Liebeskummer

Kurz nach der Trennung regiert noch die Hoffnung


"Man liebt immer zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung", wusste Honore de Balzac. Wie weh diese Erinnerung tun kann, davon erzählen etliche Bücher, Gedichte und Lieder. Die Lücke führt bei vielen zu körperlichem und seelischem Leid - Depressionen, Appetitverlust, Unruhe und Schlafstörungen sind Symptome eines "Liebeskranken".

Psychologen vergleichen den Trennungsprozess mit einer "Bergbesteigung" in vier Etappen: Der Verlassene beginnt ganz unten Link 9426 nicht gefunden. -->im dunklen Tal und steigt langsam   zum hellen Gipfel auf. Dort gibt es ein Glücklichsein ohne den alten Partner. Jeder kann diesen Gipfel erreichen, wenn er nur will.


Die diversen Illusionen der akut Liebeskranken

Doch in der ersten Zeit nach einer Trennung will der Liebeskranke einfach nicht wahrhaben, dass es aus ist. Deshalb verhält er sich oft erst einmal so, als ob alles in Ordnung sei. In der gemeinsamen Wohnung wird nichts umgestellt, nichts weggeworfen, im Kühlschrank stapeln sich die Lieblingsspeisen des anderen, er erzählt niemandem, dass der andere Schluss gemacht hat.

Liebeskranke fahren dem Partner nach, inszenieren zufällige Treffen, rufen an, schreiben Briefe und beobachten ständig den anderen: Ist er freundlich? Ruft er an? Will er den Verlassenen vielleicht noch küssen oder gar mit ihm schlafen?

Viele Männer und Frauen sind sich nach dem Bruch ganz sicher, dass der andere sie noch liebt, so wie sie ihn lieben, selbst wenn der Partner schon in einer anderen Bindung steckt oder nur noch eine Freundschaft will. Was immer auch die Gründe für die Trennung sind, es gibt noch eine Chance - davon sind Verlassene zunächst überzeugt.



Nur wer die Trennung akzeptiert, durchbricht den Teufelskreis

Solange Liebeskranke die Trennung nicht wahrhaben wollen, müssen sie auch keine neue Lebensperspektive aufbauen, erklären Psychologen dieses Gefühl der Hoffnung. Sie müssen sich nicht wirklich damit auseinandersetzen, allein zu sein. Zudem glaubt jeder Verliebte in einer Partnerschaft, die eigene Beziehung sei unverwundbar; Scheidung und Trennung passierten nur den anderen. Deshalb ist es auch so schwer, die Entscheidung des Partners hinzunehmen. Wer jedoch aus dem Teufelskreis von Verzweiflung und Hoffnung heraus will, muss sich darüber klar werden, dass der Partner nicht zurückkommt. Psychologen raten deshalb dazu, sich folgenden Satz ständig zu wiederholen: "Ich bin bereit zu akzeptieren, dass die Partnerschaft zu Ende ist."

Auch wenn der Verlassene noch nicht so recht an diesen Satz glauben kann, so geben diese Worte das Ziel vor: Der Liebeskranke kann die Liebe des anderen nicht zurückgewinnen, aber er kann lernen, ohne den Partner zufrieden zu sein.

 

 Wenn Liebeskummer krank macht


Ein geliebter Mensch verlässt uns und wir können es nicht ändern. Je mehr wir unser Leben um den anderen herum aufgebaut haben, desto mehr stürzt plötzlich alles in sich zusammen. Das gilt für ältere Menschen nach einer langen Ehe ebenso wie für junge Paare. Gemeinsame Gewohnheiten, Zukunftspläne, Sicherheit, Wärme und Geborgenheit lösen sich mit einer Trennung schlagartig in Luft auf.


Nur Menschen, die sich bereits in der Beziehung innerlich vom Partner gelöst haben, können nach der Trennung relativ ruhig bleiben. Für alle anderen ist die Zeit danach die Hölle. Solange sie die Trennung verleugnet haben, gab es etwas, worauf sie sich konzentrieren konnten: Die Hoffnung auf die Rückkehr des Partners. Nachdem die nun zerschlagen ist, kann der seelische Schmerz über den Verlust so stark sein, dass er sogar körperlich krank macht.


Einige greifen sogar zu Alkohol und Schmerzmitteln

Liebeskranke weinen sich die Augen aus dem Kopf, haben Magen- und Kopfschmerzen, Herzrasen und fühlen sich unendlich leer. Einige greifen jetzt zu Alkohol und Schlafmitteln, andere spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen. Jeder verspürt seinen eigenen Schmerz. Verlassene sehen sich als Opfer und glauben ein anderer müsse kommen, um sie zu erlösen.


Liebeskranke sollten sich viel Zeit zum Trauern nehmen

Doch der Partner ist kein Heilmittel für unsere Schmerzen. Wenn er nur aus Mitleid zurückkäme, hätte der Liebeskranke nichts gewonnen. Wenn er sich mit dem Geliebten versöhnte, bevor er gelernt hätte, ohne den anderen glücklich zu leben, würde er in ständiger Angst vor einer neuen Trennung leben. Ziel hingegen sollte es sein, die Abhängigkeit von dem anderen abzubauen; zu lernen, sich selbst genug zu sein, damit später in neuen Beziehungen nicht wieder dieselben Ängste vor dem Alleinsein hochkommen.


  • Psychologen raten, sich viel Zeit zum Traurigsein zu nehmen, aber Zeit und Ort dafür ganz bewusst zu wählen. Wenn etwa am Arbeitsplatz immer wieder die Gedanken an den Partner auftauchen, sollte sich der Verlassene sagen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.

  • Auch gegenüber Freunden ständig über die empfundene Trauer zu reden, kann auf Dauer für alle Beteiligten zur Strapaze werden.

  • Gut ist es, die Gedanken aufzuschreiben, in ein Tagebuch oder auch als Brief an den Partner - nur abschicken sollte der Verlassene ihn nicht.

  • Überhaupt sollte alles, was einen direkten Kontakt zum alten Leben darstellt in einer großen Kiste verschwinden: Bilder, Kleidung und Schmuck des Expartners, wandern am besten direkt in den Keller.

Die Trauer weicht: Der Verlassene orientiert sich neu


So viele Tränen sind geweint und doch kommt der andere nicht zurück. Wir haben den Gedanken an eine Wiedervereinigung aufgegeben. Die Verbitterung nimmt langsam ab. Die Weinkrämpfe und Sehnsuchtsattacken werden seltener. Psychologen nennen das die Phase der Neuorientierung. Wer es soweit schafft, hat das schwierigste Stück hinter sich: Ab jetzt geht es aufwärts.



Das Leben bekommt wieder Farbe

Der Verlassene sollte es sich jetzt gut gehen lassen: Was ist es, das der Partner ihm gegeben hat, was vermisst er, was kann er sich auf andere Art verschaffen? Er pinselt seine Wohnung, kauft sich was Schönes, geht zum Friseur und trifft sich wieder mit Freunden. Das Leben bekommt langsam wieder Farbe: Der Liebeskranke kann schon wieder herzhaft lachen. Selten zwar, aber immerhin. Natürlich wird nichts den Partner ersetzen können, aber er nimmt sein Leben wieder selbst in die Hand.

Dies ist der Zeitpunkt, um alles das zu tun, was Spaß macht und Kraft zurückgibt:


  • Joggen, Schwimmen, Fitnesstraining und gutes, gesundes Essen machen den Körper wieder fit. Theater- und Kinobesuche tun dem Geist gut. Und in der Sauna oder der duftenden Badewanne, lässt sich die Seele wunderbar schaukeln.

  • Besonders kritische Zeiten für Liebeskranke sind Feiertage, Wochenenden und der Urlaub: Ein voller Kalender kann da zum Rettungsanker werden. Seminare, Vorträge, Studienreisen und Stadtführungen haben zudem noch den Vorteil, dass man dort immer andere Menschen trifft. Wer weiß, vielleicht sind sogar Gleichgesinnte dabei, die auch vor Gefühlen von Sehnsucht und Melancholie geflüchtet sind.




Es reift ein neues Selbstwertgefühl

Die Psychologen beschreiben diese Phase der Neuorientierung als eine Zeit, in der Verlassene beginnen, Frieden mit der Vergangenheit und mit sich selbst zu schließen. Sie entwickeln ein Selbstwertgefühl, das vom Expartner unabhängig und losgelöst ist. Loslösen heißt nicht, den anderen zu vergessen. Loslösen heißt vielmehr, ohne heftige Gefühlsausbrüche an die Vergangenheit denken zu können und sie als wertvolle Erfahrung zu schätzen.

 

Drei Jahre nach der Trennung: Offen für Neues


Menschen brauchen nach einer Trennung rund drei Jahre, bis sie ihre Wut auf den Expartner aufgeben haben, das zeigen psychologische Studien. Nach dieser Zeit haben viele große Angst vor einer neuen engen Beziehung. Sie befürchten, wieder dieselbe Erfahrung zu machen und den Trennungsschock nochmal erleben zu müssen. Das Vertrauen zu anderen Menschen ist tief gestört.


Dieses Gefühl erleben insbesondere Menschen, die ihrem Expartner für Ihre Gefühle - ihren Kummer, Schmerz und ihre Wut - die Schuld geben. Sie sehen sich als Opfer und sind deshalb ihren Gefühlen ausgeliefert. Nur, wer es schafft, allein zufrieden und glücklich zu leben, wird eine Trennung akzeptieren und sich auf neue Bindungen einlassen können. Der Expartner wird dann auch nicht vergessen, sondern geht ohne Groll und Hass in die eigene Erinnerung ein. Die gemeinsame Zeit gehört zum eigenen Leben - aber eben zur Vergangenheit, nicht zur Zukunft.


Der Liebeskummer hat stark gemacht

Wer es bis dahin geschafft hat, kann stolz sein: Er kann tief durchatmen und einen Blick zurück ins Tal werfen. Eine Trennung ist keine Strafe für persönliches Versagen. Sie ist oft die einzige Möglichkeit, eine selbstzerstörerische Partnerschaft zu lösen.

Aber auch in einer neuen Beziehung wird es wieder Risiken geben: Jeder Mensch, der sich emotional bindet, kann erschütternde Gefühle erleben, kann enttäuscht und verlassen werden. Wer aber vor diesen Gefahren zurückschreckt, wird das wunderbare Gefühl verpassen, die Vergangenheit als wichtige Erfahrung verarbeitet zu haben. Der Link 9426 nicht gefunden. -->Liebeskummer hat stark gemacht. Jede Entscheidung steht jetzt offen: auch die, sich neu zu verlieben.


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