Blutroter Mond
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Die Patin.

 

Titel: Blutroter Mond - Die Patin.
Autor: Barbara (
barbarella_1970@yahoo.de)
Disclaimer: Anya, Angel, Spike & Co. gehören mir nicht... blablabla, na ihr wisst schon!
Aber die Situation und insbesondere Alex sind auf meinem Mist gewachsen, hehehe *smile* ;-)
Pairing (Status Quo): Spike/Oz, Xander/Giles, Willow/Tara, Riley/Graham und Anya mit allem, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist...
Summary/Inhalt: Vergesst Dallas und Denver... hier kommt der 'Sunnydale Midnight'-Clan!
Als ob es hier nicht schon genug Finstere Mächte gäbe, will sich jetzt offenbar auch noch die Mafia in Sunnydale breit machen... und die Alpha ist gerade im Urlaub auf Hawaii!
Rating: Hmmm... NC-17 - irgendwie schon.
Spoiler: AU! - Spielt lange nachdem eine Amayra-Hexe in "Alles Gute kommt von oben?" in Sunnydale vom Himmel gefallen ist... und somit auch nach den Geschehnissen in "Unsterblichkeit?" - seit Dawn's Tod sind ein paar Monate vergangen... es ist schon wieder Herbst.
Datum: Oktober 2002
Feedback: Gerne!
Notes: Ja, eben, gehört auch zur
AGKVO-Variante...

 

[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.]

"Na komm schon, Amanda!" bettelt Giles leicht verzweifelt und wedelt mit dem Löffel herum - doch das Baby hält seinen Mund störrisch geschlossen und starrt ihn nur an. Von wem sie wohl diese Sturheit hat?
"Ich sag's ja, sie mag dieses Gemüsezeug nicht, sie hat dieses Früchtezeug viel lieber!" erklärt Alex triumphierend, die vorhin auch schon vergeblich versucht hat, ihre Cousine mit dem Brei zu füttern. Na ja, offen gestanden würde sie diese grüne Pampe auch nicht essen wollen, aber der gute alte Giles hängt nun mal der altmodischen Meinung an, Gemüse wäre ja sooo gesund und wichtig...
Giles wechselt einen seufzenden Blick mit Alex, die eigentlich das beste Beispiel dafür ist, dass man auch mit diesem 'Früchtezeug' gross und stark werden kann.
Irgendwann muss Alexandra Tara Rosenberg in den letzten Monaten klammheimlich einen Wachstumsschub gehabt haben, denn plötzlich ist sie schon fast so gross wie ihre Mutter und hat sogar die Zwillinge aus Los Angeles schon fast grössenmässig eingeholt, so dass man sie nun wirklich für Drillinge halten könnte. Aber sie ist jetzt natürlich auch schon 14 Jahre alt. Die Geburtstagsfeier im Sommer war direkt ruhig und beschaulich im Vergleich zu dem Trubel des letzten Jahres; doch diesmal waren ausser der Dämonischen Patentante Anya wirklich nur ein Vampir und ein Werwolf da - und mit dem Besuch aus Los Angeles noch ein Vampir - und die gehören, so wie die Menschen auch, zur Familie.
"Ich hol mal etwas von dem Früchtezeug!" erklärt Alex hilfsbereit und verschwindet kurz, um oben in Anya's Apartment was zu holen. Die Alpha könnte mit dem ganzen Kram, den sie sich für die Kinder angeschafft hat, selbst schon fast ein Babygeschäft aufmachen.
Nun ist Giles mit seiner Tochter allein im Laden... na ja, so allein ja auch nicht. Wenn er aufpasst, kann er sogar hören, wie Tara ein paar Meter weiter in der Drogerie einem Stammkunden gerade mal wieder was von dem vielseitig verwendbaren Massageöl verkauft. Und als es im Hinterzimmer rumpelt, packt er Amanda wieder in das Tragetuch, in dem er sie die meiste Zeit mit sich herumschleppt, und geht mir ihr mal nachschauen, was da los ist.
"Was treibt ihr denn da?!" fragt er amüsiert, als er sieht, wie Spike und Oz sich abmühen, den Sandsack wieder aufzuhängen, der geflickt und deshalb abgehängt werden musste. "Wartet doch, bis Xander und Graham wieder da sind. Das letzte Mal waren wir wohl auch zu viert, um dieses Ungetüm zu befestigen..."
"Hast du das gewusst?" fragt Oz in vorwurfsvollem Ton und reibt sich kurz sein Kreuz - doch Spike zuckt nur die Schultern und offenbar ist es dem Vampir ein Bisschen peinlich, dass er trotz seiner Vampirkräfte mit dem klobigen Ding nicht fertig wird.
"Ah, hier seid ihr!" platzt nun Alex rein, die ein Gläschen voll mit 'Früchtezeugs' mitgebracht hat... und nun lachen muss, als sie den Sandsack so traurig am Boden liegen sieht. "Warum benutzt ihr denn nicht einfach den Flaschenzug?" meint sie dann und zieht ihre Augenbrauen nach oben.

Zehn Minuten später hängt der Sandsack, ohne dass sich jemand einen Bruch gehoben oder irgendwas gezerrt hätte.
"Na also, geht doch!" meint Alex, klopft sich imaginären Staub von den Händen und gönnt sich ein kurzes überlegenes Lächeln.
Giles hat inzwischen den grössten Teil dieses 'Früchtezeugs' an Amanda verfüttert (Apfel-Birne-Banane scheint ihre Lieblingssorte zu sein) und fragt sich langsam, wie sie jemals ohne Alex zurechtgekommen sind - warum ist ihm das mit dem Flaschenzug nicht eingefallen, ist er denn schon so verkalkt?
Er beobachtet, wie Alex nun ein Bisschen mit Spike und Oz rumbalgt und dem grossen Sandsack spielerisch ein paar Tritte verpasst. Bruce Lee wäre stolz auf sie. Und der Rat der Wächter würde sabbern... Eine Jägerin, die sogar ein paar Dämonensprachen beherrscht und locker Magische Kugelblitz-Feuerbälle und andere Tricks aus dem Handgelenk schütteln kann! Doch niemand sprich laut aus, dass man Alex für eine Jägerin hält; oder zumindest für eine zukünftige Jägerin, denn noch hat sie keine übermenschlichen Superkräfte, sonst hätte sie den Sandsack wohl ganz alleine aufhängen können, ohne Flaschenzug. Und sie selbst verliert auch kein Wort darüber. Es ist wie eine stillschweigende Übereinkunft, so als wollte man das Dunkle Schicksal nicht noch extra heraufbeschwören. Schliesslich sind die meisten Jägerinnen nicht alt geworden und viele haben nicht mal ihre Teenagerzeit überlebt. Auch Dawn ist nicht alt geworden, doch immer noch älter als die meisten Jägerinnen vor ihr - und sie wurde nicht mal von irgendwelchen Dämonen abgemurkst, sondern starb in einem sinnlosen Verkehrsunfall... ist das vielleicht der Fortschritt?


[In der Pizzeria - am Abend zuvor!]

"Gar nichts werde ich!" erklärte Antonio trotzig. "Hier in Sunnydale werden Sie keinen Erfolg haben! Die Alpha wird sie schon verscheuchen!"
"Die Alpha?! Was soll *das* denn sein?"
"Anya. Anya Emerson. Legt euch nur mit ihr an, dann werdet ihr euer blaues Wunder erleben!"
"Erzähl uns mehr darüber..."


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.]

Vorne im Laden klingelt die Glocke, also geht Giles mal nachsehen, was da für Kundschaft gekommen ist. Es sind zwei Herren in piekfeinen Nadelstreifenanzügen... nicht unbedingt die typischen Kunden eines Zauberladens.
"Guten Tag, womit kann ich Ihnen helfen?" meint Giles und bemerkt, wie die beiden Herren ihn irritiert anstarren. Oder vielmehr starren sie Amanda an, als hätten sie noch nie zuvor ein Baby gesehen. Oder vielleicht auch nur noch nie zuvor ein Baby, das nicht in einem Kinderwagen liegt, sondern von einem Mann in einen Tragetuch rumgeschleppt wird. Leben die denn hinterm Mond?!
"Sind Sie Rupert Giles?" erkundigt sich schliesslich einer der Männer und sieht den Typen scharf an. Er weiss selbst nicht recht, wie er sich den Besitzers eines *Zauberladens* vorgestellt hat - vielleicht wie David Copperfield oder Merlin? - aber bestimmt nicht in Jeans und schwarzem Pullover mit Brille auf der Nase und einem Baby in einem dunkelblauen Tragetuch.
Giles nickt und runzelt die Stirn ein wenig. Man fragt nach ihm? Das hat selten was Gutes zu bedeuten... kommen die vielleicht von irgendeiner Behörde? Aber dazu sind sie zu fein angezogen... "Ja, ich bin Rupert Giles. Und Sie sind...?"
"Wir sind Ihre neuen besten Freunde!" fängt der Mann an...
... und Alex, die natürlich interessiert lauscht, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese komischen Typen wohl total im falschen Film sein müssen. Das hier ist Sunnydale und nicht Chicago zur Zeit von Al Capone!
"Nein, bedaure!" meint Giles gerade, der sich immer noch alle Mühe gibt, höflich zu bleiben... und sich das Lachen zu verkneifen. Meine Güte, diese Burschen haben ja anscheinend überhaupt keine Ahnung, mit was sie es hier zu tun haben! "Miss Emerson ist derzeit auf Reisen. Aber ich kann mir schon denken, wie ihre Antwort ausfallen würde. Seien Sie versichert, meine Herren, dass die Sunnydale Midnight Inc. mit Ihnen keine Geschäfte machen wird!"
"Sind Sie sicher?" meint der Mann, der sich als Mr. Russell vorgestellt hat, nun in drohendem Ton. "Vielleicht überlegen Sie es sich ja noch anders..." Er legt eine Visitenkarte mit einer Handy-Nummer auf die Theke, dreht sich dann um und spaziert mit dem anderen Typen, der wohl sein Bodyguard darstellen soll, hinaus.
Giles starrt ihnen hinterher, zeigt dann mit dem Finger auf sie und murmelt in beschwörendem Ton: "Persona non grata! Persona non grata!" Damit werden diese zwei Gestalten diesen Gebäudekomplex dank des Schutzzaubers nicht mehr betreten können... so wie Vampire, die nicht eingeladen sind.
"Ach du lieber Himmel, was war *das* denn?!" meint Alex kichernd, die nun aus dem Hinterzimmer kommt. Spike und Oz scheinen beeindruckt, wie souverän und ausgesprochen höflich Giles die Mafia abgewimmelt hat... obwohl Mr. Russell natürlich weder das Wort Mafia noch Kriminelle Vereinigung noch sonstwas in den Mund genommen, sondern nur vage Andeutungen gemacht hat.
"Als ob wir hier am Höllenschlund nicht schon genug Ärger haben... jetzt will sich hier auch noch so ein neureiches Verbrechersyndikat breit machen!" Giles fasst sich an den Kopf und wünschte sich, Anya wäre hier. "Und da ja offenbar halb Sunnydale der Meinung ist, unsere Alpha stünde mit sonst wem im Bunde, scheint man wohl fest darauf zu zählen, dass wir auch *dieses* Problem lösen könnten... weshalb sich diese Kriminellen nun natürlich auch gleich mal an uns gewendet haben." Giles stöhnt plötzlich auf und ihm zittern jetzt noch nachträglich die Knie, wenn er daran denkt, dass die Typen ja womöglich Schiesseisen dabei hatten. "Oh Gott, jetzt habe ich die bestimmt wütend gemacht!"
"Na und? Wenn wir mit irgendwelchen verrückten Dämonen fertig werden, dann werden wir ja wohl auch noch mit so ein paar verrückten Kriminellen fertig!" meint Alex.
"Aber das sind Menschen! Ich meine... wir können die doch nicht einfach so pfählen..."
"Ach ja? Wer sagt das?"
"Aber Alex!"
"Unsere Süsse hat recht, Giles. Wenn's hart auf hart kommt, dürfen wir nicht zimperlich sein, denn die sind es bestimmt auch nicht. Früher hatte die Mafia noch einen Ehrenkodex. Keine Frauen, keine Kinder. Heutzutage würden die doch nicht mal davor zurückschrecken, sich an kleinen Mädchen zu vergreifen!" erklärt Spike mit finsterer Miene und wirft einen bedeutungsvollen Blick auf Alex, die von irgendwelchen Kerlen, die auf junge Mädchen stehen, garantiert als leckeres Appetithäppchen angesehen würde.
Giles beisst sich kurz auf die Lippen. Wenn die Kerle Alex oder den Kleinen auch nur ein Haar krümmen, dann würde er sie eigenhändig erwürgen! "Na mal abwarten, was die eigentlich in Sunnydale wollen..."


[In der Pizzeria]

Antonio ist kreidebleich und er schreit auf, als sein kleiner Finger gebrochen wird. Er ist kein besonders tapferer Mensch und selbst wenn er mutiger wäre, wüsste er nicht, wie er angesichts solcher Schmerzen stoische Ruhe bewahren sollte... also fällt er weinend auf die Knie und hält seine höllisch schmerzende Hand.
"Na los!" erklärt einer der vier Schlägertypen, die von Mr. Russell geschickt worden sind. Sie haben diesem aufsässigem Pizzabäcker gestern doch gesagt, dass sie wiederkommen würden!
Antonio nickt nun panisch und will nicht nochmal angefasst werden. Er erhebt sich, wankt zur Kasse, tippt den Code ein und gibt den Kerlen dann alle Scheine, die sich darin befinden... als 'Schutzgeld'... damit so ein 'Unfall' wie mit seinem kleinen Finger nie wieder passiert.
Wo zum Teufel ist die Alpha, wenn man sie braucht?!
Sobald die vier Kerle weg sind, tippt Antonio mit zitternden Fingern eine Nummer und klammert sich so fest an den Telefonhörer, dass die andere Hand auch schon fast weh tut.
"Sunnydale Midnight Inc.", ertönt Anya's Stimme ab Band. "Bitte haben Sie einen Moment Geduld, Ihr Anruf wird umgeleitet!"
Antonio wird schliesslich mit Tara verbunden und heult ihr leicht hysterisch die Ohren voll.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.]

"Und dann hat er gesagt, die Alpha hätte ihm doch mal gesagt, falls er jemals Ärger mit Finsteren Mächten bekommen sollte, könnte er sich vertrauensvoll an sie wenden... und jetzt wäre es wohl soweit!" erzählt Tara nun Willow, Giles, Spike, Oz und Alex von Antonio's Telefonanruf.
"Antonio ist aber schon klar, dass mit den *Finsteren Mächten* eigentlich was anderes gemeint war?" Spike kann sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, das er sich jedoch schnell wieder aus dem Gesicht wischt, denn die Situation ist eigentlich gar nicht lustig. Nur ein Bisschen. Wenn man eine seltsame Art von Humor hat. So wie er.
"Die haben ihm einen Finger gebrochen?!" wiederholt Alex und ist wirklich empört. Antonio macht ihr immer ihre Lieblings-Pizza. Wenn man ihm den kleinen Finger bricht, ist das doch fast schon sowas wie eine persönliche Kriegserklärung.
"Als erstes sollten wir mal die anderen warnen!" schlägt Willow vor, die zwar ein wenig gekränkt ist, dass Antonio mit seinem gebrochenen Finger lieber zu einem anderen Arzt geht, ihn jedoch auch wieder verstehen kann, dass er sich jetzt hier lieber nicht blicken lassen will.
Also Riley will sofort mit den Jungs rüberkommen, als er hört, was passiert ist. Und er bewaffnet sich, sicher ist sicher...
Und Xander und Graham sind gerade auf dem Weg zu einem Kunden, in dessen Keller es einen Wasserrohrbruch gegeben haben soll, versprechen aber, gleich danach zu kommen, weil sonst eh nichts anliegt.


[In Xander's Geschäftswagen]

"Mafia? Hier in Sunnydale?" wiederholt Graham, der ja nur Xander's Hälfte des Gesprächs mitbekommen hat. "Das soll doch wohl ein Witz sein?!"
"Giles würde niemals solche Witze machen!" erklärt Xander überzeugt. Er sieht sich kurz um und hält dann mit dem Lieferwagen vor einem Haus. "Das muss es sein..." murmelt er und wirft noch einen Blick auf den Zettel, wo er sich die Adresse notiert hat. Tja, es spricht sich eben rum, dass seine kleine aber feine Firma gut arbeitet, weshalb er es noch niemals nötig hatte, extra Werbung zu machen...

Graham steigt schmunzelnd aus und holt erst mal den Werkzeugkoffer aus dem Laderaum. Vielleicht ist der Schaden ja schon mit ein paar Handgriffen behoben, so dass sie bald zu den anderen können, um sich diese verrückte Geschichte in allen Einzelheiten erzählen zu lassen... und sonst sind sie hier noch mit mehr Werkzeug ausgerüstet; damit sind sie bislang noch mit so ziemlich jedem Problem fertig geworden.
Eigentlich hätte Xander damals mit dem Lottogewinn doch eine eigene Baufirma aufmachen können, so dass er sich heute nur noch im feinen Anzug auf irgendwelchen Baustellen wichtig machen könnte, doch er zog es vor, sich nicht zu viel Stress aufzuhalsen... eine weise Entscheidung, denn so hatte er später natürlich auch mehr Zeit für Alex. So wie Graham auch mehr Zeit für Robby hat, denn auch er muss sich natürlich kein Bein ausreissen und verdient trotzdem genug Kohle. Und ausserdem tut etwas Bewegung ganz gut; auch um all die Kalorien wieder abzuarbeiten, die Xander ja so gerne in sich reinstopft.


[In einem Club in Hawaii]

"Ja?" meldet sich Anya etwas schläfrig an ihrem Handy... ist dann jedoch schlagartig hellwach, als ihr gleich ein halber Roman um die Ohren gehauen wird mit lauter wirrem Zeug von komischen Kerlen in Nadelstreifenanzügen und irgendwelchen Schlägertypen, die Antonio einen Finger gebrochen haben, damit er Schutzgeld zahlt.
"Mafia? Ihr wollt mich wohl verarschen?!" Anya hebt irritiert eine Augenbraue, wird dann jedoch ernster, als klar wird, dass Sunnydale diesmal offenbar von etwas anderen 'Mächten' heimgesucht wird, als gewöhnlich. Na ja, in drei Tagen fliegt sie sowieso wieder zurück. Falls irgendwas passiert, soll man sie natürlich umgehend verständigen, dann wird sie die gute alte Stella eben schon früher wieder verlassen müssen...


[In einem Haus in Sunnydale]

Xander drückt die Klingel und eine Sekunde später wird die Tür auch schon aufgerissen, als hätte man sie bereits sehnsüchtig erwartet. Die Handwerker werden von einem Herrn überschwänglich begrüsst und hereingebeten...
... doch kaum hat sich die Tür hinter ihnen geschlossen, kracht ein gewaltiger Schlag auf Xander's Hinterkopf, der ihn bewusstlos zusammenbrechen lässt.

Als Xander wieder zu sich kommt, fallen ihm als erstes die infernalischen Kopfschmerzen auf, die in seinem Schädel hämmern. Was zum Teufel war da los?!
Er hebt den Kopf, um sich umzusehen. Und muss gleich darauf kotzen, wobei ihm vor Übelkeit gleichzeitig schwarz vor Augen wird. Erschöpft lässt er danach seinen Kopf ein paar Zentimeter weiter wieder vorsichtig auf den Boden sinken, fühlt Beton unter seiner Wange. Während er sich bewegt und seine Sinne nun die Umgebung registrieren, dringt auch plötzlich in sein Bewusstsein, dass seine Hosen bis zu den Knien runtergezogen worden sind... und kalte Panik kriecht nun in ihm hoch. Was zur Hölle hat man mit ihm gemacht?!
"Oh, Gott sei Dank! Xander?!"
Er lauscht. Hat da jemand seinen Namen geflüstert? "Graham?!" wispert er, ist sich aber nicht sicher, ob man auch was davon hört. Schon denken tut weh...
"Xander, wach auf! Bitte!"
Xander öffnet vorsichtig ein Auge, ohne den Kopf zu bewegen. Sieht verdächtig nach einem Keller aus. Einem alten modrigen Keller. Durch ein winziges dreckiges Fensterchen fällt nur spärlich Licht herein. Graham ist nicht in seinem Blickfeld, doch sein heiseres Flüstern hört sich ziemlich panisch an. "Was ist passiert?" lallt er und versteht sein eigenes Wort kaum.
"Xander! Das Handy in deiner Hosentasche! Ruf Willow an!"
Handy. Hosentasche. Willow anrufen. Oh Gott, sein Schädel dröhnt so, warum kann denn Graham nicht anrufen?
"Bitte, Xander!" nuschelt Graham. Er ist gefesselt und kommt weder an Xander heran noch an das rettende Handy, das hoffentlich noch funktioniert... sonst sind sie wohl verloren und irgendwann wird man nur noch ihre verwesten Leichen in diesem verdammten Keller finden. Man hat den Lieferwagen weggefahren, niemand weiss, dass sie hier sind, weil sie die Adresse nicht hinterlassen haben... sie könnten hier einfach sterben. Oh Gott, er hat sowieso schon befürchtet, dass Xander bereits tot sein könnte, weil er sich so lange nicht gerührt hat; damit wäre auch sein eigenes Schicksal besiegelt... und fast hat er schon mit dem Gedanken gespielt, sich einfach fallen zu lassen. Einzuschlafen. Aber jetzt... schreit jede Faser seines Seins, dass er leben will. Dass Xander mindestens ne mordsmässige Gehirnerschütterung hat, sieht man auf den ersten Blick und wie er selber aussieht, will er lieber gar nicht wissen, so wie er durch die Mangel genommen wurde, also müssen sie schnell Hilfe rufen. Und er betet, dass das Handy noch funktioniert... "Ruf Willow an, sie muss uns helfen!"
Langsam tastet Xander nach dem Handy - doch da, wo es normalerweise in seiner Arbeitskleidung steckt, befühlt er jetzt nur die nackte Haut seines Oberschenkels. Ach ja, die Hosen... was war damit schon wieder? Egal, er tastet trotz der plötzlichen höllischen Schmerzen in seinem rechten Knie tiefer und tiefer, bis er endlich seine Hosen entdeckt und in den Falten der Kleidung endlich auch das gesucht Handy. Langsam bringt er das Teil auf Kopfhöhe. Kurzwahlnummer drücken... fertig... er kann er tuten hören.
"Hi, Xander!" ertönt Willow's Stimme aus dem Gerät, die ihn anhand seiner Nummer erkannt hat. "Was ist los?" klingt es nach einer Weile, weil er keinen Ton herausbringt. Er lallt irgendwas.
"Hilf uns!" brüllt nun Graham, so laut er kann, auch wenn es nicht viel mehr als ein heiseres Krächzen ist. "Wir sind verletzt!" Er schreit auch noch die Adresse raus und hofft inständig, dass Willow am anderen Ende alles versteht.
"Okay, haltet durch, wir sind schon unterwegs!" erklärt Willow hektisch.

Und quälend lange fünf Minuten später ist sie auch schon da. Mit Giles und Riley an ihrer Seite.
"Oh mein Gott!"
Es ist nicht ganz klar, wer das eigentlich gesagt hat, vielleicht alle drei. Jedenfalls kann man in der gnadenlosen Helligkeit des angeknipsten Lichts nun endlich sehen, was los ist und man kann sich auch langsam ausmalen, was los *war*...
Xander liegt regungslos auf dem Bauch am Boden, die Hosen bis zu den Knien runtergezogen, eine Hand immer noch auf dem Handy... und sein Kopf ist voller Blut.
Graham steht weiter hinten, splitterfasernackt, die Arme auf dem Rücken gefesselt, eine Schlinge um den Hals, die an einem Leitungsrohr oben befestigt ist. Sein ganzer Körper ist derart mit Blutergüssen und Blessuren übersäht, dass man die Verletzungen schon gar nicht mehr zählen kann - und mit der Schlinge um den Hals scheint er sich schon fast selbst stranguliert zu haben, sobald er mal eine Sekunde das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte.
Sobald Riley ihn von der Schlinge befreit hat, sackt Graham stöhnend zusammen und muss von seinem Freund aufgefangen werden. Als endlich auch die Arme frei sind, klammert er sich erleichtert an Riley, der ihn festhält, obwohl er Angst hat, dass er ihm damit womöglich weh tun könnte.
Willow hat währenddessen ihre Hände auf Xander's Kopf gelegt, die dadurch ganz blutverschmiert werden, aber das ist jetzt auch egal. Sie konzentriert sich darauf, mit Magie die Selbstheilungskräfte des Körper anzukurbeln, damit die blutende Platzwunde schnell verheilt. Gebrochen ist nichts und da sie nicht unbedingt an seinem Gehirn rumfummeln will, sollte die Gehirnerschütterung lieber von alleine besser werden...
"Mir geht's gut!" lügt Graham, als Willow ihm einen fragenden Blick zuwirft. "Sie haben ihm ein Knie zertrümmert... du musst helfen, ihn zu tragen, Ri!"
Willow kann unschwer erkennen, welches Knie verletzt ist, und holt etwas aus ihrer Tasche, um es provisorisch ruhig zu stellen und zu bandagieren, wobei ihr Giles mit zitternden Fingern so gut hilft, wie er kann.
Riley hat seine Jacke ausgezogen und sie Graham übergestreift, der jetzt bestimmt froh ist, dass dieses gute Stück bis über den Hintern reicht. Und es ist Riley sowas von egal, dass die Leute nun sehen können, dass er eine Waffe im Schulterholster trägt, schliesslich hat er dafür sogar einen Waffenschein.
Gemeinsam schleifen Riley und Giles schliesslich den bewusstlosen Xander ganz vorsichtig nach draussen ins Auto, während Willow ihnen die Türen aufhält.
Danach kehren Willow und Riley zurück, um Graham zu holen, der sich zwar kaum noch auf den Beinen halten kann, jedoch tapfer einen Fuss vor den anderen setzt und beim Hinausgehen beiläufig bemerkt, dass Riley wohl die Haustür eingetreten haben muss. Ihm wird klar, dass sie wirklich gerettet worden sind... und er erlaubt sich und seinem geschundenen Körper nun endlich, in eine gnädige Ohnmacht zu fallen.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Praxis von Dr. Willow Rosenberg]

Es braucht keine besonderen hellseherischen Fähigkeiten, um sich ungefähr auszumalen, was man mit Graham alles angestellt hat, denn die Spuren an seinem Körper erzählen eine ganze Geschichte. Eine Geschichte von mindestens vier Männern, die wie wilde Bestien über ihn hergefallen sein müssen und ihn auf alle möglichen Arten gequält, gefoltert und sich an ihm vergangen haben.
In und auf Xander findet sie keine solchen Spuren, was wohl darauf hindeutet, dass es vermutlich keinen Spass gemacht hat, sich an einem bewusstlosen Opfer zu vergreifen. Oder haben sie vielleicht sogar gedacht, er wäre schon tot?
Nachdem Graham versorgt ist und sie die gewonnenen Proben zur Gen-Analyse vorbereitet hat, damit man die Angreifer hinterher identifizieren kann, setzt sich Willow zu Giles und Alex an Xander's Bett. Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft, doch es muss wirklich ein verdammt harter Schlag gewesen sein, dass es ihn so mitgenommen hat. Vorsorglich hat sie ihn an einen Tropf gehängt, um seinen Kreislauf wieder etwas anzukurbeln und den Blutverlust auszugleichen.
Den Blutspuren nach muss man ihm gleich hinter der Tür eins übergezogen und ihn danach in den Keller geschleift haben. Wohl kaum ein paar Minuten, nachdem sie noch miteinander telefonierten... "Verdammt!" flucht sie wütend, weil ihre Freunde in eine Falle getappt sind; und wie alle hier geht sie stillschweigend davon aus, dass das natürlich die Schlägertypen von der Mafia waren und nicht irgendwelche anderen dahergelaufenen Psychopathen.
"Das bedeutet Krieg!" erklärt Alex mit finsterer Miene. Niemand vergreift sich ungestraft an ihrem Dad! "Ich hab Anya angerufen. Sie hat gesagt, sie nimmt die erste Maschine und kommt morgen hier an."
"Sehr gut!" meint Giles erleichtert, der sich ziemlich hilflos fühlt. Wenn er Xander hier so halbtot liegen sieht, hätte er nun keine Hemmungen mehr, diese Mafiosi zu pfählen, auch wenn es Menschen sind. Unmenschen trifft es wohl eher...

Als Graham langsam wieder zu sich kommt, spürt er wie sanft seine Hand gedrückt wird. Ohne die Augen aufzumachen weiss er, dass es Riley ist. Guter alter Riley.
Zum Glück stellt niemand irgendwelche saublöde Fragen, ob's ihm gut ginge oder wie er sich fühle. Wie soll er sich schon fühlen?! Willow fragt nur: "Schmerzen?" Gute alte Willow. In den letzten Jahren hat sie schon oft an ihm herumgedoktert. Ob er nun im Kampf mit Vampiren und Dämonen irgendwelche Kratzer abbekommen oder sich bei einem Sturz vom Dach den Arm gebrochen hat, sofort ist die rote Hexe zur Stelle gewesen um ihn - so wie alle anderen auch - mit ruhiger Hand zu verarzten... "Alles tut weh... aber es geht schon..." flüstert er. "Wie geht's Xander?"
"Er ist noch bewusstlos. Schlimme Gehirnerschütterung... aber er hat einen harten Schädel, es ist nichts gebrochen", erklärt Willow und automatisch erscheint ein professionelles Lächeln auf ihrem Gesicht, mit dem sie alle ihre Patienten zu beruhigen und aufzumuntern pflegt.
"Gut..." seufzt Graham erleichtert. "Ich hatte schon solche Angst, er wäre tot..." Er versucht seine Lippen zu befeuchten, worauf ihm Riley sofort etwas zu trinken reicht. Da das Kopfteil des Krankenbettes sowieso schon hochgestellt worden ist, bedarf es nun keiner besonderen Verrenkungen... und wenn sich seine Arme nicht so lahm anfühlen würden, könnte er die Schnabeltasse sogar selber halten. "Extra-starker Kräutertee... steht es so schlimm um mich?" witzelt er leise und will schon sein Gesicht zu einem Lächeln verziehen, doch seine ganze Visage fühlt sich wie Teig an und es tut weh und so lässt er es lieber bleiben.
"Es ist nichts gebrochen, Graham. Doch deine anderen Blessuren hätten für eine ganze Kneipenschlägerei gereicht... aber das spürst du wohl selbst am besten."
Anstelle eines Nickens schliesst er sein linkes Auge. Und ihm fällt gerade auf, dass sein rechtes so zugeschwollen ist, dass er es gar nicht öffnen kann. Er muss ja furchtbar aussehen... Oh Gott, und bestimmt wollen sie wissen, was passiert ist... wobei sie sich andererseits sicher gut vorstellen können, was ungefähr passiert ist.
"Willow..." flüstert er schliesslich. "Weisst du schon, ob ich... ob sie..." Irgendwie ist es ihm peinlich, danach zu fragen, doch er will es jetzt gleich wissen. "Bin ich vielleicht mit irgendwas angesteckt worden?"
Willow drückt seine Hand. "Ich habe bei den Spuren bislang keine Hinweise auf irgendwelche Krankheiten entdeckt", versichert sie ihm und man kann förmlich sehen, wie sehr ihn das erleichtert. "Und die Blessuren werden heilen."
"Graham, was ist eigentlich passiert?" platzt es schliesslich aus Riley heraus, obwohl er sich natürlich denken kann, dass sein Freund vermutlich wenig Lust hat, darüber zu reden.
Er presst die Lippen so fest aufeinander, dass eine Platzwunde wieder zu bluten anfängt. "Es war eine Falle..." flüstert er dann und stellt fest, dass Tränen in seinen Augen brennen.
"Es waren vier Kerle?" erkundigt sich Willow mit sanfter Stimme, um sich zu vergewissern, ob ihre Vermutungen auch richtig sind.
"Ja." Graham wundert sich nicht, dass sie das schon weiss. Schliesslich sind sie alle verdammt gut im Spuren lesen... und Dr. Willow Rosenberg wird manchmal sogar von der Polizei hinzugezogen, um knifflige Morde zu untersuchen oder Obduktionen vorzunehmen. Was natürlich ziemlich praktisch ist... besonders da sich schon so manch geheimnisvoller Todesfall als Opfer eines Vampirs entpuppt hat oder sowas in der Art.
"Kaum wart ihr drin, hat man Xander eins über den Schädel gezogen und euch dann in den Keller geschleift?" fängt Willow an.
"Ja", bestätigt Graham. "Sie haben mit Pistolen rumgefuchtelt und gedroht uns zu erschiessen, wenn ich nicht tue, was sie sagen..." Wieder beisst er sich bei der Erinnerung auf die Lippen. Er kann förmlich den Lauf des Revolvers schmecken, den man in seinen Mund zwang, als er vor ihnen auf Knien rutschen und sich ausziehen musste, weil sie Xander sonst auch noch das andere Knie zertrümmern wollten... und die Erinnerung an diese ganze Demütigung ist nun so überwältigend, dass ihm sofort wieder speiübel wird - und glücklicherweise hat Willow, die wohl einen sechsten Sinn für sowas entwickelt hat, nun blitzartig einen Spucknapf unter sein Kinn geschoben, so dass er sich ungeniert die Seele aus dem Leib kotzen kann.
Danach streichelt Riley einfach nur noch sanft Graham's Haare und stellt keine weiteren Fragen mehr. Wenn er irgendwann soweit ist, wird er es schon erzählen und sich von der Seele reden. Und er wird darüber hinwegkommen. Schliesslich haben sie doch alle schon so viel mitgemacht. Lindsey hat die Tortur in White's Geheimlabor überlebt und Oz sogar Govron's Quälereien... da wird sich Graham Miller doch wohl von irgendwelchen dahergelaufenen Mafia-Typen auch nicht unterkriegen lassen!
Graham sieht zu Xander rüber, der äusserst blass aussieht, und flüstert leise: "Ihm haben sie nichts getan... sie wollten zwar... aber..."
Nichts getan?! Man hätte ihn mit dem Schlag auf den Kopf um ein Haar umgebracht und hat sein rechtes Knie zertrümmert, so dass fraglich ist, ob er es je wieder richtig biegen und belasten kann... aber es ist klar, was Graham meint.
"Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie ihm auch noch was tun?" flüstert Graham und sieht nun Riley eindringlich an, der hoffentlich versteht, warum er nachgeben und kapitulieren musste und nicht bis zum letzten Atemzug gekämpft und sich gewehrt hat. Nicht nur wegen Xander, auch wenn er noch so ein guter Freund ist. Er hatte auch Angst um sein eigenes Leben und hätte wohl so ziemlich *alles* getan, um zu überleben und seine Familie wiederzusehen. Er *hat* alles getan... und sie hätten ihn trotzdem fast umgebracht und sie in diesem verdammten Keller wohl einfach so sterben lassen.
"Schon in Ordnung, Graham!" versichert Riley und küsst seine Hand. Eine der wenigen Stellen, die nicht verletzt ist. "Hauptsache, ihr seid noch am Leben!" Und diese verdammten Bastarde, die ihm das angetan haben, wird er eigenhändig abknallen, jawohl!
"Ri... Du musst dich um die Jungs kümmern..." flüstert Graham nach einer Weile.
"Ich will dich nicht alleine lassen. Tara kümmert sich um die Kinder."
"Ri... geh zu den Jungs. Ich werde jetzt sowieso schlafen..." erklärt Graham - und bekommt sogar Unterstützung von Willow. "Er hat recht, Riley. Er muss schlafen. Und du solltest dich auch ausruhen..."
Etwas widerstrebend verlässt Riley schliesslich die Praxis, um die Treppen hochzugehen.
"Und du solltest jetzt wirklich schlafen, Graham. Im Schlaf heilt es am besten..." erklärt Willow und streicht ihm übers Haar. Er ist wirklich ein feiner Kerl und sie ist ihm dankbar für... was auch immer er getan hat. Womöglich wären sie sonst noch übler dran oder gar beide tot.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Anya's Penthouse]

"Die mach ich kalt!" wiederholt Spike zum x-ten Mal und schaut wieder mal zum Fenster raus, als erwarte er, dass jeden Augenblick eine ganze Mafia-Armee anrücken könnte, um sie hier zu belagern. Er ist wirklich wütend. Ausgerechnet an Xander und Graham vergreifen diese verdammten Mistkerle sich, dabei tun die doch keiner Fliege was... besonders Xander nicht. Wer weiss, was Graham bei der Army früher alles getrieben hat, doch allzu gefährlich ist der gute Mann nun wirklich auch nicht, so ein lieber Kerl.
Riley ist immer noch geschockt... und irgendwie froh darüber, dass Tara die Kinder schon ins Bett gebracht hat, denn er wüsste jetzt wirklich nicht, was er sagen sollte, wenn Robby nach seinem Daddy fragt.
Dawn hat früher immer von *Riley* und *Graham* gesprochen... darum haben die Jungs erst in den letzten Monaten langsam zögerlich damit angefangen, ihre Väter auch wirklich endlich mal *Daddy* zu nennen. Aber sie sind ja noch so klein, womöglich vergessen Luke und Robby bald, dass sie ihre Väter - die jetzt endlich auch ganz offiziell auf ihren Geburtsurkunden eingetragen sind - jemals *nicht* Daddy genannt haben.
Bei dem Gedanken daran, was die Graham angetan haben - ausgerechnet Graham, der liebste Kerl auf der ganzen Welt - und was das für ihn möglicherweise für Folgen haben könnte, überkommt Riley kalte Wut und er hätte nicht übel Lust, seine 'Uniform' anzuziehen, sich bis an die Zähne zu bewaffnen und dann diesen Mafia-Typen mal einen kleinen Besuch abzustatten. Aber sie wissen ja noch nicht mal, wo diese verdammten Mistkerle sich verkrochen haben... und er kann es kaum erwarten, bis Tara, die gerade in Sunnydale rumtelefoniert, etwas in Erfahrung gebracht hat.
"Ich habe Alex noch nie so geschockt gesehen..." meint Oz auf einmal, der sich echte Sorgen um seine kleine Freundin macht. Ihr entsetztes Gesicht, als man Xander in die Praxis geschafft hat, würde er nicht so schnell vergessen. "In ihren Augen stand die blanke Mordlust!" Und er zweifelt nicht daran, dass sie diese verdammten Mistkerle mit grösstem Vergnügen rösten würde, ob mit ihren Magischen Tricks oder auf einem leibhaftigen Grill... "Ich mach mir Sorgen."
"Ich mach mir auch Sorgen..." meint Riley mit finsterer Miene. Allerdings macht er sich dabei um Alex noch die geringsten Sorgen. Er kann gut verstehen, dass Alex stinksauer ist. Und von ihm aus könnte sie diesen verdammten Mistkerlen gerne so viele Flizzies auf den Pelz brennen, wie sie nur will. Wenn er sie nicht vorher erschiesst. Jedenfalls würde er nicht zögern und das Feuer eröffnen, sollte sich jemand von denen hier blicken lassen. Wenn er nur wüsste, wie die aussehen...


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Praxis von Dr. Willow Rosenberg]

Xander ist kurz halbwegs zu Bewusstsein gekommen... und dann gleich wieder eingeschlafen. Und er spricht im Schlaf, murmelt irgendwas vor sich hin.
"Was faselt er da von einem Testament?" flüstert Alex verschwörerisch und sieht Giles fragend an, der wie festgeklebt auf einem Stuhl neben dem Bett sitzt und Xander's Hand hält.
Nachdem Willow bei Graham einen kleinen Heilzauber hat spielen lassen, der wohl einen Grossteil seiner oberflächlichen Blessuren im Schlaf zum verschwinden bringen sollte, hat sie jetzt erst mal eine Pause gemacht, um mit Tara einen Kaffee zu trinken - schliesslich sind ihre Patienten ja nicht alleine, denn Alex und Giles werden sie schon rufen, wenn sich was tut.
"Wir haben kürzlich über mein Testament geredet..." beginnt Giles zu erklären und nimmt fast automatisch seine Brille ab, um sie zu putzen. Gute alte wohlvertraute beruhigende Geste. "Jetzt wo Amanda da ist, habe ich es natürlich geändert... ich meine... immerhin ist sie meine Tochter." Er seufzt kurz. "Vorher hatte ich ihn als meinen Alleinerben eingesetzt. Jetzt bekommt er einfach noch das Haus. Immerhin ist es auch *sein* Zuhause..." Er reibt sich die Augen. "Natürlich will er von sowas nichts hören, wenn ich darüber rede."
Alex kann sich gut vorstellen, wie Xander immer schnell das Thema wechselt, weil er sich nicht mit Tod und Testamenten auseinandersetzen will. Er will doch einfach nur glücklich sein... denn irgendwelche Sorgen kommen schon von alleine. "Aber immerhin scheint es genug Eindruck gemacht zu haben, dass er jetzt auch ein Testament verfassen will..." meint Alex und ist irgendwie gerührt darüber, dass Giles sich so viele Gedanken macht.
"Das ist doch eigentlich gar nicht nötig, und das hab ich ihm auch gesagt. Schliesslich bist du ganz offiziell seine Tochter, also erbst du doch dann sowieso alles..."
"Hmmm... Aber vielleicht würde er dir ja auch gerne was hinterlassen, Giles?"
"Ach, so ein Unsinn! Er ist noch jung, er wird mich doch sowieso überleben!" wehrt er ab und ertappt sich nun selber bei dem Gedanken, dass er es kaum ertragen kann, auch nur daran zu denken, dass sein Liebster irgendwann vor ihm sterben könnte. Oh Gott, er hat wahre Todesängste ausgestanden, als er Xander so reglos in diesem Kellerloch gesehen hat... es hat ihm geradezu das Herz zugeschnürt. Er wüsste wirklich nicht, was er täte, wenn Xander... Nein! Er wird nicht sterben. Noch lange nicht. Er wird wieder gesund. Er ist jung und kräftig und hat einen verdammt harten Schädel!


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- in Tara's Hexenküche]

Man nennt es die 'Giftküche' - obwohl hier mehr Massageöl als sonstwas zusammengemixt wird - und der Raum ist praktischerweise sowohl von Tara's Apotheke als auch von Willow's Praxis aus zugänglich. Allerdings wird jetzt gerade nichts gemixt.
Sondern telefoniert.
Tara hat endlich Antonio an der Strippe, der ihr haarklein alles erzählt, was er über diese Typen vom Syndikat weiss. Spätestens als Tara in drohendem Ton erwähnt hat, dass Anya morgen wieder nach Sunnydale kommen würde, ist der gute Mann äusserst gesprächig geworden...
Eine Adresse, wo die Leute zu finden wären, weiss er jedoch auch nicht.
Auch Nachforschungen über das Haus, in dessen Keller man Xander und Graham gefunden hat, führen in eine Sackgasse, denn das Gebäude steht schon seit zwei Monaten leer und steht zum Verkauf. Und Xander's Lieferwagen ist anscheinend auch noch nicht aufgetaucht.
"So eine verdammte Scheisse!" stöhnt Tara auf, sobald sie nach dem letzten nichtssagenden Gespräch die Verbindung des Bildtelefons unterbrochen hat - worauf Willow kurz eine Augenbraue hochzieht.
Stumm nehmen sie sich in die Arme, um sich gegenseitig Kraft zu geben in dieser Krisensituation. Aber der Clan hat schon so manche Krise bewältigt, also würden sie auch damit irgendwie fertig werden.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Anya's Penthouse]

Früher mal hätte sich Riley kaum träumen lassen, dass er Spike's Umarmung jemals als tröstend empfinden könnte... doch so ist es. Und nun seht her, Riley Finn liegt mit einem Vampir und einem Werwolf erschöpft im Bett einer Dämonia! Doch bevor Riley noch mehr wirres Zeug zusammenspinnt, fallen ihm endlich die Augen zu.
Er bekommt nicht mehr mit, wie Willow und Tara raufkommen - weil sie nochmal nach den Kindern sehen wollen, die glücklicherweise friedlich in ihren Bettchen liegen - und dabei auch die drei Männer ansehen, die nun im Schlaf etwas entspannter aussehen und sich aneinandergekuschelt haben, wobei Riley dabei ja noch nicht einmal seine Waffe abgenommen hat, die immer noch in seinem Schulterhalfter steckt.
Tara holt eine Wolldecke und deckt sie zu.
Hier scheint ja soweit alles in Ordnung zu sein, sehr gut.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Praxis von Dr. Willow Rosenberg]

"Oh, Willow, ich glaube, der Heilzauber wirkt schon..." Tara hat das Gefühl, der schlafende Graham sehe schon nicht mehr ganz so lädiert aus. Sie spricht leise, um niemanden aufzuwecken, denn auch Giles und Alex scheinen eingeschlafen zu sein. "Wollen wir sie schlafen lassen?"
"Na klar, und morgen hat Giles dann Genickstarre, weil er die Nacht auf einem Stuhl verbracht hat..." Willow schüttelt den Kopf, sie kennt doch ihre Pappenheimer. Zuerst weckt sie Alex, indem sie ihr einen Kuss auf die Stirn drückt. Und Giles weckt sie mit einem sanften Wangentätscheln.
Da sich sowohl Giles als auch Alex vehement weigern, Xander zu verlassen, und Willow keine Lust zu streiten hat, holt sie kurzerhand das Klappbett, auf dem sie auch schon selbst geschlafen hat, wenn sie Patienten in der Nacht nicht alleine lassen wollte und beide Betten belegt waren. Ausserdem noch einen Schlafsack für Alex. Tja, dann sollen *die* doch hier Wache schieben, bitteschön...

Als Xander wieder zu sich kommt, fallen ihm als erstes die dumpfen pochenden Schmerzen auf... es pocht im Rhythmus seines Herzschlags. Doch nicht etwa das Herz tut weh, sondern eher sein Schädel, als hätte jemand sein Gehirn gekocht und es zu Gelee verarbeitet. Hey, sie sind hier am Höllenschlund, vielleicht *hat* ja jemand sein Gehirn gekocht und zu Gelee verarbeitet?! Aber wenn sein Gehirn jetzt Gelee wäre, dann könnte er doch gar nicht mehr denken... oder?!
"Xander?"
Oh... das ist Giles. Zaghaft öffnet Xander vorsichtig die Augen und sieht tatsächlich Giles. Und Alex. Und Willow. Oh... Was zur Hölle ist passiert und warum bin ich hier in der Praxis?! will er sagen, bekommt jedoch kaum einen Ton heraus.
"Ganz ruhig, Xander!" erklärt nun Willow's beruhigende Stimme.
O oh... sie hat diesen hypnotischen Klang drauf, so redet sie sicher auch immer mit ihren Patienten, kurz bevor sie ihnen eine Spritze gibt oder sonst was unangenehmes tut. Ojeojeojeee...
"Du hast eine ziemlich schlimme Gehirnerschütterung."
Eine Gehirnerschütterung?! "Warum?" ächzt er und bestimmt ist sein Gesicht ein einziges grosses Fragezeichen.
"Warum du eine Gehirnerschütterung hast? Du bist gestern von hinten hammermässig niedergeschlagen worden", informiert ihn Alex. "Weisst du nichts mehr davon? Es war eine Falle. Es gab gar keinen Wasserrohrbruch..."
"Oh..." Eine Falle, so sooo... "Graham?" flüstert Xander auf einmal leicht panisch, als ihm wieder einfällt, dass er gestern ja nicht allein unterwegs war.
"Er lebt und es geht ihm den Umständen entsprechend gut..." erklärt Willow, nachdem sie ihn genötigt hat, ein paar Schluck Kräutertee zu trinken.
Hmmm, das ist der gute Stoff, der so wunderbar süss schmeckt... "Was heisst denn hier 'den Umständen entsprechend'... was ist mit ihm?" erkundigt sich Xander und stellt fest, dass der gute Stoff wohl auch seine Stimmbänder geschmiert hat.
Sie rücken beiseite, so dass Xander nun einen Blick auf Graham im Bett nebenan werfen kann. Graham sieht zwar noch ziemlich mitgenommen aus, doch dank des Heilzaubers schon längst nicht mehr so schlimm wie gestern. Er winkt Xander zu. Und er hat bereits ein Lächeln aufgesetzt, auch wenn es ziemlich schief ist.
"Oh mein Gott! Was ist passiert?!" fragt Xander und will sich etwas aufrichten. Und durch die Bewegung fängt nun sein rechtes Knie an, höllisch weh zu tun, was ihn vor Schmerzen aufschreien und nach Luft schnappen lässt.
"Dein rechtes Knie wurde zertrümmert... es ist noch gebrochen."
Sonst noch was, das er wissen sollte?!


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Anya's Penthouse]

"Oh mein Gott!" Riley zuckt zusammen und lässt fast den Löffel fallen, mit dem er gerade die Jungs füttert. "Was machst du denn hier?!"
"Ich wohne hier!" erklärt Anya prompt.
"Ich meine, wie bist du so schnell hergekommen?" Riley reibt sich die Augen, doch als er Anya's verschwörerisches Lächeln sieht, beschliesst er schlagartig, sich lieber nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, welchen Flug sie genommen hat (wäre ihr glatt zuzutrauen, dass sie sich mit einem Militärjet chauffieren liess), wie sie am frühen Morgen vom Flughafen hergekommen ist (Na für was gibt's Taxis!) oder wie sie sich ins Haus geschlichen hat (Aber hallo, natürlich hat sie einen Schlüssel!)... "Ach egal, ich bin ja so froh, dass du wieder da bist!" Er steht auf und wirft sich ihr fast an den Hals.
Spike und Oz werfen sich einen vielsagenden Blick zu. Für jemanden, der in früheren Zeiten alle 'Subterraner' für Monster hielt und dem gerade auch die gute alte Anya ziemlich unheimlich war, ist Riley ja jetzt plötzlich ziemlich überschwänglich... der gute Mann ist wohl wirklich etwas von der Rolle, auch wenn er sich vielleicht noch so gelassen zu geben versucht.
"Schon gut..." murmelt Anya und tätschelt ihm aufmunternd den Rücken. "Wir werden mit diesem Abschaum schon fertig werden!"
Zuerst schaut die Alpha aber erst mal nach den Kindern.
Luke und Robby umarmen ihre Patentante stürmisch und auch Amanda auf Tara's Schoss gluckst fröhlich, als Anya der Kleinen ein Küsschen auf die Stirn drückt.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Praxis von Dr. Willow Rosenberg]

Auch Alex umarmt Anya stürmisch, sobald sie zur Tür reinkommt. Jetzt wo die Alpha da ist, wird alles wieder gut... oder?!
"Was ist eigentlich passiert?" fragt Anya ohne Umschweife.
Alex deutet blitzartig auf Graham, der ein etwas betretenes Gesicht macht.
Anya tritt näher und sieht ihm tief in die Augen.
+++Ihm wurden die Arme polizeigriffmässig auf den Rücken verdreht... Xander, der niedergeschlagen wurde, hinterliess eine blutige Spur, als man ihn über den Boden schleifte... Es wurde mit Waffen rumgefuchtelt... Graham wehrte sich trotzdem... Einer schwang eine Eisenstange und zertrümmerte dem bewusstlosen Xander damit das Knie... Graham wehrte sich nicht mehr... ging auf die Knie... musste würgen, als er den Lauf des Revolvers in seinem Mund hatte, der noch nach Waffenöl schmeckte... Die ersten Schläge ins Gesicht... Halb zog er sich aus, halb wurden ihm die Kleider vom Leib gerissen... Höhnisches Gelächter... Der erste liess die Hosen runter und hielt ihm gleichzeitig die Waffe an die Schläfe, damit er seinen Mund aufmachte...+++
Sie sieht ihm tief in die Augen... und weiss alles. Und er weiss, dass sie es weiss. Er will seinen Blick abwenden, schämt sich irgendwie und fühlt sich so unsäglich schmutzig, doch sie hält sanft seinen Kopf fest, so dass er sich nicht wegdrehen kann. Er kann noch nicht mal einfach die Augen schliessen.
+++Es tat weh, als der erste brutal in ihn einzudringen versuchte, zumal Graham sich nicht einladend entgegendrückte, denn schliesslich sträubte sich alles in ihm dagegen, er wollte nicht, da *sollte* es wohl weh tun; erst schlugen sie ihn, dann stiessen sie ihm mit Gewalt einen Besenstiel rein, um ihn 'locker' zu machen, damit sie ihn endlich 'benutzen' konnten... Inzwischen war seine Selbstbeherrschung längst dahin und er fing hemmungslos an zu schreien, heulte Rotz und Wasser... Höhnisches Gelächter war die Antwort darauf sowie noch mehr Schläge...+++
Tränen treten in seine Augen, doch er kann den Blick nicht abwenden. In Anya's Augen erkennt er Mitgefühl. Und dieses Mitgefühl der Alpha kommt ihm plötzlich ungemein tröstlich vor.
+++Höhnisches Gelächter...+++
Sanft streichelt sie ihm übers Haar und küsst ihn dann auf die Stirn... gibt ihm dabei etwas von ihrer *Macht* ab, was dem Heilzauber einen regelrechten Energieschub beschert.
Graham spürt es nun überall kribbeln und ihm kommt in den Sinn, dass Lindsey es mal als ein Gefühl beschrieben hat 'als würden Tausend Ameisen rumkrabbeln' - und genau so fühlt es sich jetzt bei ihm an. Und mit den Blessuren verschwinden auch die Schmerzen. Sein Blick wird klarer, als er plötzlich wieder beide Augen richtig aufmachen kann. Anya ist weggetreten und dafür sieht er jetzt Riley erleichtert lächeln, woraus er schliesst, dass er nun nicht mehr so schlimm aussieht. Er fühlt sich jetzt auch viel besser als noch vor ein paar Minuten. Er streckt seine Hand aus - und sofort ist Riley bei ihm und umarmt ihn.

Anya betrachtet nun Xander und sein hochgelagertes rechtes Bein. Willow zeigt ihr Röntgenbilder... und nachdem sie verschwörerisch miteinander getuschelt haben, legen sie schliesslich beide ihre Hände auf sein Knie.
Xander schreit kurz auf... doch dann atmet er nur noch laut zwischen zusammengebissenen Lippen, während er dieses 'Ameisen-Gefühl' geradezu geniesst.
Als er sich danach gaaanz vorsichtig traut, sein Knie zu biegen, funktioniert es sogar. Schmerzfrei. Sein erleichtertes Gesicht spricht Bände. Überschwänglich umarmt er Anya und knutscht sie dankbar ab. So wie er auch Willow abknutscht, Alex mehrmals einen dicken Schmatz auf die Wange drückt und danach Giles einfach nicht mehr loslässt.
"Na ja, das mit der Gehirnerschütterung wird sich auch noch geben!" flüstert Anya lächelnd in verschwörerischem Ton. Und dann wird die Alpha schlagartig wieder ernst. "Kriegsrat."


Der ganze Clan ist nun in der Praxis versammelt. Riley, Luke und Robby haben sich zu Graham aufs Bett gesetzt. Giles mit Amanda auf dem Schoss sitzt nun zusammen mit Alex auf Xander's Bett. Tara ist wohl froh, dass sie statt der lieben Kleinen wieder Willow umarmen kann... und auch Spike und Oz sehen nun Anya gespannt an, die sich auf einen Stuhl gesetzt und die Beine graziös übereinandergeschlagen hat.
"Offenbar haben wir Krieg", stellt die Alpha fest. "Zwar haben wir diesen Krieg nicht gewollt, doch wenn *die* ihn wollen, sollen sie ihn bekommen. Niemand vergreift sich an uns und kommt damit davon! Sollte sich sowas herumsprechen, ist unser guter Ruf dahin und sämtliche Monster dieser Welt wären wohl der Meinung, dass sie aus ihren Löchern kriechen und uns auf der Nase rumtanzen könnten; das darf nicht passieren." Sie sieht sich um. Niemand widerspricht bislang. "Wer uns was tut, wird beseitigt. Egal ob es sich dabei um einen Tausendjährigen Dämon handelt oder um Subjekte einer angeblich intelligenten Spezies, die sich sowieso wie die Karnickel vermehren..." Immer noch kein Widerspruch, nicht mal von Giles, dabei ist sicher allen klar, dass sie gerade gesagt hat, dass man auch Menschen töten würde, wenn es sich ergibt. Und jetzt hat es sich wohl so ergeben.
"Wie kommen wir an die Mistkerle ran?" fragt Spike schlicht.
"Wir vereinbaren ein Treffen."
"Ein Treffen?! Aber... wie?!" meint Giles etwas verdattert.
"Hat dir dieser ominöse Mr. Russell nicht eine Visitenkarte gegeben?" erinnert ihn Anya. "Wir rufen ihn einfach an und vereinbaren ein Treffen. Ganz einfach."
Gesagt, getan.
Giles holt die Visitenkarte, an die er schon fast nicht mehr gedacht hat, und reicht sie dann schliesslich an Anya, die bereits ihr Handy gezückt hat.
"Mr. Russell? Hier spricht Anya... Sunnydale Midnight Inc.", hilft sie seinem Gedächtnis auf die Sprünge. "Überzeugt? Oh ja, Mr. Russell, wir sind inzwischen überzeugt. Sie hatten da ein paar schlagkräftige Argumente..." Anya's Stimme ist tiefgefroren. "Aber sicher bin ich ruhig und gefasst, Mr. Russell. Ich bin eine vernünftige Geschäftsfrau, was haben Sie denn erwartet? Dass ich hysterisch zu flennen anfange, weil zwei meiner Leute fast abgemurkst wurden? Das ist nicht mein Stil." Es zuckt kurz um ihre Mundwinkel. "Kalt wie eine Hundeschnauze? Oh, Mr. Russell, aus Ihrem Munde nehme ich das als Kompliment! Doch kommen wir zum Geschäftlichen. Wir sollten uns treffen." Sie blinzelt kurz. "Nein, nicht bei uns, Mr. Russell. Hier wohnen Kinder. Und sollte denen auch nur ein Haar gekrümmt werden, werde ich Sie mit Ihren eigenen Eingeweiden erwürgen!" Ein wölfisches Grinsen schleicht sich auf ihre Lippen. "Mr. Russell, das soll keine Drohung sein... sondern ein Versprechen. Hat man Ihnen denn nicht gesagt, dass ich mit sowas keine Witze mache?"
Jedenfalls wird ein Treffen vereinbart. Heute Abend, nach Sonnenuntergang, in einem Café, das zufälligerweise in der gleichen Strasse liegt wie Willy's Dämonen-Bar.


[Im Café, fast vis-à-vis von Willy's Dämonen-Bar]

Natürlich wird Anya ihrem Ruf, eine schillernde Persönlichkeit zu sein, wieder mal voll gerecht, als sie in einem silbernen Kleid aufkreuzt. Ihre wilde Löwenmähne hat sie mit einem Diadem nur mässig gebändigt und auch sonst erinnert sie eigentlich eher an eine Disko-Queen, denn an eine seriöse Geschäftsfrau.
Da ihr Kleid so eng ist, dass sie darunter unmöglich eine Waffe versteckt haben kann, konzentrieren sich die Schlägertypen von Mr. Russell mehr auf ihren Begleiter, so einen komischen platinblonden Typen in einem langen schwarzen Ledermantel. Doch auch der hat keine Waffen dabei. Wirklich seltsame Leute.
Nachdem sich Anya Emerson zu ihm an den Tisch gesetzt hat, starrt sie ihn einfach nur durchdringend an... und ihm wird unter diesem Blick schon ganz heiss. "Sie wollen also verhandeln, Miss Emerson..." fängt Mr. Russell schliesslich an. "Das freut mich!"
"Ich bin nicht gekommen, um zu verhandeln, Mr. Russell. Oder darf ich Jeff sagen? Jeffrey James Russell."
Woher zum Teufel weiss sie seine Vornamen?! Er hasst seinen Namen und lässt sich deshalb selbst von all seinen süssen Zuckerschnecken immer nur Mr. Russell nennen... "Was meinen Sie damit?"
"Deine Leute haben sich an meinen Leuten vergriffen, Jeff. Ich hab dir gesagt, dass ich deswegen nicht hysterisch werde... aber du wirst doch wohl einsehen, dass ich das nicht durchgehen lassen kann, denn das würde meinem Ruf schaden." Ihr lockerer Plauderton verwirrt ihn sichtlich. Sie schnippt mit dem Finger...
... worauf sich die Angestellten des Cafés schlagartig verkrümeln und durch die Hintertür verschwinden, die sich hinter sich abschliessen. Jetzt sind sie allein im Café.
Nervös geworden hat Russell's persönlicher Bodyguard eine Pistole gezückt. Ihm gefällt die ganze Sache ganz und gar nicht, doch Mr. Russell hört ja nie auf ihn, dabei schrillt in seinem Kopf eine Alarmglocke, seit er das erste Mal von dieser mysteriösen Alpha gehört hat, und wenn's nach ihm ginge wären sie schon längst aus Sunnydale verschwunden und hätten sich ein lauschigeres Plätzchen gesucht... Aber diese Anya Emerson sitzt immer noch mit übereinandergeschlagenen Beinen da und der platinblonde Kerl hinter ihr verzieht keine Miene.
Anya sieht demonstrativ auf ihre Uhr. "In einer Minute wird hier drin eine Bombe gezündet, wenn ihr bis dahin nicht draussen seid." Dann steht sie lächelnd auf und spaziert hüftschwingend nach draussen, flankiert von ihrem Leibwächter.
"Die Braut will uns doch verarschen!" erklärt einer der Schlägertypen nervös und hofft, dass die anderem dem zustimmen, obwohl er selbst nicht überzeugt ist. Diese seltsame Alpha ist so eiskalt, dass es sogar ihm Schauer den Rücken runterjagt.
"Gehen wir raus!" meint Russell schliesslich - und seine Leute folgen ihm hastig.

Draussen werden sie auf der Strasse schon von Anya und ihrer Truppe erwartet, die wirklich an ein Militärisches Sonderkommando erinnern mit ihren schwarzen Uniformen, zu denen offenbar auch kugelsichere Westen gehören. Nur die Alpha selbst scheint sowas nicht nötig zu haben, sieht in dem knappen Kleidchen nicht nur unglaublich sexy, sondern auch verletzlich aus, und gibt eine prächtige Zielscheibe ab.
Neben ihr steht immer noch ganz lässig dieser platinblonde Typ im Mantel - und neben diesem so ein komischer Kerl mit buschigen schwarzen Haaren, der eine Pistole in der Hand hält und ein ziemlich grimmiges Gesicht macht. Mr. Giles vom Zauberladen ist auch hier... mit einer Armbrust bewaffnet! Etwas ungläubig lässt Russell seinen Blick weiterwandern. Da ist auch noch so ein Typ, der mit einer Maschinenpistole auf sie zielt und durchaus den Eindruck macht, als könnte er mit dem Ding umgehen. Russell's Schlägern jagt jedoch der Kerl neben ihm den grösseren Schrecken ein, der sie hasserfüllt anstarrt und dabei nervös sein Gewehr streichelt... und seltsamerweise so verdammt gut aussieht, obwohl sie ihn doch so in die Mangel genommen haben, aber das ist vielleicht ein Zwillingsbruder? Doch wenigstens ist der andere Kerl nicht zu sehen, der kann mit zerschmettertem Knie auch unmöglich schon wieder rumlaufen. Dafür sind noch zwei Frauen da, ein Rotschopf und eine mit langem dunkelblondem Haar; das müssen wohl die angeblichen 'Hexen' sein, von denen man ihnen erzählt hat. Und da ist noch ein Mädchen mit langen dunklen Haaren... das muss wohl diese Alexandra Tara Rosenberg sein, das kleine Genie, und zwar unbewaffnet.
"Nett!" kommentiert Mr. Russell und bemüht sich, möglichst cool zu bleiben. "Wirklich nett. Was soll das?"
"Sollen wir ihnen eine letzte Chance geben, abzuhauen?" fragt Anya ihre Freunde. Eigentlich eine rein rhetorische Frage, wobei Mr. Russel und seine Schlägertypen die Chance wohl ohnehin nicht nutzen würden.
Kopfschütteln.
"Ihr wollt uns wohl verarschen!" Trotzdem hat Russell's Stimme nun einen leicht hysterischen Klang. Er zieht seine eigene Waffe und zielt damit offen auf Anya - die seltsamerweise ein breites Lächeln aufsetzt, ein wölfisches Grinsen, dass es ihm heiss und kalt den Rücken runterläuft.
"Keineswegs!" erklärt nun Alex und starrt den Kerl giftig an. Man hat sie nicht davon abhalten können, hier dabei zu sein, denn das will sie auf gar keinen Fall verpassen. Und sie mag diese Kampfkleidung hier, darin sieht sie cool aus. "Wir meinen es todernst!"
Russell richtet seine Waffe daraufhin auf das Mädchen. Doch seltsamerweise lässt sein Leibwächter die Waffe nun sinken. "Was ist los, Gary?!" - "Mr. Russell, das ist doch noch ein Kind... und unbewaffnet noch dazu!" flüstert Gary. "Ich werde kein Kind erschiessen!" - "Dann ziel gefälligst auf die Alpha!" zischt Russell wütend. Gary hat ihn mit seiner altmodischen Ganovenehre schon immer genervt. Doch bevor Russell und sein widerborstiger Bodyguard ihren kleinen Disput belegen können...
... verliert einer der Schläger die Nerven und fängt an zu ballern - was natürlich eine wahre Kettenreaktion auslöst. Oz jault getroffen auf, worauf Spike sich dann wutschnaubend auf den Schützen stürzt und diesem mit ausgefahrenen Fangzähnen die Kehle durchbeisst. Damit beginnt ein wildes Gerangel, wobei nun eigentlich mehr getreten und geboxt als geschossen wird... Graham zieht dem Kerl, der Xander mit dem Baseballschläger niederstreckte, schliesslich sein Gewehr mit solcher Wucht über den Schädel, dass man den Knochen knacken hört. Und Riley erschiesst einen anderen, als der danach Graham anvisiert. Ein anderer Schläger erschiesst sich gewissermassen selbst, weil die Kugel von dem Energiefeld abprallt, das Willow und Tara um sich errichtet haben; sichtlich erstaunt über diese Hexenmagie bricht er tot zusammen. Und der vierte Schläger muss die schmerzliche Feststellung machen, dass eine Armbrust tatsächlich eine tödliche Waffe ist, worauf erst seine Pistole und dann er selbst zu Boden fällt.
Russell will sich auf die Kleine stürzen, weil sie wohl das einfachste Geiselopfer wäre - doch Alex kickt ihn in die Eier, noch bevor er sie packen kann, so dass er jappsend zusammenklappt und sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmt. Allerdings hält er immer noch eisern seine Waffe umklammert, zielt... und wird plötzlich von einem seltsamen blauen Feuer getroffen. Er schnappt vergeblich nach Luft, sein Herz hört auf zu schlagen, Schaum tritt ihm aus dem Mund... und das letzte, was sein sterbendes Gehirn noch verarbeitet, ist der Anblick eines überraschten Mädchens mit grossen dunklen Augen.
Gary steht immer noch da wie vom Donner gerührt... und lässt nun seine Waffe klappernd auf den Asphalt fallen, als er von Anya und ihrer Truppe umzingelt wird. Er starrt in die Dämonenfratze des platinblonden Kerls im langen Mantel und schluckt schwer, doch der beachtet ihn nun nicht weiter und kümmert sich stattdessen um seinen angeschossenen schwarzhaarigen Freund, der vor Schmerzen leise wimmert. Am Rande bekommt Gary auch mit, dass sie mittlerweile Zuschauer haben. Und entweder feiern die alle jetzt schon Halloween oder es sind nicht-menschliche Zuschauer... und langsam dämmert es ihm, was damit gemeint war, dass sie ja keine Ahnung hätten, auf was sie sich da einlassen würden, wenn sie der Alpha in die Quere kommen würden.
"Das hier ist Sunnydale... wir leben am Höllenschlund, da haben uns irgendwelche Verbrechersyndikate gerade noch gefehlt!" erklärt Anya, die nun mit wiegenden Schritten auf ihn zu kommt und ihm tief in die Augen sieht. "Geh und sag den Bossen, dass sie die Finger davon lassen sollen. Denn wenn nochmal welche von der Sorte hier aufkreuzen sollten oder einem unserer Freunde auch nur ein Haar gekrümmt würde, dann werde ich ihnen gleich die Schädel spalten und ihre Hirne dann am Spiess braten..." Sie leckt sich kurz lasziv über die Lippen - und zeigt beim Lächeln dann ein beeindruckendes Raubtiergebiss mit langen Reisszähnen, bekanntlich einer ihrer Lieblingstricks.
Gary nickt nur mechanisch. Und auf einen Blick von ihr macht er ein paar Schritte und rennt dann schliesslich panisch davon, als wäre der Teufel hinter ihm her.

Unter den Zuschauern befinden sich auch ein paar Vampire. Anya lächelt ihnen freundlich zu und deutet auf die Leichen. "Bedient euch!" meint sie in überaus grosszügiger Stimmung. Das lassen sich die Blutsauger nicht zweimal sagen und sie tragen die toten Mafiosi fort, um sie in ihren Höhlen dann in Ruhe ausbluten zu lassen... Und damit hätte sich auch schon das Problem der Leichen-Entsorgung erledigt.
Willow hat Oz unterdessen schon mal provisorisch verbunden und Spike nimmt seinen verletzten Gefährten nun vorsichtig auf die Arme, um ihn in die Praxis zu tragen, obwohl der Werwolf protestiert, dass doch nur sein Arm aber nicht seine Beine verwundet wären; allerdings ist es Oz durch die Verletzung so schwummrig, dass er insgeheim doch ganz froh ist, von Spike's starken Armen getragen zu werden.
Alex ist immer noch verblüfft und sie bemerkt durchaus, dass vor allem Riley und Graham sie wieder mal etwas ängstlich anstarren, jetzt wo sie wissen, wie gefährlich so ein Flizzie ist. Wie gefährlich Anya's Tricks sind, mit denen Alex so gerne rumspielt. Wie gefährlich *sie* ist. Auch Giles sieht sie so seltsam an...
... doch er kommt näher und legt eine Hand auf ihre Schulter. "Geht's dir gut?" fragt er besorgt. Flüchtig denkt er daran, was für ein Aufstand damals gemacht wurde, als Faith einen Menschen getötet hatte... doch das hier ist was anderes. Ist es das wirklich?! fragt eine Stimme in seinem Kopf. Halt die Klappe, schliesslich habe ich vorhin selbst einen Menschen getötet, mit einer Armbrust! Fünf Menschen sind tot und *wir* haben sie getötet. Und sie haben es verdient! Und ausserdem hat Alex sowieso in Notwehr gehandelt, das hat er ganz genau gesehen.
Willow nimmt ihre Tochter an die Hand. "Komm, wir gehen nach Hause!"
"Ich hätte nicht gedacht..." fängt Alex an, während sie nun alle wieder zur Sunnydale Midnight Inc. laufen. "Dass... na ja... dass es auf Anhieb so tödlich ist für Menschen."
"Offenbar hat es sein Energiefeld lahmgelegt!" erklärt Anya frei heraus, die ja aufmerksam zugesehen hat. "Es hat für mich ausgesehen, als löste sich seine Aura auf... und der Körper starb. Darum stecken Vampire Flizzies auch besser weg: Sie sind ja schon tot und haben deshalb auch keine echte lebendige *Lebensenergie* mehr... wenn ihr versteht, was ich meine. Na ja, jedenfalls wissen wir es jetzt. War gewissermassen ein gelungenes Experiment!"
Giles sieht sie schräg an und meint in leicht vorwurfsvollem Ton: "Experiment?!"
"Na ja... Wenn es ein Experiment gewesen wäre, hätte es wohl kaum besser laufen können. Und Jeffrey James Russel war ja wohl ein perfektes Versuchskaninchen, der hätte sowieso den Elektrischen Stuhl verdient, glaubt mir."
"Giftspritze..." korrigiert Giles etwas lahm. Schon ewig ist niemand mehr durch den Elektrischen Stuhl hingerichtet worden.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Praxis von Dr. Willow Rosenberg]

Nachdem Willow die Kugel aus Oz' Oberarm entfernt hat, lässt sie mit Anya's Verstärkung einen Heilzauber spielen und verbindet die Wunde. Wenn alles so klappt, wie es sollte, wird morgen schon nichts mehr zu sehen bzw. alles verheilt sein...
"Schon okay!" meint er und will auf Schmerzmittel verzichten. Lieber kuschelt er sich an Spike und besteht deshalb darauf, dass sich sein Vampir zu ihm ins Krankenbett legt.

Natürlich haben sie Xander, der gespannt mit den Kindern hier gewartet hat, gleich alles haarklein erzählen müssen. Und sie erzählen auch alles haarklein. Fast alles.
"Und was ist mit diesem Russell, dem Oberfiesling, passiert? Nun erzählt schon!" drängt Xander.
"Er ist tot", versichert Giles.
"Das hab ich mir schon gedacht." Die vier Schlägertypen sind tot. Dass man den Bodyguard, der nicht auf Alex schiessen wollte, hat laufen lassen, findet er in Ordnung... Doch den Boss haben sie garantiert erledigt. "Aber wie?" Er sieht sich irritiert um, warum plötzlich alle irgendwie so betretene Gesichter machen.
"Ich hab ihn umgebracht!" erklärt Alex schliesslich frei heraus und sieht ihn an.
"Was?" meint er ungläubig, sieht jedoch in ihren Augen, dass es ihr Ernst ist.
"Er hat sich auf mich gestürzt, da hab ich ihn in die Eier getreten... und als er dann seine Waffe auf mich gerichtet hat, da hab ich eben na ja..." Sie wedelt kurz mit ihrer Hand.
"Oh Gott, Schätzchen!" Er nimmt sie in den Arm. "Aber du bist nicht erwischt worden, dir ist nichts passiert? Dir geht's doch gut, oder?"
"Mir geht's gut, Dad." Und Alex weiss selbst nicht recht, ob das die Wahrheit oder eine Lüge ist. Es fühlt sich doch irgendwie seltsam an, plötzlich zu wissen, dass sie wirklich einen Menschen töten kann, indem sie gewissermassen mit dem Finger auf ihn zeigt. Und was sie am meisten erschreckt ist, dass sie eigentlich ja wirklich töten *wollte*... Hüte dich vor der Dunklen Seite der Macht! geht es ihr plötzlich durch den Sinn.

Es sind alle noch viel zu aufgedreht, um zu schlafen, deshalb sitzen sie noch zusammen, nachdem sie sich von ihren 'Uniformen' mit den kugelsicheren Westen befreit haben, die Anya irgendwann mal für sie alle besorgt hat, obwohl sie die Dinger selten anziehen.
Riley und ganz besonders auch Graham scheinen gut damit klarzukommen, dass sie im Kampf Menschen getötet haben; es ist nicht so, dass es ihnen direkt Spass gemacht hätte, doch besonders Graham scheint doch irgendwie... zufrieden zu sein.
"Ich war wirklich wütend und ich wollte sie tot sehen..." gibt Giles zu und wirft einen bedeutungsvollen Blick auf Xander. "Aber... eigentlich habe ich nur Panik gefühlt, als der Kerl auf mich zukam und ich dann einfach abdrückte."
"Und das dumme Gesicht, das der gemacht hat!" meint Spike geradezu fröhlich. "Hat wohl kaum glauben können, dass er wirklich durch den Pfeil einer Armbrust stirbt!" Als er ein paar merkwürdige Blicke auf sich spürt, erklärt er schulterzuckend: "He, was denn?! Ihr tut ja gerade, als wären wir Meuchelmörder oder sowas in der Art! Es war doch nicht unsere Idee, mit diesem Krieg anzufangen... und die haben es nicht besser verdient. Entweder die oder wir. Es war Notwehr!" Er sieht nun besonders Giles und Alex an, die bei Xander auf dem Bett sitzen... und heute beide zum ersten Mal einen Menschen getötet haben, worüber sie nicht gerade glücklich scheinen. "Ich bin froh, dass ihr so gute Instinkte habt... sonst wärt ihr jetzt tot."
"Das ist wahr!" stimmt Anya zu. "Ich bin stolz auf euch."
"Spike... du hast doch so lange schon keinen Menschen mehr getötet gehabt... war das nicht irgendwie merkwürdig?" erkundigt sich Alex grüblerisch.
Spike gibt Oz in seinen Armen einen Schmatz auf die Wange. "Offen gestanden habe ich nicht gross darüber nachgedacht, sondern instinktiv gehandelt. Jemand schiesst auf meinen Liebling, also beiss ich ihm die Kehle durch. Aktion, Reaktion, ganz einfach... Oder hast du etwa erst noch lange darüber nachgedacht, Alex?"
Sie schüttelt den Kopf. "Es war das natürlichste der Welt", gesteht sie. "Doch ich hätte nicht gedacht... Na ja..." Sie seufzt schwer. "Ich habe mir manchmal vorgestellt, wie ich Leuten, die mich nerven, doch einfach einen Flizzie auf den Pelz brennen könnte... aber... ich will ja schliesslich nicht jeden Kleinkriminellen oder so gleich umbringen!" Sie sieht Anya an. "Gibt's nicht auch so einen Trick, dass Menschen höchstens geschockt oder betäubt werden oder sowas in der Art?"
Anya legt den Kopf etwas schief. "Aber ja doch", meint sie schliesslich. "Simple Elektroschocks. So ähnlich wie bei Govron's Blitzen damals. Ich werd's dir beibringen."
"Kann man das denn so einfach lernen?!" meint Xander verblüfft, weil das so klingt, als ginge es nur um eins von Alex' vielen künstlerischen Hobbys.
"Alex hat das Talent dazu!" erklärt Anya und in ihrer Stimme schwingt durchaus Stolz mit über ihre Patentochter.


 
[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Xander's Werkstatt/Lager]

"Bist du sicher, dass du schon wieder arbeiten willst?" erkundigt sich Xander vorsichtig, während er Graham dabei zusieht, wie der in die Arbeitskleidung schlüpft. Neu und frischgewaschen. Den Geschäftswagen haben sie auch wieder, denn Anya hat in den Gedanken der Mafiosi gesehen, wo sie die Karre versteckt hatten. Und für heute steht mal wieder ein Kundenbesuch auf dem Programm.
"Das sollte ich wohl eher dich fragen, schliesslich hat Willow doch *dir* wegen deiner Gehirnerschütterung so lange Ruhe verordnet gehabt!" meint Graham mit schiefem Lächeln. Offen gestanden freut er sich geradezu auf die Arbeit, weil ihm zuhause langsam die Decke auf den Kopf fällt. Riley meint es sicher gut mit seiner rührenden Besorgnis, doch wenn er heute noch einmal fragt, wie's ihm geht, fängt er an zu schreien...
"Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen..." murmelt Xander und sieht ihn eindringlich an. "Du weisst schon... wegen allem... es tut mir so leid!" Das letzte ist nur noch ein heiseres Flüstern und er muss feststellen, dass er auf einmal Tränen in den Augen hat. Oh Gott, Graham war so tapfer, der muss ihn ja jetzt mit seiner gnädigen Ohnmacht doch für ein totales Weichei halten - aber Graham nimmt ihn nun in den Arm... und muss ebenfalls plötzlich schluchzen, denn wem will er eigentlich noch vormachen, dass es ihm nichts ausgemacht hätte?!
Und so stehen sie einfach da, halten sich umarmt und lassen ihren Tränen endlich freien Lauf. Bis irgendwann Xander einem plötzlichen Impuls folgt und die Tränen wegzuküssen beginnt und der salzige Geschmack auf seiner Zunge ihm ein kleines Déja-vu beschert, dass *irgendjemand* auch mal an seinem tränennassen Gesicht rumgeleckt hatte... und jetzt beginnt Graham die Zärtlichkeiten zu erwidern und küsst auch Xander's Tränen weg.
Es dauert nun auch nicht mehr allzu lange, bis sich ihre Lippen treffen und sie sich wie selbstverständlich zu küssen beginnen. Es ist ja nicht so, dass sie das jetzt zum ersten Mal tun würden...
Ihre Knutscherei wird leidenschaftlicher, ihre Hände wandern langsam unter ihre Kleider, sie ziehen sich gegenseitig die T-Shirts aus den Hosen, um nackte Haut zu spüren, und irgendwann sind sie auf einmal ganz nackt und streicheln und liebkosen einander geradezu gründlich, als müssten sie sich vergewissern, dass sie auch wirklich in Ordnung sind. "Oh Gott, ich hatte solche Angst, dass sie dich umgebracht hätten, als dein Kopf so geblutet hat..." flüstert Graham in Xander's Hals. "Aber dann hast du doch noch gezuckt und mir ist klar geworden, dass ich nicht zulassen könnte, dass sie dich doch noch umbringen..." Xander leckt ihm nun über den Hals, da wo sich die Schlinge in seine Haut gegraben hatte, mit der er sich fast selbst stranguliert hätte, und murmelt immer wieder: "Danke!" Dann leckt er sich irgendwann weiter runter...
... bis er schliesslich vor Graham kniet und dessen schon halberigierten Penis küsst und in den Mund nimmt, während er gleichzeitig mit einer Hand den Schaft umfasst und mit der anderen die Pobacken leicht knetet. Nach einer Weile ziehen sanfte Hände ihn sachte an den Haaren wieder nach oben, Graham küsst ihn und dreht ihn dann wortlos herum. Xander lehnt sich gegen die Werkbank und spreizt die Beine, ist bereit... und nimmt Graham einladend in sich auf, der langsam in ihn eindringt und sich dann einfach mal an Xander's Rücken schmiegt, seinen Nacken küsst und seine Vorderseite streichelt. Momentan geht es hier weniger um blanke Lust und Leidenschaft, sondern mehr um ein Gefühl der Freundschaftlichen Nähe - okay, es ist wohl Freundschaftliche Nähe der besonderen Art - und so artet es auch in keine wilde harte Rammelei aus, sondern sie bewegen sich langsam, fast wie in Trance... doch deshalb ist das Gefühl nicht weniger intensiv und sie kommen schliesslich fast gleichzeitig zum Höhepunkt.
Nur zögernd lösen sie sich schliesslich wieder voneinander - nur um sich gleich darauf wieder zu küssen und zu umarmen. Und dann gemeinsam im kleinen Badezimmer zu verschwinden, um unter die Dusche zu hüpfen und sich gegenseitig abzuseifen...
... und sich dann wieder anzuziehen und irgendwann wirklich an die Arbeit zu gehen.


[In der Wohnung von Riley und Graham]

Als Riley das Schloss hört, spitzt er die Ohren und versucht sich auszumalen, wie wohl Graham's Stimmung ist nach seinem ersten Arbeitstag nach... nach dieser 'Sache' da. Als er seinen Freund beim Hereinkommen vergnügt pfeifen hört, schleicht sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht.
"Hi! Freust du dich so, weil die Arbeit gut lief oder weil du jetzt endlich Feierabend hast?" meint er und drückt ihm einen Willkommenskuss auf die Lippen - worauf Graham verschmitzt lächelt. "Beides!" Er drückt Riley spielerisch gegen die Wand und beginnt genüsslich an ihm rumzuknabbern, was der sich gerne gefallen lässt...


[Im Haus von Giles und Xander]

Xander liegt glücklich und zufrieden in Giles' Armen. Irgendwie hat sich jetzt sein schlechtes Gewissen gegenüber Graham gelegt und die quälenden Schuldgefühle sind wie weggeblasen. Und nach der ganzen Mafia-Scheisse kommt er nicht zuletzt auch damit klar, dass seine Tochter, die süsse kleine Alex, eine tödliche Waffe sein kann...


[In Spike's Gruft]

Spike hat schon öfters herumgetönt, dass er jeden platt macht, der seinem Werwolf was tut, doch letzte Woche war das erste Mal, dass er - mehr oder weniger *seinetwegen* - tatsächlich jemanden angefallen hat... zudem noch einen Menschen. Und Oz kann sich nicht helfen, doch jedes Mal, wenn er daran denkt, wie sein Vampir die Fangzähne in die Kehle dieses Unmenschen schlug, rinnt es ihm heiss und kalt den Rücken runter. Adrenalin-Kick. Erregung... verdammt, das macht ihn unglaublich heiss.
"Beiss mich!" keucht er, während er Arme und Beine um seinen Vampir geschlungen hat, den er tief in sich spürt. Und tatsächlich verwandelt sich das schöne Antlitz seines Lovers nun in die nicht minder faszinierende Dämonenfratze mit den langen Reisszähnen. "Oh ja!" Er schreit vor Lust auf, als sich die Zähne fast schon sanft in seinen Hals bohren, für ihn ist es ein geradezu süsser Schmerz... und ein ziemlich überwältigendes Gefühl. Zwar beisst ihn Spike damit nicht zum ersten Mal, doch es kommt ihm vor, als wäre er noch nie so heiss darauf gewesen, gebissen zu werden... markiert zu werden... von seinem Vampir.
Nachdem sich Oz von seinem Orgasmus etwas erholt hat, leckt Spike - nun wieder mit Menschlichem Gesicht - noch ein paar Blutstropfen von der kleinen Wunde. "Das macht dich wohl an, mein Süsser!" stellt er fest und lächelt schelmisch - und Oz bestätigt das mit einem breit grinsenden "Oh ja!" und küsst ihn wieder leidenschaftlich.


[Im Gebäudekomplex der Sunnydale Midnight Inc.
- Anya's Penthouse]

"Es ist schon in Ordnung, dass du dir so viele Gedanken machst, Alex... das ist menschlich. Ich meine jetzt *menschlich* im guten Sinne..." murmelt Anya, die in den letzten Tagen viel mit ihr geredet hat, während sie ihr beibrachte, wie man Menschen ausser Gefecht setzen kann, ohne sie dabei wirklich zu verletzen. "Du bist nun mal ein Mensch. Ein Guter Mensch mit Gewissen... da kannst du dich wirklich nicht mit einem Vampir wie Spike vergleichen. Der hat zwar mit seiner Seele auch ein Gewissen... aber eine Seele allein macht ja noch nicht viel aus, sonst gäbe es wohl kaum so viele Böse Menschen auf der Welt, na du weisst schon..."
"Ja, jaaa..." seufzt Alex und verschiebt dann eine Figur auf dem Schachbrett, das zwischen ihr und der Dämonia auf dem Bett liegt. Ohne ihre Hände zu benutzen, mit blosser Willenskraft. Selbst Willow und Tara können Gegenstände mit Telekinese verschieben, schweben lassen oder sonstwie manipulieren, das ist also keine grosse Sache, wenn man weiss wie und dazu genug Konzentration aufbieten kann.
Luke, Robby und Amanda liegen friedlich in ihren Bettchen und schlafen... doch ihre 'Cousine' bekommt in den letzten Tagen kaum noch ein Auge zu, weswegen sie jetzt in der Nacht schon mehr als einmal zu Anya raufgeschlichen ist, um mit ihr zu reden und Schach oder sonstwas zu spielen.
"In drei Wochen ist schon Halloween. Als was wirst du dich dieses Jahr verkleiden?"
"Hmmm?!"
"Alex, Schätzchen, wir feiern jedes Jahr zu Halloween eine Party. Das wird dieses Jahr nicht anders sein! Also... weisst du schon, als was du dich verkleidest?"
"Keine Ahnung... vielleicht sollte ich als Revolverheld gehen?"
Anya muss kichern. Wenigstens hat Alexandra Tara Rosenberg trotz aller Grübeleien ihren Humor noch nicht verloren, das ist ein gutes Zeichen!


 
HALLOWEEN


Alex ist als Meerjungfrau verkleidet, eine Symphonie aus Blau-Tönen. Anya hat ihr geduldig schillerndes Zeugs in die Haare geflochten, ihr einen ihrer schillernden Bikinioberteile gegeben und dazu passend ein Rock in schillerndem Fischschwanz-Look. Und natürlich noch etliche Muschel-Ketten. Und kleine violette Seesterne als Ohrringe.
"Wow!" entfährt es Xander, als er sie zu sehen bekommt. Durch die Schminke - inklusive blauer Lippen und langer blauer angeklebter Krallen - sieht sie irgendwie unwirklich exotisch aus, so dass man sie fast nicht wiedererkennt. Sie sieht nicht nur unwirklich exotisch aus, sie sieht auch heiss und sexy aus. Oh mein Gott, sie ist doch erst vierzehn Jahre alt! So würde er sie nie auf die Strasse lassen! Nicht ohne drohend neben ihr her zu gehen, um mit gezücktem Schwert sämtliche Jungs abzuschrecken, die seiner Tochter nachgeifern würden. Auch wenn Alex sich wohl irgendwelche Jungs durchaus auch selbst vom Leib halten könnte... so ein kleiner Elektroschock kann durchaus eine ziemlich abtörnende Wirkung haben!
Den eigenen Betrieb hat Xander für heute dichtgemacht - dafür hilft er mit Graham, Riley und Oz im Zauberladen, wo wie immer zu Halloween noch ein Sturm von Kunden erwartet wird. Alex drapiert sich bei der Kasse, denn ihre Finger sind noch flinker als die von Giles, wenn es darum geht, Beträge einzutippen und Geld zu wechseln...

... und sie bekommt viel zu tun den ganzen Tag durch, weil offenbar Tausende von Leuten noch auf die Schnelle ein originelles Geschenk suchen.

Nach Ladenschluss kann Alex schliesslich einen neuen Rekordbetrag vermelden, was Giles zu der Äusserung hinreisst, dass so eine Meerjungfrau wohl äusserst verkaufsfördernd wäre und sie vielleicht öfters an der Kasse sitzen sollte.

~

Nach Sonnenuntergang taucht auch Spike auf... und sieht aus wie ein Römischer Feldherr. "Lach nicht!" warnt er Oz, der ihn in dem Aufzug noch nie gesehen hat. Sogar stilecht mit buschigem Helm - doch Oz denkt gar nicht daran, zu lachen, nicht mal als er die stilechten Sandalen betrachtet; dabei hat er Spike bislang, ausser barfuss, noch nie in etwas anderem als schwarzem Schuhwerk gesehen. "Du siehst heiss aus!" flüstert er hingerissen und kann es kaum erwarten, bei seinem 'Feldherrn' mal etwas genauer nachzusehen, ob er etwa auch in diesem gewagten kurzen Kostüm wie üblich auf Unterhosen verzichtet hat.
Da Spike ja sowieso auf keinem Foto erscheinen würde, schlüpft er mal wieder in die Rolle des Hoffotografen und lichtet die ganze Bande ab. Mit etwas Glück überkommt es Alex mal wieder und sie malt später noch ein hübsches Bild davon, wobei sie dann natürlich auch wunderbar den Vampir in die Gruppe reinmalen kann.
Aber jetzt gibt's erst mal:
Party!
Und zwar dieses Jahr in Willy's Bar...
... jawohl, man mischt sich zu Halloween unter Dämonen, wobei hier in diesem Etablissement ja vornehmlich die freundlicheren Zeitgenossen von Sunnydale's Unterwelt versammelt sind.

Willow und Tara haben sich in lange weisse Gewänder gehüllt und erinnern mit ihren schwarzen Perücken und dem Schmuck an Ägyptische Hohepriesterinnen oder sowas in der Art... während ja die Männer gewissermassen die Uniformen von Römischen Soldaten tragen - wobei Xander langsam der wohl nicht ganz unbegründete Verdacht kommt, dass Anya ihnen diese Kostüme rausgesucht hat, weil sie damit ja minirockmässig in kurzer Tunika rumlaufen und man ihnen so wunderbar an den Hintern grabschen kann. Giles hat dagegen vehement protestiert und trägt deshalb die lange Robe eines Römischen Senators, wobei das heute rote Tragetuch für Amanda wunderbar als Teil des Kostüms durchgeht.
Anya dagegen sieht aus wie Kleopatra, die Ägyptische Königin, mit goldenem Schlangendiadem und allem drum und dran... weshalb sich die 'Römer' ein Bisschen darum streiten, wer von ihnen wohl Julius Cäsar und wer Markus Antonius darstellen soll.
Natürlich wird die Alpha äusserst respektvoll behandelt... und auch Alex wird von den Dämonen hier geradezu mit Ehrfurcht begegnet, denn hier sind auch einige, die mit eigenen Augen gesehen haben, wie sie einen Menschen mit ihrer Magie getötet hat; deshalb wird sie wohl bei Dämonen erst recht keine Hemmungen haben, falls ihr mal jemand in die Quere kommt.
Nachdem sie in der Dämonen-Bar genug Smalltalk gewechselt haben, zieht 'Kleopatra' mit ihrem Ägyptisch-Römischen Gefolge, inklusive der Wassernixe, die sie mit einem Ankh-Zeichen um den Hals kurzerhand zu einer Ägptischen Nilgöttin ernannt hat, zuerst weiter ins Café vis-à-vis, weil sie plötzlich noch Heisshunger auf was Süsses hat...
... und dann geht's nach Hause.

~

Und sobald die lieben Kleinen ins Bett gebracht worden sind, fängt in Anya's Penthouse noch eine kleine private Ägyptisch-Römische Orgie an. Oder zumindest noch ein kleines Festgelage, denn vor Alex will man ja nicht gleich einen Live-Porno zeigen. Okay, schon seit ihrem Dreizehnten Geburtstag mag sie gewissermassen eine Frau sein, eine Hexe, altklug ist sie sowieso und sie hat sie ja jetzt sogar schon getötet... aber irgendwie ist sie eben doch noch ein Kind, auch wenn sie jetzt als Meerjungfrau nicht unbedingt wie ein Kind aussieht... Oh Gott, am liebsten denkt Xander gar nicht erst darüber nach, dass seine süsse kleine Alex schon bald mit irgendwelchen Jungs oder Mädels rummachen könnte.
Doch Spike hat selbstverständlich keine Hemmungen, Oz zu küssen und an ihm rumzugrabbeln. Und es werden natürlich auch anderweitig Zärtlichkeiten ausgetauscht, schliesslich sind sie im Clan alles andere als prüde und verklemmt.
Alex lächelt nur und unterhält sich mit Anya über Ägyptische Mythologie... und da es die Ägyptischen Götter ja angeblich ziemlich dolle getrieben haben, lauschen bald auch die anderen gespannt, beispielsweise wie Isis die Leichteile des Osiris wieder zusammensuchte und dabei Gerüchten zufolge den Pimmel nicht mehr finden konnte, weshalb grosses Wehklagen ausbrach... während man hier über die Story und Alex lustige Erzählweise eher in schallendes Gelächter ausbricht.
Irgendwann verzieht sich jedoch Alex dezent - mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen.
Und dann geht die Orgie erst richtig los.

"Oh, nimm mich, mein siegreicher Feldherr!" erklärt Oz theatralisch; und das lässt sich Spike nicht zweimal sagen, der sich auch nicht im mindesten daran stört, dass sie hier nicht allein sind - und sogar Willow und Tara zusehen können; doch die sind nun sowieso auch schon miteinander beschäftigt... ebenso wie Riley und Graham... Xander und Giles...
Spike fühlt plötzlich Anya's Hände an seinem Po, während er immer noch dabei ist, es Oz zu besorgen, der sich auf den Bauch gelegt und einfach seine Tunika hochgezogen hat, um seinen nackten Hintern zu entblössen. Spike fickt weiter seinen Gefährten und geniesst gleichzeitig Anya's Berührung, wobei die Dämonia nun langsam einen oder wohl eher zwei Finger in ihn schiebt... und wenn sie bislang seinen Bewegungen gefolgt ist, so ist sie es nun, die jetzt den Takt angibt und Spike damit etwas lauter als sonst zum Stöhnen bringt. Oz merkt, dass mit Spike noch irgendwas los sein muss und hebt etwas den Kopf... und als er merkt, dass Anya da ist, muss er grinsen, denn nun kann er sich vorstellen, was da los ist: Kleopatra fickt das Römische Imperium! Spike hebt eine Augenbraue, als Oz unter ihm plötzlich leise zu lachen anfängt, und beisst ihn dafür mit stumpfen Zähnen in den Nacken, krallt ihm seine Finger ins Haar und drückt seinen Kopf wieder in die Kissen... worauf Oz schon bald kommt, was wiederum auch Spike über den Rand treibt.
Nachdem sie sich etwas beruhigt haben, stecken sie die Köpfe zusammen und küssen sich abwechselnd, erst küsst Anya Spike, dann Oz, dann küssen sich wieder Spike und Oz... und so weiter und so fort.
Nach einer Weile dann mischt sich Anya auch unter die anderen Pärchen, wobei alle gerne mit ihr rumknutschen - vielleicht weil sie ahnen, dass die Küsse der Dämonia äusserst energiegeladen und damit auch gesundheitsfördernd sind - und sich gerne von ihr streicheln lassen...
Schlussendlich liegen sie alle zusammen ineinander verknäuelt im grossen Bett, dieser wunderbaren Spielwiese ihrer Alpha.

 

ENDE?  

B.B. / Oktober 2002

 

Das Leben geht weiter. Und im 'Sunnydale Midnight'-Clan wird weiterhin gekämpft, geliebt und gevögelt... während die Alpha inzwischen nicht nur von Dämonischen, sondern auch durchaus auch von Menschlichen Finsteren Mächten gefürchtet wird.
Dawn's Kinder werden grösser und gedeihen prächtig - während sich im vermieteten alten Summers-Haus manche Dämonen einen drauf runterholen, im Haus einer berühmten Jägerin Kätzchen-Poker zu spielen.
Luke, Robby und Amanda werden von allen Seiten verhätschelt, nicht nur von Patentante Anya - und Alex wird langsam erwachsen.

Neugierig wie's weitergeht? Dann schaut mal, was gut drei Jahre später in Sunnydale los ist, wenn ein entsetzter Aufschrei durch Spike's Gruft hallt: "William?!"



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