der-held

Zurück

              Balto der Held                                                                       

Ende des 19. Jahrhunderts war Nome, Alaska, dem groessten Goldrausch aller Zeiten verfallen. Um 1900 hatte die Stadt 20.000 Einwohner, nachdem an den Staenden des Bearing Seas Gold gefunden wurde.
Ein viertel Jahrhundert spaeter war das meiste Gold verschwunden - und somit viele Einwohner. Die Stadt hatte nun gerade mal noch 1.400 Einwohner, die Stadt war 7 Monate im Jahr von Eis umgeben und der naechste Bahnhof war ueber 1000 km entfernt.

Nome konnte mit der Aussenwelt nur mittels eines Radio Telegraphen kommunizieren, eine fuer die damalige Zeit noch neue Entwicklung. Die Post wurde ueber die einzige Verbindung zwischen Nome und Anchorage transportiert, dem sogenannten Iditarod Trail. Diese Strecke wurde mit den besten Muschern aus Alaska zurueckgelegt und ein Weg dauert etwa einen Monat.

Am 20. Januar 1925 kam ein Radio-Signal aus Nome, dass dort die Diphterie ausgebrochen sei und man kein Serum habe.

Der einzige Arzt in Nome hatte einige Diphterie-Faelle festgestellt, einer gefaehrlichen Krankheit, die schnell epidemische Ausmasse annehmen kann. Besonders die Inuit Indianer waren gefaehrdet. Die Grippe und Masern hatten schon frueher ganze Doerfer ausgerottet. Die verzweifelte Suche nach dem Serum begann...

Seattle meldet, dass frisches Serum vorhanden waere und und dass Flugzeuge fuer den Transport nach Nome bereitstaenden.

Aber es war tiefster arktischer Winter in Nome. Es gab heftige Schneestuerme und die Temperaturen waren weit unter Null. Die staendige Halbdunkelheit kam noch erschwerend hinzu. Die technischen Eigenschaften der damaligen Flugzeuge machten einen Flug unmoeglich.

Anchorage meldet, dass 300.000 Einheiten des Serums am Bahnhofskrankenhaus zur Verfuegung staenden. Es sei moeglich, diese Pakete mit der Bahn nach Nenana zu transportieren, von wo aus sie ueber den Iditarod trail nach Nome gebracht werden muessten.

Selbst im 20. Jahrhunder war nicht alles mit Maschinen moeglich. Die Menschen haben seit Jahren auf mutige Maenner und starke Hunde vertraut, sie wuerden es auch diesmal machen.

Am naechsten Tag starben 3 Kinder in Nome und weitere Diphterie-Faelle wurden registriert. Die Zeit wuerde ueber Leben und Tod entscheiden.

Eine Kette von Hundegespannen entlang des Iditerod Trails wurde organisiert.

27. Januar 1925 - Das Serum kommt mit dem Zug in Nenana an und der Staffellauf zur befallenen Stadt begann.

"Wild Bill" Shannon machte sich als erster Musher auf den Weg. Ausser dem Schleifen des Schlittens, den Schritten seiner Hunde und seiner eigenen Schritte war kein Geraeusch zu hoeren. Die Temperatur fiel schnell. Als Shannon startete, war sie bei minus 30 Grad, als er in Tolovana ankam, gut 80 km von Nenada entfernt, war sie bei minus 50 Grad. Halb erfroren uebergab er das Serum an Edgar Kalland.

28. - 29. Januar 1925

Das inzwischen gefrorene Serum wanderte von einer eisigen Hand zur naechsten. Eskimos, Indianer und weisse Musher waren an diesem Wettrennen gegen den Tod beteiligt.

 

Kalland (50 km) - erstaunliche Durchnittsgeschwindigkeit von 15 kmh

Dan Green (45 km)

Johnny Folger (42 km)

Sam Joseph (55 km)

Titus Nikolai (39 km)

Dave Corning (48 km)

Harry Pitka (48 km)

Bill McCarty (45 km)

Edgar Nollner (39 km)

 

January 30, 1925

 

George Nollner (48 km)

Tommy Patsy (58 km)

Jackscrew, der Koyukuk Indianer (64 km)

Victor Anagick (55 km)

Myles Gonangnan (64 km)

 

Einen Kilometer nachdem Henry Ivanoff, ein russischer Eskimo, das Serum in Shaktolik Uebernommen hat, wollten seine Hunde ein Rentier jagen. Noch waehrend er damit beschaeuftigt war, die Hunde zur Ruhe zu bringen und das Gespann zu sortieren, sah er Leonard Seppala, den groessten Musher in der Gegend mit seinem Hund Togo, einem der besten Schlittenhunde.

Seppala und seine Sibirian Huskies sind dem Serum aus Nome - immer noch knapp 250 km entfernt - entgegengefahren, um es dort nach Nome zu bringen.

Seppala fuhr knapp 150 km bis zum naechsten Uebergabepunkt.
Jeder Hund im Gespann spielt eine wichtige Rolle, aber es ist der Leithund, der das Gespann und den Musher sicher fuehren muss. Er muss gehorsam sein, aber trotzdem einen untraeglichen Sinn fuer drohende Gefahr besitzen und den Trail finden.
Als der Sturm heftiger wurde, musste Seppala sich entscheiden, ob er eine Abkuerzung ueber den zugefrorenen Norton Sound wagen sollte, oder den sichereren Weg aussen herum. Meerwasser wurde vom Wind ueber das Eis gespuelt und das Eis drohte jeden Augenblick zu bersten, aber Togo fuehrte das Gespann geradewegs ueber das Eis an das rettende Ufer auf der anderen Seite. Drei Stunden danach brach das Eis.

1. Februar 1925

Mitten im dichtesten Schneesturm wurde das Serum von Seppala an Charlie Olson (40 km) und dann an Gunnar Kaasen weitergegeben.

Haette Kaasen vorher auch nur eine Idee gehabt, wie schlimm der Sturm werden wuerde, haette er nicht Balto als Leithund ausgewaehlt. Obwohl Balto einer von Seppala Hunden war, war er kein sehr guter Leithund. Aber Balto bewies seinen Mut, als er sich in den tobenden Schneesturm stuerzte. An einer Stelle nur hielt er an, er rettete damit seinen Musher und das Gespann vor dem sicheren Tod im Topkok River.

 

Niemand hatte Hoffnung, dass Kaasen es durch den Sturm schaffen wuerde. Als er an der letzten Uebergabestation - 33 Kilometer von Nome entfernt - ankam, fand er seine Abloesung schlafend vor. Die Zeit draengte, das Team lief gut, und so kaempfte er sich mutig weiter. Die Belastungsprobe wurde noch verschaerft, als ein ploetzlicher, sehr heftiger Windstoss seinen Schlitten samt Hunden vom Boden abhob. Waehrend er Schlitten und Hunde wieder in Ordnung brachte, sank sein Mut: Das Serum war weg. Mit blanken Haenden durchwuehlte er den Schnee und wie durch ein Wunder fand er es wieder.

2. Februar 1925

 

Noch vor Sonnenaufgang am 2. Februar 1925 fuehrte Balto Gunnar Kaasen's Team nach Nome. Die Stadt war gerettet! Vollkommen erschoepft und halb erfroren nach diesen gut 85 (!) Kilometern wurden Kaasen, Balto und der Rest des Teams wie Helden gefeiert.

Die 1085 km lange Strecke wurde ich 127,5 Stunden zurueckgelegt, das gilt bis heute als Weltrekord!

Der Ruhm waehrte nur kurze Zeit. Hollywood Produzent Sol Lessner brachte die Hunde nach Los Angeles und drehte einen 30-minuetigen Film "Balto's Race to Nome". Kaasen und sein Team tourten zwischen Sommer und Herbst 1925 durch die Vereinigten Staaten. In dieser Zeit wurde auch das Denkmal im Central Park errichtet.

Balto und sein Team wurden an einen unbekannten Vorstadtproduzenten verkauft und 2 Jahre spaeter waren sie fast komplett vergessen.

Ein Geschaeftsmann aus Cleveland - George Kimble - entdeckte in einem Billigmuseum die Hunde, die verwahrlost, krank und misshandelt waren. Er vereinbarte, die Hunde fuer eine Summe von 2000 USD zu kaufen (eine Menge Geld in der damaligen Zeit!), weil er sich gut an die beruehmte Story von Balto erinnerte. In einer einmaligen Sammelaktion, an der sich Schulkinder, der Western Reserve Kennel Club, Hotels, Geschaefte, Fabrikarbeiter und viele mehr beteiligten, kam in kurzer Zeit die Kaufsumme und der Betrag fuer die Ueberfahrt zusammen.

19. Maerz 1927

Balto und seine 6 Gefaehrten wurden nach Cleveland gebracht, wo man ihnen in einer Triuphparade ueber den Public Square einen heldenhaften Empfang bot. Danach wurden die Hunde in den Cleveland Zoo gebraucht, um den Rest ihres Lebens in Wuerde zu verbringen. Am ersten Tag kamen 15.000 Menschen, um die Hunde zu sehen.

Balto starb am 14. Maerz 1933 im Alter von 11 Jahren.

Die Leiche des Huskies wurde in das Cleveland Museum of Natural History gebracht, wo sie als Erinnerung an das heldenhafte Rennen gegen den Tod dient.

 



Datenschutzerklärung
Kostenlose Homepage erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!