Ein Blick
Viel zu kalt für diese Jahreszeit sagst Du und blickst mich solange an bis auch mir kalt wird
KH 1999
Angst Wieviel Angst zerfrisst meine Seele? Erschlug mich die Gegenwart Oder Die Vergangenheit? Bin ich nur wieder ehrlich zu mir selbst geworden? Und spüre wieder all die Angst, die schon lange da war die ich aber nicht wahrhaben wollte? Eine Antwort? Wie sehr ringe ich nach Antworten Wie sehr bemühe ich mich zu verstehen Unfähig, Hilfe anzunehmen Unfähig Kraft zu nehmen Das Alleinsein hat stark und hart gemacht Aber auch unendlich ängstlich Kann nicht loslassen Und nur schwer wirkliche Gefühle zulassen Versuche mich zu verstecken Vor lauter ANGST So allgegenwärtig Schreie in der Nacht, je erlischt Nie gehört Vergraben, vergessen, verbannt Komm wieder Angst, hau mich um Weise mir den Weg Führe mich Offenbare Dich Aber versteck Dich nicht hinter der Maske Der Freundlichkeit Der Peinlichkeit Der Hilflosigkeit BITTE NICHT KH 2002
Getötete Impulsivität
Ich würde Dir so gerne schreiben Dir sagen, wie gerne ich Dich Sehen Spüren Hören Riechen Würde Doch wäre alles nur gelogen Drum zügle ich meinen Drang Ich töte, ich morde und mache mich schuldig Auf dass ich vor dem hohen Gericht stehen möge Dann könnt ihr mich zum Tode verurteilen Weil ich Mord beging Mord an dem, was ich laut Euch nicht tun durfte Merkt ihr, was ihr von mir verlangt Ihr, die ihr fern ab der Grenze lebt Ihr seit in der Überzahl Mehr Vorteil gewähre ich Euch nicht Ihr kotzt mich an Die Überzahl legt die Regeln fest Doch wehe Euch, ihr dachtet nur, dass Ihr zu Euch und nicht zu uns gehört
KH 2002
Absturz
Ich stürze und stürze Falle tiefer und tiefer In die Schluchten der Einsamkeit Unaufhaltsam dreht sich mein Körper Spiralförmig bohrt er sich in die Finsternis Alleine blicke ich nach oben und erkenne Den Sternenhimmel Fremd ist er aus dieser Sicht Habe ich ihn je zuvor gesehen? Ich sehe meinen Stern, der einst Traum und Halt war Weit weg ist er betrachtet aus der Hölle der Einsamkeit
KH 2002
Schmerz II
Wo bist Du hingegangen? Du erschienst unerreichbar, ab wann? Die Seele hinkt noch hinterher Das Hirn rennt schon davon Und sehe ich Dich noch Deinen Blick, so voller Liebe Deinen Körper voller Sanftheit Mich umhüllend Wo sind Liebe und Sanftheit hingegangen? Dein Blick, so voller Härte Dein Körper, stählern Unerbittlich bist Du fortgerannt Ich blicke zurück und was mir bleibt Ist die Erinnerung Niemals zuvor, fühlte ich Seelen, die sich zuflüstern die einen geheimen Bund schmieden Leb wohl, auch ich muss nun gehen
KH 2002
Mit einem letzten Blick, der nicht auf sie gerichtet war Der weder Unverständnis noch Verständnis war Erhob er sich und verabschiedete sich von der Zeit Die weder war noch nicht war
KH 1988
Tanzen
Tanzen gehen wollte ich Wie versessen war ich drauf Versprach mir Erlösung von den Seelenqualen Tanzen gehen wollte ich Es wird mich emportragen Erlösen wird es mich Dachte ich Tanzen gehen wollte ich Aber ich wollte nicht ohne Dich
KH 1988
Schneckenhaus
Ein Blick, Deine Einladung an mich Mein Blick, skeptisch, ängstlich Deine Gedanken, ein Weg auf dem ich wandeln konnte Meine Gedanken, ich will zu Dir Unsere erste Begegnung, unser Universum Meine Taten, zurück in die Umlaufbahn Denn ich bin umgezogen, ich wohne jetzt in einem Schneckenhaus mit der Aufschrift: „Menschen mit ernsthaften Absichten müssen leider draußen bleiben“ So sitze ich hier, träume von unserem Universum, genieße die Stille, spüre den Schmerz, der sich süß um meine Seele legt und schicke Dir Meine Gedanken, Blicke mich nochmal an Schicke mir nochmal den WegLass mich Dir nochmal ein erstes Mal begegnenZusammen in unserem Universum Deine Gedanken, ich finde sie nirgendwo im Schneckenhaus
KH 2003
Das Messer Noch in des Morgens leichtem SchlafKam ein Gedanke mir Ein Messer war er als er traf Es war ein Bild von Dir Noch eben süß von Dir geträumt Und jetzt sind wir verloren Zu kurz zu kurz die Liebesfreud Mein Herz es ist erfroren Zu süß der Kuss der and´ren Frau Zu weich ihr langes Haar Ach hätt ich es noch nicht geglaubt Das MESSER es war da. So könnt ich rennen nun zu Euch Durchwühlen Eure Laken Doch sitz ich hier und werde ruhig Der Schmerz hat´s mir geraten
KH 2003
Freier Fall Ich habe das Gefühl, mich zu verlieren Zu stürzen ins Unendliche Freude, Lust und Panik Alles in einem Menu Alles zu einem Preis Aber ich weiß wer mich auffangen wird Ich werde es tun und niemand sonst Vertraute ich ehemals nur anderen nicht mir selbst Vertraue ich heute nur noch mir selbst Wenn ich schreie, ich werde mich hören Und wenn ich falle, ich werde mich auffangen Genug auf Liebende gehofft, die die Kraft besitzen aufzufangen Ich breite die Arme aus und kuschle mich in sie Liebe mich einige Minuten Und schlafe dann selig ein
KH 2003
|