Diese lustige Geschichte entstand, nach vier schrecklichen Tagen, an denen man mir
Taeglich bis zu sechs Virenmails schickte.
Euch, die ihr diese Viren verschickt, will ich damit sagen: Ihr schafft uns Internetnutzer nicht! Den Besuchern meiner Seiten wuensche ich Allzeit Virenfreiheit auf ihren PC s.
Bastel-Meggi, sass wie jeden Abend an ihrem heissgeliebten Computer.
Da wie immer, das Fernsehprogramm nichts, aber auch gar nichts zu bieten hatte, was sie sich gern angesehen haette. Da lobte sie ihre Errungenschaft, den PC mit allem Zubehoer, welcher mittlerweile zu ihrem Lieblingshobby geworden war.
Jedem den sie kannte schwor sie,dies sei die groesste und beste Erfindung des Jahrhunderts gegen Langeweile.Manch einer ihrer Freunde oder Kollegen griffen sich an den Kopf und konnten Bastel-Meggi nicht verstehen
Doch Bastel-Meggi hatte an ihrem PC soviel zu tun, denn fuer sie lohnte sich die Entdeckungsreise ins Internet. Jeden Tag fand sie was neues heraus, und lernte immer mehr. Nach zwei drei Jahren war ihr kaum etwas unbekannt, sie hatte sich zu einem richtigen Foto-Profi entwickelt.
Hatte ein Bild ein Wehwehchen oder Fehler, wusste sie sofort Rat um diese zu beheben ,und auch wenn der PC krank war was zu tun war, um das Laufwerk wieder ordentlich in Gang zu bringen.
Doch am heutigem Tage passierte ihr etwas, was sie, sobald nicht vergessen wuerde.
Sie machte seinen routinemaessigen Gang durch die Wohnung, als sie gerade von der Arbeit nach Hause kam. Schuhe ausziehen, ihrem lieben Juergen bloss keinen Staub in die Wohnung tragen. In die Pantoffeln schluepfen, die noch genau so in der Ecke standen wie sie am Morgen abgelegt wurden. Juergen, hatte sich naemlich laengst abgewoehnt ihr jedes Teil nach zu raeumen. In einigen Jahren Ehe war alle Muehe umsonst, ihr seinen Ordnungsfimmel beizubringen.
Ihre Tasche stellte sie gleich neben dem Schuhregal ab, und die Jacke wurde schwungvoll ueber das Treppengelaender geworfen.
Juergen wurde kurz umarmt und gekuesst, wie jeden Tag zur Begruessung, und gleichzeitig fragte sie nach, ob denn auch der Kaffee schon fertig sei.
Nun aber erst ganz schnell ins Hobbyzimmer gehen, und den obligatorischen Klick um seinen PC zu starten.
Dann setzte sie sich zu Juergen an den Kuechentisch und in Windeseile erzaehlte man sich das wichtigste vom Tage. Nebenher schluerfte sie genuesslich ihren Pott Kaffe und auch den selbstgebackenen Kuchen, nahm sie wie jeden Tag und selbstverstaendlich vom Kuchenteller und lies ihn sich schmecken.
Die Tagezeitung lag ordentlich gefaltet auf dem Tisch und Bastel-Meggi begann darin zu blaettern. Langweilig legte sie, sie bei Seite und fragte sich, warum sie diese eigentlich nicht abbestelle. Lesen tat sie sie eh nicht mehr, mit Muehe und Not noch die Schlagzeilen. Aber auch hier siegte die Gewohnheit, und ungelesen wanderte die Zeitung ins Altpapier.
Inzwischen war ihr PC hochgefahren und ihr kribbelte es auch schon in den Fingern, endlich ihre E-Mails abrufen zu koennen,
da Juergen auch nie klagte, konnte Bastel nun gemuetlich an ihrem PC Platz nehmen.
Schnell noch Kennwort eingeben und schon war sie auf seinen Datenspeicher. Alles machte sie aus Gewohnheit. Anmelden fuers Internet, und schnell die Post abfragen.
Viele Menschen hatte sie im Netz kennen gelernt, mit denen sie ab und an im Chat laberte, und mit denen sie regelmaessig Gedanken austauschte. Viel hat sie hier im Chat ueber die Vielfalt seiner Errungenschaft gelernt und viele Fotos gesammelt
Und heute, ja heute freute sie sich sehr, denn fast 30 E-Mails hatten sie erreicht. Fluechtig ueberflog sie die Absender und entdeckte ihren besten Freund unter allen Absendern. Oh freute er sich, wie lange hatte sie schon auf Antwort von Henry gewartet. Es war ja eine Ewigkeit, als er das letzte Mal sich gemeldet hatte.
In voller Vorfreude und Erwartung auf Neuigkeiten von Henry klickte sie die Mail an. Oh freute er sich, sogar ein Foto angehaengt, na das schau ich aber zuerst an, bevor ich lese was er schreibt. All das tat sie in seiner gewohnten Art, Klick auf Dateispeichern und Bums, da geschah etwas Unglaubliches. Ihr Bildschirm faerbte sich rot, gelbe Flammen schossen empor. Was ist das, zuckt Bastel-Meggi erschrocken zusammen. In dem Moment oeffnet sich ein winzig kleines Fenster zwischen den Flammen und ein kleiner frecher Worm steckt sein Koepfchen heraus. Ganz zaghaft schaut der Worm nach links, und dann nach rechts, und ganz schnell verkriecht er sich wieder hinter seinem Tuerchen.
Ich glaube, ich fantasiere, denkt sie wieder. Aber schon steckte der kleine Worm sein Koepfchen wieder heraus. Diesmal laechelte er Bastel-Meggi auch noch frech an, und wagte seinen runden langen Leib auch etwas weiter heraus zu strecken. Hallo, ich bin Klez der Worm, stellte er sich Meggi vor. Und wer bist du? Fragte er anschliessend ohne Meggis erschrockene Blicke zu bemerken.
Bastel-Meggi kniff die Augen zu, und oeffnete sie wieder, glaubte sie doch die Hitze am heutigen Tag habe Schaden an ihr genommen. Doch der Worm sass erwartungsvoll noch immer an seinem Tuerchen. Willst mir nicht deinen Namen sagen? bettelte er wieder.
Bastel-Meggi begann zu stottern, Ich, ich bin Meggi, aber zum Kuckuck wie kommst du auf meinen Bildschirm, und ueberhaupt was soll das alles?
Sei nicht boese Bastel-Meggi, ich werde versuchen dir alles zu erklaeren.
Ich bin Klez der Virusworm. Der grausame Hexenmeister Stoerenfried schickt mich Tag fuer Tag durch die Kabel und Leitungen der vielen tausend Computer. Wir sind konstruiert um euere Computer zu zerstoeren. Dateien anzuknabbern und viel Schaden anzurichten. So bin ich nun schon den ganzen Sommer unterwegs, von Computer zu Computer, immer unterwegs.
Was soll das heissen, fragte Bastel-Meggi entruestet. Wagst es mir zu sagen, dass du meinen PC anknabbern, und dich in meiner Datenbank einnisten willst. Steckst auch noch frech deinen Kopf hier heraus? Ich glaube es nicht. Hast du nicht gesehen, das ich dich ganz schnell ins Jenseits befoerdern kann? Ich habe ja nicht umsonst zwei hervorragende
Virenprogramme installiert. Na warte nur, gleich habe ich dich.
Moment, flehte Klez mit zitternder Stimme. Bitte hoer mir doch erst einmal zu. Ich bin doch nicht ohne Grund gerade aus deinem Bildschirm gekrochen. Bitte, bitte hoer mich an.
Na dann bin ich aber neugierig, aber wie dem auch sei, killen kann ich dich noch immer. Dann erzaehl, ich habe nicht ewig Zeit.
Bastel-Meggi, du glaubst sicher, das wuerde uns Spass machen, aber da irrst du dich. Wir sind alle sehr ungluecklich dabei und ich habe mich entschlossen Hilfe zu suchen. Stoerenfried steckt uns immer in so liebevoll geschriebene Mails, wie mich heute in die Mail deines Freundes Henry. Immer, wenn ich diese lieben Zeilen lese, bin ich ueber meinen Auftrag sauer und boese. Soll staendig nur Zahlen, Buchstaben und Codes zerstoeren und etwas ordentliches zu essen, nein das bekommen wir nicht, immer nur Kabelsalat und Strippen. Wir moechten so gerne wie unsere Ahnen sein. Aber das ist wohl ein Traum, ein Wurm, auf einem Salatblatt, da wuerde ich mich wohlfuehlen. Aber schau nur was der boese Hexenmeister aus uns gemacht hat. Monster, jeder fuerchtet sich vor uns, keiner der uns gern ein Plaetzchen auf seiner Festplatte goennt. Kaum haben wir uns eingenistet, werden wir entdeckt und vernichtet. Meist haben wir nur ein kurzes jammervolles Leben, aber wir haben es uns nicht ausgesucht, und wer hilft schon einem Virus Worm?
Bastel-Meggi schaute den kleinen Worm mitfuehlend an. Von dieser Sicht hatte sie ueberhaupt noch nie darueber nachgedacht, und sie begann den kleinen Worm zu moegen. Bei genauerer Betrachtung war es auch ein niedlich kleines Ding, stellte Bastel-Meggi wohlwollend fest. Sie beobachtete ihn, wie er ueber die Bildschirmoberflaeche krabbelte und dabei immer ganz stolz sein Haupt nach oben richtete.
Bastel-Meggi ueberlegte und gruebelte was da wohl zumachen sei. Und ploetzlich hatte sie eine Idee.
Klez, ich habe eine Idee. Wenn du mir versprichst dich hinter deinem Tuerchen ganz ruhig zu verhalten, und keinen Schaden an meinem Rechner und Dateien machst, koennte ich all meine Freunde im Internet um Hilfe bitten. Gemeinsam faellt uns bestimmt etwas ein, wie wir dir helfen koennen, und du nie wieder durchs Internet gejagt wirst um Schaeden zu verrichten.
Ich verspreche dir alles Bastel-Meggi, wenn du mich nur vor diesem grausamen Schicksal bewahren kannst.
Ganz schnell schluepfte er in sein winzig kleines Tuerchen, schaute noch mal kurz zurueck, und sagte: Ich komme morgen zur gleichen Zeit und Stunde wieder, ich verstecke mich in der Mail deines Freundes, damit der Hexenmeister Stoerenfried mich nicht finden und bestrafen kann.
Kaum hatte Klez der Worm sein Tuerchen zu, war alles am PC wieder in Ordnung. Bastel-Meggi konnte endlich ihre Post lesen und mit Freunden ueber den Vorfall reden.
Die Freunde zweifelten erst an dem was Bastel-Meggi von sich gab, aber andererseits hatte Bastel-Meggi sie noch nie belogen. Je laenger Bastel-Meggi von dem Worm erzaehlte, um so sympathischer fanden ihn alle. Das wuerde ein schwerer Weg um Klez da heraus zu holen, da waren sie sich schnell einig. Doch sie wollten alles versuchen und ueber Nacht darueber nachdenken was zu machen sei.
Bastel-Meggi freute sich das ihre Internetfreunde alle helfen wollten. Ihr fiel auf Anhieb auch nichts ein, und als sie sich zur Nachtruhe begab, lag sie Stunden lang wach und gruebelte, was man wohl tun koennte. Auch im Schlaf lies der Worm ihr keine Ruhe, sonder spukte in ihren Traeumen herum.
Das war fuer Bastel-Meggi die schlimmste Nacht ihres Lebens. Alptraeume von der grossen Virenjagd und Alarm im Internet setzten ihr mit Schweissausbruechen ganz schoen zu. Und wie eine Erloesung kam ihr der liebe Weckruf von Juergen.
Bastel-Meggi, aufstehen es wird Zeit, du musst dich beeilen, sonst kommst du heut zu spaet zur Arbeit.
Erst am Abend, als sie wieder gemuetlich vor dem PC Platz genommen hatte, dachte sie an Klez, den Worm. Kaum hatte er seine Mailbox abgefragt, sah sie das kleine Tuerchen und Klez steckte zur Begruessung sein Koepfchen heraus. Hallo Bastel-Meggi, ich habe schon sehnsuechtig auf dich gewartet. Es ist ja doch ganz schoen langweilig, so in einer Mail ruhig abzuwarten.
Hallo Klez, da bist du ja wieder. Was mache ich bloss mit dir? Mir kam noch keine Idee, aber lass uns schauen ob einer, der Chatfreunde, eine Loesung gefunden hat.
Sie las alle Mails, denn jeder hatte ihr schon geschrieben. Doch leider, alle schrieben ihr das Gleiche, du musst den Worm loeschen. Eine andere Moeglichkeit gibt es nicht, sei auf der Hut sonst zerstoert er deine Festplatte.
Bastel-Meggi war traurig, denn sie wollte dem Klez doch helfen.
Sie lief in die Kueche um sich ein Glas Wasser zu holen, da sah sie im Gemuesefach den gekauften Salat und ihr viel das leckere Rezept fuer frischen Salat ein, welches sie heute in der Arbeit ausprobiert und bereitet hatten.
Da dachte sich Bastel-Meggi , na wenn, ich Klez nicht helfen kann, so soll er wenigstens einmal in seinem Leben einen Salatkopf gesehen haben.
Sie nahm schnell den Salatkopf aus dem Fach, zerpflueckt ihn bereitete ein leckeres Orangendressing , und ging zurueck an ihren Computerplatz. Sie stellte die Salatschuessel neben ihre Tastatur und sagte zu Klez: Schau was ich fuer dich habe, einen schoenen saftigen Kopfsalat, komm heraus gekrabbelt und setzt dich darauf, und lass es dir gut gehen. So hast du wenigstens einmal das glueckliche Gefuehl wie all deine Ahnen, die Wuermer, denn mehr kann ich leider nicht fuer dich tun. Auch meine Freunde haben alle keine Idee wie wir dir helfen koennten.
Klez krabbelte ganz vorsichtig ueber den Bildschirm, hinab auf die Platte des Schreibtisches. Wie das Riesengebirge tat sich der Salat vor ihm auf. Oh weh, ob ich das schaffe dahinauf zu krabbeln, dachte er sich. Aber der Duft der zarten Blaetter lockten ihn wie Magnete an und der Aufstieg erschien ihm gar nicht mehr so schwer. Als er endlich ein kuscheliges Plaetzchen im aeussersten Blatt gefunden hatte, raekelte und streckte er sich in Wohlgefallen auf dessen Oberflaeche.
Bastel-Meggi, du hast mir eine gro�e Freude gemacht,� sagte er, und knabberte eines der Blaetter vorsichtig an.
Kaum hatte er den ersten Bissen herunter geschluckt, funkelten viele tausend kleine Sterne um den Worm. Klez fuehlte sich wie im siebten Himmel, ganz gluecklich und froh. Ein grosserer Stern blinkte ganz hell auf und sagte: Klez , bedanke dich bei Bastel-Meggi , ungeahnt hat sie dich von dem Fluch des Hexenmeisters Stoerenfried erloest. Nun kannst du zurueck, ins Internet, und alle boesen Klezviren unschaedlich machen. Ab heute wirst du ein gern gesehener Gast auf allen Festplatten sein, und keiner wird dich je mehr missen wollen, solange der Hexenmeister sein Unwesen treibt. Ab heute heisst du nicht mehr Klez, sondern Klez.exe.
Oh wie freute sich da der Worm. Wenn er nun auch kein richtiger Wurm werden konnte, so hatte sich doch all sein Schicksal zum guten gewandt.
Er bedankte sich bei dem Stern und vor allem bei Bastel-Meggi. Du hast mich gluecklich gemacht und ich werde immer Acht geben das kein Klez je deine Festplatte aufsuchen kann.
So hatte Klez einen Platz auf Bastels PC auf Lebenszeit gefunden, und jedem Freund schickte Bastel-Meggi eine Kopie des neuen Freundes Klez.exe um auch deren Programme zu schuetzen. So konnte sehr schnell der Alarm im Internet aufgehoben werden, denn der boese Virus Worm Klez, hatte keine Chancen mehr durchs Netz zu kommen.
copyright der Geschichte by MMM
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