Satinmeerschweinchen sind eine spezielle Zuchtform, die in allen Rassen und Farben gezüchtet werden kann. Das Fell dieser Tiere zeichnet sich durch einen besonders starken Glanz aus, der dadurch entsteht, daß die einzelnen Haare hohl sind.
OSTEODYSTROPHIE
Bei dieser Krankheit wird den Knochen das Kalzium entzogen, so daß das gesamte Skelett allmählich weich und instabil wird. Bisheekannte Ursachen eines solchen Vorganges (Fütterungsfehler, Nierenerkrankungen) konnten bei den untersuchter Satinmeerschweinchen ausgeschlossen werden. Die Krankheit ist bei ihnen weder aufzuhalten noch zu heilen.
SYMPTOME
Erstes Anzeichen ist meist eine schleichende Gewichtsabnahme. Der Verlauf der Krankheit ist unterschiedlich. Einige Tiere zeigen als erstes Probleme beim Laufen (hoppelnder Gang, häufiges Ruhen, teils mit den Hinterbeinen in der Luft), andere haben Schwierigkeiten beim Fressen, da bei ihnen besonders die Kiefer- und Schädelknochen betroffen sind. Die Geschwindigkeit der Knochenentkalkung und die damit verbundenen Beschwerden sind von Tier zu Tier verschieden. Im Endstadium ist die Krankheit mit großen Qualen verbunden.
FORSCHUNGSPROJEKT AN DER FU-BERLIN
Vor einigen Jahren stellte sich heraus, daß Satinmeerschweinchen gehäuft an einer Knochenkrankheit, einer sog. Osteodystrophie erkrankten. Seitdem wird an der Klinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin ein Forschungsprojekt zu diesem Problem durchgeführt. Es wurden ca. 60 Tiere untersucht. Bei allen voll ausgewachsenen Satinmeerschweinchen waren entsprechende Knochenveränderungen auf dem Röntgenbild zu erkennen, auch wenn die Toere äußerlich (noch) völlig gesund erschienen. Das Alter, in dem die satinmeerschweinchen die ersten Symptome zeigen, ist sehr unterschiedlich. Oft treten sie mit 1,5 bis 2 Jahren auf. Es gibt aber auch Satinmeerschweinchen, die mit 6 Jahren noch keine sichtbaren Beschwerden haben. Es besteht der Verdacht, daß die Krankheit bei Satinmeerschweinchen erblich bedingt ist und direkt mit der Erbanlage für das Satinfell zusammenhängt. Ob es tatsächlich so ist, d.h. ob ALLE Satinmeerschweinchen betroffen sind, ist jedoch noch nicht erwiesen.
Was kann der Halter tun?
Der Halter eines Satinmeerschweinchen muß mit großer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, daß auch sein Tier diese Krankheit hat. Sobald die ersten Symptome auftreten, gilt es richtig zu handeln, um dem Tier unnötiges Leiden zu ersparen:
1. Lassen Sie von Ihrem Tierarzt oder in der Tierklinik eine genaue Diagnose erstellen. Weisen Sie Ihren TA auf dieses spezielle Problem bei Satinmeerschweinchen hin. Lassen Sie Röntgenbilder des Skeletts machen; besonders am Schädel und an den Oberschenkelknochen sind die Veränderungen zu erkennen.
2. Ist die Diagnose eindeutig ersparen Sie ihrem Tier aussichtslose Behandlungsversuche und lassen es einschläfern, wenn es zu leiden beginnt.
Dieses Merkblatt entstand in Zusammenarbeit des MFD BD e.V. und des MFD-Landesverbandes Berlin/Brandenburg/Sachsen e.V.
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