23nov-30nov
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Sonntag, 23. November 2003

 

Ich denke, ich werde in nächster Zeit wieder mehr zum Schreiben kommen. Bei starken Belastungen tendiere ich doch eher dazu, mich zurückzuziehen, allein sein zu wollen. Das Schreiben im Internet war auch schon bei der Borderline Diagnose ein Weg der Verarbeitung, also werde ich das jetzt für Morbus Hodgkin auch machen.

Ging es mir, nach dem ersten Schock auf einer Onkologiestation gelandet zu sein, doch relativ gut, so hat sich dies seit Freitag schlagartig gewandelt. Ich sehe mehrere Möglichkeiten, warum das so ist. Erstens war ich das erste Mal alleine in Heidelberg. Ich wollte es so und ich dachte, es könnte mir selbst zu positivem Feedback verhelfen. Vielleicht war das ein Trugschluss. Zweitens die Tatsache, dass es sich bei der Untersuchung um eine Frauenarztbehandlung handelte - ein empflindlicherer Bereich, als die anderen Untersuchungen. Zudem ging alles rasend schnell. Drittens die Art des Arztes mit dem Hodgkin Thema umzugehen. Er behandelte es als mittlere Katastrophe, wo ich doch die ganze Zeit so tapfer war. Und viertens das Medikament, das mir gesprizt wurde, verbunden mit den Nebenwirkungen, die autraten.

Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus allem :-)

Wenn ich das jetzt so niederschreibe merke ich erst, dass ganz schön viel an dem Tag passiert ist, das sollte ich mal zu meinem Schutz anerkennen. Auf jeden Fall werde ich morgen anfangen gegenzusteuern. Ich habe mir fest vorgenommen, psychisch und körperlich gestärkt in die Chemotherapie zu gehen. Und das lasse ich mir jetzt nicht durch so ein blödes Wechseljahremedikament versauen. Ich will kämpfen, so ehrlich wie möglich. Heute Abend bin ich zu müde, um eine Wende einzuleiten. Aber morgen werde ich mir in den Hinten treten und neue Kraft schöpfen. Jetzt habe ich so lange durchgehalten, da werd ich die letzten Tage bis Anfang der Therapie auch noch schaffen.

 

bisschen entnervtes Flederchen unter Wechselstrom :-(

 

 

Mittwoch, 26. November 2003

 

Gestern hatte ich meinen Abschlusstermin, bei dem ich schwer schlucken musste. Ich hatte die ganze Zeit auf eine 3 monatige Behandlung gehofft. Alle Kriterien dafür sind eigentlich erfüllt. Trotzdem haben sich die Ärzte für die 6 Monate-Variante entschieden. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Los geht es am Montag den 1. Dezember.

Der nächste Hammer war, dass mich mein Arzt dann auch noch zu einem Port (dauerhafter Venenkatheter unterhalb des Schlüsselbeins) überreden wollte, bzw. es geschafft hat. Der OP Termin sollte eigentlich morgen sein, aber ich habe heute abgesagt. Nach einigem hin und her überlegen und Gesprächen mit meiner Schwester habe ich den Termin wieder abgesagt, zur Begeisterung meines Arztes.

Einerseits bin ich froh, dass es endlich losgeht, andererseits bin ich geschlaucht von meinen Rückschlägen "Frauenarzttermin" und "6 Monate".

Für morgen habe ich mich mit zwei Freundinnen verabredet, mit der einen zum Frühstücken, mit der anderen zum Spazierengehen. Vielleicht  habe ich die letzte Woche zu viel Zeit alleine verbracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

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