Pop/Rocky: Ende August tobte in Miami der Wirbelsturm "Andrew". In wie weit warst du davon betroffen?

Gloria: Am schlimmsten traf es den Süden Miamis. Unser Office im Norden der Stadt blieb unversehrt. Zu unserem Büro-Komplex gehören zwei große Park-Decks. Dort haben wir Menschen untergebracht, die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Mit einem Benefiz-Konzert haben wir knapp fünft Millionen Mark eingespielt. Damit haben wir das Nötigste gekauft. Mit zwei riesigen Trucks sind wir durch Miami gefahren und haben Früchte, Wasser und Medikamente verteilt.

Pop/Rocky: Führte diese Hilfs-Aktion zu diener Nominierung zur Politikerin?

Gloria: Nein! Das war die Idee von Ex-Präsident George Bush. Sein Sohn ist ein großer Fan von mir. Nach einem Konzert letzten Sommer in Washington lud mit Mr. Präsident zu einer Party ins Weiße Haus ein. Beim Abschied fragte er mich, ob ich nicht UN-Botschafterin in der amerikanischen Delegation werden möchte. Eine ganz besondere Ehre, denn es gibt nur fünf insgesamt. Drei normale Bürger und zwei Berufspolitiker.

Pop/Rocky: Was für Kriterien mußtest du erfüllen?

Gloria: Das FBI checkte mein ganzes Leben nach Vorstrafen, Drogen, möglichen Verbindungen zur Unterwelt durch. Meine Qualifikation für den Job war, daß ich Exil-Kubanerin bin. Ich kenne die Probleme meiner Landsleute, bin glaubwürdig. Durch meine Welttourneen habe ich viele Politker, besonders in Südamerika kennengelernt.

Pop/Rocky: Was machst du genau bei den Vereinigten Nationen (UN)?

Gloria: Ich kümmere mich um Menschenrechte. Letztens habe ich vor allen Delegationen aus der ganzen Welt eine Rede über Folter in Südamerika gehalten. Ich hatte total Lampenfieber, aber meine Bühnenerfahrung half mir sehr.

Pop/Rocky: Liegt deine Musikkarriere erst mal auf Eis?

Gloria: Im Gegenteil. Das "Best Of"-Album war nur ein Schlußstrich meiner bisherigen Karriere. Ich habe ein Album mit kubanischen Musikern aufgenommen. Es erscheint im April.

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