musher-training

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Prof. Husky Nanook von Schoenling
Hundefakultaet
Fachbereich Musher 
Red Devil Husky Team (Leader) 

Battweiler

 

 

 

Dieser Beitrag soll allen Frauen, die mit einem Musher verheiratet sind, bei der Ausbildung der Selben helfen. Denn es sind immer die Schultern dieser mutigen Frauen auf denen die gesamte Last, die unweigerlich beim Zusammenleben mit dieser seltenen Spezies entsteht, abgeladen wird. Desweiteren sollen diese Trainingsmethoden auch dem Schutz der eingespannten Hunde dienen.

Die nachfolgenden Ausfuehrungen sind eine Zusammenfassung aller durch diese Frauen gemachten Erfahrungen. Diese Erfahrungen wurden dann noch durch erfahrene Leithunde ergaenzt und nieder geschrieben. Im Folgenden wird speziell die Handhabung des Trainingswagens erlaeutert. Es sollen aber noch weitere Ausbildungshilfen erstellt werden.

Trainingswagen fuer Schlittenhunde

Vorwort:

Dieses Trainingsgeraet dient der Koerperertuechtigung von Hund und Koerperzuechtigung des Mushers. Ebenso soll das Zusammenwirken zwischen dem Schlittenhundefuehrer (auch Leithund genannt) und dem Musher verbessert und drillmaessig geuebt werden. Da in der Regel die Hunde wesentlich intelligenter und geistig flexibler sind, ist auf die Musherausbildung wesentlich mehr Gewicht zu legen. Nachfolgend werden die jahrelangen Erfahrungen von Musherehefrauen in Kurzform wiedergegeben. Fuer weitere Informationen und Einzelheiten lesen Sie bitte das Buch " Musher, das Leiden und Leben mit dieser besonderen Spezies". Herausgegeben vom Ehefrauenverlag der dem Emanzipiertenverein angegliedert ist.

Die theoretische Ausbildung:

Der Musher wird jeden Tag vor dem Training nach den Kommandos abgefragt. Nachfolgende Kommandos muss er fehlerfrei beherrschen:

  • GEE (gesprochen TSCHII) fuer rechts
  • HOW (gesprochen HOHH) fuer links
  • GO (gesprochen GOO) fuer das Anfahren
  • GO - GO - GO (gesprochen GOO GOO GOO) fuer das Anfahren am Berg
  • GO VERDAMMT (gesprochen GOO VERDAMMT) fuer die Ermunterung der Hunde waehrend der Fahrt.
  • STOP (gesprochen SCHTOP) zum normalen Anhalten.
  • ANHALTEN VERDAMMT NOCHMAL (Dieses Kommando wird in der Regel sehr laut gegeben - ja, regelrecht geschrien und durch heftiges Atmen und Keuchen (der Musher rennt dabei meistens hinter seinen Hunden her) unterbrochen.
  • HIMMEL ARSCH UND ZWIRN BLEIBT ENDLICH STEHEN dieses Kommando ist noch eine Steigerung des vorherigen Kommandos. Zum Keuchen und heftigen Atmen muss der Musher dazu noch ein wutentbranntes, hochrotes Gesicht haben.

Diese Uebung beugt auch der Ausrede vor, die Hunde waeren falsch gelaufen. In der Regel werden die Kommandos nicht praezise, nicht richtig oder einfach zu frueh gegeben. Sie koennen da ganz und gar meiner langjaehrigen Erfahrung als Leithund vertrauen. Es gibt kaum einen Musher der die Kommandos richtig geben kann. Es wird immer wieder behauptet wir (die Schlittenhunde) sind falsch gelaufen. Dabei verwechseln immer wieder die Musher links und rechts und STOP und GO. Das Beherrschen der Kommandos kann mit folgenden Fragen abgeprueft werden:

  • Die Hunde sind rechts abgebogen, welches Kommando muss hinterher gegeben werden, damit die Hunde nicht falsch gelaufen sind? Antwort: GEE.
  • Die Hunde sind stehen geblieben, welches Kommando muss nun hinterher gegeben werden, damit sich der Musher richtig verhaelt? Antwort: STOP.
  • Die Hunde laufen und der Musher ist vom Trainigswagen abgestiegen, weil er sich nicht richtig festgehalten hat. Dies ist eine Fangfrage ! Nun sollte der Musher gar kein Kommando geben, denn er braucht die Luft zum Rennen. Dies begreift zum Beispiel kaum ein Musher. Bei diesen Gelegenheiten wird gebruellt und geschrien was die Lunge hergibt. Ein voellig falsches Verhalten. Und nun das Tollste! Er hat Mist gebaut und wir sind Schuld! Treiben Sie ihm diese Denkweise mit allen Mitteln aus.
  • usw.

Wenn diese Uebung abgeschlossen ist, wird dem Musher beigebracht, wo hinten und vorne ist. Diese Uebung hilft bei spaeteren Gefahrensituationen die Uebersicht zu behalten. Die meisten Musher laufen bei jeder Gelegenheit planlos um den Trainingswagen herum und wissen nichts mehr. Desweiteren wird der sehr haeufigen Frage vorgebeugt: "Wo kommen die Hunde hin und wo muss ich aufsteigen ?". Denn bei dieser Uebung wird ihm auch beigebracht, dass die Hunde vorn eingespannt werden und er hinten aufsteigen muss. Achten Sie darauf, dass er versteht: vorne laeuft der Intelligenteste! Hinten ist der Groesste und ..., na ja, Sie wissen schon. Auf Rennen kann man sehr haeufig beobachten, dass die Musher hinterher laufen. Entweder haben die sich das vorher beschriebene Prinzip zu sehr zu Herzen genommen und laufen deswegen ganz weit hinten oder bei diesen Mushern wurde diese Uebung zu oberflaechlich behandelt. Sie muessen versuchen einen guten Mittelweg zu finden. Bei Bedarf koennen die Trittbretter und die Handgriffe auch farblich markiert werden. Dies erleichtert die Handhabung sehr. Das Verstaendnis fuer die genaue Handhabung (die Hunde ziehen waehrend der Musher sich auf dem Trainingswagen befindet) fehlt leider bei den meisten Mushern. Und so kommt es leider immer wieder vor, dass dieses hochtechnisierte Trainingsgeraet falsch verwendet wird.

Nun wird es schwierig! Der Musher muss lernen das Kommando (GO) zu geben und dabei gleichzeitig die Bremse zu loesen. Diese Uebung bringt in der Regel die meisten Probleme fuer den Musher. Die Koordination von zwei Dingen faellt Ihnen sehr schwer. Fuer diese Uebung muss deshalb sehr viel Zeit angesetzt werden. Sie ist aber unbedingt erforderlich. Wenn diese Verfahrensweise nicht richtig beherrscht wird, verlieren die Hunde sehr schnell das Interesse am Training und verweigern (berechtigterweise) die Arbeit.

Als naechstes wird der Begriff "Schwerkraft" im Zusammenhang mit "herunter-fallen" an praktischen Beispielen erlaeutert. Dazu wird der Musher mehrmals vom Tisch oder einem Stuhl geworfen. Sollten Sie allerdings in einem der oberen Stockwerke wohnen, werfen Sie ihn einfach mehrmals aus dem Fenster. Dieses Verfahren schont die Moebel und den Teppichboden. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass dies die wirksamste Methode der Ausbildung ist. Diese Erklaerungen vermindern die laufenden Kosten am Musher (Salben, Binden, Fahrtkosten zu Krankenhaeusern, etc.). Sie ist nicht unbedingt erforderlich aber sehr nuetzlich und kostensparend.

Die theoretischen Anweisungen fuer die weiteren Taetigkeiten entnehmen Sie bitte den Gebrauchsanweisungen der entsprechenden Geraete. Dazu gehoert das Auslegen und Einklinken der Zugleine, das Anlegen der Zuggeschirre, richtiges Einspannen der Hunde und Aehnliches. Diese Anweisungen wuerden den Rahmen dieser Anleitung sprengen.

Praktische Ausbildung

Nun ist der theoretische Teil abgeschlossen (ja, es sind schon wieder zwei Jahre vergangen) und es beginnen die praktischen Uebungen. Die erste praktische Uebung besteht aus dem richtigen auf- und abladen des Trainingswagens. Diese Uebung sollte mindestens 50-mal durchgefuehrt werden. Dann folgt das korrekte Reifenflicken und -aufpumpen. Auch diese Uebung sollte fuer jedes Rad 50-mal durchgefuehrt werden. Dabei sind die aus dem theoretischen Teil stammenden Fachbegriffe rechts, links, hinten und vorne zu wiederholen und zu vertiefen. Widersprueche und Gemecker bekommen Sie am besten mit einer Peitsche oder einem langen Stock in den Griff.

Bei Bedarf kann der Musher nun auf dem Trainingswagen stehend 60 bis 70 mal kraeftig gegen eine Mauer geschoben werden. Diese Uebung vertieft die Erlaeuterungen zur "Schwerkraft im Zusammenhang mit herunterfallen". Ein steil abfallender Berg an dessen Ende ein Baum, Haus oder etwas Aehnliches steht, verringern Ihre Anstrengungen erheblich. Es lohnt sich nach den entsprechenden geographischen Gegebenheiten zu suchen.

Um den Gleichgewichtssinn zu testen und zu verbessern, wird der Trainingswagen nun an einen Pkw angehaengt. Der Musher muss bei abrupten Richtungsaenderungen bei Tempo 180 Km/h auf dem Traingswagen stehen bleiben und darf das Gleichgewicht nicht verlieren. Am Anfang dieser Uebung empfiehlt es sich den Musher auf dem Trainingswagen fest zu binden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten Musher bei dieser leichten Uebung schon Angstzustaende bekommen. Was voellig unverstaendlich ist. Von vorherigen Erklaerungen ist deshalb abzusehen. Mit Sekundenkleber auf den Fussrasten und Handgriffen kann die Uebung aber zu jeder Zeit durchgefuehrt werden. Achten Sie nur darauf, dass der Musher keine Handschuhe traegt. Es ist schon Mushern gelungen aus den erwaehnten Handschuhen heraus zu schluepfen, sie haben sich dann einfach die Schuhe ausgezogen und waren nie mehr gesehen. Dies stoert den Ablauf der Ausbildung doch erheblich. Durch das staendige wieder einfangen wird doch eine Menge Zeit vergeudet.

Ist der Musher nach dieser Uebung aus dem Krankenhaus entlassen, darf er nun ganz allein die Zugleine einhaengen. Zweckmaessigerweise ist mit dieser Uebung zu warten bis alle Gipsverbaende (besonders von Armen und Haenden) entfernt sind. Diese Uebung ist bis zum fehlerfreien Einklinken (an der richtigen Stelle) zu wiederholen. Aus der Erfahrung heraus muss sie mindestens 100-mal durchgefuehrt werden.

Ebenso oft muss das Einhaengen des Zugleinenkarabiners in das Zuggeschirr geuebt werden. So mancher brave Schlittenhund hat bei dieser Taetigkeit schon ein Ohr, den Schwanz oder gar wichtigere Koerperteile (vor allem Rueden sind gefaehrdet) verloren, weil der Karabiner an der falschen Stelle angebracht worden ist. Und das tut weh! Dies koennen Sie mir glauben.

Das Anlegen der Zuggeschirre ist keine Taetigkeit fuer den Musher und sollte grundsaetzlich von anderen Personen gemacht werden. Es ist einfach zu kompliziert!! Diese Ergebnisse wurden durch Langzeitversuche bestaetigt. Selbst nach jahrelanger Unterweisung waren die Musher nicht in der Lage diese Taetigkeit auszufuehren.

Ich wuensche Ihnen nun viel Spass und Erfolg bei der Ausbildung. Ich moechte die von Ihnen gemachten Erfahrungen gern an andere weitergeben. Aus diesem Grund bitte ich Sie, mir doch alle Ausbildungsteile und die dabei gemachten Erfahrungen schriftlich mitzuteilen. Meine Adresse entnehmen Sie bitte dem Briefkopf.

Meine Professorenkollegen und alle Schlittenhunde danken Ihnen im voraus fuer Ihre Bemuehungen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausfuehrungen weiterhelfen. Eines moechte ich noch erwaehnen. Es ist selbstverstaendlich, dass der Musher waehrend der gesamten Ausbildung auf dem Traningswagen zu schlafen hat. Sie kennen ja den Ausspruch "Die Braut des Mushers ist der Trainingswagen". So koennen Sie es ihm verstaendlich machen. Diese Uebung hat natuerlich nur den Zweck, dass Sie ihn wenigstens waehrend der Ausbildung los sind. Sie sollen schliesslich auch etwas davon haben.

Mit freundlichen Gruessen

Prof. Husky Nanook

                                                                                                                       

 

 

 

 

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