meinkrebs

Mein Krustentier.

Zufall sei Dank. Meine Schwester wurde an der Schilddrüse operiert ,zum Glück gutartig.Dann viel mir ein ,ups irgendwann hattest Du auch was an der Schilddrüse.Hals abgetastet und einen Knubbel gespürt. Ab zur Ärztin. Ne das ist ein Lymphknoten.Nasennebenhöhlenentzündung 10 Tage Antibiotika. Knubbel immer noch da. Viele Ärzte hätten jetzt gesagt ,der geht mit der Zeit wieder.Meine Ärztin machte jedoch eine Sonographie. Ich konnte sehen wie sie blass wurde. Mehre große (3-4 cm ) Lymphknoten auf beiden Seiten. Termin für ein CT ausgemacht. Dabei wurde noch festgestellt das ich im Rachenraum ein großes Geschwür hatte. Überweisung zur HNO Klinik. Dort wurde ein Lymphknoten und ein Stück vom Geschwür im Rachen entfernt und eingeschickt. Nach 8 Tagen die Diagnose , malingnes Lymphom wahrscheinlich Morbus Hodgkin.(Lymphknotenkrebs eine Systemerkrankung)

Ein Schlag in die Magengrube, obwohl mir eigentlich klar war das es diesmal nichts einfaches ist .Man redet sich doch einiges ein, vieleicht was seltenes aber gutartig. Abends ging es mir dann wieder besser ,den endlich war die Zeit der Ungewissheit vorbei. Die Zeit vom ersten Verdacht bis jetzt war die Schlimmste ,Ungewissheit ist was schreckliches. 1 Woche später dann Termin in der Onkologie. Jetzt war das Histologische Ergebnis da. Klassischer Morbus Hodgkin.Der Rachentumor war meine (durch den Hodgkin) vergrößerte Rachenmandel. Wuste garnicht das es die gibt ,kannte nur die Mandeln im Hals.Beginn  des Stating. Endergebnis Stadium 2 a ohne Risikofaktoren. Studie 13 der Kölner Studie. Mal wieder Schwein gehabt. Nur 2 Zyklen Chemo (1 Zyklus heist am 1. und 15. Tag Chemo )und danach Bestrahlung. Wurde dann in die Standard Studie gewählt heist 2 Zyklen ABVD und 30 Gray Bestrahlung.Wie hab ich die Chemo vertragen, tja bis auf Erbrechen hab ich fast alles mitgenommen(hab ein einnehmendes Wesen).Haare sind mir direkt nach der ersten Chemogabe ausgegangen, nach einem Schluck Wasser hab ich gedacht ich hab einen ganzen Wal gefuttert, ständig Aufstossen, Verstopfung ,geschwitzt als wenn ich ständig Marathon laufe und kaput wie Hund. Teilweise wa es schon anstregend vom Bett bis zum Wohnzimmer zu gehen. Leider meinte meine Gürtelrose sich auch melden zu müssen. Dadurch hat sich die Chemo 2 mal verschoben. Glaube das mich die Medis dagegen auch so fertig gemacht haben. Aber die Zeit ging auch vorbei .Nach Beendingung der Chemo wurde ein ZwischenCT gemacht die Biester hatten sich auf 1 cm runtergeschrumpft. Vor Weihnachten fingen dann die Bestrahlungen an. Es wurde eine Maske erstellt damit ich mich nicht bewegen kann.Jesses da bekommt man Platzangst.Bei jeder Bestrahlung war ich froh das ich Autogenes Training kann, ich glaube ansonsten währe ich des öfteren in Panik geraten. Am 15 .1. die letzte Bestrahlung. Die Bestrahlungen hab ich dann nicht so leicht weggesteckt wie ich gedacht habe. Meine Mundschleimhaut war total hinüber, habe dadurch 10 Kilo in 3 Wochen abgenommen. Keinen Geschmack mehr und kaum noch Speichel. Es schmeckte alles nach Pappe (gemein war das ). Auch von außen war ich total verbrannt. Die Medikamente gegen die Gürtelrose sowie die Chemo hatten meine Haut wohl so empfindlich gemacht.AHHHHH jetzt 6 Wochen bis zur Schlussuntersuchung warten. Da die Bestrahlung noch bis zu 6 Wochen nachwirken kann. Also erstmal in die Anschlussheilbehandlung nach Bad Kreuznach. Da merkte ich erstmal was die ganze Behandlung hinterlassen hat. Polineuropathien in Händen und Füßen (wird aber immer besser hoffe ich bekomme es ganz weg), mein Kurzzeitgedächnis  ohje ( ständiges Trainieren hat geholfen) keine Kraft mehr , Ausdauer was ist das . Aber dank Training  kommt das langsam alles wieder. Geschmack ist auch fast wieder ganz da, einzig die Schoki schmeckt noch nicht und mein Mund ist ständig trocken.Was einen mehr fertig macht ist die blöde Psyche . Die Psychologin konnte mir da sehr helfen , ich leide am sogenannten Fatigue Syndrom. Das heist ich muß lernen mit meinen Kräften zu Haushalten. Also Geduld und kleine Schritte .(Geduld und das mir ,aber man ist ja nie zu Alt um zu lernen). Dann die Abschlußuntersuchung , will mal vorgreifen seid dem 19.3.07 offizell in Remission. Eine  kleine Episode damit ihr wisst wie verwirrend man Denkt. Eigentlich sollte Freitags das CT Ergebnis fertig sein und ich sollte es abholen.Es war noch nicht geschrieben aber man wollte es in die Onkologie faxen.So nun kommen die verrrückten Gedanken, Die haben bestimmt was gefunden wollen es mir aber nicht sagen,das soll der Onkologe am Montag dann machen. Tolles Wochenende. Dabei stimmte es ,es war noch nicht geschrieben da in der Praxis 5 Leute krank geworden sind. Das ist auch das schlimmste bei der kleinsten Kleinigkeit fängst du an zu denken, könnte das ein Rezidiv sein?? Du vertraust Deinem Körper nicht mehr , den vor der Diagnose hast du dich doch ok gefühlt.Blut war alles in Ordnung und trotzdem hattest Du den Tod in dir. Diese Gedanken werden mich wohl noch einige Zeit begleiten. Was ich gelernt habe das ich bewuster lebe, mir mehr gönne und mehr Zeit nehme .

Was hat mir geholfen. Als erste mal mein Mann er stand immer hinter mir , hat mir Mut zugesprochen ,mir Kraft gegeben und mir gezeigt wie sehr er mich liebt. Meine restliche Familie sowie einige Kollegen. Besonderen Dank geht an die lieben Menschen vom Krebs-Kompass . Dort kann man sich auch mal ausko... . Dort habe ich Menschen kennen gelernt vor dehnen ich Hochachtung habe. DANKE IHR LIEBEN.

Nächste Woche fängt dann wieder die Arbeit an (Wiedereingliederung) wieder ein Stück Normalität. Aber so wie es vorher war wird es nie wieder. Ich lebe bewuster.

 So jetzt arbeite ich seid 3 Monaten wieder, leider muss ich mir eigestehen das ich nicht mehr die Kraft wie vorher habe ,insbesonder die mentale Kraft. Werde (wenn die nächste Nachsorge o.k. ist ) ab Januar auf 3/4 gehen. Nicht einfach sich das einzugestehen.

So ihr Lieben jetzt bin ich seid 1 Jahr in Remission.War gerade zum 2. mal in Kur.Wieder in Bad Kreuznach.Irgendwie habe ich mir das einfacher vorgestellt. Habe die Krankheit und ihre Folgen nett verdrängt und mir eine dicke Depression eingefangen. Bin auf 3/4 weis aber nicht ob ich damit klar komme. Werde mich wohl einer längeren Psychotherapie unterziehen dürfen da meine Abwehrmechanismen wohl bischen falsch sind. Ich weis das einiges an Arbeit auf mich wartet aber ich bekomme das geregelt.

Tja so einfach scheint das wirklich nicht alles zu sein, im Moment habe ich ein ständiges auf und ab.Schlechte Nachrichten hauen mich immer direkt um und ich brauche 2-3 Wochen um aus dem psychischen Keller wieder hoch zukommen. Ich kann jedem Krebspatienten nur raten direkt am Anfang sich Psychologische Hilfe zu holen dadurch kann man sich einiges Ersparen. Bei mir hat sich z.B. festgesetzt das ich mich anderen dehnen es schlechter geht schuldig gegenüber fühle , ich weis bescheuert aber das Gefühl ist da . Arbeit genug die vor mir liegt. Ab Januar fängt meine Psychotherapie wohl an, da meine jetzige Therapeutin krank geworden ist.

Glück gehabt , die Therapie fängt jetzt im November 08 an. Was ich für mich endlich Akzeptieren muß ist das ich eine Depression habe , bisher konnte ich das noch nicht wirkich akzeptieren, aber ich arbeite dran.

Habe fast 2 Jahre Therapie gemacht, viel über mich gelernt. Natürlich muß ich weiter auf mich aufpassen. 

Fast 10 Jahre seid meiner Diagnose bei der kleinsten Kleinigkeit kommt Angst hoch aber zum Glück bisher immer falscher Alarm. Hoffe das bleibt so ,möchte doch noch ganz viel von meinen Enkeln haben,

 



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