Ernährung und Haltung


 Die Ernährung sollte sehr abwechslungsreich und vielfältig sein. Sowohl Nymphen-, als auch Wellensittiche sind allerdings immer sehr argwöhnisch, wenn neue Sachen angeboten werden. Ganz wichtig ist die regelmäßige Fütterung von frischem Obst und Gemüse zur Vitaminversorgung. Bei vielen Internetanbietern gibt es mittlerweile hervorragende Fertigmischungen für beide Vogelarten. Ich habe vor allem mit dem Sittichfuttershop ,  Futterkonzept  und  Rico´s Futterkiste sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Futter ist immer ausgesprochen frisch und wird von meinen Sittichen gut angenommen. 

Um allen gerecht zu werden (die fressen ja immer aus allen Näpfen) biete ich eine Mischung aus 2 Teilen Grossittichfutter  (ohne Sonnenblumenkerne), 1 Teil Wellensittichfutter  (mit geringem Anteil fetthaltiger Samen) und 1 Teil Wildsamenmischung an.  Unter diese Mischung kommt hin und wieder (vor allem in den Wintermonaten und während der Mauser) noch Eifutter,

 

das mit Wasser oder Vitaminpräparat angerührt wurde. Ausserdem verwende ich noch verschiedene Trockenfrüchte- und Trockengemüsemischungen, für den Herbst und Winter getrocknete Vogelmiere, Hirtentäschelkraut, getrocknete Gänseblümchen, Löwenzahn und getrocknete Ringelblumen.

Als Leckerbissen gibt es rote Kolbenhirse,

 

Rispenhirse/ Silberhirse, 

Sorghum-Hirse (sehr große, feste Samen!)

 

Zierkolbenhirse,

oder Flachs-Samen

 Ausserdem selbstgebackene Knabberstangen oder Kekse

 

Das Rezept: 60g Mehl (alternativ Eifutter), 1 Ei, 1 El. Honig, reichlich Körnerfutter, Trockenfrüchte (ungeschwefelt und ohne Zuckerzusatz), getrocknete Kräuter und Gemüse. Aus diesen Zutaten einen Teig mischen, so dass die Körner gerade so ummantelt sind.

Diesen Teig zu Stangen oder Keksen formen, dazu am besten die Hände anfeuchten und zwischendurch immer wieder abspülen. Dann klebt es nicht so und das Ganze lässt sich prima in Form bringen. Anschließend auf Backpapier bei 120°C  ca. 15 Minuten mehr trocknen als backen (Umluftherd) . Danach auskühlen lassen und nochmals bei ca. 90°C 15 Minuten.

Für die Stangen habe ich einfach das Holz von alten Knabberstangen mit der entsprechenden Halterung verwendet. Den Teig um die Hölzchen formen und vor dem Backen die Plastikhalterung herausnehmen. Nach dem Auskühlen die Halterung wieder hineinstecken und schon lassen sich die Leckerbissen prima aufhängen. 

Der Teig reicht etwa für 3 große Stangen. Ich bewahre die Stangen oder Kekse in einer Blechdose auf. Dort halten sie sich ca. 3 Monate. Die Handelsüblichen Knabberstangen sind meist mit Zucker oder  zu viel Honig gesüßt. Bei diesem Rezept kann man selbst bestimmen, was hinein kommt!

Diese Stangen gibt es mittlerweile beim Sittichfuttershop in sehr guter Qualität mit Biohonig und ohne Mehl- oder Zuckerzusatz zu bestellen.

 

Zusätzlich gibt es regelmäßig Quell- oder Keimfutter

 

 Körner 12-24 Stunden in Wasser einweichen, zwischendurch gründlich spülen und dann in einem Sieb nicht zu lange keimen lassen, das ganze luftig aufstellen und mit einem Küchentuch abdecken. Wenn die Samen gerade so aufplatzen und sich erste Triebe zeigen sind sie sehr Vitaminreich.

Lässt man sie zu lange keimen, können sich Bitterstoffe entwickeln. Das Keim- oder Quellfutter (Quellfutter=12 Stunden Einweichzeit, dann direkt ausspülen und füttern) immer in flachen Schalen anbieten und maximal 1 Tag im Käfig oder der Voliere lassen. Sonst besteht die Gefahr der Entwicklung von Schimmel und dies kann Aspergillose (eine Erkrankung der Atmungsorgane) verursachen.

Diese Gefahr besteht übrigens auch bei der Fütterung von z.B. Erdnüssen in der Schale, oder allgemein, bei verschimmeltem Futter. Regelmäßige Reinigung der Futter- und Trinknäpfe und Hygiene beim Zubereiten des Futters ist also unbedingt notwendig.

An Obst und Gemüse sind bei meinen vor allem Äpfel, Karotten, halbe Trauben, Gurkenstücke, sowie Basilikum und andere Kräuter sehr beliebt. Bei roten Früchten (Eberesche, Hagebutte) machen alle bis jetzt einen Rückzieher, wie überhaupt bei den meisten für sie unbekannten Dingen. Fängt aber einer der Sittiche an, daran zu knabbern, folgen die anderen meist schnell. Hier sind meist die Wellensittiche "Vorkoster"...

 

Im Frühjahr und Sommer bringe  ich von Spaziergängen frische Vogelmiere und halbreife und reife Grasähren mit.

 

Diese werden natürlich nicht in der Nähe von stark befahrenen Straßen oder am Rand von gespritzten Feldern gesammelt. Das gleiche gilt für Äste (auch mit Laub) von Obstbäumen, Buche, Haselnuss oder Birke, die entweder zum Knabbern angeboten werden, oder ohne Blätter als Sitzäste. Äste und frische Kräuter bzw. Gräser wasche ich immer gründlich ab und gebe sie noch nass in die Voliere, bzw. auf das Volierendach. Vor allem die Wellensittiche lieben die frischen Grasähren, die ich in Büscheln aufhänge. Artemis krallt sich kopfüber in diesen Büschel und knabbert genüsslich die Samen ab. Auch junge Löwenzahnblätter, am besten mit Wurzeln sind sehr beliebt. Wenn man sicher ist, dass die Wiesen, wo sie gepflückt wurden unbelastet sind, kann man auch etwas Erde daran lassen. Dies dient zur Mineralstoffaufnahme. Jetzt neu ...Unterseite  Futter aus der Natur mit Beispielfotos.

Auch gekochte Lebensmittel, wie Reis, Nudeln oder Gemüse und vor allem gekochte Eier werden sehr gerne gefressen. Wichtig ist bei der Zubereitung, dass man kein Salz verwendet.

Das Trinkwasser sollte täglich gewechselt werden. Ich mische es mit Vitacombex oder Nekton S und Bio, je nach Bedarf (z.B. zur Mauser). Auch spezielle Arzneien wie z.B. die SC-Präparate verabreiche ich über das Trinkwasser. Bitte unbedingt die jeweiligen Packungsbeilagen beachten und immer genau nach Anweisung dosieren. Eine Überdosierung kann zu chronischen Organschäden führen. Die Vitamine sollten am besten jeweils über einen Zeitraum von maximal 14 Tagen als Kur gegeben und dann komplett abgesetzt werden, damit überschüssige Vitamine wieder ausgespült werden können.

 

     

Zur Mineralstoffversorgung hängen in der Voliere Sepiaschalen und Mineralblocks.

 

Am Futterplatz und in einer Kiste unter dem Spielbaum ist eine Mischung aus Vogelsand, Muschel- und Vogelgrit eingestreut.

 Der Einsatz von Vogelsand als Einstreu ist allerdings mittlerweile sehr umstritten, weil es bei vorhandener Kropfreizung zu einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes kommen kann, wenn der erkrankte Vogel den Sand frisst. Sollte also ein Vogel daran erkranken, bitte den Sand schnellstens entfernen! 

              

                   Muschelgrit                                 Vogelgrit

 

Zur Haltung ist zu sagen, das beide Vogelarten immer mindestens Paarweise gehalten werden sollten. Sonst kommt es zu Fehlprägungen und Verhaltenstörungen, wie z.B. bei meinem Nymphenhahn Othello.

Ein ausreichend großer Käfig oder noch besser eine Voliere  , in der sich alle aus dem Weg gehen können ist in jedem Fall notwendig, denn nicht überall ist ein ganztägiger Freiflug möglich. Hin und wieder müssen ja auch mal Fenster geputzt werden oder ähnliche Tätigkeiten, wo die Piepser ausnahmsweise im Weg sind.

Da ich berufstätig bin, habe ich für jede Menge Spielmöglichkeiten gesorgt. Sonst wird es ja langweilig und unter Umständen muss dann die Wohnungseinrichtung darunter leiden.

Als Einstreu in der Voliere und am Spielbaum und Spielplatz verwende ich Buchenholzgranulat und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Es staubt nicht so wie Sand, ist nicht so schwer und Kothäufchen lassen sich leicht absammeln. Ein weiterer Nachteil von Sand ist ja bereits oben erwähnt. Ausserdem lieben es meine Nymphen, auf dem Volierenboden auf Schatzsuche zu gehen und dabei die komplette Einstreu umzugraben. Davon abgesehen fördert das Buchenholzgranulat enorm den Spieltrieb, denn man kann es herrlich vom Spielplatz herunterwerfen und damit die Couch dekorieren. Eine Komplettreinigung der Voliere (Abwaschen des Inventars mit heißem Wasser) findet einmal monatlich statt. Das Buchenholzgranulat wird wöchentlich komplett getauscht und Kothaufen täglich abgesammelt.

Auch an eine Bademöglichkeit sollte man denken. Meine Federbälle werden entweder mit der Blumenspritze geduscht, oder bekommen eine umfunktionierte Reptilientränke in die Voliere gestellt. Das große Vogelbadehaus haben sie nie benutzt und in die Voliere passte es auch nicht.

 

 Zur Vergesellschaftung von Nymphen und Wellis ist noch zu sagen, dass Wellensittiche sehr quirlig und frech sind. Die Nymphensittiche werden von den Kleinen ganz schön aufgemischt, von Futternäpfen und Lieblings-Sitzplätzen vertrieben. Bei mir sind die Nymphen ja in der Überzahl, trotzdem haben die Wellensittiche meist den Vortritt an den Näpfen. Eine Vergesellschaftung von jeweils einem Nymphen- und einem Wellensittich halte ich nicht für sinnvoll! Beide benötigen einen artgleichen Partner.

Züchten möchte ich mit meinen Federbällen nicht. Dazu benötigt man in Deutschland auch eine Zuchtgenehmigung. Für eventuelle Unfälle habe ich vorgesorgt und mir bei Futterkonzept Kunststoffeier für Grossittiche und Wellensittiche besorgt. Diese werden den Hennen anstatt der echten Eier untergelegt, bis sie das Interesse am Gelege verlieren, weil nichts ausschlüpft. Üblich sind übrigens 6-8 Eier bei Wellis und 4-6 bei Nymphensittichen. Sie werden jeweils im Abstand von 1-2 Tagen nacheinander gelegt. Da ich keine Nistmöglichkeiten anbiete (Nistkasten oder dergleichen) dürfte aber eigentlich nichts passieren.

 

Super Tipps zur Ernährung und Haltung gibt es auch hier:

 
http://www.nymphensittichfutter.de
 
Aktion Contra Einzelhaltung - Sittiche brauchen einen Artgenossen
 
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