mitte der 70er jahren haben informatik-studenten ein programm entwickelt,über das heute viel geredet wird.es war eigentlich äusserst simpel aufgebaut : von einer datenbasis mit 100 fragesätze wurde nach dem zufallsprinzip eine nach der anderen ausgespuckt.der clou der sache war,dass es sätze waren,die jeder psychiater in seiner sitzung dutzendfach verwendet : "wollen sie mit mir darüber reden ?","wie war das in ihrer kindheit?" oder "haben sie das schon einmal erlebt?"
die studenten kamen nun auf folgende idee : sie schalteten eine annonce in einer zeitung auf : "unter folgender kostenlosen nummer werden sie von einem diplomierten psychiater geholfen" - der "psychiater" war natürlich der computer,der wahllos seine sätze ausspuckte.mit hilfe einer fangschaltung konnten die studenten der "sitzung" zuhören:
anrufer : "ich habe ein problem mit meiner frau"
computer-psychiater :"wollen sie mit mir darüber reden?"
anrufer :"ja.das problem ist,dass ich meiner frau nicht mehr trauen kann"
computer-psychiater :"wie war das in ihrer kindheit?"
anrufer : "nun,ich bin erst seit einem jahr mit ihr verheiratet"
computer-psychiater :"haben sie das schon einmal erlebt ?"
anrufer : "mehrfach...."
usw,usw.
manche gespräche dauerten stunden,ohne dass der anrufer davon etwas merkte !
Jürgen Todenhöfer ist ebenfalls so ein computerprogramm.auch er kann nur 100 sätze.doch alle können steine zum weinen bringen.aber der reihe nach : Jürgen Todenhöfer war einmal manager,politiker und Experte für Fragen der Entwicklungs- und Rüstungspolitik.da man von sowas nicht richtig befriedigt wird,ging Jürgen Todenhöfer auch noch unter die schriftsteller und reiste nach afghanistan,wo er ein herz-schmerz-buch zusammenschrieb : "Wer weint schon um Abdul und Tanaya? - Die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror "
die kernaussage des buches ist die : im krieg gegen den terrorismus gibts auch tote bei der zivilbevölkerung.ergo sollte man keine kriege führen,da sonst abdul oder tanaya sterben könnten.besser wäre es ringeltänze um einen friedensbaum zu veranstalten.
seitdem gilt Todenhöfer auch noch als irak-experte.seit einem halben jahr erscheint nun Todenhöfer in jeder talksendung,die irgendeinen bezug zur irak-krise hat.rhetorisch ist er unschlagbar :
professor xy : "in den letzten jahren sind durch saddam hussein tausende menschen hingerichtet worden"
Todenhöfer :"bei einem krieg gegen saddam sterben aber auch kinder,frauen und greise.menschen die absolut unbeteiligt sind"
professor xy :"die iraker hassen saddam hussein.sie sehnen sich nach der freiheit"
Todenhöfer :"ich habe in die augen der kinder gesehen,als ich in einem krankenhaus dort war : wer einmal in diese augen geblickt hat,wird das nie vergessen"
professor xy :"saddam hussein stellt auch eine bedrohung für seine nachbarstaaten dar"
Todenhöfer :"ich kann nur wiederholen : die kinder sind unsere zukunft.wir dürfen sie nie vergessen.sie sind der baustein der kommenden generation"
usw,usw.
doch Todenhöfer ist nicht nur eine heulbarby mit 100 gespeicherten sätzen,nein diese puppe kann auch noch wirkungsvoll tränen und den gefönten scheitel in die kameras halten.findet die diskussion vor einem publikum statt,erhalten seine trauerreden den meisten applaus.
der lauteste claqueur ist saddam hussein.wegen leuten wie Todenhöfer ,muss sich saddam hussein nie im schlaf wälzen.zu saddam's darlings gehören aber auch noch die friedensdemonstranten,die ihre pace-,peace-tücher nach dem krieg wieder einrollen und sie erst wieder beim nächsten befreiungskrieg hervorkramen.
ironie is over .wirklich ?
