achtung,fertig,...
es gibt die junge fdp,die junge cvp,die junge svp und sogar eine junge sd. als hätte politik auf einmal 6% alkoholgehalt : von aarau (manuela macha, jahrgang 1983) bis zuzwil (sarbach michael,1981) ,die jungen gehen in die politik ! junge burschen ,die den rasierapparat nur aus der werbung kennen und junge mädchen,die das robie williams-poster durch ein joseph deiss-poträt ersetzen, sie alle eilen nach der schule nach hause und lernen standardsätze zu stichworten wie bvg-zins,luftverkehrabskommen und nachhaltigkeit auswendig.
warum tun sich unschuldige junge menschen so was an ? und warum gehen sie sonntag morgen in ein altersheim und erzählen dort,wie sie sich für die senioren einsetzen möchten..?
nun,ich denke, manuela macha und michale sarbach gehr es gleich wie mir , als ich die matura bestanden habe : der drang , die welt zu verbessern.
ja, auch ich wollte mal die welt erobern.und hätte ich eine woche später nicht in die rekrutenschule gehen müssen , die welt wäre vielleicht wirklich besser geworden.doch ab der zweiten militärwoche bemerkte ich schnell einmal,dass ich kein zweiter moses bin.ich war,um es brutalstmöglich auszudrücken : grottenschlecht. nicht nur,dass ich es bis zum ende der rekrutenschule nicht kapiert habe,wie man das gewehr wieder zusammensetzt oder wie man sich korrekt an- und abmeldet,nein,ich konnte nicht einmal die militärschuhe richtig binden.beim 10 kilometermarsch klappte ich fast zusammen und beim erste-hilfe kurs,verband ich dem probanden den daumen so fest,dass diesem zuerst der daumen und dann das gesicht blau anlief.
ich war so schlecht,dass ich bei der schlussinspektion vom offizier beurlaubt wurde,um die zugspräsentation nicht zu versauen.auch blieb ich der einzige soldat,an dessen anzug kein militärisches leistungsabzeichen klebte.im sport kam ich die kletterstange nicht hoch,im punkteschiessen schoss ich auf die falsche scheibe und auch im erste-hilfe kurs verband ich das falsche bein.
heute kann ich etwas darüber schmunzeln.doch damals litt ich sehr darunter.ich wollte nämlich quartiermeister werden , wurde aber beim qualifikationsgespräch nur ausgelacht und raushommandiert.selbstzweifel nagten an mir. meine kameraden haben in solchen zeiten , das foto ihrer freundinen angeschaut und am abend bier gesoffen.mir half damals den steten blick auf das maturazeugnis,das ich an meinem spind klebte.
und wenn ich heute diese jungen,unverbrauchten menschen sehe,die ihr ganzes taschengeld für plakate ausgeben,dann denke ich an meine euphorische zeit,die doch nur so kurz währte...