dass sich jederzeit Zähne in sein Fleisch schlagen könnten; allerdings hat Spike ja zum Abendessen schon genug Blut gehabt, denn Giles hat wohlweislich immer was im Kühlschrank, wobei sich Graham plötzlich dabei ertappt, wie ihn der Gedanke von Spike's Zähnen in seinem Hals auf einmal unheimlich anmacht... Aber wer auch immer da gerade an seinem Hintern rummacht, weiss was er tut; und einerseits ist Graham zwar neugierig, doch andererseits will er die Augen nicht öffnen, um nachzusehen, zu sehr geniesst er einfach das Gefühl, von diesen kundigen Fingern gefickt zu werden, während Oz immer noch mit dem Blowjob beschäftigt ist... und es fühlt sich einfach zuuu gut an. Sein Atem wird immer schneller und abgehackter, als er spürt, wie sich in seinem Körper schon die Welle aufbaut. Er kann gerade noch eine Warnung stöhnen, bevor er von seinem Höhepunkt überrollt wird... und ein Teil seines Hirns registriert, dass Oz ihn regelrecht auszusaugen scheint, während die Finger in seinem Hintern (Huch, wie viele Finger sind das wohl inzwischen, er hat vergessen zu zählen!) seine Prostata massieren und er zudem noch Spike's Zähne an seinem Hals fühlt... und Xander's heisse Lippen auf seiner Wange.
Danach dreht er sich schliesslich auf den Bauch, sobald sich sein Atem wieder etwas normalisiert hat, und er spreizt auffordernd seine Beine, reckt seinen Hintern in die Höhe.
Spike reagiert am schnellsten, kniet sich zwischen die Beine und dringt langsam in ihn ein, ohne erst noch gross Fragen zu stellen oder lange Reden zu schwingen, denn es ist wohl offensichtlich, was Graham will: gefickt werden! Und ganz offensichtlich gefällt ihm das, denn er stöhnt lustvoll auf...
Kaum ist Spike fertig, gibt es einen fliegenden Wechsel und Oz ist an der Reihe, der den gleichen Rhythmus wie der Vampir übernimmt.
Währenddessen sehen sich Giles und Xander an und fragen sich schon, wer von ihnen als nächstes dran ist...
Oz küsst schweratmend Graham's Rücken, als er fertig ist, und gleitet dann schnell heraus, um Platz zu machen... für Giles, der nun ein breites Ripper-Lächeln im Gesicht hat.
Und Graham, der am Anfang noch so entspannt war, dass er gedacht hat, er könnte stundenlang so daliegen und es einfach geniessen, von seinen Freunden so ausgefüllt und auf lustvolle Art und Weise durchgeschüttelt zu werden, stellt nun keuchend fest, dass inzwischen eine schon wieder steinharte Erektion zwischen seinem Bauch und der Matratze reibt und die Spannung in seinem Körper immer grösser wird... Und jetzt ist es auch noch Giles, der ihn fickt. Ripper. Es ist nicht das erste Mal; er hat schon früher bei Orgien in Anya's Bett oder auch hier mit ihm rumgemacht... und er war jedes Mal wieder von neuem überrascht, weil man normalerweise diesem Engländer kaum zutrauen würde, so verdammt leidenschaftlich zu sein; aber so kann man wirklich verstehen, was Xander an ihm findet... und dabei ging es damals bestimmt nicht nur um das Gefühl von Geborgenheit und was der liebe Junge nach ein zwei Joints reihum sonst noch so über die guten alten Zeiten zu erzählen pflegt, als er hier in diesem Haus einzog. Giles ist geil... und der Gedanke, dass er *so* auch Xander fickt, treibt Graham schliesslich keuchend über den Rand, mit einem Schrei auf den Lippen - was auch Giles zum Höhepunkt bringt.
Graham bleibt liegen und ist etwas verwirrt. Okay, während des Sex sind von ihm sowieso keine hochgeistigen philosophischen Gedanken zu erwarten - schon allein weil dann anscheinend weniger das Gehirn als ein anderes Körperteil mit Blut versorgt wird, deshalb heisst es ja auch, Männer würden mit dem Schwanz denken - aber so was wirres! Was in aller Welt macht ihn plötzlich an dem Gedanken so an, denn schliesslich ist es keineswegs neu, dass Giles und Xander es miteinander treiben, verdammt nochmal, das weiss ja jeder! Auch wenn sie es nicht getan haben, seit er hier eingezogen ist. Jedenfalls nicht vor seinen Augen. Wohl aus Rücksicht...
Da Graham gerade einen zweiten Orgasmus hatte, gönnt man ihm eine Pause. Xander kuschelt sich an ihn und streichelt sein Haar, bis er sich endlich etwas umdreht und ihn ansieht.
"Ich glaube, ich habe mich irgendwie in dich verliebt..." murmelt Graham, noch ehe er darüber richtig nachdenken kann, und sein Gesicht könnte man in diesem Augenblick unter *Schlechtes Gewissen* im Lexikon einkleben, weil er sich plötzlich schuldig fühlt. Wegen Riley. Wegen Giles. Weil Xander es vermutlich ziemlich abartig findet... und überhaupt.
"Aber Schätzchen, das wissen wir doch schon längst!" erklärt Spike ganz gelassen - womit der Vampir auch Xander ein wenig verwirrt. "Weil er gerade meinen Namen geschrieen hat?"
"Ich habe deinen Namen geschrieen?!" Graham ist leicht schockiert, dass er davon nichts mehr weiss. Sein Kopf-Hirn kann sich nicht daran erinnern.
"Graham, es wäre abartig, wenn du dich nicht in unsere süsse Sahneschnitte hier verliebt hättest, immerhin hast du sogar mehr oder weniger täglich mit ihm zusammen gearbeitet!" meint Spike lächelnd, während er gleichzeitig Oz im Arm hält und ihn streichelt. "Du hast Riley geliebt, mach dir deswegen kein schlechtes Gewissen. Aber es ist doch nicht verboten, ein grosses Herz zu haben und mehrere Menschen irgendwie zu lieben. Und er mag dich ja schliesslich auch schrecklich gern."
Statt einer langen Diskussion küsst Xander Graham auf den Mund und beginnt eine heftige Knutscherei. Stimmt, er mag ihn schrecklich gern. Sie sind nicht nur Arbeitskollegen und Freunde und gehören beide zum 'Sunnydale Midnight'-Clan, es kribbelt auch sonst zwischen ihnen und das nicht nur während irgendwelcher Orgien in Anya's Spielwiese oder sonstwo... nur dass sie das bislang noch niemals ausgesprochen haben. Und während er nun auf der Seite liegt, ein Bein zwischen Graham's Schenkel drängt und ihn umarmt, spürt er Giles' Hand auf seinem Hintern und wie er sich an seinen Rücken schmiegt. Xander freut sich, dass Giles offenbar damit einverstanden ist... und dann hört er auch schon sein leises verschwörerisches Flüstern in seinem Ohr: "Du bist doch gerne der Schinken in der Mitte des Sandwichs, nicht wahr!"

~

Alex liegt in Anya's Bett und geniesst das Gefühl, die Dämonia zu streicheln, diese Haut wie Samt und Seide... Irgendwie ist ihr Gespräch über Liebe, Lust und Leidenschaft wohl mal wieder ein wenig ausgeartet, wie so oft zwischen ihnen.
Tja, eben noch haben sie sich ganz harmlos über Connor unterhalten, der nun 16 ist und es kaum abwarten kann, Alex zu ihrem 18. Geburtstag in ein paar Wochen zu besuchen... und plötzlich knutschen sie rum.
C'est la vie.
Alex ist in der Beziehung wie Anya, sie hat ein grosses Herz... und findet nichts dabei, nun täglich mit Connor rumzuflirten und gleichzeitig hier mit der Alpha rumzuknutschen.
"Nimm ihn dir ruhig vor!" rät Anya und spielt mit einer Strähne von Alex' langen dunklen Haaren rum. "Connor ist reif genug, um endlich gepflückt zu werden. Oder ist es dir etwa lieber, wenn ich ihm alles beibringe?" Als Alex nun ein unwilliges Brummen von sich gibt, lächelt Anya breit. "Na also, das hab ich mir doch gedacht. Er gehört dir. Selbst Wes hat sich mittlerweile an den Gedanken gewöhnt, dass sein Sohn langsam erwachsen wird. So wie sich alle hier auch daran gewöhnt haben, dass *du* erwachsen geworden bist, Schätzchen."

 

ENDE!  

B.B. / November 2002


Anmerkungen:

Carpe noctem! = Geniesse die Nacht! (frei übersetzt aus dem Lateinischen)
analog zu "Carpe diem!" = "Geniesse den Tag!"

Alea iacta est! = Die Würfel sind gefallen!

Da der SM-Clan ('Sunnydale Midnight'-Clan! *ggg*) ja schon Scherereien mit der Mafia bzw. Mafia-ähnlichen Bösewichtern hatte, habe ich den Bösen Dämon kurzerhand Camorra genannt, das ist ja auch sowas ähnliches wie die Mafia, Cosa Nostra etc.pp. und klingt doch eigentlich ganz hübsch als Name für einen Dämon.


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