schalom
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möchte man jemanden zum essen einladen und handelt es sich dabei um einen vertreter des anderen geschlechts,so sollte man,auch wenn man nur koscher isst,das jüdische restaurant "Schalom" meiden.

das ärgernis beginnt schon beim sicherheitspersonal, welches hinter doppeltem panzerglas seine wache schiebt. ich stehe vor der ersten tür und muss durch eine kreditkartengrosse sprechanlage meine identität und die meiner begleitung ohne stottern fehlerlos aufsagen. sollte der gast an meiner seite noch nichts davon bemerkt haben,so wird sie spätestens dann ihre  stirn in falten legen,hört sie mein stümper-englisch oder mein verzweifeltes ringen um eine hebräische konversation mit dem israelischen wachmann.

schliesslich werden wir dann doch noch hereingelassen. auch sicherheitsmänner haben manchmal mitleid ..."mitleid" ist übrigens ein gutes stichwort. das benötigt man auch beim betreten des restaurants : ein tristes lokal mit drei gästen und dem wohl billigsten reataurantschmuck auf erden : chinesische riesenfächer , girlanden aus braungewordenem papier und mobiliar,das bereits in den 80er jahren nach 60er jahren ausgesehen hat. den drei gästen stehen drei kellner gegenüber,die zwar artig die menukarten verteilen , in der zwischenzeit aber am liebsten lautstark über ihre hobbys reden.irgendwann kommt dann eine tonnenschwere köchin aus der küche und beginnt ebenfalls eine laute diskussion mit dem koscherverantwortlichen über seine verlobung. es ist schwer,dieses gebrüll zu überhören.die köchin möchte wissen ,wer die verlobung arrangiert hat und der junge rabbiner windet sich in ausflüchten. so geht das etwa 5 minuten lang.die köchin stampft wieder zurück und bereitet unser essen vor.

auf unserem tisch liegen drei graue harte brötchen,die nach gar nichts schmecken und nichts gutes erahnen.

als vorspeise kann man zwischen "bouillon" und "bouillon mit ei" auswählen. wir entscheiden uns für letzteres.kostet zwar 50 rappen mehr,aber ich kann gleich meine grosszügigkeit unter beweis stellen. was dann kommt ist einfach eklig : in einem tässchen versalzener suppe schwimmt ein rundes ,gelbes eidotter . das gelbe geschludder lässt sich mit dem löffel nicht zerteilen und erinnert  an "flubby" ,dem gelben gelee-schlabber für kinder :   

                          

nun,wenn man jemanden einlädt muss das essen ja nicht das wichtigste sein.gespräche über gott und die welt haben eine versalzene suppe schon häufig kuriert.doch wie soll man störungsfrei plaudern,wenn man stets zum wasserkrug greifen muss,um das salz auszuwaschen ?

das restaurant scheint überdies einen pachtvertrag mit einem salzbergwerk geschlossen zu haben.sind die portionen klein und verbacken , so herrscht doch salz im überfluss.

auch beim nächsten gang , pommes und fleisch (name vergessen) , wird die zunge nach hinten geschleudert. salz,salz und nochmals salz.inzwischen ist die dicke köchin wieder aus der küche gekrochen. sie scheint heute einen langweiligen tag verbracht zu haben.als opfer muss ihr wiederum das schmächtige rabbinerchen dienen. würde ich jetzt meinem gegenüber von meiner wahl zum nobelpreisträger erzählen, sie würde sich nicht von der dicken frau , dem rabbinerchen und dessen heiratsplänen ablenken lassen.

inzwischen sind wir alleine im restaurant,der kellner öhlt die registraturkasse und die köchin wird ,wer hätt's gedacht,auch mal müde. zeit,diesen platz zu verlassen und sich auf den heimweg zu begeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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