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Es ist schon so : wir leben heute in einer Welt voller Normen. Die Menschen sehen alle gleich aus. Sie essen das Gleiche, sie fahren in der gleichen Strassenbahn und sie gucken am Abend das selbe Vorabendprogramm. Wir beklagen uns auch nicht allzu gross. Schliesslich möchte niemand mit dem Penner auf der Strasse wechseln. Der hat zwar einen anderen Lebenswandel, doch den gleichen Frass wie der Hund zu essen, ist auch nicht die Lösung.

Dabei liegt die Antwort so nah : und zwar im Bücherschrank unserer Jugend. Denn auch hier sind wir uns alle etwa gleich: Neben den Micky-Maus-Heften und der versteckten „Praline“ besass jeder anständige 10-Jährige ein „Guiness-Buch der Rekorde“ . Manche hatten gleich mehrere Jahrgänge : 1985,1986 und 1987 . Dies, obwohl sich die Rekorde nicht allzu sehr verändert haben. Das „Guiness-Buch der Rekorde“ jedoch ist die letzte Bastion nonkonformistischer Lebensweise. Hier versammeln sich die letzten Helden, die sich gegen die uniforme Allgemeinheit wehren.

Zum Beispiel Jon Brower Minnoch. Jon bekommt eine Medaille gegen den Schlankheitswahn überreicht. Jon wiegt nämlich 635 kg. Eigentlich müssten wir in der Vergangenheit schreiben, Jon ist nämlich schon seit über 20 Jahren tot. Er ist jedoch der lebende (bzw. tote) Beweis, dass man es auch ohne Superfigur schafft, in die Nachrichten zu kommen. Jon kam sogar zweimal in die Headlines : einmal weil 12 Feuerwehrleute anrücken mussten, um ihn in ein Krankenhaus zu bringen. Dafür mussten sie ein Loch in die Wand schlagen; die Türe war viel zu eng für ihn. Dann kam er nochmals in der Zeitungen vor, weil er einen zweiten Weltrekord aufstellte : im Gewichtabnehmen. Über 200 kg verlor er innerhalb zweier Jahre.

Leute wie Jon sollten gerade der heutigen Jugend als Beispiel dienen : dass man nicht nur mit „Deutschland sucht den Superstar“ ewiges Glück findet. Denn während solche Stimmchen in Gurkenlaster hineinfahren, fressen andere (z.B. Jon) solche Lastwagen auf.

 

 

 

                                                     

 

 

Ja, der John...Indeed, nicht jeder kann der schwerste Mensch der Welt werden. Es kann nur einen geben.

Dass hat sich auch Vivian Wheeler gedacht. Dafür hat sie nun den längsten Damenbart der Welt (27,9 cm). Und deshalb darf sie auch mit Stolz behaupten : “It really helped to have a Guiness World Record … it showed me I could be proud of being me. It made me feel like I hade a chance in society”  (http://www.guinessworldrecords.com)

 

 

                                                        

 

 

So findet jeder Kreative seinen Ruhmesplatz. Es sind Menschen wie du und ich. Doch in ihrer Freizeit opfern sie jede Minute, um ihre Spuren im Sand des Vergessens zu hinterlassen. Diese Menschen brauchen uns aber genauso, wie wir sie benötigen. Seit ein paar Jahre, haben nämlich Feinde, Terroristen, Schreibtischattentäter sich gegen diese Heroen verbrüdert. So wurden Schnellfresser, Vielfresser und Dauerfresser aus dem heiligen Buch der Rekorde getilgt. Bis davor gab es bei uns noch die zeremoniellen Fressrekorde : zwei fette Männer sassen sich gegenüber und duellierten im Hot-Dog-Verschlingen, Eier-Vermampfen und Muscheln-Schlürfen. Skandal ! Wetterten die selbsternannten Tugendwächter. In Äthiopien würden Kinder verhungern ...

Und jetzt ? Wird es in Zukunft auch keine Wettläufe mehr geben (Diskriminierung der Rollstuhlfahrer) , kein Skisprung (Diskriminierung der Blinden) und kein Fussball (Diskriminierung der Frauen) mehr stattfinden ?

Die Argumente sind hohl. Zu eindeutig weisen sie die Machenschaften auf : man will uns unsere letzte Freiheit wegnehmen.

 

 

Wäre da nicht ein Mann - die Welt würde untergehen. Ein Mann der sich gegen Unterdrückung und Willkür wehrt. Ein Mann, der die Gebeugten stützt. Ein Mann, eine Mission, ein Auftrag : Thomas Gottschalk. Seine „Wetten dass ...?“ -Show ist unsere Diaspora, unser Exil. Hier werden noch Helden geboren , wie beispielsweise Bruno Isliker (ein Schweizer) und Peter Siener (ein Deutscher) :

 

Bruno wettet, dass es ihm gelingt in zwei Minuten seine Kuh Sybille zu melken und dann auf ihrem Rücken, mit dem Glas Milch in der Hand, fünf Hindernisse zu überspringen, ohne dass er die Milch verschüttet

Und Peter wettet, dass er in zwei Minuten zehn Kerzen ausweinen kann.

 

 

 

                                                           

 

Solange, es also noch Bruno & Peter gibt, geben wir nicht auf. Sie sollen beide gesegnet sein. Aber auch Jon (der Dicke) und Vivian (die mit dem Bart) sollen in Erinnerung bleiben.


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