Alles Gute kommt von oben?
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Iris in Sunnydale


Autorin: Barbara (barbarella_1970@yahoo.de)
Disclaimer: Angel, Buffy & Co. gehören mir nicht... blablabla, na ihr wisst schon!
Aber Arragon Amayra und insbesondere Iris ist auf meinem Mist gewachsen! ;-)
Spoiler: Keine Ahnung... Es beginnt zu einer Zeit, als Riley noch in Sunnydale war und sich aus lauter Frust von Vampiren beissen liess... und die Glory-Geschichte läuft hier ein wenig anders ab...
Inhalt: [AU] Iris (ihres Zeichens eine Amayra-Hexe) landet durch einen äh "Unfall" in Sunnydale und frönt dort, um sich etwas abzulenken, mal wieder ihrem Hobby, der Kuppelei...
Pairing: Kunterbunt...
Rating: NC-17 - zumindest stellenweise ;-)
Datum: Juni-Juli 2002
Note: Meine erste Story, die im B'Angel-Universum spielt... also seid gnädig! ;-)
[Ansonsten springt Iris noch gerne durch irgendwelche Varianten, aber über Arragon Amayra soll hier gar nicht zuviel geredet werden... nicht mal Giles oder Wesley würden darüber etwas in ihren schlauen Büchern finden! *ggg*]


EIN ENGEL FÄLLT VOM HIMMEL oder KOMMT NE HEXE GEFLOGEN... ;-)
Pairing: Kunterbunt...
Teil: 1/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juni 2002


Eine wunderschöne Gewitternacht, es blitzt und donnert und schüttet in Strömen, dass es nur so eine Freude ist. Iris würde das Unwetter wirklich in vollen Zügen geniessen, wenn... ja, wenn sie nicht ausgerechnet ein paar Hundert Meter über der Erde materialisiert wäre und nun wie ein Stein zu Boden fällt.
Leider ist sie durch den plötzlichen Sprung etwas zu orientierungslos, um gekonnt auf ihren Füssen zu landen - schliesslich kommt es nicht alle Tage vor, dass eine Amayra-Hexe mit Gewalt aus einer Realität geschleudert wird, aber das ist wieder eine andere Geschichte - und so kracht sie ungebremst auf dem Boden auf, bringt dabei irgendwas zu einstürzen... und bleibt dann regungslos liegen.

Spike starrt etwas ungläubig auf das Loch in der Decke und dann wieder auf die Frau, die als lebendige und nun wohl ziemlich tote Kanonenkugel angeschossen kam und nun so seltsam verdreht mit wahrscheinlich gebrochenem Genick auf dem Boden liegt. Es wird alles ganz nass, weil es jetzt natürlich reinregnet und um die Person bildet sich eine schlammige Pfütze. Es ist allerdings kein Blut zu sehen, auch keine zersplitterten Knochen, die hervortreten würden. Also nicht so grausig, wie man es eigentlich erwarten würde.
Wenn gerade ein Raumschiff in seine Garage gekracht wäre, wenn er eine Garage hätte, könnte der Vampir auch nicht überraschter aussehen. "Verdammt!" flucht er, sobald er seine Sprache wiedergefunden hat. Da wollte er sich einen gemütlichen Abend machen - schliesslich jagt man bei so einem Sauwetter nicht mal einen Vampir vor die Tür - und jetzt das!
Er tritt näher, um sich die Frau genauer anzusehen, die anscheinend vom Himmel gefallen ist. Kein Herzschlag. Kein Puls. Hätte ihn auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Sie trägt Stiefel aus schwarzem Leder. Enge Hosen. Eine Lederjacke. Eine Tasche aus dem selben Leder umgehängt... die ihm verdächtig bekannt vorkommt. Sein Blick wandert von den langen blonden Haaren langsam über ihr etwas blasses Gesicht. Sehr hübsch. Immer noch so hübsch wie damals... als... Hmmm, seltsam, ihm liegt es auf der Zunge, doch er kann sich nicht richtig erinnern.
Plötzlich schlägt sie die Augen auf. Glitzernde blaue Augen.
Und jetzt kann er sich wieder erinnern: "Iris?!"
"Höchstpersönlich!" murmelt sie leicht benommen, als sie sich beiläufig ihre Glieder wieder einrenkt, und fasst sich kurz an den Kopf. "Wo zum Teufel bin ich hier?!"
"In meiner Gruft, wenn's recht ist!"
Sie schaut sich etwas um, fährt ihre Geistigen Fühler aus, um einen kurzen Blick in den Äther zu werfen und auf die Schwingungen ringsum zu horchen... und sie zuckt kurz zusammen, als ihr klar wird, welches Jahr wieder ist... und wo sie hier ist. "Oh nein!" ächzt sie daraufhin und schliesst kurz ihre Augen, die verdächtig violett geflackert haben. "Sunnydale?! Muss das sein?!"
"Hey! Du bist hier in meine Gruft gekracht! Ich hab dich nicht eingeladen!" protestiert Spike, der von ihrem abfälligen Ton nicht sehr begeistert ist. Er verschränkt die Arme und sieht sie missbilligend an, wie sie immer noch pitschnass in einer immer grösser werdenden Pfütze am Boden sitzt... und auch nass und verregnet immer noch unheimlich gut und sexy aussieht... Nein! Er will diesen plötzlich aufgetauchten Gedanken schnellstmöglich wieder aus seinem Gehirn verbannen...
... doch Iris hat es schon gehört und setzt fast gegen ihren Willen ein amüsiertes Lächeln auf. "Nur keine Angst, Spike, Schätzchen... mir steht jetzt nicht der Sinn nach sowas." Drusilla war das letzte Mal ganz schön eifersüchtig. Aber diese Verrückte ist ja jetzt... irgendwo anders. "Im übrigen weisst du ja, dass eine Ara wie ich im Gegensatz zu einem Vampir wie dir keine Einladung braucht, mein Bester. Aber..." Sie sieht sich kurz um. "Tut mir ja echt leid wegen deiner Gruft." Sie steht endlich auf und schüttelt sich kurz, worauf sie augenblicklich wieder trocken und sauber ist, und ungeachtet der Tatsache, dass weiterhin Regen auf sie fällt, hängen ihre langen Haare nicht mehr klatschnass runter, sondern ringeln sich in wilden Locken. Sie schaut durch das Loch in der Decke zu den Sternen hoch. Es gewittert immer noch, ein wirklich wunderbares Wetter... und wenn sie sich beeilt, kann sie vielleicht noch ein paar Blitze erwischen. "Bin bald wieder da!" meint sie nur und springt dann aus dem Stand heraus durch das Loch im Dach wieder nach draussen.
Spike starrt ihr hinterher und schüttelt dann den Kopf. Er würde sich so sehr wünschen, dass er das eben nur geträumt hat. Dass es nur sowas wie eine Sternschnuppe war, die in seine Gruft gekracht ist. Nur nicht ausgerechnet Iris. Die hat ihm gerade noch gefehlt! Aber andererseits... vielleicht würde sie ihm ja sogar helfen? Er müsste sie vielleicht nur darum bitten... denn wozu sind Amayra-Hexen sonst schon gut?! Und es muss doch irgendeine Bedeutung haben, dass sie ausgerechnet in seiner Gruft vom Himmel gefallen ist, so eine Art Wink des Schicksals... Schliesslich heisst es doch: Alles Gute kommt von oben! Ja, genau, vielleicht ist das ja sogar sein Glückstag!


"Verflixt, bei diesem Wetter trauen sich ja nicht mal Dämonen nach draussen!" grummelt eine ziemlich durchnässte Jägerin und beschliesst deshalb, ihre einsame Patrouille abzublasen und lieber daheim noch heiss zu duschen, bevor sie sich noch eine Erkältung einfängt... oder bei ihrem Glück womöglich noch vom Blitz getroffen wird.
Gerade als sie sich endlich auf den Heimweg machen will, entdeckt sie auf einem Dach oben plötzlich eine seltsame Gestalt. Sieht aus wie eine Frau, zumindest hat die Menschliche Figur lange blonde Haare... und ist offenbar lebensmüde, sonst würde sie sich während eines Gewitters wohl nicht ausgerechnet an einer Antenne aus Metall festklammern.
"Hey, Sie da!" brüllt Buffy, obwohl es kaum wahrscheinlich ist, dass die Person sie durch den prasselnden Regen hindurch überhaupt hören kann.
Nanu?! Iris' Kopf fährt herum und sie entdeckt auf der Strasse unten eine durchnässte Gestalt, die leicht entgeistert zu ihr hoch starrt. Ach nicht doch, ist man denn nicht mal in so einer wunderbaren Gewitternacht vor der sicher? Buffy! Schon allein für diesen bescheuerten Namen sollte man sie schlagen... oder besser gesagt ihre Eltern. Na schön, die konnten ja nicht ahnen, dass aus dem hässlichen Gör mal eine Jägerin werden sollte und deshalb ein etwas eindrucksvollerer Name wahrscheinlich eine bessere Wahl gewesen wäre. Andererseits ist es natürlich ganz schön clever, denn wenn sich irgendwelche Dämonen vor Lachen auf dem Boden wälzen, wenn sie ihren Namen hören, kann dieses Blonde Gift sie natürlich um so leichter platt machen. Aber wie auch immer, Iris hat jetzt nicht die geringste Lust, sich mit ihr abzugeben. Sie springt vom Dach herunter, natürlich auf die andere Seite, und verschwindet wie ein geölter Blitz in der Dunkelheit.
Ziemlich perplex muss Buffy mitansehen, wie die seltsame Gestalt sich einfach aus dem Staub macht. Von Neugier getrieben läuft sie um das Haus herum, doch auch da ist keine Spur mehr von ihr zu sehen. Wer oder was zum Teufel war das?!


"Hey, meine Süsse! Da bist du ja wieder!" begrüsst Spike die Hexe, als sie wieder durch das Loch in der Decke gehüpft kommt. Diesmal landet sie elegant auf ihren Füssen. Er geht auf sie zu und will ihr ein Begrüssungsküsschen geben, um ihr bei dieser Gelegenheit vielleicht etwas über den Hals zu lecken... denn ihm ist inzwischen auch wieder eingefallen, wie verführerisch die Amayra-Hexe doch immer nach Vanille geduftet hat und wie wohlig high einen das machen kann... besser als sämtliche Drogen dieser Welt.
Iris dreht jedoch ihren Kopf, so dass Spike's Kuss ins Leere geht, und kommt zum Schluss, dass sich der Vampir ja erstaunlich schnell von seinem Schock erholt hat. Guter alter Spike. Na ja, besser dass sie ihm vor die Füsse gefallen ist als einem Normalsterblichen oder gar dieser nervigen Jägerin. Die würde ihr wohl glatt einen Pflock ins Herz jagen und sich dann erst wundern, warum sie nicht zu Staub zerfällt. Dummes Ding. Aber sie will sich jetzt nicht über diese Landplage ärgern. "Ja, da bin ich wieder!" meint sie nur, betrachtet mit leicht schlechtem Gewissen das Loch in der Decke, durch das es immer noch reinregnet... und fuchtelt dann etwas mit ihrer Hand rum, worauf sich die Trümmerteile von der Decke, die nun auf dem Boden liegen, zu bewegen anfangen und sich wie bei einem Puzzle wieder zusammensetzen und an die Decke schweben, worauf das grosse Loch bald verschwunden ist und nur noch die Pfütze auf dem Boden daran erinnert, dass irgendwas passiert ist. Dieser Vampir hier kann wirklich froh sein, dass sie momentan in so grosszügiger Laune ist. Obwohl sie ja eigentlich schlechte Laune haben sollte wegen der Sache, die sie hier in dieser Realität einfach vom Himmel fallen liess... Ach, egal... Tief durchatmen. Keep cool.
Spike wirft Iris einen dankbaren Blick zu und ist froh, dass die Decke seiner Gruft repariert ist, bevor die Sonne aufgeht. Und da die gute alte Iris irgendwie so aussieht, als hätte sie derzeit keinen besonderen Plan, wagt er es doch wieder, näher an sie heranzurücken.
"Was willst du?" fragt sie ihn direkt.
"Tja, ich dachte..." Spike unterbricht sich selber und macht wieder einen Schritt zurück. "He, immerhin bist du bei mir hier reingeplatzt!" Aber sie wird doch wohl hoffentlich nichts von ihm wollen? Kann gar nicht sein, er ist ihr nichts schuldig... oder doch?!
"War nur ein Unfall. Sorry." Sie zuckt bedauernd die Schultern und fügt noch theatralisch hinzu: "Womit kann ich das jemals wieder gutmachen?" Sie legt den Kopf etwas schief, als sie ihm in die Augen sieht... und verzieht dann auf einmal angewidert das Gesicht. "Buffy?! Du bist scharf auf diese kleine..." Sie verkneift sich all die hübschen Worte, die ihr schon auf der Zunge liegen.
Spike wird fast rot, als ihm klar wird, was Iris wohl gerade in seinen Gedanken gelesen hat. Wie er sich ständig vorstellt mit Buffy... Teufel noch eins, er sollte jetzt lieber nicht daran denken, denn er will der Ara hier jetzt wirklich keinen Geistigen Strip liefern...
... obwohl sie ihn mit verdächtig fieberglänzenden Augen ansieht, als würde sie nach allen kleinen schmutzigen Details lechzen, weil Erregung ja so gut schmeckt... Verdammt, jetzt bloss nicht schon wieder Fieber! Buffy und Spike... schon allein der Gedanke daran, wie die Jägerin sich mit einem Vampir im Bett wälzt, sollte eigentlich jedes Fieber verscheuchen. Getoppt höchstens noch von dem Gedanken an Buffy und Angel... und das nicht nur wegen dieses völlig beknackten Fluchs. Iris schüttelt kurz den Kopf, um diese wirren Gedanken zu verscheuchen. Wo sind sie eben stehen geblieben? Oh ja, Spike's perverse Gelüste. Na ja, eigentlich sollte sie nicht... aber andererseits... Ach, verdammt, warum soll sie nicht mal wieder irgendwelche verrückten Sachen machen?! "Und wie denkst du wohl, könnte ich dir da helfen?" säuselt sie schliesslich mit Schlafzimmerstimme und als sie nun Spike eine Hand auf die Schulter legt, zuckt der kurz zusammen, obwohl vorher noch er selbst Körperkontakt gesucht hat.
Etwas misstrauisch betrachtet Spike den verräterischen violetten Schimmer in Iris' blauen Augen und er fragt sich, ob sie ihn wohl gerade verhext oder sowas in der Art. Aber nichts dergleichen, sie tut gar nichts... und ihre wunderschönen vollen Lippen kommen auch nicht näher... leider... äh, was wohl ganz gut so ist, denn er muss seinen Blick ja jetzt schon fast gewaltsam von diesen wunderschönen vollen Lippen losreissen um sich daran zu erinnern, was er eigentlich sagen wollte. Genau... äh... "Was?"
"Wie soll ich dir denn helfen, mein Süsser?" erinnert sie ihn wieder. War der Kerl eigentlich schon immer so schusselig? Oder schwitzt sie durch das Fieber immer noch so viele Pheromone aus, dass es alle verrückt macht? Na egal, das wird sich hoffentlich auch mal wieder legen... wobei so ein Bisschen Fieber manchmal ja auch ganz nett sein kann, wenn sie so zurückdenkt.
"Helfen... äh..."
"Nein, ich braue dir ganz sicher keinen Liebestrank oder sowas in der Art!" erklärt sie kategorisch und bemerkt seine leichte Enttäuschung. Aber mit Liebeszaubern ist das immer so eine Sache... Lieber kuppelt sie auf andere Weise. Ein Bisschen hiervon, ein wenig davon... aber keine Magischen Tricks. Na ja, jedenfalls nicht, wenn es sich vermeiden lässt, denn wo bleibt denn da der Spass, wenn sie einfach Magie einsetzt! Überdies ist es ja eigentlich sowieso gegen den Codex, mit Amayra-Magie irgendwelches Schindluder zu treiben... auch wenn hier in dieser Variante sowieso keine anderen Aras sind, um ihr Vorträge darüber zu halten, was sich für eine Amayra-Hexe ziemt und was nicht. Und wie heisst es doch so schön: Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden. Oder wenigstens ein wenig zurechtgebogen. "Was ist denn das grösste Problem, das eurer äh Zuneigung im Wege steht?" Nein, also das Wort Liebe will sie jetzt wirklich nicht in den Mund nehmen, das käme ihr nun echt pervers vor.
"Sie hat einen Freund!"
"Freund?" echot Iris und fragt sich einen Moment, ob hier wohl der verrückte Angel plötzlich wieder in der Stadt ist... doch dann erinnert sie sich daran, dass da ja noch so ein Typ war, genau, der Junge von dieser ulkigen Initiative. Wie hiess der doch gleich?
"Der Kerl heisst Riley. Riley Finn."
Ja, genau! "Hmmm... Und was sollte ich wohl deiner Meinung nach mit diesem Riley Finn tun?"
"Töte ihn!"
Sie sieht ihn mit hochgezogener Augenbraue leicht missbilligend an, obwohl sie kaum glauben kann, dass er das wirklich ernst meint.
"Töte Riley Finn!" wiederholt Spike und erinnert sich an das Zauberwort: "Bitte!"
Sie schüttelt den Kopf. Man kann sie ja um fast alles bitten... aber doch nicht sowas! Zwar hält sie sich ja durchaus nicht sklavisch an den Codex, doch sowas... neee, das geht nun wirklich nicht! Ausserdem hat sie diesen Riley Finn als netten hübschen Burschen in Erinnerung, es wäre doch jammerschade, so jemanden einfach abzumurksen. "So funktioniert das nicht, das weisst du ganz genau, Spike, Schätzchen!" Wieder sieht sie ihn scharf an. "Moment mal... wenn du ihn tot sehen willst, warum tötest du ihn dann nicht selbst? Moooment..." Sie tätschelt sein Genick. Der Chip! Sie hat doch glatt den Chip vergessen! Tja, das kommt wohl davon, wenn sie schon lange nicht mehr in dieser Zeit war, in einer solchen Realität... aber sie wird sich schon wieder eingewöhnen. Egal. Jedenfalls kann sie sich jetzt ein breites Grinsen nicht verkneifen und sie spöttelt gutmütig: "Ach ja, unser lieber Spike hat ja jetzt ne eingebaute Beisshemmung!"
"Ich bin nicht lieb!" protestiert Spike und versucht ein möglichst finsteres Gesicht zu machen, obwohl es wohl ziemlich aussichtslos sein dürfte, von einer Amayra-Hexe Respekt zu verlangen, die jeden Vampir und die meisten Dämonen locker in der Luft zu Konfetti zerreissen könnte, wenn sie denn wirklich wollte... und die aber im Gegensatz zu einer Jägerin von ihm niemals getötet werden könnte, selbst ohne diesen verdammten Chip in seinem verdammten Kopf.
Iris bricht über seine Dämonenfratze erst mal kurz in schallendes Gelächter aus. Hach ja, es heisst ja immer, lachen sei gesund. Da muss wohl was dran sein, denn plötzlich fühlt sie sich schon viel besser. "Na klar, mein Süsser!" Sie strubbelt ihm durch seine blondierten Haare, als würde sie ein Schmusekätzchen streicheln, und grinst ihn frech an: "Du bist ein ganz Böser!"

 

LIEBER EIN ENDE MIT SCHRECKEN ALS EIN SCHRECKEN OHNE ENDE!
Pairing: Kunterbunt...
Teil: 2/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


Sunnydale. Was für ein Kaff. Die Jägerin soll sich nur nicht so viel darauf einbilden von wegen Höllenschlund blablabla... denn schliesslich gibt's auf der Welt alle Nase lang irgendwo sowas wie einen Höllenschlund, ein Tor zur Unterwelt oder wie auch immer man das nennen will. Ansonsten ist Sunnydale wirklich nur ein gewöhnliches Kaff, das auf Kleinstadt-Idylle macht. Und selbst in der idyllischsten Kleinstadt gibt's irgendwelche dunklen Winkel, wo brave Bürger nicht mal bei Tageslicht rumgeistern wollen, geschweige denn in der Nacht, wenn sich noch mehr seltsame Gestalten rumtreiben...
... wie beispielsweise hier in dieser Absteige. Erinnert ein Bisschen an eine Opiumhöhle, nur dass es hier kein Opium gibt. Schade eigentlich... Aber Iris hat ja noch einen Joint dabei, den sie sich gerade ansteckt, um den Mief hier ein wenig zu übertünchen, denn sie hat eigentlich ein recht empfindliches Näschen und diese Mischung von Menschlichem Angstschweiss, Adrenalin, Erregung und diesem besonderen Kick... Himmel, sie sollte lieber einen klaren Kopf behalten und sich von den Emotionen hier nicht zudröhnen lassen, also zieht sie kräftig an ihrem Joint.
Was zur Hölle tut sie eigentlich noch hier in Sunnydale, wo sie dieses Kaff doch noch nie so sonderlich gemocht hat?! Einerseits würde sie am liebsten wieder nach jenseits der Spiegel verschwinden und dorthin gehen, wo sie war, bevor sie hier vom Himmel gefallen ist... um einer gewissen Padmara die Hölle heiss zu machen, weil sie es gewagt hat, sie einfach aus ihrer Realität zu werfen... aber andererseits... c'est la vie! Und da die Wege des Schicksals ja bekanntlich unergründlich sind, kann sie geradeso gut hier in Sunnydale herumhängen... und wer weiss, vielleicht wird es ja noch ganz lustig.
Sie knurrt den erstbesten Vampir an, der ihr in die Quere kommt, worauf der leicht entsetzt unwillkürlich seine Vampirfratze aufsetzt und ein paar Schritte zurückweicht. Sie bleckt beim Lächeln ein recht beeindruckendes Raubtiergebiss mit langen Reisszähnen, verzichtet jedoch darauf, ihre Gesichtszüge zu verändern, denn schliesslich kann sie sich im Spiegel sehen... und sie findet, dass ihr sowas definitiv nicht steht. Nicht dass es ihrer Meinung nach irgendwelchen Vampiren besonders gut stehen würde... aber was soll's, die sehen sich wenigstens nicht selbst im Spiegel. Mal schauen, ob er ihr trotzdem abnimmt, dass sie auch ohne diese bescheuerte Fratze ein Vampir ist. Na als ob das eine Rolle spielt...
... wenn er heute überhaupt auftaucht, dieser Musterschüler und Supersoldat und Buffy's kleines Sexspielzeug, Riley Finn. Man, muss dem langweilig sein, wenn er sich als Freund der Jägerin aus Jux von Vampiren beissen lässt... aber andererseits... gibt's für so jemanden eine bessere Droge, mehr Nervenkitzel und den richtigen Kick, wo ihm bei der Initiative schon immer sonstwas ins Essen gemixt worden ist, dass ihm normale Drogen wohl höchstens noch ein müdes Lächeln entlocken?
Wenn man vom Teufel spricht... da kommt er ja!
Riley sieht sich um und diesmal bleibt sein Blick wie magnetisch angezogen auf einer Schönheit mit langen blonden Locken und einem roten Kleid haften, die ihn nun von dem Barhocker aus verführerisch anlächelt. Sie sieht aus wie ein Engel und einen Moment fragt er sich wirklich, was sie in so einem Schuppen verloren hat... bis er sich selbst fast mit Gewalt daran erinnert, dass sie wohl aus dem selben Grund wie er hier ist. Nur aus der anderen Perspektive. Offenbar hat sie sein Interesse bemerkt, denn sie steht auf und kommt auf ihn zu. Sie bewegt sich elegant mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze. Sie ist ziemlich gross und wenn sie etwas höhere Absätze anhätte, wären sie auf gleicher Augenhöhe. Ihre Augen leuchten wie zwei Saphire... er hat noch niemals zuvor solch hypnotisch glitzernde Augen gesehen, die ihn gerade in ihren Bann ziehen. Sie sagt kein Wort, deutet mit ihren Blicken nur auf eins der Hinterzimmer. Und ihm bleibt nichts weiter übrig, als wie ein Idiot zu nicken und ihr zu folgen, als sie ihn einfach an der Hand nimmt.


"Das musst du mit eigenen Augen sehen, sonst glaubst du mir sowieso nicht! Also nun komm schon!" quengelt Spike und schiebt Buffy durch die dunklen Gassen zu dem Haus, das aussieht, als könnte es in den nächsten fünf Minuten zusammenfallen.
Natürlich zückt die Jägerin gleich ihren Pflock, als sie die vielen Vampire sieht, doch als sie bemerkt, wie lethargisch die alle hier herumlungern, verzichtet sie vorläufig darauf, sie in Asche zu verwandeln...
... zumal Spike sie immer weiterschiebt und weiterhin wirres Zeug erzählt von wegen das müsste sie uuunbedingt sehen. Er schlägt einen Vorhang zurück und schiebt sie durch.
Und dann sieht sie es.
Riley. Nackt. Im Bett mit einer anderen Frau. Mit einer Frau, die ihn eben noch heftig geknutscht hat und nun gerade genüsslich an seinem Hals rumknabbert, während ihre Hand besitzergreifend in seinen Hintern gekrallt ist... und diese Vampirbraut entlockt ihm dabei ein Stöhnen, das sie noch nie bei ihrem Freund gehört hat. Ex-Freund! korrigiert sie sich in Gedanken, noch bevor sie lauthals "RILEY!" ruft. Verärgert. Erbost über diese bodenlose Frechheit, diese Blasphemie... wie zum Teufel kann er nur?!
Noch bevor Riley aber überhaupt realisiert, was eigentlich los ist, hat Buffy auch schon auf dem Absatz kehrt gemacht und verlässt wutschnaubend dieses Etablissement.
Etwas benommen will Riley ihr schliesslich hinterher - doch Spike steht immer noch im Durchgang und versperrt ihm den Weg. "Willst du etwa nackt auf die Strasse?" meint er spöttisch und ihm kommt in den Sinn, dass die ganze Inszenierung hier für seinen Geschmack schon fast etwas zuuu realistisch ausgesehen hat. Aber er bemerkt wenigstens mit Genugtuung, dass Iris ihr Kleid noch anhat, das er für sie ausgesucht hat. Brav. Der Gedanke, dass sich eine Ara, und speziell diese Ara hier, mit einem Normalsterblichen vergnügt, verursacht ihm fast Bauchweh, denn ein Vampir wie er passt doch viel besser zu so einem wunderbaren Geschöpf wie etwa Iris... äh... weswegen ist er schon wieder hier? Ach ja, Buffy! Spike piekst Riley drohend einen Finger in den nackten Bauch und erklärt mit finsterer Miene: "Buffy will dich nie wieder sehen, also verschwinde und lass dich nie mehr blicken!" Dann dreht der Vampir sich um und stolziert davon.

Etwas desorientiert steht Riley Finn immer noch nackt mitten im Zimmer und starrt auf den Vorhang, der hinter Spike wieder zugefallen ist. Langsam, ganz langsam, verarbeitet sein Gehirn, was hier eben passiert ist. Aber warum ist sein Gehirn denn eigentlich so verdammt langsam? Warum fühlt sich sein Körper so an, als wäre er aus Blei? Warum dreht sich eigentlich das Zimmer? Warum sind seine Augenlider plötzlich so schwer? Und warum fühlt er sich trotz alledem plötzlich so befreit, als wäre eine tonnenschwere Last von seinem Herzen genommen worden?
Auweia, hat sie ihn etwa etwas zu heftig geküsst und an ihm rumgeknabbert und ihm dabei eine zu grosse Dosis ihres unwiderstehlichen Charme verpasst oder warum steht der Typ nun da wie völlig bekifft, denn das kann ja wohl kaum von dem Joint kommen, dessen Stummel im Aschenbecher noch vor sich hin qualmt... Sieht ja fast aus, als stünde er total unter Schock, ach der arme... Verdammt, Iris kann sich nicht helfen, doch sogleich erwacht wieder ihr Helferkomplex. Und ausserdem ist er ja wirklich irgendwie ein süsser Bursche... obwohl sie lieber wohlweislich die Finger von ihm lassen sollte, jawohl. Iris atmet ein paar Mal tief durch, dann schiebt sie ihn mit sanfter Gewalt wieder zum Bett rüber, wo sie ihn hinlegt und zudeckt und sich dann neben ihn legt und an ihn kuschelt, um ihn ein Bisschen zu wärmen.
Es ist nicht nötig, weiterhin Vampir zu spielen, also kann sie ihre Körpertemperatur ruhig auf Menschliches Niveau erhöhen. Gewissermassen auf übermenschliches Niveau, hehehe... Ein Lächeln umspielt ihre Lippen, als sie seine Halsschlagader beobachtet und sich sagt, dass sie jetzt nicht zubeissen will. Nicht wirklich... Ihr eigener Puls und Herzschlag sind auch wieder da, sie hat es sich so angewöhnt, wenn sie unter Menschen ist... auch wenn der gute Mann wohl sowieso derart durch den Wind ist, dass er nachher eh nicht mehr sagen kann, ob sie nun Mensch oder doch ein Vampir gewesen ist. Spätestens wenn die Sonne aufgeht und sie nicht verbrennt, wird er sie für einen Menschen halten. Aber wozu eigentlich der ganze Zirkus, denn bald wird er sie eh wieder vergessen haben... na egal, es wäre doch zu simpel und irgendwie unsportlich, ihn einfach zu hypnotisieren oder sowas in der Art... und offen gestanden schauspielert Iris ja manchmal ganz gerne ein Bisschen.
Mit sanfter beruhigender Stimme erzählt sie ihm, dass die Geschichte mit seiner komischen kleinen Freundin da wohl ohnehin nicht die Grosse Liebe gewesen sein kann, denn die hätte eher ausgesehen, als wäre sie wütend darüber, dass es jemand gewagt hat, mit ihrem Spielzeug zu spielen. Gekränkte Eitelkeit oder sowas in der Art... Und zu ihrer Erleichterung bemerkt Iris, dass dies alles dem guten alten Riley Finn im Grund seines Herzens auch schon vorher klar war, er aber irgendwie einfach nicht wusste, wie er die Geschichte beenden sollte. Genau genommen hat sie ihm also einen Gefallen getan.
Allerdings ist sie doch fast ein wenig enttäuscht, dass sie ihn nicht erst noch lang und breit davon überzeugen muss, dass die kleine Inszenierung eigentlich nur zu seinem Besten ist, auch wenn Spike's Motive ihm gegenüber ja nicht gerade edel und altruistisch waren, um es mal milde auszudrücken. Allerdings weiss er ja auch noch gar nicht, dass es eigentlich eine Inszenierung war. Und das muss man ihm ja nicht unbedingt auf die Nase binden.

"Lass uns von hier verschwinden!" schlägt sie vor, nachdem er etwas geschlafen hat und sich nun schon wieder erholt genug fühlt, um zu laufen und sich auf den Weg zu machen... wohin auch immer.
"Aber gleich geht die Sonne auf!" meint er nach einem Blick auf seine Uhr.
"Na und?" Sie zuckt die Schultern und betrachtet seine hübschen Augen, während sie sich im Geiste schon fragt, mit wem sie ihn wohl verkuppeln könnte, wobei ihr auch unwillkürlich gleich eine wunderbare Idee kommt, die sie wohl schon die längste Zeit irgendwo im Hinterkopf hatte... Na logo, wozu denn in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah! Dabei sollte sie das kuppeln ja wirklich endlich mal lassen... aber das ist auch fast wie eine Sucht bei ihr. Keine Sucht! korrigiert sie sich in Gedanken, denn wie jeder Junkie auf der Strasse ist sie der Meinung, dass sie jederzeit damit aufhören könnte... wenn sie wollte. Keine Sucht. Ein Hobby.
"Aber du..." Er nimmt ihre Hand. Eine warme Hand oder zumindest nicht so kalt, wie er es von Vampiren gewohnt ist. Und er kann am Handgelenk ihren Puls fühlen. "Du bist ja gar kein Vampir!" Das klingt überrascht. Angenehm überrascht. Zwar glaubt er sich dunkel zu erinnern, dass sie vorhin irgendwie noch längere Reisszähne hatte, doch das muss wohl eine optische Täuschung gewesen sein. Na ja, er hat erwartet, hier Vampire zu sehen, also hat er auch Vampire gesehen; dafür gibt's doch sicher auch einen psychologischen Fachbegriff, der ihm aber jetzt partout nicht einfallen will... es kommt ihm vor, als wäre es Jahrhunderte her, dass er in Psychologie-Vorlesungen sass. Ist jetzt auch egal.
"Oh! Ein Blitzmerker! Der Kandidat hat 10 Punkte!" spöttelt sie lächelnd und muss sich beherrschen, ihre Augen dabei nicht etwa violett flackern zu lassen, sonst kommt der Typ hier doch noch auf die Idee, dass sie kein normaler Mensch ist.
"Aber was machst du dann hier... ich meine, warum...?!" fragt er interessiert.
"Spass!" antwortet sie prompt. "Und warum treibt sich denn so ein netter Junge wie du hier bei Vampiren rum, hä?"
Er schliesst die Augen und weiss darauf selbst keine Antwort mehr. Nicht dass er darauf je eine Antwort gehabt hätte, denn er wusste selbst nicht so recht, welcher Teufel ihn geritten hat, sich jemals mit Vampiren einzulassen. Vielleicht der Nervenkitzel, etwas verbotenes zu tun, das den Typen von der Initiative und seiner Freundin wohl etwa gleichermassen die Haare zu Berge stehen lassen würde... also seine Art der Rebellion gegen alle Werte, für die er eigentlich einstand und die ihm jedoch gleichzeitig auch wie eine tonnenschwere Last erschienen, derer er sich nur zu gerne entledigen würde?
Nachdem er sich leicht errötend unter ihren musternden Blicken wieder angezogen hat, gehen sie raus. Ihm fällt auf, dass die Vampire respektvollen Abstand von ihr halten. Fast als hätten sie Angst vor ihr. Ob sie wohl unter dem Kleid irgendwo noch einen Pflock versteckt hat oder so? Was für eine seltsame Frau! Und er kennt noch nicht mal ihren Namen...

Nachdem sie in einem Café gefrühstückt haben, kommt es Riley endlich in den Sinn, dass er sie ja einfach mal fragen könnte. "Wie heisst du überhaupt?"
"Iris." Sie lächelt ihn an, wobei ihr in den Sinn kommt, dass sie ihn ja auch noch nicht nach seinem vollen Namen gefragt hat, obwohl sie den natürlich schon kennt, was er aber natürlich nicht wissen kann. Wenn er wüsste, was sie alles über ihn weiss... "Und du... musst Riley sein. So hat sie dich jedenfalls genannt?"
"Stimmt. Riley Finn."
Wow, er gibt sogar seinen richtigen Namen an. Vielen anderen wäre das sicherlich zu peinlich, nachdem man sie ausgerechnet in einem Vampir-Bordell aufgerissen hat.

Als sich Riley nach dem Frühstück im Waschraum noch die Hände wäscht, schaut er dabei in den Spiegel. Unwillkürlich tastet er plötzlich nach seinem Hals... doch da sind keine Spuren zu sehen. Nicht mal ein Knutschfleck. Aber sie hat ihn doch gebissen? Das erste Mal, dass er einen Vampir sogar an seinen Hals gelassen hat... das erste Mal, dass er sich dabei die Kleider vom Leib reissen liess... und das erste Mal, dass er dabei gedacht hat, dass er gleich vor Geilheit sterben würde, denn es war einfach atemberaubend... Oh Gott! Er spritzt sich kaltes Wasser ins Gesicht, als könnte er damit die Erinnerungen an letzte Nacht verscheuchen, fragt sich jedoch im gleichen Augenblick, ob er diese denkwürdige Nacht überhaupt jemals vergessen will. Na kein Wunder hat es nicht so weh getan wie bei den anderen Vampirbissen... sie ist ja gar kein Vampir!
Als er wieder rauskommt, ist Iris verschwunden.
Die Kellnerin informiert ihn, dass die Lady schon bezahlt hätte, und so geht er nach draussen und schlendert die Strasse entlang, während er sich überlegt, was er jetzt eigentlich anfangen soll. Noch ein letztes klärendes Gespräch mit Buffy? Ach, wozu denn... sie würde ja sowieso nicht zuhören und es hat sie schon lange nicht mehr gekümmert, wie es ihm eigentlich ging. Er sollte wirklich von hier verschwinden, denn schliesslich hält ihn hier nichts mehr. Aber wohin?
Schon nach ein paar Minuten sind seine Erinnerungen verschwommen und er hat Iris' Gesicht und ihren Namen wieder vergessen... Er kann sich nur noch daran erinnern, dass es in dieser Nacht schöner war, von irgend so einem verrückten Vampir zärtlich gebissen oder gerade eben nicht gebissen zu werden, als es jemals mit Buffy war... und dass die Jägerin schon lange aufgehört hat, ihn zu verstehen, falls sie ihn überhaupt je verstanden hat, so dass es eigentlich ganz gut war, dass es so kam, wie es eben gekommen ist. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

 

ZUFÄLLE GIBT'S, DIE GIBT'S GAR NICHT!
Pairing: Kunterbunt... Riley/Graham
Teil: 3/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


Wie aus dem Nichts steht plötzlich eine Frau in einem roten Kleid mitten auf der Strasse und Graham bringt das Auto mit quietschenden Bremsen zum stehen, spürt jedoch ganz deutlich einen Aufprall. Hastig springt er hinaus, um nachzusehen, ob die Frau schwer verletzt ist... doch da ist niemand. Nichts. Er sieht unter dem Wagen nach, schaut sich irritiert um, doch weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Schliesslich ist das auch nur eine kleine Seitenstrasse mit kaum Verkehr. Aber da war doch jemand, das hat er doch nicht geträumt... oder hat er jetzt etwa schon Halluzinationen?
Er steigt wieder in den Wagen und kratzt sich nochmal kurz am Kopf. Dann zuckt er die Schultern und besinnt sich wieder auf seine Aufgabe, zu der er sich freiwillig gemeldet hat. Er soll Riley finden und ihm den Vorschlag machen, wieder zur Truppe zu kommen, wo man jemanden wie ihn wirklich brauchen kann, ungeachtet aller früheren äh Missverständnisse... Und ausserdem sollte er ihn endlich mal küssen! Uuuups?! Graham zieht scharf die Luft ein und fragt sich, wo der letzte Gedanke plötzlich hergekommen ist. Nicht dass er nicht auch schon früher gelegentlich mit dem Gedanken gespielt hätte und sich ausmalte, wie es wohl wäre, Riley Finn zu küssen... aber jetzt sollte er wirklich nicht an sowas denken. Oder?!
Noch ehe er richtig darüber nachdenken kann - und man kann gar nicht so leicht denken, wenn das Blut aus dem Gehirn sich aus unerfindlichen Gründen plötzlich zu entschliessen scheint, in ein südlicheres Körperteil zu wandern -...
... klopft plötzlich jemand an die Scheibe, was ihn schlagartig wieder ernüchtert.
Riley Finn.
Graham starrt ihn einen Moment an wie eine Geistererscheinung, denn er hätte nicht gedacht, dass er ihn so einfach finden würde. Wobei er sich fragt, wer hier wen gefunden hat. Und das ausgerechnet gerade dann, als er an ihn gedacht hat... also Zufälle gibt's!
Riley ist aus unerfindlichen Gründen verdammt froh, Graham zu sehen - Was für eine angenehme Überraschung! - und als der endlich aus dem Auto steigt, fällt er ihm fast um den Hals und fängt sofort an, über die guten alten Zeiten zu plaudern. Ja was denn, die Army will ihn wiederhaben und er wird sogar befördert und dann geht's ab in irgendeinen gottverlassenen Dschungel, um gegen fiese Dämonen zu kämpfen... na klar, ist er da mit dabei, das ist ja fast zu schön um wahr zu sein und diese Chance kommt ihm gerade wie gerufen! Scheint sich ja doch noch alles zum Guten zu wenden, das muss wohl sein Glückstag sein!

'Na also, es geht doch!' murmelt Iris, während sie von ihrem Aussichtspunkt aus zusieht, wie Riley und Graham zusammen im Auto wegfahren. Um ein Haar wäre dieser Graham zu schnell vorbeigerauscht und hätte dann wieder endlos Zeit mit Suchen verplempert, doch so hat er Riley auf Anhieb gefunden und wird hier nicht erst noch in irgendwelche Scherereien verwickelt. Hach, sie liebt es, wenn ein Plan funktioniert! Und wenn es nur so was Simples ist, dass sich zwei Leute ganz zufällig über den Weg laufen.
Sie fragt sich, was die beiden knackigen Soldaten wohl bald so treiben werden... und setzt bei dem Gedanken ein anzügliches Lächeln auf, weil sie es sich ungefähr vorstellen kann. Zumindest wenn das, was sie den beiden eingeflüstert hat, auch Wirkung zeigt... oder geht etwa nur wieder ihre schmutzige Phantasie mit ihr durch?
Hmmm. Also wenn sie es sich recht überlegt, könnte sie ja eigentlich ruhig nachschauen und sich vergewissern... und dabei mal wieder ihre voyeuristische Ader ausleben... in der Hoffnung, dass es mal wirklich wieder was zu gucken gibt.


"Was ist denn?" erkundigt sich Graham leicht besorgt, als Riley so angestrengt zum Fenster hinaus starrt, als erwarte er, dass demnächst diese schreckliche Buffy mit ihrer Gang auftauchen und ihn mit Waffengewalt zurückholen wollen könnte. Allerdings befürchtet Graham eher, dass Riley plötzlich kalte Füsse bekommen bzw. die Lust verloren hat, obwohl sie es vor fünf Minuten noch beide für eine ausgesprochen gute Idee gehalten haben, sich doch einfach am helllichten Tag ein Motelzimmer zu nehmen, weil es sie irgendwie plötzlich überkommen hat... äh... weil sie ja irgendwie sooo müde sind...
"Ach, ich weiss auch nicht... irgendwie habe ich das Gefühl, wir werden beobachtet." Riley zuckt die Schultern und zieht dann kurzerhand die Vorhänge zu, worauf das Gefühl etwas gedämpft wird, auch wenn es ja sowieso nur Einbildung ist. Vampire können ihn bei strahlendem Sonnenschein ja wohl kaum verfolgen und Buffy schert sich vermutlich einen feuchten Dreck darum, was aus ihm geworden ist.
In dem schmalen Lichtstrahl, der nun noch hereinfällt, tanzt Staub.
"Du bist paranoid!" stellt Graham möglichst sachlich fest und tritt näher, um Riley von hinten zu umarmen, weil er einfach seine Nähe spüren will. Ja, er will ihn viel lieber küssen, als mit ihm über Psychologie im allgemeinen oder Paranoia im besonderen zu diskutieren. Und irgendwie hat er das dumpfe Gefühl, dass er noch verrückt wird, wenn sie sich nicht bald küssen.
"Und du bist scharf..." flüstert Riley mit plötzlich ganz heiserer Stimme, als ihm klar wird, dass da gerade eine Erektion gegen seine Rückseite gepresst wird. Oh verdammt, das macht ihn höllisch geil. Er ist irgendwie schon die ganze Zeit über spitz wie Nachbars Lumpi, seit er letzte Nacht an seinem Hals rumgeknabbert wurde... als ob manche Vampirbisse das reinste Aphrodisiakum wären... steht davon eigentlich nichts in den schlauen Büchern, die schon über Vampire geschrieben wurden? Ist darum Dracula so sexy? Verdammt, Dracula steht jetzt aber nicht eng an ihn gepresst hier, sondern Graham, dessen unmissverständliche Beule in der Hose gegen sein Hinterteil drückt; und er ertappt sich selber dabei, wie er seinen Hintern diesem Druck einladend entgegenstreckt und sich an ihm zu reiben beginnt... Aber Graham ist doch sein bester Kumpel, das geht doch nicht... verdammt nochmal, warum soll das eigentlich nicht gehen, wenn es sich doch so gut anfühlt und ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht?
"Ja..." flüstert Graham ihm ins Ohr und knabbert bei der Gelegenheit ein Bisschen am Ohrläppchen, was Riley ein leises Seufzen entlockt. "Ich bin scharf auf dich..." Seine Hände wandern über Riley's Vorderseite. "Und du bist auch scharf!" keucht er nach einer Weile und bringt Riley zum Aufstöhnen, als er über die Beule in dessen Hose streicht.
"Stimmt..." gibt Riley etwas atemlos zu.
Als wäre jetzt auf einmal ein Knoten geplatzt, geht es nun plötzlich sehr schnell, als sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib reissen und unter etlichen Berührungen und nervösem Kichern schliesslich nackt im Bett landen.
Doch dann liegen sie so da und starren sich an, als würde sich keiner von ihnen trauen, den nächsten Schritt zu machen.
'Na los, jetzt oder nie!'
Graham beugt sich vor und drückt Riley sanft einen Kuss auf den Mund. Und als er nach einer Weile vorsichtig mit der Zungenspitze über die weichen Lippen des anderen Mannes fährt, öffnet sich Riley ihm, worauf sich ihre Zungen treffen und einander neugierig erforschen. Erst vorsichtig und noch etwas zaghaft, dann immer leidenschaftlicher... und auch ihre Hände scheinen plötzlich überall zu sein.
"Das wollte ich schon immer mal tun..." flüstert Graham nach einer Weile leicht atemlos und saugt sich gleich darauf erneut an Riley's Lippen fest, lässt seinen Mund danach etwas herumwandern über den Hals, der sehr empfindlich scheint, und über die Brust und er beisst dann sanft in eine Brustwarze, was Riley wieder mal so einen lustvollen Laut entlockt. Gott, das hört sich so wundervoll an und Graham wird es noch heisser von dieser Akustischen Sexuellen Stimulation. Das Gehör als erogene Zone, darüber hat er bislang noch nie nachgedacht... aber denken will er jetzt sowieso nicht. Nicht wirklich. "Ich hab dich schon immer gemocht..." gesteht er mit leisem Murmeln. "Aber ich habe mich nie getraut..." Nun ist die andere Brustwarze dran, an der er sich festsaugt und sanft rumknabbert.
"Ooooh... äh... und warum dann jetzt auf einmal?" erkundigt sich Riley stöhnend, dem in den Sinn kommt, dass Graham sich von ihm aus doch ruhig schon früher hätte trauen dürfen, egal was die Army oder sonst wer dazu sagen würden...
"Weiss auch nicht... heute war mir einfach danach!" Jetzt oder nie! Wo ist bloss diese Stimme in seinem Kopf hergekommen? Ist doch egal... Graham will wirklich gar nicht zuviel darüber nachdenken, sondern einfach geniessen. "Ich bin so froh, dass ich dich so schnell gefunden habe... so haben wir jetzt etwas mehr Zeit, bevor man uns zurückerwartet..." Mmmmh... Riley's weiche Haut und die harten Muskeln darunter... er sieht so verdammt gut aus und alles an ihm fühlt sich auch einfach so verdammt gut an. Es fühlt sich so richtig an. Seine Zunge wandert weiter nach unten und er findet dabei heraus, dass Riley's Bauchnabel wohl auch eine erogene Zone sein muss. Gut zu wissen. Als er schliesslich zum Generalangriff übergeht und über Riley's Penis leckt, entringt sich der Kehle seines Freundes ein markerschütterndes lustvolles Stöhnen. Graham fragt sich einen kurzen Moment lang, ob er eigentlich so schrecklich gut ist oder ob Riley wohl schon so lange keinen guten Sex mehr hatte... oder ob er etwa immer so unglaublich reagiert. Meine Güte, da geht ihm ja fast schon selbst einer ab, wenn er ihm nur zusieht und zuhört, dabei hat er seinen eigenen Schwanz ja noch nicht mal angefasst.
Auf ein paar entsprechende Berührungen spreizt Riley willig seine Beine, zwischen denen es sich Graham nun bequem macht - und sie werfen sich wieder einen langen Blick zu. Ein Blick voller Verlangen und Leidenschaft.
"Du bist wundervoll!" nuschelt Graham und widmet sich dann wieder mit voller Hingabe seinem Blowjob, den er gewissenhaft erledigen will, ein Sonderauftrag von höchster Priorität sozusagen. Er krault dabei mit einer Hand sanft Riley's Hoden und hat die andere Hand massierend um den Schaft gelegt, während er mit Zunge, Zähnen und Lippen vor allem die lustempfindliche Penisspitze bearbeitet.
"Oh jaaa!" keucht Riley immer wieder und zittert vor Vergnügen, krallt dabei seine Finger ins Bettlaken. Zu längeren Sätzen ist er momentan sowieso nicht in der Lage, sonst würde er vielleicht sagen, dass Graham ihn ruhig richtig nehmen könnte, wenn er wollte, aber egal, es fühlt sich alles so phantastisch an... sein ganzer Körper vibriert nur noch vor lauter Lust und Sexueller Energie... die sich bald in einem ekstatischen Orgasmus entlädt. Und als er dabei Graham's Namen schreit...
... treibt das auch diesen über den Rand, einfach weil die Spannung schon so gross ist.
"Oh. Mein. Gott." Graham kuschelt sich danach eng an Riley, der ihm noch einen leidenschaftlichen Kuss gibt, bevor ihm die Augen zufallen vor lauter post-orgastischer Müdigkeit.

Und irgendwo draussen im Schatten sitzt eine Amayra-Hexe relaxt auf einem Baum, die sich mit breitem Grinsen einen Joint anzündet, als hätte sie gerade höchstpersönlich Sex gehabt. Was nicht ganz unrichtig ist, obwohl es gewissermassen Second-Hand-Sex war... Ach ja, man hat sie schon mal als pervers beschimpft, weil sie sich zuweilen gerne in die Gedanken und Gefühle anderer Leute einklinkt, wenn ihr gerade danach ist, aber hier ist niemand da, der sie als Geistigen Voyeur beschimpfen könnte. Und wenn, wäre es ihr wohl auch egal. Eigentlich ist es doch wohl ihr gutes Recht, nachzusehen (oder auch zu 'fühlen') was aus irgendwelchen 'Aktionen' wird... wobei in diesem Fall eigentlich nicht viel zu tun war, denn die beiden Hübschen haben eigentlich wirklich nur einen ganz leichten Schubs gebraucht, um sich endlich mal zu trauen. Und im schubsen ist Iris ziemlich gut, ja wirklich ganz grosse Klasse, wie sie sich zuweilen selber gerne einbildet, wenn sie mal wieder vor dem Spiegel steht und sich selber zuprostet.
Ach ja, apropos nachsehen... da könnte sie doch eigentlich auch mal schauen, wie es dem guten alten Spike inzwischen geht. Sobald sie also ihren Joint fertig geraucht hat, springt sie mit katzenhafter Geschmeidigkeit vom Baum und rennt dann los, schnell wie der Wind... was in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen ist.


Anya sitzt auf einer Parkbank und fragt sich gerade, wie sie die Zeit totschlagen soll, bis Xander Feierabend hat. Sie hat sich mit Giles gezofft, weil der Mann ihre Talente ganz offensichtlich einfach nicht zu schätzen weiss, dabei kann er doch wirklich froh sein, dass sie ihm im Laden hilft. Und sie hat es doch wirklich nur gut gemeint, als sie die Artikel neu geordnet hat, denn wer wäre besser dazu prädestiniert als eine ehemalige Dämonin, Zauberkram zu sortieren? Allerdings ist Giles gar nicht begeistert gewesen und hat irgendwas geschimpft von wegen jetzt würde er ja überhaupt nichts wiederfinden blah blah blah... Also manchmal hätte sie nicht übel Lust, den alten Mann mal kräftig durchzuschütteln, doch als Mensch bringt sie ja nicht mal mehr das fertig, dieser Körper ist so schwach... Verdammt, es ist wirklich echt ätzend, ein Mensch zu sein! Okay, manchmal kann's auch ganz nett sein... hmmm, wann hat Xander endlich Feierabend?
Uuuups...
Eine plötzliche Windböe zerzaust Anya's Haar und sie sieht sich misstrauisch um. Zwar mag sie jetzt nur ein Mensch sein, doch irgendwie hat sie immer noch eine Antenne für Übersinnliches. Und die Gestalt, die offenbar mysteriöserweise gerade gegen einen Baum gelaufen ist, erregt ihre Aufmerksamkeit.
Seltsam, wo ist die denn auf einmal hergekommen? "Ist Ihnen was passiert, Miss?" fragt Anya, nachdem sie aufgesprungen ist.
Nur ganz langsam dreht sich die Frau mit den blonden Locken um.
Anya legt den Kopf ein wenig schief und ihre hübsche Stirn in Falten und plötzlich fällt ihr wieder ein, woher ihr diese Frau so bekannt vorkommt. "Du!" Sie zeigt mit dem Finger auf die Hexe, als könnte man diese damit beschwören oder bannen. "Was machst du denn hier?!"
Na wenn mir deine Visage nicht so bekannt vorgekommen und ich deshalb abgelenkt gewesen wäre, dann würde ich hier gar nix machen! "Nichts!" sagt Iris schlicht und setzt ein möglichst gewinnendes Lächeln auf. In früheren Zeiten - in einer gemeinsamen Vergangenheit - war sie mit dieser Dämonin mal aneinandergeraten... als diese noch eine Dämonin war. "Und was machst du hier?"
Anya kommt zum Schluss, dass die damalige Meinungsverschiedenheit wohl Schnee von gestern ist. Und dass es nicht schaden könnte, mit einer so mächtigen Hexe befreundet zu sein. "Ich bin jetzt ein Mensch." Sie klingt unglücklicher, als sie eigentlich wollte. Andererseits kommt sie ja vielleicht mit der Mitleidsmasche weiter...
"Aha. Was du nicht sagst!" Iris schüttelt sich geflissentlich die Borke von ihren Klamotten. Kein rotes Kleid mehr, sondern wieder Jeans und Lederjacke, also bequem und relativ unauffällig, so wie sie es für gewöhnlich bevorzugt. "Und wie gefällt es dir so?"
"Es ist schrecklich!" platzt es aus Anya heraus. Zum Teufel mit der Diplomatie. "Kannst du mir nicht meine Dämonischen Kräfte wiedergeben, Iris? Biiiitteeeee!"
Verdammt sei dieser blöde Baum! Jetzt ist Iris wieder klar, weshalb sie das dumpfe Gefühl hatte, dass es wohl besser wäre, Anya aus dem Weg zu gehen. "Du möchtest also wieder ein Dämon sein... Bist du sicher?"
"Hmmm... überlegen wir mal. Auf der einen Seite: Ein hartes Leben, überall Viren, Bazillen, Bakterien und sonstiger Schmutz und jederzeit kann einem was wehtun und sonstige Unannehmlichkeiten wie etwa nervige Normalsterbliche, mit denen man zurechtkommen muss, obwohl alles so verdammt verwirrend ist und einen in den Wahnsinn treibt... Und auf der anderen Seite: Unsterblichkeit!" Anya stemmt ihre Hände in die Hüften. "Natürlich bin ich sicher!"
"Hmmm..." Iris seufzt kurz und zuckt die Schultern. "Na mal sehen, was ich für dich tun kann. So einen Zauber kann ich aber nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln, das wirst du wohl verstehen, oder?" erklärt sie dann möglichst gefasst. "Und was willst du anfangen, wenn du wieder eine Dämonin bist? Da weitermachen, wo du aufgehört hast, oder was?"
Anya winkt ab. "Davon hab ich die Nase voll. Ich will einfach mein Leben geniessen!"
"Gute Einstellung!" meint Iris lächelnd.
"Warum kommst du nicht einfach mit zu mir?" flötet Anya. Es kann wohl nicht schaden, sich bei Iris etwas einzuschleimen, schliesslich will sie was von ihr und deshalb sollte sie die Ara bei guter Laune halten... "Ach ja, falls du irgendwelchen Magischen Kram brauchst... ich kenne da einen Zauberladen!"
"Ach, wiiirklich?!" flötet Iris zurück. Und nach ein Bisschen Smalltalk meint sie dann schliesslich: "Warum zeigst du mir den Laden nicht?"

Innerhalb von ein paar Sekunden hat Iris ihre langen blonden Locken zu einem fast schon seriösen Knoten hochgesteckt und sich sogar eine Brille aufgesetzt, die sie aus ihrer Tasche gekramt hat.
Anya sieht zwar nicht so ganz ein, weshalb Iris sich gewissermassen in eine Graue Maus verwandelt, doch wenn es der Amayra-Hexe Spass macht, sich als Zerstreute Professorin auf dem Kriegspfad zu verkleiden, bitte schön! "Saphirblau gefallen mir deine Augen aber besser!" erklärt sie direkt und sticht Iris mit ihrem Herumgefuchtel fast die Augen aus, die nun eine unauffällige graue Färbung angenommen haben.
Iris lässt ihre Augen kurz violett aufleuchten (also eigentlich müsste sie sich schwer beherrschen, damit ihre Augen nicht stimmungsmässig flackern) und scheucht Anya dann vorwärts. Eine Nervensäge. Nett, aber eine Nervensäge.

 

MAGIC MOMENTS IN THE MAGIC BOX?
Pairing: Kunterbunt... Iris/Anya
Teil: 4/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


"Hi, Giles! Das hier ist Iris, eine alte Freundin von mir!" platzt Anya munter heraus, sobald sie im Zauberladen sind, und sie ist erfreut, wie Giles ihr endlich mal gebannt zuhört.
"Alte Freundin?" echot Giles und meint etwas misstrauisch: "Wie alt?"
"Oh, wirklich steinalt!" meint Anya fröhlich.
Iris verdreht die Augen. Nicht weil sie gerade als steinalt tituliert wurde - nach menschlichen Massstäben ist sie das tatsächlich und es gibt schliesslich keinen Grund, sich dafür zu schämen - sondern weil die gute alte Anya offensichtlich so tut, als hätte sie nicht die geringste Ahnung, was die Worte INCOGNITO oder UNDERCOVER bedeuten... worauf in Iris kurz der Wunsch wächst, der Ex-Dämonin mal gehörig den Hintern zu versohlen.
"Ach, wirklich!" Giles weicht unwillkürlich vor Iris zurück, obwohl die Frau ja eigentlich ganz harmlos aussieht. Und wunderschön. Ein Vampir kann sie nicht sein, sonst würde sie kaum bei strahlendem Sonnenschein rumspazieren, aber sie könnte sonstwas sein... ist es nicht jammerschade, dass er bei jeder Frau, die ihm auf Anhieb gefällt, befürchten muss, dass sie bald vom nächstbesten Monster gefressen wird oder sich womöglich selbst als Monster entpuppt? Das Leben am Höllenschlund zehrt wirklich an seinen Nerven... und er wird noch ganz paranoid davon.
"Ach wissen Sie... sooo alt bin ich nun auch wieder nicht!" Iris setzt ein gewinnendes Lächeln auf, das ihn davon abhält, noch weiter zurückzuweichen, und kramt währenddessen unauffällig in ihrer Tasche, weil sie dort vielleicht was nützliches findet, das ihn von seinem Misstrauen ablenken könnte. Und sie hat im Laufe der Jahrhunderte etliche Nützlichkeiten angesammelt, von Magischem Klimbim bis zum Letzten Schrei modernster Technik. Ihr fällt dabei auf Anhieb ein Ding in die Finger... das hier vielleicht ganz nützlich sein könnte, zumal sie momentan keine Lust auf eine grössere Hypnose-Sitzung hat, um die Sache wieder geradezubiegen. Sie hält das Ding hoch. "Hier schauen Sie mal. Ich hab mich gefragt, ob das irgendwas Magisches ist... und ob Sie sich vielleicht damit auskennen?" Sie schenkt ihm ein steineschmelzendes Lächeln.
Giles betrachtet fasziniert das Ding, das aus Metall zu sein scheint und alles andere als antik zu sein scheint. Er bemerkt dabei nicht, dass Iris währenddessen Anya einen warnenden Blick zuwirft, so dass diese sich umdreht, wenn auch widerwillig. "Sowas hab ich noch nie gesehen!" murmelt er und tritt wieder einen Schritt näher. Seine Neugierde hat die Vorsicht besiegt und er beugt sich weiter vor.
Ein grelles Blitzlicht blendet Giles und taucht seinen Geist in tiefe Dunkelheit.
"Was war das?!" fragt Anya, die sich natürlich wie von der Tarantel gestochen wieder umgedreht hat und nun Giles betrachtet, der wie versteinert regungslos dasteht. Dummerweise hat Iris dieses komische Ding wieder in ihrer Tasche verschwinden lassen, dabei wäre sie wirklich neugierig darauf gewesen... und wüsste sowieso wirklich zu gerne, wo Amayra-Hexen immer all die coolen Sachen her haben. "Was ist mit ihm? Hast du ihn verzaubert?"
"Ja, so ungefähr..." antwortet Iris ohne mit der Wimper zu zucken. Ganz bestimmt würde sie Anya nichts von Alien-Technologie in anderen Varianten erzählen und dass sie beispielsweise den MIB mal einiges gemopst hat. Aus diesen und ähnlichen Gründen bezeichnet sie auch alles, was sie nicht näher erklären kann oder will, kurzerhand als Magie. Na ja, jemandem aus dem Mittelalter kämen viele der heutigen Technischen Errungenschaften wohl auch wie Magie vor... Aber das ist ein weites Feld und Anya ist wohl sowieso nicht scharf auf tiefschürfende philosophische Diskussionen. "Und wenn du dem Typen oder sonst einem Normalsterblichen gegenüber, einschliesslich der Jägerin, nochmal andeutest, dass ich etwas anderes bin als ein normaler Mensch oder meinetwegen eine Hexe, dann schlag ich dich grün und blau!"
Anya zuckt unter dem drohenden Blick etwas zusammen. Wow, die scheint ja echt sauer zu sein! "Tut mir leid... ich wusste ja nicht, dass du dich hier plötzlich als Mensch unter Menschen ausgeben willst..." meint sie etwas kleinlaut, fügt aber trotzig hinzu: "Hättest ja was sagen können!"
"Himmeldonnerwetter, ich dachte, das wäre wirklich offensichtlich!" ächzt Iris und klatscht sich kurz mit der flachen Hand gegen die Stirn. Nur nicht aufregen! Cool down! Dann wendet sie sich wieder Giles zu, der immer noch wie eingefroren dasteht, und flüstert ihm eine harmlose Geschichte zu, dass Anya einfach Iris im Park getroffen hätte, dass sie ins Gespräch gekommen wären und weil Iris sich auch für Okkultes Zeugs interessiert, wären sie nun in den Zauberladen gekommen...
... und prompt kommt Giles wieder zu sich. Und starrt geradewegs in Iris' Augen. Seltsam, für einen kurzen Moment hätte er schwören können, dass die Augen nicht grau, sondern violett gewesen sind... Na ja, vielleicht ist die Brille getönt und dann je nach Lichteinfall... aber egal. "Und wie kann ich Ihnen behilflich sein, Mrs. ...?!"
"Miss." Iris setzt ein steineschmelzendes Lächeln auf, obwohl sie damit selbst in ihrer 'Graue-Maus-Tarnung' fast schon unwiderstehlich wirkt. Aber sie hat gerade in seinen Gedanken gelesen, dass er ganz hin und weg ist und der nervigen Anya am liebsten die Füsse küssen würde, weil sie Iris in seinen Laden geführt hat. Irgendwie ist sie doch geschmeichelt. Giles' Verstand ist irgendwie sexy... "Iris Sinclair." Sie nennt den Namen, auf den die meisten ihrer zahlreichen Papiere ausgestellt sind. "Aber nennen Sie mich ruhig Iris, Mr. Giles."
"Oh..." Giles ist gerührt und hält sich nur mühsam davon ab, vor lauter Nervosität seine Brille zu putzen. Stattdessen lächelt er einfach wie ein Idiot und erklärt fast schon feierlich: "Dann nennen Sie mich Rupert!"

Irgendwie gefällt es Anya gar nicht, wie Giles ihre Iris ansieht. Jawohl, ihre Iris! Schliesslich hat sie die Amayra-Hexe zuerst getroffen! Und Iris hat versprochen, ihr zu helfen, wieder ein Dämon zu werden... stattdessen schäkert sie nun sinnlos mit Giles rum und unterhält sich mit dem über irgendwelches langweiliges Zeugs in alten Büchern, die von Typen geschrieben wurden, die schon lange tot sind. Und dabei sind das noch nicht einmal Zauberbücher, die vielleicht zur Lösung ihres Problems beitragen könnten! Wahrscheinlich will Iris sie nur ein Bisschen ärgern, weil sie mit diesem Magischen Blitzdings Giles' Kurzzeitgedächtnis löschen musste oder was auch immer sie eigentlich mit dem Mann gemacht hat... Aber wofür ist denn Amayra-Zauber da, wenn man ihn nie benutzt, also soll Iris sich mal nicht so anstellen, als würde ihr das weh tun! Na ja, so ganz will es zwar Anya sowieso nicht in den Kopf, dass Iris sich immer wieder als Mensch unter Menschen mischt, anstatt sich von Normalsterblichen als Göttin verehren zu lassen oder sowas in der Art, aber wenn sie unbedingt will... bitte schön!
Iris' Darstellung eines lebenden Menschen ist wirklich sehr realistisch. Mindestens kurzfristig. Aber auf Dauer müsste doch irgendwem mal auffallen, dass sie eigentlich gar nicht lebendig ist, sondern... na ja... eben tot. Untot. Aber im Gegensatz zu Vampiren kann sie sogar Puls und Herzschlag recht realistisch vortäuschen, vom Atmen ganz zu schweigen. Manchmal schwitzt sie sogar und duftet dann noch mehr betörend nach Vanille, wobei vermutlich alle denken werden, es sei bloss ihr Deo oder Parfum. Aber ihre Augen! Wenn sie sich konzentriert, werden ihre Pupillen ganz gross, ungeachtet der Lichtverhältnisse. Und dann natürlich die stimmungsmässigen Farbwechsel bzw. das violette Flackern... und wenn sie gut gelaunt und sehr entspannt ist, kann sie schnurren wie eine Katze... was Anya allerdings nur vom Hörensagen weiss. Aber zu gerne würde sie Iris mal schnurren hören... Verdammt nochmal, die allermeisten Leute auf der Strasse würden achtlos an der Amayra-Hexe vorbeilaufen und sie nicht mal wiedererkennen, weil sie einfach nicht ihre Aura sehen, die vor Energie förmlich flimmert; also warum in aller Welt gibt sich Iris überhaupt mit Normalsterblichen ab?! Sie sollte sich lieber mit ihr abgeben und ihr wieder Dämonische Kräfte verleihen, dann könnten sie zusammen die Welt unsicher machen und dabei bestimmt jede Menge Spass haben! Was zum Teufel will Iris da ausgerechnet vom alten langweiligen Giles?!
"Anya?"
"Was?" Anya schreckt aus ihren Gedanken hoch.
"Du hältst das Buch verkehrt herum..." flüstert Iris ihr verschwörerisch zu, obwohl Giles sowieso nicht in Hörweite ist. Der ist nach hinten gegangen, um noch zwei Tässchen Tee zu holen. Zwar trinkt Iris lieber Kaffee - aber richtigen starken Kaffee und nicht diese widerliche dünne Brühe, die man in den ach so glorreichen Vereinigten Staaten von Amerika meist so gerne dafür ausgibt - aber schliesslich kann sie trinken, was immer sie will. Oder was gerade nötig ist... So ein Mist aber auch, dass Giles ausgerechnet ein teeverliebter Engländer sein muss, da wäre ihr Russischer Wodka noch lieber. "Ist dir langweilig? Ich dachte, du arbeitest in dem Laden!" In Anya's Augen kann sie Ärger sehen und es blitzt auch etwas auf wie... Eifersucht?! Tja, da kann man wohl froh sein, dass Anya ihre Dämonischen Kräfte noch nicht zurück hat. Iris beugt sich zu ihr rüber und erklärt besänftigend und gleichzeitig verheissungsvoll: "Wir finden schon noch Zeit für uns, mein Schätzchen... dann werden wir ja sehen, was ich für dich tun kann." Klingt das jetzt etwa doppeldeutig? Na egal.
Anya's Augen fangen etwas an zu leuchten, denn Iris nennt nur Leute, die sie irgendwie mag, 'mein Schätzchen'. Also besteht noch Hoffnung. Aber Hoffnung worauf? Die Ex-Dämonin ermahnt sich selbst: Hoffnung darauf, dass die Amayra-Hexe sie wieder unsterblich macht und sie nicht mehr in so einer armseligen menschlichen Hülle gefangen ist, die altert und dazu noch jederzeit von irgendwelchen Krankheiten oder Unfällen gebeutelt, entstellt oder gleich ganz dahingerafft werden könnte. Genau. Das ist alles, was sie von Iris will... oder?! "Okay, Iris."

Ein Mädchen kommt in den Laden gestürmt und plappert drauflos, betrachtet kurz die fremde Frau und plappert weiter munter drauflos, wie schwer sie es doch in der Schule hätte und blah blah blah...
Iris sieht die liebe Kleine fasziniert an. Ein hübsches Mädchen... aber nervig. Unglaublich nervig! Wer zur Hölle ist das?! Unwillkürlich werden Iris' Pupillen grösser, als sie sich diese Frage im Geiste gerade selbst beantwortet mit den Informationen, die gewissermassen frei herumschwirren und von Amayra-Hexen bei Bedarf wie reife Äpfel von einem imaginären Baum des Wissens gepflückt werden können, wenn sie sich darauf konzentrieren. Dawn?! Seit wann hat Buffy eine Schwester?! Ach sooo... sie ist der Schlüssel! Huch, was für ein Schlüssel denn? Ach so, der Schlüssel, nach dem Glory sucht... äh hier bald einmal suchen wird... Hmmm, wirklich interessant... Nach ein paar Sekunden - aber es könnten auch Minuten gewesen sein - ist alles klar und Iris hat ihr Wissen über diese Realität wieder ein Bisschen mehr up to date gebracht. Und sie merkt, dass sie seltsam angestarrt wird. "Was ist?"
"Du warst völlig weggetreten!" klärt Anya sie hilfsbereit auf.
"Entschuldigen Sie bitte, Iris, aber Sie haben etwas geistesabwesend gewirkt!" präzisiert Giles in etwas gewählteren Worten, während er nur unbewusst wahrnimmt, dass sich Iris' unnatürlich geweiteten Pupillen wieder den Lichtverhältnissen anpassen. Hmmm... Anya's Umgangsformen sind zwar ein Kapitel für sich, doch es verblüfft ihn doch, wie respektlos sie Miss Sinclair einfach duzt und mit ihr spricht, als wären sie alte Schulfreundinnen oder sowas in der Art, obwohl sie sich doch erst heute im Park begegnet sind. Allerdings scheint es Iris Sinclair nichts auszumachen, obwohl sie trotz ihrer legeren Art durchaus eine Frau von Welt ist, die was von Kultur versteht. Würde man ihn fragen, wie alt er sie schätzt, so würde er vielleicht so um die Dreissig tippen...
... während beispielsweise Riley Finn, könnte er sich noch an sie erinnern, vermutlich Stein und Bein schwören würde, dass sie bestimmt nicht älter als Zwanzig ist. Jeder sieht eben, was er sehen will... und zu Iris' Glück wollen die allermeisten Menschen keine Dämonischen Hexen sehen.
"Oh... sorry. Ich hab nur an was gedacht. Ich wollte euch nicht beunruhigen."
"Sie beunruhigen uns nicht!" versichert Dawn frei heraus.
"Na dann ist ja gut!" meint Iris lächelnd. Hach, wie herrlich ahnungslos sie doch alle sind... haben noch keinen blassen Schimmer, dass Glory schon auf der Lauer liegt. Eine Dämonische Göttin. Und irgendwie hätte Iris nicht übel Lust, eine Dämonische Göttin zu verprügeln, auch wenn es nicht Padmara ist. Padmara aus der Avalon-Variante, mit der sie sich lieber niemals hätte einlassen sollen, weil diese Padmara nämlich, wie sich später herausstellte, irgendwie gewaltig einen an der Waffel hatte und sie zu guter Letzt aus unerfindlichen Gründen einfach aus dem Flugzeug warf. Aus jener Realität warf, die Iris so ans Herz gewachsen war... Und Iris ist deswegen immer noch ziemlich sauer, obwohl sie ihr dafür auf eine verdrehte Art und Weise vielleicht sogar dankbar sein sollte; so von wegen Kosmisches Gleichgewicht und das ganze Trara... Ach, pfeif drauf! Egal. Da die Padmara in dieser Realität nichts von alledem weiss, hat es wenig Sinn, sich mit ihr herumzuschlagen und sie in ihrem tiefen Schlaf zu stören... Ach, Himmeldonnerwetter, sagt man nicht immer, man soll sich über andere Varianten nicht ständig den Kopf zerbrechen?! Was wäre wenn... da wird man ja noch ganz verrückt! (Ob vielleicht deshalb das Gerücht nicht auszurotten ist, alle Amayra-Hexen hätten mehr oder weniger einen Sprung in der Schüssel?) Egal, c'est la vie. Carpe diem! Hmmm... aber so eine Glory käme ihr da trotzdem gerade recht, um etwas Dampf abzulassen. Vorher sollte sie aber lieber noch ein paar Blitze abwarten, um Energie zu tanken... aber Glory wird so oder so ihr Blaues Wunder erleben, darauf würde sie ihren Hintern verwetten.
"Du schaust schon wieder so weggetreten!" informiert Anya prompt.
"Oh." Iris zuckt die Schultern und schaut dann wieder ganz interessiert in die Runde. Giles sieht so aus, als wäre er lieber allein mit ihr. Anya auch. Und Dawn... würde am liebsten mit der ganzen Bande Monopoly spielen oder sowas in der Art. Bevor womöglich auch noch Buffy hier aufkreuzt, will sie lieber verschwinden. "Ach Anya... hast du nicht erzählt, du müsstet mir noch unbedingt was zeigen?"
Es braucht einen Augenblick, bis der Groschen fällt. "Ach sooo... ja!" Anya zwinkert etwas übertrieben. "Komm mit!"
"Gut!"
Zu Giles' Enttäuschung geht Iris tatsächlich mit Anya mit. Ihm bleibt als Trost jedoch, dass sie zum Abschied noch gesagt hat, dass sie wieder mal vorbeischauen würde.


"Nette Bude." Iris sieht sich um. Ein Saustall. Was soll's, Iris ist nicht pingelig. "So... gemütlich." Sie grinst und setzt sich ungeniert auf das ungemachte Bett. Es riecht nach Anya und sie muss etwas lächeln. "Hier lebst du also. Alleine?" Eine scheinheilige Frage, denn Iris weiss von Xander. Und dass Anya diesen für gewöhnlich in dessen Wohnung äh Keller oder was auch immer zu besuchen pflegt, wenn sie Lust auf ne heisse Nummer hat.
"Hier leb ich alleine. Aber ich besuche oft Xander." Anya zuckt die Schultern. Also wenn sie eine Chance auf ein paar schöne Stunden mit der betörend nach Vanille duftenden Iris haben kann, muss Xander sehen, wo er bleibt...
"Xander ist also dein Freund?" Himmel, jetzt betreibt Iris wohl auch schon aus freien Stücken Smalltalk, sie hat wohl wirklich zuviel Zeit unter Menschen verbracht...
"So ungefähr..." meint Anya schulterzuckend. "Wir haben oft miteinander geschlafen."
"Aha." Iris wirft Anya einen leicht schrägen Blick zu. Ob es wohl etwas zu bedeuten hat, dass Anya gewissermassen schon in der Vergangenheit von Xander gesprochen hat? Iris muss zugeben, dass ihr der Junge nicht unbedingt in lebhafter Erinnerung geblieben ist und sie fragt sich doch einen Moment lang, was wohl hier aus ihm geworden ist. Bauarbeiter, ein richtiger Handwerker. Also so hat er früher doch nie ausgesehen, sie hatte ihn eher als jemanden mit zwei linken Händen in Erinnerung... na egal. Es ist offensichtlich, dass Anya jetzt nicht an Xander denken will, denn sie setzt sich zu Iris aufs Bett und wirft ihr einen begehrlichen Blick zu. Iris muss kurz blinzeln. Jawohl, da liegt zweifellos Begehren in Anya's Blick. Hmmm... ja, warum eigentlich nicht...
"Ich hatte ganz vergessen, wie schön du bist..." murmelt Anya und starrt wie hypnotisiert auf Iris' volle Lippen. Nicht dass sie Iris' Schönheit bei der Sache damals grosse Beachtung geschenkt hätte, als sie sich über den Weg gelaufen waren, aber damals war sie auch noch ein Rache-Dämon und diese verrückte Amayra-Hexe hat sich ihr in den Weg gestellt... Aber das ist Geschichte. Sie nimmt ihr schliesslich vorsichtig diese alberne Brille ab, die sie immer noch trägt, und legt das Ding mit den ungeschliffenen Gläsern auf das Nachttischen. Als sie sich dann offensichtlich daran machen will, den Knoten zu lösen, zu dem die langen blonden Haare hochgesteckt worden sind...
... legt Iris lieber selber Hand an, um zu verhindern, dass ihr dabei womöglich noch Haare ausgerissen werden oder sie sonstwie zerzaust wird. Sie schüttelt ihren Kopf, worauf sich die blonden Locken wieder wild klingeln. Zudem ersetzt sie mit einem Zwinkern das Grau ihrer Augen wieder durch das gewohnte Saphirblau. "Besser so?"
"Viel besser!" murmelt Anya und beugt sich noch etwas weiter vor, um an Iris zu schnuppern... und ihren verführerischen Vanille-Duft tief einzuatmen. Das reinste Aphrodisiakum, sie kann es schon fühlen... sie will es fühlen. "Beiss mich..." flüstert sie und befeuchtet mit nervösem Zungenschlag rasch ihre Lippen, bevor sie kurz über Iris' Hals leckt. Die Amayra-Hexe schmeckt süss wie Pudding. "Beiss mich, Iris!" murmelt sie und lässt ihren Mund dann weiter nach oben wandern, über die Wange, und hält dann zielstrebig auf Iris' volle Lippen zu.
Und Iris wendet sich nicht ab.
Oh verdammt, Iris' Lippen schmecken noch besser, als sie aussehen. So verdammt süss, dass man schon allein davon dahinschmelzen könnte. Und das beste daran ist, dass sie den Kuss erwidert. Und sie kann verdammt gut küssen.
Iris wirft ihre Tasche achtlos auf den Boden; denn der Vorteil einer Amayra-Tasche liegt nicht nur darin, dass es darin ungeheuer viel Platz hat, es kann auch nichts zerbrechen. Dann streift sie auch ihre Lederjacke und die Stiefel ab...
... und den Rest der Kleider ziehen sie sich gegenseitig aus.
"Du bist hübsch... auch als Mensch..." meint Iris lächelnd und zieht Anya zu einem weiteren Kuss an sich heran, knabbert sanft an ihren Lippen rum und beisst sie dabei schon unauffällig, was Anya erst später bemerken wird, wenn sie ihr eigenes Blut im Mund schmeckt.
Iris' heisse Küsse und Berührungen lassen Anya erschauern... und als sie dann diese süsse Lippen endlich an ihrem Hals spürt, fängt ihr Körper förmlich an zu vibrieren.
Oh, Anya's Hals ist wirklich verlockend... an der Halsschlagader kann sie den Puls sehen, das Pochen wirkt geradezu hypnotisch... und sie kann das Blut förmlich in Anya's Adern rauschen hören. Iris packt sie mit der linken Hand sanft im Genick und schmeckt Erregung und Leidenschaft, als sie über den dargebotenen Hals leckt. Schmeckt gut. Sie saugt sich bald darauf regelrecht fest, was ihrem willigen Opfer ein wohliges Stöhnen entlockt... und die Augen der Amayra-Hexe vor Lust und Leidenschaft violett flackern lässt. Währenddessen wandert Iris' rechte Hand weiter über Anya's Körper und hinterlässt mit ihren federleichten Berührungen eine Spur, die sich wie Feuer anfühlt und die Brustwarzen noch härter werden lässt...
... und als sich ihre magischen Finger schliesslich zwischen ihren Beinen vergraben und dort unglaubliche Dinge tun, entflammt Anya noch mehr, deren sämtliche Nervenenden vor Vergnügen zittern, während sie sich stöhnend wie eine rollige Katze windet und sich den Fingern noch weiter entgegenstreckt. Sie spürt, dass sich nun auch Iris' Zähne tiefer in ihren Hals bohren, doch sie ist schon so high, dass das eigentlich weniger schmerzhaft als eher anregend ist in dieser Situation. Oh ja... das ist genau das, was sie so lange vermisst hat... Es geht über Körperliches hinaus und fühlt sich eher so an, als würde ihre Aura verschmelzen. Ja... ja... jaaaaaa!
Eine Explosion der Sinne.
Kosmisch.
Iris löst danach vorsichtig ihre Zähne aus Anya's Hals und leckt nochmal über die kleinen Bisswunden, um sie dann wegzuküssen, so dass keine Spuren zurückbleiben. Nur einen Knutschfleck lässt sie zurück als Erinnerung.
Aneinandergekuschelt bleiben sie liegen... und als Anya wieder einigermassen bei sich ist und feststellt, dass die Ara wirklich schnurrt - ein Schnurren, das tief aus dem Bauch heraus zu kommen scheint - und dabei ziemlich zufrieden aussieht, da schleicht sich ein seliges Lächeln auf das Gesicht der Ex-Dämonin...
... und sie schlummert schliesslich friedlich ein.

Geweckt wird Anya schliesslich durch ein lautes Poltern an der Tür. Xander... Moment mal... Xander?! Anya's Kopf ruckt schlagartig hoch. Der Platz neben ihr ist leer...
... doch Iris ist noch da. Sie hat sich Kaffee gemacht. "Dein Freund hat Sehnsucht nach dir, Schätzchen!" meint sie grinsend und schlendert gemütlich zur Tür, an die immer noch kräftig gepoltert wird. Sie macht auf.

 

EIN FLOTTER DREIER - ETWAS ANDERS!
Pairing: Kunterbunt... Iris/Anya/Xander
Teil: 5/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


Xander bleibt buchstäblich die Spucke weg, als eine fremde Frau - eine wunderschöne Frau - die Tür öffnet. Sein Geschrei bleibt ihm im Halse stecken, seine Faust ist noch immer zum Klopfen erhoben... er ist wie erstarrt und sieht leicht ungläubig erst die Frau an, die nur mit einem langen T-Shirt bekleidet und mit einer Tasse Kaffe in der Hand vor ihm steht, und Anya, die immer noch nackt auf dem Bett liegt. Was zum Teufel geht denn hier vor?! Na schön, ihm schiessen gerade unwillkürlich etliche Gedanken durch den Kopf, die durchaus erklären könnten, was zum Teufel wohl hier vorgeht... und sie sind alle nicht jugendfrei. Weshalb er nun auch plötzlich rot wird und sich ertappt fühlt, als wäre er aus Glas und alle könnten seine Gedanken lesen.
"Komm doch rein!" meint Iris lächelnd. "Du musst Xander sein. Ich bin Iris."
"Aha..." Mehr bringt er vorläufig nicht heraus... doch immerhin geht er rein, so dass sie die Tür wieder zumachen kann.
"Was willst du denn hier?" fragt Anya und gibt sich keine grosse Mühe, um zu verbergen, dass sie über sein plötzliches Auftauchen hier nicht gerade sonderlich begeistert scheint und lieber mit Iris alleine wäre.
"Wir sind für heute Abend verabredet!" Xander's Blicke wandern immer noch unschlüssig von Anya zu dieser Iris, die sich nun zu Anya aufs Bett gesetzt hat und ungerührt ihren Kaffee trinkt. Und er ertappt sich selbst bei dem Gedanken, dass ihn das alles irgendwie anmacht... Auf Anya's Hals prangt unübersehbar ein Knutschfleck und es steht ja wohl ausser Frage, wer den fabriziert hat. Oh Gott, ist es nicht der Traum eines jeden Mannes, zwei Frauen zuzusehen? Allein bei dem Gedanken, was hier womöglich vor kurzem noch abgegangen sein könnte, wird ihm ganz heiss.
"Du siehst doch, dass ich Besuch habe!" meint Anya patzig und schmiegt sich demonstrativ an Iris.
"Ja, das sehe ich..." Xander schluckt schwer. "Bist du etwa Iris Sinclair, von der Giles mir vorhin gerade noch was vorgeschwärmt hat?" Als er Anya im Zauberladen abholen wollte, herrschte dort eine merkwürdige Stimmung. Buffy erzählte von letzter Nacht und beklagte sich darüber, was Riley doch für eine treulose Tomate wäre und dass er jetzt bleiben könne, wo der Pfeffer wächst, während Giles ihr dabei nur mit halbem Ohr zuhörte und mit seltsam verklärten Blick von einer wunderbaren Frau berichtete, die Anya heute im Park kennengelernt und dann mit in den Laden gebracht hätte, weil sie sich auch für Übersinnliches interessiere...
"Ach. Er hat von mir geschwärmt? Wie süss!" Iris muss wirklich lächeln. "Und was gibt es sonst für Neuigkeiten?" Man braucht nicht mal besondere hellseherische Fähigkeiten, um dem jungen Mann an der Nasenspitze anzusehen, dass es einiges zu erzählen gäbe.
Xander will gerade zum Sprechen ansetzen, doch dann fällt ihm doch noch rechtzeitig ein, dass er vor einer wildfremden Frau wohl lieber nicht alle möglichen Geheimnisse von Sunnydale breitwalzen sollte, schliesslich könnte sie sonst wer sein...
"Erzähl ruhig, ich habe vor Iris keine Geheimnisse!" erklärt Anya frei heraus.
"Das sieht man..." murmelt Xander und errötet kurz darauf schon wieder.
"Ich weiss vom Höllenschlund und der Jägerin, also nur frisch von der Leber weg!" Iris trinkt ihren Kaffee aus und stellt die leere Tasse dann achtlos unters Bett zu dem anderen schmutzigen Geschirr, das sich dort schon angesammelt hat.
"Aber woher..." Xander unterbricht sich selbst. Wenn man Iris und Anya so sieht, muss man wohl nicht lange überlegen, wer der blonden Frau alles erzählt hat. "Hat sie dir auch erzählt, dass sie eine Ex-Dämonin ist?"
"Ja, das weiss ich auch." Sie zuckt kurz die Schultern. "Und ich bin eine Hexe. Aber was macht das schon."
"Oh..." Xander ist nur einen kurzen Moment lang irritiert, dann erscheint ihm alles plötzlich irgendwie sehr vernünftig und er akzeptiert es einfach, als wäre es das selbstverständlichste der Welt, dass plötzlich irgendwelche Hexen in Sunnydale hereinschneien und mit Anya ins Bett gehen. Er fragt sich nur einen Augenblick lang, ob unter Hexen wohl lesbische Neigungen besonders weit verbreitet sind, denn wenn man nur an Willow und Tara denkt... Ach, was soll's! Also berichtet er schliesslich ungeniert, was Buffy über letzte Nacht erzählt hat, und dass Riley sich offensichtlich aus dem Staub gemacht hat, was man ihm wohl kaum verübeln kann... Tja, man kann es ihm wohl kaum verübeln, aber irgendwie findet es Xander trotzdem schade, dass er weg ist, denn er hat sich mit diesem Soldaten eigentlich immer gut verstanden, schliesslich ist er ein netter Kerl. Vielleicht etwas zu nett für Buffy.
Anya hat irgendwie das dumpfe Gefühl, dass Iris das alles schon vorher wusste; doch schliesslich weiss eine Amayra-Hexe noch viel, wenn der Tag lang ist, irgendwie scheinen Aras ständig irgendwelches Wissen förmlich aus der Luft zu saugen. Aber als Xander auch noch brühwarm erzählt, dass Riley offenbar in flagranti erwischt worden ist, wie er von einer blonden Vampirbraut angeknabbert wurde, wird Anya trotz Iris' aufgesetzter Unschuldmiene schnell klar, dass sie in diesem Fall wohl ihr Wissen aus erster Hand hat, auch wenn ihr nicht ganz klar ist, weshalb in aller Welt Iris wohl ausgerechnet an Riley rumknabbern sollte. Das wird ihr erst klar, als Xander beiläufig erwähnt, dass Spike sich wohl freuen dürfte, dass Riley jetzt weg ist. Spike! Dieser dreckige Bastard hat sie um dieses Intrigenspielchen gebeten! Na ja, aber da müsste sie sich wohl selber an die Nase fassen, schliesslich hat sie Iris auch um was gebeten... und doch hat sie sich durchaus nicht nur deshalb von Iris beissen lassen, weil sie von ihr noch gerne einen Gefallen hätte. Und Dämonische Kräfte sind ein ziemlich grosser Gefallen, wie sie zugeben muss.
"Ach was, wirklich!" meint Iris schliesslich nach etwas Smalltalk und beobachtet amüsiert, wie Xander nun plötzlich ganz stumm wird, nachdem er zuvor noch gequasselt hat wie ein Wasserfall. Jetzt nimmt wieder die Nervosität überhand... und er erinnert sich wieder an seine Erregung, wie sehr es ihn anmacht, mit zwei mehr oder weniger nackten Frauen auf dem Bett zu sitzen. Sie kann es riechen. Und es ist auch nicht mehr zu übersehen... Sie sieht abwechselnd Anya und Xander an und zieht dann fragend eine Augenbraue hoch.
Und die Ex-Dämonin setzt nun ein anzügliches Lächeln auf, freut sich darüber, dass die Amayra-Hexe offensichtlich in ziemlich ausgelassener Stimmung und zu allen Schandtaten bereit ist. "Xander..." schnurrt sie. "Zieh dich aus!"

Irgendwie hat Xander es sich in seinen Phantasien etwas anders vorgestellt, mit zwei Frauen im Bett zu sein. Dass er dann als Hahn im Korb die volle Aufmerksamkeit geniessen würde... und was man halt sonst noch so aus Pornos kennt. Doch die Realität hier sieht eher so aus, als würden ihn die beiden Frauen nur als Sexspielzeug benutzen, also so wie er sich bei Anya ja schon oft genug vorkommt. Und er fragt sich zum wiederholten Male, ob er eigentlich pervers ist. Pfeif drauf! Statt sich einsam mit seiner Hand zu vergnügen, lieber etwas pervers und dafür endlich mal mit zwei Frauen im Bett...
... auch wenn er von Iris ausser Streicheleinheiten nicht viel bekommt. Aber, Gott steh ihm bei, sie hat magische Hände und ihre Berührungen wirken geradezu elektrisierend, auch wenn sie beispielsweise im Augenblick nur ganz harmlos unsichtbare Kringel auf seine Brust malt... was ihn aber schon wieder hart werden lässt. Zum dritten Mal. Und Xander ist nun geneigt zu glauben, dass sie wirklich eine Hexe ist und über magische Kräfte verfügt. Aber er ist schon zu high, um noch darüber nachzudenken. Und selbst wenn er wollte, könnte er nicht einfach davonspazieren, denn sie haben ihn ans Bett gefesselt. Iris hat anscheinend praktischerweise stets Handschellen dabei, die nun Xander's Hände am Kopfende des Bettes festhalten. Und seine Augen sind mit einem Seidentuch verbunden worden. Trotzdem weiss er, dass es wohl Iris sein muss, die mit ihren Fingernägeln sanft Kringel auf seine Haut malt, denn Anya hat ihn noch nie auf solche Weise berührt. Überhaupt hat Iris ihn vorhin schon an Stellen angefasst, wo ihn noch nie ein Mensch angefasst hat - und irgendein perverser Teil in ihm freut sich schon fast darauf, wenn's beim Urologen irgendwann mal eine Prostata-Untersuchung gibt, obwohl sich das dann wohl kaum so unglaublich anfühlen wird wie vorhin, sondern es bei einem Arzt höchstens peinlich werden dürfte...
Anya zeigt sich sehr erfreut, dass Iris es wieder geschafft hat - indem sie ihn doch nur mit ihren Fingernägeln berührt hat, also solche Fingernägel hätte sie auch gerne - und sie redet mit Iris in einer Sprache, die Xander nicht versteht. Nein, nicht mal was exotisches ist nötig. Französisch reicht auch schon. Und sie machen noch Witze darüber, dass sie zwar französisch sprechen, es aber nicht 'französisch' tun... jedenfalls nicht das, was man gemeinhin unter 'französisch' versteht... obwohl das Xander zweifellos auch gefallen würde. Aber hier geht es nicht um Xander. Der ist für sie momentan nicht viel mehr als ein lebender Dildo. Ein Schwanz, an dem halt noch ein Mann dranhängt. Nur zu ihrem persönlichen Vergnügen da, für ihre Lustbefriedigung.
Iris sieht mit leicht verschleiertem Blick zu, wie Anya wieder aufsitzt und Xander hart zu reiten beginnt... und sie kann ihre Gefühle dabei fühlen... doch sie fühlt gleichzeitig auch Xander's Gefühle, der vor Lust und Schmerz keucht... oh ja, es tut ihm langsam weh. Nicht etwa die Handschellen, denn Iris hat seine Handgelenke wohlweislich mit seinen Socken ausgepolstert, sondern sein langsam schon wunder Körper, denn Anya geht ja nicht gerade besonders zärtlich oder liebevoll mit ihm um; und seine masochistische Neigung kann mit Anya's sadistischer Ader irgendwie nicht genug mithalten, um es wirklich in vollen Zügen zu geniessen. Er könnte wohl noch eine kleine Dosis Iris-Chemie vertragen, damit er wieder high wird und es besser ertragen und vielleicht sogar geniessen kann... also streicht sie nun mit ihren Fingerspitzen über seine Lippen, die heute noch gar nicht geküsst wurden, und als er seinen Mund einladend leicht öffnet, schiebt sie zwei Finger rein, an denen er nun hingebungsvoll zu lutschen beginnt, als hinge sein Leben davon ab. Wäre sicher auch ideal für einen Blowjob! kommt ihr dabei unwillkürlich in den Sinn...
Ob das wohl der gleiche Finger ist, der vor noch nicht allzu langer Zeit noch in seinem Po steckte und dort eine Stelle massierte, deren Berührung ihn schier in den Wahnsinn trieb? Und wenn, wär's ihm auch egal... doch Iris' Finger schmecken nach Vanille und er lutscht daran, als wäre es Eis am Stiel. Die Schmerzen und das wunde Gefühl in seinen Lenden sind vergessen, Anya hat ihm sowieso schon so viele Kratzer und blaue Flecken verpasst, dass es darauf wohl auch nicht mehr ankommt, wenn sie jetzt wieder ihre Finger in seine Seiten krallt... Aber irgendwie wünschte er sich, Iris würde jetzt auf ihm liegen und ihn küssen, denn immerhin scheint sie wenigstens sowas wie Mitleid für ihn zu zeigen, was man von seiner angeblichen 'Freundin' ja nicht gerade behaupten kann. Er wünschte sich, er läge in den Armen von irgendjemandem, dem er wirklich was bedeuten würde...


Todmüde und noch ziemlich high wankt Xander durch die Nacht. Nach Hause. Er hasst sein Zuhause eigentlich, doch der Keller in seinem Elternhaus ist das, was dem Begriff Heimat noch am nächsten kommt. Traurig genug. Jawohl, er führt ein trauriges Leben und ist ein totaler Loser... aber immerhin war er vorhin mal mit zwei Frauen im Bett, wie viele Männer können das schon wirklich von sich behaupten! Man muss ja niemandem erzählen, dass er dabei mit Handschellen gefesselt war und seine Augen verbunden waren...
Da Anya nach der kleinen spontanen Orgie nun sowieso wie ein Stein schläft, begleitet Iris den Jungen nach Hause. Und da es ihr nun zu blöd wird, einfach zuzusehen, wie Xander regelrecht besoffen durch die Gegend torkelt, ergreift sie ihn nun beherzt und stützt ihn, trotz seines Protestes, dass er sehr gut alleine laufen könnte. "Aber klar doch!" meint sie in besänftigendem Ton, mit dem sie gegebenenfalls auch aus der Klapsmühle entlaufene Irre zu beruhigen pflegt. "Aber ich find's netter, wenn ich mich in der Nacht bei einem Mann einhängen kann..." haucht sie, ohne dabei rot zu werden.
"Oh... ach so... na dann..." murmelt Xander und lässt es nun ohne weiteres zu, dass sie mit ihrem linken Arm seine Taille umschlingt und seinen rechten Arm auf ihre Schulter legt. Eine komische Art des Einhängens, das hatte er irgendwie anders in Erinnerung... aber bitte sehr, wenn es ihr so gefällt! Seltsam, plötzlich steht er viel gerader und es scheint sich auch nicht mehr alles so zu drehen...

Wenig später hat sie Xander fürsorglich in sein Bett gepackt und bleibt noch ein Bisschen bei ihm, streicht ihm übers Haar, bis er eingeschlafen ist. Alles an ihm schreit doch geradezu nach Liebe und Zuwendung... wie blind und taub müssen denn eigentlich seine Freunde sein, dass sie das noch nicht mal merken und ihn für so selbstverständlich halten, so dass sogar eine egoistische Ex-Dämonin, die ihn als ihr höchstprivates Sexspielzeug betrachtet, noch das beste ist, was ihm bislang passiert ist...
Iris drückt ihm noch einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn und macht sich dann wieder auf den Weg.

Und kaum ist sie schwungvoll aus Xander's Kellerfenster geklettert, als Spike vor ihr auftaucht. Und sie böse anguckt. Nicht mal so richtig böse, irgendwie eher... schmollend. "Was ist?!"
"Warum bist du noch in Sunnydale? Ich dachte, du willst hier so schnell wie möglich wieder weg?" Je länger Iris hier bleibt, desto gefährlicher wird es. Amayra-Hexen sind dafür berüchtigt, dass sie entgegen jeglicher statistischer Wahrscheinlichkeit, irgendwelche seltsamen Zufälle geradezu magnetisch anziehen, selbst wenn sie nur faul herumlümmeln und gar nichts tun... Wie hoch standen wohl die Chancen, dass ein vom Himmel gefallener nasser Sack ausgerechnet in seiner Gruft landet? Keine Ahnung, Statistik ist nicht so sein Ding... Aber wie hoch standen wohl die Chancen, dass eine vom Himmel gefallene Amayra-Hexe ausgerechnet in der Gruft eines Vampirs landet? Niemals wäre Iris auf dem Grab irgendeines x-beliebigen stinknormalen Mr. Smith gelandet, darauf würde Spike seinen wohlgeformten Hintern verwetten.
"Tja, das hab ich auch gedacht. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt..."
"Was hast du eigentlich mit Riley gemacht?"
"Was interessiert dich das noch? Na gefressen hab ich ihn jedenfalls nicht. Ganz zufällig ist sein Kumpel Graham vorbeigekommen und hat ihn mitgenommen, zurück zur Army. Spezielles Anti-Dämonen-Kommando oder sowas in der Art." Sie zuckt die Schultern. Da sie schon mal Kontakt hatte, muss sie jetzt nur kurz an Riley denken, um zu wissen, dass es ihm gut geht... und dass er immer noch mit Graham im Motel ist... die beiden Hübschen werden ihre Reise erst morgen fortsetzen, die Army muss sich noch etwas gedulden.
Ganz zufällig... na wer's glaubt, wird selig! Und warum grinst sie jetzt plötzlich so anzüglich? Na egal... "Du hast dich Anya gezeigt!" erklärt er dann protestierend, als wäre das gegen irgendeine Abmachung gewesen.
"Gewissermassen." Wenn sie ihm erzählt, dass sie im Grunde nur aus Versehen gegen einen Baum gekracht ist und ihr Sichtbarwerden eigentlich gar nicht so von ihr geplant war, würde er sie ja auslachen, also schweigt sie darüber lieber, sonst schaden solche Schusseligkeiten noch ihrem Ruf als in jeder Lebenslage immer coole Amayra-Hexe... obwohl ihr Ruf meist eher mit dem Adjektiv verrückt umschrieben wird, aber egal.
"Du warst mit ihr in Giles' Laden!"
"Sag mal, Spike, Schätzchen... was soll das eigentlich werden, ein Verhör? Seit wann muss ich über jeden meiner Schritte Rechenschaft ablegen und dann auch noch ausgerechnet dir gegenüber? Na?!" Ihre Arme sind verschränkt und ihre Augen flackern gefährlich, denn dieser Vampir hat echt ein Talent dafür, ihr auf die Nerven zu gehen.
Spike senkt den Blick, denn er erinnert sich wieder daran, dass es für gewöhnlich äusserst ungesund ist, eine Ara zu sehr zu ärgern. "Tut mir leid..." nuschelt er und er hofft, dass Iris es zu schätzen weiss, denn diese Worte kosten ihn eine ungeheure Überwindung. "Giles hat heute Abend allen von dir vorgeschwärmt. Dawn findet dich anscheinend cool. Und Xander hat offensichtlich auch schon deine Bekanntschaft gemacht." Letzteres klingt fast ein wenig eifersüchtig. "Weiss er, dass du..."
"Ich bin eine Hexe." Sie lächelt ihn an und zeigt dabei wieder mal beeindruckende Eckzähne. "Belassen wir's dabei." Man muss ja nicht unbedingt an die Grosse Glocke hängen, dass eine Ara noch im kleinen Zeh viel mehr Magie stecken hat als die meisten Menschen, die sich mit Magie, Okkultismus und sonstwas beschäftigen und sich gerne Hexen schimpfen... oder sogar noch mehr Magie als etliche Dämonen. Oder dass Iris als Amayra-Hexe eben kein Mensch mehr ist.
"Okay..." erklärt er vorsichtig. "Willow und Tara sind schon sehr gespannt auf dich, sie wollen wohl etwas über Magie fachsimpeln. Nach Dawn's Beschreibung halten sie dich für nicht viel älter als sie selbst. Giles dagegen denkt, du wärst eine kultivierte Frau..."
"Bin ich das etwa nicht?" fragt sie und unterdrückt ein schelmisches Lächeln. Es ist zu köstlich, wie Spike sie nun fast schon ängstlich anstarrt. Man kann ihm förmlich ansehen, wie er im Geiste nun jedes Wort auf die Goldwaage legt, um ja nichts falsches zu sagen und sie nicht zu verärgern.
"Äh... doch, natürlich bist du eine kultivierte Frau! Ich meine nur... äh... Giles denkt wohl irgendwie, du wärst ein Bisschen älter als du von Dawn gehalten wirst... und er denkt, du trägst eine Brille."
Iris holt die Brille aus ihrer Jackentasche und setzt sie auf. Dabei kommt ihr in den Sinn, dass Xander sie ja heute ohne Brille und mit blauen Augen gesehen hat. Na ja, das ist wohl nicht so schlimm, er wird ihre blauen Augen vergessen. "Also, Spike, Schätzchen. Was noch?"
"Äh..." Spike bemüht sich, keine Miene zu verziehen, auch wenn er findet, dass die Brille echt zum Schiessen aussieht, obwohl es sich keineswegs um ein altmodisches Modell mit dickem Gestell und noch dickeren Gläsern handelt. "Ich wollte dir sagen, dass auch Buffy schliesslich neugierig geworden ist. Sie würde dich ebenfalls gerne kennen lernen."
"Na sowas."
"Ja." Spike versucht vergeblich, etwas aus Iris' Miene herauszulesen. Er fragt sich, warum in aller Welt sie eigentlich auf die Jägerin so schlecht zu sprechen ist, obwohl sie doch noch nie aneinandergeraten sind, jedenfalls nicht, dass er wüsste. "Wenn du also noch länger in Sunnydale bleibst, wirst du ihr wohl früher oder später über den Weg laufen. Denkst du, sie wird dich wiedererkennen?"
"Hmmm." Iris zuckt die Schultern. Man weiss ja nie... "Was läuft denn inzwischen mit dir und Buffy?" Und die Antwort auf diese Quizfrage lautet: Gar nichts! Wenn er geglaubt hat, die Jägerin würde sich nach der kleinen Inszenierung gleich in seine Arme werfen, um sich gebührend trösten zu lassen, hat er sich jedenfalls getäuscht.
"Na ja..." druckst Spike herum.
Iris kichert leise und klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter, was ihn wie elektrisiert zusammenzucken lässt. "Lass den Kopf nicht hängen, Spike, Schätzchen. Was nicht ist, kann ja noch werden..." Aber man bekommt nicht unbedingt immer das, was man ursprünglich mal wollte.

 

ABENDESSEN MIT DER CLIQUE
Pairing: Kunterbunt...
Teil: 6/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


Falls hier irgendwann irgendwelche Aliens mal wieder auf der Erde landen, sollten die lieber einen grossen Bogen um Sunnydale machen, sonst haben sie als vermeintliche Dämonen von der Jägerin schneller einen Pflock im Leib, als sie 'Wir kommen in Frieden!' sagen können - und wer weiss, was das dann womöglich für Intergalaktische Verwicklungen auslösen könnte...
Solche und ähnliche Gedanken gehen Iris durch den Sinn - wobei man sich hier in dieser Realität wohl um Aliens eher weniger Gedanken machen muss - als sie sich nun nach Sonnenuntergang seufzend auf den Weg zum Haus der Summers macht...
... in ihrem schwarzen Cabrio, das sie sich vor drei Tagen organisiert hat. Seit vier Tagen hat sie auch endlich ein Hotelzimmer, weil ihre neuen 'Freunde' wohl ziemlich komisch gucken würden, bekämen sie heraus, dass sie keine Bleibe hat und praktisch auf der Strasse lebt. Alles in allem ist sie nun schon seit einer Woche hier, wobei es ihr bislang immer meisterhaft gelungen ist, Buffy selbst immer um Haaresbreite zu verpassen (Na so ein Pech aber auch!), während sie mit dem Rest der Gang mittlerweile schon allerhand unternommen hat. Dabei hat sie ja eigentlich durchaus nicht vorgehabt, sich mit der ganzen Bande anzufreunden, aber irgendwie ist immer eins zum anderen gekommen, wie es halt so geht. Wenigstens ist es ihr gelungen, sich gestern während eines Gewitters in der Nähe mal unauffällig zu verdrücken, so dass sie mit ein paar Blitzen wieder ihre Batterien aufladen konnte und jetzt immerhin schön energiegeladen ist, was nach ein paar Zaubereien in den letzten Tagen sicher nicht geschadet hat. Von nichts kommt nichts, das gilt auch für Magie.


"Sie ist wirklich ganz grosse Klasse, Buffy, ihre Hexenkräfte könnten uns bestimmt eine grosse Hilfe sein!" erklärt gerade Willow und Tara nickt zustimmend. "Lass dir doch auch mal von ihr aus der Hand lesen, es ist wirklich erstaunlich, was sie einem alles erzählen kann!" Sie haben sich mittlerweile schon stundenlang mit Iris über Magie unterhalten - und nicht nur über Magie - und sind von ihrem Wissen wirklich schwer beeindruckt, als wäre sie ein wandelndes Lexikon oder sowas in der Art. Allerdings ist sogar Iris' Wissen über tote Sprachen äusserst lebendig und sie ist alles andere als ein staubtrockener Bücherwurm oder eine zerstreute Professorin. Oh ja, sie verstehen sich wirklich gut mit ihr... und Iris' spezielle Kräutermischung hat im übrigen wirklich eine umwerfende Wirkung.
"Bislang sind wir ja aber auch ganz gut ohne sie ausgekommen, oder?" meint Buffy schnippisch. Doch natürlich ist auch sie neugierig auf diese Frau, von der nicht nur Giles in den höchsten Tönen schwärmt, weil sie ja ach so klug und kultiviert wäre, sondern deren Hexenhafter Charme auch von Willow, Tara und sogar Anya gelobt wird. Xander scheint von ihr äusserst fasziniert zu sein, um es mal milde auszudrücken, und die Ex-Dämonin scheint noch nicht mal was dagegen zu haben, obwohl sie doch sonst so eifersüchtig und besitzergreifend ist. Sogar Dawn, ihre eigene kleine Schwester, findet diese ominöse Iris Sinclair ja sooo cool. Nur Spike hüllt sich in Schweigen und stimmt nicht in den allgemeinen Lobgesang mit ein, obwohl er anscheinend dieser Hexe auch schon in der Nacht über den Weg gelaufen ist. Also ihr sind Leute verdächtig, die in Sunnydale mitten in der Nacht noch spazieren gehen... und es passt ihr gar nicht, dass man ihr offenbar schon alles über den Höllenschlund erzählt hat, weil sie ja offenbar über alles bescheid zu wissen scheint.
"Sie bleibt ja sowieso nicht für lange... irgendwann sind ihre Ferien wieder zu Ende!" meint Giles und seufzt leise. Wäre es nicht toll, wenn Dr. Iris Sinclair - Doktorarbeit in Psychologie über Satanskulte und Serienmörder mit Gott-Komplex - vielleicht sogar eine Professur hier in Sunnydale bekommen würde? Schon die längste Zeit schaut er immer wieder zum Fenster hinaus. "Oh, da kommt sie!"
Joyce ist vor den anderen an der Tür und öffnet schon nach dem ersten Klingeln, denn sie ist mittlerweile auch schon verdammt neugierig auf diese Miss Sinclair...
... die sich als überaus charmant entpuppt und der Dame des Hauses Blumen und Pralinen mitgebracht hat. Sogar ihre Lieblingspralinen, na so ein Zufall aber auch. Iris trägt heute ein schwarzes Kleid und hat ihr Haar mit einer silbernen Spange gebändigt, weil sie sich nicht so recht zwischen wilder Löwenmähne und hochgestecktem Knoten hat entscheiden können. Und ihre Brille schiebt sie schon bald darauf hoch wie einen Haarreif. Ihre Augen sind natürlich grau. Silbergrau.
"Hi!" begrüsst Buffy diese ach so tolle blonde Hexe mit Doktortitel. Ohne grosse Begeisterung. "Iris Sinclair, nehme ich an."
"Hi!" Auch Iris überschlägt sich nicht vor Freude und bleibt schön cool. "Und du musst Buffy sein, die Jägerin."

Rechtzeitig zum Dessert taucht auch noch Spike auf... mitgegessen hätte der Vampir ja sowieso nicht. Es entspinnt sich schliesslich aus ein paar anzüglichen Bemerkungen heraus (oder aus was für unerfindlichen Gründen auch immer) eine Diskussion um Zwischenmenschliche Beziehungen im allgemeinen oder eher Sexuelle Neigungen im besonderen - wobei Iris flüchtig darauf hinweist, dass im Grunde Bisexualität völlig natürlich wäre, nicht nur bei Vampiren, sondern auch bei normalen Menschen, nur dass letztere durch irgendwelche Gesellschaftliche Moralvorstellungen oft zu gehemmt wären, das auch auszuleben, weshalb sie sich meist selbst das Leben schwer machen... was sowohl Zustimmung (im Falle von Spike auch amüsiertes Kichern) als auch eher betretenes Schweigen zur Folge hat. Und als die blonde Hexe dann auch noch frisch-fröhlich erzählt, was sie von Monogamie und insbesondere von der Institution der Ehe hält...
... kommen Anya und Spike aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Zwar sagt man gerade Iris nach, dass sie schrecklich gerne kuppelt und manchmal geradezu romantische Anwandlungen hat (obwohl Amayra-Hexen bei denen, die sie kennen, sonst eher im Ruf stehen, sowas wie Liebe zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser)... doch das heisst ja noch lange nicht, dass 'Beziehungen' für die Ewigkeit halten müssen. So ein kleiner Spass für zwischendurch ist doch auch ganz nett, also warum sollte man immer alles komplizierter machen, als es ist? Und überhaupt, wie geht doch so ein schönes Sprichwort: Männer und Frauen passen nicht zusammen - ausser in der Mitte!
Giles putzt seine Brille und sucht nach einem 'Ja, aber...' - doch irgendwie fällt ihm nichts vernünftiges mehr ein, denn abgesehen von der ganzen Romantik hat sie ja eigentlich recht und falls er noch was dazu sagt, würde sie ihn dann doch wieder in Grund und Boden argumentieren, denn sie weiss viel über alle möglichen Kulturen und kann dabei für wirklich alles Beispiele nennen, wie er inzwischen schon aus ähnlichen Diskussionen weiss... also sagt er lieber nichts mehr. Ausserdem ist Buffy von dem ganzen Thema zur Zeit sichtlich genervt und hat seit Riley's Verschwinden von Beziehungen jeglicher Art offensichtlich die Nase gestrichen voll, weswegen sich seit ein paar Tagen in ihrer Gegenwart auch niemand getraut hat, auch nur die geringsten Andeutungen zu machen oder gar Zärtlichkeiten auszutauschen. Kein Wunder, dass da derzeit alle lieber mit Iris herumhängen, als sich mit Buffy's Launen herumzuplagen... wobei er sich zugegebenermassen selber an der Nase nehmen muss.
"Dann willst du also nie heiraten?" erkundigt sich Buffy plötzlich - zur Überraschung aller Anwesenden, denn bisher ist sie den ganzen Abend über verdammt still gewesen. Geradezu verdächtig still.
"Um Himmels Willen, nein!" Iris gibt sich theatralisch entsetzt.
"Und du willst auch keine Kinder?" fragt Joyce, die Iris' Ansichten eigentlich ganz erfrischend findet. Heutzutage würde sie vielleicht auch nicht mehr heiraten... aber auf ihre beiden Töchter würde sie trotzdem nicht verzichten wollen.
"Die Erde ist sowieso schon längst überbevölkert. Und das ist wahrscheinlich ein viel grösseres Problem für die Erde als die meisten Dämonen." Iris zuckt die Schultern und fragt sich in diesem Moment, wann eigentlich endlich mal Glory's Schergen aufkreuzen, von denen hat sich nämlich noch keiner hier in Sunnydale so richtig blicken lassen.
"Aber du wärst bestimmt eine tolle Mutter, Iris!" meint Xander und wird im gleichen Moment auch schon rot wie eine Tomate. Oh Gott, hat er das eben wirklich gesagt?
"Überlegungen hierzu sind sowieso müssig, denn ich kann keine Kinder kriegen, also muss ich mir schon gar nicht darüber den Kopf zerbrechen!" Iris muss grinsen, als einige nun plötzlich ziemlich betretene Gesichter machen, während Spike und Anya sich schon wieder das Grinsen verkneifen müssen. Eine Amayra-Hexe beim Windelnwechseln... oh Gott, das wäre wirklich zuuu strange!

Während die Frauen noch drinnen bleiben, gehen die drei Männer - nach weiterem Smalltalk - schliesslich nach draussen an die frische Luft... worauf sich Spike erst mal eine Zigarette anzündet. Immerhin muss er sich als Vampir ja sowieso keine Sorgen um Lungenkrebs oder sonstwas machen.
Auch ohne Hellseherische Fähigkeit ist es Spike natürlich nicht entgangen, dass sowohl Giles als auch Xander von der Amayra-Hexe fasziniert sind. Und bei dem Gedanken, was wohl bei den angeblichen 'Spiritistischen Sitzungen' mit Willow, Tara, Anya und Iris alles so abgeht, muss er seufzen... auch wenn ihm letzteres kein grosses Kopfzerbrechen bereitet, denn es bereitet ihm im Gegenteil grosses Vergnügen, ihnen bei ihren kleinen Spielchen zuzusehen... Dafür ertappt er sich plötzlich bei dem Gedanken, dass er Giles und Xander auf eine verquere Art und Weise als Rivalen betrachtet, obwohl sie als Normalsterbliche ja wohl kaum ernsthafte Konkurrenz darstellen können. Oder? Und was ihn am meisten beunruhigt: Warum zum Teufel kümmert ihn das überhaupt?! Es kann ihm doch völlig egal sein, mit wem sich Iris herumtreibt oder gar im Bett oder sonstwo vergnügt...
"Du denkst also, Iris wäre eine tolle Mutter? Wie kommst du denn darauf?" erkundigt sich Giles, dem das irgendwie nicht mehr aus dem Kopf geht, zumal ihm so ähnliche Gedanken auch schon gekommen sind... sowas wie Mrs. Iris Giles... näää, sie würde niemals heiraten!
"Äh..." druckst Xander herum und wird wieder rot, was man hier draussen im dunklen aber zum Glück nicht so sehen kann. "Ich meine ja nur... Iris ist so cool, sie kann einfach alles... sie könnte bestimmt auch gut mit Kindern umgehen." Und besonders cool wäre es, wenn es auch noch seine Kinder wären... aber das hat er schon nicht zu hoffen gewagt, als er noch nicht wusste, dass sowas offenbar sowieso unmöglich ist. Inzwischen hat er seine ursprüngliche Schätzung bezüglich Iris' Alter auch schon revidieren müssen, denn wenn sie schon einen Doktortitel hat und überhaupt schon so weit in der Welt herumgekommen ist, muss sie wohl doch schon ein paar Jährchen älter sein als er.
"Was sagt eigentlich Anya dazu, dass du so für Iris schwärmst?"
"Anya hängt ja sowieso die meiste Zeit mit Iris herum..." Xander sagt das in eindeutig zweideutigem Ton. "Ich will ja nicht wissen, was die zusammen mit Willow und Tara bei ihren angeblichen Spiritistischen Sitzungen so alles treiben..." Er will es vielleicht nicht wissen, doch er hat es sich in wilden Träumen und Phantasien trotzdem schon in den glühendsten Farben auszumalen versucht.
"Wenn Iris sagt: ETWAS BI SCHADET NIE! Dann ist das wohl nicht nur leeres Gerede!" meint Spike schulterzuckend und bemerkt amüsiert, wie Giles und Xander ihn nun anstarren und sich vermutlich fragen, wie gut er wohl die gute Dr. Iris Sinclair kennt. "Ob ihr's glaubt oder nicht, ich habe mich auch schon mit ihr unterhalten."
Jedenfalls scheint Iris nicht die geringste Angst vor einem Vampir zu haben, wobei dieses spezielle Exemplar hier ja sowieso einen Chip im Kopf hat, wie sich Giles gerade überlegt. Und eine Ex-Dämonin ist auf einmal Iris' beste Freundin. Na ja, was hat er erwartet; etwa dass eine Hexe mit Doktortitel in Psychologie, die sich auf Magie versteht und sämtliche Götter und Dämonen aller möglichen Mythologien auswendig kennt, vielleicht plötzlich in hysterisches Gekreische ausbricht, wenn ihr tatsächlich mal sowas wie Dämonen gegenüberstehen? Wohl kaum. Er traut ihr auch fast zu, dass sie mit einem Vampir fertig werden könnte, denn sie ist sehr sportlich... Giles ertappt sich schon wieder bei schwärmerischen Gedanken. Und er überlegt sich was Iris - abgesehen von ihren offensichtlichen optischen Vorzügen - eigentlich an sich hat, dass zwei so unterschiedliche Männer wie er und Xander von ihr total hin und weg sind. Wobei er sich förmlich zwingen muss, in Xander überhaupt einen Mann und kein Kind mehr zu sehen. Doch der Junge hat sich wirklich gemacht in den letzten Jahren, auch wenn er immer noch so nervig sein kann wie früher.
Wenn Iris die Wahl hätte... wen würde sie dann wohl wählen? Einen älteren Mann oder einen jüngeren Mann? Da Iris erst vorhin beim Thema Monogamie/Polygamie die Vorzüge gerade der Polyandrie betont hat, ahnt er fast, dass es Iris durchaus zuzutrauen wäre, beide zu wählen. Vielleicht hat sie das schon längst getan und Giles hat es bislang nur noch nicht bemerkt. Er selbst hatte mit Iris vorgestern gewissermassen schon sowas wie ein offizielles Date, wobei sie darauf bestand, die Restaurantrechnung zu übernehmen, was er schliesslich nur akzeptierte, weil er sich nicht mit ihr in aller Öffentlichkeit darum prügeln wollte. Wer weiss, wie oft Iris mit Xander womöglich schon in einer Frittenbude war oder Pizza gefuttert hat. Oder sonstwas mit ihm gemacht hat... an das er lieber gar nicht denken will. Aber plötzlich denken muss. Denn wie stellt sich Iris wohl das mit der Polyandrie eigentlich konkret vor? Mehrere Männer... aber hintereinander bzw. als nebeneinander herlaufende Affairen... oder etwa gar auch gleichzeitig, miteinander, also auf gut deutsch Gruppensex oder wenigstens ein Flotter Dreier? Puuuh... Giles würde es ihr durchaus zutrauen. Und er muss ein paar Mal tief durchatmen, als ihm plötzlich klar wird, dass ihn diese Vorstellung perverserweise sogar irgendwie antörnt. Oh Gott.

Joyce Summers hat einen Tumor im Gehirn. Und sie weiss nichts davon, denn sie hat sich noch nicht im Krankenhaus untersuchen lassen wegen der immer häufiger auftretenden Kopfschmerzen. Doch im Krankenhaus würde man ihr sowieso nicht helfen können. Nicht wirklich. Iris weiss, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Buffy's Mutter auch hier in dieser Variante bald tot ist. Jedenfalls wenn sie nicht geheilt wird. Und Iris könnte sie heilen...
"Ah..." ächzt Joyce kurz und kramt dann in einer Schublade nach Schmerzmitteln. Schon wieder diese verdammten Kopfschmerzen. Muss wohl am Stress liegen, dass sie ständig so verspannt ist.
"Vielleicht wäre eine Massage ganz gut..." lässt sich Iris vernehmen und fügt in vielsagendem Ton hinzu: "Habe ich übrigens schon erwähnt, dass man sagt, ich hätte Heilende Hände?"
"Soll das ein Angebot sein, Iris?" fragt Joyce, der nun eine schöne Massage überaus verlockend erscheint.
"Wenn du es annehmen willst, Joyce..."
"Ja, bitte!"
Halleluja, das Zauberwort ist gefallen, also braucht sich Iris noch nicht mal ein Gewissen um den Codex zu machen. Schliesslich sollten sich Amayra-Hexen ja eigentlich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einmischen, es sei denn, sie werden darum gebeten... oder sie werden sowieso irgendwie darin verwickelt, was ja schliesslich auch ziemlich häufig vorkommt.
Es fühlt sich toll an. Iris muss wirklich Heilende Hände haben... und trifft mit ihren Magischen Fingerspitzen Stellen in ihrem Genick oder hinter den Ohren, die sie geradezu bis in die Zehenspitzen elektrisieren. Schon nach wenigen Sekunden sind die Schmerzen weg - oder sie hat sie einfach vergessen - und Joyce geniesst die Massage von den Schultern über den verspannten Nacken bis zum Kopf und es ist ihr piepschnurzegal, wenn ihre Haare hinterher ganz verstrubbelt sind. Sie sitzt verkehrt herum auf einem Stuhl und lässt ihren Kopf auf die Arme aufgestützt locker über die Lehne hängen. Ein paar wohlige Seufzer kann sie sich nicht verkneifen. Lieber Himmel, ist das gut! Besser als Sex. Was weniger gegen den Sex, als für diese Massage sprechen soll...
Iris bemerkt durchaus Buffy's Blick - und die Jägerin scheint nicht besonders erbaut darüber, mal nicht der grosse Zampano zu sein, obwohl sie sich doch offenbar so gerne als Nabel der Welt sieht - ignoriert die ältere (und eigentlich einzige) Tochter jedoch weitgehend und konzentriert sich ganz auf Joyce, die dabei ja noch nicht einmal ahnt, dass ihr mit dieser wunderbaren Massage und der Berührung durch die Amayra-Hexe gerade das Leben gerettet wird. Indem Iris beiläufig ihren Tumor zusammenschrumpfen und ganz verschwinden lässt, bis die gute Joyce Summers jeden Medizinischen Check-up mit Bravour bestehen und als leuchtendes Beispiel für gute Gesundheit dastehen könnte und gute Chancen hat, steinalt zu werden, falls nichts dazwischen kommt.
Das hier tut Iris für Joyce, nicht für die Jägerin. Obwohl sie gegen diese Jägerin eigentlich nichts hat, im Grunde ja auch gar nichts haben kann, da sie sich nie wirklich über den Weg gelaufen sind... und schliesslich kann die Buffy hier nichts dafür, dass ein Alter Ego in einer anderen Variante der guten alten Iris mal aus Versehen fast einen Pflock ins Herz gerammt hat. Es war ein Versehen von Iris' Seite aus; die Jägerin hat es natürlich mit voller Absicht getan, weil sie dachte, sie hätte es mit einem Vampir zu tun, dieses dumme Ding. Na ja, das war nicht das erste Mal gewesen, dass man Iris für einen Vampir gehalten hat, doch es war zweifellos die schmerzhafteste Erfahrung dieser Art, auch wenn es daneben ging und natürlich keinen Schaden hinterliess, weil bei einer Amayra-Hexe ruck-zuck alles heilt... Selbstverständlich kann man sich gerne ein paar Millionen Mal sagen, dass man solche Dinge nicht immer gleich so persönlich nehmen sollte - aber Iris ist auch nur ein Mensch und sämtliche Buffys aller Varianten sind ihr seit jenem Vorfall nicht eben sympathischer geworden, um es mal milde auszudrücken, weswegen sie seitdem auch immer möglichst einen grossen Bogen um Sunnydale gemacht hat.

Oh Gott, er würde auch viel darum geben, von Iris massiert zu werden... Und gleichzeitig kommt sich Xander ziemlich schäbig vor, wenn er jetzt wie ein Spanner durch die Terrasse in die Stube hineinschaut, schliesslich hat er mitbekommen, dass Mrs. Summers wohl Kopfschmerzen hatte. Genauer gesagt hat das Anya erzählt, die sich bei Spike eine Zigarette geschnorrt hat und nun Rauchkringel in die Nachtluft bläst. Seit ein paar Tagen kommt es ihm schon so vor, als wäre es im Grunde aus mit Anya, die ganz offensichtlich viel lieber mit Iris rumknutscht als mit ihm. Vielleicht sollte er sogar froh darüber sein... doch auch wenn Anya sich oft unmöglich aufführte und ihn weniger als Freund denn als Sexspielzeug behandelte, war die Ex-Dämonin doch bislang das, was einer Beziehung noch am nächsten kam, auch wenn sicher einige von Anfang an sagten, dass sowas wohl nicht lange gut gehen konnte. Immerhin trennen sie sich in Freundschaft... wenn man es überhaupt so nennen kann. Ein seltsames Gefühl macht sich in ihm breit. Ein Gefühl, das ihm nur zu vertraut ist, obwohl er es immer wieder tapfer verdrängt hat. Einsamkeit. Da hat er gerade mit seinen besten Freunden schön zu Abend gegessen... und fühlt sich trotzdem einsam. Anya blödelt mit Spike herum und ignoriert ihn komplett, doch das macht Xander nicht mal mehr soviel aus, wie er gerade feststellt. Es hat ihr als Mensch irgendwie nie so richtig gefallen... und er wünschte sich wirklich, sie könnte wieder ein Dämonisches Wesen sein und glücklich werden.
Dafür bemerkt Xander auf einmal, dass ihn Giles irgendwie merkwürdig ansieht, was ihn nun fast etwas nervös macht.


Alles in allem war der Abend gar nicht so schlimm, wie Iris insgeheim fast schon befürchtet hatte. Und mit Joyce Summers tat sie sogar ein gutes Werk... und nach guten Werken ist sie meist gut gelaunt. Sogar Buffy schien irgendwie doch noch dankbar, dass ihrer Mutter die Kopfschmerzen wegmassiert wurden. Ach verdammt, die Jägerin ist irgendwie so unglücklich zur Zeit, dass Iris fast Mitleid mit ihr hat. Aber nur fast. Schliesslich soll sich Buffy mal nicht so anstellen. Immerhin bleibt ihr dank Iris nun das ganze Drama mit der Krankheit ihrer Mutter erspart und von Glory weiss sie ja noch gar nichts. Sie hat nur vor noch nicht allzu langer Zeit mal erfahren, dass ihre kleine Schwester eigentlich gar nicht ihre kleine Schwester, sondern ein Schlüssel ist; und hier hat sie dieses Wissen bislang für sich behalten. Und die Sache mit Riley Finn kann sie doch nicht wirklich ernsthaft so getroffen haben, dass sie nun ständig mit einem Gesicht wie Drei-Tage-Regenwetter rumlaufen muss... schliesslich ist auch in den allermeisten anderen Varianten der gute Riley Finn auf die eine oder andere Art wieder verschwunden und da hat sie es auch verkraftet. Aber hier hat man es wohl mit einem kleinen Sensibelchen zu tun...
Na egal, jetzt geniesst Iris erst einmal den Fahrtwind, während sie in ihrem Cabrio durch die Nacht brettert. Doch sie fährt nicht zu ihrem Hotel, sondern hält schliesslich vor einem Friedhof... Nicht dass da auf dem Friedhof irgendwas besonderes zu tun wäre oder sowas in der Art, doch irgendwie mag sie die ruhige Friedhofsatmosphäre, besonders nach so einem geselligen Abend. Ohne die Gedanken und Gefühle von Lebenden Menschen in unmittelbarer Umgebung, die sie irgendwie irritieren könnten.
Sie springt aufs Dach eines kleinen Familienmausoleums und legt sich hin, um hinaus zu den Sternen zu sehen. Manchmal liegt sie stundenlang da, starrt in den Himmel und lässt ihre Gedanken schweifen.
Nach einer Weile ruckt plötzlich ihr Kopf hoch, als wäre sie durch irgendwas aufgeschreckt worden, obwohl hier weiterhin Totenstille herrscht. Sie springt von der Grabstätte runter, schlendert schnellen Schrittes an den anderen Gräbern vorbei und hüpft dann draussen auf der Strasse wieder in ihr Cabrio. Irgendwie scheint sie es plötzlich ziemlich eilig zu haben.

 

LEIDEN UND FREUDEN DES XANDER HARRIS
Pairing: Kunterbunt... Xander/Iris/Giles
Teil: 7/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


Die meisten Leute halten Xander Harris für einen Loser. Freundlich, nett, hilfsbereit, mit einem vielleicht etwas schrägem Sinn für Humor und noch schrägerem Klamottengeschmack... aber ein Loser. Ohne seinen Humor wäre er bestimmt schon längst durchgedreht und vor die Hunde gegangen, doch so hat er bislang alles immer mehr oder weniger gut wegstecken und mit ein paar Witzen wieder zur Tagesordnung übergehen können, wobei er sowieso niemals irgendjemandem ein Sterbenswörtchen darüber erzählte, wie es bei ihm zu Hause manchmal zuging, weil ihm das gerade auch seinen Freunden gegenüber einfach zu peinlich gewesen wäre...
... doch momentan ist ihm das Lachen vergangen.
Sogar seit er zu gross geworden ist, um noch übers Knie gelegt zu werden, und er es schon mit Vampiren und Dämonen zu tun bekommen hat, ist seine grösste Furcht nicht etwa mit irgendwelchen Höllischen Mächten der Finsternis verknüpft, sondern eher mit seinem Vater, der ihn einen Nichtsnutz schimpfen und im Zorn erschlagen könnte. Und heute scheint es soweit zu sein. Kaum kam er nach Hause, gab es irgendwie Streit... einen von der Sorte, wo 'Häusliche Auseinandersetzung' noch viel zu niedlich klänge und der als 'Familiendrama' unter der Rubrik 'Mord und Totschlag' enden könnte. Er weiss noch nicht mal mehr, worum es eigentlich ging, denn Xander's Vater ist betrunken. Wieder mal. Und er wird immer ziemlich eklig, wenn er betrunken ist. Als Kind hat sich Xander immer gerne ausgemalt, wie er es seinem Vater dann schon mal zeigen würde, wenn er erst gross wäre. Doch jetzt ist er gross und bringt es aus unerfindlichen Gründen doch nicht fertig, sich ordentlich zu wehren, zurückzuschlagen und ihm eins in die Fresse zu geben.
Über die Terrasse sind sie jetzt unter viel Geschrei und Gepolter im Garten gelandet und Mr. Harris hat sich mit einer herumliegenden Schaufel bewaffnet, die er seinem Sohn dann auch prompt übergebraten hat, worauf Xander jetzt mit einer blutenden Platzwunde an der Stirn benommen zu Boden geht, irgendwie doch leicht fassungslos.
Im Nachbarhaus geht ein Licht an. Man ist wohl erstaunt, denn so ein Geschrei hat es schon lange nicht mehr gegeben. Allerdings hält man es auch weiterhin so, wie man es all die Jahre immer gehalten hat: Bloss nicht in die Familienangelegenheiten anderer Leute einmischen! Nichts sehen, nichts hören. Ist ja nicht so, dass der jähzornige Mr. Harris jemals jemanden krankenhausreif geschlagen hätte oder sowas in der Art... also kann's ja wohl so schlimm nicht sein. Das Licht geht wieder aus.
Xander starrt immer noch benommen zu seinem Vater hoch, der in diesem Moment mit hocherhobener Schaufel doch auch gewisse Ähnlichkeit mit einem geistesgestörten Dämon hat... und ihn durchzuckt der Gedanke, dass es doch zu schade ist, dass sein Leben ausgerechnet jetzt zu Ende gehen muss, auf eine solche Weise...
... doch soweit kommt es nicht. "Hey!" Die Stimme lässt Mr. Harris herumfahren, als wäre er gerade von einem Peitschenhieb getroffen worden. Eine Frau kommt auf ihn zu. Sehr schön. Und sehr wütend.
Iris hätte nicht übel Lust, diesen versoffenen Mistkerl grün und blau zu schlagen. Der Kerl ist gerade drauf und dran gewesen, seinen eigenen Sohn mit einer Schaufel zu erschlagen, ist denn das zu fassen! Doch wenn sie ihn jetzt dafür totschlägt, wäre das nicht nur unappetitlich, sondern hätte auch eine ganze Menge unangenehme Fragen zur Folge... alles in allem also sehr viel Ärger. Soviel Ärger ist das Arschloch gar nicht wert. Sie sieht ihn nur böse an, was ihn noch weiter zurücktaumeln lässt, nachdem er die Schaufel schon längst hat fallen lassen. Und Mrs. Harris ist übrigens äusserst erleichtert, buchstäblich mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
Als Iris ihm ihre Hand entgegenstreckt, ergreift er sie und lässt sich auf die Füsse helfen. Xander muss feststellen, dass er ganz wacklige Knie hat, doch sie hängt sich wieder auf ihre besondere Art bei ihm ein und führt ihn stützend zu ihrem Wagen. Widerstandslos steigt er ein, unfähig, auch nur ein Wort zu sagen. Er ist irgendwie noch zu geschockt von allem. Und er stellt gerade fest, dass ihm bald Tränen über die Wangen laufen und sobald er den Mund aufmachen würde, käme doch nur Schluchzen heraus, also beisst er geradezu krampfhaft die Zähne zusammen. Er achtet nicht mal darauf, wo Iris ihn überhaupt hinfährt...

... bis sie schliesslich nach einer rasanten Fahrt vor ihrem Hotel halten.
Ach verdammt, das Blut von der Platzwunde und die Tränen, die über Xander's Wange kullern, wirken auf Iris geradezu unwiderstehlich. Blut und Tränen wirken auf sie ungefähr so, wie ihr eigener Vanille-Duft auf andere Leute wirkt. Am liebsten würde sie gleich über ihn herfallen... doch sie beherrscht sich, denn für sowas wäre er jetzt gar nicht in Stimmung. Er hat eine Gehirnerschütterung und ihm ist schlecht. Die Wunde an der Stirn müsste eigentlich genäht werden... doch Iris leckt einfach das Blut ab und küsst die Blessur weg, so dass keine Spur davon zurückbleibt, und sie küsst ihm bei der Gelegenheit auch ein paar Tränen weg. Xander schmeckt lecker... so verdammt lecker... Doch sie reisst sich fast gewaltsam davon los und hievt ihn kurz darauf aus dem Auto, um ihn auf ihr Zimmer zu schaffen.
Es ist ihm ziemlich peinlich, dass Iris den Streit mitbekommen und seinen Vater so betrunken erlebt hat... und dass er immer noch so weiche Knie hat, dass er sich auf sie stützen muss.
Es ist nicht gerade eine billige Absteige, in der sich Iris hier in Sunnydale einquartiert hat, und so ist Xander von der Suite angemessen beeindruckt, auch wenn er den Luxus nur am Rande mitbekommt. Sie bugsiert ihn ins Badezimmer. "Zieh dich aus..."
Ausziehen? Wie in aller Welt kann sie jetzt nur an Sex denken?!
"Oder willst du etwa in deinen Kleidern baden?"
Ach so... Xander versucht zu nicken oder vielmehr den Kopf zu schütteln, doch sofort wird ihm ganz schwummrig davon. Als hätte er statt Gehirn nur Pudding in seinem Schädel. Pudding mit fiesen Reisszwecken drin, die sich überall reinbohren.
Iris lässt schon mal das Wasser laufen und hilft ihm dann dabei, sich auszuziehen und in der grossen Badewanne Platz zu nehmen. Dann löscht sie das hellgrelle Licht im Badezimmer und zündet dafür zwei Kerzen an, lässt selbst auch ihre Hüllen fallen und gesellt sich zu ihm ins warme Wasser. Sie umarmt ihn von hinten und er lehnt schliesslich seinen Kopf gegen ihre Schulter, fühlt sich in ihrer Umarmung geborgener, als er sich jemals in seinem Elternhaus gefühlt hat. Sie weiss, dass ihm wieder stumme Tränen übers Gesicht laufen... sie fühlt mit ihm. Die Gehirnerschütterung hört bald schon auf, weh zu tun, doch schlimmer sind die Schmerzen in seinem Herzen, denn die kann auch Iris nicht so einfach zum verschwinden bringen.
Pro forma wäscht sie ihn ein Bisschen, doch im Grunde geht es nur darum, dass er sich einfach mal wohlfühlt. Geborgen und sicher. Sicher genug, um seinen Gefühlen auch mal freien Lauf zu lassen und sich nicht hinter aufgesetzter Fröhlichkeit und coolen Sprüchen zu verstecken. Auch ohne ihre Telepathischen Kräfte merkt sie an seinem unregelmässigerem Atem, dass er kurz davor ist, richtig loszuschluchzen. Dann spürt sie, wie sein ganzer Körper zu beben anfängt und von einem regelrechten Weinkrampf durchgeschüttelt wird. Fast sofort fühlt sie auch schon seine Scham darüber... denn 'Männer weinen nicht'... Also den Kerl, der diesen Unsinn irgendwann mal in die Welt gesetzt hat, könnte sie noch nachträglich dafür erschiessen, falls sie ihn jemals in die Finger bekäme.
"Shhhhh... ist schon gut... lass es ruhig raus!" murmelt sie und streichelt tröstend durch sein klatschnasses Haar. "Du bist kein Loser, Xander!" versichert sie ihm auch immer wieder. Sie hält ihn einfach fest, knuddelt ihn durch und beruhigt sowohl Körper wie Geist, denn von den ganzen Emotionen und dem ganzen Drumherum heute wurde er physisch und psychisch total aufgewühlt. Und nach einer Weile schläft er in ihren Armen erschöpft ein.


Giles weiss nicht so recht, ob er es wirklich wagen soll. Doch jetzt ist er schon hier. Am Sonntag Morgen. Der Portier hat ihn bereits bei Miss Sinclair angemeldet und nun steht er vor der Tür ihres Hotelzimmers. Nicht einfach ein Hotelzimmer. Die Honeymoonsuite, wie ihm augenzwinkernd gesagt wurde, weil Miss Sinclair gesagt hat, sie hätte gerne viel Platz.
Iris öffnet ihm die Tür, noch bevor er sich dazu überwunden hat, endlich anzuklopfen. "Hi, Rupert." Sie bittet ihn mit einer einladenden Handbewegung herein.
"Oh, Iris, komme ich zu früh?" Einen Moment fragt er sich, weshalb sie plötzlich so grinst, dann wird es ihm klar und er wird rot. Verdammte Doppeldeutigkeit der Sprache! "Ich meine, äh..." stottert er und versucht wieder einen ganzen Satz auf die Reihe zu kriegen. "Du hast gesagt, du wärst Frühaufsteherin, darum habe ich mir einfach gedacht, ich könnte ja mal mein Glück versuchen. Ich meine... äh... ich wollte dich eigentlich zum Frühstück einladen... ich meine... sofern du noch nicht gefrühstückt hast." Je länger je mehr kommt ihm sein spontaner Einfall ziemlich bescheuert vor. Er ist wohl irgendwie einfach nicht der Typ dazu, spontan zu sein...
"Oh. Klar. Gute Idee!" erklärt jedoch Iris, worauf Giles offensichtlich angenehm überrascht ist. Mal sehen, was er von ihrem nächsten Satz hält. "Kann Xander mitkommen?"
"Xander?" wiederholt Giles sichtlich verwirrt. "Warum sollte Xander mit uns frühstücken?"
"Weil er vermutlich auch hungrig ist?" Iris, die übrigens schon komplett angezogen ist mit schwarzem T-Shirt, Jeans und ihren bequemen Stiefeln, öffnet die Tür zum separaten Schlafzimmer...
... wo Xander sich gerade schlaftrunken die Augen reibt. Er hat gedacht, er hätte Stimmen gehört... Iris. Und Giles. Uuuups, Giles?! Tatsächlich, da steht er und starrt ihn leicht entgeistert an. Xander wird plötzlich wieder bewusst, dass er hier in Iris' Suite ist. In ihrem Bett. Nackt. Leicht panisch zieht er sich die Bettdecke nun fast bis zur Nasenspitze hoch. "Giles! Was machen Sie denn hier?!"
"Und was machst du hier?" kontert Giles, obwohl er sich ja wohl unschwer ausmalen kann, was ein nackter Mann vermutlich in Iris' Bett gemacht hat. Auch wenn es sich bei diesem nackten Mann um Xander handelt. Der übrigens ein ziemlich ansehnlicher nackter Mann sein muss, auch wenn er ihn nur vorhin nur kurz vom Bauchnabel aufwärts unbedeckt gesehen hat... also kein Wunder, wenn Iris mit ihm...
"Ich hab ihn gestern aufgegabelt!" erklärt Iris und reisst damit Giles aus seinen Gedanken, die gerade ins Pornografische abzugleiten drohten. "Und da habe ich ihn mitgenommen und ihn hier schlafen lassen."
"Und warum hast du ihn nicht einfach zu ihm nach Hause gebracht?"
"Ich habe ihn ja bei ihm zu Hause aufgegabelt."
"Ach..." Giles ist nun doch ein wenig verwirrt, zumal Xander plötzlich ziemlich unglücklich aussieht. Was in aller Welt ist denn gestern Nacht passiert?
"Wir können ja beim Frühstück noch etwas plaudern!" erklärt Iris. Sie deutet auf Xander's Klamotten, die sauber und gefaltet auf einem Stuhl liegen. "Zieh dich an... und dann gehen wir in ein nettes kleines Café." Sie muss Giles fast mit Gewalt aus dem Schlafzimmer schieben, damit sich Xander in Ruhe fertig machen kann.

Im Café reden sie dann. Oder vielmehr redet Iris, während Xander eher einsilbig ist und verlegen, obwohl sie eigentlich nichts erzählt, was ihm peinlich sein müsste. Jedenfalls nicht mit Worten... doch wenn Giles ihr aufmerksam zuhört, kann er durchaus zwischen den Zeilen lesen; und er bekommt langsam ein schlechtes Gewissen und beginnt sich irgendwie zu schämen... dass er keine Ahnung hatte. Denn was für ein Freund ist er, wenn er von sowas nie etwas gemerkt hat; wollte er vielleicht nichts bemerken, keine Probleme, keine Unannehmlichkeiten, war es also reine Bequemlichkeit? Okay, es war kein Geheimnis, dass Xander sich mit seinen Eltern nicht so sonderlich gut versteht, doch er dachte immer, das wären so normale Pubertäre Eltern-Kind-Konflikte. Zumal ja Xander auch nie etwas anderes angedeutet hat...
"Es tut mir so leid, Xander. Kann ich vielleicht irgendwie helfen?" Giles meint es wirklich ernst. Vergessen ist das anfängliche seltsame Gefühl, als er ihn nackt in Iris' Bett gesehen hat. Wenn Iris den Jungen mit zu sich ins Bett genommen hat, um sich an ihn zu kuscheln und ihn zu trösten, um so besser. Er würde es genau so tun, wobei Xander von dieser Vorstellung wohl weniger begeistert wäre, schliesslich ist Giles nicht gerade eine schöne blonde Hexe...

Giles kommt mit, um Xander's Sachen abzuholen... denn es ist ja wohl klar, dass er nach dieser Sache gestern keinen Tag länger im Keller seines Elternhauses wohnen will.
Innerhalb einer Stunde ist der ganze persönliche Krempel von Alexander Lavelle Harris in Koffern und Plastiksäcken im Kofferraum von Iris' Cabrio verstaut.
Als sie gerade wieder gehen wollen, lassen sich die Eltern doch noch blicken. Die Mutter haucht ein 'Es tut mir so leid!', umarmt ihren Sohn und verkrümelt sich dann mit Tränen in den Augen; sie ist froh, dass der Schlag mit der Schaufel offenbar doch nicht so schlimm gewesen sein kann, wie sie befürchtet hat, denn es ist noch nicht mal ein Kratzer zu sehen. Der Vater steht da und starrt Xander unversöhnlich an. Er weiss zwar selber nicht mehr, um was es bei dem Streit gestern überhaupt ging, doch er weiss, dass sein Sohn ein verdammter Loser ist, der Vernunft nicht mal annimmt, wenn man sie ihm einzuprügeln versucht. Schliesslich dreht sich Xander ohne ein weiteres Wort um und geht, um sich zu dieser seltsamen blonden Frau und diesem ulkigen Bibliothekar ins Cabrio zu setzen, das eine Sekunde später auch schon davonbraust.

"Xander, du kannst bei mir wohnen, bis du eine Wohnung gefunden hast..." hört sich Giles sagen. Was hat er heute Morgen noch über spontane Einfälle gesagt? "Natürlich nur, wenn du willst. Oder willst du lieber bei Anya..."
"Die Affaire mit Anya ist wohl vorbei." Xander sagt es ohne Bitterkeit.
"Ach."
"Also... wenn es Ihnen wirklich recht wäre... dann würde ich gerne vorübergehend bei Ihnen wohnen." Immerhin hat Giles' ein Haus. Da ist wenigstens Platz und so besteht wenigstens die Chance, dass sie sich gegenseitig nicht allzu sehr auf die Zehen trampeln.
"Na wunderbar!" meint Iris und steuert zielstrebig Giles' Haus an... zu dem sie sowieso schon unterwegs gewesen ist.

Nachdem sich Xander im Gästezimmer gewissermassen häuslich eingerichtet hat, ist es auch schon langsam Zeit fürs Mittagessen. Sowohl Giles als auch Xander hatten wohl insgeheim gehofft, mit Iris mal wieder alleine zu sein, doch daraus wird nichts...
... und zur Überraschung der beiden Männer ist es eigentlich auch so ganz lustig.
Giles unterhält sich mit Iris keineswegs nur über alte Bücher und sonstigen staubtrockenen Kram, wo normale Menschen nicht mitreden können, wie Xander anfänglich befürchtet hat - und Giles stellt zu seiner Freude fest, dass mit Xander sogar normale Gespräche möglich sind, ohne dass gleich alles mit passenden oder unpassenden Bemerkungen irgendwie ins Lächerliche gezogen wird. Entweder liegt das an Iris... oder Xander und er verstehen sich eigentlich doch besser, als er immer gedacht hat.
Iris hat Chinesisches Essen bestellt, das sie dann alles auf eine grosse Platte geworfen hat... und jetzt kann sich jeder rauspicken, was er will, solange er es mit Stäbchen tut.
"Wieso kann ich nicht einfach eine Gabel nehmen?" fragt Xander leicht verzweifelt, nachdem ihm ein Stück Fleisch schon zum x-ten Mal wieder runtergefallen ist. Giles stellt sich da schon wesentlich geschickter an. Und Iris wedelt so gekonnt mit ihren Stäbchen rum, als käme sie direkt aus China und hätte ihr Leben lang nie Messer und Gabel benutzt.
"Nix da!" meint Iris kategorisch und grinst fast schon sadistisch. "Andererseits will ich natürlich nicht, dass du verhungerst..." Mit ihren Stäbchen greift sie gekonnt das widerborstige Stück Fleisch, hinter dem Xander nun schon eine ganze Weile her ist, und hält es ihm dann vor den Mund, so dass er es nehmen kann, was er auch tut. Sie schnappt sich selbst was und hält Xander dann eine neue Portion hin...
... der irgendwie noch nicht so recht weiss, was er davon halten soll, so gefüttert zu werden. Soll er einfach froh darüber sein, sich geehrt fühlen oder eher peinlich berührt? Und warum macht ihn das ganze auch noch irgendwie an?
"In manchen Kultur gehört gegenseitiges Füttern zum üblichen Balzritual."
Giles verschluckt sich fast. Warum sagt sie sowas?! Okay, sie sagt ständig irgendsowas in der Art, aber warum muss sie es gerade jetzt sagen, während sie Xander Essen ins Gesicht stopft?! Sogar Xander wird rot... Doch bevor Giles seine Gedanken noch vertiefen kann, wird ihm selbst von Iris ein Stückchen Fleisch auf Stäbchen angeboten. Er sieht Iris an, die verschmitzt lächelt, wirft einen flüchtigen Blick auf den kauenden Xander und starrt dann wieder auf das Stückchen Fleisch, das auf Stäbchen vor seiner Nase schwebt. Was soll's. Er öffnet vorsichtig seinen Mund und schnappt sich das Fleisch. Wenn das allerdings so ist, will er sich natürlich auch revanchieren und kurz darauf hält er auch Iris ein Häppchen vor den Mund. Die Art, wie sie danach schnappt, bringt sein Blut in Wallung. Oh verdammt, es ist sogar erotisch, wie sie isst... und wenn er so zusieht, wie sie Xander füttert... es ist irgendwie sogar erotisch, wie er isst. Hmmm... was hat sie vorhin noch über Balzrituale gesagt? Oh Gott, er hätte wohl mal wieder eine kalte Dusche nötig...

Nach dem Essen lümmeln sie noch etwas auf der Couch rum. Wenn es nicht so bewölkt wäre, hätten sie ja vielleicht draussen ein Picknick gemacht, doch es sieht so aus, als könnte es jeden Moment zu regnen anfangen, weshalb Iris auch wohlweislich das Verdeck ihre Cabrios hochgeklappt hat. Aber so ist es gerade das richtige Wetter, um ohne schlechtes Gewissen vor der Glotze abzuhängen.
Iris sitzt in der Mitte, zu ihrer Rechten Giles, zu ihrer Linken Xander... und alle haben ihre Füsse auf dem Couchtisch. Auf einem grossen Kissen. Nackte Füsse. Wie sich herausstellt, ist Iris äusserst gelenkig und das buchstäblich bis zu den Zehenspitzen. Sie kitzelt Xander mit ihrem grossen Zeh ein paar Mal an den Fusssohlen, worauf er jedes Mal zusammenzuckt, als hätte er einen Stromschlag erhalten.
"Danke, Iris. Für alles!" meint Xander auf einmal. "Kann ich mich irgendwie revanchieren? Dir auch mal einen Gefallen tun?"
"Hmmm... Ja, ich wüsste da schon was!"
"Und was?"
Auch Giles spitzt gespannt die Ohren, denn er würde Iris glatt zutrauen, dass sie...
"Eine Fussmassage!"
Oh! Eine Fussmassage?!
"Eine Fussmassage?" echot auch Xander. "Na klar, jederzeit!"
"Wie wär's mit jetzt?"
Noch ehe es sich Xander recht versieht, ist er nicht mehr an Iris gelehnt, sondern hat plötzlich ihre Füsse auf seinem Schoss. Er weiss nicht so recht, was er tun soll, also fängt er einfach mal an zu streicheln, denn Fussreflexzonenmassage kennt er auch nur vom Hörensagen und er traut sich nicht, Iris' hübsche Füsse zu fest anzupacken.
"Na das müssen wir aber noch ein Bisschen üben!" meint sie nach einer Weile grinsend. "Am besten ich führe es dir mal vor. Leg dich bequem hin!"
Ob er will oder nicht, kurz darauf liegt er da und seine Füsse sind nun auf einem Kissen auf Iris Schoss.
"Sorry, Iris, Massageöl hab ich nicht... tut's auch normales Sonnenblumenöl?" Giles reicht ihr eine Flasche, die sie dankend entgegennimmt. Da auf das Fernsehprogramm eh schon längst niemand mehr geachtet hat, ist die Glotze längst aus. Giles sieht lieber fasziniert zu, wie Iris kurz ihre Finger knacken lässt und dann beginnt.
Wie die meisten Streicheleinheiten wird auch das Streicheln der Füsse meist als angenehm empfunden - eine kleine Wohltat für Körper und Seele, die sich Menschen ruhig öfters gegenseitig zukommen lassen sollten. Wird zudem noch etwas kräftiger massiert, fühlen sich auch strapazierte Füsse gleich wieder besser... und Fussreflexzonenmassagen sind nicht nur gut für die Füsse, sondern können auch das allgemeine Wohlbefinden erheblich fördern. Ob es nun wirklich eine medizinische Wirkung hat oder auf Einbildung beruht... es tut einfach gut! Es kann auch ein paar Punkte geben, deren Stimulation einen regelrecht elektrisiert und schier in den Wahnsinn treiben kann. Nach einigen Minuten wohltuender Massage hat Iris schliesslich bei Xander zielstrebig solch einen Punkt gefunden, wo sie nun immer wieder 'zufällig' drüberfährt.
Guter Gott, der Junge macht plötzlich ein Gesicht, als würde sie seine Familienjuwelen kneten und nicht etwa nur seinen linken Fuss. Giles muss kurz schlucken. Hat sie nicht mal was erwähnt von wegen Heilenden Händen und Magischen Fingern?
"Oh Gott, was tust du da?" stöhnt Xander, während Schauer des Wohlgefühls durch seinen Körper jagen. Ausgehend von einer Stelle unterhalb seines grossen Zehs... ist das nicht verrückt?
"Das ist doch nur eine Massage, Schätzchen. Anscheinend habe ich bei dir eine erogene Zone entdeckt... Gefällt's dir nicht?" fragt Iris mit scheinheiliger Unschuldmiene, obwohl jeder sehen kann, wie gut es ihm gefällt. Es bildet sich schon eine deutliche Ausbuchtung in seiner Hose, was er jedoch noch nicht mal zu bemerken scheint.
"Oh Gott, das ist phantastisch..." murmelt er leicht atemlos. Er könnte für den Rest seines Lebens so daliegen und sich die Füsse massieren lassen. Wenn er gewusst hätte, wie toll sich sowas anfühlt, hätte er sich schon früher mal ne Massage gegönnt. Wobei allerdings fraglich ist, ob ein anderer Masseur das auch so hinbekommen würde... denn immerhin ist Iris eine Hexe. Aber wie auch immer, es fühlt sich jedenfalls unglaublich an.
Nun kommt der rechte Fuss dran, wo Iris nach etwas allgemeiner Massage auch wieder zielstrebig auf jenen gewissen Punkt kommt. Sie weiss, dass Giles ihr dabei aufmerksam zusieht und dass es in seiner eigenen Hose schon allein vom Zusehen auch langsam eng wird. Xander hat geniesserisch die Augen geschlossen und fängt unwillkürlich flacher an zu atmen, als sie sich noch stärker auf jenen gewissen Punkt konzentriert. Nun drückt sie schliesslich mit je einer Hand bzw. mit ihren Daumen beide Punkte an seinen Füssen synchron, was ihm ein wohliges Seufzen entlockt.
Giles ertappt sich bei dem Gedanken, dass er sich jetzt am liebsten um Xander's Körpermitte kümmern würde, um den Jungen zu erlösen. Er könnte einfach den Reissverschluss aufmachen, das gute Stück auspacken und dann... Aber er tut es schliesslich doch nicht. Obwohl Iris wohl noch nicht mal was dagegen hätte. Aber Xander... Oh Gott, der Junge wäre bestimmt entsetzt, wenn er wüsste, wie er über ihn denkt, und würde ihn für einen ollen Perversen halten.
Schliesslich kommt Xander's Erlösung auch so, ohne dass er selbst oder sonst jemand überhaupt Hand angelegt hätte. Und er ist darüber selbst überrascht... "Oh mein Gott!" murmelt er, als ihm klar wird, dass er wohl gerade seine Hosen eingesaut hat. Kann es etwas peinlicheres geben, als noch in seinen Hosen zu kommen? Beispielsweise in seinen Hosen zu kommen, wenn einem nur die FÜSSE massiert werden?!

 

GÖTTERDÄMMERUNG... MIT GLANZ UND GLORIA!
Pairing: Kunterbunt... Iris/Spike/Ben/Anya
Teil: 8/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


"Der Schlüssel könnte ein Mensch sein?" Glory macht zuerst ein Gesicht, als hätte sie noch nie davon gehört, dass sowas möglich sein könnte, doch dann erhellt sich ihre Miene, als ihr einleuchtet, wie genial das eigentlich ist. "Na dann sucht den verdammten Schlüssel! Findet raus, wer es sein könnte!"
"Jawohl, Eure Boshaftigkeit!"

"Wird gar nicht so leicht sein, den Schlüssel zu finden..." motzt der eine von Glory's Speichelleckern, sobald sie ausser Hörweite der Göttin sind - doch der andere widerspricht: "Unsinn! Es gibt viel weniger Menschen als Gegenstände! Wahrscheinlich hat die Jägerin den Schlüssel. Wir müssen also nur jemanden in der Umgebung der Jägerin suchen, der erst kürzlich aufgetaucht ist, das dürfte doch nicht allzu schwierig sein!"

In der Tat. Es ist sogar ziemlich leicht, eine Person auszumachen, auf die alle Beschreibungen wie die Faust aufs Auge passen. Neu in der Stadt etc.pp. blablabla... Der Name dieser Person ist Iris Sinclair.
"Findest du nicht, dass sich die Person etwas äh merkwürdig benimmt?" - "Merkwürdig, wieso?" - "Na diese Iris Sinclair treibt's doch anscheinend mit der ganzen Clique, ausser mit der Familie der Jägerin selbst! Würde der Schlüssel sowas tun?!" - "Warum sollte der Schlüssel sowas nicht tun?" fragt der zweite von Glory's Speichelleckern leicht genervt, dem die ständige Skepsis seines Bruders langsam auf den Keks geht. "Vielleicht tut sie das ja gerade zur Tarnung!" - "Tarnung? Iris Sinclair fährt mit einem Cabrio rum, wohnt in der Honeymoonsuite des teuersten Hotels der Stadt... und hat gestern beim Date mit diesem Wächter im Lokal zwei Flaschen des teuersten Champagners geschlürft, bevor sie dann für eine halbe Stunde den Lift blockiert haben und er mit Knutschflecken herausgetorkelt kam! Ist das etwa unauffällig?" - "Vermutlich rechnet sie damit, dass man sie nicht verdächtigt, wenn sie etwas auffällig tut... doch wir sind ihr trotzdem auf die Schliche gekommen!" - "Hmmm..." - "Was denn?!" - "Schon gut..."


Krisensitzung im Zauberladen. Offenbar ist eine gewisse Glory in der Stadt, die irgendeinen Schlüssel sucht... und die dabei offenbar ziemlich brutal und rücksichtslos vorgeht. Doch Giles und die anderen haben in seinen Büchern nichts über eine Glory gefunden oder was es mit diesem Schlüssel auf sich haben könnte. Giles spielt deshalb mit dem Gedanken, den Rat der Wächter zu kontaktieren, da sich in den letzten drei Tagen immer mehr herauskristallisiert hat, dass diese Glory wirklich unheimlich mächtig und gefährlich ist und irgendwas ganz Grosses plant...
"Was macht die denn hier?"
"Buffy, beruhige dich, Iris kann uns vielleicht helfen!" meint Giles, der jetzt wirklich froh ist, dass er sich gestern Abend endlich mal aufgerafft und die Hexe um ihre Hilfe gebeten hat. Sie hat so ausgesehen, als hätte sie nur darauf gewartet. Irgendwie ist es fast schon beängstigend, wie gut sie sogar über den Rat der Wächter bescheidweiss. Sie hat ihm prophezeit, dass seine ehemaligen Kollegen ihm noch mal die Füsse küssen würden. Und dann hat sie ihn geküsst, bis er fast keine Luft mehr bekam.
"Glory ist eine Göttin!" erklärt Iris jetzt ohne Umschweife, obwohl sie selbst dieses Dämonische Biest nicht unbedingt so bezeichnen würde. Und mit den Dämonischen Kräften ihrer trotteligen Schergen kann's ja wohl auch nicht so weit her sein, wenn die noch nicht mal den Schlüssel oder eine Amayra-Hexe von normalen Menschen unterscheiden können... obwohl es natürlich andererseits ganz praktisch ist, dass diese Idioten denken, ausgerechnet sie wäre der Schlüssel. "Aber entgegen der landläufigen Meinung ist sie keineswegs so schlimm, wie alle behaupten. Ich würde wetten, dass in einer Woche niemand mehr von ihr spricht..." Sie wechselt einen bedeutungsvollen Blick mit der Jägerin, mit einem kurzen Seitenblick zu Dawn...
... und Buffy ist endlich klar, dass Iris alles weiss. Für einen kurzen Moment glaubt die Jägerin sogar, Iris wäre in Wirklichkeit Glory - doch dieser abstruse Gedanke verschwindet ebenso schnell wieder, wie er gekommen ist. Wenn Iris wirklich Glory wäre, hätte sie sich den Schlüssel längst schnappen können und damit tun... was eine Dämonische Göttin halt so mit einem Schlüssel macht.


"Du willst dich wohl ganz allein mit dieser Glory anlegen... Bist du denn völlig übergeschnappt?!" Spike starrt Iris leicht entsetzt an, die ganz lässig auf einem Grabstein sitzt und an ihrem Joint zieht. Wo hat sie nur immer den ganzen Stoff her, das würde ihn wirklich mal interessieren...
"Übergeschnappt?" doppelt Anya nach. "Das ist völlig verrückt! Du bist absolut irre, Iris!"
"Ach, fällt euch das erst jetzt auf?" meint Iris gelassen und lächelt verschwörerisch. Erst bittet man sie, bei der Sache mit Glory behilflich zu sein, und dann wird wieder gemotzt. Tja, man kann es wohl nie allen recht machen... "Halt dich bereit Anya. Du wolltest doch wieder Dämonische Kräfte haben... ich schätze mal, demnächst gibt's welche im Sonderangebot!"
"Was?!" Anya traut ihren Ohren kaum. Redet sie hier etwa von den Dämonischen Kräften einer Göttin?!
"Freu dich nicht zu früh... du wirst dadurch keine Göttin werden, Schätzchen. Ein Grossteil der Energie wird wohl mit Glory verpuffen... doch es dürfte noch genug für dich übrig bleiben, wenn alles gut geht."
"Und wenn es nicht gut geht?"
"Tja, dann haben wir Pech gehabt."
"Das ist doch sicher gefährlich?" Anya will es genau wissen, schliesslich ist sie derzeit nur eine gewöhnliche Sterbliche, die jeden Augenblick das Zeitliche segnen könnte, wenn irgendwas schief geht, während Iris sich nur mal kurz schütteln muss, um wieder auszusehen wie frisch aus dem Ei gepellt.
"No risk, no fun!" meint Iris mit diabolischem Lächeln. "Machen wir uns auf den Weg!"
"Wohin?"
"Zum Krankenhaus." Obwohl Iris nicht vorhat, das Krankenhaus zu betreten. Sie hasst Krankenhäuser. Nicht nur, weil Medizinische Untersuchungen womöglich zeigen könnten, dass sie kein normaler Mensch ist, sondern vielmehr deshalb, weil es da so schrecklich deprimierend ist. Der Emotionale Gestank von Krankheit, Tod und Trauer verursacht bei ihr geradezu Bauchweh.
"Warum?!"
"Weil Ben da arbeitet. Seine Schicht ist bald zu Ende... dann müssen wir ihn nur noch einkassieren, wenn er auf dem Parkplatz ist."
"Äh... wer zum Teufel ist Ben?!"
"Glory's Alter Ego in Menschlicher Gestalt." Iris zuckt die Schultern. Wenn alles ganz gut geht, wird Ben diese Nacht sogar überleben... wäre doch irgendwie schade um den Burschen. "Na los!"


Blut und Tränen... serviert auf einem niedlichen Mann. Eigentlich genau das richtige zum Dessert für Iris! Sie beugt sich zu ihm runter und leckt ihm genüsslich übers Gesicht, schmeckt seine Emotionen auf ihrer Zunge.
Natürlich hat er sich anfänglich heftig gewehrt - selbstverständlich vergeblich - und eine ganze Weile vehement und recht standhaft behauptet, er hätte noch nie von einer Glory gehört... doch mittlerweile weiss er, dass Leugnen sinnlos ist, da diese verrückte Hexe hier, was auch immer sie ist, offenbar alles weiss, denn sie kann Gedanken lesen. Während Glory sich gerne grosskotzig als eine Göttin bezeichnet, scheint dieses Blonde Gift mit den saphirblauen Augen dagegen eher zu Untertreibungen zu neigen, wenn sie sich einfach eine Hexe nennt... Wie auch immer, eigentlich ist er fast froh darüber, denn so wird er Glory vielleicht wirklich endlich mal los. Und der geplante Weltuntergang wird auch nicht stattfinden, oder was auch immer für einen Hokuspokus Glory geplant hat... Nur dass dabei zu seinem Leidwesen nicht eben zimperlich mit ihm umgesprungen wird, um Glory hervorzulocken. Ist es vielleicht sein Schicksal, dass er womöglich erst im Tod Erlösung findet? Oh Gott... Iris sieht aus wie ein Engel, doch ihre Zähne sind furchterregend... und er kann ein Zittern nicht unterdrücken, während bei ihm immer noch der Angstschweiss ausbricht.
Furcht. Todesangst. Pure Panik.
"Ich will dich nicht töten, Ben..." schnurrt Iris und beisst in seine zitternden Lippen. "Nicht, wenn es sich vermeiden lässt..." Sie leckt das Blut von ihm ab. Mmmmh... seine Angst schmeckt irgendwie lecker und ihre sadistische Ader hätte gerne noch mehr davon. Aber sie muss sich konzentrieren und kann ihren Gelüsten jetzt nicht einfach freien Lauf lassen.
Spike kann gar nicht hinsehen, was Iris da in seiner Gruft veranstaltet. Es stört ihn nicht, dass sie diesen Typen im Arztkittel gekidnappt und dann ausgerechnet in seine lauschige Behausung verfrachtet hat, um ihn dort an einen Stuhl zu fesseln. Es stört ihn auch nicht, dass sie den Kerl ein Bisschen foltert und schlägt. Es stört ihn aber irgendwie ganz gewaltig, dass sie diesen Ben auch noch abschlabbert, das ist ja echt widerlich, wie kann sie nur! Anya dagegen sieht nur fasziniert zu, sie kann es wohl kaum erwarten, bis sich Glory zeigt... doch Spike kommt das alles bislang einfach nur ziemlich verrückt vor.

"Hallo Glory!" Noch ehe sich die vermeintliche Göttin von ihrer Überraschung erholen kann, sich gefesselt in einer muffigen Gruft wiederzufinden, verpasst Iris ihr auch schon einen harten Schlag mitten ins Gesicht.
Darauf folgt eher wütendes als schmerzliches Geschrei. Glory zerreisst die Stricke, als wäre sie nur mit Bindfäden gefesselt und stürmt wie eine Furie auf Iris los - was diese nicht weiter überrascht, denn die Fesseln waren dazu gedacht, Ben ruhig zu stellen, nicht Glory...
Anya und Spike dagegen sind von dieser plötzlich Wendung echt erschrocken und bringen sich erst mal in einer ruhigen Ecke in Sicherheit, denn wenn diese beiden Dämonischen Bestien hier aufeinander losgehen, wollen sie lieber nicht dazwischen geraten... und irgendwie scheint alles etwas aus dem Ruder zu laufen - oder gehört der Kampf hier etwa auch zum Plan?! Iris sieht zwar fast so aus, als würde sie den Fight regelrecht geniessen, sogar wenn sie selbst auch ein paar Schläge abbekommt. Verdammtes Biest, für die scheint alles nur Spass zu sein!
Es macht Iris tatsächlich Spass. Endlich kann sie sich mal wieder bei einem Kampf austoben, ohne ständig darauf aufpassen zu müssen, nicht jemandem aus Versehen das Genick oder sonstwas zu brechen oder sowas in der Art... und sie muss hier auch nicht im geringsten so tun, als hätte sie nur gewöhnliche Menschliche Kräfte.
Bei der Akrobatik hier würde jede Jägerin ganz grün vor Neid, muss Spike zugeben, dem wieder mal klar wird, weshalb er eine Amayra-Hexe nicht zum Feind haben will, auch wenn die oft so nett und harmlos wirken, als könnten sie kein Wässerchen trüben, und einem je nach Lust und Laune gerne was von Ausgleichender Gerechtigkeit und dergleichen erzählen. Aber wehe, wenn sie einmal losgelassen... oder von irgendwelchen Leidenschaften gepackt werden. Und Iris kämpft gerade mit voller Leidenschaft, das kann er an ihren violett funkelnden Augen sehen... und das hört er auch an ihrem Knurren. Es geht auf Leben und Tod... und doch kommt selbst Anya nicht umhin, die Eleganz und Geschmeidigkeit von Iris' Bewegungen zu bewundern. Es sieht so leicht und spielerisch aus, wie ein Tödlicher Tanz von Physischen Attacken, Telekinetischen Schlägen und Giftigen Blicken... und nach einer Weile scheint Iris erst richtig aufzudrehen und schlägt immer brutaler zu.
"Autsch..." murmelt Spike bei einem besonders harten Schlag. Ihm tut es ja schon vom Zuschauen weh und er fragt sich, woher Iris nur diese Wut nimmt, in die sie sich förmlich reinzusteigern scheint, wo sie doch sonst für gewöhnlich immer so wahnsinnig freundlich und nett ist... doch sie hat Temperament, das hat er schon immer gewusst. Seit sie ihn anno dazumal das erste Mal geschlagen hat. Doch jetzt ist sie gnadenlos... Das reinste Massaker! Sowas von geil! Erinnert ihn an die guten alten Zeiten, als er ohne Chip im Kopf noch so kämpfen konnte, nur dass die Amayra-Hexe hier nicht einfach nur Menschen niedermetzelt, sondern eine Göttin verprügelt.
Mit einem besonders harten Kicktritt wird Glory schliesslich gegen die Wand geschleudert und bleibt endlich röchelnd liegen. Iris tritt mit wiegendem Schritt langsam näher mit einem irren Lächeln im Gesicht und beugt sich so tief über sie, dass sie das Blut der Göttin auf ihrer Zunge schmecken kann. Es schmeckt menschlich. "Ach, Glory!" spöttelt sie. "Du und deine unterbelichteten Speichellecker, ihr dachtet wirklich, ich wäre der Schlüssel... und weisst du was? Irgendwie habt ihr sogar recht!"
Es ist soweit. Zeit fürs Finale.
Auf Iris' Wink kommt Anya näher, etwas nervös und doch wild entschlossen. Sie kniet sich auf die andere Seite von Glory hin, in Griffweite von Iris, deren Hand sich eiskalt anfühlt.
Aber wie muss es sich erst für Glory anfühlen, denn Iris' andere Hand greift nun förmlich in sie hinein, als bestünde ihr Körper nur aus Gelee - und holt dann irgendwas Glitzerndes heraus, das sich heftig windet und zu einer Funkelnden Wolke aufbläht, während Glory nun nur noch wie am Spiess schreit... zunehmend unmenschlicher, da sie ja schliesslich aus dem Menschlichen Körper herausgezerrt wird. Ihr Todesschrei.
Spike wird von dem ganzen glitzernden Zeug fast geblendet, doch immerhin bemerkt er, wie Iris eine Handvoll Glitzernder Dämonenmacht auf Anya überträgt, die unter diesem Geschenk zusammenzuckt, als wäre sie gerade vom Blitz getroffen wäre... doch der grösste Teil der Funkelnden Wolke verpufft nun förmlich, als Iris ihre Finger zusammenquetscht, worauf auch der unmenschliche Todesschrei abrupt endet. Glory ist vernichtet.
Nur noch Ben liegt reglos auf dem Boden.
Iris steht auf und schüttelt sich, worauf sämtliche Kampfspuren wieder verschwinden und auch ihre Locken wieder wie frisch gekämmt aussehen. Die Überreste der Glitzerwolke haben sich wie feinster Goldstaub auf alles gelegt... auch auf Anya, die nun aussieht wie ein Juwel. "Mmmmh, Anya, du siehst gut aus, Schätzchen..." schnurrt Iris. "Und wie fühlst du dich?"
Anya steht langsam auf und schüttelt sich ebenfalls. Sie reckt und streckt sich und lächelt zufrieden. "Phantastisch!" Dann deutet sie auf den regungslosen Mann am Boden, der wirklich äusserst übel aussieht, weil an ihm nun alle Blessuren von Glory's Kampf zu sehen sind. Ein Mensch kann das niemals überlebt haben... oder doch?
"Er lebt noch." Iris kniet sich wieder nieder und lässt ihre Hände über seinen Körper gleiten. Heilt das angeknackste Genick und die übrigen Frakturen und sonstigen Verletzungen, zuletzt auch seine gebrochene Nase. Leckt ihm schliesslich das Blut vom Gesicht, als seine Augenlider zu flattern beginnen und er endlich wieder zu sich kommt.
Ben ist überrascht, dass er noch am Leben ist. Und diese seltsame Hexe - oder was auch immer sie eigentlich ist - sieht so aus, als hätte sie den Kampf gewonnen. Er sieht den feinen Goldstaub... der vermutlich gar kein Goldstaub ist. Und zum ersten Mal seit langem fühlt er sich frei, obwohl er es noch kaum glauben kann. Mit Iris' Hilfe kann er sogar aufstehen und er sieht in ihren violett glänzenden Augen, dass es wirklich vorbei ist, Glory ist besiegt. Diese Blonde Versuchung, die beim Lächeln gefährlich aussehende Reisszähne zeigt, muss ein Engel sein.
"Glory ist tot. Ein gutgemeinter Rat, Schätzchen: Verlass Sunnydale!" raunt sie ihm zu. "Jetzt hast du eine Chance, die du sonst wohl nie gehabt hättest..."
Ben nickt nur und will sich schon davonschleichen... als eine Hand an seiner Schulter ihn zurückhält. Irgendwie wirkt ihr Lächeln nun ziemlich schmutzig und anzüglich und ihm rinnt ein Schauer durch den Körper.
"He, ich hab nicht gesagt, dass du jetzt sofort gehen sollst..." schnurrt Iris und ihre Stimme klingt auf einmal irgendwie eine Oktave tiefer als gewöhnlich. Sie hat sich schon lange nicht mehr ordentlich mit Dämonen geprügelt und ganz vergessen, wie high das macht, das Adrenalin, dieser Kick... und jetzt (Nach dem Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!) kann sie ihren Gelüsten endlich freien Lauf lassen.
Mit einer Hand an seinem Genick zieht sie ihn näher zu sich heran und fängt an ihn abzuknutschen - und seine Furcht macht sie nur noch mehr an, wobei sich zu seiner Angst bald auch Erregung mischt, obwohl sie ihn dabei auch beisst und sich an seinem Blut ebenso aufgeilt wie an seinen wirren Emotionen... während er nun von ihrem Vanille-Geschmack ganz high wird, denn Amayra-Pheromone sind einfach unwiderstehlich. Er wehrt sich nicht, als ihr Mund nun weiter wandert und sie sich schliesslich an seinem Hals festbeisst, er geniesst sogar den süssen Schmerz. Seine Knie werden weich, während er schweratmend vor Lust die Augen verdreht, und wenn sie ihn nicht festhalten würde, könnte er sich nicht mehr alleine auf den Beinen halten.
Anya ist auch wieder näher gekommen, snifft ein Bisschen von dem vermeintlichen Goldstaub, als wäre es Koks. Doch das hier ist besser als Koks oder sämtliche von Menschen erfundenen Drogen. Viel besser. Fast so gut wie Sternenstaub. Als Iris von Ben ablässt, zieht sie sich selbst was von dem glitzernden Zeugs rein; schaufelt einiges davon sogar in kleine Pillendöschen und andere Behältnisse, die sie aus ihrer Tasche gekramt hat und gefüllt auch wieder in der Tasche verschwinden lässt, denn man weiss ja nie, wozu man sowas mal wieder brauchen könnte...
Auch Spike ist natürlich inzwischen aus seiner Ecke gekrochen. Er begnügt sich nicht nur damit, sich etwas von dem glitzernden Pulver durch die Nase hochzuziehen, er badet förmlich in dem Zeug und wälzt sich darin wie ein Schnitzel in Paniermehl. "Das ist sooo geil! Iris, du bist die Grösste!" Sein Blick wandert von Iris - die inzwischen von einer ebenfalls ziemlich aufgedrehten Anya mit goldenen Handabdrücken und Kussmündern verziert wird - auf den nun mit seligem Lächeln wieder am Boden liegenden Ben.
"Denk nicht mal dran, ihn zu beissen!" warnt Iris...
... und Spike ist geneigt, sie ernst zu nehmen, auch wenn sie sich gerade wieder in eine Knutscherei mit Anya vertieft. Verdammt, sie muss wohl Augen am Hinterkopf haben... oder sie kann es einfach in seinen Gedanken lesen. "Ich kann doch sowieso nicht beissen..." schmollt Spike und spürt die Wirkung des glitzernden Staubs. Schade, dass die Asche von Vampiren nicht auch so cool ist... wirklich schade... sonst hätte er auch schon ein Bombengeschäft machen können. Er hat im Laufe der Zeit schon viele Drogen ausprobiert, doch das war ja bloss Kinderkacke. Aber dieser Glitzerstaub hier haut wirklich voll rein. Fast so gut, wie an Iris den süssen Vanillegeschmack wegzulecken... Irgendwie erscheint plötzlich alles so klar. Und ihm kommt da so ein Gedanke. Dass er Idiot da nicht schon eher drauf gekommen ist, das hätte doch eigentlich sein erster Gedanke sein müssen! "He Iris, tust du mir einen Gefallen?" nuschelt er. "Würdest du mir bitte den Chip aus meinem Kopf rausnehmen? Bitte!"
"Nein."
"Nein?" Er legt den Kopf etwas schief. "Warum denn nicht?!"
"Darum!" meint Iris kichernd und zuckt die Schultern. "Ich bin auch schon gebeten worden, dich zu Asche zu machen, aber das hab ich auch nicht getan... Also beklag dich lieber nicht!"
Das Leben ist nicht fair. Anya bekommt von Iris Dämonische Kräfte geschenkt und ihm will sie nicht mal den Chip rausmachen, das ist wirklich... nicht nett. Aber hat er nicht erst während des Kampfes wieder mal festgestellt, dass Iris keineswegs immer nur nett ist... und irgendwie macht es ihn perverserweise sogar an, wenn Iris nicht so nett ist. "Na schön." Spike schluckt kurz. Na auch egal... "He Iris!" wispert er dann. "Wenn ich ihn schon nicht beissen darf... kann ich ihn dann wenigstens ficken?"

Im Morgengrauen klärt sich Iris' Blick langsam wieder und sie leckt sich nochmal über die Lippen bei dem Gedanken an die vergangenen Stunden. Sie ist immer noch von oben bis unten mit gold-glitzernden Abdrücken übersäht, ebenso wie die anderen, die noch im Knäuel daliegen und schlafen...
Ach, so eine kleine Orgie ist doch ganz reizend. Und mit dem guten Glitzerstaub (Gute alte Glory!) hat dieses Gesellige Beisammensein den Namen Orgie wirklich mal verdient. Iris hat sich blendend amüsiert, rumgeknutscht, gebissen, gegrabscht, sich auch selbst von oben bis unten ablecken lassen... eine wahre Freude. Doch jetzt zieht sie sich mal lieber wieder an, das kann ja nicht ewig so weitergehen.
Anya sieht schon wieder makellos aus und erstrahlt in neuem Dämonischen Glanz; allzu viel Macht und Kräfte hat sie zwar bei diesem Deal nicht erhalten, aber für Ewige Jugend und Schönheit reicht es allemal, so dass sie sich ein schönes Leben machen kann...
Auf dem Vampir halten ihre Knutschflecken, Bisse, Kratzer und die blauen Flecken noch ein kleines Bisschen länger so wie auch Anya's Spuren - und so nackt sieht Spike wirklich richtig niedlich aus; man sollte ihn wohl öfters mal ohrfeigen und ihm den Hintern versohlen, wenn er einen nervt...
Und Ben wird man es noch länger ansehen, dass er eine wilde Nacht hatte; ihm tut bestimmt auch der Hintern weh... Natürlich könnte sie ihm diese Knutschflecken und den ganzen Kram auch einfach wegstreicheln, aber er soll sich ruhig eine Weile erinnern. Schliesslich kann er sich nicht beklagen, denn er ist auch auf seine Kosten gekommen, und überdies kann er sowieso froh sein, dass er überhaupt noch am Leben ist... Oh ja, Iris ist kein Engel, die immer nur alles aus reiner Nächstenliebe und Herzensgüte tut, schliesslich will sie auch ihren Spass. Sie knabbert nochmal sanft an Ben herum, worauf er wach wird und ihren Kuss erwidert. Doch dann macht er ein etwas dummes Gesicht, als sie ihn plötzlich auf die Beine zieht und ihm grinsend seine Klamotten zuwirft... schliesslich kann sie ihn ja schlecht nackt zum Busbahnhof bringen. Besonders da es draussen wieder mal regnet und gewittert... also für sie ideal für einen Spaziergang. Und für ihn hat sie einen Regenschirm dabei, nicht dass er sich nach allem, was er durchgemacht hat, noch vor Nässe eine Lungenentzündung holt oder sowas in der Art.

 

WER WACHT ÜBER DIE WÄCHTER UND JAGT DIE JÄGERIN?
Pairing: Kunterbunt...
Teil: 9/? der Serie "Alles Gute kommt von oben?"
Datum: Juli 2002


"Die Lage ist ernst!" erklärt der Englische Lord, der sich sogar höchstpersönlich von London auf den Weg nach Sunnydale gemacht hatte nach dem äusserst beunruhigenden Anruf von Rupert Giles. Und er sieht in der Tat todernst aus, schwafelt was von Grosser Gefahr und irgendwelchen Höllendimensionen und dass es dazu wohl einen Schlüssel bräuchte.
Wenn ein Englischer Gentleman aus dem Rat der Wächter schon bei der blossen Erwähnung des Namens Glory fast in Panik gerät, muss es wohl wirklich schlimm sein...
So wie sein ehemaliger Wächterkollege ihn ansieht, kommt sich Giles fast schon wie ein Aussätziger vor und er fühlt sich gar nicht wohl in der Rolle des Bittstellers, der den Rat im Informationen anbetteln muss, die in irgendwelchen Geheimarchiven gehortet werden. Allerdings, was der Lord da erzählt... "Das wissen wir alles schon!" Und es bereitet ihm eine gewisse Genugtuung, jetzt das verblüffte Gesicht des Lords zu sehen. Seinem Assistenten ist gar der Kiefer runtergeklappt; der gute Junge hat bis anhin wohl noch im Glauben gelebt, der Rat der Wächter hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und wüsste alles, was andere Leute nicht wissen. "Wir sind durchaus darüber informiert, dass etwas ganz Grosses im Gange ist; in den letzten Tagen hat sich hier in Sunnydale gewissermassen ein ganzer Dämonenauflauf eingefunden."
"Aber diese Dämonen sind wohl inzwischen schon über alle Berge!" lässt sich auf einmal Anya vernehmen, die sich erst vorhin hereingeschlichen hat - und trotz des Regens draussen nicht nass ist, obwohl sie nicht mal einen Schirm dabei hat -  und nun ganz lässig mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der Theke des Zauberladens sitzt. "Glory ist tot."
"Wie bitte?!"
"Glory ist tot!" wiederholt Anya mit diabolischem Lächeln. "Es wird also keinen Grossen Zirkus geben, denn die Vorstellung wurde gewissermassen abgeblasen. Das Konzert wurde abgesagt!"
"Wie das?" fragt Giles schliesslich.
"Magie!" meint Anya schulterzuckend und findet es ganz reizend, wie sie nun von allen angestarrt wird, als erwarte man von ihr mindestens einen Wetterbericht für die nächsten drei Jahre. Es würden sich alle vor Wut in den Hintern beissen, wenn sie wüssten, was sie gestern Nacht für eine geile Party verpasst haben! "Ach ja, Giles... ich hab hier noch was für Sie!" Aus der Hosentasche ihrer Jeans fischt sie ein zerknautschtes Couvert und reicht es ihm.
Auf dem Stück Papier steht nicht viel, dafür ist das beiliegende Pulver um so interessanter, das wie eine Probe Koks in einer kleinen Plastiktüte eingepackt ist. Aber das Zeugs ist nicht weiss wie Schnee, sondern glitzert golden, wie eine Mischung aus Gold- und Diamantstaub.
Der Lord sieht das Glitzerzeugs geradezu ehrfürchtig an. "Ist es das, wofür ich es halte?"
"Sowas konnte man nach Glory's Tod von der Wand kratzen." Anya grinst den Lord frech an. "Nur keine falschen Hoffnungen, es ist nichts mehr übrig!" In der Tat hat Iris das ganze restliche Glitzerzeugs, das nicht eh schon weggesnifft worden war, eingesammelt und in Tüten verpackt. Mit Magie, nicht etwa mit einem Staubsauger...
"Geben Sie es mir!" verlangt der Lord mit einem fast schon gierigen Blick und streckt schon die Hand danach aus.
"Wieso sollte ich?!" grummelt Giles und ballt seine Faust um das kostbare Geschenk. "Erst vor wenigen Augenblicken haben Sie mich noch selbst daran erinnert, dass ich mit dem Rat der Wächter eigentlich nichts mehr zu tun habe... also warum sollte ich Ihnen das hier geben?" Nun wedelt er mit dem glitzernden Tütchen herum, worauf der Lord wie hypnotisiert jeder Bewegung mit den Augen folgt. Meine Güte, der ist aber wirklich scharf auf das Zeug. Plötzlich muss er an Iris' Worte denken, dass ihm der Rat noch die Füsse küssen würde... hat sie sowas etwa vorhergesehen?
"Mr. Giles!" Der Lord bemüht sich um ein gewinnendes Lächeln. "Lassen Sie uns doch nochmal darüber reden... Eigentlich hat der Rat es immer sehr bedauert, dass Sie sich von uns abgewandt haben. Und ich für meinen Teil würde es sehr begrüssen, wenn Sie wieder mit uns zusammenarbeiten würden..."
"Hmmm..." Na ja, reden kann man ja mal darüber. Mal sehen, wie wertvoll diese paar Gramm Götterstaub wirklich sind...


Man hat Anya natürlich regelrecht Löcher in den Bauch gefragt, was letzte Nacht eigentlich passiert wäre und wie sie den Götterstaub erhalten hätte etc.pp. - und wo zum Teufel denn eigentlich Iris abgeblieben wäre. Doch über alles schweigt sie sich aus und lächelt nur versonnen, während sie noch ihre Angelegenheiten in Sunnydale regelt und sich reisefertig macht.
Und irgendwie scheint ihren Freunden erst so richtig klar zu werden, dass Anya sie wirklich verlässt, als sie sich nach Sonnenuntergang von allen mit einem Kuss verabschiedet, ihnen noch viel Glück wünscht, ein letztes Mal winkt und dann in einem schwarzen Cabrio davonbraust.

"War das nicht Iris' Cabrio?" meint Giles, der immer noch an der Strasse steht, obwohl von dem Wagen natürlich längst nichts mehr zu sehen ist. Er kann eigentlich wirklich zufrieden sein mit dem heutigen Tag. Glory ist Staub. Durch den Deal mit dem Lord, gehört er wieder zum Rat der Wächter... mit einigen Privilegien. Die paar Gramm Götterstaub haben sich als wirklich sehr kostbar herausgestellt und sind jetzt in der Tasche des Lords schon in Richtung England unterwegs. Aber richtig perfekt wäre der Tag, wenn er heute Abend mit Iris die Champagnergläser klirren lassen könnte, um auf alles anzustossen.
"Hat jedenfalls so ausgesehen!" stimmt Xander zu, der irgendwie das dumpfe Gefühl hat, Iris hätte mit den Geschehnissen von letzter Nacht irgendwas zu tun. Was auch immer passiert ist, am Schluss war Glory offensichtlich nur noch Staub und Anya hat ihre Unsterblichkeit wieder. Und Iris ist weg. Moment mal... Auf einmal wird er blass, als ihm ein furchtbarer Gedanke kommt. "Giles..." druckst er herum. "Es kann doch nicht etwa sein, dass Iris... äh... Glory war?"
"Unsinn!" mischt sich nun Spike ein. "Glory hat Iris für den Schlüssel gehalten!"
"Iris war der Schlüssel?!"
"Hab ich das etwa gesagt?" meint Spike etwas genervt. Können Menschen denn nie zuhören? "Glory's Helfershelfer haben wohl gedacht, Iris wäre der Schlüssel, weil sie neu hier war. Aber Iris war nicht der Schlüssel..." Er verzieht sein Gesicht zu einem Lächeln. "Und dann hat's schliesslich irgendwann PUFF gemacht und Glory war nur noch Glitzerstaub!"
Interessant, dass ein falscher Schlüssel eine Göttin töten kann... Giles findet das alles ungemein faszinierend.
"Und was ist mit Iris?" bohrt Xander weiter, immer noch beunruhigt.
"Was soll mit ihr sein?" meint Spike unschuldig, worauf er von Xander am Kragen gepackt wird. "He, was soll das?!"
"Wo ist Iris?" fragt Xander und schüttelt den Vampir etwas durch.
"Ähm... Xander..." meint nun Giles in beruhigendem Ton und legt eine Hand auf seine Schulter. "Ich habe heute in ihrem Hotel nachgefragt. Sie hat heute Morgen ausgecheckt."
Xander lässt Spike los. "Ausgecheckt? Und ihren Wagen verschenkt sie einfach an Anya? Da stimmt doch irgendwas nicht! Sie würde doch sicher nicht so einfach verschwinden, ohne sich von uns zu verabschieden!"
"Sie würde es tun. Wenn man sie darum bittet."
"Was soll denn das heissen?" Xander packt schon wieder Spike am Kragen, dem das sichtlich lästig ist. "Spike, nun red schon!"
"Lass. Mich. Los."
Xander spürt schon wieder Giles' Hand auf seiner Schulter und lässt daraufhin den Vampir widerwillig los.
"Spike... Hat jemand Iris gebeten, Sunnydale zu verlassen?" fragt Giles in möglichst ruhigem Ton.
"Ja."
"Und wer ist das gewesen? Wer hat ihr gesagt, dass sie gehen soll?"
"Buffy."
Giles und Xander sehen erst einander und dann auch Spike seltsam ein. Irgendwie können sie darüber nicht wirklich überrascht sein, denn Buffy hat kein Hehl daraus gemacht, dass sie Dr. Iris Sinclair etwa so überflüssig findet wie Schnee im Juli... während sich Iris wiederum auch nicht gerade überschlagen hat, um sich mit der Jägerin anzufreunden, während sie sich mit deren kleinen Schwester ja auf Anhieb gut verstand.
"Buffy!" Xander stürmt nun einigermassen aufgebracht in den Zauberladen...
... dicht gefolgt von Giles und Spike.
Willow und Tara wirken etwas irritiert, als Xander nun etwas davon faselt, Buffy hätte Iris verscheucht - und noch überraschter sind sie, als Buffy dies gewissermassen zugibt. Am besten ist die Begründung: Weil Iris kein Mensch wäre!
"Du bist ja verrückt!" erklärt Xander, der es nicht fassen kann, was Buffy da erzählt. Und alle anderen sind wohl geneigt, ihm diesmal zuzustimmen. "Was soll das heissen, sie ist kein Mensch?!" Ist sie etwa doch der Schlüssel? Oder was?!
"Sie ist kein Mensch!" wiederholt Buffy störrisch. "Ich habe sie heute Morgen in aller Herrgottsfrühe getroffen, als sie gerade vom Busbahnhof kam. Sie hat keine Brille und ihre Haare offen getragen..."
"Na das ist ja wohl kein Verbrechen, oder?!" wirft Xander ein, der Iris eigentlich die meiste Zeit ohne Brille auf der Nase und mit offenem Haar gesehen hat. Doch der giftige Blick von Buffy bringt ihn zum Schweigen...
... und sie kann weiter erzählen. "Der springende Punkt war, dass sie nicht nass war, obwohl es geregnet hat!" erklärt sie und fügt hinzu: "Und sie hatte keinen Schirm dabei! Jedenfalls ist es mir da wie Schuppen von den Augen gefallen, woher ich sie kenne. Sie war die Vampirbraut, die an Riley rumgeknabbert hat!" Und ausserdem muss sie bei Iris immer an Blitze denken. Sehr merkwürdig, das alles!
Es erhebt sich ein mehrstimmiges "Oh!" unter den Zuhörern. Schliesslich meint Giles: "Nun ja... äh... aber Iris ist kein Vampir." Obwohl sie ja auch gerne beisst. Oh Gott, hat sich das geil angefühlt, als sie ihm diesen Knutschfleck verpasst hat, der jetzt von seinem Hemdkragen verdeckt wird.
"Sie ist eine Hexe."
"Buffy, wir wissen, dass sie eine Hexe ist, sie hat es uns selbst gesagt!" murmelt Willow, die sich schliesslich selbst gerne Hexe nennt.
"Sie ist nicht einfach eine Hexe, sie ist ein Monster... was weiss ich. Jedenfalls ist sie kein Mensch!" beharrt Buffy.
"Ein Monster?!" echot Giles ungläubig. Guter Gott, er hat sich mit ihr nicht nur blendend unterhalten, sondern auch mit ihr rumgeknutscht, ist schliesslich sogar mal mit ihr im Bett gelandet... und okay, sie ist ja vielleicht ein Bisschen unersättlich, aber das macht sie noch lange nicht zum Monster!
Buffy fängt nun lang und breit an zu erklären, weshalb Iris kein Mensch, sondern ein Monster wäre... und sie steigert sich da richtig rein, zumal sie in den Augen ihrer Freunde ja sehen kann, dass die wohl noch eher dieser dahergelaufenen Hexe zu glauben scheinen als ihr, was sie schon ziemlich kränkt und geradezu auf die Palme bringt. Am liebsten würde sie alle durchschütteln. Also wettert sie weiter...
... bis es Spike schliesslich zu bunt wird. "Hör auf mit dem Unsinn!"
"Unsinn?!" Buffy starrt ihn an.
"Iris ist kein Monster! Okay, sie ist keine gewöhnliche Feld-, Wald- und Wiesen-Hexe - äh sorry Willow - aber Iris ist und bleibt trotz all ihrer Magie doch immer noch ein Mensch wie du und ich."
"Hmmm... Ein Mensch wie du und ich... und das sagt ausgerechnet ein Vampir?" spöttelt Buffy. Sie hat gesehen... irgendwie weiss sie selbst nicht mehr so genau, was sie alles gesehen hat, sie weiss nur noch, dass Iris kein Mensch sein kann.
Spike würdigt den letzten Einwand keiner Antwort, sollen sie doch denken, was sie wollen. "Verrate uns doch mal, Buffy... Hast du da eigentlich schon gewusst, dass Glory vernichtet ist, na?" Er sieht sie schräg an, denn er kennt die Antwort. "Du hast sie gebeten zu gehen, obwohl du gewusst hast, dass genau diese Gewitterhexe die einzige ist, die genug über Glory wusste, um sie zu vernichten." Er sieht sie mit verschränkten Armen an und fragt sich, was für ein Teufel ihn eigentlich geritten hatte, dass er mal so scharf auf die Jägerin war. Seit der Orgie gestern - oder besser gesagt seit dem vielen Glitzerstaub - sieht er einiges wieder mit anderen Augen. "Aus reiner Eifersucht oder was weiss ich hast du die einzige Chance weggeworfen, die einzige Waffe, die wir hatten!" Hat er jetzt etwas zu dick aufgetragen? Na egal. "Wahnsinnig intelligent! Es ist ein Glück für die Welt, dass Iris zu dem Zeitpunkt Glory schon vernichtet hatte. Pures Glück, dass Glory und ihre Anhänger fälschlicherweise Iris für den Schlüssel gehalten haben... und nicht jemand anderen." Das letzte ist ein Schuss ins Blaue, denn Iris hat ihm nicht erzählt, wer denn in Wirklichkeit der Schlüssel ist. An Buffy's Blick sieht er jedoch, dass sie es weiss. "Weisst du was, Buffy? Du solltest Gott auf Knien danken, dass Iris hier war..." Als er sich dabei ertappt, dass er drauf und dran ist, die Ehre dieser verrückten Amayra-Hexe mit glühenden Worten und geradezu theatralisch zu verteidigen, fragt er sich einen Augenblick lang, ob er vielleicht krank ist. Dann winkt er einfach ab und will gehen...
... doch Xander stellt sich ihm beherzt in den Weg. "Moment mal, Spike! Weisst du, wo Iris ist?"
Der Vampir schüttelt den Kopf. Vermutlich ist sie wieder 'jenseits der Spiegel', wie Amayra-Hexen das so gerne zu nennen pflegen. Wieder dorthin gegangen, woher sie gekommen ist... verdammt, sie könnte sonstwo sein. Geradeso gut könnte sie sich gerade auf irgendeiner idyllischen Insel die Sonne auf den Bauch scheinen lassen oder sowas in der Art.
Dann diskutieren sie noch irgendwelche Details und alles mögliche - insbesondere auch über Anya's neue Unsterblichkeit und dass die Ex- und jetzt wieder Dämonin nun mit Iris' Cabrio unterwegs ist -... doch am Schluss können sie sich nicht mal mehr darauf einigen, was für eine Augenfarbe Iris Sinclair denn eigentlich hatte. Obwohl ihr doch alle immer so gerne tief in die Augen geschaut haben. Ausser Buffy natürlich...
... die es irgendwie immer noch nicht so recht fassen kann, dass offenbar alle dieser verdammten Iris hinterherzutrauern scheinen, wer oder was auch immer sie ist. Sind die denn alle verhext worden?! "Wer von euch hat eigentlich alles mit Iris rumgemacht?" erkundigt sie sich schliesslich und sieht sich der Reihe nach um. "Willow? Tara?" Die beiden jungen Hexen sehen einander an und lächeln versonnen, wobei sie sich dann plötzlich beide leicht verlegen mit plötzlich besonderem Interesse dem Teppichmuster auf dem Fussboden widmen. Na ja, das haben ja irgendwie alle geahnt, von wegen Spiritistische Sitzungen und sonstiger Hexenkram mit Anya und Iris... "Xander?" Er wird knallrot wie eine Tomate, das sagt wohl alles. "Giles?" Der Ex- und jetzt wieder Wächter rückt nervös seine Brille zurecht. Oh Gott, dann stimmt es also wirklich, dass sogar der gute alte Giles sich mit ihr nicht nur über Kultur und alte Bücher unterhalten, sondern auch mit diesem Blonden Gift rumgemacht hat... "Spike?!" Der Vampir hat doch tatsächlich auch noch seine Hand gehoben und plötzlich überkommt sie der Drang, ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln, denn sie fühlt sich betrogen. Sicher, sie hätte sich nie mit diesem Vampir eingelassen, sie wollte ihn nicht, doch dass er in letzter Zeit immer so hinter ihr her gewesen war, hat irgendwie doch ihrem Ego geschmeichelt. Aber jetzt steht er auf der Seite dieser Hexe... Und ihre kleine Schwester Dawn sieht ja fast schon regelrecht enttäuscht aus, nicht ebenfalls mit der Hexe rumgeknutscht zu haben, das ist doch echt krank! Und wenn sie daran denkt, wie sich ihre Mutter von Iris hat massieren lassen... "Und Riley stand auch auf ihrer Abschussliste..." murmelt sie zum Abschluss. Und wer weiss, was sie mit dem gemacht hat, dass er einfach so spurlos verschwunden ist.
"Iris führt keine Abschussliste und schnitzt sich keine Kerben ins Bett!" protestiert Spike. "Und was deinen geliebten Riley angeht: Wenn er einfach so ohne ein Wort gegangen wäre, hättest du ihn wohl noch nicht mal vermisst, gib's doch zu!" Was soll's, jetzt kann er's ja ruhig erzählen. "Weisst du was, Buffy? Ich war so verschossen in dich, dass ich Riley unbedingt aus dem Weg haben wollte. Und als Iris vom Himmel gefallen ist, da habe ich sie sogar gebeten, ihn zu töten." Die schockierten Gesichter sind wirklich zu köstlich. "Natürlich hat Iris sowas abgelehnt, sie ist schliesslich eine Gute Hexe. Also haben wir diese kleine Inszenierung eingefädelt... und inzwischen ist Riley Finn übrigens wieder glücklich bei der Army, falls es dich interessieren sollte, was aus ihm geworden ist."
"Sie hat Riley verführt!"
"Ach, hör doch auf!" Spike klingt nun wirklich langsam ziemlich genervt. "Der gute Riley ist freiwillig öfters dorthin gegangen, um sich von Vampiren beissen zu lassen. Irgendwie kann er also wohl nicht sehr glücklich gewesen sein, wenn er solch einen Kick gesucht hat. Früher oder später wäre er sowieso gegangen. Du bist doch nur sauer, dass du ihn in flagranti mit jemand anderem erwischt hast, bevor du ihm selbst den Laufpass hast geben können... was du wohl nur aus Bequemlichkeit nicht gemacht hast."
Bevor Buffy sich jetzt wieder weiter über ihr verkorkstes Liebesleben beklagen kann, erkundigt sich Giles hastig: "Moment mal, Spike, du sagt, Iris ist vom Himmel gefallen?!"
"Hmmm... Gewissermassen." Spike muss grinsen beim Gedanken an das Loch in der Decke, durch das sie vor zwölf Tagen gekracht ist.
"Ist sie ein Engel?!"
"Ein Engel?" Nun kann sich Spike ein Kichern nicht verkneifen. "Also so würde ich das nicht nennen. Hexe trifft es schon eher..."

Als Spike schliesslich den Zauberladen verlässt, geniesst er richtig die frische Luft, obwohl er ja eigentlich nicht mehr atmen muss. Aber die dicke Luft da drin... Himmeldonnerwetter! Mal sehen, ob sie sich bis morgen wieder etwas beruhigt haben. Vielleicht haben sie ja Iris bis dahin schon wieder vergessen, wie es unter Menschen doch üblich scheint, auch wenn mittlerweile immer noch heftig darüber spekuliert wird, ob sie ein Monster oder doch gar ein Engel oder sonstwas ist... Selbst Giles ist ratlos, denn wenn Iris wirklich kein normaler Mensch ist - Hexe hin oder her - was ist sie dann?! Nun, soviel Spike weiss, gibt es keine Aufzeichnungen über Arragon Amayra, also kann Giles raten, bis er schwarz wird. Warum können die Menschen es nicht einfach hinnehmen, wenn eine Ara sagt, sie wäre eine Hexe... ob sie nun noch ein normaler Mensch ist, wen kümmert das schon?!
Auweia, wenn Iris wüsste, was er heute Abend alles über sie erzählt hat, würde sie ihm den Kopf abreissen. Oder ihn mindestens grün und blau schlagen. Aber sie ist ja weg. Einfach gegangen. Doch immerhin hat sie sich von ihm und Anya wenigstens richtig verabschiedet - während Xander sich nun irgendwas zusammenzuspinnen scheint, als wäre sie womöglich aus heiterem Himmel von Ausserirdischen entführt worden oder sonstwas Verrücktes, nur weil er nicht wahrhaben will, dass die Frau, in die er sich Hals über Kopf verliebt hat, ohne ein Wort einfach gegangen sein könnte, nur weil Buffy sie darum gebeten hat. Okay, er weiss, dass sie nichts von der Grossen Liebe hält und alles andere als monogam ist oder sowas in der Art; dass das ganze Herumgeplänkel für sie also nur Spass ist... und trotzdem. Womöglich betet er heute Nacht darum, dass sie zurück kommt... doch wenn sie weg ist, wird das auch nichts nützen.
Na ja, wie hat sie heute Morgen noch so schön gesagt: 'Glory ist Staub... also was soll ich noch hier?' Ihr scheint irgendwie gar nicht klar zu sein, wie sehr man sie vermisst, jedenfalls solange man sich an sie erinnert. Giles beispielsweise wird doch Zeit seines Lebens keine andere Frau mehr anrühren, nachdem er einmal Iris' verführerischen Vanille-Duft schnuppern durfte. Und was ist mit Xander; wie lange wird der Junge ihr wohl hinterhertrauern? Oh Gott, der Typ hat auch wirklich ein Pech mit den Frauen!
Himmel, bei dem Gedanken daran, dass Iris doch eigentlich die perfekte Geliebte sein könnte, wird es Spike ganz heiss. Dank ihrer Telepathischen Kräfte weiss sie, was Männer - oder Frauen - wollen, noch bevor die es selbst wissen... und sie ist eine Hexe. Schon allein wie sie einen anfasst, könnte einen in den Wahnsinn treiben. Ihre Küsse sind atemberaubend. Und wenn sie beisst... Oh Himmel... Allerdings muss er angesichts ihrer scharfen Zähne auch daran denken, dass er sich von ihr keinen Blowjob wünschen würde, auch wenn der Gedanke daran doch äusserst erregend wäre. Aber sie würde sowieso niemandem einen geben, selbst wenn es der letzte Mann auf Erden wäre und er sie auf Knien darum bitten würde... Eher würde sie ihm die Kehle durchbeissen. Ob das nur einfach so ein Tick ist oder womöglich von einem Trauma herrührt oder sowas in der Art, wagt er sich lieber erst gar nicht zu fragen... Aber Himmel, es macht ihn scharf, nur daran zu denken, von ihr gebissen zu werden. Ein Vampir wünscht sich, von einer Amayra-Hexe gebissen zu werden... na wenn das nicht abartig ist. Pfeif drauf, seit wann kümmert es ihn, was abartig ist und was nicht...
Sobald Spike in seiner Gruft ist, entledigt er sich seiner Kleider und kuschelt sich unter die Decke. Wie von alleine fängt er an, sich selbst zu streicheln, während er sich vorstellt, Iris wäre hier und würde ihn berühren. Ihre Fingerspitzen fühlen sich immer so unglaublich an... Er leckt sich seine Finger feucht und spielt dann etwas mit seinen Brustwarzen, die sofort hart werden. Er kneift etwas rein, doch das fühlt sich nicht halb so gut an wie Iris' Zähne gestern während der Orgie. Verdammt, sie hat ihn geküsst und er ist förmlich dahingeschmolzen. Sie hat ihn geschlagen und er wäre dabei vor Geilheit fast geplatzt... Sie hat ihn gebissen und er hat dabei Sterne gesehen... "Beiss mich!" flüstert er, während er in Erinnerungen schwelgt und sich selbst betatscht. "Oh Iris... beiss mich... bitte!"
"Na wenn du drauf bestehst... Überraschung!"
Ehe er es sich noch recht versieht, spürt er ihr Gewicht auf seinem Körper und ihre Zähne an seinem Hals. Verblüfft reisst er die Augen auf... und sieht Sterne. Sie ist wieder da! geht es ihm gerade noch flüchtig durch den Kopf, während er unter ihrem Biss erschauert.

 

ENDE DER 1. STAFFEL

B.B. / Juli 2002

weiter zur 2. Staffel



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