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Der Bewegungsablauf und das Gangwerk des Hundes

Der Koerper des Hundes und seine Bewegungsablaeufe werden von dynamischen und statischen Kraeften beeinflusst. Den aktiven Teil des Bewegungsapparates machen die in das Skelett eingebauten Muskeln aus.

Dynamik und Statik

Die Koerperlast wird von den einzelnen Bauelementen getragen und halten sie im Gleichgewicht. Gleichzeitig dienen sie auch den Bewegungsvorgaengen. Die dynamische Beanspruchung richtet sich nach der Intensitaet der Muskelkontraktion und der Geschwindigkeit des Bewegungsablaufes. Von groesster Bedeutung ist die Lage des Koerperschwerpunktes in der Ruhestellung, fuer die Statik des Hundes. Nach Messungen liegt dieser etwa auf der Hoehe des neunten Zwischenrippenraumes.
Stark gefuellte Baucheingeweide werden durch Heben des Kopfes sowie durch Ausstrecken des Schwanzes verlagert sich der Schwerpunkt nach hinten. Durch Senken des Kopfes, leere Bauchorgane, kommt es zu einer Verschiebung nach vorne. Es wird nicht die Koerperlast auf alle vier Gliedmassen verteilt. Naeher liegt der Schwerpunkt zur Vorhand.
Vorderlaeufe - Oberarmen - und Schultern = Vordergliedmassen.
So kommt es, dass selbst in der Ruhestellung die vorderen Gliedmassenpaar staerker belastet ist als das hintere. So werden etwa zwei Drittel der Koerperlast von der Vorhand des Hundes getragen.

Konstruktion des Rumpfes

Die Rumpfkonstruktion des Hundes wird verglichen mit einer Bogensehnenbruecke, die jedoch aus einheitlichen Balken oder einem Gitterwerk bestehen. Im Tierkoerper zeichnet sich das ganze Brueckensystem neben seiner Tragfaehigkeit vor allem durch die Elastizitaet und Beweglichkeit aus. Denn diese Bruecke ist nicht aus Eisen oder Beton, sondern aus Knochen, Baendern und Muskeln. Der tragende Brueckenbogen wird durch die gesamte Brust und Lendenwirbelsaeule sowie das Becken mit Ihren Muskeln und Baendern verkoerpert.

Bewegungen ohne Ortsveraenderungen

Niederlegen: Beim Hund werden zuerst die hinteren und dann die vorderen Extremitaeten und lassen den Rumpf entweder gleichmaessig auf alle vier Gliedmassen niedergleiten oder sie schieben die Hintergliedmassen nach einer Seite wodurch die Nachhand auf einem Schenkel zum Liegen kommt, waehrend Brustkorb und Kopf m. oder w. aufrecht zwischen beiden Ellbogengelenken und den nach vorne gestreckten Vordergliedmassen ruhen. Sie koennen sich unter starker Kruemmung der Wirbelsaeule auch so weit einrollen dass der Kopf nach rueckwaerts zwischen Bauch und Hinterextremitaeten zu liegen kommt.
Waelzen: Einer meist lustbetonten Form der Hautmassage und Hautpflege rollen sich die Tiere unter ruckartigen Beuge und Streckbewegungen der Gliedmassen und Aufwerfen des Kopfes ueber Ruecken und Nacken von einer auf die andere Seite.
Aufstehen: Hunde ist es moeglich durch ruckartiges Aufspringen auf alle vier Gliedmasse sich zu erheben. Beim langsamen Aufstehen werden erst die Vorhand aufgerichtet und sodann durch Strecken der Beckengliedmassen das Hinterteil auf. Gewoehnlich kann man Beobachten, dass daran ein wohliges strecken und dehnen folgt. Dabei werden die Vorderextremitaeten maximal nach vorne gestreckt. Kopf Hals und Brustwirbelsaeule nach unten durchgedrueckt, die Lendenpartie aber nach oben abgekruemmt. Durch langsames Zuruecknehmen der immer noch gestreckten Schultergliedmasse wird die Vorhand allmaehlich aufgerichtet, die Hintergliedmassen beginnen sich, etwas unter den Rumpf gestellt, ebenfalls zu strecken und der Ruecken wird zu einem Buckel aufgekruemmt.

Der Schritt

Die langsamste Vorwaertsbewegungsart des Hundes ist der Schritt. Jede Gliedmasse bewegt sich vierphasig in der Reihenfolge des Stuetzens und Stemmens, was als Stuetzbeinperiode bezeichnet wird. Mit anschliessender Hangbeinperiode, das Heben und Swingen der Gliedmasse. Zwei und Dreibeinunterstuetzungen wechseln miteinander ab. Die schwankende Rumpfbewegung im Schritt wird verursacht durch den Wechsel der gleichseitigen Zweibeinunterstuetzungen und die daraus resultierende Verlagerung des Koerperschwerpunktes.

Der Trab

Beim Trab des Hundes, als Gangart der raschen Vorwaertsbewegung, wird der Koerperschwerpunkt im Wechsel diagonal unterstuetzt. Die Fussfolge ist: Hinten rechts, vorne links, hinten links, vorne rechts. Verstaerkte Muskelkontraktionen bewirken das beschleunigte Vorwaertstragen des Koerpers. Infolge der gradlinig wirkenden Schubkraefte in der Stemmphase entfallen die beim Schritt charakterischen pendelnden Seitwaertsschwingungen des Rumpfes. Wohl lassen sich aber federnde Vertikalschwingungen des Roeckens beobachten.
Der gewoehnliche Trab wird als wenig anstrengende Bewegungsart auch vom Wolf oft stundenlang durchgehalten. Dabei geschieht die Bewegung des diagonalen Gliedmassenpaares nicht voellig synchron, vielmehr setzt der Vorderlauf einen Moment vor dem mitbewegenden Hinterlauf auf und der andere Vorderlauf hebt sich etwas frueher als der diagonale Hinterlauf ab. Wenn sich waehrend des Aufsetzens des einen diagonalen Laufpaares abheben und die Schritte dadurch laenger werden, spricht man von einem geschwungenen Trab. In der Tat schwingen bei dieser Art zu Traben die Hinterlaeufe sehr weit nach vorn, und die Nachhand muss etwas schraeg zur Bewegungsrichtung gestellt werden um die Hinterpfoten innen oder aussen an den stemmenden Vorderpfoten vorbeigreifen zu lassen. Hierbei entsteht kein Moment der freien Schwebephase.

Der Passgang

Bei gleichzeitiger und fast oder vollkommener Vorwaertsbewegung des gleichseitigen Gliedmassenpaares entsteht der Passgang, der sowohl im Schritt als auch im Trab aus gefuehrt werden kann. Durch die einseitige Unterstuetzung des Schwerpunktes resultiert eine Schaukelbewegung. Der Passgang ist zuweilen wohl zur Entlastung einzelner Muskelgruppen.

Der Galopp

Ist die schnellste Gangart. Der Koerperstamm wird dabei nicht mehr nach vorne geschoben oder geworfen sondern mit grosser Kraft und Schnelligkeit vorwaerts geschleudert unter Mitbeteiligung der gesamten Rumpfbruecke an der Vorwaertsbewegung. Waehrend des Sprung der Nachhand schleudern die Hintergliedmasse die Rumpfbruecke mit grosser Wucht nach vorne, wo sie von den vorderen Extremitaeten aufgefangen wird. Die Brust und Lendenwirbelsaeule werden durch die Kontraktion der inneren Lenden und Bauchmuskulatur im mittleren Bereich gekruemmt und geben den hinteren Gliedmassen die Moeglichkeit waehrend der freien Schwebephase weit nach vorne auszuholen, um je nach Schnelligkeit und Laenge der Hintergliedmasse neben oder vor den Vorderlaeufen aufzufussen.
Neben des eben beschriebenen Sprung Galopps kennt man noch den Kurz und Mittelgalopp. Hierbei entfaellt die fuer den Sprung Galopp typische Schwebephase mit maximaler Streckung des Gesamtkoerpers. Der hinteren Zweibeinstuetze mit dem Hauptschub folgt zuerst eine Drei und gleich darauf eine gleichseitige Zweibeinstuetze uebergehend in die vordere Zwei und Einbeinstuetze. Zwar wird der Ruecken beim Vorschnellen der Hintergliedmassen auch gekruemmt, jedoch viel weniger als beim Sprung Galopp und die freie Schwebephase ist nur andeutungsweise erkennbar. Die Vorderextremitaeten sind beim Vorwaertsstemmen des Koerpers stark mitbeteiligt.



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